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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.08.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-08-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193108147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19310814
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19310814
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-08
- Tag1931-08-14
- Monat1931-08
- Jahr1931
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.08.1931
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lich schwierigen Bctonarbctten der sich notwendig machen» den Brücke Über die Lock Witz beendet und das Flußbett letz terer entsprechend reguliert morden. Die PlanierungS- arbeiten aus der Strecke vom Weichbild EoSwigs bis zur Endstrecke Weinböhla sind ebenfalls ziemlich durchgesührt, so daß nun mit der Legung des Packlagev» begonnen wer den kann. Längs dcS ganzen Schienenweges liegen bereit- die notwendigen Balmichtcnen, während m den einzelnen Kurven die Bahnschivellen als sichere Unterlage sür den SchieneNstrang eingesetzt wurden. Wenn die passende Witte rung auch weiter anhält, dürfte das begonnene Werk außer ordentlich gefördert und in nicht allzu langer Zeit seiner Bestimmung übergeben werden können. * Radebeul. AuS der Elbe geborgen. Am Mittwoch wurde in Radebeul ein etwa Mjühriger Toter aus der Elbe geborgen. In der Hosentasche des Toten fand man einen Zettel mit dem Namen Walter Schnabel, während das Borhemd F. Hesse gezeichnet ist. Die Personalien des Toten konnten noch nicht sestaestellt werden. * Dresden. Polizeicazzia. Am Donnerslag mittag nahm die Polizei in den Räumen deS BolkKwohlrestaurants am Sternplatz überraschend eine Razzia vor. Etwa 80 Personen, die sich nicht einwandfrei ausweisen konnten, wurden dem Polizeipräsidium zugeführt. Unter den Ziocingsgestellten sollen sich auch einige russisch« Staats angehörige befinden. "Dresden. TodeSsturz beim Obstpflücker,. Am Mitt- woch nachmittag stürzte in Reick ein älterer Mann, der mit Obstvflücken beschäftigt ivar, infolge Brechens einer Leiter sprosse etwa acht Meter tief ab. Er erlitt schwere Ber- letzungen, denen er aus dem Transport nach dem Kranken haus erlag. * Dresden. Einbruch im LandtagSgebäube. Am Montag verschaffte sich ein Mann Zutritt zu dem Zimmer der kommunistischen Fraktion im Sächsischen Landtag und raubte aus einer Tischschublade einen Betrag von unge fähr 200 NM. Der Täter ist inzwischen in Meißen ver haftet worben. ES handelt sich um einen 20jährigen Ma schinenschlosser aus Dresden. Das Geld hatte er bereits verjubelt. — In den frühen Vormittagsstunden bcö Don nerstag geriet eine Kraftdroschke in der Schloßstraße ins Schleudern und rannte in ein Schaufenster ber dortigen Verkaufsstelle der Staatlichen Porzellanmanufaktnr hinein. Der Schaben ist verhältnismäßig gering. — Auf einer Probefahrt verunglückte am Donnerstag vormittag ein junger Mann aus Plauen mit seinem Kraftwagen auf der CunnerSborfcr Straße. Er wurde von dem auf dem Chassis angebrachten Notsitz heruntergeschleubcrt und zog sich neben anderen schweren Verletzungen einen Schäbelbruch zu. " Dresden. Eine Notmahnahme. Etwa 50 Mieter von Geschäftsräumen in der Prager Straße, der Hauptge- schäftsstraße Dresden?, haben sich, wie uns mitgeteilt wird, zu einer Jntecessengemeinschaft zusammengeschlossen, um den Kamps gegen die überhohen Mieten aufzunehmen. Die Interessengemeinschaft will das notwendige Material zu- sammentragen, um allen Beteiligten, besonders auch den in Frage kommenden Behörden den Benwis zu liefern, daß die Friedensmieten von 1014 heute und für absehbare Zeit weder für die Mietzinsbildung, noch für die Steuer erhebung (Mietzinssteuer) mehr tragbar seien. * Remse. Wieder ein Motorradunglttck an ber Bastei. Vor ber sogenannten Bastei, etwa 50 Meter von ber Un glücksstelle entfernt, an der vor einigen Wochen zwei junge Menschen den Tod fanden, ereignete sich jetzt wieder ein Motorrabunglück. Von drei jungen Leuten, die von Dres den nach Heidelberg fahren wollten, stürzte in der Kurve ber Mechaniker Erich Judenfeind aus Dresden. Judenfeind wurde in den Straßengraben geschleudert, wobei er erheb liche Verletzungen an den Beinen erlitt. Er wurde nach dem Glauchauer Krankenhaus gebracht. * Geising. Der Gattin in den Tod gefolgt. Seit Montag wurde hier ein etwa 60 Jahre alter Friseur ver mißt. Nachdem man am Dienstag und Mittwoch nach ihm gesucht hatte, fand man ihn schließlich am Mtttwochnachmit- tag in einem Dickicht am Friedhof erhängt auf. Er hatte sich aus Gram über den kürzlich erfolgten Tob seiner Gat tin das Leben genommen. * Malti tz. Gescheiterte Flußregulierung. Die geplan ten Regulierungsarbeiten am hiesigen Löbauer Wasser müs sen vorläufig als gescheitert betrachtet werben, nachdem das Finanzministerium jetzt die in Aussicht gestellten Gel- der für Beihilfen gesperrt hat. Die Kosten des Unterneh mens sollten etwa 40000 Mark betragen. ES ist kaum noch damit zu rechnen, daß die Arbeiten noch in diesem Jahre ausgenommen werden können. " Leipzig. Voruntersuchung gegen Flora Müller eröffnet. Am Donnerstag ist gegen die Krankenschwester Flora Müller, die am vergangenen Sonntag den Direktor des Krankenhauses, Dr. Lehmann, erschossen hat, die Vor untersuchung eröffnet wokdeii. Die Akten waren schon am Mittwoch von der Staatsanwaltschaft an das Gericht wei- tergegcben worden, nachdem Staatsanwalt Dr. Thieme die Schwester vernommen hatte. Der Untersuchungsrichter Hils- berg wird zur weiteren Klärung des Falle- auch die Akten des vom Personalamt der Stadt Leipzig gegen Flora Müller eingeleiteten Disziplinarverfahrens und der Privat klage htnzuziehen, die von der Oberrn des St. Jakob- Krankenhauses gegen die Schivester angestrengt worden ist. " Leipzig. Bei der Arbeit tödlich verunglückt. Am Donnerstag gegen 16 Uhr waren Arbeiter im Hofe der Leipziger Baumwollspinnerei in der Svinneretstraße in Lcipzig-Rlemzschocher damit beschäftigt, Kisten aus ein Spe- tzitionsfuhrwerk zu laden. Hierbei trat der 66 Jahre alte Hofarbeiter Robert Müller fehl, stürzte und kam unter den Wagen zu liegen. Er erlitt einen Schädel- und Schlüssel beinbruch und wurde dem DiakontssenhauS »»geführt. Aus dem Transport ist er an den Folgen seiner schweren Ber- letzungen gestorben. Bei dem Sturz deS Arbeiters wurden die Pferde scheu und gingen durch. Der Kutscher des 'Wagens, Friedrich Schade, der den Pferden nachlausen ivollte, kam ebenfalls zu Fall und erlitt neben Hautver letzungen eine Gehirnerschütterung. Gr fand Ausnahme im DiakonissenhauS. «Leipzig. Gin Messerheld stellt sich ber Polizei. Am Mittwoch abend gerieten vor der Herberge im Täubchenweg zwei polnische Arbeiter beim Austausch ihrer Erfahrungen über Arbeitsverhältniffe in «tuen Streit, der schließlich in Tätlichkeiten ausartete. Einer der Kampfhähne zog et« Messer und brachte seinem Gegner mehrere Stiche in den Kops, Rücken und Leiv bet. Dann flüchtete ber Messerheld» stellte sich aber ßoäter freiwillig ber Polizei. Der Verhaftete, der angtbt, in Notwehr gehandelt zu haben, wurde der Staatsanwaltschaft zugeführt. Sein Opfer wurde ins Krankenhaus geschafft. * Leipzig. Zwei Gelbwechselbetrügerinnen festge nommen. Vor einigen Lagen warnte da» Kriminalamt durch die Tagespreise vor zwei Betrügerinnen, die mit einem alten Trick Gelbwechselbetrügereien zum Nachteil ber Kassiererin des Zoologischen Gartens begangen hatten. Die beiden Betrügerinnen sind jetzt ermittelt und der Staats anwaltschaft zugeführt worden. Weitere glelchgrtige Be trügereien konnten ihnen nicht nachgewiese« werben. " Kleinschirma. Ein eigenartiger Verkehr-Unfall trug sich hier aus der Staatsstraße zu. Aus den anliegen den Feldern rannten Plötzlich zwei Rehe in die Fahrbahn eine» Kraftwagens. Die beiden Tiere wurden so schwer verletzt, daß sie abgestochen werden mutzten. * Chemnitz. Lurch eigene Schuld verunglückt. Am Schauspielhaus suchte ber 48 Jahre alte Apotheker Schlegel auf eine bereits in Fahrt befindliche Straßenbahn zu sprin ge«, Llabrt.mMcht».« ab. und stürzt« zu Boden, «mtg» 3. öffentliche Gemeindcverorvnetenfitzung in Röderau am 11k. 8. II, abeubs 7 Uhr» tu ber Schule. Tagesordnung: 1. RkicktrittSgesuche ber Gern.«Verordneten Herr«» Vogel und »ranspe «ud Einweisung ber Nachfolger. S. Bericht« der Ausschüsse. il. Aufhebung deS OrtsgcsetzeS Katzensteuer betr. 4. Beschlußfassung über die von der Amtshauptmannschast vorgeschlageue Abäuberuug deS HauShaltplaue». L. Beschlußfassung über die von der Amtshauptmauuschaft vorgeschlageue Einführung »euer Steuer«. 1. Wahl von Mitglieder« und Stellvertretern znm neuzu bildenden Steuerausschntz beim Fiuau^mt Riesa. 7. Mitteilungen. Zu 1. Die Herren Bogel und Kranspe gehen längere Zelt aus Montage nach Rußland. Man genehmigt die Gesucl)e. Es treten neu ein Herr Teichert (bürgert.) und Herr Leichsenring (so».). Der Verfassung der Gemeinde ge mäß werden die Herren vom Herrn Bürgermeister ein- gewiesen und verpflichtet. Gleichzeitig wird den AuSschet- denden für ihre Tätigkeit gedankt. Herr Teiclwrt tritt in den Bauausschuß, Herr Janke in den Schuiausschun, Herr Leichsenring m den Wohnung»-, Finanz- und Schulausschuß ein. Zu 8. a) Die Baugefuche Merkel (Stallgebäude), Pruntsch (ZweifamilienlxurS), JenZch (Tanzdiele) und M. Bieiig (Erkeraufbciu) wurden, teil» nnt besonderen Bedin gungen, genehmigt. b) Das Gesuch Otto Müller, Rücktritt der Gemeind« vom Vorkaufsrecht, wird genehmigt. c) Auf Grund der Wohnungssuchendenzählung vom 2. Juni 1081 ist eine neue Aufstellung gemacht worden. Darnach stellen in Liste A (über 25 Jahre) 90, in Liste B (unter 25 Jahre) 14 Wohnungssuchende, zusammen 104 Wohnungssuchende. d) In der Berichtszeit konnten 6 Wohnungen vergeben werden. Mit den Beschlüssen d:S Wohnungsiusschusses ist man einverstanden. e) Von der Aufstellung eine» OrtSgesetzeS, situndsunk- störer betr., wird Abstand genommen. f) AIS Jmpfarzt sür Röderau ist Herr Dr. Nicolai- Riesa tätig. g) Für Auskünfte bei Herrn Bürgermeister auf dem Gemeindeamt werden Sprechstunden eingeführt von 2—6 Uhr nachmittags. Dringende Angelegenheiten werden aus nahmsweise vormittag» angenommen. Wohnungsangelegen heiten sind nur noch schriftlich an den WohnungScruSschuß einzureichen. h) Die hiesigen Svortvereine und der Turnverein be absichtigen neue Pachtverträge abzufchließen. Auch sollen die Plätze vergrößert, eventl. eingezäunt und mit Bäumen bepflanzt werden. DaS Kollegium ist damit einverstanden und verweist die Anaelegenheit zum endgültigen Abschluß an den Bauausschuß. Zu 8. Das OrtSgefetz wird einstimmig aufgehoben. Zu 4. Ein Gesuch der Gemeinde um Beihilfe aus dem Lastenausgleichsstock wird von der Amtshauptmannschast abhängig gemacht, daß im Haushaltplan einige Abände rungen vorgenommen werden. Aus der Ausgabenseite: 1. Aufhebung der Nachtwächterstelle. ES sollen männliche, erwachsene Einwohner reihum den Dienst übernehmen. Dies würde einen bedeutenden Rückschritt bedeuten, die Sicherheit des Eigentums würde m Frage gestellt, auch hat der jetzige Inhaber der Stelle gewisse polizeiliche Befugnisse. Seit vielen Jahrzehnten besteht «ne ständige Nachtwächterstelle. Das Kollegium beschließt, die Stelle nicht auszuheben. 2. Der Betrag von jährlich 135 RM. sür Gemeindezeitungen an die Gemetndeverordneten. Ge meindeältesten und Verwaltung (die einzige Vergütung, die die Gemeinde ihren Vertretern gibt) erscheint der Amtshauptmannschast »u hoch. Die soz. Fraktion besteht au, Beibehaltung, die bürgerst Fraktion ist damit ein verstanden, daß nur noch je drei Exemplare für jede Fraktion bezogen werden. Die Abstimmung ergibt mit 7 gegen 6 Stimmen die Verringerung aus je drei Stück. Die Einsparung beträgt für oaS lausende Rechnungsjahr 43,58 RM. 3. Die im Haushalt eingesetzten 200 RM. für Weih- nachtsbeibilse an bedürftige Einwohner sind nach der An weisung der Amtshauptmannschast »u streichen. Die Ge meinde hatte schon im Voriabre keine Mittel hierfür, son dern hat mit Hilfe der OrtSvereine ein WohltätigkeitSkon- z«rr veranstaltet, das die Gemeinde in die Lage versetzte, den OrtSarmen eine Unterstützung zu gewähren. Da auch in diesem Jahre keine Mittel vorhanden sind, beschließt da» Kollegium, den Betrag fallen zu lassen. Aus der Einnahmeseite: Es hat sich hi-cau-gestellt, daß der Fehlbetrag im Vorjahre nicht wie angenommen RM., sondern nach Rechnungsaufstellung nur 4547,97 RM. beträgst Unter Berücksichtigung deS Vor stehenden verringert sich der Fehlbetrag tm diesjährigen Hausbalt von 24 759,4« RM. auf 21 063 37 RM. Zu 5. Die von der Ämtsl^auvtmannfchast vorgeschla- genen neuen Steuern als Verdoppelung der Bürgersteuer und der Biersteuer wird vom Kollegium einstimmig ab gelehnt, da eine weitere Steuerbelastung untragbar isi. Zu 6. ES werden einstimmig in den Steuera"»schutz gewählt für die Gewerbew>te'lung Herr Teichert als Mit glied, Herr Brändel als Stellv., für die GmndstückSabtet« lung Herr Kaul als Mitglied, Herr Hö^ilch al» Stellv. Zu 7. a> Die dies'S'-rige BNanmenvcrpacktuna an den Straßen erfolgt am Son:i^b^"b, den 22. August. b) ES wird zur Kennt:-. S ge'erg^st daß aus d— Kraftwagenlinie Großenstein— Riesa c Sonnabenden die Fahren ab Großenhain 21.30, a Riesa 22.20: ab Riesa 22.45, an Großenhain 23.35 und an Sonntagen ab Riem 13.15, an Großenhain 14.05; ob Großenhain 14.15, an RieM 15.05 in Fortfall kommen; auf der Linie Meißen—Mesa die Fastrt an Sonnabenden ab Meißen 23.50, an Riesa 0.50 ebenfalls sortsällh — Hierauf nichtöffentlich« Sitzung. Stunden später brach er in seiner Wohnung bewußtlos zu sammen. Ein hinzngczogener Arzt stellte eine Gehirnblu tung fest. Er ist nach kurzer Zeit diesen schweren Ver letzungen erlegen. " Ehrenfriedersdorf. VerkohrSunfall. Hier wurde abends ein mit zwct Personen besetztes Motorrad von einem überholenden Chemnitzer Krastwagen gestreikt- Das Kraftrad fuhr gegen einen Baum und die beiden Fahrer wurden in weitem Bogen vom Rade geschleudert. Sie muhten schwerverletzt dem Krankenhaus zugeführt werden. " Hohenstein-Ernstthal. Kommunales. Die KreiSlwuptmannschaft Chemnitz hat das Ortsgesetz über die kostenlose Totenbestattung in der Stadt Hohenstein-Ernst thal aufgehoben. Rautenkranz-Morgenröthe. Wilster mn Stück Romantik des erzgebirgisch-vogtländtschen Waid.S erstan den. Unlängst war in der hiesigen Gegeiid davon die Rede, daß der letzte Kohlenmeiler hier verschwinden würde. Jetzt ist an der Strecke nach der Weiter-Wieser Talsperre aber wieder ein Kohlenmeiler errichtet worden. Bor fünfzig Jahren konnte man noch eine große Zahl von Meilern in den hiesigen Wäldern zählen. " Treuen. AuS dem Gerichts gesängni» ausgebro chen. Am Mittwoch sind die im Gerichtsgebäude hier unter- ^brachten UntersuchungSnefangenen Wilhelm Schneider und Dressel aus Nnterlauterbach an» dem (SerichtSgelängniS entwichen. Beide waren im Gefängnishos, wo auch der Gefängniswärter Hauptwachtmeister Ullmann mit an wesend war. Plötzlich entrissen die beiden dem Hauptwacht meister die Schlussel, die die Gartentüre sperrten und flohen. Ullmann gelang es zuerst Dressel, der wegen Sitt- lichkeitSverbrechen verurteilt worden ist, zu fassen, Dressel aber schlug Ullmann nieder und entkam ebenfalls. Die Ver- folgung der Ausreißer wurde von der Gendarmerieabtei- lung in Rodewisch aufgenommen. Der Hauptwachtmeister war durch Dresfel schwer verletzt und mußt« noch dem Krankenhaus gebracht werden. * Auerbach. Bekämpf» ber Tuberkulose gestorben. Der frühere Besitzer und leitende Arzt der Heilanstalt Rei- bolbSgrün bet Auerbach t. B., Hofrat Dr. Felix Wolff, ver starb dieser Tag« tu Hamburg. Hofrat Dr. Wolff bat sich um die Bekämpfung der Tuberkulose große Verdienste er worben, so waren unter seiner Initiative und Mitarbeit dte Tuberkulose-Heilstätte« AlbertSberg und Larolagrün erstanden. * Thalheim. Ueberfahren. Hier wurde ei« IS Jahre alter Knabe vom PostomntbuS überfahren und schwer ver letzt. An seinem Aufkommen wird gezweifelt. * Glauchau. Bon einer Lokomotive erfaßt und schwer verletzt. Gestern vormittag wurden zwei Streckenarbeiter, al» sie in Richtung nach Schönbörnche« den Bahnhof Glauchav verlassen hatten, von einer Lokomotive erfaßt und schwer verletzt, so daß sich ihre Ueberführung in» Kranken haus notwendig machte. * Schö »linde. An einem yltegensttch gestorben. Der 15jährige Bäckerlehrling Joseph DteSner aus Georg»« walde war von einer Fliege gestochen worben. SS stellte sich «ine Blutvergiftung ein» an deren Folgen DieSner »nnmehr tm Schvnlinber KrankenhanS verstorben ist. * Schwarzenberg. Unfall durch Starkstrom. Im Erlaer Transformatorenhaus verunglückte ber »1 Jahre alte Monteur Döhler dadurch, baß er ber Starkstromleitung »u nabe kam und sich schwere Verbrennungen »«zog. .In bedenklichem Zustand nmrde ber Berunglückte dem Kranken haus in Aue »«geführt. * Lngau. In der letzten Dtadtverordnetensitzung wurde der städtische Haushaltplan, der einen Fehlbetrag von 884000 Mark ausweist, beraten. Von der Recht-frak- Non wurde Zurückverweisung deS HauShaltplaue« an den Rat -weck» Senkung de» Defizit» beantragt. Nach langer erregter Debatte erklärten RechtSfvattion, WirtschastSgruppe und Sozialdemokrat«:, daß sie an der Weiterberatung de» HauShaltplane» zunächst kein Interesse hätten und verließen den Saal. Der Vorsteher unterbrach die Sitzung. Nach Wiedereröffnung waren nur nctch vier Stadtverordnete im Saal, so daß die Sitzung wegen Deschlutzuufähigleit aufgelöst werden mußte. * Trauten» u. Schwere Schlägerei. Zwilchen eini gen Gruppen heimkchrenbcr Ausflügler kam es bei Altstadt aus bisher noch nicht geklärten Gründen zu einer schweren Schlägerei, bei der auch das Messer eine Rolle spielte. Meh rere Personen mußten mit schweren Verlesungen in» Kran kenhau» eingeliefert werden. Einem ber Beteiligten ist die eine Sand glatt abaeschnitten worden. * Kratzau. Hier wurde der 74 Jahre alt« Karl Thomas beim Ueberqueren der Straße von einem Auto erfaßt und überfahren. Er ist bald darauf seinen schweren Verletzungen erlegen. — Tie achtjährige Schülerin Martha Scholz aus Christofsgrund überkletterte den Zaun eines WilbgehegeS, in dem ein Rehbock gehalten wurde. Der Bock griff das Kind an und bracht« ihm an den Oberschenkeln schwere Verletzungen bei. * Lobo sitz. Schwerer Autounfall. Auf d«r Pastitz- kopole fuhr das Auto eine» Ingenieurs Kroch au» Kö niginhof von hinten auf das bereits haltende Auro de» Brüxer Arztes Peschek auf. Dabei wurde Ingenieur Kroch und seine Frau schwer verletzt. Zwei andere Insassen des Auto» kamen mit leichteren Wunden davon. Die Schuld an dem Unfall trifft Jng. Kroch selbst. Beide AutoS wurden schwer beschädigt. * Tetschen. Bei der Beerdigung eine» anderen tot zusammengebrochen. In Dittersbach «Böhmische Schweiz) vergiftet« sich dieser Tage der zum Sommeraufenthalt ein getroffene S5jährtge Kurt Kreischen aus Leipzig in seinem Auto. In einem hinterlassenen Schreiben bittet er, seine geschiedene Frau von seinem Tode zu verständigen und ihn auf dem Dittersbach» OrtSfriedhos zu beerdigen. An der Beerdigung des Lebensmüden nahm auch die Ehefrau de» Pensionsinhabers Worm aus Tetschen teil. Als die Frau die Stufen zum Friedhof emporstieg, stürzte sie plötzlich tot zu Boden. Sie hatte einen Schlaganfall erlitten. MlMkWM! Dieses Sprichwort Ist schon älter al» der Arltest« unter un», und doch freut man sich, wenn man dies« schön« Tat sache immer wieder erneut feststellen kau«. Gab » «iu« viel gröber« Notzeit als die Gegenwärtige? Im allgemeinen wohl nicht. Alles ist bi» jetzt schlechter und trostloser ar- worden, und diese Notzeit gebiert abermals wieder ein« Kette von rationellen, zweckmäßigen Erfindungen. Ich will hier nicht von den ganz groben Wundern der Technik reden, sie hätten sich vielleicht noch eher vollzogen, wenn überhaupt keine Notzeit gewesen wäre, sondern vielmehr von dem er finderischen Geist, von dem der Kleinste unter den Kleinen beseelt ist, nxnn Not am Mann ist. Ich habe dieser Tage einen netten Fall erlebt, der den Erfindergeist während der Notzeit unter Beweis stellt. Da ist eine Familie: Mann, Frau und ein zwölfjährige» Mädchen. Sie wollten gern eine Sommerreise machen. Aber die Eisenbahn verlangte zu viel Geld. Ein Auto hatten die Aermsden ebenfalls nicht, wohl aber besaßen sie insgesamt zwei Fahrräder und ein sehr bescheidenes Paddelboot. Damit vollzog sich die Reise. Ab» nicht etwa so, daß zwei Familienmitglieder geradelt und da» dritte gepaddelt wär«, sondern alle drei fuhren hübsch zusammen. Die beiden Fahrräder wurden auf «inen Breitenabstand von etwa einem Meter aneinaudergekoppel». EI« paar metallisch« Schienen führten von einem Rad zum anderen. Ss war da plötzlich ei« kleine» Auto mit Fuß betrieb entstanden. Aber dieser Zwischenraum zwischen den beide« Näbern von ca. 1 Meter fand auch seine zweckentspre- chenbe Verwendung. Hier »wischen wurde nämlich bas be scheidene Paddelboot montiert, da» nun einmal »um Mittel- Beiwagen avanciert war. Jetzt können die drei regelmäßig wegfahven. Auf den Rädern sitzen di« Eheleute, in dem mittleren Paddelkasten LaS Töchterchen. Der Knalleffekt aber ist der, Latz das Paddelboot jederzeit an» der Mitte herauSgenommen und in .Verdienst" gestellt werden kann, wenn anterwegS jemand La» Bedürfnis haben sollte, «in Stück Reise aus dem Wasserweg zurückzulegen. W«Nn man von diesem kleinen, technischen Kunstwerk absteht, so be obachtet man ja heute doch im tägliche« Leben, in allen mög lichen Situationen, baß Li« Not besser AuSwege schafft, eher zum Erfinderischen treibt, als bei den Leuten, denen es ver gönnt ist, prinzipiell keine Kopfschmerze» »u haben! Predt.
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