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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.08.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-08-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193108147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19310814
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19310814
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-08
- Tag1931-08-14
- Monat1931-08
- Jahr1931
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.08.1931
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kWm WtW zulammenMtze. Itzehoe. lFnnkspruch.) Nach einer stark besuchten sozialdemokratischen Parteiversammlunq kam S gegen Mitternacht zwischen heimkehrenden Bersammlungsteil- nehmern nnd Nationalsozialisten, die starken Zuzug von auswärts erhalten batten, an verschiedenen Stellen der Stadt zu schweren Schlägereien. Drei Reichsbannerleute und ein Nationalsozialist wurden so schwer verlebt, daß sie ins Krankenhaus gebracht werden mutzten. Außerdem waren noch etwa 20 bis 25 Leichtverletzte zu verzeichnen. Die Polizei griff mit allen verfügbare» Kräften «in und säuberte di« Straßen. Kim MWlrkde Wie». )s Berlin. In einer Sonberveranstaltung der Reichsrundfunkgcsellschaft in Verbindung mit der National- Broadeasting Co. von Amerika sprach gestern am späten Abend vom Hotel Adlon aus der Bürgermeister von Nerv- york James Walker über alle deutschen Sender zu den deut schen Hörern, über alle amerikanischen Sender zu den Amerikanern. Die Rede hielt Jimmn Walker in seiner Heimatsprache, so dast natürlich ihre Verständlichkeit und damit ihre direkte Eindringlichkeit für die meisten deutschen Hörer verloren gehen musste, wurde von Dr. Jordan, übersetzt. Walker wies einleitend daraus hin, daß diese Gelegenheit einer Rundfunkvcranstaltung wohl einzigartig sei in der Ge schichte des Radio. Hcnte seien zum erstenmal sämtliche deutschen Sender «nd sämtliche groben Sender der Ber einigte« Staaten in einer grob«« Kette znsammengeschloffen» die ein Gebiet umfassten mit einer Einwohnerzahl von über 200 Millionen Menschen. Er gab seiner Freude darüber Ausdruck, dast er auf diesem Wege seine Grüße in die Hei mat senden könne. Die Gastfreundschaft, die er in Berlin auch diesmal bet seinem zweiten Besuch in Deutschland wie der vorgefundcn habe, habe sich in keiner Weise geändert durch die schwere Wirtschaftskrise, die auf dem deutschen Volke laste. Er bat, daß alle seine Landsleute in Amerika sich besten bewußt sein mögen. Er habe das Gefühl» batz bas amerikanische Volk dem deutsche« Volke Dank schulde. Deutsche hätten mitgewirkt beim Aufbau und Ausbau seiner großen Heimatstadt Newyork. Die Newyorker und alle Amerikaner sollte« aber noch mehr von Deutschland misten, «m den Mnt «nd die Widerstandskraft des deutschen Vol kes in dieser schweren Krise» die es augenblicklich durchlebt, richtig würdige» zu können. Der amerikanische Botschafter in Berlin Sackett habe ihm sbem Bürgermeister Walkers über die Leiden Deutschlands in den letzten Wochen vieles erzählt. Die Newyorker sollten sehen, sagte Walker, wie trotz aller dieser Nöte die Mensche« aufrecht geblieben sind und den Mut nicht verloren habe«. Wenn man sie sehe auf den Straßen, wie sie immer noch lächeln und frohen Mutes sind, so erscheine das wie ein Wunder. Er habe allerdings auch hinter die Kulissen gesehen und die große Not «nd bas Elend in Deutschland mit eigenen Augen beobachten können. Er wünsche, daß die Welt mehr darüber erfahren möge. Zum Schluß betonte Walker, er habe das feste Vertrauen» daß Deutschland wieder hochkommeu werde und seiner Be stimmung gerecht werben würde. Keine Spur von Cramer. * Kopenhagen. Wie sich inzwischen heranSgestellt hat, stammt der Zplinderteil, d«n »an an der Westküste Jütlands gesunden hat, nicht von einem Flugzeug, steht also nicht mit Tranier« Flug in Verbindung. N«ber daS Schicksal EramerS herrscht «och völlige Unklarheit. In Oslo ist man der Ansicht, datz Cramer auf der offene« Nordle, «ervvolSckt ist. Ml Mik WM M 28. M 2?. MM In MIM. Pari», 14. August. Ueber den Besuch des deutschen Botschafters von Hoesch beim Ministerpräsidenten Laval wird folgendes offizielle Kommunique ausgegeben: Ministerpräsident Laval hat Donnerstagvormittag den deutschen Botschafter von Hoesch empfangen. Botlchaiter von hoesch hat im Namen der deutsche« Regierung offiziell Mini sterpräsident Laval und Auhenminijteer Briand eingeladen, sich nach Berlin zu begeben. Der Ministerpräsident hat Herrn voa Hoesch gedankt und diese Einladung ohne ein Dalum, da» angesichts der Abwesenheit Vrland» von Pari» noch nicht festgesetzt werden kann, angenommen. Zu diesem offiziellen Kommunique fügt die Agentur Ha- oas hinzu: Wir glauben zu wissen, daß der Besuch des Mini sterpräsidenten und des Außenministers in Berlin am 2ö. und 27. August ausgeführt wird. Herr Laval hat dem deutschen Botschafter von Hoesch mitgeteilt, daß er in der Lage sein werde, ihn hierüber endgültig Freitag am späten Nachmittag zu unterrichten. Notverordnung und kommunale Beiriede Berlin, 14. August. Der Reichsverbänd kommunaler und anderer öffentlicher. Arbeitgeberverbände gibt in einer Erklärung sein Bedauern! über das Scheitern der Verhandlungen mit den Gewerkschaf-' ten zwecks Berständigung über die Notverordnung vom S.i Juni 1931 (Entlohnung der Gemeindearbeiter) zum Aus druck. „Den Arbeitgeberverbänden, in denen die Gemeinden organisiert sind", heißt es in der Erklärung, „ist deshalb im Interesse der Aufrechterhaltung der öffentlichen Finanzwirt schaft die Notwendigkeit aufgezwungen, die Angleichung oerLöhneder Gemeindearbeiter an die der Reichsarbei ter gemäß der Notverordnung durch einseitige Maßnahmen sicherzustellen." Auch der Gesamtverband der kommunalen Arbeitneh mer Deutschlands stellt in einer Erklärung das Scheitern der Verhandlungen über die Eemeindearbeuerlöhne fest und macht auf die ernsten Folgen aufmerksam, die ein Lohnkampf in den Gemeindebetrieben Hervorrufen könnte. Lörseneröffnung unbestimmt Berlin, 14. Auguch. Die Sitzungen des Berliner Börsenvorstandes, die sich insbesondere mit der Frage der Wiedereröffnung der Börse befaßten, endeten ohne positive Beschlüsse. Die Besprechun gen, u. a. auch in den zuständigen Ministerien, dürften aber voraussichtlich bald fortgesetzt werden. Zr. Nele M len MenzlWs Ker LMM«. vbz. Berlin. In Halle a. S. sprach vor den Rer- tranensmänner« der Landvolkpartei der Provinz Sachsen der stellvertretende Parteiführer Dr. Gereke über die ge samtpolitische Lage. Er beschäftigte sich zunächst mit dem Ausgang des Volksentscheids und stellte dazu fest, das Ge samtergebnis sei keineswegs eine Niederlage für die Rechte. Es sei relativ die höchste Sttmmztffer erreicht worden, die je bet einem Volksentscheid aufgebracht wurde. Biele Hunderttausende von Wühlern seien ferner nicht hinge- gangen, weil sie glaubten, sich nicht öffentlich in einen Widerspruch zu den preußischen Regierungsstellen setzen zu können. Unter allen Umständen müsse damit ausgehört werben, baß sich verschiedene am Volksentscheid beteiligte Organisationen und Parteien Vorwürfe über die angebliche Niederlage machten, denn wir brauchten eine breite natio nale Front für die Neichspräsibentenwahl und die Wahlen zum preußischen Landtage im kommenden Frühjahr. Dr. Gereke beschäftigte sich dann weiter mit der gegen wärtigen wirtschaftlichen Lage. Wenn auch Neichsernäh- rungsministcr Schiele sich unter den schwierigsten Verhält nissen bemüht habe, der Landwirtschaft zu helfen und seine Arbeit hoffentlich noch weitere Früchte tragen werde, so sei doch die Gesamtpolitik der Reichsregierung sehr bedenklich» da dort znm großen Teil die Auffassung herrsche, als ob wir ohne ausländische langfristige Kredite nicht auskommcn könnten, die unter den heutigen Umstände» doch nicht oder nur unter unmöglichen Bedingungen erreicht werden könnten. Man übersehe dabet auch, daß solche Kredite teil weise in Formen kämen, die der Landwirtschaft äußerst schädlich seien, wie durch Weizen-Import u. ä. Tie west lichen Länder seien zwar interessiert daran, daß wir vege tieren könnten, nicht aber stark, kräftig und frei würben. Daher sei äußerst bedenklich, baß wir die außenpolitische Freiheit, die wir nach dem Osten hin hatten, mehr «nd mehr verloren hätten. Die Landbevölkerung habe die moralische Berechtigung, eine ausreichende Zollpolitik, Erntefinanzie rung und Zinssenkung sowie alle Maßnahmen zu fordern, die das Reichsernährungsministerium und die Landvolk- partet für notwendig halten. Schließlich hänge ja auch die Nekämpfung der Arbeitslosigkeit aufs engste mit der Hebung der Lage der Landwirtschaft zusammen. Am Schluß seiner Ausführungen wies Dr. Gereke aus die ungeheueren Schwierigkeiten in den Landkreisen «nd Gemeinden hin. Was solle geschehen, wenn die Bezirks fürsorgeverbände die bisherigen Unterstützungssätze nicht mehr zahlen könnten? Wir brauchten eine weitgehende Politische Tagesiibersicht. Beschwerde gegen bas Verbot der Rheinisch-Westfälischen Zeitung. Der Verlag der Rheinisch-Westfälischen Zeitung hat gegen das Verbot des Blattes beim Reichsgericht Be schwerde eingelegt. Verkürzung von Zeitnngsverboten. Wie von zustän diger Seite mitgetetlt wird, hat der Oberpräsident das Ver bot des Iserlohner Kreisanzeigers und Zeitung sowie das Märkischen Landboten in Hemer von vier Wochen auf eine Woche herabgesetzt, nachdem, wie erklärt wird, die Verleger beider Zeitungen bedauert haben, den beanstandeten Artikel, ein Aufruf des Stahlhelms zum Volksentscheid veröffent licht zu haben und Zusicherungen für die Zukunft gegeben haben. Keine Staatsgelber für bas Neichsbannertrefsen in Koblenz. Im preußischen Landtag hat der beutschnationale Abg. Borck folgende Kleine Anfrage an das Staatsministe rium gerichtet: Sind dem Verein Reichsbanner Schwarz- Not-Gold zur Durchführung seines Aufmarsches in Koblenz Gelder aus Staatsmitteln direkt oder indirekt gezahlt wor den, und wenn, in welcher Höhe? — Von zuständiger preu ßischer Stelle wirb dem Nachrichtenbüro des Vdz. auf An frage dazu erklärt, daß die Annahme der Anfrage, daß der Neichsbanneraufmarsch in Koblenz irgendwie durch staat liche Gelder unterstützt worden sei, in keiner Weite zutrene. Dentschnationale Pressestelle gegen de« „Vorwärts". Die Dentschnationale Pressestelle teilt mit: „Die Spätaus gabe des „Vorwärts" vom 13. August bringt es fertig, unter der riesigen Balkenüberschrift „Deutschnationale Korrup tion" unerhörte Lügen über den braunschweigischen Finanz minister Küchenthal und die Unterstützung, die er einer Braunschweiger Wohnungsbaugesellschaft gewährt habe, zu verbreiten. Wir beschränken uns darauf, die Behauptungen als bas zu kennzeichnen, was sie sind, nämlich eine ganz niederträchtige Verleumdung, die für den „Vorwärts" noch sehr unangenehme Weiterungen nach sich ziehen wird." Zur Aufdeckung der kommunistischen Kampforganisation in Aachen. Die Ermittlungen der Landeskriminalvolizet hinsichtlich der Aufdeckung der geheimen kommunistischen Kampforganisation in mehreren Orten des Wurm-Reviers sind bisher noch nicht abgeschlossen. Von den am Mittwoch verhafteten 80 Kommunisten ist ein Teil wieder entlasten worben. Im übrigen gibt die Landeskriminalpolizei wie auch die Staatsanwaltschaft im Interesse der ungestörten Fortführung der Voruntersuchung einstweilen weitere Nach richten nicht heraus. Der Zwischenfall von Hijbasnemeti. Die beiden am Mittwoch von ungarischen Soldaten verhafteten tschechoslo wakischen Zollbeamten Stefan und Smolik sind in der ver gangenen Nacht in Freiheit gesetzt worden. Sie trafen heute früh in Kaschau ein und begaben sich sofort zur Polizei direktion. Der englische Kriegsminister in Berlin. Der englische Kriegsminister Thomas Shaw weilt zur Zeit in Begleitung mehrerer Herren in Berlin und ist im Hotel Erzellsior ab gestiegen. Wie schon mitgeteilt, beabsichtigt Shaw eine Autotour durch Deutschland zu machen. Der Berliner Be such des englischen Ministers soll, wie von zuständiger Stelle verlautet, einen rein privaten Charakter haben. Dr. Weber gefchästsführcndes Vorstandsmitglied des Deutschen Städtetages. Der Vorstand des Deutschen Städte tages wählte in seiner Sitzung am Donnerstag Bürger meister Dr. Weber-Königsberg zum geschäftöführcndcn Vorstandsmitglied. Dr. Weber hat die Wahl angenommen. Er wird in der Geschäftsstelle des Deutschen StädtetagcS gleichzeitig das Finanzdezernat verwalten. Der ehemalige König von Spanien in Zoppot «nd Danzig. Der auf einer Nordlanbreise befindliche englische Touristendampfer Viceroy of Jnbia traf gestern früh auf der Zoppoter Reede ein. Unter den Passagieren befand sich auch der ehemalige König Alfons von Spanien, der unter dem Namen eines Herzogs von Toledo die Nordlandreise mitmacht. König Alfons, der beim Betreten des Zoppoter Seestcges von einer mehrere hundert Personen zählenden Menschenmenge begeistert begrüßt wurde, fuhr von Zoppot mit dem Auto nach Danzig, um die Sehenswürdigkeiten der Stadt in Augenschein zu nehmen. Bülowplatzbemonstranten zu Gefängnis verurteilt. Eine Anzahl Kommunisten, die am 9. August anläßlich der Demonstration am Bülowplatz in Berlin fcstgcnommcn wurden, wurden am Donnerstag vom Schnellrichter im Polizeipräsidium auf Grund der Notverordnung des Reichs- Umgruppierung der Sozialgesetzgebung. Hier sei eine Not verordnung angebracht. Statt dessen plane man anscheinend, die Reform der sozialen Gesetzgebung dem Reichstag im Herbst zu überlasten, obwohl man genau wisse, daß eine Mehrheit für eine vernünftige Lösung nicht aufzubringen sei. Die Reichsrcgierung sage sehr gern, sie habe den Mut zur Unpopularität. Hier sei ein sehr geeignetes Kapitel, an dem sie diesen Mut beweisen könnte. Zer Mleitas Ker JeullAn MM. von Hanenschild-Tfcheidt »um Parteiführer gewählt. vdz. Ueber den Parteitag deS Deutschen Landvolks ist von der Partei folgender Bericht auSaeaeben worden: „Auf dem heutigen Parteitag des Deutschen Landvolks (Christlich-Nationale Bauern- und Landvolkpartei) wurde als Nachfolger Ernst Höfer-, dem der ReichStagSabge- ordnete Hepp als stelloertr. Parteiführer eine vom Partei tag stehend entgegengenomm ene Gedenkrede hielt, in der er die große Bedeutung Hö'erS sür das deutsche Bauerntum und seine hervorragenden Eigenschaften als Mensch und Politiker besonders würdigte, das bisherige Vorstandsmit glied von Hanenschild-Tscheidt einftiinmig zum Partei führer gewählt, o. Hauenlchild nahm die Wahl an, mit dem Verspreche», di« Landvolkbervegnng im Sinne und Geist« Höfers ,u fähren. — In seiner Droarammrede zeigte er die Entwicklung der letzten zwölf Jahre, die. aus- gehend von der Unterwerfung unter Versailles und von völliger Einseitigkeit der Innen- nnd Außenpolitik, zur Auszehrung der Substanz fuhrt«. Das geeinigte Bauern tum stellt einen politischen Mnchtfaktor dar. besten christlich nationale Gruiideinstelliing ihn znm Kern der politiichen Rechten macht. Tas Landvolk kann nicht einer Reichs regierung solgen, die sich in Abhängiakeit von der jetzigen Prcußenpolitik befindet. — Tie Programmatischen Er klärungen wurden einstimmig gebilligt. In einer lebhaften Aussprache, j„ der sich u. a. der Gründer der Landvolkbeweguna, Stant-minister Baum- We mar und Mimster a. D. v. Kendel! beteiligte», wurde "ud Nutzbau d-r beruf?- siandilcheu politiichen Londvolkbemegnna bekundet Ter Parteitag mar trotz der Erntezeit ans allen Wahl kreisen, in denen das Landvolk austritt, stark benicht." Präsidenten vom 23. März 1931 zu Gefängnisstrafen bis zu 3 Monaten verurteilt. Verbot der Wochenschrift „Ter pommersche Landbnnd". Der Oberpräsident der Provinz Pommern hat aus Grund der Verordnung des Reichspräsidenten zur Bekämpfung politischer Ausschreitungen v. 28. März 1931 die in Stettin erscheinende Wochenschrift „Ter pommeriche Landbund" mit sofortiger Wirkung bis zum 28. August 1931 einschließlich verboten. Zeitungsverbot in Kobnrg. Tie Regierung von Ober franken hat die in Koburg erscheinende nationalsozialistische „Nationalzeitung" mit sofortiger Wirkung auf 14 Tage verboten. Verbot erfolgte wegen eines Artikels, in dem die Negierung eine Verächtlichmachung des Stadtkommisiars erblickte und wegen dessen auch gestern die Beschlagnahmt des Blattes erfolgte. SnzlM KM« kl« MWrMklilka In MmniM. X Dietramszell. Ter Empfang deS Reich?- vräsidenten v. Hindenburg in Dietramszell gestaltete sich wieder besonders herzlich. Zur Begr ißung der Gastes batten sich neben der Familie v. Schilcher die Vertreter deS Bezirksamtes WostratShausen, der Gemeinde» Schöuegg und Dietramszell, der katholischen und der evangelischen Geistlichkeit eingriunden. Eine große Menschenmenge be grüßte den Reichspräsidenten m t brau'enden Hochrustn. Nach der Begrüßung durch Frau o. Schilcher erich e» der Reichspräsident an einem Fenster des Schlosses und sprach zn der immer wieder in begeisterte Rufe autzbrechende Menschenmenge: „Ich danke Ihnen von Herzen für den Empfang. In dieser schweren Zeit tut mir das besonder? wohl." Ter Aufenthalt de« Reichspräsidenten ist aus etwas über drei Wochen vorgesehen. Jos WMorlkll les MlwiW MtwMs veranstaltete gestern im ehemaligen Herrenhaus eine start besuchte Kundgebung zur gegenwärtigen Wirtschafts, krisis. — Stadtrat Kockel-Maadebnrg, Mitglied des Reichs- ratS, betonte, es müsse anerkannt werden, dast Reichs- kanzler Dr. Brüning und seine Regierung den energischen Versuch unternehme, die Fehler einer früheren verfehlten Wirtschaftsvolitik wieder gutzumacheu. Ter Reichs- kanzler habe auch die Absicht bekundet, für die mittleren und kleinen Wirtschaftsbetriebe «ine beiondere EtaatShilfS- aktion zu unternehmen. Es solle «in» Kommstsion unter Beteiligung von MittelftondSvertrrtern eingesetzt werden, die bei der Ausstellung des zukünftigen WirtschaftSpro- grammS mitberatcnd teilnimmt. Nach de» mit großem Bestall aufgenommene» Vorträgen wurde einstimmig eine Entschliestnng angenommen, in der von der Regierung gefordert wird: 1. Dem Reichstag ein AuSsührnngSgesek zum Artikel 164 der ReichSverfaffung unverzüglich vorzulegen. r. Dir Finanz- und BermaltungSresorm sofort durch- ,»führen. r. Ablehnung aller Zwangs- nnd staatlichen Planwirt- schastSbestrebungen. 4. Förderung der Bankinstitute, die ihr Kreditkapital vornehmlich in Klein- und Mittelbetrieben anlegen. b. Sofortige Liquidierung aller nicht aus einem Allge- meinbedürinis Unbedingt erforderliche» Betriebe der öffent lichen Hand. 6. Teilnahme der Fachorganisationeu d»S selbständigen Mittelstandes an allen vorbereitenden Beratungen der für den Wiederaufbau unserer Wirtschaft »nd Finanz«» er forderlichen Maßnahme» und dem von uns geforderten Wirtschaitlprogramm. Ei« amerikanisches Dementi. X Washington. Unterstaattsekretär Castle gab amtlich bekannt, daß di« gegenwärtig in Tokio unter Auf sicht stehende» Flieger Pangborn nnd Herndon nicht im Auftrag« der Regierung der Bereinigten Staate« ge handelt hätten.
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