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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.02.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-02-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193202099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-02
- Tag1932-02-09
- Monat1932-02
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.02.1932
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MU bk« GivKeNI, WM VV Mit Würl-c Mtö Enkfchkvffentzeit »G Aufgabe der «brüstungSkoNferenz umritz und er sich gegen dt« Verfälschung de» AbrüstungSgedankenS wandte. Die Konferenz stand unter dem Eindruck einer wahr hast staatSmtknntschen Rede, die für diese Versammlung ihre besondere Bedeutung dadurch erhielt, daß sie von dem beut» schen RegierungSehef gehalten wurde. Man empfand es al» einen Vorzug, -atz hier kein «drüstungdfachmann in tech» ntfchem Ginne sprach, sondern der sttr die PolMk seine» Lande» verantwortliche Staatsmann, dem e» nur ans die groben Gesichtspunkte ankam. Die Rede brachte ebenso entschieden di« Notwendigkeit einer internationalen Hu- sammenarbett wie der deutschen Forderung nach Glesch, berechtigung und gleicher Sicherheit zum Ausdruck. Die Formulierung war in allen Punkten so auf da» Genfer Milieu abgesttmmt, daß der Eindruck einer kleinliche« Polemik oder einer für den innerpolitischen Gebrauch be stimmten Propagandared«, als welche gewisse Genfer Kreis» die Ausführungen deS Reichskanzlers vorher «»kündigen zu können glaubten, von vornherein ausgeschlossen war. Die Ablehnung der französischen Vorschläge wurde mit hin reichender Deutlichkeit ausgesprochen und auch von der Ver sammlung empfunden, wenn sie sich auch von den Taktlosig keiten fernhiolt, wie sie Tardieu bei seinem gestrigen Auf- traten zur Unterstützung seiner Sache für notwendig g«. halten hatte. De« allgemein günstige Eindruck der Red« ldfte sich am Schlutz i« üb-rang herzliche« Beifall au». SrM» AI NIII im MkWmmMm delklllm. Gens. (Funkspruch.) Nach der Rebe de» deutschen Reichskanzlers gab der Delegiert« Brasiliens, GoareS. eine kurze Erklärung ab, in der er die Bereitwilligkeit seines Laude», sich an den Abrüstnngsarbciten zu beteilige«, zum Ausdruck brachte. Der italienische Außenminister Graudi wird Mittwoch vormittag den italienischen Standpunkt darlegcn. Nkl eine MW MWiM U WkMlg. * Berlin. Die bisher dem Hinbeubnrgausschutz ge meldete» Eiuzeichnungeu sür die Volkskaudidatur Hinden burgs haben am Montag abend die Zahl von einer Million überschritte«. Oertliches «nd Sächsisches. Riesa, den V. Februar 1932. —* Wettervo''ber>age ' si r den 10. Februar. (Mitgeteilt von der Sachs. LandeSwettcrwarie zu Dresden.) Froltperiode, noch am D euStan abend Verschärfung de« Frostes, nacht» bis 10 Grad Kälte. TageStemperaturen unter Null, onfaunS noch vereinzelte Sch ieefälle, zeitweilig auch auftlarend, mäßige, im Gebirge irische Nordost- bi» Oftwinde. —'Daten für den 10. Februar 1832. Sonnen aufgang 7,25 Uhr. Eonnennntergana 17 04 Uhr. Mond ausgang 8.44 Ubr. Mondnntergana 21,32 Uhr. 1847: Ter Dbvsikrr Thoma« Alva Edison zu Milan in Ohio geb. lgeit. 1S3N. 1818: Rußland beendet den Kriegszustand mit den Mittelmächten. 1928: Der Physiker Wilhelm Konrad Röntgen in München gest. (geb. 184b>. MlNWM le» WWW NMüSiM« M. Der Christliche Frauendienst Riesa hatte für gestern abend zu einem Vortragsabend im Saale des Wettiner Hofes eingeladen. Erfreulicherweise war der Besuch ein guter. Als Rednerin war die Neisesekretärin vom Landesverband für Christlichen Frauendienst^ Fräuleit» Käthe Ehrhold, gewonnen worden, deren Vortrag durch instrumentale und gesangliche Darbietungen «ine prächtige Umrahmung erfuhr. DaS Konzert-Trio (Flügel, Violine und Cellos, welches sich zur musikalischen Ausschmückung des Al-.,-» zusammengeschlossen hatte, brachte fein abgetönt zunächst das „Andante-Moderato" und später das „Capriccio- Finale*, beides Musikwerke von Reißiger, Opus 25, sowie endlich, leicht beschwingt, Mozarts stimmungSfrohe, fast humoristische Serenade „Eine kleine Nachtmusik* zu Gehör. Mit viel Freude wurden die Vorträge dieser auch unbe dingte Aufmerksamkeit verdienenden Tonschöpfungen aus genommen. Reichen Beifall erntete auch unsre heimische Solistin, Frau Raff-Schumann, die zwei wunder schöne Lieder, und zwar Hans Hermanns ^Mahnung* und Conrad AnsorgeS „Mein Stern* mit ihrer sympathischen Altstimme sang, und damit -em musikalischen Teil des Abends ein« besondere Note verlieh. Am Flügel warb die Solistin begleitet von Frau Pfarrer Beck. Nachdem der erste Musikvortrag verklungen war. ergriff Herr Pfarrer Beck bas Wort, nm zunächst im Auftrage und im Namen des Christlichen Frauenbtenstcs Riesa den erschienenen Damen und Herren herzlichen Willkommens» grüß zu entbieten und für da» erwiesen« Interest« an der ernsten und heiligen Arbeit zu danken. Er erinnerte daran, daß es gerade jetzt, in dieser schivcren Zelt, Aufgabe sei, für unseren christlichen Glauben und besonder» gegen die Front der Gottlosen, di« «in« große Gefahr bilden, zu kämpfen. Man solle sich hüten, von der Bewegung und ihrer Folgen gering zu denken. Zwar fürchte sich die Christen heit nicht vor der Front der Gottlosen, aber es sei Pflicht, zu kämpfen. Wir sollten eö nicht vergessen, baß Gott un» htnetngestellt habe in das deutsche Volk, in LaS deutsche Vaterland, und darum hätten wir di« Pflicht, al» Christen Volk und Vaterland zu schützen. Wir haben aber auch die Hoffnung, daß uns Gott weiter helfen wird. Das deutsche Volk habe viel erdulden müssen. Es gebe kein Volk in der Welt, das so viel durchgemaHt habe, wie LaS deutsch«. Aber in Zetten größter Not haben unser« Väter gesungen: Ein' feste Burg ist unser Gott. Und so wollen auch wir in die ser großen Not aus unfern Gott vertrauen und seinen gütigen Beistand erbitten — unserm Gott, dem wir die von ihm verlangte Treue und Ehrfurcht zollen müßten. Herr Pfarrer Beck dankt« sodann der Vortragenden, Frl. Ehr- hold, die uns aus dem Schatze ihres Wissens und ihrer Er- fahrungen gangbare Weg« zeigen wolle. Er bankt« ferner Frau Raff-Schumann und den übrigen Künstlern, welche ihr schönes Können in den Dienst der edlen Sache stellten, denn auch die Kunst ist eine Gottesgabe. Redner schloß mit dem Wunsche, daß auch der Christliche Frauendtenst weiter erstarke tn feiner großen und ernsten Arbeit im Dienst« der Menschheit, im Dienste des Vaterlandes. Die sorgsam gewählt« Vortraqsfolge erreichte ihren Höhepunkt mit dem Vortrage der Hauptvednerin de» Abend» Ark. Ehrhvkd über „Die Aufgabe der christlichen Frau in b«r Gegenwart*. Ihre tiefschürfenden Ausführungen leitet« die Vortragende ein, indem sie dem Christlichen Frauenverein Riesa di. Grüß» de» Landesverband«» Sachsen, der Ho christliche Frauen vereine umfatzt, übermittelte. Zur Frage der Aufgabe d«r christliche« Fra» betont« Rednerin allgemein, dab da. wo ein Gebe« erledigt werden solle, al» Voraussetzung erst «ine Gabe Vorhand«« sein müsse. E» müsse «tn Kanal da sein, au» dem da» zu Gebend« geschöpft werden könne. Venn e» sich alfo um ein G«ben handel«, müsse immer wieder «in Haben vorausgeben, den« ohne Ueberflutz set ein Geben nicht möglich. Und da stehe und der Reichtum Gotte», di« Liebe Gotte» zur Sette. Bo» dem empfangenen Ueberflutz göttliche« Reichtum» anderen zu geben, sei bi« Aufgabe vor allem der christlichen Frau. E» sei zweifellos, dab Kraue» «tue besondere Art zum Geben haben. Der Blick der Krau erstrecke sich auf Gebiet«, in di« der Manne», blick nicht »richt. Wo der Blick de» Manne» aufhvr«, dort fetz« die Frau ein. Kn der Art Le» Geben» der Frau liege etne große Sicherheit; st« folge einem Heiken Impuls ihre» Herzen». — Zur eigentlichen Grundfrage ihre» Vortrag»: „Was ist die Aufgabe der christlichen Fra« in der Gegen wart?* übergehend, betonte di« Rednerin, eS gebe hier keine« Unterschied »wischen früheren Zeiten und der Gegen wart, e» fei viclnrHr nur eine Formverschiebenheit festzustellen. Di« Aufgabe der Frau liege fett t«Her in der Originalität, dem Luberltch sich immer gleichblet- benden, aber mit Neuem immer Neue» schöpfendem, au» tiefster Seele herauSgewachsenem Tun. An Hand zahlreicher Beispiel« wurde die» bekräftigt. Aus b«m Gebiete der Ausgaben der christlichen Frau erläuterte Irl. Ehrhold auch interessant« Erlebnisse während ihrer mehrjährigen Mis sionstätigkeit unL wie» de» weiter«« auf verschieden« Bibel stellen und Gleichnisse hin, wodurch der Vortrag besonderem Jntercste der andächtigen Hörerschaft begegnet«. Zu- sammenfasscud war aus den Darlegungen der Rednerin zu schöpfen, immer Lessen eingedenk zu sein: Gott hat dir aus seinem Reichtum viel gegeben; handle nach Gottes Art: gib deinem ärmeren Mitmenschen! Hilf denen, die auf dich warten. Di« Vortragende schloß mit der begeisternden Aufforderung, di« Aufgabe von neuem zu erfüllen mit der immer neuen Treue zum alten Gott, damit jede christliche Frau einst von sich sagen könne: „Ich habe getan, was ich konnte!* Nach beendetem Vortrag der Schluß-Serenade dankte Frau Luck namen» der Leitung de» Christlichen Frauen dienstes den Damen und Herren, di« durch gütige Mit wirkung den Abend durch Wort und künstlerische Gaben so schön ausgeschmückt haben, sowie den Vertreterinnen be freundeter Organisationen und allen übrigen Erschienenen für den Besuch der Veranstaltung. Damit hatte der ein drucksvoll« Vortragsabend, der so recht im Sinne de» Wahl, spruches „Dienet einander* «inen würdigen Verlauf nahm, fein Ende erreicht. —* Kirchliches. In den PassionSwochengotteS» diensten, dt« während der PassionSzcit an jedem Freitag in der TrinttatiSkirche stattsinden, werden in diesem Jahre die folgenden Themen behandelt: 1. Jesus im Kampf mit den Pharisäern und Sadduzäern. 2. DaS heilige Abendmahl. S. Gethseman«. 4. Verurteilt wegen Gotteslästerung. k. Die Kreuzigung. 6. Für uns. —* Das Finanzamt Riesa bringt tm amtlichen Teil eine Erinnerung an die Zahlung der Umsatzsteuern, der Einkommrnstouervorauszahlung der Landwirte, Ler Vermögenssteuer und der Aufbringungsumlage. —* Fastnacht, da» Fest des Trubel« und der Aus gelassenheit ist heute. In Riesa hat man tn Anbetracht der ivtrtfchaftlichen Notlage da» ganze FaschtngStreiben auf diesen einzigen Tag beschränkt. Dem Mummenschanz hat sich heut« nachmittag di« Schuljugend Angegeben. Kleine Scharen Maskierter durcheilten bereit» in den frühen Nach- Mittagsstunden Li« Stabt und begingen Fastnacht auf ihre Weis«. Erst der Abend wirb den Erwachsenen tm Zeichen dieses Tag«» etwa» Gelegenheit geben, sich über den grauen Alltag zu erheben. —* Der Arbeitsmarkt in Riesa zeigte tn der Berichtszeit (16. bis 31. Januar 1932) nur geringe Beweg- lichkeit. Mangel an Aufträgen verschlechtert« die allgemeine BeschäftkgungSlage eher noch etwas. Der Druck der hohen Kurzarbeiterzahl lastet nach wie vor. — Di« Landwirtschaft ruft in bescheidenem Maße frühere Arbeitskräfte wieder zurück, «benso da» Bau- und BerkehrSgewerbe für vorüber gehende Beschäftigung. — Bet den zusätzlichen ArdettS- maßnahmen ist mit dem baldigen Abschluß einer kleinen Notstandsarbeit zu rechnen, der freiwillige Arbeitsdienst baut sich dagegen etwas aus. —* Dt« Deutschnationale BolkSpartet Ortsgruppe Riesa, veranstaltete am Sonntag nach mittag in Richters Restaurant tn Bahra «inen politisch«« Aussprachetag, welcher gut besucht war. In «im- gehender Weife behandelte der Vorsitzende Herr Stadtrat Weckbrodt da» Thema der ErfüllungSpolttik, bi« da» deutsch« Volk an den Rand deS Abgrund» gebracht hat. Er zeichnete klar und deutlich den Weg vor, auf welchem nur «ine nativ- nal« Regierung in der Lage ist, di« deutsche Nation au» dem wirtschaftlichen und politischen Wirrwarr herau»zu- führen. Di« anschließende Aussprache zeigte, daß die Aus führungen des Herrn Vorsitzenden wohl verstanden wurden. Mit einem Appell an die Mitarbeit aller Deutschen konnte Herr Stadtrat Weckbrodt diese Veranstaltung >48 Uhr schließen. —* Tagungsb«richt de» Neich»v«rbandeS deutscher Guts- und Forstbeamten E. B. Gau Großenhain. Am 7. Februar >iis Uhr eröffnete der l. Vorsitzende Herr Pftrschk« (Rttg. Pochra) die sehr gut besucht« Tagung im „Deutschen Hau»* tn Riesa. Nach ein leitenden BegrützungSworten erteilte er Herrn Lehrer Richter, Pochra, da« Wort zu seinem Bortrage „Der GutSbeamt« und heutige SieblungSpolitik*. In sehr eingehender Weise verstand es der Herr Vor tragende, einen wohldurchdachten, harmonischen Ausbau innerhalb seines Referates zu erkennen zu geben und durch aus verständlich di« sehr kritische Frage „Der GutSbeamt« und heutige Siedlungspolitik* von allen Seiten zu be leuchten. Bor allem würden bi« Beweggründe, di« den Siedlungsgedanken zu neu«m Leben erweckten und die letz- ten Ende» tn fast satirischer Art di« Wege brandmarkten, di« unser heutiges ungeheures Elend herausbeschworen, aber auch di« großen Gefahren, di« dem Siedler bei dem heutigen SieLlungSsystem drohen, in vortrefflicher Weise gekennzeichnet, und an Hand dieser Ausführungen gezeigt, wie sich nun ganz allmählich «ine gesunde Siedlungspolitik Bahn bricht. Kurz, der Optimist sowie der Pessimist, hatten reichlich Gelegenheit, neue Erkenntnisse zu sammeln. Die Darlegungen de» Vortragenden batten eine recht reg« Aus- spräche, die alle BersammlungSbesucher bis in die 19. Stunde zusammenhielt, zur Folge. Nach Verlesung verschiedener Eingänge schloß Herr Pfirschke di« Tagung mit dem Wunsche, daß die so gut verlaufen« Tagung nicht nur b«r Anfang, sondern »er Ansporn zu noch regerer Beteiligung werde und daß tn absehbarer Zett da» gesteckte Ziel zur Tatsache werd«, um den Ort der Zusammenkünfte »u einer Stätte auszugestalten, wo, ungeachtet d«S grauen, trüben Alltags, Wiste» und Geselligkeit in harmonischer Eintracht gepflegt werde». E. g.der rauch» bildet, und de» Mtet- —* Nechtgpttige «bktefernng der «ärger st euer. Nach »en Durchführungsbestimmungen zur Bürgersteuer habe« dt« Arbeitgeber di« vürgersteuer Ihrer Arbeitnehmer bet d«r nächsten auf bi« Fälligkeit ber Steuer folgenden Lohnzahlung «inzudehalten und binnen «tner Woche an die auf der Steti«rkarte bezeichnete Kaste abzufübren. Kommt ein Arbeitgeber dieser Br,pflichtung nicht rechtzeitig «ach, so hat er bi«» bj» zu« Ablauf der selben Frist den Gemeindebehörden, an die er dt« Abliefe rung hätte vornehme» müssen, anzuzeigen. Dabet werden di« Gründe für die Unterlassung der Abführung anzugeben sttn. Da die Unterlassung dieser Anzeige innerhalb ber erwähnten Frist al» Gteuerzuwiderhandiluna «ach der Reichsabaabevrbnung mit einer Ordnungsstrafe bi» zu lüsivü RM. belegt wirb, werben die Arbeitgeber dies« «eu« Anzeigrpflicht besonders beachten müssen. —* Die Senkung der BierauSschankpreif«. vom verband de» Gastistättengewerbe« von Dresden und Umgebung wird mitgeteilt, datz durch hie Reichskanzlei der Reichskommissar für Preisüberwachung, Dr. Goerdeler, an gewiesen worden set, die Länderregierungen zu ermächtigen, auFLAntrag «ine» einzelnen Gastwirte» an die örtliche Pomeibehörde die BiervretSsenkung bi» zum 1b. Februar 1932 auszusetzen. Die Anordnung findet, wie der sächsische Preiskommissar, Ministerialrat Dr. Schelcher, bestätigt, An wendung auf solch« Einzelfälle, in denen die sofortige Durchführung der Senkung der Bierausschankpreise auf unüberwindliche technische Schwierigkeiten stößt. —* „Reichenau, Sa.". Die Oberpostdirektion Dresden hatte im vorigen Jahre angeorbnet, datz Reichenau in postalischer Beziehung nicht mehr die Beibezeichnung „Sachsen", sondern „AmtSH. Zittau" zu führen hab«. Auf ein« vom Gemeinderat an die Zittauer Industrie- und Handelskammer hiergegen eingelegte Beschwerde wurde mit geteilt, datz die Bezeichnung „Reichenau, Da." mit Zu stimmung de» Reichspostministeriums beibehalten wird. —sek. lüOJahreGu st av-Adolf-Verein. Die diesjährige Hauptversammlung des Evangelischen Verein» der Gustav-Adolf-Stiftung — oer bekannten großen Hilfs organisation für die evangelische Diaspora, insbesondere da» evangelisch« Auslandsdeutschtum — wird mit dem Gedenken an den Tod und Sieg Gustav Adolf», der vor 300 Jahren in der Schlacht bei Ltthen fiel, und mit der Er innerung an die vor IM Jahren geschehene Gründung d«s Gustav-Adolf-WerkS verbunden sein. Die Tagung wird in Leipzig (dem Sitz des Gustav-Avolf-Vereins) vom 18. bis 20. September stattsinden und unter Verzicht auf festliches Gepräge mit der ernsten Würde begangen werden, di« ber Schwere der Zeit und der hohen Bedeutung der Sache entspricht. Am Sonntag, 18. September, werden aus ländische und ausland-deutsche Gäste in den Leipziger Kirchen predigen. Nachmittag» ist eine große Kundgebung am Völkerschlachtdenkmal vorgesehen. An den beiden fol- senden Tagen finden die Abgeordnetenversammlungen und die beiden Hauptversammlungen mit Vortrag und Gabenüberreichung statt. Am Montag, 19. September, öffnet die Leipziger Universität ihre Pforten zu einem Festakt, und am Dienstag, 20. September, nachmittags, beschließt eine schlichte Gustav-Adolf-GedächtniS- feier in Lützen die Tagung. —* Stellmacher- und Wagnertag 1932. Wäh rend der Großen Technischen Messe und Baumesse Leipzig vom 6. bis 13. März 1932 wird eine Musterwerkstatt für Karosseriebauer, Wagner und Stellmacher in vollem Be trieb vorgeführt. In dieser Werkstatt wird gezeigt, wie diese Handwerkszweige sich der neuzeitlichen Maschinen und Geräte bedienen, um ihren Aufgaben gerecht zu werden. — Im Zusammenhang mit dieser Musterstellmacheret findet ein Treffen des Bundes Deutscher Karossertebauer- und Wagner-Innungen statt. —* Ausländische SchwtndeluntverNtäten. In letzter Zeit machen wieder verschieden« ausländische Schwindelinstitute unangenehm von sich reden, die ge- werbsmätzig einen angeblichen Dvktortitel anpreisen und verkaufen. In besonderem Matze betrieben diese» ein trägliche Geschäft die „UniversitS Philotrchnique" und die „Universitd Rationale" in Brüssel (Belgien). In beiden Fällen handelt eS sich um rein private Einrichtungen. Mit reichsdeutschen Universitäten können diese Schwindel institute nicht verglichen werden. Sie verfolgen aus schließlich den Zweck, gewerbSmätzig und gegen entsprechend hohe Bezahlung einen angeblichen Doktortttel oder «ine sonstige Würde dieser Institute an den Mann zu bringen. Die von ihnen ausgestellten Zeugnisse und Diplome wer den amtlich auch in Belgien nicht anerkannt. Die Führung der von diesen Instituten verliehenen angeblichen Titel und Würden ist in Deutschland nicht gestattet und wird unnach sichtlich strafrechtlich verfolgt. Es wird daher nachdrück lichst vor diesen Schwindelinstituten gewarnt. Im übrigen wird in Deutschland die Genehmigung zur Führung eines im Ausland erworbenen akademischen Titel» nur dann erteilt, wenn er unter denselben Voraussetzungen erworben ist, wie sie an reichsdeutschen Universitäten für die Er langung akademischer Grade vorgeschrieben sind. In Zweifelsfragen geben die Unterricht-Verwaltungen der Hochschulländer Auskunft. —vdz. Gartenarbeiten tm Februar. Zu den ersten Gartenarbeiten im neuen Jahre gehört das Auf heben von Pflanzgruben für di« im Frühjahr beabsich tigte Neupflanzung von Obstbäumen, ferner da» Anlegen und Umstechen des Kompostes. Weiter ist an eine Neube schaffung der untauglich gewordenen Geräte und Werk zeuge zu denken. An frostfreien Tagen erfolgt das Aus lichten zu dichter Baumkronen bei Aepfel- und Birn bäumen; auch die Beerensträucher werden zu dieser Zeit auSgelichtet. ANe Wunden an Bäumen werden mit Baum teer (Holzkohlenteer) zugestrichen. Abgängige Obstbäume sollten ausgerodet werden. Sorgfältig gehe man vor bet der Vernichtung der Raupennester. Beim Abkratzer» der Baumstämme muß der Abfall auf vorher unter den Bäumen auSgelegten Tüchern gesammelt und nachher ver brannt werden. Bäume, die im Frühjahr umgepfropft wer den sollen, werden an den Kronenästen stark gekürzt. Mit dem Schneiden von Edelreisern »um Umpsropfen un Frühjahr kann begonnen werden. Da» im Keller »ur Ueberwinterung eingeschlagene Gemüse sollte duxchgeseyen und durchgeputzt werden. —* Die Stempelsteuer für schriftliche Mietverträge. Amtlich wird mitgeteilt: Der Berech nung der Stempelsteuer für schriftl. Mietverträge wird nach der Tarifstelle 17 de» sächsischen Stempelsdeuergesetze» der Mietzins zugrunde gelegt. Neuerdings war streitig ge worden, ob als „MretzinS" im Sinne dieser Vorschrift der gesamte vom Mieter an den Vermieter zu zahlend« Betrag, auch soweit er vom Vermieter zur Deckung der Aufwertungssteuer zu verwenden ist, oder nur ber soge nannten HauSbssitzeranteil, d. h. derjenige Betrag zu gelten hat, welcher dem Vermieter verbleibt. Die letztere An sicht hatte «in Finanzgericht vertreten. Lus die daraufhin vom Finanzministerium erhobene Anfechtungsklage hat da« Sächsische Oberverwaltungsgericht durch Urteil vom W. Dezember unter Aufhebung de» Urteils de» Manz- gerichtes entschieden, dab im Verhältnis »wischen und Vermieter der gesamte vom Mieter zu Betrag (auch soweit ihn der Vermieter zur Aufwertungssteuer an die Steuerbehörde ab die Gegenleistung für die Ucberlasiung de» gemieteten Räume — also den MietzinS — bildet, datz deshalb dieser Betrag bei der Berechnung de» ' Vertragsstempel» zugrunde zu legen ist. —Da di
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