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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.03.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-03-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193203051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320305
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320305
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-03
- Tag1932-03-05
- Monat1932-03
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.03.1932
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kmtiWkUHn für G»«»t»g, »en 6. MSr» 19N. Sonntag Laetare. Satt kniet vor Sri Wir lesen bet Johannes (Kap. IS), Satz Jesu» feinen Jüngern dl« Führ wäscht. Ja, wir ersehen au» de« einlei tenden Worten -azu, baß er gerade mit diefer Handlung dt« Größe feiner göttlichen Sendung darstellen will. Nur einer begreift, was hier zur Darstellung kommen' soll. Und dieser eine — Petrus — wehrt leidenschaftlich ab: »Herr, du solltest mir die Füße waschen?" Er erhebt Ein spruch aus -em natürlichen Gefühl heraus, daß doch die Größenordnung inne gehalten werden müsse. Ach diese Größenordnung! Wie nehmen wir Menschen fte wichtig! Wir können es nicht lassen, in Stufen zu den ke«. in Oben und Unten. Welche Er egung immer, wenn «tsere Stusenvrdnung bedroht und gestört ist! WaS Wun der, daß man auch Gott als «in Oben iiber dem Unten denkt. Aber, Petrus, du Mensch aller Zetten, -er du dich zum Schützer der menschlichen Größenordnung machst, — du denkst zu kurz von Gott: du begreifst deinen Gott noch nicht. Du wirst lernen müssen, daß sich Gott nicht in deinen Rah- men von Oben und Unten einordnen läßt. Gott Ist nicht die Spitze deiner menschlichen Größenordnung, sondern Gott ist — immer! — di« Aufhebung jeglicher Größen ordnung. Wo Gott dir begegnet, da begegnet er dir immer al» der Dienende! Steh hinein in die Schöpfung! Wandelt sich da nicht alles zu einem Dienst eines am andern? Lausche auf dieses göttliche Gesetz des Dienens, und du hälft den Saum Gottes in deiner Hand! Steh auf ChristuSl Wie er sich einreiht, wie er nur Dienst sein will, nur Helfer, nur Hei land, — wie er vor dir kniet. Und sich, wie deine» Gotte» Dienen noch immer nicht zu Ende ist: Der Geist, die Kirch«, — beide kommen immer wieder auf dich zu, ohne Aufheben und weltliche Größe, wollen nichts, als dir helfen, dienen. Wo immer auch und wie immer auch, immer kommt dein Gott auf dich zu als der, der dir dient, der vor dir kniet, der dich beschenkt. Begreife es, Petrus, und brich endlich auch selbst durch alle menschliche Größenordnung. Reihe dich ein in den Strom des Dienens! Du bist erst groß, wenn du da» Klein sein gelernt hast. Dien«! Lk. Lertlickes und Sachfisches. Ri«sa. den b. Mär, 1SS2. —* Wettervorhersage für den 6. März (Mitgeteilt von der SSchs. Landeswetterwarte zu Dresden.) Zeitweise aussrUchende Winde ans veränderlichen Rich- tvngen, höchsten« geringe Bewölkungszunahme, Neigung zur Rrbrlbildung, Temperaturvrrhältnisi« nicht beträchtlich »«rändert. —* Daten inr den 6. und 7. Mär» 1932. Souuenaufgano 6.35 (6,33) Ubr. Eonnennnteraana 17,49 <17,SO! Ubr. Mondau'gang 6,32 >6,43) Uhr. Mondunter gang 16,SS <18,09) Uhr. 6. M S r 147S: Der italienische Maler und Bildhauer Michel angelo Bueneratti in Caprese geb. lgest. 1564). 1831: Der Philanthrop Friedrich von Bodelichwingh in Hau« Mark in Wests, geb. lgest. 1910). 1867: Ter Maler Peter von Cornelius in Berlin gest. <g«b. 178,). 1930: Der Großadmiral Alfred von Lirpitz in Ebrn- hanlen grst. <grb. 1849). 7. März: (Sonnenfinsternis von 6,31 bi« 11,20 Uhr MEZ. in Mitteleuropa nicht sichtbar'. 1792: Der englische Astronom Sir John Herschel in Slough aeb. lgest. 1871). 1922: Der Mediziner Karl Ludwig Schleich in kaarow- PitSkow gest. (geb. 1859). * r«r NlMk MOIel,SM Noll". Von O. Devrient. Zum 1». März. DaS religiöse Schauspiel »Gustav Adolf" von O. Devrient, das der Evangelische Bund, durch die Evange lische Landesbühne zur Aufführung bringen läßt, will mit dazu helfen, den großen evangelischen Glaubens und Kriegshelö Gustav Adolf, dessen 800jährigen Todestag wir im Herbst dieses Jahres noch besonders ähren werden, allen evangelischen Christen recht vor die Augen zu stellen und lieben zu lernen. In 5 Bildern wird uns da» Wirken, Streben und Sterben Gustav Adolfs in Deutschland vor geführt. Bild 1: Stettiner Bürger treffen sich vor der Stabt und erfahren, baß Gustav Adolf in Pommern gelandet ist <24. Juni 1630). In der Hoffnung von den deutschen Für sten, die ihn in ihrer wachsenden Not gerufen hatten, froh empfangen zu werden, eilt er nach Stettin, aber der Pom mernherzog bleibt zaghaft und nur baS Drängen der Bür ger bestimmt ihn zur Uebergabe Stettins und zum Bünbnt». Unterdessen (Bild 2) haben sich die Feldherren des Kaisers auf Magdeburg geworfen. Dies Bollwerk protestantischen Glaubens will Gustav Adolf retten. Ader die evangelischen Kurfürsten Sachsens und Brandenburg» hindern ihn durch ihr zaghaftes Handeln, besonder» der^ ränkevolle katholische Minister Schwarzenberg, der damals die brandenburgische Politik beherrschte. In Köpentk mußte Gustav Adolf warten und von Magdeburgs Zerstörung ttefvetrübt hören. Nun verbindet er sich mit Hessen und Weimar, um Tilly» Heer zu besiegen. Nachdem dies (Bild 8) auf dem Breitenfeld« bei Leipzig (7. September 1681) geschehen, eilt er nach Nürn berg, da» von Wallenstein belagert wird. Beide Heere liege« sich t« festen Lagern gegenüber, es droht Zuchtlosigkeit im schwedischen Heere einzureißcn, mit härtester Straf« tritt Gustav dem entgegen. Am BartholomäuStage 1681 wagt Gustav Adolf einen Sturmangriff gegen Wallenstein» Lager: keine Partei siegt: aber beide ziehen darauf bin voneinander und verlassen Nürnberg! Im Norden soll die Entscheidung fallen. Bild 4: König Gustav und Königin Marie Eleonore treffen sich in Erfurt. In ernster Aussprache teilt Gustav seinem Freunde und Kanzler sein Testament mit, welches die Gründung eine» mächtigen evang. Bundes unter Leitung d«S brandenburgischen Kurfürsten bezweckt. Doch erst muß Wallenstein besiegt sein. Gustav Adolf bricht nach Lützen aus um die Kaiserlichen zu überraschen. Dies gelingt tzm zwar infolge dichten Nebels nicht, aber der folgende Tag (6. Nov. 1632) bringt den großen Steg. Im Weißenfelser Schloß (Bild 5) empfängt die angstvolle Königin die ent setzensvolle Gewißheit von dem fast geahnten Unglück des Siegers. Der Retter der protestantischen Freiheit in Deutschland, der Kämpfer für Luthers Bahn ist gefallen. Die Nachwelt feiert seinen Namen vereint mit -em Luthers und stärkt sich in beider Gedenken bis in die fernste« Zeiten. Vom Finanzamt Riesa werden heute i« einer Bekanntmachung im amtlichen Teil vorliegender Tageblattnummer verschiedene Stenern tn Erinnerung ge bracht, -ere« Fälligkeit aus den 16. «. Lö. Mär» 1932 treffen. —* Örssentltch« Höher« HandelSlehr- anstatt. Die Entlassung der abgehenden Schüler und Schülerin«,« erfolgt Dienstag, den 15. Mär». iS. amtl. Bekanntmachung) ... —* Wählerlisten «inseh^n > — St« liege« ««, «och bi» mit Sonntag au», von dem Recht der Einsl«-tnahm« tn di« Wählerlisten wird leider nur wenig Gebrauch gemacht. Immer wieder sei darauf hingewiesen, daß nur der am Wahltag wählen kann, der tn -er Wähler, liste eingetragen ist oder etn«n Stimmschein besitzt. Unter allen Umstünden muß voy der Wahl zurückgewiesen werde« feder, bei de« dies« Voraussetzungen nicht erfüllt sind. Die Liste« liegen au» nur noch am morgige« Sonntag von 10 hi» LS Uhr. Nach diesem Zeitpunkt gibt e» keine Möglich- kett «ehr, dt« Liste« einzirsehen. S» sei deshalb nochmal» dringend angeraten, die Listen zu prüfen, damit man sich am Wahltag unnützen Aerger erspart. —* Aufruf de» Hindenburgansschusse». Der An^igenteil unserer heutigen Ausgabe enthält-einen Ausruf deS au» Männern und Frauen von Riesa und Um gebung ohne Unterschied der Stände und Berufe, Parteien und Konfessionen gebildeten HindenburgausschusseS, der für Wiederwahl seine» Kandidaten des biSher'gen Reich»- Präsidenten v. Hindenburg wirbt. — Der Ausschuß hat zwei gröbere Kundgebungen vorgesehen, und »war am Mittwoch, den 9. März 1932. 8 Uhr im »Wettiner Hof", Riesa, zu welcher v. Ke«dell, Berlin, und Fritz sche^ Dresden, al» Redner gewonnen worden sind, und am Freitag, d. 11. Mär» 1982, 8 Uhr im »Anker" Rtesa-Gröba, bei welcher Herr Elschner, Dresden, sprechen wird. — Nähere Anzeigen zu diesen Veranstal tungen werden noch ergehen. —* »Unsere Heimat". Die Beilage »Unsere Heimat" bringt heute den letzten Teil einer Aufsatzfolge de» Herrn Mirtschin über »Hermunburische Wohn. Plätze" tm norbsächstschen Elbland. — Auch hier sei wiederum auf di« bisher erschienenen gebundenen Jahr gänge der Heimatbeilage empfehlend hingewiesen, die jeder zeit tn unserer Geschäftsstelle, Goethestr. 59, käuflich er worben werben können. —* Lichtbilbwettbewerb »ev Vereins Heimatmuseum Riesa u. Umg. Der Zeitpunkt zur Ablieferung von Lichtbildern ist am 15. b. M. zu Ende. All« diejenigen, die sich noch am Wettbewerb be» triligen wollen, werden gebeten, nunmehr ihre Bilder baldigst bei -er Fa. Hugo Munkelt einzu reichen, da nach dem beir. Termin kein« Eingänge be rücksichtigt werden. —* Der BezirkSobstbauveretn Riesa wurde am 2. Dezember 1877 im Sitzungssaal der Riesaer Stadtver ordneten gegründet. Der Vorstand setzte sich aus folgenden Herren zusammen: GutSbes. Eckelmann, Gutsbes. Döhler, Freiherr v. Fritzfch, Bürgermeister Sieger, Schmie de meister Thieme und Lehrer Dietzel. Sehr viel belehrende Borträge und Obstfchauen sind zum Nutzen deS heimischen Obstbaues abgehalten worden. Der Beteln ist in letzter Zeit von neuem aufgeblüht. Der Vortrag deS Herrn Landwirt- schaftsrat SchomeruS. Dresden, war von über 60 Personen besucht. Am kommenden Montag abend spricht Herr Dr. Schwartz von der höheren Staatslehranstalt für Gartenbau in Pillnitz über SchädlingSbekämp- fung-maßnahmen im Obstgarten im Gasthaus Stabt Leipzig. Interessenten sind herzlich willkommen. —* Staat!. Schwimmeisterprüfungen 1982. Die staatlichen Schwimmcisterprüfungen finden an folgen den Tagen statt: In Dresden 29. bis 31. März, in Leipzig 8. und 9. April, tn Chemnitz 18. und 14. April, in Zwickau 13. April. Gesuche um Zulassungen zur Prüfung mit den vorgeschriebenen Unterlagen sind für Dresden und Leipzig spätestens bis zum 20. d. M., für Chemnitz und Zwickau bis zum 1. April an da» Ministerium für Volksbildung einzu reichen. —* Orgelkonzert aus Rötha. Am Sonntag, dem 6 Mär», wir- di« herrliche Silbermann-Orget der St. Georgenkirche zu Rötha im Rundfunk erklingen. 8,30 Uhr überträgt der Mitteldeutsche Rundfunk das all sonntägliche Orgelkonzert aus der Gt. Georgenkirche. Organist Johanne» Piersig spielt Werke von Buxtehude, Sweeltnck und Scheidt. —* Der Reichspräsident von Hindenburg fördert berufltcheFortbilduna. Am 17. u. 24. 4. d. I. führt der Gau Sachsen im Deutschnationalen Hand- lungsgehilfen-Berbcmd in 33 sächsischen Ortsgruppen Be- rufswettkämpfe durch. Ihr Zweck ist, Aufschluß über den Stand des beruflichen Wissens des kaufmännischen Nach wüchse» zu geben und dadurch die weitere Berufsausbildung in die richtigen Bahnen zu leiten. In Anerkennung der Bedeutung der Berufswettkämpfe sind zahlreiche bedeutend« Persönlichkeiten den Ehrenausschüssen beigetreten, die in allen Wettkampforten gegründet worden, sind. Der Reichs präsident von Hindenburg, der Führer deS Deutschen Volke»' in Krieg und Frieden, hat sein Interesse für dt« berufliche Ausbildung der deutschen KaufmannSjugend da durch bewiesen, daß er dem Gau Sachsen des Deutschnatio- nalen HandlungSgehilfew-VerbandeS für die Berufswett kämpfe fein Bild mit eigenhändiger Unterschrift zur Ver- füaurm bestellt bat. -' Zur Osthilfe in Ostsachsen. Wie die Presse- stelle der Landwirtschaftskammer mitteilt, ist zur Stellung von Entschuldungsanträgen eine letzte Frist bi» zum 31. Mär» 1932 festgesetzt worden. Eine formlose Anmeldung genügt nicht: vielmehr müssen bis zu diesem Tage die end gültigen Entschuldungsanträge auf den vorgeschriebenen Formularen bei den AmtShauptmannfchaften etngeretcht sein. ES wird empfohlen, im Bedarfssalle bi« nötigen Formulare bei der zuständigen Amtshauptmannschaft recht zeitig aimrfordern. —* Ke'finzeichnungS-Zwang für Gier. Dem' ReichSrat ist ein Verordnungs-Entwurf »«gegangen, der einen Zwang zur Kennzeichnung der Eier nach ihrer Her kunft ««führen will. Durch Aufdruck sollen die Eier nach dem Lande, au» dem sie stammen, oder aber al» Kühlhaus-, Konserven-Eier usw. gekennzeichnet werden. Zweck der Ver ordnung ist e», den Verbraucher, davor zu schützen, dass ihm die vielen auS Osteuropa eingeführten Eier als «frische Landeier" angeboten werden. Die Ausschuhberatungen de» RetchSratS über die Verordnung sollen am Mittwoch be ginnen. —* Der sächsisch« Ktrchenstreit vor dem Staat» aertcht. Am 11. Mär» tritt der Staatsge richtshof für da» Deutsche Reich in die Verhandlung de» Streite» der evangelisch-lutherischen Landeskirche de» Lan de» Sachsen gegen das Land Sachsen wegen Gewährung von Zuschüssen zur Besoldung der Geistlichen ein. Di« Kirche wird durch den Präsidenten de» LandeskonsistoriumS D. Dr. Serben und durch die Geheimen Konsistorialräte Wirth- gen und Kotte aus Dresden vertreten. —* Vom Deutschen Hhgtenemus eum. Da» Deutsche Hhaienemuseum in Dresden veröffentlicht soeben seinen Tätigkeitsbericht für da» Jahr 1931, aus dem her- voraeht, dass der Besuch befriedigend und die Arbeit im ver flossenen Jahre erfolgreich war. In den Räumen de» MufeumS sanden zwanzig Kongresse und Tagungen statt. Mehrere fremde Länder sind an das Museum mit dem Er suchen um Mitwirkung bet Errichtung von Ausstellungen, Muses« usw. heran getreten. DisWaudüwMelluna« hatten l tm In- und UUSlande eine Besucherzahl von rund einer Million zu verzeichnen. So wurde die Ausstellung »Kampf den: Krebs" in elf Orten Deutschlands über 100000 Be- suchern gezeigt. Der Tätigkeitsbereich der Lvaiene-Aka- demie ist durch die Uebernadm« der Geschäftsführung fitr den LandeSauSschuh Sachsen für hygienische Volksbelehrung erweitert worben; außerdem wurde ihr die Geschäfts- sührung für eine Tozialhyatenische Arbeitsgemeinschaft tn Sachsen übertragen. In der Mütterschule der Akademie wurden 339 Mütter ausgebildet. — Dt« neue Wanderaus stellung des Deutschen Hygiene-Museum» „Gesunde Frau — Gesundes Volk" wurde am Freitag in Gegenwart zahl- reicher Ehrengäste, darunter des Minister» de» Innern, Richter, durch den Vorsitzenden Oberbürgermeister i. R. Dr. Blüher eröffnet. * Nünchritz. Morgen Sonntag veranstaltet -er SB. 18 Nünchritz e. B. einen Theater-Abend. Die bestens bekannte Theatergesellschaft des Verein» wird diesmal ein tolle» Lustspiel in 8 Akten von S. Philippi »Da» Holland mädel" zur Aufführung bringen. Bisher wurden gewöhn lich nur am Palm- und Totensonntag diesen Tagen entspre chende Stücke aufgefühvt. Das Lustspiel wtr- aber feine Wirkung auch nicht verfehlen nnd diirttc -en guten Mus -er spielenden Damen nnd Herren des Verein« wiederum be» stättgen. Nach der Aufführung findet noch «tn flotter Tan statt. * Oschatz. Wegen Versicherungsbetrug» verhaftet? Hier wurde ein Kraftdroschkenbesitzer sesigenommen und dem Amtsgericht zngeflthrt. Er steht tm Verdacht, seinen Kraft- omntbus im März 1080 in der Nähe von Borna vorsätzlich tn Brand gesteckt und vernichtet zu hal'en. Sacka. Späte Sühne. Am 2. März wurde hier der 67 Jahre alte M. wegen StttltchkettSverbrechens vorläufig festgenommen und dem Amtsgericht Radeburg zugesührt. Er soll vor etwa 7 Jahren seine damals 13 Jahre alte Pflege tochter und Mündel, die sich jetzt tn Dresden tn Stellung befindet, wiederholt mißbraucht haben. Di« Anzeige ist jetzt durch den Bräutigam des Mädchen» erfolgt. Gleichzeitig wird M. auch -er Beihilfe zu einem Verbrechen nach 8 218 des RStr.GB. beschuldigt. Diese Handlung soll mit der Schwester der Obengenannten im Jahre 1929 ausgeführt worben sein. Hierüber sollen noch Erörterungen schweben. Brockwitz. Gestern tn den zeitigen Morgenstunden stürzte sich ein junger Mann von hier in einem Anfall geistiger Umnachtung aus seinem Schlafzimmer auf den Hof. Er hatte aber Glück und konnte, ohne nennenswerten Schaden zu nehmen, aufgehoben werben. Ein hinzugezogener Arzt lieb Len Unglücklichen nach -em Krankenhaus bringen. * Dresden. Ein Polizeibeamter erschossen. Wie ge meldet, ist in der Nacht zum Freitag auf der Kesselsdorfer Straße hinter dem Gasthof Wölfnitz ein Polizeihaupt. Wachtmeister erschossen aufgefunden worden. Es handelt sich um den 38 Jahre alten Polizeihauptwachtmeister Schickel. Nach den Feststellungen des Kriminalamtes scheidet ein Unfall aus, so daß angenommen werden muß, daß ein Verbrechen vorliegt. Offenbar ist der Beamte überraschend und »hne Möglichkeit zur Gegenwehr zu haben, erschossen worden. Er hat 1.15 Uhr nachts die 22. Schutzpolizei wache verlassen und ist bereits kurz vor 2 Uhr an der Tankstelle oberhalb des Gasthofe- Wölfnitz tot aufgefun den worden. Das Kriminalamt ersucht um sachdienliche Mitteilungen und hält für besonders wichtig die Ermitt lung von Personen, die in der Nacht zum Freitag in der Nähe des Tatortes politische Inschriften mit roter Farbe an.Bretterwände angemalt haben. * Dresden. Mit einem gestohlenen Kraftwagen töd lich verunglückt. In der Nähe des Moritzburger Schlosses ereignete sich am Donnerstag gegen 9 Uhr abends ein schwerer Berkehrsunfall, wöbe: ein 26 Jahre alter Arbeiter aus Dresden tödlich verunglückte. Er hatte kurz vorher den Wagen mit einem gleichaltrigen Freund gestohlen und eine Spazierfahrt nach Moritzburg unternommen. Während der Fahrt verlor er offenbar die Gewalt über das Fahr zeug und fuhr mit voller Geschwindigkeit an einen Baum. Der Wagen wurde vollständig zertrümmert. Der Freund des Toten wurde erst gegen Mitternacht im Schlosspark be wußtlos aufgefunden. Offenbar hat er sich noch biS dort hin geschleppt, um sich der Festnahme zu entziehen. »Freiberg. AuS-em Stadtparlament. DaS Stadt- verordnetenkollegium lehnte am Freitag den zweiten Nach trag zum Ortsgesetz über Ruhelohn und Hinterbliebenen versorgung für die städtischen Arbeiter, -er die Herabsetzung der Bezüge von 80 auf 75 Prozent vorsah, einstimmig ab. Anstelle deS in -aS Ratskollegium übergetretenen bisheri gen StabtverordnetenvorsteherS Ewald wurde -er -er Wirt schaftspartei angehörende Stadtverordnete Kaufmann Büschel mit Len Stimmen -er Wirtschaftspartei «nL der So zialdemokraten zum Vorsteher gewählt. Der -eutschnatio- nale erste Btzevorsteher Kühn legte darauf sei« Amt nieder. Die Neuwahl des ersten Vizevorstehers wtr- tn einer späte ren Sitzung vorgenommen werden. — In der Sitzung kam es zu stürmischen Auftritten zwischen SPD. »nb National sozialisten. Di« Nationalsozialisten warfen der SPD. zwie spältige Haltung vor, weil sie tm Reich LaS System Brüning stütze, alle Notverordnungen schlucke und tn -en Gemeinden sich gegen die Auswirkungen der Notverordnung wende. * Rechenberg-Bienenmühle. Stur« ver- ursacht umfangreichen Waldschaden. Der Sturm -er letzten Tage hat außerordentlich großen Schaden an Wälder« an- gerichtet. Besonders stark find die Verheerung«« -le er an dem Fichtenbestan- verursacht hat. Zahlreiche Fichten liege« wie Streichhölzer geknickt tn den Wäldern. * Königsbrück. VerlagSjubiläum. Die weit über Sachsen hinaus bekannte Buchbruckerei A. Pabst, Königs brück, beging am 2. März ihr 50 jährige» Jubiläum. Im Verlag der Druckerei erscheinen seit 50 Jahren di« „Wesb lausitzer Zeitung" (Königsbrücker Tageblatt), die „Neue Bienenzeitung" sowie über 20 Zeitschriften der verschie densten Wissensgebiete. Außerdem ist dem Unternehmen seit zwei Jahren ein Buchverlag angegliedert. DaS Unter nehmen ist voll' beschäftigt. Die allgemeine Achtung, die der Verlag weit über die Grenzen des engeren Heimatbe- zirkes hinaus genießt, kam In der großen Zahl der Gratu lanten deutlich zum Ausdruck. Dem Inhaber de- Berlages wurden seitens der Belegschaft zahlreiche Ehrungen zu teil. Zur Ehrung des Andenkens de» am 8. Juni 1930 im Alter von 76 Jahren verstorbenen Seniorchefs wurde vom Personal im Beisein der Familie deS Inhabers am Grabe «in Kranz niedergelegt. * Neustadt lGachsen). Einbrecher im Dorsgasthof. Gestern nacht wurde tm Obergasthof tn LangburkerSoors «tn schwerer Einbruch verübt. Die Täter waren nach Beseiti gung eines Gitters durch» Fenster «ingestiegen. Gestohlen wurden außer -em tn der Kaffe befindlichen Wechselgeld groß« Mengen Kaffee, Zigarre«, Zigaretten und ein halbes Schwein. Die Täter dürften tm böhmischen Grenzgebtet zu suchen fein. * Bautzen. Ein FcuerwehrHanptmann verunglückt. Bet dem gemeldeten GasthofSbrand t« Malschwitz ist -er Hauptmann Reichel von der Kletnbautzner Feuerwehr ver unglückt. Beim Ausspannen eine» störrisch geworbenen Pferde» stolperte er und gertet unter die Spritze, deren Vorderrad ihm über -en Kops hinweg ging. Obwohl der Helm ihn schützte, erlitt er nicht ««erhebliche Verletzungen. * Bautzen. Ein bekannter Ornithologe gestorben. Der bekannte Bautzener Ornithologe Johannes Riedel fand jetzt bet seiner Forschungsarbeit tm ehemaligen Deutsch- Ostafrika den Tod. Johanne» Riedel, ein Sohn d«S ver- Aorbenen Bautzener i^ibrikbesitzers Arthur Riedes hat
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