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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.06.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-06-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193206020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-06
- Tag1932-06-02
- Monat1932-06
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.06.1932
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M »eil WMMMN Ses MW. Sachsens Elseobavnsorüertragen Im Haushaltsausschuß A des Landtags stand der Re chenschaftsbericht für das Jahr 1S30 zur Beratung. Ministerialdirektor Dr. Hörig gab über die finanzielle Forderung Sachsens an das Reich aus dem Uebergang der Eisenbahnen an das Reich wichtige Erklärungen ab. Bei dem am 1. April 1920 erfolgten Uebergang der sächsischen Staats bahnen an das Reich wurden sächsische Staatsschulden in Höhe von 1,4 Milliarden RM vom Reiche übernommen. Hierbei verblieb eine Restforderung Sachsen« an da« Reich in Höhe von 866 Millionen RM. Ab 1924 sollte vertrags mäßig ZinsenleisturH erfolgen, was aber unterblieb. Sachsen reichte 1928 beim Staatsgerichtshof Klage gegen da» Reich ein und verlangte Aufwertung der Restforderung um minde stens 66 Prozent, so daß ein Erstattungsbetrag von S77 Mil lionen RM in Frage kommen würde. Die Klage verlangte gleichzeitig die Leistung von Zinsen in Höhe von jährlich rund 20 Millionen RM. Das Reich ließ bisher noch keine Gegen erklärung an den Staatsgerichtshof gelangen. Erst 1930 erkannte das Reich die Forderung der Länder dem Grunde nach an, während der Streit über die Höhe der Forderungen weitergeht. Neuerlich wird von den Ländern beim Staatsge richtshof ein Schiedsspruch bezw. Vergleich an gestrebt. Hierbei sei Sachsen, wie Dr. Hörig weiter aus führte, besonders aktiv heroorgetreten; es werde auf Einstel lung eines angemessenen Postens im Reichsetat drängen. (Bekanntlich weist der dem Landtag vorgelegte Staatshaus haltsplan für 1932 in den Einnahmen einen Posten von 22,3 Millionen RM an Zinsen für die Forderung Sachsen« aus dem Uebergang der Eisenbahnen an das Reich aus.) Welter teilte Dr. Hörig mit, daß an Ausländsanleihen für die ASW 40 Millionen Dollar in Frage kämen. Annä hernd 3 Millionen Dollar seien zurückgezahlt, für 10 Millio nen Dollar seien Prolongationen in Vorbereitung. Den weiteren Regierungserklärungen war zu entneh men, daß beim sächsischen Wirtschafts stock mit Ver lusten zu rechnen sein wird. Der Wirtschaftsstock, aus dem bekanntlich Kredite an gewisse wirtschaftliche Unternehmun gen gegeben werden, erhält seine Mittel aus den Rückflüssen der staatlichen Darlehen an Gemeinden für produktive Er werbslosenfürsorge. Diese Rückflüsse müßten angesichts der gegenwärtigen Notlage direkt wieder kür die produktive Ar beitslosenfürsorge verwendet werden. * Der Haushaltsausschuß B des Landtages nahm von der Vorlage betr. den Geschäftsbericht der Landesbrand. Versicherungsanstalt auf das Jahr 1930 Kenntnis und genehmigte weiterhin die Vorlage über den Besoldungs und Personenplan der Landesbrandoersicherungsanstalt auf das Jahr 1931. Ferner beschäftigte den Ausschuß eine ganze Reihe von Anträgen verschiedener Fraktionen über die Tätigkeit des Ignaz Petsche k-Konzerns und des Ostelbischen Braun kohlensyndikats. Die Regierung gab hierzu eine eingehende Erklärung ab. Auf Antrag des Berichterstatters wurde die Vertagung der Beratung beschlossen, um allen Mitgliedern des Ausschusses zunächst Gelegenheit zu geben, zu den Er klärungen der Regierung Stellung zu nehmen. Unterredung Men dem RMkanzler und dem MßbanlprMenten. Berlin. (Funkspruch.s Reichskanzler von Papeu wird, wie das Nachrichtenbüro bes Vdz. erfährt, heute nachmittag eine Unterredung mit dem ReichSbankpräsideuteu Dr. Luther haben. Bei dieser Gelegenheit soll die an sich bereits be stehende Uebereinstimmung zwischen der neuen Reichs regierung und der Reichsbank darüber konstatiert werben, daß auch unter der neuen Regierung die deutsche Währung in keiner Weise gefährdet werden wird. kine neue VAtlnMW Laichs an Palen. Danzig. (Sunkspruch.s Der Senat b«t dem divlo» matischen Vertreter der Republik Dolen in Danzig eine Note zugeben lasten, dir sich eruru» gegen die Polnische Boykottvrovaganda in Danzig und Zovpott und vor allein gegen die Betätigung Polnischer Eisenbahn beamter bei dieser Propaganda wendet. WkltnMManferenz nat nicht ganz syruchreis. )( London. „Times" zufolge hatte Sir John Simon erste Besprechungen mit dem französischen und italienischen Botschafter: er erörterte mit ihnen die Möglichkeit der Ab haltung einer Weltwirtschaftskonferenz und versicherte ihnen, -aß die Dinge noch nicht soweit gediehe» seien, wie eine am Dienstag in Washington veröffentlichte Mittel- lung anzudeuten schien. Auf dem transatlantischen Tele phon sei die Möglichkeit einer Teilnahme Amerikas an einer solchen Konferenz besprochen worden, aber formelle Einladungen seien nicht ergangen, und bi« Absendung sol cher Einladungen werde auch schwerlich erfolgen, bevor fest stehe, ob alle Großmächte eine solche Konferenz für wün- schenswert halten. Zuerst sei es notwendig gewesen, die Ansicht der Vereinigten Staaten festzustellen,- aber es.werde keine Einladung ergehen, bevor man mit Len anderen Mächten Fühlung genommen habe. Beilim Mn m ßnieiml». WS. )( Berlin. Die nunmehr erfolgte Erueuuuug de» Herrn von Papen znm Reichskanzler wird von den Morgen blättern allgemein sehr ausführlich besprochen. Die „Germania" meint zwar, die Ernennung sei wenig stens insoweit zu begrüßen, als in dieser kritischen Zeit, in der selbst für einige Tage eine verantwortliche und hand lungsfähige Regierung nicht zu entbehren sei, eine gefähr liche Lücke geschlossen worden sei, tritt aber im übrigen entsprechend der Haltung der Zentrumspartei dem neuen Kabinett sehr kritisch gegenüber. Wenn es gestern wahr ge- wesen sei, so sagt bas Blatt, baß das Kabinett Brüning einer wachsenden Volksmeinung weichen und aus ihr heraus mit neuen Männern eine neue Regierung geschaffen werden mußte, dann müsse man heute seststellen, daß die setzt ge fundene Lösung dieser Wahrbeit von gestern keineswegs entspreche. Diejenigen, die die neue Negierung gefordert hätten, stünden auch heute wieder außerhalb jeder Verant wortung. Die „Voss. Zeitung" spricht von einem Auslösungs kabinett. Die nationalsozialistische Tolerierung erfolge unter Bedingungen, deren Annahme einer Kapitulation gleichkomme. Es habe den Anschein, daß der neue Kanzler »ach der Stellungnahme des Zentrums darauf verzichten werde, sich und sein Kabinett dem Reichstag vorzustellen, da» er von der ihm zugcsagten Vollmacht des Reichspräsi denten zur Auslösung des Reichstages sehr bald Gebrauch Wochen werde. Die „D.A.Z." vedaj >t eS, daß e» nicht möglich war, bi« NSDAP, gleich jetzt i politische Verantwortung mit ein zubeziehen. Aber es U »ne doch nicht geleugnet werden, daß das Kabinett von Papen wenigstens einen ersten Schritt auf diesem Weg bedeute. Diesen Kräften den Weg bereit«t zu haben, damit daS gestörte Gleichgewicht im Leben der Nationen wieder hergestellt werde, das sei ein Verdienst des Reichspräsidenten und Herrn, von PapenS. Der Börs«»k»rier ist der Auffassung, daß die Regierung beim besten Willen nicht parlamentarisch werde regieren können, denn es sei so gut wie gewiß, daß sie mit der Auf lösung des Reichstags werbe ansangen müssen. Die „Deutsche Zeitung" schreibt u. a., bas Verhalten des Zentrum» und der Bayr. Volkspartei sei durchaus ge eignet, bi« Lage zu vereinfachen. Bei der Auflösung des Reichstags werbe sich Herr von Papen darauf berufen könen. Laß der heutige Reichstag dem Willen der Wähler schaft nicht im entferntesten mehr entspreche, und daß die völlige Bereinigung der politischen Lage das dringende Gebot der Stunde, ja überhaupt erst der Anfang wirklicher nationaler Politik sei. Knrerse/r G /Ü5 ck/e cker „K/ttaef taseS/attez" mit ^vküväixuvxsll kür Lonntaß oäsr dkovtox volle man sofort abxsbon lassvo. ^nrsi^vn-L.nnadmo unä uiwnt- xeltliobs 8ilks bsi ^vksrtixung von ^vrsißsn täFliok vov krük 8 vdr ob. kvrnru» 20. M MUllWrlWWN M AlWMU vom 2. Juni 1932. Die Kommunisten beantrage» Einberufung des Reichstages. Berlin. lFunkspruch.s Die kommunistische Reichs tagsfraktion hat beantragt, den Aeltestenrat des Reichstages bereits heute nachmittag zusammentreten zu lassen zwecks Stellungnahme zu einem Antrag der Kommunisten aus Einberufung des Reichstages für kommenden Montag. Waffen, und Munitioussunde bei einem Bauernsührer. Tilsit. lFunkspruch.) Ter in Ostpreußen bekannte Bauernführer Döppner, ein Bruder des im Königsberger Bauernprozeß verurteilten Gutsbesitzers Döppner, wurde heute morgen auf seinem Gute verhaftet, nachdem eine um fangreiche Haussuchung Armeepistolcn und andere Waffen, Jnfanteriemunition, Handgranaten in größerer Menge und auch Sprengstoff zutage gefördert hat. Außer Döppner wurden wegen Vergehens gegen das Sprengstoffgesey d«r frühere Gutsbesitzer Kischkat aus Grünau und noch drei weitere Personen verhaftet, die bei Döppner wohnten, je doch aus Schleswig-Holstein stammen. Diskonts«»!«»» i» Schwede». Stockholm (Funkspr.) Der schwedische Diskontsatz, der seit 17. Mai d. I. 4'/, Prozent beträgt, wird ab morgen aus 4 Prozent ermäßigt werden. Empfang z» Ehren Dr. EnrtiuS 4» der deutsche» Botschaft in Moskau. Moskau. (Funkspruch.s Der deutsche Botschafter und Frau von Dirksen gaben gestern zu Ehren des frühe ren Reichsaußenminifters Dr. Curtius einen großen Emp fang, zu dem Mitglieder der Regierung, eine Reihe russi scher Wissenschaftler und deutscher hier tätiger Spezialisten, Vertreter der deutschen und russischen Press« und sämtliche Mitglieder der Botschaft erschienen waren. 8ktldtni«t in Siiidtit, ck M«l M MchsW in WMWtii. vdz. Einen beachtlichen Vorschlag zu den Maß nahmen, di« der Bekämpfung der ungeheuren Arbeitslosigkeit dienen sollen, macht die frühere Reichstagsabgeordnete Frau Dr. LüderS in der „Sozialen Praxis". Sie weist darauf bin, daß die Ver wirklichung eine» neunten SchuliahreS, sei «S nun in der Form der Verlängerung der Volksschulpslicht oder in der Schaffung einer Art Vorklasse mit 30 Wochenstunden praktischen Unterrichts vor der Berufsschule, leider vor läufig wegen der Ftnanznot von Staat und Gemeinden «in schöner Traum bleiben werde. Dennoch dürfe der Gedanke, den Eintritt der Äugend in da» Erwerbsleben htnauSzuschteben, nicht «in für allemal begraben sein und zwar sollte er nicht nur au» arbettSmarktpolttischen Gründen, sondern ebenso au« pädagogischen und hygie nischen immer wieder zur Erörterung gestellt werden. Frau Dr. LüderS wirft die Frage auf, ob man nicht die Schulpflicht um ein Jahr verschieben sollte. Statt vom vollendeten 6. bis zum vollendeten 14. Lebensjahr sollten die Kinder vom 7. bis zum 15. Lebensjahr der Bolksschul- pflicht unterliegen. Die politischen und staats bürgerlichen Bedürfnisse würden bei einer Verschiebung der Schulzeit um ein Jahr nur gewinnen, denn man könne mit 14- bis 15 jährigen schon ganz andere Fragen politischer und staatsbürgerlicher Art behandeln als mit 13- bis 14 jährigen. Ein Jahr der Entwicklung mach« in dieser Altersstufe viel aus. Auch soziale Bedenken könnten nicht geltend gemacht werden, tm Gegenteit dräng ten gerade die sozialen Gesichtspunkte, die Kinder so lange als möglich vom Erwerbsleben sernzuhalten. Habe doch der Magdeburger Stadtarzt Dr. Bregmann betont, man könne in keiner Weise behaupten, daß «in Vierzehn jähriger reif sei, in «ine Fabrik einzutreten: das Alter körperlicher wie geistiger Berufgreife liege eigentlich zwei Jahre später. Endlich dürfte vom Standpunkt der Schule die um ein Jahr größere Reife der Kinder nur zu be grüßen sein. Eher wären Klagen der Eitern zu befürchten, womit sie lebhafte lernbegierige Kinder ein Jahr länger zu Hause beschäftigen sollen. Aber in dieser Hinsicht wür den manche der anderen Maßnahmen, die der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit dienen vollen, vor anem ore vius- lockerung der Großstädte, den Eltern zu Hilfe kommen. Behörden und Vereine würden mit der Schaffung von Kindergärten und Spielplätzen helfen müssen. Bei beson derer Begabung könnte auch ausnahmsweise der frühere Schulbesuch gestattet werden, wie jetzt umgekehrt in jebem Jahr eine große Zahl sechsjähriger Kinder wegen kör perlich ungenügender Beschaffenheit vom Schutbestich zn- rückgestellt werde. Frau Lüders erklärt, der Vorschlag sei nicht als bloße Notstandsmaßnahme, sondern als Dauer einrichtung gedacht. Sicher sei die damit verbundene län gere Zurückhaltung der Kinder vom Eintritt in das Er werbsleben kein Allheilmittel gegen die Arbeitslosigkeit. Vielleicht sei diele Maßnahme sogar nur ein Tropfen auf den heißen Stein und könne überhaupt nur in Ver bindung mit den anderen tiefergreifenden Maßnahmen, vor allem dem Siedlungswesen, ihren vollen Sinn er füllen. Aber es wäre guc, wenn aus dem traurigen Erbe der Vergangenheit' wenigstens ein kultureller Fortschritt für die Kinder erzielt werden könnte. Dm Wen ertrunken?' vdz. Alljährlich bringen die Zeitungen eine große Menge von Nachrichten unter der obigen Ueberschrift, das nasje Element fordert jedes Jahr seine Opfer. Meist wird Krampf oder Herzschlag als Todesursache angegeben. Für viele Fälle mag das zutresten, ost aber sind anderer Ursachen mit im Spiele. Für so viele wird der Sprung ins kühle Naß zum jähen Grab, weil sie sict in erhitztem Zustande, ohne ge nügende Atempause und vorherige allmähliche Abkühlung, übereifrig ins Master stürzen. Das gilt beionders für Leute mit schwachem Herzen, denn nur leiten vermag das Herz einen so raschen und starken Temperaturwechiel, der den ganzen Organismus lähmt und auch auf das Gehör und aas Gehirn eimmrkt, zu ertragen. Vorsicht ist in erster Linie beim Baden in Gewässern geboten, in denen an verschiedenen Stetten kalie Unter- ftrömungen aultreren. Nichtschwimmer lösten sich in keinem Falte weiter als bis zur Brusthöhe ins Master hiuecn- wagen, zumal manche liier nach einigen Metern ganz steil abfasten. Bei der geringsten Gefahr vertiert dann der Nichtschwimmer iede normale steberlegungsfähcgkeit und reden Gedanken an eine natürliche Kö verbuvegung, die noch Aussicht aul Rettung bis znm Eintreffen wei terer Hilfe bieten könnte. Man iei daher vorsichtig beim Baden in Seen und Weihern mit trübem Master oder in solchen Gewälern, deren llntergruudverbäiinme man nicht kennt. Das gilt auch für Kopfsprungüdungen, denn gar leicht könnte ein Pfahl oder großer Stein unter der Masterstäche zum Verhängnis werden, linier keinen Um ständen bade inan sofort nach dem Essen, denn in Ge fahr ist ein voller Magen ein Hindernis. Infolge des starken Wasterdructes auf den Wagen des Badenden kann sich der Magen nicht entleeren, wenn auch Brechreiz aus tritt. Die Luftröhre wird ebenfalls beengt und die Lebens gefahr ist vorhanden. Auch vermeide man alUuianges Verweilen in kühlerem Master ohne Paule. Marten, bis der Körper vor Käste zittert oder die Haut die buntesten Farben annimmk, ist kein Zeichen von Kübnbcst, sondern von Unvorsichtigkeit und Tummbeit. Jedes Zuviel muß sich früher oder später rächen. Mo an Baoevlätzen Algen, Seerosen oder sonstige Schlingpflanzen sich im Wasser befinden, ist auch erprobten Schwimmern größte Vorsicht anzuraten. Tie vielerlei Gelabren beim Baden lassen es von vornherein als ralsam erscheinen, daß man nie allein bade» soll. Ties gilt vornehmlich für Kin der, die des Schwimmens meist unkundig sind. Lerne den hygienischen Mert -s Badens ichnpen.' Der Sommer ist die Jahreszeit, wo die körperliche Maschine des Menschen gründlich überholt werden muß. Jeder Badende aber iei vorsichtig und denke an die großen Gefahren, die im nasten Element lauern, die aber durch Beachtung der nötigen Vorsichtsmaßregeln zum Mindeste» sehr abgeschwächt werden können. Lie chenieine VedrpWt «ls wichtigstes Mittel der Polkseniebung. KMK. Auch vom Gegner kann man lernen und zwar oft recht Wichtiges. L>o hat General Mengand, der jetzige Oberbefehlshaber des französischen Heeres, ansang» Mai eine bedeutsame Rede bei feiner Aufnahme in die Akademie gehalten. Die Aufnahme in die Akademie gilt als eine ganz besondere Ehrung. Meygand har schon im Weltkrieg eine große Roste gespielt, war dann Organiiaior des polniscl>en Heeres und ist letzt eine der einflußreichsten Persönlichkeiten Frankreichs. Was er diesmal lagte, ist so beachtenswert, daß auch wir Deutsche aufmerkjam werden muffen, mögen wir sonst noch so ablehnend und mißtrauisch gegen französischen Wortschwall sein — mit Recht. „DaS Heer ist durchaus nicht das bloße und ausschließliche Werk zeug des Krieges und der Vernichtung. Es ist außerdem und zwar an leitender Stelle dazu berufen, am Volke die entscheidende und wertvollste Aufbauarbeit zu leisten. Lurch seine Macht und Kraft schirmt es den Frieden und verhütet den Kriegsausbruch, gewährleistet also die Sicherheit und die Ruhe des Staates. Zugleich aber ist es die berufene und unersetzbare Schule des Volkes auf dem Boden der allgemeinen Wehrpflicht, um es zur Zucht und Ordnung, zur Vaterlandsliebe und zum Rational gefühl, zur Gleichstellung aller vor dem Gesetz, zur Aus dauer, Aufopferung, Tapferkeit zu erzielten." Diese Grund sätze standen im Mittelpunkt der Rede. Sie sind an sich ja nichts Neues, denn es sprechen hier tue gleichen Gedanken zu uns, die Scharnhorst und Stein vor den Befreiungs kriegen in die Tat übertragen haben, und die bis zum Ende deS Weltkrieges bas hohe Allgemeingut des deutschen Volkes gewesen sind. Zweierlei ab/r entnehmen wir als nützliche Lehren den vorerwähnten Ausführungen des Generals Weygand. Erstens sollte die führende Stelle Frankreichs zur Zeit, da in Gens über die Abrüstung und Rüstungs- gleichlfett verhandelt wird, die allgemeine Wehrpflicht nicht als das alleinige Eigentum Frankreichs in Anspruch neh men. Die überspannten Forderungen des Verlailler Zwangsfriedens sperren uns Deutsctjen grundsätzlich die Wohltat der allgemeinen Wehrpflicht und rauben uns da» Recht der Selbstbestimmung und der staatlichen Unab hängigkeit. Hierdurch wird der Weltsriede gefährdet, der Wiederaufbau der zusammengebrochenen Weltwirtschaft hin gehalten. Die zweite Lehre müssen sich die Pazifisten und Wehrseinde merken, deren es im deutschen Volke leider noch immer nur allzuviele gibt. Die Schule der allgemeinen Wehrpflicht ist unentbehrlich, um ein Volk im Geiste des Wehrwillens und der Wehrfreudigkeit zu erziehen. Wenn dagegen Redensarten geführt werden: „Nur keine allge meine Wehrpflicht! Statt ihrer Entwaffnung, statt ihrer Vermeidung alles besten, was schon die Jugend im Geist der soldatischen Ertüchtigung heranbclden würde! Völker versöhnung über aste Ungerechtigkeiten hinweg!" — nun, dann muß die alte deutsche Mannes- und Kriegerkrast er löschen, um einem weichen, ivafsenentmöhnten Geschlechte den Platz zu räumen. Das aber wäre der Verzicht aus deutsche Zukunft im Geiste von 1813, 1870, 19l4. So mögen daraus die lauen Kreise Deutschlands eine Lehre ziehen, was der „Erbfeind" sagt und für sich in Anspruch nimmt, um es uns vorzuentdalten. F. I.
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