Delete Search...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.08.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-08-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193208123
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19320812
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19320812
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-08
- Tag1932-08-12
- Monat1932-08
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.08.1932
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Das deutsche Lied. KM »«I in Wt mlihck. Eine Reise im Anschluß an das Frankfurter Tängersest 1S8S. Von I. S. ^Fortsetzung.) Donnerstag, 28. Juli. Heute wurde 6 Uhr geweckt. Nach dem wechselnden Wetter der letzten Tage brach ein schöner, sonniger Morgen an. Wir brauchten auch Himmelsblau und Sonnenglanz; denn den ganzen Tag sollte ja die Nheinbampfer» fahrt von Koblenz bis Mainz ausfnllen. Von der Landebrücke der Köln-Düsseldorfer Rhein-Dampfschiffahrt stieß N8 Uhr die „Loreley" ab. Die Schiffsbrücke öffnete sich. Zur Rechten Koblenz, zur Linken Ehrenbreitstein und Pfaffendorf, so tat sich das Tal des deutschen Stromes aus. Wir hatten auf dem durch GlaSverdeck geschützten Vorder deck Platz genommen. Der Vorzug der Fahrt stromauf wurde uns gar bald klar: Weniger Fahrgäste und lang- samereS, eindrucksvolles Abrollen der schönen LandschaftS- bilder: Gegenüber der Lahnmünbung und der Burg Lahneck bas vielbesungene Stolzenfels, der KöntgSstuhl bei Rhens, die Wenzelskapelle, über Braubach die Marksburg, die einzige nicht zerstörte der vielen Rheinfcsten, die zum größten Teile Opfer welscher Zerstörungswut wurden, Burg Liebeneck über Osterspay, der Heimat unseres Grup penvorsitzenden Helbach, dann das liebliche Boppard, links auf der Höhe die „Feindlichen Brüder" Ruine Licbcnstein und Sterrenberg, weiterhin Ruine Deurenberg, die „ManS" genannt, das stattliche NheinfelS, St. Goar und St. Goars hausen, darüber Ruine Nenkatzcnclnbogcn, im Volksmunde die „Katz". Das Tal wird enger und enger, die Hänge steiler und steiler. Jetzt an einer Rbcinwindung tritt der schroffste Fels bis zu mehr als 186 Meter Höhe über dem Rheinspiegel in den Weg, die Lurlei. Von den Sieben Jungfrauen, den gefährlichen Schieferkltppen, ist nichts zu sehen, denn der Rhein führt noch Hochwasser. DaS enger gewordene Rheintal entwickelt fast noch schönere Landschaf ten: Obcrwesel mit seinen gewaltigen Wachtürmcn und Ringmauern, Eanb mit seiner Pfalz, der einstigen Zoll station der Rheinschisse, der denkwürdigen Stätte, von wo aus Blücher in der NenjabrSnacht 1814 die Weiterversol- gung Napoleons ans linksrheinischem Gebiete ausnahm, Bacharach mit Ruine Stahleck, Lorch nnt der gegenüber liegenden Ruine Fürstenbcrg und den beiden Jnieln, von denen eine seinerzeit als Ncichsehrenmal, die „Toteninsel im Rhein" ausersehen war, Schloß Heimburg, Burg Sooneck, das schöne Besitztum des letzten deutschen Kaisers , die Falkenbnrg und nun, gewissermaßen als Abschluß, die schönste Nheinfeste, Burg Nheinstein. In Aßmanns hauser: endete der erste Teil unserer Fahrt. Während unser Gepäck nach Mainz wcitcrging, verließen wir hier das Schiff. Vergessen sei nicht das reichhaltige Mittagsmahl zum Preise von 1.86 Mark oder 1.64 Mark, zu dem uns in dem schönen Speisesaale des Schisses Bechtheimer, die halbe Flasche zu 45 Pfg., serviert wurde. Einige statteten in AßmannShausen der „Krone" einen kurzen Besuch ab. Dann aber wurde in der „Banernschänke" dem roten Aß- mannShäuser zugesprochen. Die Kapelle hatte fleißig zu tun; denn unsere männliche Jugend sand schnell Anschluß an ein halbes Dutzend junger Holländerinnen, die sich über die deutsche Tanzlust nicht zu beklagen brauchten. Aus der programmgemäßen Fnßwanderung nach dem Niederwald wurde nichts; man wollte fahren! Schnell verhandelte ich mit einigen herbeigerustnen Lhauffeuren, die für die Fahrt AßmannShausen—Denkmal—Jagdschloß—Rüdesheim mit je halbstündigem Aufenthalt am Denkmal und Jagdschloß 3 Mark pro Person beanspruchten. Ich schilderte ihnen die Not der deutschen Beamtenschaft und bot ihnen notverorb- nungSgemäß die Hälste, worauf sie auch, von der Richtigkeit meiner Behauptungen überzeugt, etngingen. Die Chauf feure hatten'S eilig, und so ging die tolle Fahrt über Aul hausen auf dem Neuen Tempelweg, zum National denkmal. In stiller Betrachtung erinnerten wir un glücklicherer Zeiten unseres Vaterlandes, an die verloren gegangene Einmütigkeit des deutschen Volkes, daS dieses erhabene Mal durch die Hand unseres sächsischen Lands mannes Johannes Schilling sich selbst zur Ehre schuf. Lange verweilten wir im Anblick des schönen Rheingaues. Dann brachten nnS die Waqen zum Jagdschloß. Von hier au» führte ich meine Reisetetlnehmer zum schönsten Aussicht», punkt des Niederwaldes, zur „Rossel". Bi» zur Höhe herauf klingt da» Rauschen der Gtromschnellen des Binger Loches, aus dem der Mäuseturm aufragt; weit hinein inS Nahetal schweift der Blick zum HunSrück und zum Don- nerSberg. Damit war der Gipfelpunkt landschaftlicher Reize auf unsrer Reise erreicht. In wieder ungemein schneller Fahrt erreichten wir Rüdesheim. Wir lenkten unsre Schritte in die enge, auch oft besungene Drosselgass' znm Drofselbos. Bei Sang, Tanz und Gläserklang erhitzten sich doch etwas die Gemüter, so daß meine Mahnung zum Aufbruch den gleichen Widerhall fand wie vor zwei Tagen im Weindorf zu Koblenz, nur vielstimmiger. Die noch etwa halbstündige Frist bis zur Abfahrt des Schiffes nach Mainz benutzten Männel, Hanbold und ich zu einer Lanbauerfahrt durch die Rkeinnferstraße. Ein dreister Photograph, der uns dabei photographiert hatte und für die Aufnahme so fort 4.5g Mark verlangte, machte dieser Fahrt leider ein vorzeitiges Ende. Den dadurch heraufbeschworenen Kon- flikt ließ ich durch einen von mir herbeigerufenen Schutz mann beenden, der den Namen dieses Frechdachse-, den die durch die heftige Aussprache angelockten Hoteldiener und Kutscher „in den Rhein schmeiße" wollten, feststellte. End lich war meine Gesellschaft ans der Drosselgass' vollzählig wieder beisammen, und )l6 Uhr begann der zweite Teil der Rheindampferfahrt von Rüdesheim bis Mainz. Wunder voller Abendsonnenschein ergoß sich über die Weinberge von Geisenheim, Johannisberg, Hattenheim und Eltville. Die Höhen des Nkeingaugebirges schlossen das Panorama ab. In Eltville grüßten uns Riesaer Bekannte, Sangesbruder Selbach mit seinen Angehörigen. Sie begleiteten uns zu Schiss bis Biebrich. Die Silhouette von Mainz hob sich vom Abendhimmcl ab. Personal vom „Nheingauerhof", dem in Mainz für uns bestimmten Hotel, erwartete uns. Herr Zieglmaper, der Inhaber des schönen Hotels, ließ uns freundliche Zimmer anweisen, und nach gemeinsamem Abendessen fand noch ein kurzer Abenbbummel statt. Im Brauhaus zur Stabt Mainz ließen wir uns bet einem Glase Mainzer Aktien nieder. DaS cchtbayrische Attraktions orchester konzertierte, und der dicke Trompeter an der vor deren Ecke des Konzertpodiums entpuppte sich schließlich als Leipzig-Gonnewitzer. Das gemütliche Rededuell zwischen uns und unserm Landsmann in Stuben, Joppe und Gams bart wurde von den anwesenden Mainzern lustig ausge nommen, kostete unS aber doch eine Runde für das ganze Orchester, wofür das am Schlagzeug sitzende Dirndl mit einem Trommelsolo dankte. Noch vor Mitternacht aber lag alles im Hotel im tiefen Schlafe. (Schluß folgt.) Oertliches irnd Sächsisches. Riesa, den 12. August 1932. Wettervorhersage? nrdenl 3. Au gust 1932 Mitgeteilt von der Sachs. Landeswetterwarte zu Dresden.) Auffrischende Winde aus veränderlichen Richtungen, vor wiegend beiter, warm, Gewitterstörungen nicht ausgeschlossen. —* Daten für den 13. A u g u st 1932. Sonnen aufgang 4,42 Ubr. Sonnenuntergang 19.27 Uhr. Mond- aufgana 18,32 llbr. Mondunteraang 0,22 Ubr. 1802: Der Dichter Nikolaus Lenau «Nimbsch v. Streh- Irnau in Csatad aeb. (gest. 18S0). -191»: August Bebel in Paffug bei Thur gest. lgrb. 1840). L9lb: Beginn der Eroberung der polnischen Festung Modlin. * —* Todesfall. Wie bereits unter den Familien nachrichten bekanntgegeben wurde, ist am Montag Herr Oberlehrer i. N. Otto Däweritz nach langem schweren Leiden sanft entschlafen. Der nunmehr Verstorbene wirkte fast 86 Jahre an der Knabenschule zu Riesa. Seine lehramtliche hiesige Tätigkeit begann er am 13. April 1896; seit 36. September 1929 genoß er den wohlverdienten Ruhe stand, der ihm leider nur wenige Jahre vergönnt war; in Langebrück, woselbst der Entschlafene nach der Versetzung in den Ruhestand seinen Wohnsitz hatte, ist er nun in die Ewig keit abberufen worben. Heute mittag fand im Krematorium zu Dresden die Trauerseier statt. Der Bezirkslehrerverein Riesa und die Lehrerschaft der Riesaer Volksschulen widmen dem verstorbenen Kollegen und Freund einen ehrenden Nachruf. Auch die übrigen Bekannten werben des Heim gegangenen in Verehrung gedenken. — Er ruhe in Frieden! —»Polizeibericht. In einer Stadt an der Elbe ist ein fast neues zusammenlegbares Faltboot, Zweisitzer, S Meter lang, hellgrün, sichcrgestellt worden, zu dem der Eigentümer gesucht wird. Laut eines hier ein gegangenen Dienstschreibens wird vermutet, daß das sicher gestellte Faltboot der Turncrschaft Riesa gehört. Es soll im August 31 wegen des gestohlenen Faltbootes ein Funksprych ergangen sein. Eine Diebstahlanzeige ist hier darüber nicht ergangen und cs mar hier anch über den angcbl. Faltboot diebstahl nichts feststellbar. — In der Nacht zum 1l. 8. 32 sind in einem Schrebergarten im Stadtteil Gröba an der Steinstrabe 40 bis 50 Pfund Eierpflaumen gestohlen worden. — Sachdienliche Mitteilungen werden an den Kriminalposten erbeten. —* Achtnng, falsche F ü u f m ark st ü ck e! Ans verschiedenen sächsischen Städten, wie Planen i. B., Sebnitz und Zittau, wird vom Austnuchen falscher Fünfmarkstücke berichtet. Teilweise ist die Fälschung sehr schwer festzu stellen, im allgemeinen sollen die Falschstücke etwas leichter sein als die echten. Sie sehen matt aus, greifen sich etroaS fettig an und klingen nicht wie die echten Stücke. Gelegent lich sehen sie auch etwas dunkler aus. Es dürfte sich emp fehlen, in allen Zwetfelsfällen sich sofort mit der Polizei in Verbindung zu setzen. —* 10. W e t t i n b u n de s s ch i e ß e n in Chemnitz. Vom 13. bis 21. August soll in Chemnitz das 10. Wetttn- bundcsjchicßen nbgchalten werden, verbunden mit einer Feier des 40 jährigen Bestehens de» WetttnbundeS. Der neue Schutzherr des Bundes, Se. Kgl. Hoheit Prinz Friedrich Christian, wird das Bundesschiehen besuchen. Ge plant sind: Sonnabend, den 13. August, BegrüßimgSkom- mers. Sonntag, den 14. August, vormittags 10 Uhr, großer historischer Festzug (Uebergabe des Bundesbanners), nach mittags halb drei Uhr Beginn des Schießens und des Volksfestes (Belustigungen aller Art) in Chemnih-Altcn- dorf. Montag, den 15. August, Bundeshauptversammlung. Während der Festtage erfolgen Fahrten inS Erzgebirge. * Schiedsspruch im Gaststättengewerbe. In dem Tartfstreit im Gaststättengewerbe fällte der unter Vorsitz von LanbgerichtSbirektor Dr. Roscher tagende SchlichtungSauSschuß Dresden jetzt einen Schiedsspruch. Danach müssen die Löhne und Gehälter für Koch-, Wirt- schaftS-, kaufmännisches, Hallen- und Etagen- und Be dienungspersonal, sowie Aushilfen aller Art rückwirkend vom 1. August an um 8 bis 12 Prozent gesenkt werben. Darüber hinaus fällt die Sonderregelung der Löhne und Gehälter in den Ausnahme-Betrieben fort. —* Devisenerleichterungen für den Reise verkehr. Während bisher die Freigabe von Alt- und Sperrguthaben nur für stteisen der Kontoinhaber selbst im gewissen Umfange erfolgen konnte, ist sie nunmehr auf Reisen dritter Personen au-gedehnt worden, jedoch mit der Maßgabe, daß die freigegebenen Beträge insgesamt 10000 Reichsmark pro Konto und Kalendermonat nicht übersteigen. —* Erleichterung der Devisenbeschrän kungen für die Leipziger Herbstmesse 1932. Im Interesse des deutschen Exportgeschäfts hat sich der Reichswirtschaftsminister damit einverstanden erklärt, daß die Devisenbewirtschastungsstellen Anträge ausländischer Firmen auf Freigabe von Alt- und Sperrguthaben zwecks Einkaufs von Waren aus der Leipziger Herbstmesse 1982 genehmigen. —* Zeitungen als Versicherung. Die in Belgern erscheinende „Elbtal-Zeitung" schreibt: „Verschie dene Zeitungen, die auch in unserer Gegend gelesen werden, haben, um ihren Beziehern noch etwas Besonderes zu bieten, dies« bei irgend einer Versicherungsgesellschaft für Unfälle versichert. Obwohl eine solche Versicherung zu den Ob liegenheiten der Tageszeitung nicht gehört, haben sich solche Zeitungen und ferner auch viele Familienzeitschriften zu einem solchen Schritt gewöhnlich nur deshalb entschlossen, weil sie hofften, dadurch neue Bezieher für ihre Zeitung zu gewinnen. So ist die Lage bei den Zeitungen. Wie sieht es nun aber bei den Beziehern aus, denen 1000 Mk. bei Unfällen oder noch mehr versprochen werden? In Machern verunglückte der verheiratete Waldarbeiter R- Stier aus Lübschütz -dadurch tödlich, daß er vön einem Motorradfahrer von hinten ungefähren und von seinem Fakrrade geschleudert wurde. St. war Abonnent einer Zeitschrift und einer Leipziger Tageszeitung, demzufolge stellten die Hinterbliebenen an die beiden ZeitungSversicl)«- rungen die berechtigten Anträge zur Zahlung der Ver sicherungssumme. Aber welche Enttäuschung mußten sie erleben, als sie nach mehrmaligem Schreiben von der einen Seite anstatt, wre in den Bedingungen steht, 3000 Mark, ganze 200 Mark und von anderen statt 1000 Mart nichts erhielten. So also sehen die Leistungen der Zeitungsver- sicherungen aus. Als Grund für die niedrige Versiche rungssumme wird angegeben, der Versicherte trage einen Teil der Schuld an semem Unfall selbst. Er ist ja tot und demzufolge stufnm, lann also keine Gegenbeweise er bringen." —* Arbeitsgemeinschaft b«S gesamten! deutschen Buchhandels. Per Vorstand de» Börsen vereins der deutschen Buchhändler veröffentlicht eine Be kanntmachung, die dem Gedanken einer Arbeitsgemeinschaft deS gesamten deutschen Buchhandels dient. Der Umsatzrllck- aang tm Buchhandel ist so groß, baß die StanbeSvertretung! dringend wünschen muß, daß den Svrttmentermitgliedern in ihrer schwierigen Lage Erleichterungen verschafft werden. Eine wirkliche und dauernde Besserung kann nach Ansicht de- Vorstandes nur «intveten, wenn sich die allgemeine wirtschaftliche Lag« bessert. ES ist deshalb wünschenswert, daß bei Fortdauer der derzeitigen Verhältnisse der Gedanke der Arbeitsgemeinschaft zwischen Verlag und Sortimenter besonders beachtet wird. —* Heidenmission und Nationalsozialis mus. Sonntag, den 25. September, abends 8 Uhr, wird die Sächsische Missionskonferenz im großen Saale des Ber- einshauses, Dresden, Zinzendorsstraße i7, eine öffentliche Versammlung mit Vortrag von Missionsinspektor Brann, Berlin: „Heldenmission und Nationalsozialismus" halten. Da die nationale Bewegung, insbesondere der National sozialismus, an einer neuen geistigen Einstellung unsere» Volkes arbeitet, wird er auch an der Hetdenmission, dieser ältesten und größten Glaubens- und Liebesarbeit der Kirche, nicht vorübergelien können. Umgekehrt muß den Missions kreisen an der Stellungnahme d«S Nationalsozialismus zu dieser Arbeit gelegen sein. Eine Behandlung de» vor- stelenden Themas dürfte in beiderseitigem Interesse liegen. MisstonSinspektor Braun hat schon wiederholt in größeren Versammlungen darüber gesprochen, wobei auch National- soziallsten nut ihr in eine sachliche und fördernde Aus sprache über schwebende Fragen «ingetreten sind. —* Eßt deutsches Obst. Die Obsternte hat be gonnen. Frühe Birnen, Aepfel und Pflaumen kommen auf den Markt, und zwar schon in reichlichen Mengen und zu durchaus erschwinglichen Preisen. Es sollte nun Selbst verständlichkeit sein, den Konsum ausländischer Früchte einzuschränken oder überhaupt fortfallen zu lassen. Vom gesundheitliclien Werte unseres heimischen Obstes und seiner vielseitigen Verwendbarkeit zu reden erübrigt sich. Jeden falls ist der deutsche Obstbauer ebenso wie etwa sein kana discher Kollege bemüht, Oualitätsobst auf den Markt zu bringen. Daß die Einfuhr an ausländischen landwirtschaft lichen Erzeugnissen trotz der Not immer noch erschreckend und ungerechtfertigt hoch ist, beweist eigentlich nichts weiter als die dem Deutschen eigene Vorliebe für alle-, „was vom Ausland kommt", auch ohne Rücksicht darauf, daß ein höherer Preis als für Erzeugnisse unseres Landes gefordert wird. Die Gegenwart mit allen ihren Erscheinungen und dabei vor aljem die Geldknappheit, nicht zuletzt aber auch die Notlage, in der sich unsere bäuerlichen Betriebe be finden, sollte auch den letzten deutschen Verbraucher ver anlassen, den deutschen Jnnenmarkt zu stärken, und daS kann durch den Kauf heimischen ObstcS mit erreicht werden. —* Die Bedeutung der Bienen weide. In kleinlandwirtschaftlichen und gartenwirtschastlichen Kreisen wendet man tn letzter Zeit sein besonderes Interesse der „Bienenwetde" zu, d. h. der Menge und Art der Pflanzen, die den Bienen ihre Nahrung geben. Man hat auS den Beobachtungen der letzten Jahre, in denen unsere deutsche Hontgerzeugung in steter Zunahme begriffen war, festge stellt, daß dieses Moment für die Hontg-SrzeMing von großer Bedeutung ist, auch wenn Qualität und Menge an der Produktion in hohem Maße von dem Wetter abhängen. Die Erfahrungen haben des weiteren gelehrt, daß auch noch ganz besondere Einzelheiten zu berücksichtigen sind. Go muß der Bienenzüchter immer tm Auge behalten, daß die Bienenzucht als besondere Form der Boben-Nebenbenutzung in engster Abhängigkeit von den land- und forstwirtschaft lichen Anbauverhältnissen steht und daß die stark wech selnden Klima- und Bodenverhältnisse bei der Auswahl der Pflanzen aufs sorgfältigste berücksichtigt werden müssen. * Döbeln. Gefährliches Sjnel mit Streichhölzern« Während die Eltern auf dem Felde beschäftigt waren, spiel ten in der elterlichen Wohnung in Trebanitz bei Döbeln Kinder mit Streichhölzern. Dabei geriet das Hemd eines 2Vr jährigen Kindes in Brand. Das Kind erlitt so schwere Verletzungen, daß eS noch am gleichen Tage tm Döbelner Stadtkrantenhause verstarb. Ob eine Fahrlässigkeit der Eltern vorliegt, bedarf noch der Aufklärung. * LetSnig. Schlägerei aus dem Arbeitsamt. Am Mittwoch kam «S auf dem hiesigen Arbeitsamt zu einer heftigen Schlägerei zwischen politischen Gegnern. Kommu nisten versuchten einen Nationalsozialisten am ZettelauS- teilen zu verhindern. Bei der tätlichen Auseinandersetzung trug ein Kommunist eine leichte Gehirnerschütterung davon« * Meißen. Als am Mittwoch tn Neusörnewitz «in junger Mann in seiner Wohnung mit dem Anstreichen von Fensterrahmen beschäftigt war und zu diesem Zweck auf einen Stuhl gestiegen war, trat er plötzlich daneben und stürzte zu Boden. Er zog sich einen Wirbelsäulenbruch zu und mußte in» Krankenhaus gebracht werden. * Meißen. Heute Freitag wurde hier Frau verw. Emilie Tutsch 99 Jahre alt. Sie erfreut sich noch guter körperlicher und geistiger Rüstigkeit. * Dresden. Retchswehrsolbaten tn Bad Schandau. Zum ersten Male veranstaltete dieser Tage der Gtanbort- sührer in Dresden zusammen mit dem Verein „Soldaten- heim" eine gesellige Fahrt mit zwei Sonberdampfern nach Bad Schandau. An dem Ausflug nahmen etwa 1399 Ange hörige der Dresdner Garnison, sowie der zur Zeit "in Königsbrück liegenden Truppenteile (ReichSwehrinsanterie- Regiment Nr. 8 und Pionier-Bataillon 8) teil. Der erste Gang der Gäste von der Reichswehr galt dem Gefallenen- Ehrenmal der Stabt, an dem eine schlichte, weihevolle Ge denkfeier veranstaltet wurde. Der frühere Stadtkomman dant von Dresden und jetzige Vorsitzende des Vereins „Doldatenheim" hielt bte Ansprache, in der dte Soldaten zur Treue und Kameradschaft aufgeforbert wurden. Die Feier wurde durch Darbietungen zweier Militärkapellen und der Kurkapelle von Bad Schandau umrahmt. Im An schluß an bte Feier begaben sich all« Teilnehmer an der Fahrt nach dem Kurhaus, wo das Mittagessen eingenommen wurde. Dte übrigen Stunden bis zur Abfahrt deS Damp fers waren der Geselligkeit gewidmet. * Dresden. Frauen im Arbeitsdienst. Dem Bei spiel anderer Gegenden Deutschlands zufolge soll nun auch hier ein Arbeitsdienstlager für Frauen eingerichtet werden. Das würde die erste derartige Einrichtung im Freistaat Sachsen sein. Die Verhandlungen sind noch nicht abge schlossen, doch steht schon fest, daß bet Gelingen de» Planes ein Teil der Räumlichkeiten tm Gebäude der ehemaligen ArbettSanstalt an der Königsbrücker Straße zur Verfügung gestellt wirb. Man hat zunächst an 29 Frauen gedacht, bi mst Waschen und Aushessern von Kleidungsstücken, die aus den Arbeitslagern der Männer übernommen werden, Be schäftigung finden sollen. Ferner ist vorgesehen, daß an dte in Dresden stattfinbenden Schulungskurse sitr männliche ArbeitSbienstwillige ein Kanttnenbetrieb angegliedert wird, der ebenfalls Arbeitsmögltchkeit für weibliche Kräfte bieten dürfte. * Dresden. Verkehrsunfall. Auf der Königsbrücker Straße in Klotzsche kam «S am Donnerstag morgen zu einem schweren Verkehrsunsall. Ein Hanomag versuchte zwischen einem haltenden Personenkraftwagen und einer Straßenbahn durchzutommen, wurde aber von der Straßen bahn «rgrtssen, auf den Fußsteig geschleudert und völlig zer trümmert. Der Führer d«S Hanomag» trug erhebliche Ber- letzungeu davon»
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview