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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.10.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-10-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193210251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19321025
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19321025
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-10
- Tag1932-10-25
- Monat1932-10
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.10.1932
- Autor
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stickt«. Li« Einrichtung »ar von Köllner al« Wildkav« aufgebaut worden, um Hasen ,u schießen. Anscheinend hatte Ler Wilderer noch an der Apparatur berumarbaftrlt. obnr zu bedenken, daß da« Erwehr bereit« sckmßfrrtig war. Al« er sich am Pfahl mit dem Abzugstrlck beschäftigte, ging der Schuß lo« und di« gesamte Schrotladung drang dem Wilderer in den Kops. Der Schuh war sofort tödlich. * Chemnitz. Die Feuerwehr al« Lebensretter. Am Sonnabend nachmittag wurde die Berufsfeuerwehr nach einem Hause in der Dresdner Str. gerufen, weil dort au» einem Abortrohr -aS Schreien eines Kinder gehört worden war. Nach Beseitigung Ler Holzverkleidung eines Aborts gelang es der Feuerwehr, «in neugeborene« Kind weiblichen Geschlechts lebend zu bergen. Als Kindesmutter wurde eine im gleichen Haus« wohnend« ledige 16 Jahre alte Haus angestellte ermittelt. * Chemnitz. Tödlich überfahren. Ans derZschepauer Straße wurde am Montag eine Fran mittleren Alter« von einem Auto erfaßt und umaerissen. Sie war sofort tot. * Denig. Die Diebstähle nehmen überhand. In Ober- srobna dranaen in der Nacht znm Sonnabend Spitzbuben In daS Tnrnerbetm am Gemeindewaide ein und entwen. beten außer 600 Zigaretten und 200 Zigarren mehrer« Flaschen Schnaps und Wein, Lebensmittel «nd andere Dinge. Nack den bisherigen Erörterungen dürften die Ein- brrcher in Richtung Kanfnnarn entkommen sein. — An« dem Garten de« Gasthauses zum Wind in Hartmannsdorf bei Burgstädt wurden in einer der letzten Nächte Aepfel gestohlen. Als der Besitzer dazntam «nd die Diebe versaate. wurde auf ihn geschossen. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Im Dunkel der Nacht entkamen die Diebe. — In Limbach i. S. stahlen nachts bisher nicht ermittelte Diebe aus einer Feldscheune sieben Zentner Weizen. * Bad Liebenwerda. Acht Freiballone über dem Kreise Liebenwerda. Freiballone siebt man immer wieder gern. Groß ist die Freude, wenn man sogar einer Landung beiwohnen kann. Im Lause der Jahre find schon an manchen Orten unseres Kreise« Freiballone gelandet. Daß man sie aber an einem Tage in so großer Zahl wie am Sonntag gesehen bat, ist wohl noch nicht voraekommen. ES waren im ganzen acht Ballone, die von etwa 10 Uhr an bis gegen Mittag den Krem Liebenwerda von Westen nach Osten überflogen. Ein schöner Anblick war es bei dem herrlichen Herbsttag, diese stattliche Zahl Ballone in kurzen Abständen vorüberfliegcn zu sehen. ES bandelt sich um Ballone, die sämtlich in Bitterfeld gestartet waren zur groben Fahrt um den Wanderpreis des Deutschen Lust» fahrtverbandr«. * Görlitz. In der Wohnung überfallen. Am Sonntag vormittag sprach bei einer im südlichen Stadtteil wohn- hasten 73 Jahre alten Witwe ein unbekannter Mann vor und gab an, er komme «egen einer wohltätigen Sammlung. Nachdem der Mann in die Wohnung eingelassen morden war, fiel er plötzlich über die alte Frau her und würgte sie. Als auf ihre Hilferufe hin die Tochter hinzukam, ergriff der Täter dir Flucht und entkam- Man vermutet, daß «s sich um den in Görlitz wohnhasten 23 Jahre alten Monteur Fedor Gude bandelt, der von der Staatsanwaltschaft weaen eines schweren Diebstahls gesucht wird. Er konnte bisher noch nicht ergriffen werden. * Haida t. B. Ein Vorbild für olle nationalen Deut- fchen. Ein »Deutscher BolkSrat", dem all« nichtmarxiftischen deutschen Parteien, auch di« Nationalsozialisten, angibören, wurde hi«r nach dem Saazer Beispiel in« L«drn grruien. Er stellt sich die Betreuung aller natienalrn, wirtschaftlichen und kulturellen Frage» zur Aufgab«. Die Tagung der MMn HersMinge. Der Landesverband der BerfuchSringe, dessen Mitglied auch der VerfuchSring Riesa ist, hält am 4. November 1932 in der „Sonne"' in Döbeln seine diesjährige Hauptversammlung ab. Mit dieser Sitzung aller sächsischen Versuchsringc ist in diesem Jahre eine Weizenschau verbunden. Es werden in dieser Ausstellung ungefähr 200 Muster von den Weizensorten, die in Sachsen bevorzugt angebaut werden, gezeigt. Jeder Besichtig» hat hierbei Gelegenheit, die verschiedenen Weizenqualitäten aus aslen sächsischen Bezirken in Augenschein zu nehmen. Jede Probe ist nach einem b-stimmtcn Schema untersucht und bewertet worden. Ein Bericht über diese Ausstellung wird zur Hauptversammlung durch Pros. Dr. Pieper-Pillnitz erstattet, lleberkies sind die besten Weizenproben mit Preisen ausgezeichnet worden. Ferner wird anläßlich der Versammlung durch Dr. Engelmann-Dresden ein Ueberblick über die vielseitigen Arbeiten der sächsischen Versuchsringe im letzten Jahre und ihre Erfolge gegeben. Als Hauptvortrag wird das Thema behandelt: „Die Fußkrankheit des Weizens und ihre Bekämpfungsmaßnatzm« n". Ein Vortrag, der alle Weizenbauer sehr stark interessiert, zumal es gelungen ist, als Redner hierfür den größten Spezialisten auf die sem Gebiete zu gewinnen. Als solcher kann zur Zeit der Direktor der Zweigstelle der Biologischen Reichsanstalt Kiel, Herr Regrerungsrat Dr. Blunct gelten. ES ver spricht also die Versammlung allen Teilnehmern viel Neues und Wissenswertes zu bieten. Weiter wird mitge teilt, daß die Weizenschau bereits am Donnerstag, den L. November ds. Js., 15 Uhr, eröffnet wird. SMntcntSMg!»M. )f Dresden. DaS Deutsche Gtudentenwerk hielt am Sonntag eine BerwaltungSratSsttzung in Jena ab. Der Hauptgeschäfts/führer Dr. S ch a Ur e r? Dresden stellte in seinem Geschäftsbericht in großen Zügen die überaus schwierige Arbeit des StudentenwerkS in den letzten 1K Jahren Lar. Freudige Zustimmung fand die Erwähnung, daß der Reichspräsident wiederholt seine stärkste Teilnahme am Geschick der akademischen Jugend ausgesprochen habe. Der Verwaltungsrat nahm sodann eine vom Vorstand vor- geschlagene Satzungsänderung an, die durch eine Stimmen vermehrung der Wirtschaftskörper Gewähr dafür bietet, daß der studentische Einfluß in Len wichtigen Organen des Ber- waktungsratS stärker« Geltung erhält. In den Vorstand wurde Geheimrat Prof. Dr. DuiSberg wiedergewählt. Neu kommen in den Vorstand die Professoren Heide- brock-DreSden und A ch e l i S - Leipzig. Durch die Ver leihung de» kürzlich anläßlich LeS zehnjährigen Bestehens des Deutschen StudentenwerkS gestifteten Ehrenrings Ler Technischen Hochschule DreS-en wurden Prof. Tillmann, Kommerzienrat Sichler und dem Leiter LeS Studenten heims Beck- München eine besondere Ehrung zu teil. Zum Dank für die tatkräftige Förderung LeS Freiwilligen Arbeitsdienstes wurde ein Danktelegramm an Len ReichS- kommissar Syrup abgesandt. Die Sitzung der Darlehne kasse des Deutschen StudentenwerkS, die in diesem Jahre auch auf ein« zehnjährige Arbeit -urückblickt, verlief in größter Einmütigkeit. Die Arbeiten zur Förderung der am Nebenverdienst verhinderten Examenkandidaten sollen wei ter fortgesetzt werben. Die Tagung des Deutschen Studen tenwerkS schloß mit der Mitgliederversammlung, Lie alle Anträge und Vorschläge Ler VerwaltungSratSsitzuna an- nabm. KMtvttstMlW -tS bMn ini MßvnhM für TeMe ZWMnbkiW t.8. tsd. Glauchau. Unter Vorsitz von Ministerialrat Dr. Maier sand hier bet starkem Besuch nach internen Be ratungen LeS VerwaltungSauSschusseS die sächsische Jugend, herbergS-Gantagung statt. Ministerialrat Mater begrüßte die zahlreichen Ehrengäste und unterstrich sodann die Tat sache, oaß nach Lage der Dinge mit einer künftig wieder besseren Gestaltung Ser Jugenbherbergsarbeit gerechnet werden dürfe. Weiteren Ansprachen folgte Ler von Gau- geschäftSführer Rade erstattete Jahresbericht. Ihm sei ent- nommen, daß bis 1931 die Mitgliederzahl des GaueS ständig bis aus 18 208 stieg und 1082 sich auf dem alten Stand halten dürfte. Die Zahl ber Ortsgruppen stieg um 8 auf 02. Die Uebernachtungen betrugen 404 628 gegen 400188 im Vor- jahre. Die Uebernachtungen 1032 dürften wieder zufrieden- stellend sein. Gerade die Arbeitslosigkeit veranlass« viele Jugendliche zum Wandern. Ein Minus für die Herbergen bedeute lediglich die Einschränkung der mehrtägigen Schul- Wanderungen. Die allgemeine Not zwinge den Gau, aus weitere Ausdehnung des HcrberasnctzeS zu verzichten. Nur Lie Rocksburg solle now ausgekaut werden. Im übrigen beschränkt man sich aus die Erkaltung deS Bestehenden. Von der Stabt Chemnitz wurde das Wanderheim Vierenstraße in Gaupacht genommen, gleicherweise die Herberge Asfalter, die beide nicht mehr von ihren Gründern erkalten werden konnten. Der RcchnungSbericht 1081 ist in Einnahme und Ausgabe mit 151 688.12 RM. ausgealichen. Die Vermögens ausstellung wies 1081 522 061,02 NM. aus. Anschließend hielt Studienrat Müller-Hellerau einen interessanten Vor- trag: „Aus der Frükzeit des deutschen Jugendwandern»", wobei er in tiefschürfender Weise die Entwicklung des Wan derns non der Zeit der regierenden Schüler über die Pkilantronev hinweg zu dem Bahnbrecher Ludwig Jahn und der JeMzeit beleuchtete. Anschließend nahm der Vorsitzende noch aeaeu einen Erlaß de» Chemnitzer Bezirksschulamts II Stellung, ber sich aea«n meßrtiiaige Schulwanderungen ve^botsmäßig aus- snricht. Der Redner verlas hierzu eine Entschließung, die einstimmig angenommen wurde, und in der eS u. a. heißt: „Ein derartiges Verbot erregt die schwersten Bedenken der Versammelten und wird, so weit Ferien in Frage kom- men, als Eingriff in die stgatSßür"erltche Freiheit der Lehrer zurückgewiesen." Falls eine die Wandertag« regelnde Verordnung gegeben werden soll, erklärt die Gauhountver- sammlung, müßte sie folgendermaßen lauten: „Tie Schulen werden angewiesen, die Durchführung ein- und mehrtägiger Wandertage der derzeitigen niirtikkaitlichen Lage ber Eltern schaften anzuvassen. Alle Wandertage sind mit möglichst gerinnen Kosten durchzusühren. DaS Ministerium für Volksbjsdunq wird dringend gebeten, alle Erlasse „Ckem- nitzer Art" aukzukeben." Die Mgu-Hauptnersammlung beauktragt den Vorstand, beim Ministerium des Innern und keim Gcmeindetag die Durchführung solaender grund sätzlicher Forderungen zu erwirken: „Einstellungen für Schulwandertage und Schullandbetmausenthalte in die HauSkaltvläne der Gemeinden gehören zu den sozialen Pflichtaufgoben und dürfen von StaaiSaufsichtsbehörden aus Liesen Haushaltsplänen nicht gestrichen werden." Zill künstlichen kelvitttt m l Million M Soudertaguug des Verbandes Sächsischer Elektrizitätswerke. Die Frage des Blitzschutzes. tld. Dresden. Eine ungemein interessante Ver anstaltung bildete eine Sondertagung deS Verbände» Säch sischer Elektrizitätswerke, die am Montag in Dresden durchgesührt wurde. Das Thema, um das sich alle Borträge und Vorführungen gruppierten, bildete die Blitzschutz frage Nach begrüßenden Worten von Direktor Eamozzi sprach Pros. Dr. Toevlrr, Dresden, über Blitz bildung unk Blitzschläge. Er führte dabei u. a. aus, daß die Störungshäufigkeit auf Hochspannungsnetzen parallel der Gewitterhäufigkeit laufe. Die Kenntnis deS Gewittermechanismus und der Gesetze der Blitzbildung erleichtere dir Behebung dieser Störungen wesentlich. Die elektrische Seite der Gewitter sei nur eine sekundäre Zutat bestimmter aerodhnamischer Vorgänge. Der Zentraliitz der elektrischen Maschinerie liege fast ausschließlich in der 4-Kilometer-Höhe. Weiter wurde die Blitzbildung zwischen einer unteren positiven, zwei Kilometer dicken Ladungs schicht und ein>r oberen gieichdicken negativen geschildert, und zwar, wie von einem Wassertropfen in der Wolke (4 Kilometer) sich ein Blitz nach oben positiv und nach unten negativ bildet (eine Art von Gleitentladung). ES folgten Angaben über gemessene Dlitzdaten für Mittel europa und über Notstörungen. Es gelte vor allem, aus normalen Leitungsnetzen Wanderwellen mit Ueberspan- nungen zu registrieren und technische Maßnahmen dagegen zu erproben. Rückstufen in Gleitergüssen dürften besonder? die Ursache von Rundfunkstörungen bilden. Die Aufstel lung eines „Standart-Blitzschläge»" sei kaum möglich. Durch die Begrenzung der Wolkendicte der Feldstärke zum Blitzwachsen, verbunden mit DooplerS Funkcngesetz, ist di« Streuung jedoch nur gering. Den Schluß der durch Tabellen, Bilder und Modelle ergänzten Ausführungen bildete der Hinweis darauf, daß man sich bei den Höchsd- spannungsnetzen der Unschädlichmachung de» Blitze» nähere, mindestens bei den milderen europäischen Schlägen, wenn auch noch nicht bei den Blitzgiganten. Dr.-Jng. Lehmann, Zwickau, Silberstraße, sprach über neuere Erfahrungen mit Erdungsver besserung zur Einschränkung von Gewitter störungen an Hochspannungsleitungen. Er schilderte u. a., wie es gelungen sei, mit Wünschelruten Grundwasser zu sinken und besonders gewitteranfällige Masten mit diesen Wasseradern zu verbinden. Dadurch und auch infolge herabgesetzten Erdübergangswiderstandes habe man gute Erfolge erzielt, lieber da» Thema „Schutz gegen Ueberschlägr durch Ueberspannungen" svrach Divl.- Jng. Kühn, Dresden, der darlegte, daß eS möglich sei, den Sicherheitsgrad oer elektrischen Anlagen, vor allem auch den der FveilettungSnetze, so zu erhöhen, daß auch bei Gewitter der Betrieb ungestört und ohne Benachteiligung der Stromabnahmen durchgeführt werden könne. Prof. Dr. Binder, Dresden, behandelte dann daS Verhalten von Erdungsanordnungen bei Blitzschlägen. Der Vortragende berichtete dabei über Versuche im Ein-Millionenvolt-Bersuchsfcld der Tech nischen Hochschule Dresden, betr. die Vorgänge an Blitz ableitern und ErdungSanordnungen von Hochspannungs leitungen. — Im Zusammenhänge mit den Darlegungen von Dipl. «Jng. Kühn stand der Vortrag von Dipl.- Jng. Riepl, Dresden, der in einem Lichtbildervortrage die Wirkung der modernen Ueberspannungsableiter er läuterte. Dabei wurde deren Verhalten gegenüber künst lichen Blitzen gezeigt. Sehr interessant waren ferner Vor führungen im Ein-Million:nvolt-Versuch»feld in der Tech nischen Hochschule unter Leitung von Dr. - Ing. Mose r, DttSden. Hier wurden verschiedene sehr instruktive Ver suchsreihen vorgeführt, die anschaulich die Vorträge deS Tages ergänzten, wurden doch mit modernsten Apparaten gewissermaßen künstliche Gewitter erzeugt. Anschließend wurden neueste Geräte gezeigt, di« die Ueberspannungen begrenzen oder .unschädlich machen. Las Soriawrasramm Stuttgart, 25. Oktober. Reichrarbeilsminisier Dr. Schäffer entwickelte vor der Stuttgarter Politischen Arbeitsgemeinschaft solgendes Sozialprogramm der Reichsregierung: Anerkennung der Notwendigkeit der Gewerkschaften und ihrer Betätigungsfreikeil, aber nicht Anerkennung de« Monopol» bestimmter Verbände; Anerkennung de» Tarifge- danken», aber auch des Bestreben», seine Starrheit zu mil dern durch erhebliche Einschränkung der Verbindlichkeit»««- klärung von Schiedssprüchen, durch Hinwirken auf größer« Anpassung des Tarisinhalts aus örtliche «nd betriebliche Be- sonoerheilea; Einschränkung auch der allgemeinen Verbind- lichkeit»ertlärung von Tarifverträgen» soweit lie zur An wendung de» Tarifvertrages auf Verhältnisse führen würde, für die er nicht berechtigt ist und durch die Möglichkeit der Kürzung de» Tariflöhne, in wirtschaftlich besonder» ge- fähroeten Betrieben; im Arbeitsschutz Vereinfachung der letzt sehr mannigfachen Vorschriften, B. auf dem Gebiet oer Sonntagsruhe, in der Sozialversicherung, Verwaltung«- verelnfachung und endlich Arbeitsbeschaffung durch Ankup belung der Wirtschaft. M W der IMc MimHereM Der Deutsche N a t i o n a l v e re i n hat bereits bei ieiner Gründung am 18. September 1932 in Berlin einen kurzen politisch-» Aufruf herausgegeben. Ergänzend hierzu ist der politische Wille des Nationalvcreins in einer :m folgenden vesprochenen Flugschrift „Was will der deutsche N a t i o n a l v e r e i n?" zuiammcngefaßt wor den. Sie geht davon aus, daß leit dem Tage, an dem der bereits vom Tode gekennzeichnete Gustav Strefemann die Notwendigkeit einer Neuorientierung und Neuformie rung des nationalen freiheitlichen deutschen Bürgertum» erkannt hatte, Vieler Gedanke nicht mehr aus dem poli tischen Leben verschwunden ist. Aber alle Sammlungs versuche von oben her sind vergeblich gewesen. DaS deutsche Bürgertum, die geistigen, wirtschaftlichen und kulturellen Mittelschichten Deutschlands dürfen aber auf die Tauer nicht einflußlos o^eiben Deshalb ist es not wendig, neue Wege zu gehen. Eine neue Form de» Organiiationsausvaus muß gesucht werden. Nicht von oben, sondern von unten her muß der Ausbau einer neuen politischen Bewegung des Bürgertums erfolgen, nur so tönnen die Millionen gesammelt werden, die heute politisch heimatlos sind, weil sie — heimatlos geworden durch Inflation und Deflation — niemals mehr einer Partei reinen BelitzbürgertumS angehören können und wollen. In einer volitischen Bewegung muß aber — und darin liegt eine Kritik gegenüber den alten bürgerlichen Parteien — jeder ohne Rücklicht auf seine äußere gesell schaftliche Stellung Anerkennung finden, wenn er nur ein Kerl ist. Klar und deutlich wird die Stellung zur Regierung Papen wie folgt gekennzeichnet: „Die Mängel der Wei marer Verfassung machten sich mehr und mehr bemerk bar. Sie müssen beseitigt werden, denn sie trieben zu einer Staatsführung, die in Zeiten der Not vorübergehend ertragen, niemals aber dauernd de» deutschen Volkes politisches Geiicht Prägen kann. All die Theorien, die neuerdings unter dem Schlagwort der autoritären Regie- rung nach offener Wiederherstellung der Hohenzollern- monarchie in der politischen Diskussion der letzten Zeit auftauchen, sind anzulehnen. Gibt es einen stärkeren, kraftvolleren, geschlosseneren Ausdruck für Deutschland, alS die Persönlichkeit Hindenburgs darstellt, der jetzt im 8. Jahre der erwählt» Führer des deutschen Volke» ist? Für uns ist es selbstverständlich, daß «in gesunde?, staats bewußtes Volk einen gesunden, staat»hereilen Parlamen tarismus als das notwendige Kontrollorgan einer ;eden Regierung besitzen muß." Allerdings da», was wir Heu« Parlamentarismus nennen, verdient be: dem gegenwär tigen Wahlrecht nicht diese Bezeichnung. Ebenso wird der entartete ParlamenrarismuS abgelehnt, der in Aemter- schacher und Parteibuch beamtentum seinen Ausdruck fin det, verlangt wird eine saubere und übersichtliche Ver waltung. Ohne durchgreifende Besserung der weltwirtschaftlichen Verhältnisse ist auf di« Tauer eine Gesundung deS deut schen Wirtschaftsleben» nicht möglich. Autarkie und Kon tingentierung führen zur Vermehrung der Arbeitslosig keit und bringen der deutschen Landwirtschaft keine wirk same Hilfe; statt dessen wird eine Bauernsiedlung nach nationalen Gesichtspunkten gefordert. Voraussetzung für ;ede Wirrschaftsgesundung ist Wie derherstellung des Vertrauens und der Rechtssicherheit. Das wird nicht der Fall sein, solange Parteiarmeen, gleich welcher Uniform, die Ltraßen unsicher machen. Notwendig ist ferner eine Bereinigung der deutschen Wirtschaft, deren heutiges Kennzeichen das Fehlen ieder veriönlichen Ver antwortung ist. Deshalb verlangt der Deutsche National verein soziale Freiwirtschaft. Er ist gegen lede Monopol wirtschaft und gegen schrankenlose Subventionsvolink, er fordert eine gesunde Wirtschaft mit Handwerkern, Einzel händlern, Kaufleuten, Unternehmern, Bauern und freien Berufen als Kern einer selbständigen Mittelschicht. Echte soziale Gesinnung ist Voraussetzung der Gesundung von Staat und Wirtschaft. Tie staatspolitjsche Aufgabe ist Schaffung einer neuen lebensfähigen Mittelschicht, zu der alle strebenden Menschen, Unternehmer wie Arbeitnehmer, Beamte wie Angestellte und Arbeiter gehören. Diei« Mittelschicht ist glnchzeitig die Pflegestätte aller wahren Persönlichkeitswerte und damit an erster Stelle berufen, die christlichen Grundlagen unserer Kultur im lebendigen Bewußtsein des gesamten Volkes zu verankern, um au» ihnen die schöpferische Kraft für eine neue Entwicklung zu gewinnen. Sicherheit Deutschlands, Wiedererringung der Wehrhoheit, Kampf gegen die aufgezwungenen Ver träge sind die außenpolitischen Ziele. Schließlich will der Deutschs Nationalverein, gestützt aus regelmäßige Beiträge, sich von vornherein unbedingte finanzielle Unabhängigkeit sichern, um rücksichtslos für daS für richtig Erkannte eintreten zu können. Eisenbahurmlall in Ostpreußen Königsberg, 25. Oktober. 2m Bahnhof Tiefensee (Ost. preußen) fuhr Monkagnachmittag ein Personenzug auf eine« kalkenden Gükerzug. Die Lokomotive de, Personenzuge, und der Postwagen entgleisten. Lin Lahnvedienfteter wurvt schwer, drei Reisende leicht verletz». Durch Deckeneinsturz getötet. -(Kairo. In der Nähe von Girgeb stürzte in einem Hause, in dem eine Hochzeit gefeiert wurde, der Fußboden des 2. Stockwerkes rin, in dessen Räumen sich die zahlreiche» weiblichen Näst« zum HochzeitSmoblr versammelt hatten. Die Anwesenden sielen in da» 1. Stockwerk, wo ebenfalls viele Gäste weilten. 14 Perlvnen blitzten ihr Lebe« »l«. Luch di« junge Ehefrau befindet sich untrr den Totr».
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