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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.01.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-01-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193501148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19350114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19350114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1935
- Monat1935-01
- Tag1935-01-14
- Monat1935-01
- Jahr1935
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.01.1935
- Autor
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Riesaer Tageblatt und Anivlgrr Mrdlatt aur Anreizen. ,,««.««« Lagrblatt Riesa. v » »» , . . Treiben 1SR). g«rnr«f Nr. «. Da» Riesaer Tageblatt ist da« zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen d« AmtShauptmannschast Pttotqff«: voftfack Nr. SS. Großenhain. d»s Finanzamts Riesa und des Saunt,ollomt« Meiken bebürdlickerleitS beMmmt« Blatt. Riesa Nr. LS ,, 11 Monm«, 14. Januar ISIS, abends 88. Jahr«. Du» Riesaer Tageblatt erschelut jede« Tag abend» '/,S Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen Boran»,ahlung, für einen Monat S Mark, ohne Zuftellgebü-r. -«rch Postbezug RM. S.14 etnschl. Postgebühr (ohne Zustellgebühr), bet Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte iS ausetuanberfolgenbe Nr.) SS Pfg., Einzelnummer IS Pfg. Anzetgeu str di« Nummer de» ««»gabetage» sind bi» 10 Uhr vormittag» aufzugeben,' eine Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für dte gesetzte 4S mm breite mm.Zeile ober deren Raum S Ros., die vo mm breit«, 3 gespaltene mm-Zetle im Tertteil 2ö Rpf. sGrunbschrift: Petit 8 mm hoch). Ziffergebühr 27 Rpf, tabellarischer Satz 00*/. Aufschlag. Bet fernmündlicher Anzeigen-Bestellung ober fernmündlicher Abänderung etngesandter «nzetgenterte oder Probeabzüge schließt der Verlag di« Jnanspruch. iLme an» Mängel» nicht drucktechnischer Art au». Pret»ltste Nr. 2. Bet Konkurs ober Zwangsvergleich wirb etwa schon bewilligter Nachlaß hinfällig. Erfüllungsort für Steferung im» Zahlung und Gerichtsstand ist Riesa. Höhere Gewalt, Betriebsstörungen usw. entbinden den Verlag von allen etngegangenen Verpflichtungen. Geschäftsstelle: RIeta, Goethestraße S». Deutsch blecht die Saar Machtvolles VeicnnlniS zum deutschen Vaterland Ruhiger Verlach der Wahl Vie Entscheidlmg gelallen Saarbrücken, IS. Januar. Di« Entscheidung über da» »etter« Schicksal de« deutschen Saarlandes ist am Sonntag gefallen. In eiser ne« Disziplin schritten unsere Brüder und Schwestern, di« da» Diktat von Versailles 18 lange Jahre hindurch unter ein unwürdige» Regiment gezwungen hatte, zur «bstimmung, »m mit de« Stimmzettel ein vekenntni« atptlegen zur ewigen deutschen Heimat. Wenn im Angenblick auch da» ziffernmäßige Ergebni» noch nicht telannt ist, so wissen wir doch, das, der Lag nicht mehr fmnr ist, an de« die Saar heimkehrt zum Vaterland. Rein Ränkespiel und keine Lockung hat e» vermocht, die Deutschen an der Saar wankend zu machen. 18 Jahre Fremdherrschaft haben st« in ihrem deutschen Glauben gestählt. Run hat die Stimme de» vlute» gesprochen. Groh war der Einsatz und hoch ist der Gewinn. Der Sieg ist unser! Trotzdem die Regierungekommission de« Saargebiete« da» Erscheinen sämtlicher Zeitungen am Sonntag verboten hatte, «in« Anordnung, di« da« dunkle Treiben der Separa tisten begünstigen mutzte, brach di« „Front" der Verräter in d«n letzten Stunden vor der Abstimmung unaufhaltsam zu sammen. Beglückt darf man feststellen, daß sich in dem Augenblick, da di« letzte große Entscheidung getroffen wer de« mußte, die Stimm« de, Blute« bei manchen Irregeleite te« dock al» stärker erwie, al» da» Gezischel der Verführer. Tausend« haben in den letzten Tagen wieder den rechten Weg gefunden und unter ihnen befinden sich viel«, die sich al» sozialdemokratisch« oder kommunistisch« Funktionär« „fühl- t«n" und bisher dementsprechend handelten, weil Lüge und vartztendung st« gofangenhieU. Erinnerungen <m di« schick- sal»schw«r«n Augusttage im Jahr« 1914 werde» wach ... -eilige DM Dl« letzt« Nackt vor der Entscheidung war erhellt von den Feuern der Hoffnung. Schön und strahlend halt« sich da» Saargebiet geschmückt. Kein Hau» ohne Girlanden, di« kilo meterwett sich hinzoaen, und kein Hau» ohne Lickterkette an Simsen und Fenstern, in den Lokalen — da «, draußen verboten ttt — Fähnchen an Fähnchen, Hakenkreuz und Schwarz-Weiß-Rot. Wi« ein Lauffeuer hatten sich di« letzten Ueoertrme von Führern der Einheitsfront herumgesprochen. Gespannt saß man überall am Radioapparat, um di« letzten Nachrichten zu hören. Den ganzen Taa über hatte e» geschneit, und di, Land- schäft ist mit dem glitzernden, blitzenden Hochzeitsgeschmeid« geschmückt. Ueber der Nacht lag etwa, von der Mystik der Weihnacht. Glocken schallten von den Kirchtürmen, «Hern« Mahnung in ernster Stunde. Da Fahnen verboten sind, waren schwarz-weiß-rot« Fahnenstangen fast au» sedem Fenster gesteckt, und daran hängen grün« Tannenkränze. Eine gewiss« festlich« Vorfreude lag über den Menschen. Der Gesang der Glocken in der Pfalz verschnwlz mit dem der Homburger Glocken zu einer brausenden Symphonie, zu herrlichen Akkorden. Ergreifend war diese Stunde. Vie Glocken sind verklungen. Run flackerte drüben im Osten ein Feuer aus. Gleich darauf ein zweite», dritte», vierte, Feuer, bi, im fernen Dunst man jene Flammenkett« sah, di« fick die Grenz« ent- langzog. Und nun flammte da, Antwortfeuer empor, und ein Der» au» dem Sonnenwendlied klang auf: „Siehe, wir singenden paar« Schwören am Flawwmwwl«, Deutsche z« fein." Self« rieselt«« die Flocken. D«r Mammenschetn »er- wehte. Am Abend vor der Abstimmung wußten all«, daß di« Schlacht schon gewonnen war, und daß der Gegner sich in regelloser Flucht befand. Die Mstimmmm Trübe Dämmerung lag noch über den verschneiten Ort schaften des Saargebiete», al, morgen« um 8.S0 Uhr aller ort« in 880 Wahllokalen di» Eröffnung der Volksabstim mung durch die neutralen Vorsitzenden der Wahlbüro» feier lich erklärt wurde. Endlose Menschenreihen bewegten sich durch alle Städte und Dörfer. Jeden drängte r», möglichst bald seine Stimm« abzugeben. Ein schweigender Strom von Abstimmungsberechtigten durchzog di« Straßen. Die Ge sichter der pilgernden Menschenmassen spiegelten fröhlich« Zuversicht, aber auch da» Bewußtsein de» Ernste» der Stund« wider, überall mahnten die Schilder der Deutschen Front .Haltet Disziplin — tut schweigend Eure Pflicht", redeten je dem eindringlich in» Gewissen, heut« sein Bekenntnis zu Deutschland nur durch die stumm« Tat abzulegrn. Seit den frühen Morgenstunden herrschte in allen Städten ein ungewöhnlich starker Auto- und Etraßenbahnverkehr. Un ermüdlich schleppten Rote-Kreuz-Wagen gebrechltch« und alt« Menschen herbei. Man sah Leute, die kilometerweit voo ihren Angehörigen in Rollwagen zu ihrem AbstimmungMokal ge fahren wurden. In Saarbrücken war die Bevölkerung alpha- vetisch über di« 140 Wahllokale der Stadt verteilt. Viele Leut« hatten so «inen kilometerweiten Anmarsch von einem Ende der Stadt bi, zum anderen zurückzulegen. Vor den einzelnen Wahllokalen bildeten sich bald lang« Schlangen von Abstimmungsberechtigten. Alle warteten geduldig, bi, di« Reih« an sie kam und sie durch «in winzig«, Kreuz mit entscheiden konnten über di« Zukunft ihrer Heimat und den Frieden Europa«. Im Saarbrücker Stadtteil St. Arnual waren mehrer« Wahllokal« für 14S1 Abstimmungsberechtigte namens Mül ler reserviert. In einem kleinen Raum sitzt der holländische Vorsitzende, umgeben von seinen vier Beisitzern, je zwei Mitgliedern der Deutschen Front und der Rückgliederung,- gegner. Eh« di« Adstimmung,ber«chtigten selbst zugelossen werden, wirft der Vorsitzende zunächst die auf lein Wahllokal entfallenden Stimmen der vörabstimmung vom 7. und tz. Januar in die Wahlurne, nachdem er di« zweiten, Süßeren Umschläge entfernt hat. Dann erst beginnt di« eigentlich« Abstimmung. Einzeln treten die Hunderte von Müller vor, zeigen ihre Pässe und Stimmausweil«, der Vorsitzende ver liest mit lauter Stimme Namen und Personalien, die Bei sitzenden kontrollieren in den Abstimmungsttsten, welcher Johann Müller oder welche Maria Müller nunmehr an der Reihe ist. ob der Betreffende ordnunasmäßia eingetragen wurde. Der Abstimmungsberechtigt« bekontmt sodann seinen Stimmzettel und den Umschlag ausarhändigt, begibt sich in die Isolierzelle, um nach wenigen Sekunden dem Vorsitzen den den verschlossenen Umschlag mit der von ihm getroffe nen Wahl zu übergeben, der ihn in Empfang nimmt und in die Urne wirft. Anschließend wird der Stimmauswei» un gültig gestempelt, zu den Akten de, Wahllokal, genommen, der Patz d«. Abstimmungsberechtigten «bensall» mit einem Stempel versehen und dem Abstimmungsberechtigten wie der ausgehändigt. Alle» oollsteht sich in größtem Schweige«. Au» ab schreckenden Bei spielen kenn» feder die Gefahr, di« die Ge ring ft« Willensäußerung mit sich dringen könnt«. Feuerwehrleute sorgen in allen Lokalen al» Hilfspoli zisten für Ruh« und Ordnung. Schwestern und Samariter bemühen sick, daß alt« und gebrechlich« Leut« brvorzuat be handelt werden oder zum mindesten nicht allzulang« stehen müssen. Mit der Steigerung der Wahlbeteiligung «erde« in verschiedenen Wahllokalen Klagen laut über den etwa» schleppenden Verlauf der Abstimmungshandlung. In Saarbrücken sind all« Straßen beherrscht von den Schlepperauto» und von den Wagen de» Roten Kreuze«. Auch au, Lothringen kommen zahlreich« Auto, mit Abstim mung-berechtigten in da, Eaargebiet. Teilweise sind die Abstimmungslokale, di« zum größten Teil Schulen sind, festlich geschmückt. In Sersweiler sind di, beiden Eingänge zum Wahllokal völlig mit grünen Tonnenzweiaen verkleidet. fFortsehung in der 1. Beilage.) Ein Bild, das von der starken Wahlbeteiligung bei der Volksabstimmung im Saarland berichtet -
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