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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.03.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-03-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193503252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19350325
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19350325
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1935
- Monat1935-03
- Tag1935-03-25
- Monat1935-03
- Jahr1935
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.03.1935
- Autor
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Riesner Tageblatt Drahtanschrift: UUd INdtdlM Mld AMthM). P-stsch.«-n1v. Lageblatt Riesa. v v S ' Dr-d«n 1SS0. Fernruf Nr. 20. Da- Riesaer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptmannschaft Girokaff«: Postfach Nr. 82. Großenhain. des Finanzamts Riesa und des LauvtrollamtS Meißen behördlicherseits bestimmt« Blatt. Mesa Nr. sr 71 Montag, 25. MSrz 1935, abends 88. Jahrg. Da- Riesaer Tageblatt erscheint leb«« Tag abend» '/»« Uhr mit Ausnahme der Lonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen VorauSzahtung, für eine» Mauat 2 Mark, ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.14 etnschl. Postgebühr (ohne Zustellgebühr), bei Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte <6 aufeinanderfolgende Nr.) SS Pfg., Einzelnummer 18 Pfg. «neigen für die Nummer des Ausgabetages sind bis 10 Uhr vormittags auszugeben; eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätze« wird nicht übernommen. Grundpreis für die gesetzte 46 mm breite mm-Zeile oder deren Raum ü Rpf-, die V0 mm breite, 3 gespaltene mm-Zeile im Tertteil 25 Rpf. tGruudfchrift: Petit 3 mm hoch). Ziffergebühr 27 Rpf-, tabellarischer Satz SV"/. Aufschlag. Bei fernmündlicher Anzeigen-Bestellung oder fernmündlicher Abänderung eingesandter Anzrigenterte ober Probeabzüge schließt der Verlag die Inanspruch nahme aus Mängeln nicht drucktechnischer Art aus. Preisliste Nr. 2. Bei Konkurs oder Zwangsvergleich wird etwa scho« bewilligter Nachlaß hinfällig. Erfüllungsort für Lieferung uud Zahlung und Gerichtsstand ist Riesa. Höhere Gewalt, Betriebsstörungen usw. entbinden den Verlag von allen «ingegangeneu Verpflichtungen. Geschäftsstelle: Riesa, Goetheftraße 5». Simon und E-en in Berlin Herrlicher Empfang der englischen Güfte KMW MM NWskli AWA Berlin, 25. März. 0« englisch« Außenminister Sir 2ohn Simon und Lordfiegelbewahrer Eden sind in einem Sonderflugzeug d«r Imperial Airways auf dem Berliner Zenlralflughasen lempelhos zu d«m Besuch bei der Beichsregierung in Berlin eingetroffen. In der Umgebung de» Flughafen» hatte sich eine nach vielen Tausenden zählende Menge angesammelt. Das Flug hafengelände selbst war fast bis aus den letzten Platz von Zuschauern gestillt. von amtlich«« Persönlichkeiten war«« anwesend der englische Botschafter Sir Eric Phipp» mit den Herren der Botschaft, Reichsaußenminister Freiherr von Neurath, der Staatssekretär in der Präsidialkanzlei vr. Meißner al» persönlicher Vertreter de» Führer» und Reichskanzler», der Staatrseketär de. Auswärtigen Amte», v. Bulow, der Chef d«, Protokoll», Gras Basiewist, Ministerialdirektor vyckhosf vom Au»wärtigen Amt, der Berliner Polizeipräsident von Levehow, Ministerialrat Dahlmann au, dem Relchslust- sahrtministerium sowie der Flughasenkommandant Masor Larganico. Al» Ehrenbereitschast war auf dem Rollfeld der erst« Sturm der Leibstandarte Adolf Hitler angetreten, die bei der Ankunft de» Flugzeug» unter Gewehr trat. Al» erster verließ Minister Sir John Simon da» Flugzeug. Er be- grüßt« den Reichsaußenminister Freiherrn von Neurath, mit dem er sich eine Zeitlang unterhielt, und anschließend den englischen Botschafter, die Staatssekretäre und die übri gen zum Empfana erschienenen Persönlichkeiten. Nach Si mon verließ Lordsiegelbewahrer Eden da» Flugzeug. Luch er tauschte Grüße mit den offiziellen Persönlichkeiten aus. Der Kommandant des Ehrensturms der Leibstandart« Adolf Hitler meldete dem englischen Außenminister die für di« rnglischen Staatsmänner angetret«ne Ehrenbereitschast. Währ«nd der Begrüßung auf dem Flughafen traten dir Preffephotographen und Kinoooerateur« lebhaft in Tätig keit. Die Minister bestiegen darauf die vereitstehenden Kraftwagen. Im «rsten Wagen nahm Reichsaußenminister Freiherr von Neurath neben dem englischen Außenminister «ir John Simon Blatz. Die englischen Gäste wurden von dem vieltausendenköpfigen Publikum lebhaft und freudig begrüßt. Di« Fahrt ging vom Flughafen zum Hotel Adlon, wo die englischen Minister Wohnung nahmen. Wenige Minuten nach 20 Uhr begaben sich die englischen Minister mit ihrer Begleitung, nachdem Reichsaußenminister Freiherr von Neurath und die übrigen deutschen Herren bereits vorher die englische Botschaft verlassen hatten, zum Hotel „Adlon". In der Halle bereiteten zahlreiche Angehö rige der englischen Kolonie ihren Ministern einen herzlichen Empfang. In einer gemeinschaftlichen Unterhaltung auf der englischen Botschaft nach Ankunft der englischen Regierungs vertreter wurde zwischen ihnen und dem Reichsauhenmini- ster Freiherr von Neurach da» für Montag vorgesehen« Programm besprochen. Abends fand auf der englischen Botschaft ein Essen statt, an dem di« englischen Regierungsverlreter und di« Mitglieder der englisch«, Botschaft teilnahmen. * MMN klll-sW dkl NllMkll MW« Wler deii Mni )s Berlin. Der englische Außenminister Dir John Simon und Lordsiegelbewahrer Eden begaben sich nach Ihrem Eintreffen auf dem Flugplatz Tempelhof in Beglei tung von Reichsaußenminister Frhrrn. v. Ncnrath, Staats- setretär Dr. Meißner, Staatssekretär v. Bülow und des tzhcss des Protokolls, Graf v. Bassewttz, zunächst zur eng lischen Botschaft, wo sie gemeinsam den Tee einnahmen. Als die Minister in der Wilhelmstraße eintrafen, hatte sich hier, wie auch vor dem Hotel „Adlon" istid in der Straße Unter den Linden, eine große Meuschenmenge angesam melt, die den Ministern einen herzlichen Empfang bereitete. Tie Pollzeimaunschasten hatten alle Hände voll zu tun, nm die Fahrbahnen der Wilhelmstraße und der Linden für die Anfahrt der Minister freizuhalten. Polizeipräsident von Levetzow ließ es sich nicht nehmen, sich persönlich von den getroffenen Nbspcrrnngsmaßnahmen z« überzeugen. Auch während die englischen und die deutschen Minister in der englischen Botschaft zum Tee weilten, hielt die wartende Menschenmenge in unverminderter Stärke die Burger- Die ..große Mission * Gir John Simons England» Interesse an de« Berliner Besprechungen Manz England richtet heute die Augen nach Berlin und sieht der historischen Zusammenkunft zwischen dem Führer Deutschlands und -cm englischen Außenminister voll Span nung und Hoffnung entgegen. Die SonntagSpresse spricht in settgedruckten Schlagzeilen von der „großen Mission" Sir John Simons und gibt dem Außenminister in langen Leitartikeln die besten Glückwünsche mit auf -en Weg. Unter der Ueberschrist „Gute Aussichten für die Berliner Besprechungen" schreibt die bekannte LonntagSzeitnng „Sunday Time»": Die Hoffnung wächst, daß die deutsch englische Konferenz in Berlin Ergebnisse von beträchtlichem Wert zeitigen wird. Die Reise Simons und Edens »ach Berlin ist einer der bedeutendsten Besuche, die von irgend einem StaatSmanne in unserer Geschichte durchgesübrt wurden. Dir Besprechungen werden von allergrößter Be deutung siir die Zukunft Europa» und für die FriedenS- hoffnungcn sein. Wir stehen buchstäblich am Scheidewege. Wenn die Berliner Besprechungen vorüber sind, dann werben wir endgültig wissen, ob die Sicherheit Europa» in Zukunft auf einem kollektiven Sicherheitssystem ober aus dem asten System der Mächtegruppen und Kvmbttmtionen begründet wird. ES kann kein Kollektivsyfte« für Europa geben ohne Deutschland mit seiner zentrale» Lage, seiner großen Bevölkern«» nnd seiner potentiellen MilitSrftärkr. Wenn Hitler, so fährt da» Blatt fort, seinen Friedens äußerungen setzt einen greifbaren Ausdruck gebe, sein Land „bei vollen Sicherungen und aus der Grundlage einer echten Gleichberechtigung" zur Teilnahme an einem Pakt zur Sicherung de» Osten» nnd de» Westen» und zu einer baldigen Rückkehr nach Genf zu verpsltchten, dann werde er die gesamten internationalen Aussichten verbessern. England selbst habe die Aufgabe, in kühler und nüchterner Weise das Gleichgewicht zwischen den widerstrebenden For derungen nnd Ansprüchen der verschiedenen Parteien zu halten und selbst einen angemessenen Teil der Verant wortung zu übernehmen. Scrntator schreibt im selben Blatt, man solle nicht von Deutschland erwarten, daß eS sich an Garantien deS Status guo beteilige, ohne Gegenleistungen dafür zu er halten. England sei der einzige und ideale Vermittler bet den jetzigen Verhandlungen, zum Teil deshalb, weil e» sich seiner verwandtschaftlichen Beziehungen zu Deutschland bewußt sei. Der Verfasser befürwortet den baldigen Ab- fchluß de» westlichen Luftpaktes, der die gleiche An ziehungskraft für Deutschland wie für England besitze. Der „Observer" meldet aus Berlin: „Deutschland hat jetzt zwischen „Isolierung" und „kollektiver Sicherheit" zu wählen. ES ist klar, baß Deutschland vorzteht, der Meister seiner eigenen Außenpolitik zu sein. Man darf nicht ver gessen, baß Deutschland jetzt nimmt nnd verlangt. ES bettelt nicht um Zugeständnisse. Deutschland fühlt sich stark. Sein Vorgehen vom vergangenen Sonnabend hat jede Gefahr eine» diplomatischen Kuhhandel«, der von Httle, verabscheut wird, beseitigt". Deutschland werbe in den Besprechungen der „sowjetrussischen Gefahr" einen großen Platz einräumen, denn eS sei der Ansicht, daß England die deutschen Befürchtungen in bezug auf Rätcrußland nicht völlig ersaßt hat. Garvin schreibt im selben Blatt, Hitler habe im voraus den Samthandschuh auSgezogen nnd strecke dem Handschlag eine» britischen Staatsmannes den Panzerhandschuh ent gegen. Diese Methode habe zum mindesten den Vorteil, daß sie Ueberschwenglichkeiten verbietet und sie letzten Ende« zu jenen greifbaren FriedrnSinteressen führen könne, die von englischer Seite ins Auge gefaßt seien. Garvin weist dann feine Landsleute daraus hin, daß ber Begriff der nationalen Wehrpflicht ties im nationalen Leben Deutschlands verwurzelt ist und daß ein Ausgeden dieser jetzt wiederhergeftellten stolze» Neberlieserung nicht in Frage komme „ES kann kein gesünderes System eines vereinbarten Frieden» in Europa geben ohne die Anerkeunung de. absoluten Gleichberechtigung Dentschland» unter de» Groß mächten. Daraus folgt, daß die allgemeine Wehrpflicht -l-cnso berechtig« und ««vermeidlich im Dritten Reich ist wie in Frankreich, Italien, Rnßland oder Japan, am nicht noch ei« Dutzend anderer Länder zn erwähne« " DaS nrspriingliche Programm Hitler» werde «ns jeden Fall — ob mittelbar oder unmittelbar, ob langsamer nnd schneller — unverbrüchlich besolgt werden. Die Kardinalsrage lei die, ob Hitler bereit sei, sich «nter erträgliche» Bedingungen an Garantien zur Aus- rechterhaltnug de» Frieden» in ganz Europa aus eine be« stimmte Reihe von Fahren hinaus zu beteiligen „Wir hoffen mit unserem ganzen Herzen, daß Dentsch land seine moralische Gleichberechtigung ebenso wie seine bewaffnete Gleichberechtigung beweisen wird, indem e» sich allen anderen Mächten, die die Rübe ihrer Nachbarstaaten auf eine Reihe von Fahren garantieren wollen, am'chltrßt " Ans jeden Fall sei in Enropa eine überwältigende Mehrheit für den Frieden vorhanden, die die Aufgabe hat, „den Angriff durch die Gewißheit der Niederlage abzn- schrecken". „Snnday Dispatch" schreibt: Dieses Wochenende wird vielleicht das Schicksal aller Männer. Fronen nnd Kinder :n Europa entscheiden. Durch sein Vorgehen in der letzten Woche hat Hitler einen neuen Zeitabschnitt in den inter nationalen Beziehungen eröffnet. Durch ihre Bespre chungen werden Hitler und der englische Außenminister in weitgehendem Ausmaße bestimmen, wie dieser Zeitabschnitt gestattet werden soll. Simons muß eS völlig klar sein, daß die Zivilisation nach Ansicht de» englischen Volkes nur aus der Grundlage der Gerechtigkeit nnd Verständigung aufrechterhalten werden kann. steige der Wilhelmstraße und der Linden besetzt. Eine große Nebcrraschung bedeutete es für sie. als plötzlich Dr. Goebbels im offenen Wagen durch die Wilhelmstraße fuhr. Ihm wurde» spontan herzliche Kuudgebnnge» bereitet. * Friede m»d guter Wille B«i dem Start in London hatte Minister Sir John Simon sich wie folgt über seinen Besuch in Berlin geäußert Ich erwarte keine plötzlichen Ergebnisse; dazu find die Probleme zu umfangreich und ;u schwierig. Vir werde« aber mit dem Einsatz aller Kräfte um unser Ziel kämpfen. Uuier aller Ziel ist: Friede auf Erden und guter Wille unter den Mensche«. * Baldwin erwartet aene FortlchrMe Der stellvertretende englische Ministerpräsident Bald win erklärte in einer Rede in der Albert -all in London: „Wir alle senden unsere wärmsten Wünsche unseren Dele gierten. Sie begeben sich auf eine Friedensmission, um au- erster -and „von den einzigen Männern, die die Macht haben", zu hören, ob wir uns darauf verlassen dürfen, daß Deutschland und Sowjetrußland ihre Rolle in Europa in dieser großen Aufgabe des Friedens spielen werden, oder ob wir uns nicht darauf verlassen können, daß sie dies tun werden. Aber ich weiß, daß alle ohne Rücksicht auf die Partei heute in England von ganzem Herzen wünschen, daß Simon und Eden ans den Ländern, die s e besuchen, Nach richten mitbringen, die uns eine neue Hoffnung und einen neuen Fortschritt in der riesigen Aufgabe zeigen, die vor uns liegt." Weiter stellte Baldwin fest, daß ein« „Abrüstung, wie viele sie nach dem Krieg« erträumt hatten", nicht in der nahen Zukunft zustande kommen werd«. England» Vor recht bestehe darin,, „der Fackelträger geordneter Freiheit in Europa" zu sein. * Will »kl klM-MM MlMWkli Berlin. Heute vormittag 1Ü.1S Uhr haben bei dem Führer und Reichskanzler die Besprechungen mit dem eng lische« Außenminister Sir John Simon, dem Lordfiegcl- bewahrer Eden und dem englischen Botschafter Sir Eric Phipps begonnen. An den Besprechungen nahmen deut- scherfeits teil der Reichsaußenminister Freiherr v. Neurath und der Sonderbeauftragte für AbrüftuugSsragen, Herr von Ribbentrop. Nach einer kurzen Mittagspause werde» die Bcspra quugcn am Nachmittag fortgesetzt «erden. veHMMW M MlMkS SolWsiM mit im ffkWsMeimiMr ff Berlin. Der polnische Botschafter Lipski hat am Sonnabend, 23. März, den Reichsaußenminister Freiherrn von Neurath ausgesucht, um mit ihm die gegenwärtige internationale Lage zu besprechen, wie sie sich ans Grund der letzten Ereignisse entwickelt hat. Die in der Auslands presse aufgetauchte Behauptung eines Protestes der polni schen Regierung gegen das Rcichsgesetz vom 1«. März ist völlig ««zutrefsend.
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