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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.03.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-03-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193503286
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19350328
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19350328
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1935
- Monat1935-03
- Tag1935-03-28
- Monat1935-03
- Jahr1935
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.03.1935
- Autor
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Riesaer Tageblatt Drahtanschrift: UUd tEldtÜlM Ml) AuMütt). PoM».«°nto- Lagrbtatt Riesa. ° «'S - Dresden 1530. Fernruf Nr. SV. Da» Riesa« Tageblatt ist da» zur DerSffenllichung d« amtliche« vekauntmachmigen der Lott»Hamptmannschast Girokaff« Dostiarb Nr. 32. Großenhain. d*» Finanzamt» Riesa und de» Lauvtrollamt» Meißeo bekördlickerseit» bestimmte Blatt. Mela Nr. 52 ^°74 Donnerstag, 28. März 1S35, abends ' 88. Jahrg. DaS Riesa« Tageblatt «schell lebe« Ta« abends '/,» Uhr mit »«»«ahme der Tonn- und Festtage. BezngSprei», gegen Bora»Z»ahl»»g, fttr einen Monat 2 Mark, ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.14 einschl. Postgebühr (ohne Zustellgebühr), bet Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte <6 aufeinanderfolgende Nr.) 66 Pfg., Einzelnummer 16 Pfg. «uzeigeu für die Nummer des Ausgabetages sind bi» 10 Uhr vormittag» aufzugeben: eine Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die gesetzte 46 mm breite mm-Zetle oder deren Raum 9 Rpf-, die 9V mm breite, 9 gespaltene mm-Zeile im Tertteil 26 Rpf. tGrundschrift: Petit 8 mm hoch». Ziffergebühr 27 Rpf-, tabellarischer Satz 60V. Aufschlag. Bei fernmündlicher Anzeigen-Bestelluug oder fernmündlicher Abänderung etngesandter Anzeigenterte oder Probeabzüge schließt der Verlag die Inanspruch nahme au» Mängeln nicht drucktechnischer Art au». Preisliste Nr. 2. »et Konkurs oder ZwangSvergletch wird etwa schon bewtlltgt« Nachlaß hinfällig. Erfüllungsort für Lieferung uud Zahlung und Gerichtsstand ist Riesa. Höher« Gewalt, BettktebSstSrungen usw. entbinden den »«lag von alle» etngegangenen Verpflichtungen. Geschäftsstelle: Riesa, Goethestraße 6». Dar. ganze Voll erhebt Einspruch gegen das kownoer Schandurteil Memelkmd Vas unerhörte Schreck en «urteil des kownoer Kriegs gericht, argen die Memeldeutscheu hat nicht nur in Deutsch kind sondern in d« ganzen Welt, soweit Recht und Gerech tigkeit noch gelten, Empörung ausgelöst. Bereit» am Diens tag, dem Tag der Urteilsverkündung ist es in zahllosen deutschen Städten zu Kundgebungen gekommen, in denen gegen dies« unglaubliche Kulturschande Protest «hoben ward«, und am Mittwoch ha» sich diese Welle der Erregung üb« ganz Deutschland sortgepslanzt. Ueberall in deutschen Landen wir- Gerechtigkeit für unsere deutschen Brüder im Wemelgebiet gefordert. In Berlin hatte der volksbund für das Deutschtum im Ausland und der Bund deutscher Osten für Mittwochabend zu Protestkundgebungen aufgesordert. Ville Hundert tausend« von Menschen strömten au» allen Stadtteilen gu den vier Kundgebungsplätzen. Mitgeführte Schriften gaben der Eregung und leidenschaftlichen Empörung der Bevölkerung Ausdruck: „Wir protestieren gegen das Schand urteil! — Gegen Schmach und Schande! — Gegen das Blut gericht von Kowno! — Volkswille gegen die Willkür von Kowno! — Wo bleiben die Signatarmächte?- Im Lustgarten standen Hunderttausend« von Menschen Kops an Kopf: sie legten ein beredtes und eindruckvolle» Zeugnis ab für di« deutsche Gemeinschaft diesseits und jen seits d« Grenzen. Der Führer des VDA, Dr. Steinacher, gab der Empfindung Ausdruck, die dos ganze deutsche Volk ange sichts dieses Schreckensurteil» beseelt. Es ist nicht Schuld der Memelländer, daß sie fremder Gewalt überantwortet blie ben. Durch einen Gewaltstreich haben die Litauer im Jahr« 1923 die Franzosen, die als Treuhänder der alliierte« Möchte dos Memelgebiet besetzt hielte«, versagt. vamal« hat der französische vertret« Petiant tu ein« Proklamation seierlichst Protest gegen den „blusigen Hand schlag gegen da» Memelgebiel" erhoben und ausdrücklich er klärt datz die alliierten Mächte auch «eit« ihre Autorität Üb« diese» Gebiet ausübeu wollte«. Dann sind die Franzosen abgezogen: der Raub des Memelgebietes ist nachträglich bestätigt worden, und dos seiertichst erlassene Autonomiestatut ist in niederträchtigster Weis« immer wieder gebrochen worden, üb« di« Bevölke rung hinweg, die bei allen Wahle« sich mit erdrückenden Mehrheiten zu ihr« deutschen Gesinnung bekannt hat. Ist es ein Wunder, wenn auch im Memelland das Gesetz von Blut. Art nnd Sprache, da« Gesetz de» Volkstums, zur Erneuerung drängte und sich mit dem Geist des neuen Deutschland traf? Die litauischen Machthaber ab« erkann ten in ihrem schlechten Gewissen unter d«m Eindruck des deutschen Aufbruchs den letzten Zeitpunkt, um deutschen Heimatsinn und deutsche» Volkstum niederzubrechen. Dr. Steinacher schilderte dann ein Bild der ruchlosen und ver brecherische« Iustizkomödie, in der mittelalterlich« Foltern zue Erpressung von Geständnissen ««gewendet wurden. wir fordern heute Rech« nnd Gerechtigkeit für da» Leben und da» Dasein wertvoll« Menschen, deren ganze Schuld darin besteht, dah sie ihr Volk liebe, nnd ihr« Heimat treu bleiben! Richt unsere Volksgenosse« an» dem Memetlaad gehören ans die Anklagebank stmdern die kloni schen Gewalthaber, die alle bestehenden Rechtsgrundlagen den Garantiemächten zum Svott nnd hohn mit Zützen tre ten und den Frieden gefährden! wie soll man vertrauen zu Pakten und Verträge« hoben, wenn ein Staatswesen, wie Litauen, in der Lage ist, die Memelkouuensioa den Grotzmächten in solcher weise vor die Führ z> werseu?l Ties möge sich da», was seht im Memelland geschieht, ein prägen in die deutschen Herzen nnd Hirne. Da» Deutschland von 1919 bestebt nicht mehr. Eia neue» Deutschland lebt, ausgebaut auf der Gemeinschaft de» Volkstum«. Die ande ren sollen wissen, was deutschen Brüder« and Schwestern in den Grenzlande« da drautzeu geschieht, da» geht uns olle an. Das Schreckensurtest von Kowno berührt das ganze deutsche Volk in seiner Hoheit und Würde, in seiner ganzen Ausdehnung über das Erdenrund! Zum erstenmal in dem bitteren Kampf der Nachkriegszeit wagt es ein Staat, bloße Erhaltung der Volkstumsbeziehungen unter da» Llutgericht »u stellen. Nicht um zu jammern und zu klagen find wir hier, nein, um anzuklagen. Unsere« leidenden voltsgenos- je« an der Memel, insbesondere den Opfer« d« verbreche rischen Justiz von Kowno, rufen wir zu: Ihr seid nickt mehr allein! Deutsch« stark« Geist, lebendiges, leidenschaftliche» Empfinden, ein neue» Deutsch land von hundert Millionen ist mit Euch, stolz aus Euer Vuldeu und Bewähre«. Mehr denn ie senken sich Eure Leiden in die Herzen des deutschen Volke», und ivenn heute io spontanen Kundgebungen deutsches Volk aus den Stra ße« Zusammentritt, so ist es Ausdruck dies« Gemeinschaft über di« Grenzen hinweg. Dr. Steinacher schloß seine begeistert aufgenommenen Ausführungen mit einem Sieg Heil aus den Führer und Reichskanzler. Trotz der deutlich sichtbaren leidenschaftlichen Erregung wahrt« die Riesenmeng« unerhörte Disziplin nnd Besonnenheit. Da» Deutschland- und da» Horst-Wessel-Lied klangen als Schwur zum nächtlichen Himmel auf. Telegramme « de» Führer von den Massenkundgebungen zum Protest gegen das Kownoer Bluturteil wurden an den Führ« und Reichs kanzler Ergebenheitstelegramme gesandt, in denen es u. a. heißt: „Gewaltige Volksmengen, zu spontaner Memrlkundge- bung im Lustgarten versammelt, erheben leidenschaftlichen Protest gegen Schandurteil Kowno, da» alle Deutschen als Peitschenschlag in» Gesicht empfinden. Memelländer Not und Ehre ausruft alle Deutschen zu rückhaltloser Opferbereit schaft. Schwären, in unwandelbarer Gemeinschaft einzu stehen für Memellande» Recht und Freiheit. Vertrauen in glühender Verehrung Ihnen, dem Führ« de» deutschen Volke».- „Zu machtvoll« Protestkundgebung aus dem Witten berg-Platz versammelte Volksmenge erhebt schärfsten Pro test gegen Bluturteil von Kowno. Bekunden unbedingte Treue zum deutschen Memelland. Empfinden Urteil von Kowno als Schlag gegen gesamtes Deutschtum! Geloben dem Führer des deutschen Volkes rückhaltlos Opferbereit schaft für da» deutsch« Memelland!- „In zornigem Schmerz und brennender Empörung wen- den sich Tausende Deutscher, die auf dem Lautek-Platz ver sammelt sind, aegen das Echreckensurteil von Kowno. Ein rechtbrüchiger Staat, d« seit vielen Jahren in der Verach tung des Memelstatut» die Welt und iw besonderen die Garantiemächte herausfordert, wendet sich jetzt in tückischem Iustizanschlag gegen uns« Heiligstes, gegen Blut und Leben deutscher Menschen. In heißer Lieb« und tiefster Verdun- denheit mit unseren kämpfenden Volksgenossen geloben wir unverbrüchliche Treu« dem großen deutschen Volk und seinem Führer Adolf Hitler, den wir iu Ehrfurcht als deutschen Volkstanz!« grüßen!" „Die im Süden Bersin» zur Protestversammlung aus- marschierten Volksgenossen entbieten dem Führer Gruß und unbedingten Treueschwur, mit allen Kräften für dos deutsche.. Volkes Not und Ehre zu jeder Zeit und Stunde einzutreten. Politischer Mordanschlag von Kowno verhöhnt einfachste Menschenrechte! Erwarten, dah dem deutschen Memesiand das gegeben wird, was ihnen vor Gott und den Menschen gehört. Ihr Recht und ihre Freiheitk- w Suldigmigea »or dm Führer Nach Schluß der großen Protestkrmdgebungen zogen die Volksgenossen, ohne irgendeine Weisung, in riesigen Zü- gen zum Wilhelm-Platz. Ünt« dem Gesang vaterländischer Lieder und unter Heilrufen aus den Führer zogen in unend licher Reihenfolge Zehntaufende von Volksgenossen an der Reichskanzlei vorbei. Der Wilhelm-Platz füllte sich von Menschen, die mit den gewohnten Sprechchorrufen dem Wunsch« Ausdruck gaben, den Führ« zu sehen. Immerfort wiederholte sich der Ruf, der an diesem Abend überall zu hören war: „Deutschtum erwoche!- Die nationalsozialistischen Kampf- und Trutzlieder wur de, gesungen, schnell hatten sich Musikkapellen gebildet, Fansaren und Landsknechtstrommeln des Jungvolk» fiele« ein. Entblößten Haupte» nnd mit «hodenen Arme« sang dl« Rlenae da, Deutschlandlied. Dana wurde iw ersten Stock der Relchskanzlei ein Aenster geösfnet: Der Aübree er- schien, beugte sich weit hinaus uud dankte minutenlang mit erhobenem rechten Arm den Volksgenossen. Vie Heil ruse auf den Führ« pflanzten sich durch die ganze Vii- helmstratz« fort. Rachdem der Kühr« sich wird« zurückge zogen hatte, hielten die Kundgebungen noch tonge Zett an. Rach dm Besuch NSK. Die Tage des englischen Besuches in Berlin sind vorüber. Sie waren das, was ibre Bestimmung sein sollte: eine informierende Uuterlurltung, in der die englischen Minister fick üb« die Einzelheiten der politischen Auf fassung Deutschlands unterrichteten. Mit Reckt baden die Verhandlungen über diese Be sprechungen sich darauf beschränkt, die große Linie der Be- Handlungsweise der einzelnen Probleme herauszustrlleu. Denn Informationen sind ja stets die Grundlage und Voraussetzung von Stellungnahmen und Auf- saffunaen. DaS aber uns wichtig erscheint bei allen Folgerungen, die sich aus dem Berliner Besuch in der Zukunft, er geben werden, ist der Umstand, den wir Nationalsozialisten als die große Stärke unseres Führers in all den Jahren seines politischen Kampfes erlebten, daß Adolf Hitler in irder politischen Auseinandersetzung durch «ine absolute Offenheit und Klarheit die Basis sür wirkliches Verständ nis schafft. Wahre FriedenSvolitik wird nur dort getrieben, wo nicht nur vom Frieden gesprochen wird, sondern wo die wirklickre Lage von dem Gesichtspunkt der FriebenSerhal- tirng mit dem Wunsche nach absolut richtigen Erkennt nissen geprüft wird und wo der Begriff von Sicherheit nicht nur vom Standpunkt eines Staates, sondern von dem der europäischen Völkergemeinschaft betrachtet wird. Die Berliner Besprechungen, die im offiziellen Kom- muniguee mit der ausdrücklichen Anerkennung des ehr lichen Friedensl'emühens der deutschen Negierung durch die englisclien Minister ihren Abschluß fanden, haben dar über hinaus gezeigt, daß die geistige Abkehr von der Versailler Plattform, von der Diffamierung der deutschen Nation und der Mißachtung ihrer Ehre in der europäi schen Politik sich durchzusetzen beginnt. * en z»in> eim» m re« Am )l Berlin. Der königlich britische Staatssekretär de» Auswärtigen, Sir John Simon, hat an den Führer folgen de» Telegramm gerichtet: „Beim Verlassen Berlins möchte ich Eurer Erzellenz meinen aufrichtigsten Dank für Ihre Gastfreundschaft uud für die freundliche Aufnahme zum LuSüruck bringe«, die ich bei Ihnen selbst, den Mitgliedern der deutschen Regierung und der Bevölkerung Berlin» gefunden habe. John Simo«-. MemMtn Simon in LMM silMklroheii st London. Außenminister Simon ist am Mittwoch nm 16,45 Ubr mit dem Flugzeug auf dem Flugplatz »on London eingetroffen vmllelmrmm smmr m dm «MoMMWer st Berlin Der Reichsminister de» Aeußerrn Freiherr v. Neurath hat folgende» Telegramm von dem britischen Staatssekretär des Aeußeren erhalten : Beim Verlassen »on Berlin «Lusche ich Euer Exzellenz meine» »Srmfteu Dank sür des herzliche» und freundlichen Empfang zu «iederholeu, de« Sie mir »ei «einem Besuch in Berlin hereitet habe«. Wdnnl der simm-krllSriW Britische Bemühnnge« vollauf gerechtfertigt )s London. Der Eindruck, den die von Sir John Simon in der gestrigen KabinettSsitzung über seinen Ber- liner Besuch abgegebene Erklärung hervorrief, gebt, wie Reuter zu willen glaubt, dahin, daß der Besuch vollauf di« ausaemandte Mühe gelohnt habe und daß der vom britische» Kabinett eiugeschlageue Weg, die persvuliche Fühlungnahme mit Reichskanzler Hitler herznstelle», seine »olle Recht« fertignug gesunde« habe. MI» MM WM« )s Moskau. Der Lordsiegelbewahrer ist heute vormit tag in Moskau eingetroffen. Auf dem Bahnhof waren zu seiner Begrüßung Vertreter der Sowjetregierung, die Mit glieder der englischen Botschaft, die Vertreter der auslän dischen und der sowfetrussischen Preise erschienen. Der stell vertretende Ehef de» Protokolls begrüßte Eden im Namen der Sowjetregierung. Heute mittag sollte die erste Aus sprache zwischen Litwinow und Ede« ftattfinde«.
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