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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.04.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-04-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193504232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19350423
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19350423
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1935
- Monat1935-04
- Tag1935-04-23
- Monat1935-04
- Jahr1935
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.04.1935
- Autor
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Sfter-MüWau Es war wirklich ein herrliche» Osterfest, wa» wir jüngst erleben durften; herrltch ganz besonder» in bezug auf bas Wetter, was fa bet Fest- und Feiertagen immer die Hauptsache und die Grundlage der die»be»üglich«n Stimmungen unter den Menschen ist. Nun, diesmal hat stch niemand beklagen brauchen. Darum wa« denn auch alles draußen in Gottes freier Natur, was nur konnte und Zeit dazu hatte. Wanderer sah man rucksackbepackt auf den Straßen der Heimat bahinmarschieren. Wasser sportler trieben auf dem inzwischen reißend gewordenen Elbstrom ihre fröhlichen Spiele. Spaziergänger an der Stadt bevölkerten die Ausflugsorte der näheren Um gebung. Mit dem Dampfschiff wurden die ersten Frühjahrsfahrten bergwärts ausgeführt. Mit dem Kraft wagen sausten die Menschen unsrer Heimat in di« Weite. Aber auch mit den Autobussen des städtischen Kraftverkehrs wurden schöne Fahrten unternommen, an die Saale und an die Mulde. Natürlich trug auch die Eisenbahn einen Teil unsrer Volksgenossen in die schönen deutschen Weiten; sie brachte aber andererseits auch die meisten Besucher au» anderen Landstrichen zu un» her. DaS ist ta überhaupt die deutsche Eigentümlichkeit, sich an den hohen Festen im Verwandten- und Freundes kreise gegenseitig zu besuchen. Auch die Gartenbesitzer unsrer Heimat sah man mit Stolz in ihrem kleinen Reich einher gehen und auf die ersten Ergebnisse der eigenen Gartenknlturen blicken. Hierbei erinnern wir uns alle auch der ersten A a n m b l u t, die in uner wartet großem Maße sich vor allem an den Kirsch bäumen seststellen laßt. Die weiße Blüte der Kirsche und die rosarote Blüte der Pfirsiche beherrschten di« son nendurchflutete heimatliche Landschaft; im Ausschnitt der großen Gärten und Plantagen ebenso wie in den gemüt lichen, Behaglichkeit auSströmendcn kleinen Borgärtchen an den Häusern. An der fröhlichen Unterhaltung am ersten Feiertag, daheim in Riesa, batte vorwiegend auch das Musik- korp» Erol! der Pioniere Anteil; einmal durch die Platzwusik in der Mittagszeit aus dem Adolf- Hitler-Platze; zum anderen durch das große Militär konzert im Fremdenhof Rädisch, abends; beide Ver anstaltungen des Mnsikkorps erfreuten sich der erwar tungsgemäß aufmerksamen Beachtung der Einwohnerschaft. Daß aber auch unsre Orts mustkerschast sich großer Beliebtheit erfreut, bewies die große Anteilnahme an dem Walzerabend, der vor allem die heimische Jugend tm großen Sternsaale am 1. Feiertag vereinigte. Waren im einzelnen die meisten Volksgenossen unsrer Heimat an den Feiertagen irgendwie unterwegs zu fröh lichem Tun, so hatten im geschlossenen Verband auch einig« Vereine das ihre getan, um den Festiagen in ihren Kreisen eine besondere Note zu geben; so führte u. a. d«r Riesaer Sportverein am l. Osterseiertag «in interessante» Spiel gegen Freiburger gleichgesinnte Oport- kameradrn durch, weiter veranstalteten am 2. Osterseiertag die Riesaer Kegler in ihrem Heim einen unterhalt samen Kampf aus der Asphaltbahn; endlich veranstalteten die Weidacr „L i e d e r t a f l e r" gestern abend im Gast hos Jahnishausen eine Operetten Ausführung. Ueberall herrschte die Fröhlichkeit an den Feiertagen vor. die sa auch an diesen beiden Festtagen in ganz be sonderem Maße berechtigt ist; sind sie doch zumeist di« ersten FrühltngSsonntage von ungetrübter Schönheit. Unsre lieben Alten, denen da» Geben draußen im Freien schon zu beschwerlich ist, nahmen ans ihr« Art an der sonnrndurchleuchteten Herrlichkeit der Festtage teil; sie sahen vom offenen Fenster au» stillzusrteden dem Treiben der Spaziergänger auf den Straßen zu. und hatten so auch ihr« Freude, die ost noch erhöbt wurde durch den Besuch von Kind und KtndeSktnd, wobei io manche» Großmutter- herz seine innige Freude vor allem bet der DerlobungS- fcier der Enkelin gehabt kaben wird. Alles aber, was an den Feiertagen in Freuden fröhlich aeschah, ist zum gesunden Krastquell für die Pslichtarbcit de» Alltags geworden, der heute nun wieder in seine ernsten Rechte eingetreten ist und «inen jeden der BolkS- genoffrn wieder eifrig schassend an seinem Platz« findet. Der Wettergott selbst war e». der unter da» fröhlich« Lr«ib«n drr Festtage «inen ernsthaften Lchlußpunkt setzte, und d«n er in Gestalt eine» FrUbjabrS-Ge Witter» den Bewohnern unsrer Pflege zur Kenntnis brachte: wachstumfördernder Regen ging am gestrigen Abend auf die H«tmat hernieder; er war die Ursache, daß mancher Spaziergang beizeiten abgebrochen werden mußte. Keines wegs aber beeinträchtigte er die frobc Stimmung, die überall in Häusern und Hütten den Grnndzug der Oster» s«t«rtage ausgemacht bat, und an deren Einzelcrlcbnisse all« wohl gern noch über die Alltage hinweg zurückdenken werben. — I. Th., R. AllMM iikl SWllkllliWe i« dkl A. L. SAWittlAle In drr festlich geschmückten Turnhalle versammelte» sich heute die Eltern der Schulneulinge mit der Lehrer schaft der -l. L. Schlagrter - Volksschule, um die Aufnahme der Kleinen festlich zu begeben. Der allgemeine Gesang de» Choräle»; «Jesu, geh voran" leitete die Feier ein. Herr Lehrer FickIer sprach zu den Eltern und den Schul neulingen und schildert«, wie die erste Arbeit in der Schule, mit dem Spiel beginnend, da» Kind an Schule und Lehrer gewöhnen wird und versprach im Namen der Elementar kehrer, die Kinder tm Geiste unsere» Führer» für die volk»gemcinschast zu erziehen. Anschließend marschierten kleine Jungen der 2. Schuljahre mit Trommrlklang auf di« Bühne und begrüßten die Kleinen mit einem Lprechchor. Mädchen der 2. Schuljahre zeigten «in reizendes Oster- Hasen-Spiel mit Gesang und Flötenspiel. Der Schulleiter, Herr Bergmann, nahm sodann die amtliche Aufnahme durch Namen verlesen vor. E» wurden 4 Klaffen gebildet. 2 Knaben- und 2 Mädchenklaffen, di« insgesamt au» 72 Knaben und SS Mädchen bestehen. Serütches und Sächsisches Riesa, den SS. April 1SS5 - * Wettervorhersage für den 24. April 1988. fMttgetetU von der Sächs. Landeswetterwarte zu Dresden.) Anfang» wechselnde, später auf südliche Richtung drehende Winde, teil» wolkig, teil» heiter und vorwiegend trocken, tag»üb«r wärmer al» heut«. —* Daten für den 24. »»rill»»». G»»»eu- aufgang 4,48 Uhr. Sannenuntergang 19,12 Uhr. Mond aufgang 0,49 Uhr. Monduntergang 8,07 Uhr. Gedenktage: 1798: Geboren der Schriftsteller Karl Jmmermann in Magdeburg igest. 1840). 1819: Geboren der Dichter Klau» Groth in Heid« säest. 1899). 18S9: Geboren der Maler Benjamin vautter in Marge» bet Genf igest. 1898). 184b r Geboren der schweizerische Dichter Carl Spitteler in Liestal igest. 1924). 1891: Gestorben der Generalfeldmarschall Helmuth Graf v. Moltke in Berlin igeb. 1800). 1923: Gestorben der Grobherzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar in Heinrich»«» igeb. 1878). -»Kirchlich, Andachten für die Schul- neuling«. Heut« vormittag >L10 Uhr fanden in beiden Alt-Riesaer Kirchen kurz« Andachten statt, an denen sich bi« Eltern, Erzieher und Lehrer mit den neuen A-B-2- Schützen beteiligten, um den Segen beS Wortes Gottes aus geistlichem Munde für den neuen Lebensabschnitt der Kleinen zu empfangen. Nach einleitendem Liedgesang richteten die Geistlichen eine kurze Ansprache an die Schul- neulinge und deren erwachsene Begleiter; allgemeines Gebet, da» Vaterunser, der geistliche Segen sowie der Schlußgesang bildeten die Gesamtfolge der Andachten, die in der TrinitatiSktrchc Herr Pfarrer Schroeter und in der Klosterkirche Herr Pfarrer Beck ausführte. —* Die Avschlußver summ lung deS W H W., die für morgen Mittwoch angesetzt war, muß aus dienst lichen Gründen verschoben werden. —* ...und noch einmal der Osterhasei Trotz vieler Regenschauer hatte e» der Osterhase der NS. Frauen schäft Riesa-Ost doch gewagt, im kleinen Garten de» BersorgheimS seine W Nestchen zu bauen und zu verstecken. Freudestrahlend sangen die Kinder: «Schau, wer sitzt denn dort im GraS?" Nach freundlichen Worten der FrauenschastSleitertn und der Scharleiterinnen ging eS eifrig an» Suchen, um die verstecke de« Osterhasen aus- findig zu machen. Glückstrahlend kamen die Kleinen wieder herbei, wenn sie ihr Nestchen mit all den bunten Eiern gefunden hatten. Zuletzt sangen sie noch einige Lieder und brachten dem Osterhasen einen herzlichen Dank. Dann zogen sie befriedigt von dannen, nm daheim von ihrem Erlebnis zu berichten. Die übrigen Eier wurden dann noch an kinderreiche Familien verteilt. Den Mit gliedern der Frauenschast Rtcsa Ost sei Dank dafür, daß sie den Osterhasen so reich mit Eiern bedacht haben. —* Braucht der Kaufmann Kurzschrift und Maschinenschreiben? Ab und zu, wenn auch schon bedeutend seltener al« früher, findet man die Ansicht, daß gründliche Fertigkeiten in drr Kurzschrift und tm Maschi nenschreiben nicht notwendig seien. Tie Begründung ist dann meistens: «Ich habe für beide» eben keine Verwen dung^. Dieselben, die von Kurzschrift und Maschinen schreiben nicht« wissen wollen, klagen dann aber, daß sic keine Stellung finden, oder in ihrem Beruf nicht recht vorwärt» kommen. Wer in seinem Beruf etwa» erreichen will, wer vorwärtSkommen will, der braucht unbedingt Kurzschrift und Maschinenschreiben. Aber es genügt nicht, daß er nur eine oberflächliche Kenntnis bat. Nur bei einer entsprechenden Fertigkeit macht sich die Müße der Er lernung tausendfach bezahlt, bat man wirklichen Nutzen von der Erlernung. E» genügt nicht, Kurzschrift und Maschinenschreiben einmal zu lernen. Stetige ttebung und Erweiterung der Kenntnisse ist unbedingt notwendig. Zweckmäßige Mittel dazu sind: Da« Lesen stenografischer Zeitschriften, die regelmäßige Teilnahme an den Leistnngs- kchreibcn der Denischen Stcnografenschast, die Verwendung der Kurzschrift bet allen Aufzeichnungen, wohl überlegte» Training im Maschinenschreiben. —nv». Schaufenst« rschmuck zum Muttcrg. Vom ReickiSsiand beS Einzelhandels sind die verschiedenen Einzellmnbelszweige uusgekordert worden, sich durch eine entsprechende Duration drr Schaufenster an der Wer bung für den Muttertag am 12. Mai zu beteiligen. Der Schauiensterichmuck soll sich an die Anforderungen des guten (Geschmacks halten und jeden Kitsch vermeiden. Ins besondere soll bei der Ausstellung von Waren alle» ver mieden werden, was der Würde des Muttertage» abträglich sein könnt«. Als geschmacklos müsse auch eine zu ausdring liche Herausstellung de» geschäftlichen Zweckes der Dekora tion angesehen werden. Für eine gute Schausensterdekora- tion zum Muttertag wird da» vom Reichsmütterdienst im Dcutsckren Frauenwerk zur Verfügung gestellte Bild emp fohlen, das den bekannten Türerschcn Holzschnitt „Maria am Zaun" wiedergibt. —* Grußtclegrammc aus Uebcrsee znm Deutschen Muttertag. Wie -er Reichspostminister mitteilt, werden zum Teutschcn Muttertag am Sonntag, -cm 12. Mai, über die deutschen Funk- und Kabelwege Grußtelegrammc mit festem Text in deutscher oder eng lischer Sprache au« Nordamerika erwartet, die am Bestim mungsort wie die Glückwunschtelegramme zu Weihnachten und Neujahr zu behandeln und am Muttertag oder am Vorabend des Muttertages zuzizstellen sind. In Richtung nach Nordamerika sind solche Telegramme nicht zugelassen. —* Schützt di« Natur! Viele unserer herrlichen Frühlingspflanzen (Himmelschlüssel, Leberblümchen, Seidel- bast usw.) stehen in herrlicher Blüte und werden die Natur zu Ostern besonders verschönen. Wie oft ist bereits der Rus ergangen: Schützt die Natur! und immer und immer wieder kommen Ausflügler mit Riesensträußen an, so daß ganze Wiesen geplündert werden von Blumen, die alle Menschen erfreuen sollen. Der Landesverein Sächsischer Heimat schütz und alle, die ihre Heimat lieben, richten auch diesmal an alle vernünftigen Menschen die Bitte, kauft die Blumen zum Schmuck eurer Zimmer in den Blumengeschäften, Markthallen, auf den Märkten für bil lige» Geld, wo Gartenerzeugnisse dargeboten werden. Laßt die Blumen in freier Natur stehen, damit sie auch die erfreuen, die nach euch die Natur genießen wollen. Hoffentlich bekehren diese Zeilen wieder einige Menschen mehr, damit nicht allzuviel Blumenräubern auf ihrem Heimweg« die abgerupften Blumen mit einer ansehnlichen polizeilichen Strafe abgenommen werden. —* Seltene Eulenarten in Sachsen, vom LandeSveretn Sächsischer Heimatschutz wird mitgeteilt: Durch di« Wtederanfiedlung de» UhuS in Sachsen hat die Zahl der tm Lande beheimateten Nachtraubvögel wohl ihre wertvollste Bereicherung erfahren. Denn damit gehört die größte und auch schönst« Eulenart Deutschland», die in Sachsen ein Opfer menschlicher Verständnislosigkeit geworden war, wieder un serer Heimat an, und der Ruf des stattlichen, sagenumwobenen Bogels klingt wieder in die nächtliche Stille der einsamen Bergwälder der Sächsischen Schweiz hinein. Fast gleichzeitig mit der Bestätigung de» Uhus war die Wiedcrentdeckung einer zwar kleineren, aber wohl kaum minder interessanten Sulenart in Sachsen möglich, über die wir schon seit Jahr zehnten keine Nachrichten mehr besaßen. ES ist dies der Rauhfußkauz, eine dem wohl allbekannten Steinkauz zum Verwechseln ähnliche, bei uns die Gebirgswälder bevorzugende Eulenart. Eine weitere Eulenart, über deren Vorkommen in Sachsen wir au» neuerer Zett ebenfall» keine Kenntnis mehr besitzen, ist der zierliche SprrlingSkauz, der in den letzten Jahrzehnten de» verflossenen Jahrhunderts als sel tener Brutvogel in der Sächsischen Schweiz beobachtet wurde. Trotz de» Versagens aller neueren Angaben über ihn ist eS doch nicht ausgeschlossen, daß er einzeln auch heute noch tm Gebiete brütet; die sichere Feststellung derartig verborgen und heimlich lebender Vögel ist eben nicht leicht und in den meisten Fällen eine Sache de» Zufall». dt. Kofel iü. Silberhochzeit. Am 1. Osterseiertag war eS dem Etsenwerksarbeiter Mar Wilhelm mit seiner Gattin vergönnt, tm Kreise seiner Familie das Fest der Silberhochzeit zu feiern. Auch wir wünschen dem Jubel paar Glück und Gesundheit immerdar. dt. Perttz. Ein dreister Fahrrabdieb. Einem bei seinen Eltern zu Besuch weilenden jungen Mann wurde am 1. Osterseiertag nachm. gegen 18 Uhr vor dem Grund stück weg fein neue» Fahrrad, Marke unbekannt, gelbe Fel gen, schw. Rahmenbau, Miele-Dvnamo, vornüberstehendeS Schutzblech mit Adler (übrrbronziert), schwarze Lampe mit bronzenen Streifen und Htnterrad-Gcpäckträger gestohlen Am Tatort ließ der Täter «in alte» Herrenrad, Mark« Mar», Nr. 417112, zurück. Als Täter kommt ein junger Bursche, 18—17 Jahre alt, in Frage. Selbiger war bekleidet mit dunkelblauem Anzug, ohne Kopfbedeckung, hat schwarzes Haar, braungebranntes Gesicht. Er soll 2 Stunden nach der Tat in der Nähe de» WaffcrturmeS Zeithain gesehen worden sein. Ta e» sich um «inen ganz auSgeseimten Bur schen handelt und diesem wegen seiner Allgemeingefährlich- kett da» Handwerk gründlich zu legen ist, wird die Orffcnt- lichkett um Mithilfe gebeten. Wahrnehmungen und Hin weise werben an den nächsten Poltzeibeamten oder Gen darmerie-Standort Zabeltitz bet Großenhain erbeten. dt. Nünchritz. Tie Wiederholung des «Abend des Frohsinns- am 1. Osterseiertag zugunsten des Hilsswerks «Mutter und Kind" tm Elbgasthof war wiederum ein voller Erfolg. Der gut« Nus unserer heimischen Künstler schar hatte abermals einen vollbesetzten Saal bewirkt, denn gar freudig batte man die Wiederholung herbei- gesehnt, zumal c» sich außer den genußreichen frohen Stunden, die eS zu genießen gab, auch darum handelte, dem Htlfswerk «Mutter und Kind" neue Mittel zur Vcr- fügung zu stellen. — Mit dem Badenweiler Marsch erüss- nete Kapelle Hartmann die reichhaltige Vortragösolge. Tie LachmuSkeln wurden während der einzelnen Dar bietungen de» öfteren stark in Anspruch genommen. Ein Einakter «Der keusche Joseph" fügte sich harmonisch in die Reibe der auserlesenen Borträge ein. Alle Spieler mühten sich in srohem Wettstreit mit bestem Erfolg, sich gegenseitig in ihren Leistungen zu überbieten. Die Kapelle Hartmann, welche die BortragSsolge durch flotte Musik- stücke umrahmt hatte, spielte nun noch zum fröhlichen Tanze auf. — Die ganze Veranstaltung, welche als äußerst gelungen bezeichnet werden muß, dürfte ihren Zweck, dem HtlfSwerk «Mutter und Kind" eine beachtliche Summe zu erbringen, voll erfüllt haben. Deshalb sei auch an dieser Stelle nnsrercr heimischen Künstlerschar, sowie der Kapelle Hartmann für ihr selbstloses Wirken um da» Ge lingen der Stunde des Frohsinns und der Heiterkeit herz lich gedankt. DteSbar. Ein folgenschwerer Betriebsunfall ereignete sich am Donnerstag nach Tische in dem hiesigen Steinbruch von Leuschner. Vermutlich durch den Einfluß de» Regen wasser» löste sich au» einer Steinwand ein Feldstück» da» im Herabfallen den 49 Jahre alten Steinbrucharbeiter Goldbach au» DteSbar am rechten Bein traf. Mit einer schweren Verletzung wurde der Verunglückte mittel» Rot- kreuz-Auto nach dem LtadtkrankenhauS Großenhain gebracht, dort wurde ein komplizierter Unterschenkelbruch festgestellk. Ein Berschnlden dritter kommt jedenfall» bet dem Unfall nicht in Krage. SeislNk Wl ji Mm i« der Trinitatiskirche Für die beiden Ostcrseicrtagc hatte Kantor Hans Fest als besondere lirchcumusilalischc Aus>chmückung der Fest tags Gottesdienste den Schlußchvr aus G. Fr. Händel» Oratorium „Ter Messias" (für Ehor und Orchester) erwählt. Ter große Händel hat dieses unvergängliche Orato- rium einst im Jahre 1741 In England innerhalb weniger Lage für ein Wvhltättgkcitsfest in Dublin geschaffen; di« ^iürze der Zeit, in der das Werk erstand, beweist neben der .indringlichcn Tonsprache der Komposition die geniale musikalische Schöpfergröße Händels so recht. Die Uebcr- iennng des Oratoriums in die deutsche Sprache geschah durch den bekannten Händclsorschcr Friedrich Chrysandcr. .Der Messias" Händels nimmt unter allen Tonsetzungen gleicher Art eine besonders zu beachtende Stellung ein. Ihm fehlt bewußt die dramatische Handlung; er ist viel mehr eine Art epische Betrachiung, in Musik gefetzt: etwa eine Kantate, die in drei Teilen bas wichtigste Geschehen aus des Heilandes Leben behandelt: die WethnachtS- geschichte, die Pe >!ilie'i und endlich Ehristt Auferstehung. Au» diesem »n cu Teil nun hörten wir an den beiden Feiertagen den Schiußchor, Nr. ü>, „Würdig ist das Lamm, da» erwürget ist" und Nr. öll, das „Amen", Dieser Aus schnitt aus dem Ganzen vermittelte an seinem Teile allen andächtigen Hörern die schlicht-natürliche und doch so hin- reißend-grohartige Musik des Meister-, die der Grund ist, daß sein „Messias" wohl da» berühmteste, sicher aber bas auch dem einfachsten, christlich empfindenden Menschen ge- sühlsnahestc Oratorium über die Jahrhunderte hinweg geblieben ist und wohl auch in Zukunft bleiben wird. Unser ost genug bewährter großer Ktrchenchor gestaltete diesen Schlußgesang bet schöner Klangsärbung und reinem VortragSfluß in selbstsicherem Leistungs vermögen. Eine ausdrucksvolle, zuverlässige Begleitung bot da» Orchester (18 Herren der Ortsmusikerschast). An der Orgel: Gunther Langer. Die Gesamtleitung hatte natürlich Kantor Hans Fest in geübt straffer Hand. So wurde da» Ganze zu einem erbauenden, künstlerisch bemerkenswerten Erlebnis, wofür Hans Fest und allen seinen Mitwirkenden aufrichtig Dank gebührt. Die Festtags-Gottesdienste in der Trinitatis- kirche leitete Kantor Hans Fest am 1. Feiertag mit dem Orgelvorsptel „Fantasia" in G-Dur von Joh. Seb. Bach, am 2. Feiertag mit dem Orgelvorsptel „Praeludtum" in C-Dur von Joh. Seb. Bach «in, und beendete beide Gottes- bienste mit dem Oraelnachspiel au» der „Toccata" in i F-Dur von Joh. Seb. Bach. Im Hauptgottcsdienst am 1. Osterfeiertag predigte Pfarrer Beck über Matth. 28, 1—18, und legte seinen I Ausführungen da» Thema auf: „Die Osterpredtgt vom Auferstandenen; sie gründet sich auf das Osterereignis und wird zum Ostererlcbnis". — Da» dem Hauptgottcsdienst angeschlossene stille Abendmahl sand ebenfalls eine Anzahl Kirchgemeindemitglieder vor, die in dieser besonderen Weise zum Tisch des Herrn zu gehen das innerste Bedürf nis hatten. Im Hauptgottesdienst des 2. OsterfciertagS predigte Pfarrer Schroeter über Joh. 28, 11—18; sein Aus- sührungöthema „Die rechte Ostcrfreube erneuert den gan zen Menschen" fand ebenfalls den Weg in die Herzen seiner Andachtsgemeinde. — An beiden Gottesdiensten wurde die Mitteilung der sächsischen Landcskirchcn-Rcgierung ver- lesen, die zu Gammelopfer für den Wiederausbau der vor kurzem völlig niedergebrannten Kirche in Seifhennersdorf (Lausitz) aufruft. In der Klosterkirche wurden an beiden Feier tagen die ersten diesjährigen FrühgotteSdienste abge- halten, die stch beide Male guten Besuchs erfreuten. Ostern ist wieder verklungen mit seinen Jubelgcsängen über die Aufersxhungssreude. „Der Herr ist auserstandcn, ja, er ist wirkliO auferstanden* — diese christliche Wahrheit soll nun künj^g auch unser Leven wieder segensreich be herrschen in dem Maße, daß wir uns der Tatsache freuen können, im Herrn und Heiland, als unserem Erlöser einen Fürsprecher -et -em Allerhöchsten zu haben. Ll. Th„ St
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