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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.04.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-04-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193504253
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19350425
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19350425
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1935
- Monat1935-04
- Tag1935-04-25
- Monat1935-04
- Jahr1935
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.04.1935
- Autor
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Riesaer Tageblatt Drahtanschrift: UUD MÜ AMtigeH. Pastschrckkonto: Lageblatt Riesa. Dresden 1530. Fernruf Nr. 20. Da« Riesaer Tageblatt ist da« zur Veröffentlichung dar amtliche« Bekanntmachung«, der «mtshauptmannschaft «irokasse: NoMack Nr. 52. Großenbain. d-s Sinan,amt« Riesa und de« Lauvtrollamt« Melken behördlicherseits bestimmte Blatt. Mieka Nr. 52 96 Donnerstag, 2S. April 193S, abends 88. Jahrg. Da« Rtesaer Tageblatt erscheint jede» Tag abend» '/,« Uhr mit ««»nähme der Soun- uud Festtage. ««»»gspreis, gegen Boran»»ahlmrg. für eine« Monat 2 Mark, ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.14 einschl. Postgebühr (ohne Zustellgebühr), bet Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte j6 aufeinanderfolgende Nr.) 56 Pfg., Einzelnummer 16 Pfg. Anzeige« für die Nummer des Ausgabetages sind bis 10 Uhr vormittags aufzugeben; eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die gesetzte 48 mm breite mm.Zeile oder deren Raum S Rpf., die SO mm breite, 8 gespaltene mm.Zetle im Tertteil 26 Rpf. lGrundschrift: Petit 8 mm hoch). Ziffergebühr 27 Rpf., tabellarischer Satz 60"/. Aufschlag. Bei fernmündlicher «nzetgen-Bestellung oder fernmündlicher Abänderung eingesandter «nzeigentexte oder Probeabzüge schließt der Verlag die Inanspruch nahme au» Mängel« nicht drucktechittfcher Art ««». Preisliste Nr. 2. «ei Kontur» oder Zwangsvergleich wirb etwa schon bewilligter Nachlaß hinfällig. Erfüllungsort für Lieferung «ud Zahlung und Gerichtsstand ist Riesa. Höhere Gewalt, Batr1«b»st»rmige« usw. entbinde« den Verlag von alle« «ingegangenen Verpflichtungen. Geschäftsstelle: Riesa, Goethestraße 5S. Die treibende Kraft Wenn man die lebhafte Diskussion zwischen Paris und London verfolgt, gewinnt man den Eindruck, das, man da wie dort den in Ltresa und Gens offenbarten Mut zu be reuen beginnt. Gewiß weiß man heute noch nicht, welche treibenden Kräfte mitgespielt haben, um so mehr ist es reizvoll, die Ansichten derer zu hören, die sich reinzn- waschen und dem anderen die Verantwortung aufzubiirden versuchen. Zunächst konnte man — freilich mehr gefühls mäßig — annehmen, daß Lowjetrußland es verstanden hat, England und Frankreich für seine Ziele zu gewinnen. Eden war nach Moskau gefahren und die Moskauer Presse machte dazu eine Begleitmusik, als ob die alten Zeiten des Zarenreiches angebrochen wären. Man las denn auch in besreundeten Zeitungen, Eden hätte gewissermaßen Noten verteilt, nicht politische, sondern Bewertungsnoten, und Sowjetrußland die Note eins, Polen die Note zwei, Prag die Note zwei, Deutschland indessen nur die Note drei zu erkannt. Moskau schloß am besten ab — und das hätte die außerordentliche Fähigkeit der Moskauer Diplomatie erreicht. Nun, jedenfalls bereicherte Eden auch in Moskau ssine Erfahrungen. Man las, dort hätte man ihm ein Eommuniqns zur Gegenzeichnung vorgelegt, das er nur mit Aufwand aller englischen Korrektheit abzuwehren ver mochte. Er sprach im Unterhaus« nicht ablehnend über das Lowjetrcich, wenn man ihm auch vorhielt, seltsam wäre es immerhin gewesen, daß gerade »vährcnd seines Diners im Privathausc des A»ßcnministers sPrivateigentum soll es in Rußland ja nickt geben» der Moskauer Lender in eng lischer Lprachc kommunistische Propaganda nach England sandte. Weiß man, ob Eden den diplomatischen Künsten Litwinows und seiner Garde erlegen war, als er in Ltresa eintras? Man bildete sich, da auch inzwischen Pariser Stimmen nach Moskau wiesen, sein Urteil, und bas Auftreten des Herrn Litwinow in Genf schien es abzurunden: Lowjet- rußlaud hinter den Kulissen! Und daneben die übereinstimmende Versicherung, nie mand hätte in Ltresa sich durchzusetzen vermocht, allein Mussolini. Er habe die Konserenz zu dirigieren vermocht, er habe seinen Willen durchgcsetzt. er habe Lir John Timon und MacDonald, Laval und Flandin bewogen, die europäische Politik so anzuscben, wie er es für richtig hielt. Mit dieser Behauptung versank nun wieder die sow- jetiftischc Knlissenschieberet; man konnte Italien als die treibende Kraft hinter den Kulissen erkennen. Zn Genf freilich trat Ztalien wieder so zurück, daß man den Mos kauern den Vortritt geben mußte. Das war aber den Herren in Paris und London peinlich, denn man will nicht gerne unter Einfluß, und am wenigsten unter Moskauer Einfluß, stehen. Irgend eine Frage, vielleicht eine über spitzte Moskauer Finesse, vielleicht eine wirkliche An maßung, wie einige französische Zeitungen behaupten, hat in den lieblichen Wein, den Litwinow und Laval in Genf friedfertig tranken, einen Tropfen Wermut tropfen lasten. Die Fäden sind nicht gerissen, aber gespannt. Am liebsten möchte man zunächst gar nicht von dem Verhältnis zwischen Paris und Moskau reden. Und gerade jetzt nicht tiefe Untersuchungen anstellen, wo man sich fragen muß, ob man in Genf überhaupt richtig gehandelt hat. Da liegt der deutsche Protest vor, klar und knapp, man habe keine Berechtigung, über uns Richter zu sein, und »vage zu viel, wenn man neuerdings Deutschland diskri minieren wolle. Mit diesem Protest mußten sie eigentlich rechnen: er überraschte sie aber doch, die Politiker in Paris und London. Ausfällig still verhält sich Moskau und Rom. Zwischen Parts und London setzte aber eine lebhaftere Fragerei und ein kleines Vorwurssspicl ein mit dem End refrain: Du hast schuld! Nämlich, sagt die Pariser Presse, bei uns hat man ja gar nicht die Genfer Anklage gewollt, soweit wollte man nicht gehen. Wir wurden von England nur gedrängt, und deshalb hat jetzt England die Kastanien au« dem Feuer zu holen und die Verantwortung zu über nehmen. Laval, so sei hinlänglich bekannt, neige weder zu Deutschland, aber auch nicht zu Lowjetrußland, er wolle Frankreich in ein überparteiliches Gleis lavieren. Wenn er mit Moskau handele und verhandle, so geschehe das nur auf Drängen der Regierung, in der Tardieu und Herriot die Sowjetseindschast zu bekämpfen versuchen. Der Mini sterpräsident Flandin aber habe lediglich England einen Gefallen tun wollen, »venu er Laval die Genfer Anklage in die Hand drückte. Laval hielt sie für überflüssig. , Ritter reagiert man in London, also die englische Regierung sei schuldig? Und man beweist, daß die Genfer Anklage doch in der Linie der französischen Politik läge und deutet an, daß Frankreich doch so innig mit Sowjet rußland stehe, daß es eine Tat tun mußte, die im Wege der Moskauer Ziele lag. Also wieder der Hinweis auf Moskau. Und der Kreis schließt sich: Keiner möchte die Verantwortung haben, einer weist den» anderen Abhängig leit und einen Einfluß eines Unsichtbaren nach, jeder fühlt also, daß man in Genf gehörig daneben gehauen hat, und sucht den Komplex zu verwirren, um selbst nur zu einer Nebenrolle zu kommen. Wahrscheinlich wird einmal der wirklich Schuldige bekannt werden. Aber wir glauben, hier haben viele Kräfte, alle aus anderen Motiven, mitge wirkt. Die Motive müssen aber etwas fadenscheinig ge wesen sein, da sie bas Licht der Oeffentlichkeit nicht ver tragen können. Heute anerkennt man wohl bereits, daß der Kampszug gegen Deutschland die europäische Politik veschwert hat und die Friedensbemühungen zu einer Farce machte. Denn wie soll man jetzt eine Brücke schlagen, da man sie eben gründlich zerstörte? Und weil man das nicht weiß, so geht die Auseinandersetzung eben lebhaft, und niemand will es gewese» sein, der di« Führung hatte, di« Wirbelsturm über Thüringen Mer Gehöfte vernichtet Ostthürinoen wurde am TNitlwochnachmlltag von einem Wirbelsturm heimgesucht, unter dem vor allem der etwa vierzig Einwohner zählende Ort Birkigt schwer zu leiden halte. Von den fünf Gehöften de» Ortes sind vier voll kommen dem Lrdbodengleichgemacht worden. Vie Häuser lind bi» auf die Grundmauern zusammenge brochen. Einrichtungsgegenstände und landwirtschaftliche Maschinen liegen well verstreu» umher, wie durch «in Wunder sind Menschenleben nicht zu beklagen. Augenzeugen berichten, daß kurz vor 1S.4L Uhr au» einer schwarzen Gewitterwolke unter ungeheurem Donner rollen eine Windhose niederging und innerhalb weniger Minuten alles verwüstete. Noch ehe di: Einwohner wuyten, was eigentlich vor sich ging, war das Unglück ge schehen. Die oberen Stockwerke der Häuser wurden glatt abrasiert und von dem Sturm viele Meter weit fortgetragen. Ein mit Stroh beladener großer Leiterwagen, der in einem fünfzehn Meter langen Hos stand, wurde von einem Ende zum anderen geschleudert. Eine Hundehütte, in der mehrere Hunde Schutz gejucht hatten, flog über ein hohes Dock. Auch die benachbarten Dörfer sind von dem Unwetter in Mitleidenschaft gezogen worden, wenn auch nicht in dem Ausmaß wie Birkigt. Der durch das Unwetter oerursachte Schaden ist bei weitem noch nicht abzusehen. Tschechischer Sruä aus sudetendeutschc Industrie Veuttche Firmen mMen Tschechen einftellen )l Berlin. Z« de« «reise» de« Ludetenhentschtums berrlck« starte Brnnruhigung durch die Anardnnng der tschechischen Regierung, daß künstige Ltaatsausträge von der Erfüllung einer Reihe nationaler «lauseln ahhitngiq gemacht werden 2o fallen Betriebe, die derartige Auf träge erhalten, ihre Belegschaft entsprechend dem nationalen Lchlüstcl de» betreffenden Gebietes neu znsammensetzen. Außerdem fall die Zahl der tschechischen Beamten in eine« bestimmten Verhältnis zur Zahl der tschechischen Arbeiter stehen. Für die industriellen Betriebe der Ludetendeutschen ergibt sich damit eine sehr schwierige Lage, den« wenn sie die Bestimmungen erfüllen, so sind sie genötigt, lndeteu- deutsche Arbeitnehmer zu eittlasteu. Erfüllen sie die Be dingungen aber nicht, lo bedeutet das für die Betriebe naturgemäß einen schweren Verlust, der ebenfalls zur Ent- laffuug von Angestellten und Arbeiter« führe« kann 2» »erden aus jeden Fall die Ludetendeutschen von dieser Verordnung schwer betrossen, uud man fürchtet, daß eine neue Welle der Arbeitslosigkeit eiutritt, wobei zu berück sichtigen ist, daß schon jetzt die Erwerbslosigkeit unter den Deutschen genau doppelt so groß ist wie unter den Tschechen. Die deutschen Chirurgen tagen Vie EnlwiMtmg der KrebSbelämpfung )l Berlin. Die erste Sitzung der Ehirurgeutagung brachte einen Vortrag von Hellner-Münfter, der die «raukheitserscheinungcn einer besonderen, erfahrungs gemäß sehr bösartige« Form von «nochcngefchwulften «Ewingsche Kuockenfarkome) besprach. Eine Dancrbeilung derartiger Fälle sei nur nach radikalem chirurgischen Vor geben möglich. Most Breslau wies ans die Wichtigkeit der oberhalb des Schlüsselbeins gelegenen Lumpbknoten und der Lnmpbstränge an der Innenseite des Brustbeines bei der operativen Behandlung des Brustkrebses hin. Götze-Srlangen erörterte die Frage, wie weit der Röutgenologe bei der Behandlung des Maftdarmkrebses erfolgreich beteiligt werden kann und muß Der operable MastdarmkrebS gehöre ausschließlich in die Behandlung der Ehirurgrn. Bei zunächst inoperablen Fällen könne durch vorsichtige Vorbcstrahluug häufig eine Aussicht aus radikale Heilung erreicht werden. Hintze Berlin besprach die Aussichten der Behandlung von bösartigen Dickdarmgeschwülsten. Wefthnes-Erlangcn schlug vor. in Fällen von inope rablem Magenkrebs die Geschwulst durch eine Quernabt oberhalb derselben von der NabrungSpaffage au-zuschlicßen bei gleichzeitiger Anlegung einer neuen Magcndarmver- bindung. Lchönbaner-Wien grenzte die Eignung bösartiger Ge- schwülste für die operative- und Bcstrastlungsbehandlung nach seinen Erfahrungen ab. Kein wirklicher Erfolg sei zu erwarten von einer Bestrahlung der bösartigen Geschwülste des Magens, des Darmes, des Gehirns und der Harnwegc. Auch die Geschwülste der Gliedmaßen seien der operativen Behandlung Vorbehalten. Besonders geeignet für die Be treibende Kraft abgab, niemand findet den Mut zur Ver antwortung. Die europäische Politik hat durch die politischen Künstler ein trübseliges Aussehen erhalten. Da man aber Dilettantismus von reiner Naivität nicht anncbmcn kann, ist wohl zn stossen, daß jetzt mit allen Kräften versucht werden wird, das Kind, das in den Brunnen gefallen ist, zu retten, das stcißt, zunächst die Genfer Entgleisung aus der Welt zu schassen Ltmailltmlerrtll «n 3. Smü Ohne Polen und Rumänien Die in Stresa beschlossene Donaukonserenz soll, wie verlautet, wahrscheinlich auf Montag, 3. Juni, nachRom einberufen werden. Es wird von der Möglichkeit gesprochen, daß in Abänderung der unspriinglichen Teilnehmerliste weder Polen noch Rumänien zu der Konferenz eingeladen werden sollen. strastluug seien u. a. die Geschwülste der Tckilddrüse. deS Kehlkopfes und der Mundhöhle. Klein-Ludwigshafen erklärte aus Grund seiner For schungsarbcit, daß es möglich erscheine, durch einsacste Untersuchung des Blutes bei geringsten Festlcrgnellen der Krcbsfragc wesentlich näher zu kommen. Damit wäre nicht nur eine Gefährdung von Gesunden im Linne drohender Krcbsentstcstnng auszudecken, cs ergäbe sich auch die Mög lichkeit, latente Geschwülste und beginnende Krebse zu diagnostizieren, aber auch eine unbegründete Krebssurckt bei negativem Ansiall der Keimreaktion zu bannen. In der Nachmittagssitznng wurde die Durchführung des Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses ans Grund der einjährigen Erfahrungen behandelt. Bauer-Breslau erklärte an Hand einer Lammel Ltatistik der großen deutschen Kliniken, daß !ü> Prozent aller Ltcrilisicrten unter die Gruppe der schweren Geistes störungen sielen. In der Aussprache nahm Kirschner Heidelberg das Wort. Er gab di« Ergebnisse bekannt, die eine Nack Prüfung der Klcinichcn Krcbsdiagnose Reaktion an der Heidelberger Klinik hatte. Bei strengstem Maßstab zeigt« sich, daß das Verfahren bei der Diagnostizierung von bös artigen Geschwülsten gut unterstützen kann. Weniger gün stig waren die Erfahrungen, die Barthels ans der Göttinger Klinik mitteilte. Hummel Berlin berichtete dagegen ans der Estirurgischen Klinik der Estaritö über gute Ergebnisse der llntersuchnngen. Anschütz Kiel empfahl bei der Be Handlung des Magenkrebses eine Entfernung der Ge schwulst, auch wenn eine radikale Operation nickt mehr möglich sei. Nur dadurch sei eine Besserung des Allgemein- zustandes zu erreichen. MleWelMim itt Mm m ieii Mn m Mm )( Berlin. Der Führer und Reichskanzler hat dem Kaiser von Japan anläßlich der Erdbebenkatastrophe ans der Insel Formosa telegraphisch seine und des deutschen Volke» aufrichtige Anteilnahme übermittelt. In Mn »mkt ijkll rlkikMÄSMkkll )l Berlin. Auf die Geburtstagswünsche des Ver bandes der Vereinigten Baltikum- und FreikorpSkämpfcr bat der Führer uud Reichskanzler dem Verbandssührcr Major Bischoff seinen Dank und dabei den Kämpfern der letzten Front und den ersten Soldaten des Dritten Reiche», unter denen auch Albert Leo Schlageter gefochten hat, seine Grüß« übermittelt.
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