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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.05.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-05-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193505253
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19350525
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19350525
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1935
- Monat1935-05
- Tag1935-05-25
- Monat1935-05
- Jahr1935
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.05.1935
- Autor
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Riesaer Tageblatt Drahtanschrift: UItb A U1O? g -V (EHtblM Nld AUrkiKV4. PoMcheckkont« Lagrbtatt Mesa. »V < Dresden läLV. Fernruf Nr. aa. La» Riesaer Tageblatt ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptmannschast «irokasser Dostfach Nr. 89. Großenhain, de» Finanzamts Riesa und des Lauoftollamt» Meißen bekördlicherseitS bestimmte Blatt. Niela Nr. LS 121 Sonnavenv, 2S. Mai 198S, abends 88. Iayra. LxG Riesaer Tageblatt erscheint seben Tag abend» '/,» Uhr mit Ausnahme der Gönn, und Festtage. Bezugspreis, bet Barauszahlung, für einen Monat S Mark, ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.14 einschl. Postgebühr lohne Zustellgebühr), bei Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte s« aufeinanderfolgende Nr.) 55 Pfg., Einzelnummer 15 Pfg. Anzeige« für bi« Nummer des Ausgabetages sind bis 10 Uhr vormittags aufzugeben,' eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für dt« gesetzte 48 mm breite mm.Zeile oder deren Raum 9 Rpf., die 99 mm breite, 3 gespaltene mm-Zeile im Tertteil 25 Rpf. (Grundschrtft: Petit 8 mm hoch). Ziffergebühr 27 Rpf., tabellarischer Gatz 50V, Aufschlag. Bei fernmündlicher Anzetgen-Bestellung oder fernmündlicher Abänderung ringesandter Anzeigentert« oder Probeabzüge schließt der Verlag die Jnanspruch- nahm« aus Mängeln nicht drucktechnischer Art au». Preisliste Nr.2. Bet Konkurs oder Zwangsvergletch wirb etwa schon bewilligter Nachlaß hinfällig. Erfüllungsort für Lieferung rmd Zahlung und Gerichtsstand ist Riesa. Höhere Gewalt. Betriebsstörungen usw. entbinden den Verlag von allen etngegangenen Verpflichtungen. Geschäftsstelle: Riesa, Goethestraße 59. Dresden im Zeichen des Sachsentreffens klmparteitag M3 Sdr dem Ansmarsch der 12S VV« in Dresden Vos zum ersten Mal in Dresden abgehaltene Gau. kneWev der NSDAP im Gau Sachsen, das fünfte, begann am Freitagabend mit der Einholung der Fahnen sämtlicher Abteilungen des Arbeitsdienstes im Gau Sachsen. Vom Dresdener Hauptbahnhof aus zogen die Fahnenabordnun» g« unter Begleitung einer Ehrenabteilung zum Stabs- qnmtter der Gauleitung des Arbeitsdienstes: di« Fahnen werden am Sonntag an dem großen Aufmarsch inmitten oon 8000 sächsischen Arbeitsdienstmännern zum ersten Mal « «nem Gauparteitag teilnehmen. Daß sich die Landeshauptstadt ans Anlaß dieses gro ße« Ereignisses besonders festlich schmückte, ist als Selbst» Verständlichkeit zu betrachten. Es sind alle erforderlichen Nachnahmen getroffen worden, um die braunen Kämpfer MM«» Führers Adolf Hitler, die nach Dresden gekommen stnd, etwa 120 0l)0, auf beste aufzunehmen. Die Straßen and Häuser haben reichen Flaggen» und Grünschmuck ange let. Durch die Reichsbahn werden in 70 Sonderzügen aus aü« Teilen Sachsen« die Teilnehmer am Sachsentrefsen herongebracht. An dem großen Appell am Sonntagvormit- tag nehmen etwa 56 000 Mann der PO, 40 000 SA-Männer, 10 000 Angehörige der Hitler-Jugend, 8000 SS-Männer, 8000 Arbettsdicnftmünner und 2400 Angehörig« de» NSKK M» erster der führenden Parteigenossen au» dem Reich straf am Freitaamittag Reichserziehungsminister Ruft ein, der von Rcichsstatthalter und Gauleiter Mutschmann, dem kommissarischen Leiter des Sächsischen Volksbildung»» mintsteriums, Gauamtsleiter Göpfert, Gauschulungs- ietter Studeutkowski usw. auf dem Flugplatz ve- xrckkt wurde. Der Gauparteftag wurde elngelettet mit einem Kameradschakttadend tm Gewerbchans, an dem die Gauamlsleiter, die Kreis leit« sowie die Inhaber des Goldenen Rcichsehren- abzeichenS und des GauehrcnabzeichenS teilnahmen. Nach dem feierliche» Einmarsch der Fahnen erklärte Gauletter Mntschmann das Sachsentrefsen UMS stir erössnet. In seiner Ansprache führte Gauleiter Mutschmänn » a. aus: Wir atie sind dem Schicksal dankbar, daß wir dem Führer als seine alte Gardie dienen dürfen. Wir wol len diesen Dank an den Führe? dadurch zur Ausdruck brin» gen, daß wir zum Gedenken der Toten de« Welt» krtegcs uns von unseren Plätzen erheben. Die Anwesenden folgten der Aufforderung de« Reichs statthalters und es war ein tiefergreifender Anblick, als die oieie« hundert alter im Kampfe erprobter Männer unter den gedämpften Klängen des Liedes „Ich hott' einen Ka meraden" ihre Hand zum Gruß gleich einem Schwur em porstreckten. Dann sprach Gauleiter Mutschmana weiter: Unser Sachsentrefsen steht unter dem Motto der Leistung. Noch stehen wir alle unter dem Eindruck einer der größten Lei stungen unseres Führers, seiner letzten politischen Rede. Damit hat der Führer die Welt zu einem öfsenen Bekennt» nis gezrpungen. Wie der Führer der Wett gegenüber mit offenen Waffen kämpft, so wollen auch wir in unserem weiteren Kampf stet« Offenheit und Ehr lichkeit walten lassen. Wir wissen, daß dteserKampf auf weite Sicht geführt werden muß. Unser Führer wägt all« sein« Handlungen genau ab und trifft die richtige Stunde. Nicht die Leistung allein entscheidet sondern auch das Vertrauen. Dieses notwendige Vertrauen muß des halb in alle Kreise hineingetragen werden durch eigenes Leben, denn in der Geschichte entscheidet immer das Beispiel. In diesem Sinne müssen wir unseren Führer stets al» Vorbild vor Augen haben und dem Führer unser Gelöbnis erneuern. Mit einem dreifachen, begeistert aufgenommenen Sieg-Heil schloß die Rede des Gauleiter«. Dann nahm der stellvertretende Gauletter, Innenmini ster Dr. Fritsch, das Wort zu ernsten Ausführungen, indem er zunächst dem Gauleiter Pg. Mutschmann dafür dankte, daß er zum Ort des diesmaligen Gautreffens Dres den bestimmt hab«. Er machte weitere grundlegende Aus führungen über den Begriff „Alte Garde", und wie» daraus hin, daß auch in dieser Beziehung Sachsen an der Spitze marschiere, wie sich das auch bereits bei dem Sachsen- treffen in Chemnitz gezeigt hab«. Heute müßten die alten Kämpfer wie ehedem die Ersten um die Erreichung der nationalsozialistischen Ziele bleiben. „Mehr Handeln als Reden" war der weitere Sinn seiner Ausführungen. Die Rede klang aus in dem Gedenken an die Worte des Füh rers: „Die Untreu« hat «inst unser Volk geschlagen, die Treue wird es wieder erlösen!" Noch einer Pause folate alsdann das kameradschaftliche Beilamincnsein, das durch künstlerische Darbietungen ver schönt wurde MkitÄlWl Dkl Mt« Skk M. Anläßlich des sächsischen Gauparteitages der NSDAP sprach beute Sonnabend, 12,80 Uhr, im Eentraltkcater Dresden der HanptamtSleiter der NS.-VolkSwohlfahrt, Pg. Htlgenfeldt, auf einer Arbeitstagung de» Amte- für Volkswohlsahrt. Tausende sächsische NSV. Walter nahmen auS dem Mund ihres Hauptamtsleiters die Ri hl- lin:en für die kommenden Arbeiten entgegen. Aus der» ruffim-e» der RS-«»n,io9dffadrt i» Sachjen Jetzt loo ooo ehrenamtliche Helfer Seit über zwei Jahren besteht die NS-Dolkswohlfahrt und hat die Aufgabe, ave wohlfahrtpflegerischen Arbeiten im Sinn der nationalsozialistischen Weltanschauung zu lösen; sie ist eine der jüngsten nationalsozialistischen Organisatio nen, trotzdem stehen allein in Sachsen über 100 000 «hreu- amtliche Helfer in ihrem Dienst. Es ist lohnend, einen Rückblick auf die Entwicklung dieser Organisation zu werfen; ihre Ursprünge in SachiPi gehen noch in die Kampfzeit der Nattonotsoziotistischen Bewegung zurück. Im Jahre 1931 war es, als der heutige Gauamts leiter der sächsischen NSV, Pg. Büttner, mit einigen Parteigenossen vom Kreis Dresden aus die sogenannte NS- Hilse in» Leben rief. Aufgabe der NS-Hilse war es, die Kämpfer der Nationalsozialistischen Bewegung, die ja zum allergrößten Teil nicht mit Reichtümern gewgnet waren, zu unterstützen. Diele von ihnen waren kaum in der Lage, sich «inen Lebensunterhalt zu schaffen, geschweige denn, sich neue Kleidungsstücke zu kaufen. Was ihnen von ihrer küm merlichen Arbeitslosenunterstützung blieb, ging für Propa gandazwecke drauf. Dankbar wurde damals in den Reihen der Parteigenossen die NS-Hitfe begrüßt; sie bot tatkräftige Unterstützung. In Dresden, in einem Hinterhaus der Gru» naer Straße 17, errichtete sie eine eigene Küche, in der den hilfsbedürftigen Parteigenossen für 10 ch/ täglich das Mit tagessen gegeben wurde; Hunderte machten von der segens reichen Einrichtung Gebrauch. Es war immer ein schönes Gefühl, wenn der einzeln« wußte, daß er in seiner Not niemals von denen in Stich gelaßen würde, die den gleichen Glauben hatten wie er. Andere sprachen immer von Sozia lismus; durch die Tat aber war unser Sozialismus ver wirklicht worden. Bis io die Märztage 1933 bestand die Küche in der Grunaer Straße; sie hat die Entscheidungen der Nationalsozialistischen Bewegung in den letzten Jahren mit«rl«bt. Hier wurde bereits am Mittag des 30. Januar durch die Leitung der NS-Hilf« an einer der ersten Stellen Dresdens verkündet, daß der Reichspräsident Adolf Hitler zum Kanzler berufen hatte. Am 1. März 1933 verließ die NS-Hilfe ihre bisherigen Räume. Die Leitung der NS- Hilf« ging in die Wiener Straße, in das Haus der Kreis- leituno, von hier aus in die Ausstellung, Lennestraße. In diese Zeit fiel die Gründung der NS-Volkswohlfakrt durch den Führer. Parteigenosse Büttner, der erfolgreiche Leiter der Dresdner NS-Hilfe, wurde durch den Gauleiter nl« Gauamrsteiter der NSV für den Gau Sachsen bestimmt. Nach großzügigen Richtfinisn wurde die Arbeit begonnen. Allmählich entwickelte sich die Organisation zu dem, was sie heute ist, die größte Hilfsorganisation der Welt. Mit dem Winterhilfswerk des deutschen Volkes, dem Hilsswerk Mutter und Kind und dem Erholungswerk des deutschen Volkes hat sie sich die Herzen des deutschen Volkes errungen. Sie Auswirkungen der Fiidrerrede Sens stehl in der Führereede die Wtedeeeinschaltung Deutschlands in die große Politik )( Genf. Tie sachliche Ausnahme, die die Führerrede in den maßgebenden europäischen Hauptstädten gefunden hat, wird auch in Genfer internationalen Kreisen als eine bemerkenswerte Entwicklung der europäischen Politik empfunden. Man stellt schon jetzt fest, daß die Rede zu einer aktiven Wiedereinschaltung Deutschlands in die gro ßen schwebenden Fragen geführt habe und verfolgt mit starkem Interest« alle Anzeigen, die auf eine engere Füh- lungnahme zwischen Deutschland und den drei Weltmächten hindeuten. „Journal d« Gsndve" spricht von dem großen Inter este, mit dem in Völkerbundskreisen die Pariser Reise de» französischen Botschafters in Berlin ansgenommen worden sei. Das Blatt will erfahren haben, daß die Wiederauf nahme der Berhandlnngen zwischen den beide« Hanpt- ftädten ernstlich in Aussicht genommen sei. In Kreisen der kleinen Entente sei man über die Möglichkeit solcher Ver handlungen befriedigt. In anderen Kreisen werde darauf hingewiesen, baß eine dentsch-sran,»fische Verständigung mit der französisch-russischen Verständigung in Einklang gebracht werden müßte. Aus diesen Andeutungen des Blattes ergibt sich, daß die Kleine Entente oder, genauer gesagt, die Dschechoslova- kei, sich von der Eventualität einer deutsch-französischen Aussprache ebenso unmittelbar betroffen fühlt wie die Sowjetunion und daß gegebenenfalls von diesen beiden Seiten schon während der gegenwärtigen Genfer Tagung gewisse Einwirkungen auf die französische Politik zu er warten sind. Ak simzWe Me W Mt »MW )s Paris. Die französische Presse beschäftigt sich nach wie vor eingehend mit der politischen Bedeutung der Reichstagsrede des Führers. Das „Journal" schreibt in einem Bericht seines Genfer Vertreters, wenn Hitler die Isolierung der Kriegführenden vorschlage unter Verweigerung des Beistandes für den An greifer, so ähnele das stark der im Moskauer Eommuntgnö vorgezeichneten Kombination. Die Stelle über die entmili tarisierte Zone klinge äußerst zweideutig wegen der Beto nung der französischen Truppenansammlungcn und der Hervorhebung, baß eine «inseitige Entmilitarisierung für Deutschland eine äußerst peinliche Belastung darstelle. Wenn man in Deutschland von einseitiger Belastung rede, dann sei die Kündigung nicht mehr fern. Deshalb erkenne man hinter der beruhigenden Fassade die beruhigcndcn Hitler- gedanken. Noch offenkundiger sei der Widerspruch bei den territorialen Klauseln. Hitler erkläre zwar in aller Form, alle bestehenden Grenzen achten zu wollen, füge jedoch hin zu, daß eine friedliche Abänderung auf Grund des Art. 19 praktisch durchführbar gemacht werden müsse. Man wolle also die Grenzen nur solange ausrechterhalten, bis man «ine günstigere Kräfteverteilung erzielt habe. Der Genfer Vertreter des „Petit Parificn" behauptet in seinem Bericht, die feierliche Versicherung, daß Deutsch land unter keinen Umständen die Stärke der neuen Armee herabsetzen werde, vernichte alle Hoffnung aus noch mögliche Kompromiße in dieser Richtung. Der Wille, die mächtigste Armee des Festlandes zu besitzen, schwäche die wenigen konstruktiven Teile der Rede sehr. Die Bemerkungen über die entmilitarisierte Zone ermöglichten Deutschland durch ihre Zweideutigkeit, sie in Zukunft je nach Interest« aus- zulegen. Das „Journal des Debats" bedauert die Befriedigung der englischen Presse. Wenn die Deutschen sich aber ein bildeten, bis zur Herstellung ihrer Vorherrschaft immer so weitcrmachen zu können, ohne daß eine Gegenwirkung bei spielsweise von englischer Leite einträfe, so täuschten sie sich. Bis zuletzt hätten französische und englische Politiker noch auf einen gewissen Vorsprnng in den Rüstungen threr bei den Länder gepocht. Jetzt seien sie verpflichtet, Anstren gungen zu machen, um den deutschen Vorsprung einzuholen „Jntransigeant" meint, der Wunsch des Führers nach einer Lokalisierung eines Konfliktes bedeute, daß man es dem Angreifer überlassen wolle, sich mit dem Opfer unge stört zu beschäftigen. Die „Jnformation" vergleicht diesen Wunsch mit dem Wunsche des Wolfes, ihn mit dem Lamm alleine zu lassen, ünd schreibt, die Erklärungen Hitlers seien Versprechungen und Feststellungen, die man mit Freude cntgcgcnnchme, die aber nichts bedeuteten, wenn sic nicht durch positive Bürg schaften gesichert seien. Hitler erhebe sich über Verträge und Gesetze. Man müsse fragen, ob seine wirkliche Stel lung in Deutschland ihn dazu ermächtige und ob nicht die Kräfte, denen er.zu kommandieren scheine, u. a. die Reichs wehr, ihn selbst beherrschten.
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