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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.06.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-06-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193506287
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19350628
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19350628
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1935
- Monat1935-06
- Tag1935-06-28
- Monat1935-06
- Jahr1935
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.06.1935
- Autor
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Riesaer Tageblatt Drahtanschrift: Lagebtatt Riesa. Fernruf Nr. Dostsa» Nr. ». I-1L8 «ud Anzrtgrr MedlM md AuMger). Las Riesaer Tageblatt ist da« Mr Veröffentlichung d« amtlichen Bekanntmachung«, der «mtshauptmannschast Eroßenbain. da» Finanzamt» Mela und de« LauvttollamtS Meißen behördlicherseits bestimmt« Blatt. Freitag, 28. Jnni 193S, aven-S Postscheckkonta: Dneden »80. «trokaffe: Niet» Nr Li 88. Jahr«. Da« Niesaer Tageblatt erscheint lebe« Tag abend» V,» Uhr mit Ausnahme -er Gönn- «nb Festtage. Bez«g»pret», bet Vorauszahlung, für eine« Monat 2 Mark, ohne Zustellgebühr, Lurch Postbezug RM. 2.14 einschl. Postgebühr lohne Zustellgebühr), bei Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte <6 aufeinanderfolgende Nr.) 65 Pfg., Einzelnummer 15 Pfg. Anzeigen für die Nummer des Ausgabetages sind bis 10 Uhr vormittags aufzugebenr eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die gesetzte 46 mm breite mm.Zeile ober deren Raum S Rpf., die 00 mm breite, 8 gespaltene mm-Zeile im Texttetl 25 Npf. lGrunbschrift: Petit 8 mm hoch). Ziffergebühr 27 Rpf-, tabellarischer Satz 50"/. Aufschlag. Bet fernmündlicher Anzetgen-Bestellung oder fernmündlicher Abänderung etngesanbter Anzeigenterte oder Probeabzüge schließt der Verlag die Inanspruch nahme aus Mängeln nicht drucktechnischer Art au». Preisliste Nr. 2. Bei Konkurs ober ZwangSvergletch wirb etwa schon bewilligter Nachlaß hinfällig. Erfüllungsort für Lieferung und Zahlung nnd Gerichts'tand ist Riesa Sichere Gewalt. Betriebsstörungen usw. entbinden den Verlag von allen etngegangenen Verpflichtungen. Geschäftsstelle: Riesa, Erdstötze in ganz SiiddeutWand In zahlreiche« Velen Bayerns. Vadens. Württembergs und der Schweiz verspürt Vesonders schwere Auswirkungen in Sberfchwaben )l München. Am Donnerstag »m 18,26 Uhr wurde tn München ein kräftiges etwa 8 Sekunden dauerndes Erd beben wahrgenommcn. Ma« batte das Gefühl, daß das fjimmer schwankte. Leichte Eiurichtungsgegenstäude beweg ten sich und fielen teilweise zu Boden; die Drahtveranke rungen der Straßenbeleuchtung schwankten stark hi« und her. Auch in Nürnberg wurde das Beben verspürt. Es konnten hier 2 bis 8 Wellenbewegungen beobachtet werden, die, soweit dis jetzt scstgeftellt werden konnte, in südlicher Richtung Verliesen. Auch in Zirndorf, etwa 1 Stunde von Nürnberg entkernt, wurde der Erdstoß verspürt. In Karlsruhe war das Beben so heftig, daß ver schiedentlich Häuser erheblich erschüttert wurden. Ueberall kamen Möbel und andere Einrichtungsgegcnftände ins Schwanken. Ucber Schäden ist bisher nichts bekannt ge worden. Der Erdstoß wurde auch in Mannheim wahrge nommen, doch weniger erheblich, als die Meldung aus Karlsruhe besagt. Der Seismograph der Sternwarte ans dem Uönigsstnhl bei Heidelberg verzeichnete den Erdstoß, der um 18,26 Uhr begann. Es handelt sich wahrscheinlich um ein Nahbebcn. Mnüers hkM Mdmeim» im AWeeiedlel u Karlsruhe. Durch den sehr heftigen Erdstoß wurden die Apparate im l^eodätischen Institut der Techni schen Hochschule Karlsruhe vollständig heransgeworseo. Sehr stark ist der Erdstoß im Murg-Tal verspürt worden, besonders in Rotcnsrls. Aus Freiburg wird gemeldet, daß dort nm 18,21 Uhr zwei ziemlich kräftige Erdstöße wahrge nommen wurden, bas gleiche wird aus Ofsenburg berichtet, wo die Dauer der Erdbewegung mit 2 Sekunden augcgebr» wird. Bon besonderer Hestigkei« scheint die Erdbewegung im Hegau nnd im Bodcnseegcbiet gewesen zu sei«, doch steht noch nicht genau fest, ob der Herd des Bebens tatsächlich vom Bodenseegebiet auSging, wie das bekanntlich früher schon der Fall war. Nach einer Meldung auS Singe« am Hohentwiel wurden dort ä bis 6 ziemlich heftige Erdstöße mit einer Ge samtdauer von 5 Sekunden wahrgenommen. Das Erdbeben war nicht wcllrnsörmig, sondern stoßartig. I« verschiedenen Wohnungen sprangen Türen aus und Möbel kamen ins Rutschen Die gleichen Beobachtungen werden ans der Bodensccgegcnd gemeldet. In Lörrach wurden nur zwei kurze Stöße verspürt. Bon Sachschäden ist bisher aus den zcnanntcn Gegenden nichts bekannt geworden. AW ill MWl II. Mill M»e Has M»e»n ltkkim )s Frankfurt a. M. Auch in Frankfurt a M. und Umgebung wurde am Donnerstag da» tn ganz Süddeutsch- land verzeichnete Erdbeben «erspürt, und zwar besonder» j« den höheren Ttockwerkeu der Häuser. Wie die Erdbebenwarte auf dem Kleinen Keldberg im Taunu» mittrilt, begann da» Erdbeben etwa um 18,16 Uhr und dauerte rund 30 Sekunden. Erst nach 4 bi» 5 Minuten kamen die Apparat« wieder ganz zur Ruhe. Der Herd de» Beben» wird in etwa 300 bi» 350 «m Entfernung, und »war tn der Schwäbischen Alb, vermutet. Starkes Wurden lii Msilmdekg derzeWel )s Stuttgart. Wie der Württembergische Erdbeben dienst Stuttgart mittetlt, wurde am Donnerstag abend um 18,28 Uhr von -en württembergische« Erdbebenwarten Stuttgart, Mrßtetten nnd Ravensburg «tn s«hr starke» Nahbeben ausgezeichnet. Die Erschütterungen waren so stark, daß sowohl in Stuttgart wie auch tn Meßtetteu bet einem Teil der Instrumente di« Schreibart«« abgebrochen wurden. Soweit sich nach den Aufzeichnungen bi» jetzt fest stellen läßt, liegt der H«rb de» Beben» im Gebiet der Schwäbischen Alb. Di« genaue Bestimmung der Herblage ist im Augenblick noch nicht möglich, doch dürfte -er Herd wahrscheinlich im Beretch der Gübweftalb liege«. Da» Beben dürfte da« stärkst«Albbebe» de» letztenJahr»ehnt» sein. In Stuttgart wurde da» Erdbeben besonder» heftig ans de« umliegende« Löhe» erspürt. I« Balingen sGchw. Alb) war der Erdstoß s» stark, daß die Bewohner im ersten Schrecken zum Teil bi« Häuser verließen. In Heidenheim an der Bren» und tn Stetnhet« verspürt« man zunächst einen leichten und kur, darauf «ine« sehr schwere« Erdstoß. Schränke, Türen und Keuper geriete» tu heftig« Bewegung. Mau konnte sogar deutlich ei« Schimmle» »er Kirchtürme beobachten. In Biberach in Oberschwaben war das Erdbeben von bonnerähnlichem Getöse begleitet. In verschiedenen Straßenzügrn wurden die Kaminbedachungen abgeworfen. Mehrfach sind Schornstein« etngestttrzt. MIM M li deii AivemedleieiiSeilmelAs )s Wien. In fast allen Alpengebieten Oesterreich» wurde am Donnerstag gegen 18 Uhr «in starke» Erdbeben verspürt. In den Südalpen war bereit» am Morgen ein Beben wahrgenommen worden. * McllchW ml MWle del Amsel» )s Her »selb. In den Morgenstunden de» Donners tag entlud sich in der näheren Umgebung von Hersseld ein schweres Unwetter mit Hagelschlag Auf den Feldern wurde großer Schaden angrricktct. Auf etwa 1 Quadratkilometer Wald sind von einer Windhose mehrere hundert Bäume teil» mit der Wurzel auvgeriffen worden. In Mecklars wurde eine Scheune zerstört, in Ronshausen «in« Ziegel« abgedeckt. G SWmr Sevlller m »er WnM )s Rostock. Ein außerordentlich schwere» Gewitter, da» tn der Nacht zum Donnerstag durch ganz Mecklenburg und Vorpommern seinen Weg nahm und von Wolkenbruch- artigem Regen begleitet war, bat in dem ganzen Ostsee küstengebiet schwere Schäden angerichtet. So wurde in Straßkirchen bet Ludwigslust eine Büdnerei bi» auf die Grundmauern eingeäschert. In den Kreisen Grimmen und GreisSwald zündete der Blitz in 5 Gebäuden nnd Bieh- ställen. Wetter werden au» der ganzen Gegend schwer« Schäden dnrch das Unwetter gemeldet. * eillim, SkNiikk m>» MlleiiMe I» SM MttMMMIM Die in der Nachk zum vonnerelag über Nordwestdeuksch- land kereingebrochene Unwetterkatastrophe war eine der schwersten seit langer Zeit. Die Blitze zündeten wiederhol« und Hagelschlag und Wolkenbrüche richteten un übersehbaren Schoden an. Da» Unwetter brachte in einer Nachtstunde Rekordnie derschläge. In Bremen fiel achtzehn Millimeter Regen, in Hamburg sogar 2S.7 Millimeter. Unzählige Aensterscheiden wurden zertrümmert, der Orkan entwurzelte lausende von Bäumen. Zahlreiche Anwesen wurden durch Blitzschläge «ingeä schert. Ueberau» groß sind auch die Viehverluste durch Feuer oder Blitzschlag auf den weiden. Tiele lausend Hektar wiesen und weiden stehen unter Wasser. Da» abge mähte Gras schwimmt auf riesigen Seen uud verstopft die Abflußgräben. Der Bahndamm der vuchholzer Strecke zwi schen Lremerfärde und Hesedorf wurde auf fünfzehn Meter unterspült und fortgeschwemmt. Da« stärkste seit 1911 in München verzeichnete Nahbeben Auf Anfrage bei der Erdbebenwarte München wird mitgeteilt, daß es sich bei dem Erdbeben um das stärkste Nahbeben handelt, das von der Münchener Erdbebenwarte seit dem 18. November 1811 ausgezeichnet worden ist. Der Erdstoß war so stark, daß die Sch re i b n a de ln des außer- ordentlich empfindlichen Apparate», der vorwiegend zur Aufzeichnung von Fernbeben dient, aus ikren Lagern geworfen wurden, so daß die Münchener Erdbeben warte nur den Anfang der Bodenbewegung aufzeichnen konnte. Au» den verschiedensten Orten Südbaqerns find Erdbebenmeldungen eingetrofsen. In Memmingen aing dem Beben ein donnerartige» Rollen voraus. Berichte über uennenswert« Schäden liegen nicht vor. -RN WMlWkll »N SIMM II MM»»«! ss Stuttgart. Wie erst jetzt bekannt wird, hat da» Erdbeben am Donnerötaa in -an, Oberschwabe» z«m Teil schweren Schabe« angcrichtet. Go wird aus Riedlingen be richtet, baß die dortige BahnbosSstraß« «i« Bild der ver wüst««» bietet. Au» den Dörfer» d«S Bezirkes sind Mel dungen eingelaufen, wonach i« manchen Ortschaften kein Haus unbeschädigt geblieben ist. Besonders schwer haben die Kirchen unter dem Erdstoß gelitten. In Lssiuger stürzte die Decke der Ortskapelle ein. Auch im Saulga« und in Mengen richtete daS Erdbeben bedentende» Ge» bäudeschadcn an, vor allem durch Schornsteineinstürze. Be sonders stark wirkte sich der Erdstoß im Hohen,ollerschen ans. In Billsiuge fiel der Stuck von der Decke der Kirche. Am meisten haben in der Gegend von Sigmaringe« da» Schloß und die Kirche in Scheer an der Donau gelitten. In dem der Familie Tbnrn und Taxis gehörigen Schloß muß ten die Wohnungen von drei Familien geräumt werden, da im Mauerwerk bi» zu 10 Zentimeter breite Riffe entstanden sind und die Giebelwand sich teilweise vom Gebäude gelöst hat. Die Kirche, die voll Mauerschutt liegt, mußte gesperrt werden. Ans einigen Orten Oberschwabcns wird gemeldet, daß Personen zu Schaden gekommen sind. In Bnchan sprang ein junger Mann in der ersten Aufregung aus dem Fenster und brach dabei den Arm. In Kanzach wurde durch berabsallende Steine eine Frau am Kops und in Oggels, Hausen ein Mann an der Hand verletzt. In Laulgau wnr- den zwei kleine Kinder, die sich in einem Hofraum be fanden, durch herabstürzende Schornstetnteile schwer verletzt. » AWkl MsttßM »rla Mdedni li Mrttmttr» kWMzt )s Stuttgart. DaS gestrige Erdbeben wirkt« sich besonder» schwer im wttrttembergtschen Oberland au«. Wir bekannt wirb, stürzte« in Kappel bei vucha« und in Kanzach, nördlich von Buchau, Teile de« Kirchtürme de« beide» dortige« katholische« Kirche« ei» Während tu Kanzach da» Kir»rndach erheblich beschädigt wurde, wurb, tn Kappel da» Querschiff der Kirche zertrümmert. Di« beiden Geistlichen konnten nur mit Müh« nnd unter LebenSgrfahr di« Kirchengeräte au» dem Hochaltar bergen. Die Kirche war erst in der letzte» Zett völlig umgebaut und neu auSgemalt worden. Da groß« Einsturzgefahr auch für den übrigen Teil de» Turme» bestand, sperrte di« Polizei den Platz um die Kirche ab. Mies MGkdkll m MW MMilW )f München. Im bäuerischen und württembergische» Oberland wurde heute Freitag vormittag um 10,10 Uhr ein schwaches Nachbeben bemerkt. In München konnte eS be sonders in den höheren Stockwerken der Häuser bemerkt werben. Zu diesen Beobachtungen erfahren wir von der Erb- phosikalischen Warte bet der Sternwarte München: Es handelt sich um einen schwachen Nachstoß aus dem Herd des TageS zuvor. Erfahrungsgemäß folgen jedem größeren Beben Nachstöße, die immer schwächer werden und Wochen und Monate hindurch anhalten können. Zu Besorgnisse« ist keinerlei Anlaß. Die Ausschläge waren wesentlich schwä cher als am Donnerstag. Die Bodenbewegung betrug höchstens ein paar Hundertstel Millimeter. » kMk M »I »kl SAvkir )s B e r n. In verschiedenen LandeSteilrn, namentlich tn Basel, Zürich, Bern, in der Oftkchweiz und der Inner schweiz, wurde am Donnerstag um 18,20 Uhr eiu etwa 4 Sekunde» dauernder Erdstoß verspürt. In Zürich, Baiel und St. Gallen wurden in zahlreichen Häusern starke Er schütterungen wahrgenommen. Meldungen über Sachschäden liegen nicht vor. MMS «ktzlNkk Wer »em WM SreMil Sestelexplofio» durch Blitzschlag )l Danzig. Der Danziger Freistaat wurde am Donnerstag vormittag erneut von einem schweren Gewitter hetmgesncht. Ein Blitz schlug tn bi« Baltischen Spritwerke tn Danztg-Neufahrwasser ein und brachte zwei mit Sprit gefüllt« große Kessel zur Explosion. Die Explosion war f» heftig, daß tn weitem Umkreise sämtliche Fenster und Schaufenster zersprangen. Die Danziger Feuerwehr richtet« ihre Hauptarbeit darauf, eine Explosion der weiteren tu -en Nebengebäuden befindlichen Kessel und Spritvorrät« zu verhindern. Zur Sicherheit hatte die Schutzpolizei di« Straßen in weitem Umsange abgesperrt und teilweise die Häuser räumen lasten. Gegen Mittag war die größte Gr- fahr beseitigt. E» wurden insgesamt 200 000 Liter SprK verutchtet. Mehrer, Verso««« erlitte» leicht« VerlrtzungeW
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