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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.08.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-08-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193508154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19350815
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19350815
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1935
- Monat1935-08
- Tag1935-08-15
- Monat1935-08
- Jahr1935
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.08.1935
- Autor
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Uiesaer Tageblatt Drahtanschrift: UUb Ä UIklgVV (ElbtblM Mld AuMgek). Postscheckkont« Lageblatt Riesa. , Dr-den 1520. Fernruf Rr. A). Das oktesaer Tageblatt ist da» zur verüffenttichung der amtlichen Bekanntmachungen der LmtShauptmannschast «irokaffe: Dosilacb Nr. 52. Großenhain. d»s Finanzamts Riesa und des LaunttollomtS Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. Mieta Nr. 52 A-18» Donnerstag, IS. August 1985, abends 88. Jahrg. DaS Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag abend» V,S Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtag«. Bezugspreis, bei Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark, ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.14 einschl. Postgebühr lohne Zustellgebühr), bet Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte lö aufetnanbersolgenbe Nr.) 55 Pfg., Einzelnummer 15 Pfg. Anzeigen für die Nummer des Ausgabetages sind bis 10 Uhr vormittag» aufzugeben; eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wir- nicht übernommen. Grundpreis für >ie gesetzte 46 mm breite mm.Zeile oder deren Raum S Rpf., die 90 mm breite, »gespaltene mm.Zeile im Tertteil 25 Rpf. lGrundschrift: Petit 3 mm hoch). Ziffergebühr 27 Rpf., tabellarischer Latz 50°/. Aufschlag. Bet fernmündlicher Anzeigen-Beftrllung oder fernmündlicher Abänderung eingesandter Anzetgentext« ober Probeabzüge schließt der Verlag die Jnanspruch- »ahme au» Mängeln nicht drucktechnischer Art auS. Preisliste Nr. 2. Bet Konkurs oder Zwangsvergleich wird etwa schon bewilligter Nachlaß hinfällig. Erfüllungsort für Lieferung md Zahlung und Gerichtsstand ist Riesa. Höhere Gewalt. Betriebsstörungen usw. entbinden den Verlag von allen eingegangenen Verpflichtungen. Geschäftsstelle: Riesa, Goetbestrnste iH! t - !_i Beginn -er Variier Verhandlungen Neuer Protest Abessiniens beim Völkerbund )l Paris. Der abessinische Gesandt« in Paris bat an de« Generalsekretär des Völkerbundes folgendes Schreiben übersandt: , . . „Nus Anordnung meiner Regierung bitte ich Tie, fol genden Appell zur Kenntnis der Mitglieder des Völker» bundsratcs zu bringen. Trost der Wiederaufnahme des Schiedsgerichtsverfahrens entsprechend dem Beschluß b«s Rölkerbnnbsrates vom ». Nugust fährt die könlglich-italie, nische Negierung fort, Truppen und Munition nach Ost« airika zu entsenden. Sie stellt ohne Pause Waffen und KriegSinftrumcntc her in der feierlich erklärten Absicht, sie gegen das abessinische Reich zu richten. An Abessinien gibt es keine öffentliche oder private Waffen- oder Kricgsmnnltlonswerkstatt. Die kaiserlich abessinische Negierung ist heute nicht in der Lage, sich außerhalb ihrer Grenzen Verteidigungsmittel ,n beschaffen. Neberall, wo sie solche Verteidigungsmittel zu kansen sucht, stößt sie auf Aussnhrvcrbote. Liegt darin wirkliche Neu tralität, die der Eiercchtigkeit entspricht? Wird der Völker bundsrat untätig bleiben im Hinblick ans diese Lage, die ständig ernster wird? Wird er zulaffen, daß dieser nngleiche Kamps zwischen zwei Mitglieder« *»es Völkerbundes fort dauert, von denen das eine Mitglied, das sehr mächtig ist, die Möglichkeit hat, alle Hilssmittel zur Vorbereitung eines AngrisseS auSznnnsten, während daS andere, das schwach nnd sriedseriig ist «nd die international«» «lerpslichtungeu achtet, keine Möglichkeit bat, die Verteidigung seines Ge- bieteS und seines bedrohte« Bestandes z« organisieren? Wird der Völkerbundsrat die Verantwortung vor der Welt übernehmen, die Vorbereitungen zur Niedermestelnng eines Volkes, daS niemand bedroht, ohne einznschreiten, zu,«lassen? gez. Tekle Hawariat.- NkWskkMMlW )f Paris. Neber den Anstalt der Besprechungen, die gestern zwischen dem englischen Botschafter Elerk und hem NnterstaatSsekretär Bansittatt etnerseitS und Laval, Barge ton talS Vertreter -es gegenwärtig abwesenden General sekretärs Leger) und dem KabinettSchef des Außenministers Rochart andererseits gesüstrt wurden, wird von den betei ligten Kreisen nach wie vor weitgehende Zurückhaltung geübt. ES steht scdoch fest, daß keine weitere englisch-sranzö- sischc Fühlungnahme stattsindrn wird, bevor die italienischen Vertreter in Paris cingetrofscn sind. Sowohl englisrster- seitS wie frnnzösischerseits scheint man der Ansicht zu sein, daß ein GedankenanStansch erst nach Bekanntwerden der italienischen AnSdchnnngswünschc in Abessinien zu greif baren Ergebnissen führen könne. Zu diesem Zweck will man die Unterredung des französischen Außenministers mit Baron Aloisi am Donnerstag abwarten. An gntnnterrichteten Kreisen erfährt man, baß die Ftihlnngnahme zwilchen Eden und Laval einen allgemei nen Eharakter getragen habe; immerhin scheint Eden be reits daraus hingewiescn zu hasten, daß als Grundlage der Verhandlungen nicht «nr der Vertrag von ION» z« diene« habe, sondern anch die im Sentemster 1920 zwischen Atalien nnd England ansgetanschtcn Schreiben. In diesem Schrei- ben hat Atalien sich eine Vergrößerung seiner wirtschaft lichen Einslnßzone in Abessinien anerkennen lasten, wäh rend England Zusicherungen für sein« Anteresten am Tana- See und am Blauen Nil erkielt. Frankreich hatte seiner zeit aus entsprechende Anfrage eine Aufklärung erhalten, mit der «S sich zufrieden gab, während Abessinien gegen diese zusätzliche Vereinbarung Protest erhob, ostne diesen Protest allerdings weiter zu verfolgen. Eden beabsichtigt also augenscheinlich, daß dies« italienisch-englischen Verein barungen in demselben Maße als Verhanblungsgrunblage zu betrachten sind wie der Vertrag von 1Sl)6. O M VEl MWklilMn Ibn Ile lUttemlmg Mal-Mii )s Paris. DaS Hauptintereste der heutigen Pariser ^orgenpreffe gilt der gestrigen Unterredung Lavals mit Eden. Die Blätter sind der übereinstimmenden Anssastnng, -aß der englische Minister am Mittwoch keinerlei neue Ge sichtspunkte in die Debatte geworfen «nb auch keine neuen Zugeständnisse gemacht habe, die Atalien veranlassen könn ten, einer sriedlichen Lösung zu,«stimmen. Das „Echo b« Paris" stellt fest, daß die englische und die französische Haltung gegenüber dem italienisch-abessi nischen Streitfall erst da auscinandergehc, wo es sich darum handele, den Umfang der Zugeständnisse festzulegen, die man Atalien machen wolle. Die Aussichten der Pariser Besprechungen würden aber gerade dadurch nicht bester. ES würde ein großer Schritt vorwärts sein, wenn Baron Aloisi verstehen würde, daß Frankreich nicht vor die Wahl gestellt werden möchte, sich zwischen England, dem Völker bund und Atalien entscheiden »n müsse«. Wie „Oeuvre- zu wissen glaubt, habe Laval den eno« lischen Vertreter daraus ausmerksam gemacht, daß Frank reich gewissermaßen verpflichte« sei, die enge« freundschaft lichen Beziehungen zu Atalien aufrecht zu erhalten. Am übrigen sei die französische Negierung aber entschlossen, sich streng an die Verpflichtungen zu halten, die ihr der VölkerbundSpakt auferlege. „Petit Parisien- schreibt, eS handele sich darum, Aufsas- sungen einander näherznbringen, die in gewissen Augen blicken unvereinbar erschienen. Der Außenpolitikcr des gleichen Blattes, der augenblicklich in Nom weilt, wo er vom Duce empfangen worden ist, gibt in einem langen Artikel den italienischen Standpunkt wieder, der sich aus seiner Unterredung mit Mussolini herauSschält- Hiernach handele eS sich für Atalien darum, eine Formel zu finden, die eS ihm ermögliche, zwischen den italienischen Kolonien Erithrea und Somali eine Verbindung herzustellen und gleichzeitig die Sicherheit zu gewährleisten. Dies sei nach italienischer Ansicht aber nur möglich durch eine territo riale Neugliederung, eine relative abessinische Abrüstung und eine italienische Kontrolle dieser Abrüstung. „Le Aour- zeigt sich ebenfalls pessimistisch. Der verän derte Ton, den man in der italienischen Presse gegenüber England scststellcn könne, stelle kein Anzeichen für einen Optimismus dar. Sollte scdoch in Paris keine Einigung zustandekommen, so werde man damit rechnen müssen, daß Atalien wahrscheinlich nicht an der VölkerbnndSsitzung am 4. September teilnehme. ES scheine aber, daß e» dann alles Antercste habe, so rasch wie möglich die offenen Feind seligkeiten gegenüber Abessinien zu beginnen. Der Außenpoliiiker des „Aournal- gibt der Hoffnung Ausdruck, daß Atalien sich mit ebensoviel Klugheit wie Energie an den Pariser Verhandlungstisch setzen werde. ES könne nm so mehr die Ruhe des wirklich Starken zei gen, als eS ihm nicht an guten Argumenten gegenüber England fehle, von dem e» in den letzten 20 Aabrcn immer wieder ermutigt worden sei, eine Teilung Abessiniens ins Auge zu fassen. M serltzer Nm in WiWn MrSinW U Ile vkeln-Msmiiz )s London. Der Pariser „Time»-»B«richterstatt«r meldet, die britische Abordnung hab« keine« fertige« Plan mitgebracht. Sie sei der Ansicht, baß es nicht an England sei, Bedingungen vorznschlagen, die vielleicht von Atalien ober Abessinien abgelehnt werden würden. Die streitenden Parteien sollten selbst Vorschläge machen. Der Bericht erstatter betont, daß „bisher" von einem Streit zwischen England und Italien keine Nede sei, und daß nicht nur Frankreich, sondern auch England als Vermittler bandele. Laval scheint diesem Bericht zufolge Eden gegenüber privat über mangelhafte diplomatische Vorbereitung der Trei- Mächte-Konferenz geklagt zu haben. Die französische und die britische Negierung sollen im übrigen bezüglich ihrer Pflichten als Mitglieder de» Völkerbundes der gleichen Ansicht sein ö« AW del LM )s Parts. Die Besprechung zwischen dem italienischen Vertreter für die Dreier Konferenz Baron Aloisi und Ministerpräsident Laval begann um 11 Uhr. Kurz vorher empfing Laval den neuen Botschafter Italiens in Paris, Eerrutii, zur Entgegennahme seines Beglaubigungs schreibens. * Neve italienisch-enMche Zuspitzung Rom mach« London für die Zuspitzung verantwortlich Einen „sehr schlechten Beginn- der Pariser Besprechun gen nennt Gayda im „Giornale d'Italia" das, was über di« Pariser Fühlungnahme verlautet; er rechnet dazu auch den Leitaufsatz der Londoner „Times". Die dunklen Dro hungen und der einschüchternde Ton könnten auf das faschi stische Italien keinen Eindruck machen. Es handle sich um einen Erpressungsversuch. Italien werde sest auf seinem Standpunkt bestehen. Ein solches Verfahren werde Italien mit berechtigtem und deutlichem Mißtrauen der Pariser Versammlung gegenüberstehen, der man von englischer Seite einen so unerträglichen Auftakt gegeben habe. Diese englischen Drohungen und Kundgebungen würden in der Geschichte al» verantwortlich dastehen für alle», wa» noch kommen könne. Andererseits bedeuteten sie sür Ita lien die höchste Pflicht. nur umso fester aus seinem Stand- punft zu beharren; da» sei vor allem eine Dilicht nationaler würde. Auch die italienische Dresse hetzt Wiener Lügenmeldung übernommen Di« kialienische Presse fühlt sich bemüßigt, in großer Aufmachung eine in Wien fabrizierte sensationelle Meldung «mfzugreisen. wonach in München an der Aeldherrnhalle ein Kranz für di« Gefallenen de» 25. Juli 1SZ4 niedergelegt worden sei. Auf einen Protest her österreichischen Regierung sei der Kranz zwar entfernt, dann aber neuerdings wieder angebracht worden. Aus einen neuen Protest hin sei erklärt worden, da» Denkmal sei nicht Staatseigentum sondern Eigentum der Partei. * Die stallenlsche Presse ist hier einer sehr übkenBran- nenveraiftung zum Opfer gefallen, indem sie eine aus Wien stammende Meldung übernahm, ohne sich von deren Richtigkeit ,zu überzeugen, wie es doch bei der Wichtigkeit des Inhalts dieser Meldung als notwendig zu bezeichnen ist. Würde sich dieser in der Meldung verbreitet« Vorgang in München tatsächlich zugetragen haben, wäre der Beweis erbracht, daß sich Deutschland durch diese Kran-z- niederlegung mit oen Dollfuß-Mördern auf eine Stufe stellt, allo sich in innerösterreichische Angelegenheiten Wischt. * Im Gegenteil, der Führer betonte nach den damalige« vorsällen in Wie« nnd anch wiederholt in den letzte« Monaten in seinen großen außenpolitischen Neben, baß sich daS Deutsche Ncicb um die Annenpolttik Oesterreichs nicht kümmere. Diese Slcllunguabiue ist der italienischen Presse genau so bekannt wie der übrigen Auslandspreise. Der Widerspruch zu den Ausführungen des Führers hätte die italienische Presse vcranlaffen muffen, wollte sic sich dem Bor wurf der Lllgcnhche nicht aussetzen, sich bei den deutschen amt lichen Stellen in Rom zu erkundigen. Die italienische Presse unterließ das, sie glaubte sich sogar berechtigt, diese Wiener Lügenmeldung mit der Ueberschrift zu versehen „Glorifi zierung der Dollfuß-Mörder in München-, Den italienischen Schriftlcitungen, die gerade im jetzigen Augenblick anschei nend nichts wichtigeres zu tun haben, als sich mit Meldun gen zu befassen, die aus Wien in ganz bestimmter Absicht verbreitet werden, hätte auch noch ein zweiter Widerspruch auffallen müssen, der darin liegt, daß diese Meldung Un terschiede zwischen Staatsführung und Partei macht. Genau so, wie in Italien die Faschistische Partei und Staat«- führung ein einheitliches Ganzes bilden, genau so besteh« auch bei uns kein Untcrichied zwischen Partei und Staats- siihrnng; Partei und Staat sind eins; schon auS dieser Tat sache ergibt sich die Verlogenheit der Meldung, gegen die wir schärfste Verwahrung einlegcn. Satholyche Auugmömiervereine la Württemberg mtlgelöft Don zuständiger Seite in Stuttgart wird mitgeteilt: Die Ueberariffe und Ausschreitungen von Angehörigen der katholischen Iugendverbände haben in den letzten Wochen ein Ausmaß angenommen, das polizeilich nicht mehr gedul- det werden kann. Neben anderen Verfehlungen waren besonders schwerwiegend die h i n t e rl i st i g e n.U e Ver fälle in Ebingen, wo Angehörige des Jungvol kes planmäßig angegriffen wurden, ferner in Herberts- Hofen, wo ein früherer Htzgehöriaer eines katholischen Iu» genoverems wegen seines Austritts niedergeschlagen wurde, und in Kirchhausen, wo ebenfalls Angehörige der deutschen Staatsjugend blutig geschla- g e n wurden. Zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe, Sicherheit und Ordnung wurden daher auf Grund von 8 1 der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat die katholischen Iungmännervereine in den Krei sen Balingen, Chintzen, Heilbronn und Neckarsulm vom württembergischen Politischen Landespolizeiamt aufgelöst und verboten. Das Vermögen der genannten Verbände wurde beschlagnahmt. Die beteiligten Kreise mögen sich die Auslosung in diesen vier Bezirken als letzte Warnung dienen lassen.
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