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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.11.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-11-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193511230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19351123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19351123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1935
- Monat1935-11
- Tag1935-11-23
- Monat1935-11
- Jahr1935
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.11.1935
- Autor
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Riesaer Tageblatt Drahtanschrift: Tageblatt Riesa. Fernruf Nr. 20. Postfach Nr. 52. und Anzeiger «Llbeblatt lllld Anzeigers. DaS Riesaer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Großenhain, des Finanzamts Riesa und des Hauptzollamts Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. Postscheckkonto: Dresden 1530. Girokasf«: Riesa Nr. 52. 273 Sonnabend, 23. November 1S35, abends 88. Jahra. DaS Riesaer Tageblatt erscheint febe« Taa abends '/,« Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, bei Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark, ohne Zustellgebühr» durch Postbezug RM. 2.14 einschl. Postgebühr lohne Zustellgebühr), bei Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte G aufeinanderfolgende Nr.) 55 Pf«., Einzelnummer 15 Pfg. Anzeigen für tie Nummer des Ausgabetages sind bis 10 Uhr vormittags aufzugeben: eine Gewähr für daS Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die gesetzte 48 mm breite mm.Zetle oder deren Raum v Rpf., die 90 mm breite, 3 gespaltene mm-Zeile im Texttetl 25 Rpf. (Grundschrift: Petit 3 mm hoch). Zissergebühr 27 Rpf., tabellarischem Satz 50°/. Aufschlag. Bet fernmündlicher Anzetgen-Bestellung ober fernmündlicher Abänderung eingesandter Anzeigentexte oder Probeabzüge schließt der Verlag die Jnanspruch- nähme aus Mängeln nicht drucktechnischer Art aus. Preisliste Nr. S. Bei Konkurs oder ZmangSvergleich wird etwa schon bewilligter Nachlaß hinfällig. Erfüllungsort für Lieferung und Zahlung und Gerichtsstand ist Riesa. Höhere Gewalt, Betriebsstörungen usw. entbinden den Verlag von allen eingegangenen Verpflichtungen. Geschästsstelle: Riesa, Goethestraße SS, Re Antworten Italien überreicht England lehnt neue Verhandlungen mit Italien ab — Frankreich «nterskceicht seine Zwangslage )l Rom. Wie vo« zuständiger italienischer Seite per. lautet, slub die Antwortnoten EnglaudS und Frankreichs aus die italienischen Viuspruchnoten gegen die Sühuemaß» nahmen nunmehr aus dem Wege über die italienischen Bot» schaste« i« London und Paris in Rom eiugetrossen. Die Bervsscntlichung soll wahrscheinlich heute Sonnabend gleich zeitig in den drei Hauptstädten ersolgen. MM MlMl W die WeM M Die britische Antwort auf die italienisch« Protestnote wegen der Sühnemaßnahmen stellt fest, daß di« Volker- bundsversammlung, der Völkerbundoral und die anderen Organe de» Völkerbunde» sich der Schwere ihrer Verant wortung und der Interessen Italien» ständig bewußt gewe sen seien. Die britische Regierung sei sich dieser Tatsache so sehr bewußt, daß sie der Ansicht sei. e» habe keinen Zweck. eineAu»sprache über die in der italienischen Rote erörterten Zrogen vonaeuemzueröfsaen oder zu wiederholen. Die Regierungen, die Im Dölkerbundorat sich der Auf gabe gegenübergesehcn hätten, Bestimmungen der Völker- bundsfatzung anzuwenden — die man angesichts des Cha rakters von Tatsachen, die nicht bestritten würden, hätte anwenden müssen —, seien verpflichtet gewesen, zu bestä- tigen, daß die italienische Regierung in Ver letzung des Artikels 12 zum Krieg geschritten sei. So stark auch die Gefühle der Freunoschast seien, die das Vereinigte Königreich gegenüber Italien hege, so habe die britische Regierung sich doch verpflichtet gefühlt, dieser Ent scheidung zuzustimmen und die Folgen auf sich zu nehmen, die das unvermeidlich in sich schloß. Die britische Regierung verhülle keineswegs ihr Bestre ben, soweit das in ihrer Macht als Mitglied des Völker bundes liege, so früh wie möglich «ine Regelung des zur Zeit bestehenden bedauerlichen Streites herbeizufuhren; sie suhle sich jedoch nicht in der Lage, gänzlich über die Unter stellung hinwcgzugehcn, die im letzten Absatz der italienischen Note enthalten gewesen sei, wonach anzunehmen sei, daß die britische Regierung in ihrer „freien und souveränen Beur- teilung" die Freiheit habe, ihre Ziele und ihre Handlungs weise festzulcgen. Die britische Regierung habe, als sie den Völkerbundspakt unterschrieben hab«, tatsächlich nicht ihre eigene freie und souveräne Beurteilung aufgegeben oder hierauf verzichtet, habe aber die Absicht gehabt, dies« Beur teilung in Zukunft in Uebereinstimmung mit den Verpflich tungen des Völkerbundes auszuüben. Kein« andere Haltung sei für die britische Regierung möglich; sie halte es daher naturgemäß für wünschenswert, daß die italienische Regie rung ihrer Mitgliedschaft beim Völkerbund eine gleiche Deu tung gebe. IieMUMAMWuW« Die am 10. November vom Ministerpräsidenten Laval -cm italienischen Botschafter in Paris überreichte Antwort hat folgenden Wortlaut: Durch eine Verbalnote vom 11. November hat die ita lienische Regierung die Aufmerksamkeit der französischen Regierung ans die Verantwortlichkeiten lenken zu sollen geglaubt, die nach ihrer Ansicht die Durchführung der vom Verbindungsausschuß in Genf vorgeschlagencn Maßnahmen in sich schließen würde, und auf die Folgen, die sic nach sich ziehen wurden. Sie hat infolgedessen den Wunsch geäußert, die Entscheidung der französischen Regierung hinsichtlich der diesbezüglichen Vorschläge kennen zn lernen. In Beantwortung der allgemeinen Beobachtungen, die die italienische Regierung vorgebracht hat, muß die franzö sische Regierung daraus Hinweisen, daß sie, da sic an den Genfer Beratungen teilgenommcn hat, die beständige Sorge des seiner schweren Verantwortung voll bewußten Völker bundsrates bezeugen kann, getreue Arbeit zu leisten und in reichstem Maße auf die berechtigten Belange Italiens Rücksicht zu nehmen. Die von allen Mitgliedern bcS BölkerbundsrateS gegenüber einer so eng mit allen Unternehmungen inter- nationaler Zusammenarbeit verbundenen Nation gehegten Gefühle waren das sicherste Unterpfand dieser freundschaft lichen Sorge. Besonders Frankreich mnßte baS Gewicht vo« Verpflichtungen nm so stärker empfinde«, als es den heißcn Wunsch hatte, sie mit seiner Anhänglichkeit an die französisch-italienischen Freundschaftsbande in Einklang bringen z« können. Die französische Regierung wird sich daher darauf beschränken, daran zu erinnern, daß am 7. Oktober die Vertreter aller im VölkerbundSrat sitzenden Sie neue englische Regierung Der Charakter der nationalen Regierung unverSndeek )i London. Amtlich wurden Freitag folgende Ver änderungen im Kabinett bckanutgegcbcn: Zum Lordsiegel bewahrer wird Visconnt Haiisor «bisher Kriegsministeri ernannt, zum Kriegsminister Mr. Duss Cooper «bisher Finanzsekretär im Schatzamt), zum Dominionminifter Mr. Malcolm Maedonald «bisher Kolonialminister),"znm Kolo- nialminister Mr. F. H. Dbomas «bisher Dominiouministcr). An Stelle von Duff Cooper wird zum Finanzsekretär im Schatzamt William S. Morrison ernannt. Der bisherige Lordstegelbewahrer Lord Londonderry ist zurückgetreten. o> Mit den Ernennungen vom Freitag nachmittag ist die Umbildung des Kabinetts "Baldwin abgeschlossen. Aus der Negierung scheidet nur eine Persönlichkeit aus, der bis herige Lordsicgclbcwahrer Lord Londonderrv. Ramsan Maedonald bleibt dagegen in seiner bisherigen Stellung. Zein Sohn ist ebenfalls Minister geblieben, llm den Wün schen der Dominions Rechnung zn tragen, ist lediglich ein Wechsel der Posten zwischen Thomas und Malcolm Mac- donald vorgcnommcn worden. Malcolm Maedonald ist anstelle von TbomaS Dominiouministcr und Thomas ist Kolonialminister geworden. Die wichtigste Ernenn««« ist zweifellos die Ernennung Duss Coopers zum Kriegsminister. Duff Cooper ist keine unbekannte Persönlichkeit. Der setzt 4'jährige entstammt einer alten schottischen Adelssamilie und nahm am ganzen Weltkrieg als Offizier des Grenadier GardcregimentS teil. Nach dem Kriege hat er bereits mehrfach wichtige Posten bekleidet. 1023 bis 1020 war er Finanzsekretär dcS KriegS- ministcriums. Diesen Posten bekleidete er auch von 1031 bis 1084. Nach der Kabinettsumbildung im Fahre 1034 wurde er Finanzsekretär des Schatzamtes. Von diesem Posten kehrt er nun wieder ins Ministerium zurück, dies mal aber als sein Leiter. Seine bisherige Stellung bat W. §. Morrison erhalten, der sich einen Namen als Vor sitzender des 1022er Komitees gemacht hat, einer wichtigen Gruppe der jüngeren Konservativen. Die Ernennungen bestätigen auch, daß Lord Bolton EvrcS-Monscll Marincministcr und Lord Ennlifsc Lister Lnstfahrtministcr bleibt. Auch die vielfach erwartete Um besetzung im englischen auswärtigen Amt ist nicht erfolgt. Sowohl Hoare wie Eden bleiben in ihren bisherige» Stel lungen. klillWe Blüttel z« den 8nd!nettsnndernngen Lord Londonderry übergangen? 1« London. Die Morgenblätter sind allgemein der Ansicht, dgß die Nenernennnngen im Kabinett den Charak» ter der nationalen Regiernng unverändert lasten. Die Ver teilung der KabinettSposten unter den verschiedenen Regie rungsparteien bleibt dieselbe: Die Konservativen sind mit 15, die Simon Liberalen mit 4 und die nationalen Arbeiter- parteiler mit 8 Ministern vertreten. Fn politischen Kreisen nimmt man an, daß noch weitere Veränderungen im nenen Fabre folgen. Fbr Umfang hänge von der politischen Ent wickelung ab. Einige Blätter behaupten, der bisherig« Lordsieaelbewahrer, Lord Londonderry, sei bei der Ausstel lung der Kabinettsliste stillschweigend übergangen worden. DaS Verfahren sei verwunderlich. Lord Londondcrrn lei ziemlich enttäuscht über sei nen „unfreiwilligen Rücktritt". To sagt „TimeS" im Leit artikel, eS sei dem Minister sebr unangenehm gewesen, daß er sich übergangen sab. Dies sei übrigen- damit zu erklä ren, daß normalerweise nur zwei Minister im Oberhaus fitzen dürfen. Die Entscheidung sei dann zu Ungnnstcn Lord Londondcrrns ausgefallen. Für „News Chronicle* sind die Aeuderunacn im Kabi nett ein Zeichen dafür, daß Baldwin gewillt sei. seinen Er klärungen nachzulcben. Bis setzt habe Bgldwin die Mi nister nicht gefördert, deren Namen im Urteil der Oesfcnt- lichkeit mehr mit dem Gedanken der Wiederaufrüstung alS einer tatkräftigen Friedenspolitik verbunden sei. Tie neu« KabinettSlistc lasse den Verdacht nicht anskommcn, daß di« Regierung sich von der Politik der Unterstützung des Völkerbundes abwendcn könne. Regierungen mit Ausnahme der italienischen, bei der Gegenüberstellung unbestrittener Tatsachen mit den ge bieterischen Bestimmungen der Völkerbundssatzungcn fest stellen mußten, daß die italienische Regierung in Verletzung des Artikels 12 zum Kriege ihre Zuflucht genommen hatte. Gleichviel, welche Freundschaftsgefühle sic gegenüber Italien hegt, war sie daher nicht imstande, diese Feststellung zu verweigern. Aus dieser Lage ergaben sich unvermeidliche Folgen. Gegen die Verpflichtungen der Bölkerbnndssatznngrn z« verstoßen, hätte bedeutet, für die Znknnft die Möglich keiten der Anwendung von Bestimmungen in Frage zn stellen, die ei« wesentliches Element der den Völkerbunds mitglieder« gewährleisteten Kollektivsicherheit bilden. Dieser gebieterische Grund verbietet eS trotz der Sorge nm die französisch-italienischen Beziehungen und trotz der Gefühle sowie trotz der Beeinträchtigungen, die sich für die franzö sische Wirtschaft daraus ergeben, der französischen Regie rung, die schon aus den 18. November anbcranmtc Anwcn- düng von Maßnahmen auszuschiebcn, denen sic sich anzu schließen erklärt hat. Die französische Regierung ist nichts destoweniger mit den anderen Völkcrbundsmitgliedern einig in der Auffassung, daß die Anwendung der Völker- bundssatzungen, die in Artikel 1« pflichtgemäß gewiße Ein schränkungsmaßnahmcn enthglten, ihnen außerdem die moralische Pflicht aulersegt, möglichst rasch eine friedliche Beilegung des setzigen Streites zn suchen. Die italienische Regierung weiß, daß die französische Regierung keine Bemühung in diesem Sinne versäumt hat, und daß sie ans diesem Wege beharren wird, wobei ihre Betätigung und die der englischen Regiernng ans der letz ten Sitzung des Verbindnngsausschnsses unterstützt wurde. Die französische Regierung legt in Erwgrtnng dessen, baß eine Regelung dcS Streites den von den Völkerbunds satzungen vorgeschricbcncn Maßnahmen ein Ende bereitet, Wert darauf, zu betonen, daß keine dieser Maßnahmen gegenüber Italien den Charakter einer feindlichen Hand lung hat, den die italienische Regierung ihnen beilegen zu können glaubt. Italien, das bei der Gründung des Völker bundes jene hervorragende Nolle gespielt hat, an die die italienische Regiernng erinnert, kann diese Wahrheit nicht verkennen. Das ist der Wunsch, den die französische Negie rung äußern zu können glaubt, indem sic gleichzeitig ihre erneute Hoffnung betont, daß die Stunde beschleunigt werde, in der der jetzige Streit ein Ende nimmt znm größten Vorteil der Gemeinschaft der Völker und der inter nationalen Zusammenarbeit. Mn M Die SWMWWrn X Warschau. Die polnische Note, die in der Frage der Sülinemaßnahmcn der italienischen Regierung zuge gangen ist, weist, ivie Regierungsblätter berichten, darauf bin, daß Polen i» seiner Eigenschaft als Mitglied beS Völkerbundes die sich ans dieser Tatsache ergebenden Ver pflichtungen erfüllen und daher die Lnhuemaßnahmen ohn« Rücksicht ans die herkömmlichen Freundschaftsbande zwischen Italien n«d Polen habe anwcndcn müßen. Amerika sperrt veiaarsahr nach Naliea Nachdem Innenminister Ickes die amerikanische Oel- industrie ermahnt hatte, die Oelsendungen nach Italien ein- zustcllen, gibt das Staatsdepartement bekannt, daß m Zu kunft Anleihen, die die Bundesregierung den Reedereien gewährt hat, als Druckmittel benutzt werden fallen, um den Transport von Kriegsmaterial unmöglich zu machen. In der Tat find mehrere Tankschiffe, die Petroleum au» mexikanischen Häsen nach Italien bringen sollten, nicht nuagesähren, weil die Reeder von der Regierung die Mit teilung erhielten, das; unweigerlich finanzielle Druck- mittel angcwendet würden, falls sie entgegen dem Wunsch Roosevelt» kriegrgeschäsle tätigten. Gleichzeitig betont man in politischen Kreisen erneut, daß der italienisch-abessinische Krieg und die dadurch her- vargerufene Unsicherheit auf die Erholung der Weltwirt schaft und besonders aus eine Stabilisierung der Währungen schädigend und hindernd einwirke, ganz zu schweigen von dem negativen Einfluß, den dieser Krieg auf alle Abrüstungs bestrebungen habe. „SM 8kM" Md „SMdM UM" ISr dm steWMet wieder mewssell )l Berlin. Der ReichSministcr -eS Innern hat dae im Reichsgebiet gegen die englischen Zeitungen „Daily Expreß' und „Lundan Expreß" bestehende Verbot mit so» fortlaer Wirkung aufgehoben.
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