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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.11.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-11-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193511252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19351125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19351125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1935
- Monat1935-11
- Tag1935-11-25
- Monat1935-11
- Jahr1935
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.11.1935
- Autor
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Riesaer Tageblatt Drahtanschrift: Tageblatt Riesa. Fernruf Nr. 20. Postfach Nr. 52. 271 ««d Anzeiger lElbeblatt mü> Anzeiger). DaS Mesaer Tageblatt ist da« zur Beröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Grotzenhain. de« Finanzamts Riesa und des Hauptzollamt» Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. Postscheckkonto: Dresden 1588. Girokasse: Riesa Ar. LS. Montag, SS. November 1S8S, abends 88. Jahr». DaS Riesaer Tageblatt erscheint sebe« Tag abend» '/,« Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, bet Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark, ohne Zustellgebühr» durch Postbezug RM. 2.14 einschl. Postgebühr lohne Zustellgebühr), bet Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte j6 aufeinanderfolgende Nr.) 55 Pfg., Einzelnummer 15 Pfg. Anzeigen für tte Nummer des Ausgabetages sind bis 18 Uhr vormittags aufzugeben; eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die gesetzte 48 mm breite mm.Zeile ober deren Raum v Rpf-, die VO mm breite, 8 gespaltene mm.Zeile im Textteil 25 Rpf. (Grundschrtft: Petit 8 mm hoch). Ziffergebühr 27 Rpf., tabellarische. Satz 50°/. Aufschlag. Bei fernmündlicher Anzeigen-Bestellung oder fernmündlicher Abänderung eingesandter Anzetgentexte oder Probeabzüge schließt der Verlag die Inanspruch nahme aus Mängeln nicht drucktechnischer Art auS. Preisliste Nr. 3. Bei Konkurs oder Zwangsvergleich wird etwa schon bewilligter Nachlaß hinfällig. Erfüllungsort für Lieferung und Zahlung und Gerichtsstand ist Riesa. Höhere Gewalt, Betriebsstörungen usw. entbinden den Verlag von allen eingegangenen Verpflichtungen. Geschäftsstelle: Riesa. Goetheftrabe SS. Santtionsmüdigkeit in England )s London. Mehrere SonntagSblätter melden aus Genf, es sei zu erwarten, daß am 16. Dezember ein iuter» nationales Verbot der Oclauosuhr nach Italien in Kraft treten werde. Das geplante Oelcmbargo sei in den Unter« rednngen LavalS mit dem britischen und dem italienischen Botschafter am Sonnabend erörtert worben. Der weiteren Entwicklung der Sühnepolitik steht mau in Loudon nicht ohne Befürchtungen entgegen, wobei be- souders auch die schwierige innerpolitische Lage Frankreichs als wichtiger Faktor betrachtet wirb. So glaubt der Kundan Dispnich, baß die französische Krise möglicherweise dem ganzen außenpolitischen Feld ein anderes Gesicht geben werde. Lavals Schwierigkeiten bei seinen Bemühungen, den Franc zu retten, und die Unruhen in Frankreich könn ten die Anwendung der Sühnemaßnghmen von selten Frankreichs schwächen. Die englische Regierung sei sich dieser Möglichkeit bewußt und bemühe sich daher, wettere Franc-Stürze zu vermeiden. Auch Washington habe sich dieser Untcrstützungsaktion angeschlossen. Man befürchtet außerdem, daß Laval vielleicht versuchen werde, ein beson« beres FriebenSabkommcn mit Musto'ini znstandeznbringen. Die neuen englisch-französischen Besprechungen 'n Paris zielten ans eine Verhinderung dieser Möglichkeiten ab. Nach den Sonutagsblättern zu schließen, ist in der eng lischen Ocsfentlichkeit eine gewilse Sanktionsmüdigkeit ein getreten. So schreibt Scrntator in der Snnday Times, die beste nnd vielleicht einzige Möglichkeit eines Friedens liege nicht in der Ankrechterhaltung des BvlkerbundSstatntS in seiner fetzigen Form, sondern in seiner völligen Abände- rnng. Artikel tk mülle dabin abgeändert werden, daß baS Vorgehen des Völkerbundes nur noch ans eine „Mobilisie rung des Bölkergewifiens* nnd aus rein moralische nnd suristischc Meinnnqsänßernngen beschränkt werde. Ferner mülle die Aufrechterhaltung dcS Friedens im Mittelmeer nicht mehr durch den Völkerbund, sondern durch einen Regionalpakt der Mittelmccrmächte nach dem Muster des LocarnovertragcS erfolgen. Schließlich solle eine genaue Begriffsbestimmung des Angriffs festgesetzt nnd dg» See recht dgßin abgrändert werden, daß feder Signatarmacht freie Verbindung mit ihren Uebcrseebesitzungrn garantiert sei, so lange sie sich keiner AngriffShandlung schuldig'« mache. Im Obscrner schreibt Ggrvin. daS Ergebnis der briti schen Initiative in der Sübnevolitik sei zunehmende Be- nnruhignng. Nnocwißheit nnd Besorgnis in dec ganzen Welt. Nach ibrcm Wahlerfolg möge sich die Negierung nunmehr wieder einer gemäßigteren Politik znwenden. Die Mehrheit des englischen Volkes nnd beinah« daS ganze iranzöstsche Volk hätten di« Snbnepolitik satt. vor elmr MMMrede Lavals )s Paris. Vor dem Zusammentritt des Parlaments wird Ministerpräsident Laval «ine Rnndsunkred« halten, -ie entweder nach dem Ministerrat am DienStagvormittag oder am Mittwoch, dem Tag vor dem ParlamcntSzusam- mentritt, stattfinden dürste. Tic Rundfunkrede wird einen Rechenschaftsbericht enthalten. Man rechnet aber auch da mit, daß sich der Ministerpräsident eingehend über die Außenpolitik auSsprcchen wird und über die Rolle, die er selbst zugunsten des Ausgleichs des italienisch-abessinischen Streits gespielt hat. ES scheine auch, als ob Laval einen Absatz über das deutsch-französische Verhältnis einfttgcn werde. Inncrpolitisch werde er wahrscheinlich auch eine Anspielung auf die Zusammenstöße zwischen Volksfront und Feuerkreuzlern in Limoges und auf die Frage der Aampfverbände überhaupt machen. Fr KM Ml NM' )s ASmara. sFunkspruch des DNB.-Kriegsbericht- rrstatters.) Aus dem Flugplatz Asmara zeichnete General de Bono am Sonntag vormittag zahlreiche Kampfflieger mit Ehrenzeichen aus. Auch viele gefallene Offiziere wurden noch nachträglich geehrt. General de Bono hielt bei dieser Gelegenheit eine Ansprache, in der er u. a. sagte, daß der Krieg kaum erst begonnen hgbe, aber alle Völker und Raffe» überzeugt sein könnten, daß der Endsteg Italien gehöre. MWImev Wiens Wen lir veoMMett Das nach Auslandsnachrichten als unmittelbar bevor stehend angesehene Benzinausfuhrverbot der sanktionsfüh renden Staaten nach Italien, dem sich auch die Vereinigten Staaten anschließen werden, muß zwangsläufig für Italien eine große Benzinknappheit bringen. Nachdem die Preife bereits erheblich gestiegen sind, werden fetzt einschnei dende Sparmaßnahmen erwartet. Zahlreiche Au tobuslinien in Rom wurden bereits eingestellt. An sämt liche Kraftwagenbesitzer Italiens ergeht die Aufforderung, ihre Wagen nur zu den dringendst notwendigen Geschäfts fahrten zu benutzen und auf jegliche Vergnügung«, führten zuverzichten. Man spricht davon, daß eine Vorschrift erlassen werden wird, die die Benutzung von Autos am Sanvlag ^erbietet, Sst-Hopei erklärt sich für unabhängig )s Pei ping. Wie hier am Sonntag bekannt wird, bat sich baS Gebiet Tschitung, daS allgemein Oft-Sop«i ge» naunt wird, für unabhängig erklärt. Dieses Gebiet, da ss Bezirke der Provinz Hopei umfaßt, deckt sich im allge meinen mit der bisherigen entmilitarisierten Zone. An der Spitze steht fetzt ein autonomer antikommunistischcr RegierungSauSschnß von neun Personen unter Führung von Iinjukcng. Der Sitz der Regierung ist die 88 Kilo meter östlich von Peiping gelegene Stadt Tungtschau. M« Wartet vaWWe »er MkinMMW )l Tokio. Der Sprecher des Auswärtigen Amtes er- klärte, die fapanische Regierung erwarte genaue Vorschläge der Ngnkinn-Regierung für die Durchführung der von Tschiangkaischck angenommenen japanischen Forderungen. Der Finanz- nnd der Anßcnpolitik der Nanking.Regierung müsse man den Eharaktcr einer zentralen chinesischen Regie- rnngSpolltik abiprcchen. DaS Verhalt«» der Nanking- Regierung sei nnausrichtig. Sie vertrete nur einzelne Gruppen, gestützt aus gewisse Mäckie. Tie Politik der Nanking-Regierung sei gegen die allchinesischen und sapa- nischen Interessen gerichtet. Ter Sprecher gab schließlich Angriffe verschiedener fapanischer Kreise auf das Aus wärtige Amt in Tokio wegen der Verhandlungspolitik mit der Nanking-Regierung zu. Nie livivMalMseMW M-Welr )l Peiping. Zu der UnabhäugigkeitSerklSruug Ost- Hopcis wird weiter berichtet, daß die vorläufige Regierung diese- Gebietes von der Stadt Tungtschau auS ein Rund telegramm au die Häupter der fünf Norbprovinzen gesandt hat, in dem sie unter scharfen Angriffen auf die Nanking- Regierung und den Kuomintang auffordcrt, an der neuen Unabhängigkeitsbewegung teilzunehmen. DaS Ziel einer völligen Trennung von Nanking Wirt nunmehr offen zugegeben. Tie Bewegung spitzt sich vor- nebmlich aus zwei Organisationen, die ihren Sitz in der japanischen Konzession in Tientsin haben. Bei der einen handelt es sich um die von dem Japaner Kojischo organi sierte „FriedcnSgelellschaft", bei der zweiten um die „Ver einigung zur Beschleunigung der Volksautonomie kür Nordchina". Beide Organisationen stehen den japanischen Truppen sehr nahe. Der Regiernngsausschnß in Tungtschau besteht aus schließlich ans ttnterbeamten IinfukcngS nnd Offizieren der Sonderpolizei der entmilitarisierten Zone. Tie Haltung Sungschennans und der 2l>. Armee ist noch ungewiß. Von ihrer Haltung jedoch wird die weitere Entwicklung der Bewegung abhängcn. * Meral ömMkWn Mel NMev Mit MMvv Japanischer Protest )l Tokio. Ter Oberstkommandierende de» Militär bezirks Pciping-Tientsin, General Sungtschenuan, hat, wie die Agentur „Rengo" meldet, sofort nach der Erklär»»» der Selbständigkeit von Ost-Hopei drei Kompanien Insa», terie nach Tungtschau, der Hauptstadt de- abgefallenen Gebiete», gesandt Tie japanischen Militärbehörde» habe» gegen diele Maßnahme unter Berufung auf den Waffen stillstand von Tangku, durch den chinesischen Truppen da» Betreten der entmilitarisierten Zone untersagt wurde, Protest eingelegt. Meldungen aus Tientsin zufolge veranstalteten 8880 Chinesen in dieser Stadt eine Kundgebung, in der ebenfalls die Selbständigkeit von der Nanking.Regierung gefordert wurde. Tie Kundgeber besetzten alle öffentlichen Gebäude, sie wurden jedoch aus dem Polizeipräsidium wieder ver trieben. Tic chinesischen Behörden haben die japanischen Militärbehörden gebeten, ihnen bet der Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung in Tientsin behilflich zu sein. Ser Einzug des Königs Georg Athen, 25. November. Aus allen Gegenden Griechenland« sind viele lausend« nach Athen gekommen, um hier am heutigen Montag den großen lag de« Einzugs ihres König, zu erleben. Auch viele Fremde haben sich in Athen eingesunden. Vie griechisch« Hauptstadt ist festlich geschmückt. Ein Meer von Zahnen, Mappen, Kronen und Königsbildern deutet auf den großen Aesllag hin. Extraausgaben der Zeitungen unterrichten laufend Über die einzelnen Phasen der Uebersahtt de» Kö nig». Der König und der Thronfolger lassen sich an Lord der „helli" durch Aunksprüche laufend über die begeisterte Stimmung de» griechischen Volke» unterrichten. )s Athen. König Georg A. so» Griechenland ist in Begleitung de» Thronfolger» Prinz Paul an Bord dcS Kreuzers „Hclli" im Hafen von Alt-Phalero» eingetrossc» und bat sich gegen 18 Ubr an Land begeben. Schon seit den frühen Morgenstunden war die Bucht von Alt-Phaleron bei prächtigstem Wetter von einer riesigen Menschenmenge umlagert, die von allen Teilen des Landes berbcigeeilt war, um den Augenblick mitzuerleben, wo der König nach jahrelanger Verbannung zum ersten Male wieder die Heimaterde betrat. Ter starke Sturm, der in den letzten Tagen geherrscht batte und durch den bekannt- lich die Ankunft des Königs um einen vollen Tag verzögert wurde, ist im Abflauen. Der Saronische Meerbusen ist nur noch leicht bewegt. Plötzlich kommt Bewegung in die Mafien, denn ganz in der Ferne beim Lcuchtturm der ruhmreichen Insel Salamis wird die Gricchenflotte gesichtet. Bald hat sie die Höbe der Insel Regina erreicht und nun bietet sich den Harrenden ein unvergleichliches Bild. Tie grauen Leiber der über die Toppen beflaggten Kriegsschiffe im tiefblauen Meer und als Hintergrund die herrlich geformten Umrisse der Inseln Aegina und Salamis, während ganz in der Ferne die Berge des Peleponnes hervorlugen. Flugzeuge geben der Flotte das Geleit und Scharen von Dampsern und Booten aller Art umkreisen die Schiffe, die ruhig und sicher den Hafen ansteuern. Tann wirst die „Hclli" die Anker. Die Geschütze der Kriegsflotte donnern den Königssalut, aus Athen und Alt-Phaleron klingt Glockengeläut herüber, und im Handelshafen PiräuS beulen die Schiffssirenen. Aus allen Gesichtern leuchtet die Freude über die Rückkehr des Königs, der, wie man hofft, dem Lande nach jahrelangen innerpolttische» Wirre» eine glücklichere Zukunft bereiten mir-» Ter König, der sich von Bord des Kreuzers in dem königlichen Motorboot an Land begeben batte, wurde dort vom Ministerpräsidenten, der während seiner Abwesenheit die Regentschaft geführt batte, begrüßt und mit den Mitglie dern der Regierung bekauntgemacht. Ferner waren bei der Begrüßung der Präsident der Athener Gemeindeverwaltung, der eine kurze Ansprache hielt, zugegen sowie die General- stabschesS von Heer, Marine und Luftfahrt, der Militär gouverneur und Kommandant von Athen sowie der oberste Vertreter der Polizeibehörde. Nachdem der König für den festlichen Empfang mit be wegten Worten gedankt hatte, begab er sich im Kraftwagen nach der Hauptstadt. « ver leierim Maa AM «emr la »ie LlleMk MMM )s Athen Auf seinem Wege nach Athen nahm der etwa 58 Kraftwagen umfassende königliche Zug seinen Weg durch die iecho Kilometer lange ichnurgcradc SnngroS- Allee, die mit Fahnen und Girlanden reich geschmückt ist. Hinter einem dichten Spalier von Truppen aller Waffen gattungen säumt eine rissige Menschenmenge die Straße. Immer wieder erschallen jubelnde Hochrufe aus den König und den Thronfolger, die ununterbrochen grüßen. Auf der Hälfte dcS Weges, au der Stelle der alten Kalliroe-Ouelle, ragt ein 12 Meter hoher Triumphbogen, der gleichzeitig die Grenze der Stadt Athen andeutet. Kurz darauf, am Tor des Hadrian, hält der Zug. Hier haben sich der Bürger meister von Athen, Kodzias, sowie die Bürgermeister aller anderen griechischen Städte, die Präsidenten der Stadtver waltungen und anderer Körperschaften, Aufstellung ge nommen. Tie KönigSslagge wird gehißt und die Musik spielt den KönigSmarsch. Kanonenschüsse geben bas Zeichen zu einem allgemeinen Glockenläuten. Tann entbietet der Bürgermeister von Athen dem König de» Willkommens gruß der Landeshauptstadt. Nach der Ansprache des Bürgermeisters dankte der König ticfergrisfcn für den herzlichen Empfang und erklärte, er sei glücklich, ins Vaterland zurttckkehren zu dürfen. Dann fetzte der Festzug seinen Weg in die Stadt fort.
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