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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.12.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-12-07
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193512074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19351207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19351207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1935
- Monat1935-12
- Tag1935-12-07
- Monat1935-12
- Jahr1935
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.12.1935
- Autor
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Riesaer Tageblatt »-.»»-.»m: ««d Anzeiger (Elbeblatt mü> Aryckga). N^rnf Nr. 20. Da» Riesaer Tageblatt ist da» z«r Beröfsentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtsHauptmannschaft Birokasse: Postfach Nr. V2. Großenhain, de» Finanzamt» Riesa und des Hauptzollamts Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. Riesa Rr. 52. 285 Sonnabend, 7. Dezember 1S8S, abend» 88. Jahr«. Da» Mtesaer Tageblatt «rscheiut jede« Tag abend» V.« Uhr mit Ausnahme der Gönn- und Festtage. Bezugspreis, bei Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark, ohne Zustellgebühr) durch Postbezug RM. 2.14 etnschl. Postgebühr (ohne Zustellgebühr), bet Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte (t> aufeinanderfolgende Nr.) 55 Pfg., Einzelnummer 15 Pfg. Auzeigeu für bte Nummer beS Ausgabetages sind bis 10 Uhr vormittags aufzugeben; eine Gewähr für daS Erscheinen an bestimmten Tage« und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die gesetzte 4« mm breite mm.Zetl« oder deren Raum S Rpf., di« 20 mm breite, 8 gespaltene mm.Zetle im Texttetl 25 Rpf. (Grundschrift: Petit 8 mm hoch). Ziffergebühr 27 Rpf., tabellarische Latz 50"/. Aufschlag. Bei fernmündlicher Anzetgen-Bestellun« oder fernmündlicher Abänderung eingesandter Anzetgentert« oder Probeabzüge schließt der Verlag die Inanspruch nahme au» Mängeln nicht drucktechnischer Art au». Preisliste Nr. 8. Bet Konkurs oder Zwangsvergletch wird etwa schon bewilligter Nachlaß hinfällig. Erfüllungsort für Lieferung und Zahlung und Gerichtsstand ist Ries«. Höhere Gewalt, Betriebsstörungen usw. entbinden den Verlag von allen etngegangene« Verpflichtungen. Geschäftsstelle: Riesa. Goetheftraße S». Görings Staatsbesuch in Hamburg Dee Empfang beim hambnraNche« Senat )s Hamburg. Nach seiner Rückkehr an» dem Ham burger Hafen begab sich Ministerpräsident Göring zum Empfang des hambnrgischen Senats in» Rathaus. Vor dem Rathaus war eine Ehrenbatterie der 1. Ab teilung des Flakregiments 6 angetreten. Unter den Klän gen des Präsentiermarsches schritt General der Flieger Göring die Front ab. Dabei bereitete die Menge, die sich aus dem Adolf-Hitler-Platz eingefunden hatte, dem Mini- sterpräsidcntcn begeisterte Kundgebungen. Im großen Saal des Rathauses batten sich indessen unter Führung von Reichsstatthalter Gauleiter Kaufmann, dem Negierenden Bürgermeister Krogmann und dem Kom mandierenden General des IN. Armeekorps, Generalleut nant Knochcnftaner, die leitenden Männer de» politischen, wirtschaftlichen und künstlerischen Hamburg eingesunden. Regierender Bürgermeister Krogmann hieß den Mini- fterpräsidcnten herzlich in den Mauern der Freien und Hansestadt Hamburg willkommen und führte u. a. anS: -Wir bewundern in Ihnen den klaren Blick und die Tat kraft, mit der sie die Dinge anpacken. Zu den großen außenpolitischen Erfolgen unseres Führers haben Sie ganz wesentlich brigctragen, indem Sir mit fast übermenschlicher straft die deutsche Luftfahrt ans dem Boden gestampst baden. Als ein Zeichen seiner Verehrung und seiner Dankbarkeit hat der Senat beschlossen. Ihnen, Herr Mini sterpräsident, die Goldene hamburgische Ehrendenkmünze zu verleihe«. Sie ist gestiftet worden am 2k I»li 1«58 zur ,öffentlichen Anerkenn««» erheblicher Verdienste an die ktadt Hamburg" und ist bisher nur wenige Male seit ihrer Stiftung verliehen worden, darunter dem MeichSpostmini. ster von Stephan und -cm Generalobersten Graf von Waldersce." Unter dem lebhaften Beifall der Teilnehmer an dem Empfang überreichte der Bürgermeister anschließend dem Ministerpräsidenten die höchste bambnrgifche Auszeichnung. Ministerpräsident Göriug dankte für die überaus herz liche Ausnahme in Hamburg und für die ihm zuteil ge- wordene Ehrung. „Hamburg ist und bleibt", so hob er bervor, „das AuSsallStor des Deutschen Reiche» «ach lieber« lee und zn den Weltmeeren, und Hamburg muß für diese feine Aufgabe ein kräftige» und wohlgebautes Fundament besitzen. Mit großer Freude habe ich heute wieder «Ine Fahrt durch den Hamburger Haien machen können, und mit Stolz saß ich die rege Tätigkeit im Hafen und auf den Wersten. Mit Genugtuung konnte ich seftftellen, wie sich Hafen« nnd Werftarbeiter einmütig zn ihrem großen Werk bekannten. DaS Blühen und Gedeihen Hamburgs wird immer ein Barometer kein der Entwicklung, des Wohl- standeS nnd de-z Glücks unseres ganzen großen deutschen Vaterlandes. Wenn ich daher dem Wunsch Ausdruck gebe, daß die Stadt Hamburg einer neuen und großen Znkunft entgegengeßen möge, so weiß ich. baß ich damit den Wunsch der gesamten deutschen Nation äußere." Nach dem Empfang verweilte der Ministerpräsident noch einige Zeit mit den führenden Männern Hamburgs in den Räumen des Hamburger Rathauses. ?er MM M MlWkkMl vel WMe» MW in M»nn )s Nürnberg. Die Veranstaltungen anläßlich der Jahrhundertfeier -er deutschen Eisenbahn nahmen heute Sonnabend vormittag mit einer schlichten Gedenkfeier für die Schöpfer der ersten deutschen Eisenbahn ihren Anfang. Oberbürgermeister Will« Liebel erinnerte am Grab« Johannes Scharrers, des Gründer» der Nürnberger Lud- wigS-Eisenbahn-Gesellschaft, daran, daß die Stadt Nürn berg in diesem Fahre bereit» in würdigen Feiern seiner großen Verdienste gedacht habe und legte für die Stadt Nürnberg und die gesamte Bevölkerung einen großen Lorbeerkranz am Grabe nieder. In kurzen Ansprachen würdigten ferner Vertreter der LubwigS-Eisenbahngesell- schaft, des Hanptvereins Deutscher Ingenieure, und de» NS.-Vundes Deutscher Ingenieur«, BeztrkSverein Franken und Oberpfalz, die Pioniertat Scharrer». Hierauf wurden an ber Gruft Georg Zacharias Pl«ß> ncrs, der den Gedanken Scharrer» al» erster begeistert ausgenommen und als Mitbegründer und Vorstandsmit glied der Ludwig-Etsenbahngesellschaft den Plan in die Tat umzusetzen half, Kränze ntebergelegt. Oberbürger meister Liebel wies dabei darauf hin, daß zur gleichen Stunde in Straßburg ein Kranz ber Stadt Nürnberg am Grabe des Erbauer» der Ludwigs-Eisenbahn, Ingenieur Denis, niedergelegt worben sei. Mit einem kurzen Gedenken am Grabe de» Engländers William Wilson, der die erste Lokomotive ber Ludwig». Eisenbahn führte, fanden die Ehrungen, an denen sich auch eine Abordnung engl. Eisenbahn»» beteiligte, ihre» Abschluß. Sorge für das Voll - Sicherung des Reiches Ansprache de» Ministerpräsidenten Göring in Hamburg Ministerpräsident Göring sprach am Freitagabend in Hamburg auf einer gewaltigen Kundgebung in der Han- seatenhalle. Der Ministerpräsident erklärte: Unser Ziel ist klar: Deutschland muß seinen Platz an der Sonne wieder erhal ten. Allerdings, es ist bis dahin ein mühsamer Weg! Kann sich jemand überhaupt vorstellen, welche Gefühle «inen Füh rer bewegen müssen, wenn er sich eine solche Aufgabe gestellt hat? Viel ist schon erreicht Der Deutsche tritt den anderen Rationen wieder mit dem Bewußtsein entgegen, daß sein Vaterland auferstanden ist durch eigene Kraft. wir versuchten heute, die Tageosragen elnjuordnen unter da» eine große Schicksal, gefeh: Sorge für da» Volk und die Sicherung de» Reiche«, in dem wir wohnen! (Stürmischer Beifall.) Vie Sicherung de« Reiche» ergibt sich darau», ob «in Volk s«ine Tret heil vesihl. Ohne Freiheit kann auch nicht von Sicherheit gesprochen werden, wir Deutsche haben erkennen müssen, daß Freiheit und Ehre zwei untrennbare Begriffe sind, und daß, weun diese beiden Fundamente zerstört wurden, zwangrläuslg jede» Volk zerstört wurde. Roch nlemal» hat man ein Volk oe- jehen. da» für materielle Dinge in den Tod gegangen ist. In dieser Erkennlni» war e» nur zwangsläufig, daß do» deutsche Volk sich durch sein neue» Heer wieder die Sicherheit schasste, wir haben nicht ausgerüstet, um wieder Paraden zu haben, nicht um militärischen Gefühlen nachzugehen, nicht um andere Völker zu unterdrücken, sondern um dem Weltfrieden und unserem Frieden zu dienen, wenn ein« große Ration ihren Frieden garantiert, dann ist da, der beste Verve!» für ihr« Friedensliebe. Wir haben erkennen müssen, daß ein wehrlose» Volk den Nachbar sehr stark anreizen kann, gewiss« Ding« zu tun, die sich durchaus nicht mit dem Begriff Frieden decken. Gewiß, wir sind für internationale Verständigung, aber weil wir dafür sind, haben wir ausgerüstet, denn diese in ternationale Verständigung hat ihre eigenen Manieren. Wir haben durch unsere Aufrüstung gesorgt, daß wir in der internationalen Verständigung wieder richtig gehört «er ben. Dee Führer hat oft erklärt: wir wünschen keine Er oberungen, wir wünschen keinen fremden Besitz, wir wün schen niemanden anzugreisen, ober wir wünschen vor allen Dingen, selbst nichi angegriffen z« werden und selbst nicht verschluckt zu werden. (Neuer anhaltender Beifall.) Wenn wir daran zurückdenken, wie die E r t r ä g n i s s« de» Fleißes deutscher Arbriter an fremd« Mächte abgeführt wurden, so war dos kein friedlicher Zustand mehr. Niemand kann bestreiten, daß wir augen blicklich wieder trotz der Friedensliebe des deutschen Volkes und sogar trotz der Friedensbeteuerungen aller anderen Völker in einer Zeit gewaltiger Spannungen leben. Wir können nicht wissen, ob und wann diese Spannungen sich in einem furchtbaren Unwetter über Europa entladen. Gott gebe, daß die Spannung sich nicht in dieser Form löst, aber das entbindet ein« verantwortungsbewußte Staatsführung nicht davon, dafür zu sorgen, daß, wenn das Unwetter ein tritt, die deutschen Fluren davon nicht verheert werden können. Wir werden den Frieden und das Glück, die Frei heit und die Ehre des deutschen Volke» unter allen Um ständen garantieren und zu schützen wissen. Das war unsere Pflicht und gemäß dieser Pflicht haben wir gehandelt. Erz Hal fiel» ein Reich stark gemacht, Buller und Schmalz haben höchsten« ein Volk feit gemacht. Gigantische Arbeit hat diese neue Wehrmacht aekosteft «» gehörten dazu auch die Rohstoffe, die wir vom Ausland beziehen mußten. Es fragte sich, ob wir für unsere Devcsen Erze kaufen sollten oder andere Dinge. Wir haben uns für die Erze entschieden; das ist «ine Teilursache der Butter knappheit. Das deutsche Volk hat bewiesen, daß es bereit ist, für ein großes Ziel Opser zu bringen; es sind nur immer die Nörgler und die Schieber, die das nicht wahr haben wollen, es sind die Hamsterer. Ein Hamsterer steckt den anderen an und der Anständige ist der Dumm«. Die Abwehr muß aus dem Volk kommen nach dem Gesetz: Gemeinnutz geht vor Eigennutz! Roch schlimmer sind die, die an, dem vorübergehenden Mangel an diesem oder jenem Gewinn herauszuschlagen suchen. 2ch werd« meine Polizei in Preußen anweisen, daß sie in Zukunft gegen diese Burschen mit einer geradezu brulalenStreng «vorgehl. L» gibt aber auch Men schen, die sich zwar Volksgenossen nennen, aber kein« Be denken dagegen haben, Preise zu fordern, die ihnen nicht zustehen, und damit Konjunkturgewinne einzustecken. Ach muß hier auch ein Mahnwort an den deut schen Bauer richten. Gerade er hat heute die Pflicht, sich seiner Verantwortung dem Volk gegenüber be wußt zu sein, er hat dafür zu sorgen, daß tue Ernährung sichergestellt wird. Diese Pflicht hat er vor allem demd « ut- scheu Arbeiter gegenüber. Dem Dauer stchert Vie ganze Nation Grund und Boden, der Arbeiter verfügt heute ober noch nicht über eine Stelle, die er nicht mehr verlieren kann. DiePreiiemüssen gehaltenwer- den, weil eine Möglichkeit zu Lohnerhöhungen bei den Arbeitern nicht besteht. Da» bedingt auf oer anderen Seit« di« Forderung, daß auch die Gehälter der übrigen Volksge nossen die gleichen bleiben. Der opferbringende Arbeiter kann darüber hinaus auch verlangen, daß er gerecht behandelt wird und daß di« Zei ten anfbören, da man ihn nur al» einen unangenehmen Faktor in der Kostenrechnung ansah. Der Ministerpräsident warnte davor, mit der national sozialistischen Weltanschauung und dem ehrlichen opferge- trankten braunen Tuch geschäftlichen Mißbrauch zu treiben. Man soll« sich auch davor hüten, sich allzu sehr aufzuspalten in einzeln« Organisationen und solle sich abkehren davon, di« Regierung nach den Erträgnissen zu beurteilen, die sie dem einzelnen bring«. Der Ministerpräsident verwies weiter auf die Dedeu- tung des Vorbildes der nationalsozialistischen Führer, bei denen es entscheidend mif das Eharokterliche ankomme. Schafft Charaktere, schafft anständige Kerle — und die Bewegung ist unerschütterlich. Nur charakterlich ein wandfreie Männer können im Dritten Reich führen, Männer, die sich in Wahrheit nach dem Vorbild des Füh rer» richten. 3m Blick aus ihn. aus unseren Führer, verschwindet, so rief Göring unter brausende« Beifall au». olle» Kleine und oste» Schwach«. Sein Werk, seine Sorgen sind so groß, daß da» allein genügen kann, «in ganze» Volk anständig, gut und tapfer zu machen. So ost Euch jemand wankend machen will, so ost jemand da» vertrauen erschüttern will, glaubt ihm nicht, denkt nur einen Augenblick nach, wa» der Führer und seine Mitstreiter in den großen Sorgen um die Ration za tragen haben. Minutenlanger Beifall setzte ein, al» der Ministerprä sident nach diesem ergreifenden Appell mit den Worten schloß: „Er. un er Führer, führt sein Volk zum Glück und zur Herrlichkeit!" Ar „Mkllkk gkllW- W Wk KAMM M N« )( Wien. Unter der Ueberschrift „Große Ereignisse werfe« Schatten" beschäftigt sich die amtliche „Wiener Zei tung" in einem Leitartikel ihrer Sonnabend-Ausgabe mit der bevorstehenden Reise des Bundeskanzlers Schuschnigg »ach Prag. Diese Ueberschrift läßt den Schluß zu, daß man in Wie« dieser Reise groß« politische Bedeutung beimißt. DaS Blatt schreibt u. a.: „Man sieht also, daß die Er kenntnis gemeinsamer Belange im Donaugebiet in der letzten Zeit außerordentlich an Raum gewonnen bat und darf deswegen weiter annehmen, daß ber erste, wenn auch inoffizielle Besuch des österreichischen Bundeskanzlers in der Hauptstadt des Nachbarstaates, dem NingeU um die Konsolidierung in Mitteleuropa nur sürderlich sein kann." Ist illemWwm IWse zm Lire in MMMl )( Wien. Die Erzbischöfe nnd Bischöfe von Oesterreich haben eine «emeinsame «undgebung an die Katholiken Oesterreichs gerichtet, die auf ber letzten Bischofskonserenz beschlossen wurde. Die Kundgebung, die als „so»iale Weih nachtstoischast" bezeichnet wird, besaßt sich mit der schwie rigen Lage der Arbeiterschaft und deren Klagen über ihre schlechte soziale Lage. Die Bischöfe erklären hierzu, daß die österreichische Regierung bemüht sei, Verletzungen der Rechte ber Arbeiterschaft zu verhindern.
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