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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 02.04.1907
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-04-02
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19070402017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1907040201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1907040201
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1907
- Monat1907-04
- Tag1907-04-02
- Monat1907-04
- Jahr1907
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R«an» au» «. SnswaftwMhfthttlm «nttlchrnL«kk40V. KLssagWlkffft' 4 Ak. p. Tausend «xkl. Poft, itg« «i bevorMgtrr t. Rabfft»«-Lar« Nwm» »icht zufftS- r La4 Effchffue» au -««ff-KUtale Berlin . 4l«lDu»cker,Herzcch8m,r.HofbuLbandlg. Lützowslraß« 10 (Tel. VI, 4SO3. Kllta1-ffrpe»MO«rre4pe»,Marken-»r Gaeantft übernommen. Auzeft«. Anmrdme: A,gM«»latz 8. »et Etliche» Filialen m alle» Anuouck,. Uzpüfftionw «4 I»- und Uu4lau»«4. KWigerTligeblaU Handelszeitnng. ÄmtsklaLl -es Nates und -es Nolizeiamtes -er LLadt Leipzig. Ivl. Jahrgang Str. 81. er» der -a-o» *I«Be»an»b,,«ftvh -4fte»n hft Beisetzung Le» «le »ffenlkfth« Gsbftcke «ch Sta-Rass« «mrd« »ftterbrückt M fei». fb. Un-kaffd »»d Letzte » «. «ich der deutsche Boffchckfter Fürst Ladoli» ^ßeuil". fS. Sports hftffw« dabei von ««herein die Zeiten auLzu- nm van «Herrn vermBaffimgen M schweigen. AiLnftzMUh sie», in jede« nrichtung für die eine revolntftmäre die Tttchaantz t ffimffn« Grvßt» Ofterpr«» M Dretzd«» am Sanntag war Gui «»«4 - erster vor Vav-erstnist. fb. Sports der letzte» Besetz«» de» Thrones de» -5 Adakbert höbe »ie «in Polenblatt LSHnisch ««»führt, die pren-iiche Rc-e- wüt wird, bie Gr«uLstei«leI»ug Le» deutschen vollzog« lS. Letzte laffL am L. März 1849 i» der L Kammer de» preußisch« LaffLtngff, ^ff» ad «scre Mojarititte» oder Mmoritbte» »in stsrwsrch ««I 4« alige»ei»e Wahlrecht. fercht vor frieOe». Di« Bolen geberde» sich, als iShen sie der Posener Erz^ RschofSwohl mit Gleichmut entgegen, rls müßten sie ganz ge»an, daß sich kein Mann für den Erzdischofftuhl finde» werde, det dem polnisch« Klerus die volkSverhetznng mit Erfolg untersage» könne, der das Volk darüber avszuklären möchte, daß di« Geistlichen lügen, wenn sie ihm erzählen, die preußische Regier«»« walle die Pole» „iutberanisiereu", wolle ihnen an ihre Religio» tasten. Kinne solch ei» Mann, so wäre eS ja mit der Herrschast über di« verführte Mass« aas, di« Polensühter ständen da al» Offiziere ich«« Arm«, die Geistlichen vermöchten ihnen leine neue Truppen »nzn- treibea, kurz, «S würde Ruche und Frieden in der Ostmark herrsche« und gewaltige Kräfte für ktzltarelle Zwecke frei werde», di« heute de» Kampf «rfsaagt. Da» wäre aber »ar nicht »ach dem Willen der Allpolen, di« de» allergrößten Wert darauf legen, daß da» Volk in den H-Nde» der polnisch-politische» Geistlichen bleibe, die «» «ffrühren dnrch Lügen, e» in Seele» «ot bringe» und ou»- de»te, für weltliche Sonderzwecke st» Namen der gefährdete» Religio«. Die Pole» fürchte» ffber immerhin doch, daß di« -Eintracht zwischen der Geistlichkeit «ad dem Volke", wie st« euphemistisch da» WbhäugigkfftSverhältni» Lek Volke» von de» Geistlichen nennen, Schade» leide» kö»nte durch eiae» «»e» «eoffsch«, gerecht uffd echt kirchlich denkende« Erz- . Wer sie streiche» sich gegen diese Furcht durch A«f- der Mißerfolge, die die Negierung i» der 8er- nfft Männer» auf Bifchofftühftn gemocht Hude, >^ler. Wr affe rtpräsentiere» ast» ,»r di« Mehrheit einer Mchrheit, viellacht etwa» über al» Viertel d«r in der AM Programms der verfthnmngspokittk i« der polnisch-katho lischen BolkSverschnmkuna in Thor». Erst danach habe sick die Regierung mit der Ernennung des Erzbischofs ffnver standen erklärt. Lad dennoch habe StablewÄi sich sttikte auf Seite» der Geistliche» stellen müssen, di« di« Religion zu politische» Zwecken mißbrauchen. Gegen stüch eine» ^Um fall" des Erzbischof» könn« sich die Regierung nicht durch »och so viele Garantie« schützen. Selbst angenommen, die Regierung wend« heut« ein<> «och größer« Vorsicht bei der Auswahl des Kandidaten an als vor 25 Jahren zu Caprivis Zeiten, so meinen die Polen, daß ihr das doch nicht di«l - Ätzen könne. Die preußische Re gierung sei schon z» ost darch von ihr bestätigte Erzbischöfe enttäuscht worden, al» daß sie nicht auf eine neue Ent täuschung sich vorzubereiten hätte. Der Trierer Bischof Kormu habe a»f Jnervention der preußische» Regierung vom Papst« zweimal zur Mäßigung ansgefordert werden müsse», ftkbst Erzbischof Di »der habe dem Minister Goßler Anlaß M Klagen gegeben und «ine bitter« Enttäuschung habe der Metzer Bischof Benzler der Regierung bereitet, als «r ver- -ot, Protestant«« ans den katholischen Friedhöfe« in Metz z» beerdige«. Da» »ngefähr so viel heiße« soll, alS: „Es ist schwer einen Ma«« zu finden, der als Kandidat von der Regierung al» treu, gerecht und tolerant befände«, al» Bischof uat«r dem Drängen seiner untergebenen Geistlichen ffft z« bleibe« vermag and sich nicht von ihren Sonder- wünschen ein fangen läßt." Da die polnische Press« und jetzt wieder der -Kuryer PoznanSki" immer auf» neue höhnisch darauf anspielt, daß e» für die Regierung schwer, ja uumöglich sei« werde, einen Mann zu finden, der sei» hohes heiliges Amt al» Posener Erzbischof freihält von Konzessionen gegen di« politischen Hetzgeistliche«, so sollte di« Regierung doppelt auf der Hut sei». Im letzte« Grunde hängt nämlich von dem neuen Erz- bischof für di« Zustände im Osten sehr viel ab. Ist «S eia Man«, der gerecht and «tätig deykt, tolerant und christlich, so wird er versuche«, da» polnische Volk anS den Banden der politischen Geistlichen zu befreien und damit wäre die eigentliche Macht dB AllpoleatvmS gebrochen. ES müßte aber «in Mann sei«, der nicht »ar gerecht denkt, sondern rach e »e fahr stärke Stimm« hat. mit der an da» Ohr deS Volke» zu dringe» vermag. Würde aber ein Erzbischof ge sunden, der die Macht und die Kraft hat, die polnischen Geistlichen «ff ihre» seelsorgerischen Beruf festzulegen, da? Volk von dem Irrglauben zu befreien, als sollte ihm von der preußischen Regierung seine Religion genommen, als sollt« e» latheranisiert werden, so wäre das «in Mann, der d«« Frieden für die Ostmark brächte. Den Frieden aber können die Allpolea nicht aebrauchen, denn ihr« Pläne ge deihe» nnr unter« Unfrieden and deshalb schmähen sie heute schon de» Man», der de» Fricken bringen könnte, obwohl er noch lange nicht gefunden ist, und auch nicht leicht zu finden sei» wirb. »ach Frankfurts vo» bringen laste« wollte, sonder« e» sogar für deu 22. Januar 1888 zur Abstimmung auf die Tagesordnung des Bunde»- tage» setzte, Verla» der damalige preußisch« Bundestag», gesandte v. Stchow folgende Erklärung: „Nicht bloß durch die forwclle, dem Geiste der Bundesverträpe fremde Behand- lnug-weise. wckchr diese Angelegenheit von Anfang an erfahre« hat, wird Preuße« verhindert, derselbe» naher zu treten, son der» auch durch die materielle Untaugkichkeit und Halbheit der Vorschläge selbst. Rur i« einer Vertretung, welche »ach Maßgabe der Bevölkerung jede» Bundesstaate» au» letzterer durch »»mittelbare Dahl hervorgeht, kan« die deutsche Nation da» berechtigte Organ ihre Einwirkung auf die gemeinsame« Angelegenheiten finden." — Diese Erklärung, der die nähere Begründung ««gefügt war, brachte da» österreichische Dele giert enprojekt mit 9 gegen 7 Stimmen zu Falle. Obgleich hiermit ei» Schritt vo« eminenter Wichtigkeit getan war, indem sich Preuße« »um erste« Male offiziell und öffentlich zu einem deutsche« Parlamente auf der Grund- läge des allgemein«« Wahlrechtes bekannte, so fehlte der ViSmarcksche» Tat doch durchaus der allgemeine Beifall u»d die begeisterte Zustimmung, die man nach der politische« Misere der letzten Jahre hätte erwarten sollen. Aber wäh- rend man einerseits mit nicht zu leugnendem Stumpfsinn die Tragweite der Bismarckschen Erklärung überhaupt nicht erkannte, war ma« anderseits noch zu sehr in der Anschauung vo« dem altpreußischen Junker und Nltrareaktionar be fangen, als daß jen«r Botschaft nicht der Glaube gefehlt haben sollte. Und auch die weiteren Entwickelungen änderte« daran wenig. Ei« weiterer Artikel folgt. die Herstellung anderweit« nationaler Einrichtungen zu be wirke«. . . . Ti» solche» „Zollparlament" kann unter Um ständen iuch bei geschickt« Leitung da» Organ werde», auch «ff andere» Gebieten Vereinbarungen anzubahne«, ... Di« erste« Anfänge der Zolleinigung mit Darmstadt find kaum «-Blich« gewesen, ff» e» in ihrer Art di« Militär-Kon- ventivnen mit Koburg-Gotba und «»deren ähnlich disponier ten kleinen Staate« sein würden" «sw. ES ist mit Recht darauf aufmerksam gemacht worde«, ». a. vo» Lenz a. a. O„ wie sehr Vi»marck mit den konser vativ« und lpgitimistische« Gefühlen seine» alten Herr» M rech««« hatte »ud daß i» dieser Denkschrift nicht bloß der Staatsmann, solcher» auch der Diplomat die Feder geführt habe. Die obige Auswahl der Stelle« ist mit unter diese« Gesichtspunkt gefaßt worden. Und so bedarf auch die Steve der Denkschrist: .Für die Intelligenz und die konservative Haktvng ein« solchen Vertretung würde e» einige Bürgschaft gewähren, wenn ihre Mitglied« nicht direkt von der Bevöl kern»-, sonder» vo» deu einzelnen Landtagen erwählt wür den", ei« notwendige» Korrektiv. Ein solche» findet sich schon weit zurück i« einem noch au» der Frankfurter Zeit stammen den Schreibe« BiSmarck» an seine» vertrauten politische» Freund, de« Herr« vo« Below-Hohendorf, vom 8, April lSSS: .ES kau« sei«, daß wir in einem »och 18« vo» Preuße« «mzubstdende» Zollverein. . . de« U«io«»projekre» vo» 1819 ei»e Einrichtung e«tneh«e», eine Art Zollparla ment ei «richten müssen." Hier also knüpfte BiSmarck schon bew»ßt an die Traditio« vo« 1848/49 an; diese bildet zweifel los «mH, wennschon sie sich nicht verrate» baff, die Unter- stimmwW der dem Könige eingereichte« Denkschrift. Frailich war nun die Konfliktsperiode nicht» wenig« al» geeignet, nm solch« Anschauungen in di« Praxi» «m,»setzen, und zunächst läßt sich au» dem vorliegenden Material auch nicht ersehe«, daß BiSmarck in dieser Zeit auf sein« Parua- me«t»pläue zurückgekommen sei, wenigstens nicht i» der schlimmste» Zeit. Dagege» lebe» sie rmmerhin bald genug wieder auf inftlge de» auf Beust» Vorschläge zurück gehenden Delegiertenprojokte» und der damit verbnrckenen Reftnnplä«, bekaMllich bestimmt waren, Preußen ma Oesterreich» und dar Mittelstaattn ch krvtz Her teil» vertraulichen. Iwgtzv tRote pv» 18. Dezewber 1888 dem Delegierteilprojekt sich nicht ab- I. Kach der ReichStagSwa-l vo« 1SW, der« Ergebnis den nationalgesiant« mck reichStrenen Bürger mit Langer Be- ft«gM» für die Zukunft erfülle» «rußte, aber doch auch nach dem Wahlresultat vom 25. Januar diese» Jahre», ist die Kreme wach dem Werte «tzb der DafffuSberechtignnz de» all-euleme» und gleichen Wahlrecht» in verschiedenstem Sinne ViMüiert worbe«, «ab damit zugleich die andere Frage wieder hertmrMtret«: Würde wohl BiSmarck He» diese» Wahlrecht da» Deutsche« Reiche beschert habe», wenn er att dessen Endergebnis ei» solche» hätte voraussehen könne», daß Zentrum uud Sozialdemokratie zu de» entscheidend« Focktoee» der dmeren wie äußer« ReichSvffitik sich herau»- wachfa» Würtz«? Wohl dürfte e» deshakb am Platze sei», bei der Wiederkehr de» Geburt »tage» «ufere» größt« Staatsmannes au der Hand der Ereignisse «nd vor all«» sein« Aeußeruag« ff« gewifft Klarheit»«» darüber wie sich BiSmarck Mr Entstehung »,d ,»r dieser allgemet» al» Grundlage unsere« ge samte« politisch« Lebe»» angffehenen Einrichtung ver» st« lvickss-rtt p« cagr. * rittatzi stattete gester» i» RatzwLla-dem Reich»- itzmgkr-KOrste» Vülaw «iw« Bejmh ffi. Die Lawr- rew»g tzmwrte etwa Ihß Stund«. Am Mittag reiste während viSMwck Md Ree» iß»« »ur 27 Pro», ei«räume» wollt«. — Daß aber BiSmarck auch später da» preußische System verwarf, ist bekannt genug. «Meiner Ueberzeagung »ach", sa-te er am ». Mär» 1867 i» Reichstage de» Nord deutsch« Buade», „bild« die indirekte» Wähle« a» sich ff ne Fälsch««- der Wahl«, der Meinung der Ration." E» war i» derselbe» Rede, daß er vo« preußisch« Wahlgesetz ur teilte: „ff« widersinnigere», ffendere» Wahlgesetz ist nicht in irgend einem Staate au »gedacht worden." Dieser «ergische« Absage ist BiSmarck stet» tr« geblieben, »nd e» ist nur des halb a» dieser Stelle darauf nochmal» verwiesen Word«, well «S dadurch selbstverständlich wirtz, daß der indirekte Wahlmod«», insbesondere in preußischer Aufmachung, nie- matt ff«» Teil de- Bitzmarcksche« Progreenm» bilde» konnte. Die Frankfurter Jahre haben dem Vertreter Preußen- am Bundestage ganz a»dere Ausgaben gebracht, ff» daß er sich mit Wahlrecht ober Wahlgesetz-elbuag hätte Lffchäftiae» solle». Wietzmcherstell»»- der Preußen zustehend« Dürtzi- g«»g am B««ds»tqge, die ZollverffuSkrisi» va» 18öS, die borge um die vegiuW de» »4b« d« la»s«byi Gesthäft« «oll i« Ate«. Dann kam die Petersburger Zeit. Nachdem er lange Jahre d« Mikro kosmos deutscher BnudeSverhäftniss« mit einer ihm selbst am »eiste« Ekel verursachenden Gründlichkeit studiert hotte, lernt« er n»« de» Makrokosmos der europäische» Politik zwar nicht an der erst« Quelle kennen, denn da- wäre da mals doch Pari- gewff«, aber immerhin ax einer der ersten Quellen. Die Stimm«»» Oesterreich gegenüber am russisch« Hofe könnte niemand rascher begreifen, al- der Mann, der we^e» seine« «»^bildeten Haß-efühl» Mge» die k. k. Politik »ach Rußland „bfftoestevt" mord« war. Daß hier etwa» M mache« war, fg» er H«sv«»t ff«, wie wir heute e» gut wisse», daß er fff»« Petersburger Aufenthalt zur Bor- bereit»» seiner dentsche« Pläne voll a«Sg«ntzt hat. Wer Lieft Dinge! kennt, ist überrascht, in de» Briefwechsel BiSmam» mft fff»«» damalig« Ches, de« Minister de», « Ltffer Rs4»«g dkr: Uitt Mann war »icht darnach, t stadim» der Ragenffchost die Zfft auch »och »icht gekommen. Rach der Thronbesteigung Wilhelm» l. mußte da» anders werb«. Zunächst aber wurde e», trotz de» tfflweift voll zogen« Ministerwechsff», nicht antzer». Da» neue Königtum war »icht befähigt ebne eine starke Hand, trotz de» aller beste» Will«» Wilhelm» I., hie hochgespannte» Erwartungen M befriedigen, die sich seit der Äehernahme der Regent- fchast an Preußens Spitze an-eknüpft halt«. Da» galt mit Bezug «ff da» übri» Deutschland, da» galt zunäckst und vor allem für Preuße». Die hier herrschende Stimmung charakterisiert am beste« folgend« Stelle an» eine« Schrei« Le» BiSmarck» an Roon 6. ck. Petersburg 2. Juli 1861: „Die Pression der Dämpfe im Innern muß ziemlich hochgespannt sei», honst ist e» gar nicht verständlich, wie da» öffentliche Leb« Lei »ns von Lappalie» ... ft anfgeregt werd« konnte. . . Na» sollt« glauben, daß ein« lang, und schwere Mißragiernw- da» Volk gegen seine Obrigkeit so erbittert hätte, daß bei jede« Luftzug die Flamme aifschlägt- Poli tische Unreife hat viel Anteil an diese» Stolper» über Zwirnsfäden; aber seit 14 Jahren habe« wir der Ratio» Geschmack an Politik beigckracht, ihr aber den Appetit nicht befriedigt, und sie sucht die Nahruxg in d« Gossen." Saaz recht: hier lag der Haft im Pfeffer. Man hatte Worte genug wechseln hör«, nun wollte ma» endlich Taten sehe». Und schon war im Geiste BiSmarck» der Hebel aus findig gemacht »nd auch der Puukt, wo er ihn ammfttzen hatte: Preußen mußte mit der Forderung anftrffe», daß da» dentsche Volk Anteil erhalte» soll« an der Bundesver waltung in Frankfurt. Damit war für jene Hochspa«nnng der Dämpft im Inner» da» Sicherheitsventil gegeben »ob ein Wog, «ff de» politisch« Unreif« e» lern« sollte, nicht »ehr über ZwirnRäden zu stolpern. Sein durch Roan» Absicht, ihn schon damals in» Ministerin» ffnzulühre«, ver anlaßter Aufenthalt iu Berlin wurde «ff Schleiuitzen» Wunsch M einer Reift »ach Baden-Bad« benutzt, wo da- «ml» König Wilhelm I. wellte. BiSmarck war vo« 11—16. IM in Baden-Baden und erlebte so da» am 14. Juki 1861 verübte, glücklicherweift mißlungene Attentat de» deutsch- russische» Student« Otzkar Bekler au« Odessa. Belker wollte dm, Prenßenkönig töte», weil er »icht g«»g für die boffsche Einheit täte. „Es war das Ziel, dem BiSmarck seinen Herrn im Kämpft gegen die Demokratie, die in Bad« -um Verbrechen griff, entgegimfiihren wollte. Ebe« dort und in dieser Zelt, vielleicht mit unter dem Eindruck jener Frevel, tat, hat er e» mm gewiff«, iu einer Densschrift, die er im Entwnrf sogleich einreichte und im Herbst anSgearbeitet hat." sMax Lenz, Geschichte BiSmarck« S. 126) Gemeint ssk Me Denkschrift, die n. a. abgedruckt ist bei Horst Köhl, Bk-marck-Jahibvch HI S. 196, sich aber auch in desft» Bi »Briefen 1886—1873 findet. Die hierher laut« ft: „Um einem solchen Ziese näher ich einer besser«, seiner Bevölkerung». achtstellnvg Preußen» am Bundestage : dem -vrt Überwiegend« EiussNsft der Mittel- nutz le» — »ist vielleicht ein« nationale Vertretung Le» Volke»,-ff -er Bunde»-Zen ttakbehörde La» einzige den divergierende» Tackenze» dyaasts- lanae Unterredung« mit Bismarck: heute rnhiaer, gestern aber in einer so furchtbaren ... ich ihn noch niemals gesehen habe. Er sprach wiederholt da von, daß er seine Entlassung nehmen müsse, er könne den Aerger am Hofe und mit einer unsicheren ReichStagSmebr- heit »icht mehr ««»halten. Zweimal sei bereit» auf ihn geschossen. Täglich erhalte er letzt Warnungen der Polizei, «icht mehr auSzugehen oder im offenen Wagen.auSzusabrev. Jetzt möge einmal ein anderer Kanzler von ^fanatisierter katholischen Gesellen auf sich schießen lassen .... Da» Tiner 80 Abgeordnete aller Fraktionen der Mehrheit war i ganz nützlich Mr Beruhigung der »ürnenden Gaff» der Dinge Leß-alb «och »icht wffattlich M beeinflussen vermocht». Mcherdft» braucht e» Jan» erhärtff zu werd«, daß der BiSmarck der anSgehonbe» vierziger nutz angehenden " "" de» vorigen Jahrhunderts »ich« für ft« de» Frankfurter Parlaments übrig hatte. am L. k^ril 1849 in der prenßft sch«, -wetten Kamm« und am IS. April 18» tm BolkShmift veutrcdes i^eich. Leipzig, 2. April. * Aus de« Briefwechsel R. v. B«nni»gft«s veröffentlich: H. On^en ,m Aprilheft der „Dsmschen Revue" einen w-i- teren Adichnitt. Die Zeit vom ul. ^ovcmder 1Z7I ö s zuni 17. De^cmbcr 1876 um,parrnend. enthält diese- A'.'ichni:: e ne Reihe rv- Drlegen für die Vertrautheit der pvl:tii.l>en Be- zlccu-'tzen, die damals »wischen der R«ieruns, und dec nal^c- na!iiberal:n Partei bestanden. Zahlreiche 'Bciprcchua-zep Bismarcks sowie anderer Minister mit Benningsen unh^on- stigeu nationolliberalen Führern, häufige Einlagdnngen Ben- ningsenS an d« Tisch des Kanzler» zeugen hiervon. Mit in erster Reihe stand dabei die iirchenpoutische Gesetzgebung, welch« die Entlassung de» Kultusministers von Mühler er forderlich «achte. In bezug aus sie berichtete Benningsen am 13. Januar 1872 seiner Frau, daß BiSmarck zwei Tage vorher mit ihm, Lasker »sw. »ff das unbefangenste sich darüber unterhalten Kobe, wie im Abgeordnetenhaus«, um Mühler den Rest zu gff>e», eine Bereinigung verschiedener Parteien zu einer MißtrauenSerkläruna gegen Mähler zustande zu bring« sei. Ms bald darauf Folk »um Nachfolger v. Möh ler» ernannt war^ »ud dann sie Reform der evangelischen Kirchenverftssung in Angriff genommen werde« sollte, wurm, Vie Benninasens am 2. November 1873 vemeichnet, Zwischen dem neue» Kultusminister uud etwa einem Dutzend Abgeord net« der Mehrheit-Parteien hierüber verhandelt. Die AuS- glffchuug des Konfliktes i, der MSitärsrage von 1874 aab Bennigsen viel zu tun. Er batte außer verschiedenen Be sprechungen mit de« Krieasmiuister »ad mit anderen Mi nister» vier „höchst interessante" Aonserenz« mit BiSmarck, der damals fest zu Bett lag, da er Füße und Knie nicht mehr aebrauchen konnte. „Geistig ist er aber", schrieb Bennigseu seiner Fra» am 12. April 1874, „so frisch, energisch und genial wie nur je «nd hat in dieser Sacke ein Meisterstück gelffstet von ftiuem Krankenlager au»." Bekanntlich wurde teuer Konflikt d»rck den Vermittelungsvorschlag DenniasenS »nd sei»er Partei beigelegt, der -nm erst« Male die Frie- Setz.) * De»Oste^vlkv4O ft, KO,k»horst f1v«0 2) ge- warn Hemm F. RrMmnr» „Tanafts". - 2« »rir du Pntz^ldsnt L« r»»Ltz»bl;!,ffe «0(« stlrva«), der «ff Äountag ft» Gugenwart de» PvSsitzenw« FallivreS i» PariA-Anteuil «elcursen wnrde, siegte Mons. P. Eimäon» -«»Präsenzstärke auf 7 Ähre sestlegte uud auf der Besffti- anng der Gemeiudesteucrsreihfft der Offiziere nickt bestand. Am Ausgange desselben Jahre» kam eS zu einem hfft'd« Zusammenstoß der Reichstaäsmehrheit mit dem Reichs kanzler. Die Annahme de» Antrags Haverbeck, die Möglich keit au-Mschließen, daß ein Abgeordneter während der Dauer der Sitzungsperiode ohne Genehmigung des Reichstags ver- hatttt werde, bestimmte BiSmarck, „in krankbaften Aerger und Unwillen" seine Entlassung als Reichskanzler einzu- Jrau am reute sehr er etwas
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