02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 25.07.1907
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-07-25
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19070725024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1907072502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1907072502
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1907
- Monat1907-07
- Tag1907-07-25
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Beilage Donnerstag, SS. Juli 1807. Leipziger Tageblatt. Nr. 204. 101. Jahrgang. Leipziger Handelszeitung e 1 1 ? Die Ko« wovon wir l. „ „Neuter"-Meldung mit geringen Abänderungen besteht in l. " ' „ 23. Juli vom Handelsminister und Zinsfüße von 414 Proz. genehmigten Jnhaberpapieranleihe sprünguch 5M000 ^l nach vorgängiger Abstempelung wieder sowie die nn Zinssätze und Zinsbeträge abge," Zinsscheine dieser Anleihe nach erfolgtem N bringe. Mitailbrstand . Rrichliaffens»«!« Noten and. Bankei w-»s«l . , . i»ni»«rd. . . «fett«» . . . Sonstige «tiven «rnndkapiM . Releroef^ck« . N»te»»»l«k, . Sirochil««» . So»«« --Men «otemeserv« . I) Vom Eisenmarkt in Middlesborouah. Roheisen ist bei guter deutscher Nachfrage fest. Der Borrat von Giegereieisen Nr. III ist ge ring. Hämatit, fertiges Eisen und Stahl sind behauptet. H Vom amerikanischen Eisenmarkt meldet das Jachblatt „Jron Aae": Der ArbeiterauSstand in den Seedistrlkten blieb bisher ohne Einfluß auf die Erzförderung, da die Hochöfen gut mit Erzvorräten versehen sind. Ein weiteres Andquern des Ausstandes würde indessen wahrscheinlich das Ergebnis zeitigen, daß die Hochöfen zum Zwecke der Reparaturen ausgeblasen werden. Die Verhandlungen wegen Lieferungen von 15 000 Tonnen Bessemerrobeisen machen Fortschritte. Zufolge des Arbeiter ausstandes in den Zeeaebieten nimmt die Nachfrage für alle Roheisen qualitäten zu. Betreffs der Einfuhr ausländischen Roheisens nimmt man an, daß diese als tatsächlich beendigt »u betrachten ist. Baustahl liegt ruhig. Das inländische Geschäft in Schienen ist geringfügig. Der Stahltrust verkaufte 12 000 t Stahlschienen nach Japan. Die Trans kontinentale Eisenbghnkommission bezahlte an die kanadischen Walzwerke 34 Doll, per Tonne für eine Lieferung von 64 000 r Stahlschienen. Stoffgerverbe. V. Voatländische Spitzenweberei. Auf die von der Vogtländischen Bank zu Plauen zur Zeichnung aufgelegten Aktien der Vogtländischen Spitzenweberei konnten wegen mehrfacher Ueberzeichnnng nur Teil beträge Angewiesen werdens ein erfreuliches Zeichen dafür, daß man in Fachkreisen die Aussichten dieses Unternehmens sehr günstig beurteilt. Wie sehr gerade die plauischen Industriellen von der Rentabilität des Unternehmens überzeugt sind, geht daraus hervor, daß nahezu sämtliche Gesuche um Ueberlassung von Aktien aus Plauen stammen und aus wärtige Interessenten fast gar nicht in Frage kommen. Den Besitzern von Aktien der Tüllfabrik ist selbstverständlich die volle Zahl der ihnen satzungsgemäß freigebaltcnen Aktien überlassen worden, und beinah: sämtliche haben von ihrem Rechte Gebrauch gemacht. O. T. I. Neugründung iu der französischen Spitzenindnstrie. Tie Spitzenfabriken von L. Mourier L Co. in Nancy sind in eine Aktien gesellschaft umgewandelt worden. 0.11.1. Aus der deutschen Jnteinduftrie. Der Verband deutscher Juteindustrieller hat in seiner letzten Generalversammlung beschlossen, den Wünschen der Regierung und mehrerer kleiner Webereien nachzu geben und in allen Beziehungen das metrische Snstem einzuführen. — Mit der Firma Max Bahr, Aktiengesellschaft, in Landsberg a. W., die außerhalb der Konvention steht, sind Verhandlungen eingeleitet worden, um diese Firma zum Eintritt in die Konvention zn veranlassen. Braugewerbe. ltz Bürgerliches Brauhaus, Aktiengesellschaft, in Falkenstein i. V. In der am 0. August statlfindenden Generalversammlung soll über eine Abänderung des 8 20 des Gesellschaftsvertrages, den Gründungsaufwand betreffend, Beschluß gefaßt werden. L Bierbrauerei Gebrüder Milser, Aktiengesellschaft, in Langen dreer. Die Verwaltung hat kürzlich auf eine Anfrage über das Er gebnis des am 30. Juni abgelaufenen Geschäftsjahres sich dahin gc- äußert, daß das Gesamtergebnis in Absatz und in geldlicher Beziehung hinter dem Ergebnis des Geschäftsjahres 1905/06, wenn die für dieses Jahr erfolgten außergewöhnlichen Abschreibungen unberücksichtigt bleiben, voraussichtlich nicht Zurückbleiben wird. Dazu ist zu bemerken, daß für das Jahr 1905/06 außergewöhnliche Abschreibungen in Höhe von 455 000 K aus dem Grunde erfolgten, weil sich bei näherer Prüfung ein großer Teil ausstehender Forderungen als zweifelhaft oder unein- bringbar erwies. Die außerordentlichen Abschreibungen nahmen nicht allein den gesamten verfügbaren und die Verteilung einer Dividende von 11 Prozent zulassenden Reingewinn in Anspruch, es mußten viel mehr auch noch die Reserven mit herangezaaen werden. Für das ver flossene Geschäftsjahr kommt diese ungünstige Einwirkung nicht in Er scheinung. - Vevstehs-Heire Jir-rrstriegefellschnften. 8 Leisniger Mühlen, Aktiengesellschaft. Tie Inhaber der 4'Zproz. und 5proz. Schuldverschreibungen werden auf den 19. August zu einer Versammlung berufen, zwecks Beschlußfassung über die Stundung der Auslosung von Schuldverschreibungen auf mehrere Jahre und die Ein holung der Zustimmung der Schuldverschreibungsinhaber zur Sanierung und zur Einstellung des Konkursverfahrens. Die Schuldverschreibungen ohne Zinsbogen sind zur Teilnahme an der Versammlung bis spätestens 17. August in Leipzig bei der Allgemeinen Deutschen C r e d i t - A n st a l t bzw. bei deren Zweiganstalten zu hinterlegen, ebenso vermittelt die C r e d i t - L S p ar - Bankdie Hinterlegung und Vertretung kostenlos. ! Zuckerfabrik Döbeln. Dieses mit 690 000 '.4l Aktienkapital ar beitende Unternehmen erzielte in dem am 30. Juni beendeten Betriebs jahre einen Gesamgewinn von 1 462 389 sl 554 199) .ll, darunter 1 456 162 (1 540 995) .E auf Zucker- und Sirupkonto. Anderseits be trugen die Ausgaben für Rüben l94,30 Pfg. für den Zentner) 955 744 (1068 922) .E, die Betriebs- und Geschäftsunkosten 374 083 (359092) .K und die Abschreibungen 23 695 (45 000) .<(, so daß sich ein Reingewinn von 108 866 (81 184) ergibt, über dessen Verwendung in der Bilanz ¬ veröffentlichung keine näheren Angaben gemacht werden. Vi Färb- und Gerbstosswerse Paul Gulden L Co., Aktiengesellschaft, in Piesteritz. Auf der Tagesordnung der zum 24. August in Leipzig ab zuhaltenden Generalversammlung stehen nur Regularien. ir. Gesellschaft kür Automateu-Telephonie m. b. H. in Berlin. Vor einigen Tagen wurde diese Gesellschaft unter Beteiligung von Siemens L Halske, Ludwig Loewe Cie. und der Deutschen Waffen- und Muni tionsfabriken gegründet. Zweck der Gesellschaft ist die Verwertung der Strowger- und einschlägiger Patente auf dem Gebiete der automatischen Telepyonie. Ein Betriebskapital ist für die Gesellschaft nicht vorgesehen, da Siemens L Halske, die den Bau und Vertrieb der automatischen Fernsprechämter übernommen haben, sich verpflichtet haben, das Be triebskapital zu stellen. *— Zur Fusion der Nordhäuser Aktienspritsabrik vorm. Leißncr L Cie. in Nordhausen mit der Breslauer Spritfabrik, Ak- t i e n g e s e ll s ch a f t in Breslau erfährt das „B. T.", daß das Aktien kapital der Breslauer Spritfabrik um den Betrag erhöbt werden soll, den das Aktienkapital der Nordhäuser Aktienspritsabrik oarstellt. Das heißt also: Da der Umtausch der Aktien der Nordhäuser Aktienspritsabrik zu pari geschehen soll, wird das Aktienkapital der Breslauer Sprit fabrik um 307 000 ^( erhöht, wodurch sich alsdann das Kapital des Bres lauer Unternehmens auf 4 507000 .il belaufen wird. Ascherslebener Maschinenbau-Aktiengesellschaft (vorm. W. Schmidt L Co.). Die Verwaltung betont in dem Geschäftsbericht für 1906/07, daß die im vorjährigen Bericht ausgesprochene Hoffnung, wieder volle Beschäftigung für die Werkstätten zu erhalten, sich erfüllt habe. Tic Produktion betrug insgesamt 3 985 459 (3 223 352) .L. Die Eisengießerei erzielte eine Gußproduktion von 3 455 888 (2 832183) Ter Ertrag der Betriebe und Mieten stieg von 689 849 .lt aus 731324 .lt. Tie Generalunkosten erhöhten sich auf 416 418 (401 831) X. Abschreibungen erforderten 142 744 (141 172) Der Reingewinn einschließlich 51 656 <k Vortrag beträgt 223 319 (178 998) .tl. Daraus sollen 4 (3) Proz. Divi dende — 160 000 .K verteilt und 55 210 (51 M) .E neu vorgctragcn wer den. Wie weiter mitgeteilt wird, zeigte das Elektrizitätswerk, dessen Stromabgabe von 255 371,1 Kwstd. auf 309054 Kwstd. stieg, eine günstige Entwicklung. Tie Baugesellschaft brachte zwar auch in diesem Jahre keinen Gewinn, doch konnte eine Vergrößerung der Unterbilanz ver- mieden werden. Um diese zu beseitigen, ist eine Sanierung der Bau gesellschaft vorgenomincn worden, die indessen erst in das laufende Ge schäftsjahr der Gesellschaft fällt nud für die Zukunft nach Ansicht der Verwaltung bescheidene Gewinne dieses Unternehmens erhoffen läßt. Die Summe der am Jahresschluß noch unerledigten Aufträge belief sich auf 2 274 235 sl 411 659) Auch im laufenden Geschäftsjahre liefen dle Aufträge zahlreich ein, so daß auch für dieses eine volle Beschäftigung des Werkes sicher sei. ck. Vereinigte Uhrensabrikea von Gebrüder Junghans und Thomas Haller, Aktiengesellschaft, i« Schramberg. Während in den letzten beiden Geschäftsjahren steigende Rohmaterialienpreise und Löhne bei niedrigeren Verkaufspreisen das Geschäftsergebnis ungünstig bccin- flußten, gelang es nach dem Geschäftsbericht in diesem Jahre, bei starker Nachfrage die Verkaufspreise zu erhöhen; Umsatz und Gewinn konnten gesteigert werden. Die Abschlußziffern haben wir schon gemeldet; es kommen 7 (6) Pro». Dividende in Vorschlag. Die Gesellschaft bat mit der Genossenschaft Elektrische Kraftübertragung für den Bezirk Herren- berg und Umgebung einen Vertrag zur Verwertung der überschüssigen Kraft der Kraftanlage Rottenburg-Kiebingen abgeschlossen, aus dem er- höhte Einnahmen erwartet werden. Im neuen Jahr hat sich der Umsatz bet auskömmlichen Preisen weiter gesteigert. H: Chemnitzer Bankverein in Chemnitz. Gtadtrat Robert Hösel, der seit 20 Jahren dem Aufsichtsrat der Bank angehört und seit 5 Jahren Vorsitzender war, ist am Dienstag verstorben. ** Erweiterung des Abrechnungsverkehrs in Deutschland. Es be steht, wie bereits gemeldet, die Aussicht, daß in den Abrechnungsverkehr deutscher Städte drmnächst auch Nürnberg einbezoaen werden wird. Der Anschluß dieser wichtigsten bayerischen Industriestadt an den deut schen Clearingverkehr ist bereits im Prinziv genehmigt, und der Voll- zua des Anschlusses surfte erfolgen, sobald die Neichsbankhauvtstelle Nürnberg ihr neues Gebäude bezogen haben wird. Mit dem Anschluss Nürnbergs würde die Zahl der am deutschen Clearing beteilitgten Städte auf 14 steigen. Im Jahre 1906 betrug die Einlieferungssumme sämt licher 13 Lckädte 42,04 (37,60) Milliarden, wovon 294 Millionen auf München für sieben Monate entfielen. Neben den Vorteilen, die dem Platz Nürnberg durch den Anschluß an den deutschen Städte-Clearing erwachsen werden, kommt noch das allgemein bedeutsame Moment in Betracht, daß d«r Gedanke des Verrechnungsverkehrs dadurch die so wünschenswerte weitere Förderung erhält. Das Beispiel Nürnbergs wird vielleicht eine Reihe anderer deutscher Städte, von denen man sagen könnte, daß kie bereits clearingreis sind, zur Nachfolge anregen. Zession für die Errichtung einer deutschen Bank iu Persien, bereits an anderer Stelle kur- berichteten, wurde laut Reibung mit geringen Abänderungen — die Hauptänderung der Verlängerung der Konzessionszeit aus 45 Jahre — am -,m Handelsminister und vom Direktor Gutmann unterzeichnet. Die Konzession enthält eine Klausel, hie dem Handelsminister Vollmacht erteilt, die Lage der Äankanaelegenhecten einmal jährlich zu prüfen, und eine Bestimmung, die der Bank und ihren Dependenzen militärischen Schutz gewährleistet. Die ueuen österreichischen Gold- und Silbermüuzen. Aus Wien wird dem „B. L.-A. geschrieben: Nunmehr ließt der zustimmende Be richt des Budgetausschusses über die Gesetzentwürfe, betreffend die Aus prägung neuer Landesgoldmünzen zu 100 Kr. und silberner Jünfkronen- stücke im Betraae von 44 800 000 Kr., vor. Es wird die sukzessive, nach Maßgabe des Verkehrsbedürfnisses durchzuführende Ausprägung und Ausgabe eines neuen Kontingents von 64 Millionen fronen, wovon 44 800 000 Kr. auf die im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder und 19 200 000 Kr. auf die Lander der ungarischen Krone entfallen, in Antrag gebracht. Die Ausprägung hätte wie seinerzeit unter Verwen dung eines entsprechenden, bei der Qesterreichisch-Unaarischen Bank zu beschaffenden Betrages an Silberguldenstücken (32 Millionen Gulden gleich 64 Millionen Kronen), die einzuschmelzen wären, zu geschehen. Der Vorschlag der Regierung, aus Anlaß des 60jährigen Regierungs jubiläums des Kaisers eine Goldmünze zu 100 Kr. auszugeoen, wird akzeptiert. Die im Jahre 1908 auszugebenden Stücke werden in künst lerischer Ausstattung auf das kaiserliche Jubiläum Hinweisen. Vorläufig sollen nach den Mitteilungen des Finanzministeriums im Ausschüsse 10 000 Stücke geprägt werden. ** Gegen die Aufnahme von Barzahlungen in Oesterreich. Im österreichischen Jndustrierat ist ein Antrag eingebracht worden, der sich gegen die Aufnahme der Barzahlungen wendet. Es heißt darin u. a., „daß die Aufnahme der obligatorischen Barzahlungen gerade in Zeiten angespannter Konjunktur zu Erhöhungen des Bankzinsfußes führt, weil dies dann fast das einzige wirksame Mittel zur Verhinderung des Goldabflusses ist, Die Verteuerung des Geldes bildet aber ein weiteres empfindliches Erschwernis der Führung der Geschäfte und der Entwicke lung von Industrie, Handel und Gewerbe. Die bisherige Valuta- und Zinsfußpolitik war unseren wirtschaftlichen Verhältnissen sehr nützlich. Für eine Aenderung unserer Valuta- und Zinsfußpolitik liegen keine Gründe vor, und die Aufnahme der obligatorischen Barzahlungen bietet keinerlei greifbare Vorteile. Dagegen muß besonders auf die Fährlich- keiten bingewiesen werden, die die obligatorische Barzahlung bei einem kurzfristigen Ausgleiche mit sich bringen würde, um so mehr, als hie. handelspolitischen Verhältnisse keineswegs eine Verbesserung der Han- h?lK. Zahlungsbilanz erwarten lassen." Ungarische Hypothekenbank in Pest. Bei dieser Bank wird nach der „N. Fr. Pr. der Plan erwogen, einen Teil ihres Besitzes an Aktien der Ungarischen Agrar- und Rentenbank zu verkaufen. Dieser Besitz beträgt 50 000 Stück im Nominalbetrag von 20 Millionen Kronen. Es sollen im Herbste etwa zwei Drittel dieses Besitzes den Aktionären der Ungarischen Hypothekenbank zum Bezüge angeboten werden. Ein bestimmter Beschluß ist darüber noch nicht gefaßt. Ungarische Agrar- und Rentcnbank in Pest. Die außerordent liche Generalversammlung hat beschlossen, die auf Kronen lautenden Aktien des Instituts von einem späteren Zeitpunkte ab auch auf Francs und Mark auszustellen. Sodann wurde die Direktion durch die ein stimmige Wahl des Barons Julius Beck-Madarassy ergänzt. *— Das Bankhaus Charles Wciswciller in Paris wurde, wie der „Frkf. Ztg." berichtet wird, nach dem Tode Charles Weisweillers in eine Aktienbank mit 5 Millionen Francs Grundkapital umgewandelt. Den Aufsichtsrat bilden Arthur, Edouard und Paul Weisweiller, als Direktor wurde Eugene Hirsch bestellt. O Argentinische Finanzen. Die argentinische Negierung hat dem Kongreß das Budgetprojekt für das kommende Jahr vorgelegt. Die Barausgaben des permanenten Budgets haben sich von 155,9 Millionen Dollars Papier und 24,4 Millionen Dollars Gold im Jahre 1907 auf 164,9 Millionen Dollars Papier und 24,2 Millionen Dollars Gold ini Voranschlag für das Jahr 1908 oder per Saldo, Gold in Papier um gerechnet, um 8V» Millionen Dollars Papier erhöbt. Dagegen werden bei den Ausgaben, die durch Anleiheemission gedeckt werden sollten, in Papiergeld umgerechnet, 12,4 Millionen Dollars Papier gegen das lausende Jahr erspart. Die Einnahmen sind mit 59,8 Millionen Dol lars Gold (gegen 57,8 Millionen im Voranschlag für das Jahr 1907) und 84,7 (83,7) Millionen Dollars Papier vorgesehen. Im einzelnen sind die Ausgaben für die öffentliche Schuld auf 22 968 485 (23 256 389) Dollars Gold und 17 389 247 (19179 936) Doll. Papier vorgesehen. Berg- und Hüttenwesen. V. Dem Steinkohlenbauverein Concordia zu Oelsnitz i. E. ist die staatliche Genehmigung dazu erteilt, daß er die zufolge Beschlusses vom 28. März 1905 auf einen Zinsfuß von 4 Proz. herabgesetzten, noch nicht ausgelosten Schuldverschreibungen seiner im Jahre 1894 mit einem Zinsfüße von 414 Proz. genehmigten Jnhaberpapieranleihe von ur sprünglich 500 000 nach vorgängiger Abstempelung wieder ausgebe, sowie die nn Zinssätze und Zinsbeträge abgeändcrten Zinsleisten und Zinsscheine dieser Anleihe nach erfolgtem Neudrucke in den Verkehr bringe. d Hibernia. Bruttoüberschuß im zweiten Quartal 3 973 833 gegen 3 590 681 im vorigen Quartal und 3723 984 im zweiten Quartal des Vorjahres. - Harpener Bergbau - Aktiengesellschaft. Betriebsüberschuß im zweiten Quartal (72 Äroeitstage) 5 373 000 .L. gegen 3 644 500 .E (74 Ar- oeitstage) im vorigen Quartal und 5 003 600 .tl (72 Arbeitstage) im zweiten Quartal des vorigen Jahres. L Märkisch-Westfälischer Bergwerksverein in Letmathe. Wie man uns berichtet, steht die Verwaltung in einer Erfolg versprechenden Unterhandlung auf Verkauf des österreichifchen Grubenbesitzes der Ge sellschaft. Der in Aussicht genommen« Verkaufspreis bewegt sich wesent lich über dem Buchwert der genannten Anlagen, so daß die Abstoßung dieses Besitzes mit ansehnlichem Gewinn erfolgen kann. ? Geisweider Eisenwerke in Geisweid. Auf den Anlagen dieser Ge sellschaft explodierte ein Hochofen. Wahrscheinlich wird eine Stillegung für etwa vier Wochen nötig sein. I) Gewerkschaft des Steinkohlenbergwerks Gras Schwerin in Castrop. Im zweiten Vierteljahr 1907 betrug bei einer Kohlenförderung von 109 918 (95 728) t und einer KokSerzeugung von 35 430 (47113) t der Reiniiberschuß 237 792 (201Ä93) woraus wieder 150 000 .E als AuS- beute verteilt werden. ,8 Gewerkschaft Hohenfels i« Hohenfels bei Algermissen. Für daS »weite Quartal 1907 wurde unter Berücksichtigung reichlicher Rückstel lungen ein Nettobetriebsüberschuß von 213 933 ^l erzielt, demnach für daS erste Halbjahr zusammen 4.4 421 ^l. Gleichzeitig teilt der Gruben vorstand mit, daß er beschlossen hat, von der bisherigen monatlichen Aus- schüttung der Ausbeute zur quartalweisen Auszahlung überzugehen. *— Die Kohlennot auf dem süddeutschen Kohlenmarkt soll nach einer Meldung der „Köln. Ztg." nachlassen infolge stärkerer Zufuhren aus den Ruhrhäfen und der bedeutenden Einfuhr englischer Kohlen. Das Kohlenkontor sucht sich für den Winterbedarf »u decken. Kohlenvorräte sind im allgemeinen recht unbedeutend und die Preise unverändert. Ernte rrnd Ronjnnktnr. kN dem nunmehr zu einem groben Teil mit annähernder Berla^ichkeit zu übersehenden Ausfall der Getreideernten, die sowohl in ihrer Gesamtheit, als auch speziell in Deutschland ein gegen das Borjahr erheblich geringeres Erträgnis liefern, steht es bereits fest, daß im nächsten Erntet - ' Bei dem lebhaftes Wettbewerb um Brotfrucht auf dem Weltmarkt und bei dem wesentlich verringerten Angebot wird der Schlüssel der Preis bildung noch viel mehr als in dem zu Ende gehenden Jahre in den Aus- fubrstaatrn lie, dadurch der Boden geebnet ist, so ist ebenfalls vorauszusehen, daß alle Importländer mit Getreideeinfuhr»!)! en den vollen Betrag der Zölle werden zahlen müssen. Dies schließt namentlich für Deutschland eine große Belastung ein. Im vorigen Jahr hatte Deutschland die bisher größte Weizenernte, eine sehr gute Roggenernte, und auch die Welternte von Weizen war die biShtt größte. Trotzdem erreichten die Roggenpreise bereits im Februar den höchsten Stand seit 1891, und im Frühjahr stiegen sie infolge der schlechten Ueberwinterung der Kulturen noch weiter. Gegenwärtig hat sowohl der Juliweizen (am 24. Juli 20914 K) als auch der Juliroggen (am 24. Juli 209SL ^l) das höchste Preisniveau nahezu wieder erreicht, und besteht auch bis September (20214 ^k) bei Weizen ein Deport von 7 ^l und bei Roggev (18314 ^l) ein Deport von 2614 ^(, so sind diese Preise noch immer 37 resp. 41 höher als die Durchschnittspreise des Weizens (16s ^l) und des Roggens (142 ^l) von 1900 bis 1905, also in den letzten 6 Jahren vor den neuen Handelsverträgen, waren. Von 1896 bis einschliHlich 1905 war der billigste Jahresdurchschnittspreis von Roggen in Berlin im Jahre 1896 118,8 ^t, der höchste Preis im Jabre 1905 gleich 151,9 und für Weizen der niedrigste im Jahre Ü00 gleich 15iL und der höchste im Jahre 18R (im Jahre des Leiter- Corners) 1851« ^l. Legt man für 1907/08 die gegenwärtigen September preise als Durchschnittspreise zugrunde, so würde sich gegenüber dem Durchschnittspreis in den 6 Jahren von 1900 bis einschließlich von M5 bei einem jährlichen Konsum von zirka 15 Millionen Tonnen Weizen und Roggen für Deutschland eine Mehrbelastung von zirka 600 Million»« Mark ergeben. Infolge des vermehrten Importbedarfes wird ein großer Teil dieser Summe ins Ausland gehen, und auch im Inland wird von der Getreidehausse in höherem Maße als in den letzten Jahren, die durch gute Ernten ausgezeichnet waren, der Großgrundbesitz profitieren, so daß die Belastung des Konsums durch eine Stärkung der Landwirtschaft und ihre wohltätigen Folpen für die gesamte indu strielle Konjunktur nur in sehr beschränktem Maße wettaemacht werden dürfte. Zweifellos wird die Getreiocteuerunadie Kaufkraft der städti schen Bevölkerung schwächen und die auf den Massenabsatz angewiesenen Konsumindustrien ungünstig beeinflussen. Außerdem werden aber auch die großen Ausfuhrinteressen der deut schen Industrie jedenfalls geschädigt werden, da wichtige Absatzgebiete durch den geringeren Ausfall der Ernten eine Verringerung ihrer Ein nahmen und ihrer Aufnahmsfähigkeit erfahren werden. Äeerbohm taxiert den Importbedarf Europas für 1907/08 auf 67,6 (56,9) Millionen Quarters, davon jenen Deutschlands auf 13 (814) Millionen Quarters. Ferner werden vornehmlich England, Italien, Spanien und Portugal mehr einführen müssen, und auch Oesterreich-Ungarn wird (weil Ungarn die schwächste Weizenernte seit 1897 bat) auf die Einfuhr von Getreide angewiesen sein. Noch wichtiger für Deutschland ist, daß eine Reihe von Agrarstaaten weniger Getreide zu exportieren und daher weniger Jn- dustrieprodukte dafür einzutauschen haben wird. So haben Rumänien, Bulgarien und die Türkei nur zirka den dritten Teil des im Jahre 1906/07 exportierten Quantums für die Ausfuhr zur Verfügung. Be züglich Rußlands, der Vereinigten Staaten und Kanadas ist man über den Ernteausfall noch nicht im klaren, doch wird Rußland eine wcsent- lich bessere Ernte als im voriaen Jahr nicht haben, während die Union und Kanada doch einen ziemlichen Ausfall erleiden dürsten. Infolge der - geringen Ernten hat man also in vielen wichtigen Ländern mit einem Rückgang der Kaufkraft, des Güterverkehrs, des Binnen- und Außen-. Handels usw. zu rechnen. —i ' Börsen- nn- HanSelrwefen. L Leipziger Börse vom 25. Juli. Von dem gestern fcstgestellten Rubepunkt in der Tendenzschwankung ausgehend, schlug diese selbst heute zu der festeren Seite um; von einer Belebung des Verkehrs kann aber auch heute noch nicht gesprochen werden. Die freundlichere Stimmung wurde begünstigt durch die festeren Meldungen von außerhalb; vor allem kam Berlin besser auf den strammen Schluß von New Kork und den Wochenbericht des „Jron Age" vom amerikanischen Eisenmarkte. Die festere Haltung kam hier in der Hauptsache im heimischen Anlage markte zum Ausdruck, der von den Kursrückgängen der letzten Zeit auch besonders stark in Mitleidenschaft gezogen worden war. Es konnten sich heute 314proz. Reichsanleihe und Consols, desgleichen 3vroz. Sächsische Rente kräftig erholen; nur 314proz. Sachsen und Scyatzanweisungen lagen noch schwächer, während Stadtanleihen und Pfandbriefe meist recht gut behauptet waren. Ausländische Fonds lagen ruhiger; Oester- reichische und Ungarische Gold gaben etwas nach. Von Bahnen gingen Busch /I und L und Nussiger Aktien auf niedrigere Wiener Kurse zurück. Lombarden lagen besser. Von Prioritäten waren 314vroz. Nussiger zu alter Notiz in größeren Beträgen im Verkehr. Busch Kronen bröckelten wieder etwas ab, während sonst hier die Kursveränderungen nicht nennenswert waren. Das gleiche gilt von Bankaktien; hier wurden Leipziger Credit zu altem, Sächsische Boden zu billigerem Kurse ge bandelt; im allgemeinen neigten Bankaktien zur Festigkeit. Auf dem Jndustrieaktienmarkte scheint nach langer Zeit wieder etwas mehr Interesse für Mansfelder Kure zu erwachen, die bis auf 1100 anziehen konnten und nach besserem Geschäft noch gefragt blieben. Dittel wurden wieder wesentlich höher gesucht, ohne daß Material an den Markt kam. Pittler, Sondermann und Zimmermann stiegen ebenso wie Chemnitzer Spinner und Meerane; auch Hohburg Quarz und Halle Zucker erzielten bessere Kurse; das Gegenteil war der Fall für Sächsische Emaille, Woll kämmer Vorzüge und Schlema Papier. Lochmann gaben heute etwas nach; Fritz Schulz waren billiger angeboten. Zu altem Kurse sind Leip ziger Elektrisch« erhältlich gewesen. Solbrig und Stöhr wurden unver ändert gesucht. Die Gesamttendenz war etwas besser. Höher waren: 3 pro». Sächsische Rente 0,10, Leipziger Hypotheken b' 0,10, Preußische Zentral Boden von 1890 0,10 , 3V.proz. Rrichsanleihe 0,30, 3'/,proz. Consols 0,10, Prinz Heinrich 0,50, Lombarden 0,35, 4proz. Nord- Böhmen 0,40, Graz-Köflach 0,25, Gottes Segen Stammaktien 15 Zwickauer BerelnSglück 15 Prehlitzer Aktien 2 DiSconto 0,50, vandelsanteile 0,25. DreSvner Bank 0,50, Oesterreichische Credit 1, Bochum 2, Gelsenkirchen 2, Harpen 2, Laura 2,50, ManSfelder Kuxe 5 Lloyd 1,40, Pittler 0.25, Sondermann 1,50, Chemnitzer Werkzeug 0,50, Chemnitzer Spinner 2, Meerane 1,50, Tittel 3, Halle Zucker 0,50» Hohburg 0,50. Niedriger waren: Paris kurz K /iL. 3'/,proz. Sachsen lh40, 4proz. (alte) Leipziger 0.05, 3'/, proz. Erbländer 0,25, Leipziger Hypotheken IX 0,10, XI 0,10, Schatzanwetsungrn 0,10, Nussiger Aktien 2,50, Busch ^.2, L 2, Busch Kronen 0,05, Kaichau-Oderberg 0,50, Lemberg- Czernowitz steuerfrei 0,25, 5pro». Oesterreichische Südbahn 0,2k, Oesterreichische Goldrente 0,25, Ungarische Goldrentr 0,45, Ungarische Kronen- reute 0,30, 90er Rumänen 0,80» Naumburger Aktien 0,25, Nationalbank 0,50, Sächsisch« Boden 1,50, Wollkämmerei Vorzugsaktien 1, Schlema Papier 1,50, Sächsische Emaille 0,25, Schulz 0,25, Lochmann 1. Bant- Geldwesen. A Der ReichsbankansweiS vom 23. Juli zeigt eine Besserung des Status, der sich noch nicht ganz auf der Höhe des Vorjahres hält, was um so weniger befriedigen muß, als die steuerfreie Notenreserve zurzeit nur 86,6 (M,4) Mill. Mark beträgt. Die Abnahme der Anlagen «st mit insgesamt zirka 106 (98) Mill. Mark nur unwesentlich stärker als im Vorjahre, während die Zunahme der Giroeinlagen mit 12,8 (28L) Mil- ftonen Mark bedeutend Linker dem Vorjahre zurück bleibt. Im elu- zelnen verweisen wir auf die nachstehende Tabelle. 2Z./7. den 18 /7. ee«n den -Z /7 -eien den M 1L/7-U07 M . M 1L/7-U« - in tausend Mart amtheit, »»» >» ^erinyeres Erträgnis liefern, siebt es bereits fest, daß im !ahr mit hohen Getreidepreisen gerechnet werden muß. ntlich verringerten Angebot wird der Schlüssel der Preis viel mehr als in dem zu Ende gehenden Jahre in den Aus- '7gen, und sieht man selbst von Preistreibereien ab, denen )oden geebnet ist, so ist ebenfalls vorauszusehen, daß alle 's Getreideeinfuhrzöl en den vollen Betrag der Zölle
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