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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.08.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-08-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193708048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19370804
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19370804
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1937
- Monat1937-08
- Tag1937-08-04
- Monat1937-08
- Jahr1937
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.08.1937
- Autor
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Riesaer Tageblatt so. Jahrg Mittwoch, 4. Anftiist 1SS7, ate«»S ^irs Pistscheckkonlv: Dresden lööll Gttokass« ««s. ött. « »aooo Kiuder sind um ihre Ferien «eben»« werde«' Scharfe Abrechnung der „Seit" mtt den Hetzmanövern der tschechischen Presse Drahtanschrift» - Tageblatt Riesa Fernruf I«? Pestfech Nr. » ««d Avsrkger (TlbedlM mü> AnMgcrf. Liese S-iftma ip da» zur Berössentltchuna der amtltcheuverauntmachuuaeu de» »wtShauptmann, Grobeuhat» behördlich bestimmt, Blatt und enthält amtliche veka«»t«achuu,eu des Finauiamte» «es» u»d de» Hgnptzollamte» Meitze» keit-werte, sind Ewigkeitstatsachen. Man hat sie durch Druckerschwärze überdecken wollen. Mögen auch die, die immer von der Menschlichkeit predigen, wie die Ligen oder die Frauenkongresse, hier schweigen. Die Tön« klingen fort, st« rühren an die Herzen aller, die davon Kund« erhalten. Kein« Druckerschwärze und keine irgendwie geartete Pro paganda wird das ändern ober aufhalten können, und den falschen Propheten werden diese Stimmen des Herzens einmal wie die Posaunen von Jericho in die Ohren dröh- nen, datz man mit Friede, Freiheit und Menschlichkeit kein ttewen i^r^ Ewigkeitswerten keine Propaganda Noch ein Fall tschechischer Schikane Di« Behörden von «sch verbieten »1 Kinder« „ de« Grewzitbertritt a».." Ege, trafen auf dem Bahnhof de, Asch 81 Kinder aus Plan und Kuttenplan in Böhmen E zwei Begleitpersonen «in. Ein in Bayern tätiger Sudetendeutscher auS Kuttenplan hatte für di« L'F"Er.in.Rehau in -er Nqhe von Hof in der Bayerischen Ostmark Gastplätze ausfindig gemacht. Di« deutschen Gast, ^"ern hatten sich bereiterklärt, die Jungen und Mädel <tmge Zeit bei sich aufzunehmen, um ihnen — die Kinder find zum grüßten Teil unterernährt — «ine Ferien- La» Riesaer Tageblatt erscheint setze« Tag abend» */,« Uhr mit ««»nähme der Sonn- und Festtage. vezn«»pr«i», bei Boraudzahlung, für einen Monat 2 Mark, ohne Ä?^ellgebühr, durch Postbezug RM 2.14etnschl. Postgebühr lohne Zustellgebühr), bei Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte lS aufeinanderfolgende Är.) 55 Pfg., Einzelnummer 18 dig-A«»eigeu für btt Nummer de» Ausgabetage» sind bis in Uhr vormittag» aufzugeben,- eine Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten und Ptthen wird nM btt gesetzte 46 mm breite mm.Zetle oder deren Raum 0 Rpf., d»e Üb mm breite, 8 gespaltene mm.Zetle im Textteil 28 Rpf.lGrunbschrift. Petit 8 mmhoch^Ziffergebüchr^Rpf., tabellarischer Satz 80'/. Aufschlag. Bet fernmündlicher Snzeigen-Vestellung oder fernmündlicher Abänderung «tngesanbttr Lnzeigentext« oder Probeabzüge schließt der Verlag die Jnanspruch ^chme au» Mängeln nicht drucktechnifther Art au». Preisliste Nr. 4. Bet Konkur» oder Zwangsvergleich wird etwa schon bewilligter Nachlaß hinfällig. Erfüllu^ und Zahlung und Gerichtsstand ist Riesa Höhere Gewalt, vetrttbSstvrungen usw entbinden den Verlag von alle« etngegangenen Verpflichtungen Geschäftsstelle. Rcesa, Goetheftrabe 5S. si^etendeutschen Kind bei landwirtschaftlichen Arbeiten in der Schwei, zugestoßen ist " - Das Organ der kommunistischen Partei schreibt: „Das Deutsche Reich hat 5000 sudetendcntschc Kinder zu einem Ferienaufenthalt eingeladen. Tie tschechoslowakische Re. gierung hat die Ausreisebewilligung verweigert. Diese» Verbot hat unter der sudettndeutschen Bevölkerung viel böses Blut hervorgeruken, weil die Negierung nicht gleich, zeitig alles tat. um selbst eine ausreichende Ferienaktion für die sudetendeutschen Kinder zu organisieren. - Es ist recht merkwürdig, daß da» Tritte Reich auSkandSbeutschen Kindern einen wirklichen Erholungsaufenthalt zusichert, während es nicht einmal für seine eigenen Kinder Butter und Milch hat. Die „Prager Presse" und andere Regierungsorgan« antworten auf die deutschen Pressestimmen damit, daß st« krampfhaft nachzuweisen versuchen, „wie gut man in der Tschechoslowakei für die fudetendeutschen Kinder sorgt". Das „Prager Tageblatt" schreibt dazu: „Die von der deutschen Presse monierten Vorgänge werden an informier, ter tschechoslowakischer Stelle ander» dargrstellt. Di« Tschechoslowakei gestattet derartig« Ferienakttonen, sobald festgestellt worden ist, ob die Kinder nach gesundheitlichen Gesichtspunkten ausgesucht werden, woher sie kommen, und waS zwischen dem Bund der Deutschen und den Gastgeber« vereinbart wurde. .. „ Bei der in Frage stehenden Aktion hat die Meldung nur in allgemeinen Ausdrücken angeführt, daß e» sich um einige tausend Kinder bandelt. Ein weiterer Grund der Ntchtgenebmigung war die Kontingentierung mehrerer Nahrungsmittel in Deutschland. Nur wenn diese reichlich vorhanden wären, hätte «in« Aktion zur Hebung der Gesundheit der Kinder Aussicht auf Erfolg. Dtt «nndesleit»»« de« Bunde» der Deutsche« hat iu ei »er «erösfentlichung die «ehnnptnngen widerlegt, die die ofsizidtt „Prager Presse" und andere Zeitnngen ausgestellt Hatz«». In den betreffenden Artikeln wird dem Bund« der Deutschen u. a. „organisatorisch nicht fundierter Tharakter" d«r von ihm geplanten Unterbringung von einigen tausend erholungsbedürftigen Kindern subetettdeutscher Eltern vor geworfen Tie BundeSleitung verweist insbesondere aus da» «nschuen. da» der Prager LandeSbehSrde im April diese» IabreS zugesandt wurde, und aus dem bervorgeht, daß die Kinder in Seimen an der Osttteküst«, in Thüringen «sw. unter Aufsicht eine» eigenen Personal», da» sich au» Mitgliedern des Bundes der Teutschen zusammensehen würde, untergebracht werden sollten. ES wurde gleich, zeitig darauf hingewiesen, baß die Heime und Namen der Aufsichtspersonen erst nach Erhalt der behördlichen Be» willigung genannt werden können. Ausdrücklich wurde aber betont, daß nur Kinder von Arbeitslosen, di« vorher Lrzt« lich untersucht werben, in die reichsdeutschen Seim« ge schickt werden sollen, und daß die Auswahl der Kinder in», besondere nicht durch irgendwelche ander«, Gründe beein flußt werden darf. Wiederholt wurde auch den zuständigen Prager Stellen die Zakl von 6006 Kindern genannt und dabei immer wie der ausdrücklich betont, daß es sich nur um wirklich er holungsbedürftige Kinder handelt. Dtt Behauptung, daß i» Deutlchlautz ein« groß« Sehens«ittelkuapvheit tzerrsch« und die sndetendentsche« Kinder tzeshalb in Deutschland »icht die nötige Pfleg« habe« würden, ist eine s» «ngehenerlich« Beleidigung des Deutsche» Reiches, daß sie mit »utzerster Schärfe anrücke gewiesen werde« «nß. Die zahlreich«« ArbeUSlose« ttl tze« Tschechoslowake, würde« sich glücklich schätze«, »en» sie ttglich so viel ,« ess«, tzätttu wie der ärmste deutsche Arbeiter. Ungeheuerliche Beleidigung Deutschlands Dreiste Lügenmanöver und Verdrehungen der tschechischen Presse zur „Begründung" des Verbots der Ausreise sudetendeutscher Kinder ins Reich )s Berlin. Dtt deutsche Presse hat sich »or einigen Tagen mit »»erhörten Borgäugen tu der Tschechoslowakei beschäftigt» die unr als ein« Brüskierung de» Deutsche- Reiches ausgefaßt werde« könne«. I« de« sudetendentschen Seblett« der Tschechoslowakei herrscht bekanntlich eine un geheuer« Arbeitslosigkeit. Ei« außerordentlich hoher Prozentsatz der Sudeteudeutsche« ist schon seit »ttleu Jahre» erwerbslos. Derartige Bilder des Hunger» und de» Sleuds wie in de« sudetendeutsche» Gebiete« der Tschecho slowakei such« «a« in Europa sonst vergeb««». Deutsch« Stelle« hatte« sich bereiterklärt, ein« groß« Zahl von unter, ernährte« sudetendentschen Kinder« i« Deatschlaud aus»«» «ehme» und ihue» eine« Srholungsauseathalt zu gönne», damtt sie wieder zu Kräften komme«. Dies« Ausreise ist vo« der Regier»«» der Tschechoslowakei «erhiutzert »erde«. Nachdem die tschechoslowakische Presse zunächst den Aus führungen der deutschen Zeitungen nur wenig entgegen, zusetzen vermocht«, ist ««««ehr «tue Stellungnahme der gesamte« tschechoslowakische« Presse erfolgt, die in Form und Juhalt «tu« so weitgehende Uebereiustiwmung auf» weist, daß sie vermutlich von ossiziöser Seite stau,««« dürste. I« dieser Sicllauguahme der tschechoslowakische» Presse wird «icht »ehr und «icht weuiger gesagt, al» daß die A«»retse der sudetendentschen Kind«, «ach Deutschland mit Rücksicht aus die angeblich tu Deutschland herrschen»« Verknappung zahlreicher Lebensmittel nicht hätte genehmigt werde« könne», ss) So schreibt das tschechisch-agrarische Abendblatt „Beeer am 81. Juli: „Die deutsche Presse verbreittt in der letzten Zett unrichtige Nachrichten, baß bi« tschechoslowakischen Armier 6000 deutschen Kindern au» der Tschechoslowakei einen Erholungsurlaub im Deutschen Reich unmöglich ae- macht hätten, wobei angeblich die tschechoslowakisch« Regie rung selbst nicht» für di« gesundheitlich bedrohten Kinder au» de« deutschen Bezirken unternommen hätte. Vorige» Jahr und im Frühsahr diese» Jahre» veranstaltete der Bund der Deutschen Verschickungen deutscher Sinder. Neben diesen Verschickungen wurde auch «in Gesuch um Vewilli- gung einer ähnlichen großen Verschickung von Kindern nach Deutschland eingebracht. In bieser Angelegenheit wurde nur allgemein angeführt, daß es um di« Verschickung einiger tausend Kinder gehe." Demgegenüber mutz seftgeftellt «erde«, daß e» sich hier «icht um genaue «»gaben gehaudelt hat, sonder« daß die i» Frag« kommende« Behörde« genaueste«» über die Zahl der Kinder ««» da« Ziel der Verschickung unterrichtet «ordeu find. Da» gleiche Blatt meldet am 2. August weiier: „Die deutschen Kinder au» der Tschechoslowakei brauchen nicht nach Deutschland zu sahren, wo ihnen bei der gebundenen Wirtschaft nicht alle notwendigen Lebensmittel zur Er holung zur Verfügung gestellt werden können." (!) Der „Deutsch« Sozialdemokrat" schreibt u. a.: „ES ist klar, daß zu einer Bewilligung drr Verschickung genau« Angaben über Namen oder mindesten» Zahl der Kinder, Herkunft, Art der Auswahl, Bestimmungsort und Art der Versorgung gemacht werden müssen." Da» Blatt behauptet weiter, baß dies« Voraussetzungen nicht erfüllt worden seien. ES versucht da«», die tschechostowakisch«» Manöver dadurch abzubiege«, daß es de« Deutsche» Reich unterstellt, daß die Kinder keiu« Butter bekäme« ««» »,r Maisbrot und zur Wiederbelebung altgermanischer Sitten Pferdefleisch. (!) Mit welch lächerlichen Argumenten man sich heraus- zureden versucht, beweist «ine weiter« Aeutzerung: „Wie berechtigt da» Mißtrauen unserer Behörden gegen di« Ent sendung von Kindern in da» Ausland ist, beweist «ine vor einigen Tagen im „Teplttz-Gchönauer Anzeiger" wieder- gegebene Nachricht von einem Betriebsunfall, der einem )( Prag. Dtt tschechische Presse setzt ihr« Verdrehung». Manöver und ihr« maßlose Hetze gegen Deutschland im Zusammenhang mit dem Berbot de» Ferienaufenthalte» sudetendeutscher Kinder im Reich durch die tschechoslowa- kische Regierung fort. Dabet ist nicht» zu töricht und sinn los, um nicht al» „Begründung" für die aller Menschlich, leit Hohn sprechende Haltung Prag» zu biene«. Sogar dtt Kriegsschuldlüge muß wieder herhalten, und außerdem wirb Deutschland auch noch dafür verantwortlich gemacht, datz während de» Weltkriege» im tschechischen Gebiet Not geherrscht habe. (!) Selbstverständlich bemüht man sich auch, da» menschenfreundliche «nerbttten Deutschland» in «ine Angelegenheit politischer Propaganda umzufälfchen. „Die Zett", da» Blatt der Sudetendeutschen Partei Konrad Henlein», hält mit diese« böswillig«« Verl«««- der« nutz Verdreher» der Wahrheit scharfe» ««icht. Da» Blatt kennzeichnet diese Hetzmanüver al» da», wa» sie in Wahrheit sind, ein Glied mehr in der Kett« der Feindselig- ketten gegen da» Dritte Reich und dtt Sudettndeutschen. „Dtt Zeit" schreibt dann u. a.: „Dtt SWtz Sinder sind «m ihr« Fertt« gebracht war»««. Dtt Gastfreundschaft Deutschlands, da» eine fast selbstverständliche Pflicht leisten wollte, Kinder mm tzarbende« Bolk-genosse« anfzuuebme«, ist abgewttsen worden mit Begründung««, dtt keiner Ueberprüsung ftaudhalte» »««««. Der Fall liegt klar, die Rtllungeu de» Herzen» und de» Menschentums find Ewig- Mussolini antwortet Gevade weil die größere Oefsentlichkeit über die äußeren Borgänge in den englisch-italienischen Be ziehungen hinaus so gut wie gar nicht über die konkreten Ernzeli/eiten der Unterhaltungen, der Briefe usw. erfährt, möchte es uns erscheinen, als ab diesmal nicht taktische Gesichtspunkte im Vordergründe stehen, daß vielmehr hin ter dem neuen englisch-italienischen Gespräch auf beiden Seiten der ernsthafte Wille steht, die Gegensätze rar über- brücken und die Grundlagen einer dauernden Verständi gung zu finden. In Italien führt man die »-atmosphärische Besserung" in der Hauptsache auf dir Tatsache zurück, daß der neue Ministerpräsident Neville Chamberlain selbst die Führung der Außenpolitik in die Hand genommen habe. Wie weit diese Auffassung mit den Tatsachen übereinstimmt, läßt sich natürlich von hier aus schwer beurteilen. Jedenfalls ist man in Rom gegenüber Anthony Eden höchst miß trauisch eingestellt, gegenüber dem Mann, der mit dem Willen zur grundsätzlichen Sanktionspolitik seinen Vor gänger im Außenamt, Sir Samuel Hoare, zu stürzen wußte. Neville Chamberlain tut jedenfalls nicht», wa» geeignet wäre, die italienische Auffassung zu zerstören, daß er selbst mit neuen Zielsetzungen die Führung der Außenpolitik übernommen habe. Das Schreiben, da» er an Mussolini gerichtet hat, ist umgekehrt geeignet, die italienischen Auffassungen und Hoffnungen zu unterstützen. Inzwischen hat sich übrigens herauSgestellt, daß die französische Darstellung nicht zutreffend war, nach der da» Schreiben Chamberlain» nur die Antwort auf «inen Brief bedeutet habe, den Grandi bei seiner langen Unterredung mit dem englisckien Ministerpräsidenten diesem überreich« haben sollte. Der italienische Botschafter hat nur münd lich -Herrn Chamberlain eine Botschaft des Duce auSge- richtet. Au« dieser tatsächlichen Richtigstellung ergibt sich, daß dtt Initiative für die neue besonder» herzliche Form de» Meinungsaustausche» von Neville Chamberlain au»- gegangen ist. Mussolini hat sich, wie man jetzt erfährt, beeilt, da» politisch (Gespräch auf dem von Chamberlain gewählten Wege fortzusetzen, fläach den Berichten, die au» Rom vorliegen, darf man annehmen, daß sich dtt beiden Staatsmänner diesmal nicht mit allgemeinen Ver sicherungen der Freundscl»aft und der Verständigungs bereitschaft begnügt haben, datz sie sich vielmehr darum bemühen, eine konkrete Verhandlungsgrundlage zu schaffen, aus der da» zu Anfang de» Jahre» abgeschlossene, aber bi-her politisch wirkungslos gebliebene Gentlemen-Ab- kommen zwischen den beiden Staaten erneuert und ver tieft werden soll. ES sind zweifellos in den Beziehungen zwischen den beiden Staaten noch ganz erhebliche Schwierigkeiten zu überwinden. Es handelt sich ja schließlich nicht nur um die Probleme der Nichteinmischung-Politik gegenüber Spanien, dtt sich »wischen England und Italien ja nur auf dem Hintergründe tatsächlicher oder eingebildeter machtvoli- tischer Gegensätze im Mittelmeer so außerordentlich zuge spitzt haben. Dieses aktuelle Problem ist ja selbstverständ lich in dem Augenblicke mitgelöst, in dem die Voraus setzungen der grundsätzlichen Verständigung gefunden sind. Man weiß, daß die Pläne Chamberlains weitergehen, daß er nicht, wie einige französische Zeitungen e» deuten möchten, darauf zielt, Italien aus der Achse Berlin—Rom zu lösen, um Deutschland zu isolieren, daß er vielmehr danach strebt, da» Gespräch über den Westvaft wieder <ruf- zmrehmen, wiN sagen, die Grundlagen der Verständigung zwischen den vier mittel- und westeuropäischen Großmäch ten herMstellen. Es ist von dem Plan die Rede, im Ok tober eine Begegnung der Looarno-Mächte in London herbeizuführen. Nun sind aber mit Italien Verhand lungen und neue Vertragsabschlüsse nur auf der Grund lage der Anerkennung de» Imperium- möglich. Unter diesen Umständen kommt der Bölkerbundsversammlung im September eine erhöhte Bedeutung zu. Wenn dort fest gestellt werden sollte, daß Abessinien aufgehört hat, ein selbständiger Staat zu sein, so könnten dtt Mächte dtt entsprechenden diplomatischen Schritte -unternehmen. Unter diesem Gesichtspunkt wird man auch die Ankündigung de» Eden-Befuche» in Rom zu würdigen haben. Selbstver ständlich ist e» töricht, wenn angesichts einer solchen Lage in der französischen Presse der Verdacht geäußert wird, daß die von Italien zur Schau getragene Verhandlungs bereitschaft nur Taktik sei, um die englisch-französische Zusammenarbeit im Nichteinmischungsausschuß zu unter graben. ES kann kein Zweifel sein, daß Mussolini und Chamberlain es mit dem Willen zur Verständigung ganz ernst meinen. Schwerer Erdrutsch tu Lir-l )( Landeck. Di« schwere« Niederschläge der letzte« Lage habe« tm KauerStal eineu schwere« Erdrutsch verur sacht, durch de« i« Kaltenbrunn dtt »reit« Talftraße ver- schMet word«« ist. Dtt Erdmasse« käme« i« einer Lift»»« von 4W und einer »rette von «00 Meter« i« Bewegung. Insgesamt ist uugesähr eine Million Kubikmeter Lehm ins Rutsch«» geraten — I« de« letzte« Jahr,«Hute« einer der arößten Erdrutsche i« Tirol. Das SchulhauS Kaltenbrunn mutzte geräumt wer den, da es vor dem Einsturz nicht bewahrt werben dürfte. Große Gefahr bestehl auch für die Wallfahrtskirche, der sich die Erbmassen bereits bi» auf wenige Meter genähert haben. Der Verkehr in da» KauerStal ist vollständig unterbrochen und da» Tal von der Außenwelt abgeriegelt. ES besteht auch Gefahr für bi« tm Taleingang gelegene Ortschaft Prutz, da durch dtt Rutschungen der Wtldbach »er- lagert wurde.
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