Delete Search...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.11.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-11-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193711231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19371123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19371123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1937
- Monat1937-11
- Tag1937-11-23
- Monat1937-11
- Jahr1937
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.11.1937
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Handball Im Tv. Riesa Tv. Riesa 1. Els - RSV. 2. Els 4:10 Der erwartete AuSaang diese- TvieleS trat ein, der RSV. stellte eine Mannschaft auf- Feld, welche in der hiesiaen KreiSklaffe bei Tettnakme an Punktsvielen mit auf den vordersten Plätzen zu finden wäre. Der Tv. stand inso. fern auf verlorenem Posten, da er eben keine Torschützen hat, zumal der eine noch vom Svtelbetrteb abaesaat hat. Besonder» überlegen war in diesem Spiel« kein« Mann» schäft, der Tv. konnte immerhin ein offen«- Spiel erzwingen, kämpfte aber erfolglo». . , Am Nachmittag trafen sich auf der Hindenburgkampfbahn : T». Riesa 1. Jug-Staffelbefter - RSB. 1. Jag. 28 .« Hier gab die Meistersugend des Tv. Riesa wieder einmal eine besondere Schaustellung. Mit obigem Ergebnt- dürfte diese Mannschaft auch den Rekord des höchsten Ergebntffe» im Riesaer Handball erzielt haben. Trotz diesen erdrücken den Resultates befleißigten sich die RSV.er eines eifrigen Spiele- und dürften au» dieser Begegnung bestimmt ge kernt haben. Dem Tv. Riesa, besonders seinem Obm. für Handball, kann man zu den schönen Erfolgen feiner Jugend- Elf, wie überhaupt seiner ersprießlichen Arbeit an unserer Sporttugend nur gratulieren. Handball lm TD. Röderau T« Röderau 1. Manusch. — Tv. «usfig 1. 1«:« l»:2s Tv. Röderau Jgd. — T» Aussig Igo. 18:2 (8:1) Am vorigen Sonntag hatten beide Mannschaften die gleichen vom Tv. Aussig zu Freundschaftsspielen zu Gaste. Vom Anfang bis Ende der Spiele war die Ueberlegenheit der Einheimischen den Gästen gegenüber deutlich zu erken nen. Trotzdem wnrden aber schöne Spiele gezeigt, und «S wurde von allen Mannschaften gekämpft bt» zum Schluß, pfiff. Besonders die hiesige Jugend setzte allen Ehrgeiz ein, um Tore zu schießen, woran sich fast gleichmäßig alle Stür mer beteiligten. W. Dresdner Boxer vernichtend geschlagen Leipzigs Boxstaffel siegte mit 14:2 Punkten In Dresden fand am gestrigen Montag abend ein Städtekamps der Amateur-Boxer Dresden» und Leipzig» statt. Auf Grund der Besetzung mußte man von vornher ein mit einem sicheren Siege der als sehr kampsstart be- kannten Leipziger Mannschaft rechnen. Daß es aber zu einer so vernichtenden Niederlage der Dresdner kommen würde, hätte wohl niemand erwartet. Lediglich eine Be- gegnung endete zu Gunsten eines Dresdner», während in 7 Füllen Leipzigs Vertreter das bessere Ende für sich be- hielten. Und auch in dem Kampf, der an Dresden siel, hatte «S lange nach einem Leipziger Erfolge auSgesehen. In Leipzigs Mannschaft gefiel vor allen Dingen der Bantamgewichtler Hacker, dessen Vielseitigkeit und Schlag. Härte als unübertrefflich zu bezeichnen sind. Der Feder gewichtler Gauuitz kam leider nicht dazu, den Zuschauern seine Fähigkeiten vorzuführen. Seinem ersten zündenden Schlag fiel der Dresdner Reuter zum Opfer. Auch der MrttelgewichtSboxer Kühler begeistert« durch seine immer neuen Einfälle, während man von dem deutschen Halb- schwergewichtSmeister Pietsch etwa» enttäuscht war. Gleich Gauniß hatte auch der Schwergewichtler Hauer-Leipzig nur «in« Minute im Ring zu stehen, bi» ihm ein entscheidender Erfolg gelang. Einen guten Eindruck hinterließ der Leip, ziger Fliegengewichtler KarlftLLt, der allerdings insofern etwas Glück hatte, al» Dresden» Vertreter in dieser Gc- wichtSklasse, der kleine Kotte, auf ärztliche» Anraten hin nach Schluß -er 1. Runde aufgeben mußte, da er sich am Auge verletzt hatte. Wie schon erwähnt, holte der Dresdner Weltergewicht ler Rolika den einzigen Sieg für seine Farben herau». In einem Augenblick, da er einer sicheren Niederlage entgegen- zusteuern schien, raffte er sich noch einmal zusammen, setzte alles auf eine Karte und hatte mit einem schweren rechten Haken Ersolg. Der Leipziger Jahn erholte sich von die sem »Brocken" nie wieder und wurde, nachdem er noch zweimal niedergeschlagen worben war, endlich auSgezählt. Tie einzelnen Kämpfe hatten folgende Vr-ebuiff« kveipzig stet» an erster Stellet: Fliegengewicht: Karlstädt schlug Kotte durch k. o. (Aufgabe in der 1. Rundet: Bantamgewicht: Hacker schlug Rosenmeirr nach Punkten: Federgewicht: Gaunitz schlug Reuter durch k. o. ,. d. 1. Runde: Leichtgewicht: Tütsch schlug Dtttscheid nach Punkten: Weltergewicht: Jahn verlor gegen Rollka durch k. o. t. d. 1. Rund«: Mittelgewicht: Köh. kr schlug Jälinigen nach Punkten: Halbschwergewicht: Pietsch schlug Merbitz nach Punkten: Halbschwergewicht: schlug Garbe durch k. o. i. d. 1. Runde. Bauer«» Amateur-Boxer schlugen die öabifch« Staffel in Konstanz mit 15:1 Punkten und führen im Kampf der süddeutschen Gaue mit 8:4 Pkt. vor Württemberg mit 4:0, Südwest 4:2 und Baden mit 0:8 Punkten. Europameister Nürnberg kämpft zum ersten Male für die Farben der ReickiShauptstadt im Städtekampf Berlin- Wien am 8. Dezember. Bom Fliegengewiäit aufwärts stehen sich gegenüber: Kohn-Wien—Tietzs», Matthä—Schiller, Jara-Arenz, Weilhammer-Nürnberg, Vedrich-Lütke, Ho ra!—Lampe, vybral—Hornemann, Lechner—Aleinholder- mann. Eine FuchSjaqd deS RD. Adler Riesa Am kommenden Sonntag nachmittag veranstaltet der RB. Adler Riesa, wie alljährlich, eine Fuchgjagb, an der sich alle Vereinsmitglieder und auch Gäste beteiligen könne». Der Verlauf der Fuchs-Jagd ist wie folgt geplant: Det Fuchs wird in eine etwa 80 Klm. umfassende Strecke Io»- gelassen. Da» Fahrrad darf er nicht verlassen. Mindesten- aller 500 Meter muß er eine Spur hinterlassen, darf jeden Feldweg benutzen, selbst durch Bäche oder Teich« kann er führten. Wenn er in einer Gastwirtschaft «inkehrt, dann muß sein Fahrrad von der Straß« au» zu sehen sein. Di« Häscher haben sofort eine kalbe Stunde nach dem Start de» Fuchses di« Verfolgung aufzunehmen. Der FuchS kann nur von hinten gefangen werben. Verläßt er sein Fahrrad, so ist derjenige, welcher zuerst da« Fahrrad berührt, der neu« FuchS. Finden die Häscher die vom Kuch» mitgeführt« Flaage, so ist die» ein Zeichen, daß der Fuch» „AaS" ver graben hat. Da» „AaS" darf nicht weiter al» 8 Meter im Umkreis der Flagge vergraben sein. Di« Häscher dürfen den FuchS nicht eher weiter verfolgen, bi» da» „AaS" auS- gegraben ist Wenn der FuchS zur Strecke gebracht ist, dann wird das „Ganze Halt" geblasen. G» folgt ein Jagd essen und KameradfchaftSabend. Die Frauen der Häscher treffen pünktlich 18.15 Ubr im Verein-lokal ein und wer den dort erfahren, wo da» Jagbessen und der Kamerad- schaftSabend stattfinden. ES wird für di« Jünger de» Radsport«» sicher zu einer lustigen Jagd werden, die manche Abwechslung bringen dürfte. Ein umfangreiches Wettkampfprogramm erwartet die deutschen Leichtathleten im kommenden Jahre. Da» Hauptereigni» werden die Europameisterschaften der Männer in Pari» und der Frauen in Wien sein. Unter den Länderkämpfen fehlt die Begegnung mit der Schweiz, die für 1S8« verzichtet hat, dafür gibt'«» aber «inen Kräfte vergleich mit Italien und wahrscheinlich auch wieder mit England. Der Terminkalender siebt vorerst folgende Kämpfe vor: 2«. Mai Geher-Vänderkampf gegen Schweden in Deutsch land: 8. Juli Deutschland—Frankreich in Pari»: 9./10 Juli SechSfrontenkampf gegen Belgien, Dänemark, Holland, Polen, Oesterreich und Tschechoslowakei: Frauen-Länder- kampf Deutschland—Holland: 27./28. August Deutschland— Schweben. Die MeisterschaftStermine wurden wie folgt sestgelegt: 18./17. Juli Mehrkampfmeisterschaften: 28. 81. Juli Deutsche Leichtathletikmeisterschaften «Junioren und Seni- oren) in BreSlau: 7. August Meisterschaft im 8l> Kilometer- Gehen in Erfurt: 20. 21. August Snbkämpfe zur deutschen DereinS-Meisterschaft: 2/4. September Eurovameisterschaf- ten (Männer) in Pari»: 10.11. September Europameister schaften sFrauen) in Wien. BetrlebSsportanlagen entstehen Der ReichSorganisationSletter der NSDAP. Dr. Ley und Reich-sportsührer von Tsckammer und Osten sprechen auf einer Kundgebung am 28. November anläßlich be eisten Spatenstich» zu einer BetriebSsport-Anlag« in verltn- Tempelhos. Zur gleichen Zeit finden Parallel-Kundgebungen in allen Gauen statt. Insgesamt werden im Reich bet dieser vom Sportamt der NSG. ,Krast durch Freude" organt- fierten Veranstaltung in weit über 180 Betrieben erste Spatenstiche zu Sportplätzen, Schwimmbädern, Kegelbahnen, Schießständen, Grundsteinlegungen von Turnhallen, Hallen bädern und die Uebergabe bereit» fertiggestellter Anlagen an die Gefolgschaften durchgeführt. Bei dem gewaltigen Tempo, mit dem sich der Betriebssport in der kurzen Zeit spanne seit seiner feierlichen Proklamation am 80. Juni durch den ReichSorganisationSletter Dr. Ley und Reich»- fportführer von Tschammer und Osten entwickelt bat, ist e» notwendig, daß die Betriebe mit einem großzügigen UebungSstätten - Bauprogramm Schritt halten mußten. Die Anlagen entstehen in Gemeinschaftsarbeit, b. h., die ve- triebSsuhrung stellt da» Gelände, wenn möglich in unmittel barer Nähe des Werke» und die Baumaterialien zur Ver fügung, während di« Gefolgschaft unter sachlicher Führung in freiwilligen UebungSstunden ihre eigenen Anlagen baut. Aundsunk*Progrmmu Deutschlands«»«» Mittwoch, 24. N-V-mber Fröhlich» Morgen»»«. Kapelle Bank Mrswr. — 9.40: Kleine Turnstunde — 10.00; Hamm Troast. der^tmkich» König Hörspiel von Willi Friedrich Sönitz«. — IlÜv-SröL ltcher Kindergarten. — 11X»; Senbepanst. — 1U0: Dmtßlg bunte Minuten. (Jndustrteschallplatten., «nschlt^endr Wette», bericht - 12 00: Au« Danzig: Musik zu» Mittag Kapelle d« Schutzpolizei. — 14M- An» Lettin: Zur Unttrhawrnn Kapelle Walter Raatzke — 15.15: Bunte Kleinigkeiten. (gmfmwmen.) lü.45: „Ach. da« Stückchen Pavierl" Kleiner Hörbericht «n «in« groß» Sach«. — l».00: Musik am Nachmittag. Da« Kannn«- ftxtett Joses Krepela und die Kapelle O«kar Pause um 17.00: Da« Schäfermittel Lustig» Herüber: Menzel. - 18D0: Zeitgenössisch, Kammeichor de« Deutschlandsender«. — IS! spricht Erwin Wtttstock lieft sein« Erzählun mit Onkel Flteha' — 18.40: Termmsoraen Kulissen großer Sportereigniff«. — 19.10: Um» abend! Die interessante Ecke Kcwelle Ferdy 1 Kur, Krüger-Lorenzen. - 20.00: v«kar Joo Beethoven: Sonate e-Moll für Violine und l Borrtr« ,Violine), Lonrad Hanse« (Klavier). — 22.15: Möadtt und Rhythmus. Da« Unterbaltung«orchefter de» Deutschland sender«. - 28.00 bi« 24.00: Str bitte» «mn ratttzi OWar Joost spielt. ReichSsenber Leipzig Mittwoch, 24. November Der Musikzug der SA.-Standarte 100. - 9L0: Sendepaus?^- 10.00: Bom Deutschlandsender: Hagen Tronj«, der hestulich« König. Hörspiel von Willi Fr. Könitzer. — 1i.iö: «rzeuwwg und Verbrauch. — 11.85: Heut, vor . .. Jahre«. — 11.40?Die letzte Frucht wird «ingebracht. Funkbericht. — 12K0: Musik sür die Arbeitspause. Da« Leipziger Sinfonien Au» Stuttgart: MittagSkonzert. Da« «lein» F Stuttgarter Volksmusik und Solisten — 14.00: Zett, i und Börse. Anschließend: Musik nach Tisch. (Jnb platten und Aufnahmen de« Druschen Rundfunk«.) — 1! 10: Ich vertrete «ine Textilarbeiterin. — 15.80: Rdönschnttzar am Werk Hörszenen au« einem Schnttzerdorf. — 16Ü0: Bo« Deutfchlandsender: Musik am Nachmittag. Da« Kammersextttt Joses Krepela u. die Kapelle OSkau Joost. — 18.00: vier Jahr« ReichSiierschutzgesetz. — 18.20: Musikalische» Feuerwerk. (In- dustrieschallplatten.) — 18.50: Umschau am Abend. — 19.10: Auf der Alm. Lustiger baverischer Abend. - 21.00: Lu» Berlin: Anton Bruckner. Erste Sinfonie c-Moll. Da« Große Orchester de« Reichssender« Berlin und da« Leipziger Sinfonieorchester. — 22.30 bi« 24.00: Au« Frankfurt: Unterhaltung und Tanz. Hanny Schantz (Sopran), da« Kleine Funkorchester. Vee Sammler Se» WSV. ft«M I» ltteaft für Sich, er EHM ist ,1» vindeglled der S,»»i»lck»B- tzarllj dies» Semttnlckast ledft «ick ckill Einigung über die Gestaltung des deutsch« dänischen Warenverkehrs X Kopenhagen. Di« in Berlin Ende Oktober auf genommenen und in Kopenhagen am 12. November fort gesetzten Verhandlungen über ein nene» öentsch-däntsche» Warenabkommen haben zu einer Einig»», über tzte G«. stakt»»« de» Warenverkehr» ine Jahr« 19« geführt. LI« beiden Regierungen find sich darüber einig geworden, daß die vorgesehene Regelung für da» Jahr 1988 auch auf da» Jahr 1»8S au»gedehnt werden kann, wen» bi» dahin keine wesentliche Veränderung der wirtschaftliche» Berhältniff« eintrttt. Di« Unterzeichnung der Texte wird Ende dieser Woche in Kopenhagen erfolgen. — I» de« neue» Ab kommen ist eine Steigerung de» War««au»tausche» über den Umfang be» Jahre» 1987 htnau» vorgeseheu. Bet de« wichtigsten Erzeugnissen der dänische» Landwirtschaft ist eine wertmäßige Erhöhung der Aurfuhrmoaltchkette« »ach Deutschland gegenüber dem laufenden Jahre um etwa 10 p. H. in Au»sicht genommen. Di« Ausfuhr deutscher Waren nach Dänemark ist der tu »«»sicht genommene» Einfuhr dänischer Waren angepaßt worbe». Uraufführung i« Kopenhagen Roma » vo» Wilhelm Scheid «H «OPV«« b, »»»!' u«i«, o«a» « » 8, Fortsetzung Alle Operngläser richteten sich auf viggh Holm» Kinn. Tatsächlich hatte er sich eine winzig« Narb« angeschminkt. Eine starke Bewegung ging durch den Zuschauerraum. In diesem Augenblick war e» mit der strahlenden Laune de» Herrn auf der Bühne vorbei. Er starrte auf das Mädchen und pfiff leise vor sich hin. Zum Kellner sagte er: „Also bitte das Frühstück. Jeder Mensch hat das Recht, zum zweitenmal zu frühstücken.* Und nun, al« der Kellner endlich fort war, begann die Annäherung zwischen den beiden fungrn Menschen. Viggh erzählte Tine Winter, so hieß die kleine Schauspielerin, Nun der Existenz seine» Doppelgänger«. Tine glaubte e» natürlich nicht, sie stellte Vitt spitze Fragen, die sehr komisch wirkten und vom Publikum gebührend belacht wurden. „Sehen Sie denn nicht* fragte viggh endlich, „daß ich et« völlig anderer Mensch bin?* ^Vielleicht.* „Die Narbe*, sagte viggh, „die Hal er sich mit einem Rasiermesser hergebracht. Ausgezeichnet, daß er mir endlich in den Weg läuft. Warte nur, mein Junge, jetzt packe ich dich!* Gleich darauf erzählte er von dem phantastischen Streich, den ihm der Doppelgänger gespielt habe. „Sehen Sie", sagte er, „auf folgende Art hat er es gemacht: vor zwei Jahren fuhr ich im Sommer an die See. Tinen Monat war ich in Norderney. Während dieser Zeit führte er seinen langvorbereiteten Plan durch. Er fuhr nach Schottland. Ich besaß dort ein Kohlenbergwerk, da» von einem alten Herrn, einem Freunde meiner verstorbenen Mutter, verwaltet wurde. Meine Mutter war nämlich Engländerin.* Von neuem ging eine Bewegung durch den Zuschauer raum. Fast alle begriffen, daß hier der Fall Hartenau erörtert wurde. „<sre erbten va» Bergwerk von Ihrer Mutter?* fragte Tine spöttisch. Natürlich hielt sie alle» für Schwindel. „Ganz richtig*, antwortete viggh. „Eines Tage» also erschien mein Doppelgänger mit einem tadellosen Schmiß versehen in dem kleinen schottischen Nest, wo der alte Herr wokmte. Und stellen Sie sich vor, der Trottel fiel auf den Doppelgänger herein.* Tine schüttelte den Kopf: „Sie wollen doch nicht be haupten, daß der Betrüger...* „Er nahm mein vermögen, hopp, wie man fo sagt. Er veranlaßte, unter Benutzung falscher Papier«, den alten Herrn, da« Kohlenbergwerk sofort zu verkaufen, ließ sich den Betrag auf ein Londoner Bankhaus überweisen und verschwand. Er wurde nie und nimmermehr gesehen.* „Und da« soll ich glauben?* fragte Tine, „Ihre Tr- zählungökunst in Ehren — Sie machen wirklich alle» sehr lebendig — aber glauben wird e» Ihnen kein Mensch.* Da zog viggh ein« Zeitung au» der Tasche. E» war die „Times*. Er zeigt« ihr einen Artikel, einen Artikel mit Photo. Und diese» Photo stellte viggh dar. Tine lachte jetzt nicht mehr. Schwaz auf weiß bewies viggh ihr, daß er einen Doppelgänger hatte, der ein ver wegener Betrüger war und ihm «inen schlimmen Streich gespielt hatte. Und nun wurde e» seltsam vertraut zwischen den beiden jungen Menschen auf der Bühne. Viggh stellte Fragen und Tine berichtete, daß sie Studentin sei, ihr Leben aber al» Tennistrainerin fristen müsse. Seine rosige Lag«, sie brauche noch «in hübsche» Stück Geld, mn ihr Studium beenden zu können. Worauf Viggh ihr einen selt samen Vorschlag machte: ob sie sich nicht an der Jagd ans den Betrüger beteiligen möchte? Fall» e» ihren ge meinsamen Anstrengungen gelingen sollte, den Mann z» packen und einen Teil de» vermögen« zurückzueroberu^ so könne sie mit einer sehr hohen Provision rechnen. Ein wunderlicher Vorschlag, der aber von Tine sofort angenommen wurde. Ja, sie ging sogar so weit, einen Ver trag zu verlangen, der auch tatsächlich an dem kleinen Kaffeetisch zustande kam: ein Schriftstück mit allerlei lustigen Verklausulierungen. Diese Tine entpuppte sich al» Schelm. Und Viggh war ein liebenswürdiger Till Eulen- spicael, Beide unterschrieben den Vertrag, und der Kellner. der Zeuge der ganzen Sache geworden war, uurßte die Unterschriften beglaubigen. Mit dieser sehr amüsanten, durch Seift »nd Litz ge würzte« Szene schloß der erste Akt. Der Vorhang fiel. Da» Publikum hatte dauernd gelacht. Jetzt rauscht« sofort der Beifall auf. Die Autorin Konstanz« lehnte sich im Sessel zurtck «nd schloß lächelnd die Augen. Meisterhaft hatten sie gespielt, diese dänischen Schauspieler. Sie schwebten, waren feder leicht, ganz wie e» diesem Stück entsprach, da» eine» ge lungenen versuch darstellte, die alte „commedia dell'arte* zu neuem Leben za erwecken. Der Beifall verstärkte sich. Hingerissen Von den glänzenden Aufführung, der fast südländische» Heiterkeit de» Lustspiel», von der Leichtigkeit de» Stoffe», au» da» eia anderer Autor eine Tragödie gemacht hätte, vo» der meisterhaften Leistung der Schauspieler, ferner amüsiert durch die Parallelen mit der Affäre Hartenau, di« ja immer noch im Gedächtni» der Kopenhagener haftete, klatschte da« Publikum. Echo» jetzt schien der Erfolg besiegelt. Konstanz« fühlte de» Händedruck ihre» Verleger». La öffnete ste die Lugen. Jork strahlte: „Nun?* „Eine wunderbare Aufführung*, sagte ste dankbar, „Ur beste, die ich bisher erlebte.* Der Beifall erklang. Jork erhob sich. „Darf ich Sie allein lassen, Kleine? Ich möchte mal hinter die Bsthae ftheu.* „Gut. Aber bitt« — «ich nicht verraten!* Jork nickte ihr zu und verschwand. Sie war allein in der Soge. Im Parkett und auf den Rängen plauderte jetzt alle» durcheinander, festlich erregt. Lies« nördlich« Metropole war immer noch eine lebensfroh« Stadt. Konstanz« ließ ihre Blicke über die Ränge schweife». Doch plötzlich erschrak ste. Steif setzte ste sich auf. Die Loge! Die ihr gegenüberliegende Psszentum»« löge — sie war besetzt. Ein einziger Mensch saß ganz hinten an der Wand, die Beine lässig überrinanderge- worfen — der Mann au» dem Hotel, der Mann mit der Narb«. Und er blickte zu ihr herüber, mit eine« seltsame« Lächeln mn de» Mnnd. Marttetam» «UlMtz. Da! bur die fite «al «ab mit ) wi« Steg geiftc Red« gesch lag« über «tt« artig lebr« sühn Par« des Part mit muri stür» ff» l und 1 goist' mer Ans« Nach vorg siebt auSl Ges« herir ler, stark s die ) kling brau Re e nein Keick Tnr Hitze 1 Leo den kette 1 I« se stau Part »m ! steig iung
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview
Next Page
Forward 10 Pages
Last Page