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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.03.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-03-31
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193803312
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19380331
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19380331
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1938
- Monat1938-03
- Tag1938-03-31
- Monat1938-03
- Jahr1938
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.03.1938
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S lei eine Lüge, zu behaupten, bah Handel und Gs- werbe ohne baS Judentum nicht leistungsfähig feien. Die Ausführungen beS Aba. Ejillery, die zu stür- mifchen Lärmszenen führten, sind zivetfello» kenn zeichnend für die in Ungarn herrschende Stimmung. In immer schärferem Matze fordert das gesamte natio nale Ungarn tum eine grundlegende Rege lung der Iudenfrage als entscheidende Voraus setzung der inneren Gesundung. Neue- Kabinett Miron Crtstea Sine BerlegenheitSlösnng? )s Bukarest. Die neue rumänische Regierung ist wieder unter dem Vorsitz beS Patriarchen Dr. Miron Crtstea gebildet worben. Sie weist u. a. folgend« Zusammen setzung auf: Aenftere»: PetreSc« Comne« (bisher Unterstaatssekretär) Innere»: LalineSc« Ntuangen:Cancicosf. Diese Persönlichkeiten gehörten auch dem bisherigen Kabinett an. Mit neuen Persönlichkeit«« wurden beseht die Mini sterien für Gesundheit, Arbeit, Industrie und Handel, Kultus lund vorläufig Unterricht),' Landesverteidigung: General Argescheanu; Luftfahrt und Marine: General TheoboreScn. DaS neue Kabinett wird in politischen Kreisen alS Berlegenhettslösung bezeichnet. Von den früheren vier liberalen Ministern haben sich zwei dem Rücktrittsbeschluß nicht gefügt, während z. v. TatareScu auSgeschieben ist. Zwei Nationalzarantsten find im neuen Kabinett betge- treten, ohne daß man dies als Unterstützung durch die Nattonalzarantstische Partei auslegen kann. Bemerkens wert ist das Ausscheiden beS bisherigen LandeSvertei- digungSmtntsterS General AntoneScu, dem Verbindungen mit der LegtonärSbewegung nachgesagt werben. Wichtige bolschewistische Stützpunkte an der Aragonfront eingenommen Die nationale Luftwaffe störte KriegSmaterialzusuhr auS Frankreich )i Saragossa. Die nationalen Truppe« haben an de» Aragon-Front ihren Sieges»«« a«f alle» Abschnitte« fortgesetzt. Im Abschnitt Caspe rückten sie ans der Haupt- stratze nach Taragona weiter vor und besetzten den im Matarrana-Tal gelegenen Ort Fabara. Die Abteilungen, die Barbastro eingenommen haben, besetzten auf der Haupt- stratze nach Lertda die Stadt Monzon, einen wichtigen Ver kehrsknotenpunkt auf der Ostseite des Cinca-FluffeS. Nörd- lich von Fraga nahmen nationale Truppen die zwischen Cinca-Fluß und Zatbtn Kanal liegenden Orte Almudevar und Zaidin ein. Verzweifelte boschewistische Gegenangriffe wurden mit groben Verlusten für die sowjetfpantschcn Horden abgewiesen. Die nationale Luftwaffe war vom Morgengrauen bis »um Einbruch der Nacht unausgesetzt tätig. Eie belegte die bolschewistischen Widerstandsnester mit Bomben und konnte in dem Grenzori Port Bon durch Bombardierung beS dor tigen GnterbahnhofS den Nachschub von Kriegsmaterial aus Frankreich empfindlich stören. In der Zeit vom S. bis zum 2V: März sind nunmehr durch die nationale Offensive an der Aragon-Front in-ge- samt 15000 Quadratkilometer von der Bolschcwistenherrschaft befreit worden. Aus Sachsen * Döbeln. Vorsicht in der Nähe von Toreinfahrten! Vor der Toreinfahrt eines Fabrikgrundstückes auf der Burgstraße fuhr ein Kraftradsahrer gegen ehre in die Ein fahrt einbiegende Zugmaschine. In schwer verletztem Zu stande wurde der Beruuglückte in eine Klinik gebracht. Insassen aus Gefälligkeit mitgenommen. * Dresden. Die täglichen Verkebrsunsälle Am Mittwoch nachmittag kam auf der Marienbrücke infolge der schlüpfrigen Fahrbahn ein Personenkraftwagen beim Bremsen ins Schleudern und überschlug sich zweimal. Dabei verunglückten ein 58 Fabre alter Radfahrer und eure 20 jährige Üiadsahrerin, die gerade vorüberkamen. Beide wurden umgerissen und milchten mit schweren Ver letzungen in die Diakonissenanstalt eingeliefert werden. — Am Neustädter Markt stieb ein« Zugmaschine mit zwei Anhängern mit einem städtischen Kraftomnibus zusam men. Dabei wurden zwei Fahrgäste leicht verletzt. ES entstand erheblicher Sachschaden an den Fahrzeugen. * Leipzig. Drei Personen von einem Kraftlvagen mrgefahren. Auf der Kreuzung .Hallische und Lindenthaler- Strafte ereignete sich am Dten-tag nachmittag «in be dauerlicher Unfall, bei dem drei Personen — «in Polizei- boamter, eine 34 Fahr« alte Frau unk ttzr sechsjähriges Söhnchen — von einem Kraftwagen angefahren und zum Teil erheblich verletzt wurden. Der Knabe erlitt einen Schenkelbruch, seine Mutter eine Gehirnerschütterung. Der PolfHetbeamte wurde leicht verletzt. * Leipzig. DaS Leipziger Schauspielhaus wird von der Stadt übernommen. Wie Stadtkämmerer Dr. Köhler bei der Beratimg deS Ha uSlmlt Planes mitteilt«, werde daS Leipziger Schauspielhaus, das sich au« eigener Kraft nicht mehr halten könne, als dritte städtische Bühne von Ker Stadt übernommen werden. Mit Rücksicht auf di« Hobe künstlerische Bedeutung de« Theaters müsse e» erhalten bleiben. Die angestellten Berechnungen lieben es auch wirtschaftlich alS gerechtfertigt erscheinen, das Schauspiel haus als städtische Bühne weiterzuführen. Di« tteber- nahme wird sich hauSbaltvlanmähig erst im nächsten Frühling über flandrischer Erde Rach LN Fahre« aas den Schlachtfelder« — Hier ist heiliger Boden, wo die Helbe« schlafen Npern, im März. Hoch droben unter dem blauen Seidenbaldachin des Himmels burchjubeln Lerchenlieder die klare stille Lust. Flandern ist erfüllt von der lieblichen Stimme deS kleinen FrühlingSvogelS. Wir haben ihn oft gehört in jenen blutigen Jahren, die nun schon so weit zurückltegen und jedem, der sie durchkämpfte und durchlitt, doch bis an seine letzte Stunde so gegenwärtig bleiben werben, als sei «S gestern gewesen. Wenn die Gewehre und Geschütze in den flandrischen Gräben einmal schwiegen, bann klang oft aus der Höhe der silberne Gesang wie eine ferne Botschaft des Friedens hinunter zu den müden Kämpfern. Wo ist der Krieg? Smaragdgrün breiten sich Flanderns saftige Matten, auf denen die gewaltigen Brabanter Rosse stampfen, schwarz geflecktes Vieh behäbig daS frische junge GraS nascht. AuS den uralten Städten steigt wuchtig baS Wahrzeichen des Landes, der Belfried der Kirche und des Rathauses, empor, und Brügge ist zwischen seinen Kanälen und stillen Teichen wieder in seine Träume versunken wie seit vielen Jahr hunderten. Im dunkelroten Schimmer ihrer BackstetnhäuSchen dehnen sich behaglich unter der wärmenden Lenzsonne im Kranze der Felder und Wiesen die Dörfer, die so ganz germanisches Gesicht tragen und ebensogut in Niedersachsen liegen könnten. Niemand sieht eS diesen Städtchen und Dörfern an, datz ihre Namen einmal in den fernsten Gegenden der Erde aufklangen, datz Millionen von Wüt- TheaterhauShaltplcm au-wirken, der vom Beginn der neuen Spielzeit ab läuft. * Hainichen. Zwei Todesopfer einer Kess-l- explosion. Am Dienstag nachmittag kam e« in einer Fär- bereiappreturanstalt in Bertelsdorf zu einer Kesselervlo- sion, bei der zwei Arbeiter tödlich verunglückten. Beide waren in die Schlemmgrube hinabgestiegen, um eine Verstopfung im Abschlemmventil zu beseitigen. Durch plötzlich ausströmende Dämpfe wurden beide derart ver brüht, daft sie nicht mehr rechtzeitig auS der Grube geborgen werden konnten. ES handelt sich um den 39 Jahre alten Maschinisten Naumann und den 82 Jahr« alten .Heizer Michael. * Rochlitz. Drei Personen dem sicheren Tode ent ronnen. Ein HilmSdorfer Händler streikte auf der Fahrt nach Göhren mit seinem Kraftwagen einen Vaum, fuhr aber mit dem Wagen noch eine Strecke weiter und verlor dann die Gewalt über baS Steuer. Der Wagen fuhr «ine Böschung und eine abfallende Wies« hinunter und stürzte dann in die Mulde. Durch die steile Abfahrt grub sich der Motor in den Fluhlauf «in: der Wagen stand bi» zum Wagendach im Wasser. Nur mit allergröhten Kraftanstren gungen konnten die drei männlichen Insassen nach dem Unglück die Türen ösfnen, was ihnen glücklicherweise ge lang. Der Besitzer des Wagend hatte die beiden anderen * Schwarzenberg. Todesopfer de» Verkehr». Von einem Kraftfahrer angefahven und zu Boden geschleudert wurde im Stadtteil Neuwelt der Zimmermann Nestler. Er stürzte so unglücklich, datz er von einem nachfolgen den Kraftwagen überfahren wurde. Er ist im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen erlegen. Havarie am vrückenpseiler * Torgau. Sin mit Brettern beladener Schlepp kahn geriet infolge de» starken Winde» gegen «inen Brückenpfeiler der Eisenbahnbrücke. Die Bordwand wurde unter Wasser eingedrückt, und bei Repitz mutzte der Kahn vor Anker gehen. Ein bergwärts kommender kleiner Schleppdampfer leistete mit seinen Pumpen die erste Hilfe, damit der Kahn nicht auf Grund ging. Zwei weitere Dampfer mutzten schlietzlich ununterbrochen mit ihren Pumpen eingesetzt werden, um da» beschädigte Fahrzeug über Wasser zu halten. Alle Bemühungen, das Leck abzu dichten, scheiterten. Der Kahn mutzte umgeladen werben. Die ersten Wiener Kinder in Sachsen eingetroffen Herzlicher Empfang i« Chemnitz * Chemnitz. Der erste der vier Sonderzüge, die in dieser Woche rund 2000 Wiener Kinder nach dem Gau Sach sen zu frohen Urlaubswochen bringen, traf am Mittwoch mittag auf dem festlich geschmückten Chemnitzer Haupt- bahnkos ein. Zur Regrühung der jungen Gäste hatte sich auf dem Bahnsteig KreiSleiter Papsdors mit den Spitzen der Behörden eingcfunden. Ans dem Bahnhofsvorplatz hatten Abteilungen der HI. und des BDM. mit ihren Fahnen und Wimpeln Aufstellung genommen. Außerdem umsäumten Tausende von Volksgenossen den Platz und die angrenzenden Strotzen. , Mit dem Sonderzug kamen 4»« Wiener Kinder «ach Chemnitz: 80 weitere waren bereit» in Zwickau geblieben Die Jungen und Mädel, die sich unbändig ans die vor ihnen liegenden Tage und Wochen freuen, waren trotz der langen Bahnfahrt krisch und munter. Durch ein Spalter von HI. und BDM. verlieben sie den Bahnkwi und mar schierten unter Vorantritt der Kreiskapelle nach dem Adoli- Hitler-Platz. Hier hieb der KreiSleiter, der auch die Grübe deS Gauleiters Martin Mutschmann überbrachte, namen» der NSDAP, unter Bürgermeister Schmidt im Namen der Stadt Cbemnik die Kinder herzlich willkommen. Sie spra chen den Wunsch ans, dab sich die jungen Gäste von brr Not und dem Elend, da» sie in Oesterreich erleiden mnb ten, in Sachsen gut erholen möchten. Dte österreichischen Kinder werden ans sechs Wochen in Chemnitz und in den umliegenden Kreisen nntergebrakbt. Wie grob dir Hilfs bereitschast der BolkSaenoüen ist, beweib dab sich im Kreid Chemnitz innerhalb drei Tage« 10VN Quartierelter« iö- Wiener Fericnkinder mehr gemeldet habe», al» berücksich tigt werden konnten. Lausitzer Heimatkunst in der Ausstellung Schule — Volk — Heimat Die .Heimatliebe finket ihre köckffde Verklärung in Ker .Heimatkirnst, ganz gleich, ob sie von dernierren Künstlern aus geübt wird oder nach Ke» TaaeS Arbeit al» Feierabendkunst Die Erzgebirgler sink grotz durch ihre Holzschnitzereien Die Lausitzer Volkskunst ist noch nicht zulammenaesaßt, sie ruht im Handwerk, in den Malern, Bastlern, Lehrern und Kindern. Der Lausitzer ringt mit dem härtesten Piawrial. Aus Granit und Grünstein schaffen unsere Steinschleifer und Bildhauer wundervolle Denkmäler tmd Skulviuren. Immer wieder treten die Lausitzer Maler in den wechseln den Ausstellungen im Bautzner Stadtmuseum mit ihren Schöpfungen Itekvor. SLelcke Landschaft ist so reich an Talenten? jsteizvoll sind Entdeckungsfahrten zu den kleinen Töpfereien. Unter den Dachböden stecken oft di« Versuche und Liebbakereien in Form und Farbengebung, di« der Lausitzer Töpfer gar nicht so sehr für den Verkauf al» für sein« eigene Entwicklimg angekertigt Kat. In der AuS- stellimg de» Geogravkentage» 1930 wurden solche Versuche Lausitzer .Handwerkskunst gezeigt und dem Aussteller au» der Hand gerissen von Besuchern aus allen Teilen Deutsch lands. AVer auch die Liebe zum Basteln ist dem Lausitzer eigen. In unseren Bergtülern wird nach Feierabend man ches HoizbogenhäuSchen gebastelt, anSgesägl und geschnitzt, auch von Kindern. tern sie mit schmerzlicher Angst in de» Heeresberichten lasen und dab «S den alten Soldaten in Deutschland, in England, in Australien, in Südafrika noch hente wie «in schmetterndes Trompetrnsignal ober — wie eine dumpfe Totenklage durch» Herz zieht, wenn sie bi« schicksalsschweren Namen Dtxmuiden, Poelcapell«, Zonnebeke, Langemarck, Ppern und zahllose andere hören. Die feurige Spur des Krieges ist fast völlig ausgettlat. Die tiefen Wunden, die daS verschlammte Gewirr der Grabensostem«, die Millionen von Kraterseen der Granattrichter dieser fruchtbaren Erde schlugen, sind längst verheilt, und selbst das grausige Bild von Houtbulst, diese Wüste von Banmspltttern und Stachel draht, ist wieder zu UebermannShühe herangewachsen, und seine jungen Bäumchen tragen den ersten grünen Schleier. Und doch zeigt Flanderns Antlitz unvergeßlich die Spuren de» ungeheuren Geschehens, dessen Schauplatz sein durch dte Jahrhunderte so oft umstrittener Boden während des grüßten Völkerringens aller Zetten war. Sie werben nicht vergehen, solange Menschen noch Ehrfurcht vor Menschentat und selbstlosem Opfermut in der Seele tragen. Biele Wälder sind tn Flandern gewachsen, Wälder, dte sich unendlich htnbehnen mitten im blühenden, grünenden Land, Wälder von unzählige« Kreuzen und Grabsteinen. Heiliger Boden ist überall, wo dte toten Soldaten von Kampf und Not auSruhen, und in Ihrem Bereich schließen sich die Lippen und werben die Auge« ernst. Wir neigen un» vor jedem tapferen Mann, der für sein Land starb. Aber am schwersten schlägt «n» Deutschen doch da» Herz, wenn wir zwischen die unabsehbaren Reihen schlichter schwarzer Holzkreuze treten, unter denen dte Unseren schlummern. Offizier« und Mann, Musketier, Kanonter und Pionier miteinander und nebeneinander in Reih und Glied, wie sie kämpfte« und starben. Sie alle habe» ihr Wa» bringt davon nun die Ausstellung Schule — Volk — Heimat? Nur «in kleiner Teil von der reichen Fülle künstlerischen Schaffens von Lebvern und Schule kann gezeigt werden: und doch ist auch sie «in Be- weis für den inneren Reichtum der Lausitz und für den fruchtbaren Einfluß de» HeimatwerkeS Sachsen, das schon so manchen wertvollen Schatz heben half. Bi« Führerbüste im Ehrenramn wurde von Rafeld- Neukirch geschaffen. Auch sein beste» Werk, die Zeichnung „Agave", ist -ausgestellt. Sie war in der Eröffnungsaus- stellung des Hauses der Deutschen Kunst tn München als richtungsweisend unter Tausenden ausgesucht worben. KSrnig-Gaussig tritt bervor mit zwei Ktndervlastiken, einem Jungen- und einem Mädchenkovf von edler deutscher Ge staltung. Ein starkes künstlerisches Formtalent besitzt Kan tor Sckmeider-Uhyst. Sein Wassersviel „Lausitzer Karpfen" und seine Plastik „Entenmutter mit Jungen" zeigen, was sich au» Lausitzer Ton machen läßt. Sie sind ebenso wie die Arbeiten von Körnig dann im Töpferofen gebrannt worden. Schneider ist auch ein guter Holzschnitzer. Der deutsche Frühlingsbrauch des Saatreitens findet in seinem Scknitzwerk „Lausitzer Osierreiter" eine starke, «rdgebundene Darstellung. Sein „Lausitzer Schäfer mit Hund und.Herde" ist ebenfalls sehenswert. Den kleinen Besuchern der Aus stellung gefällt besonder» „Schneewittchen mit den sieben Zwergen". Franke-Großpostwitz zeigt ein anheimelndes AauareN „Weifaer Weberhäusl" und einen holzaeschnitzten SA- Pdann. Rabitz-Bautzen stellt ein frische? Geschwisterbjldnt» au». Die Landschaft der Lausitz ist vertreten in den Bil dern von Schütze-Rachlau, Heinicke-Bautzen und Dr. Hesse- Bautzen. Rudolph-Kleinwelka bringt Menschen und Trach ten der Heimat. Hunger-Bautzen verklärt da» Reich der Technik mit seiner Kunst. Die gesamte Lausitzer Volkskunst, di« ge werbliche wie die Fererabendkunst, wäre geeignet, später einmal eine große Ausstellung zu füllen Die Schätze der Lausitz aus Stein und Ton zumal sind noch viel zu wenig bekannt. Fr. Lehmann. Ab 1. April laufender Reichszuschuff für Kleinrentner ndz. Berlin Der Reichsarbeitsminisier hat im Ein- vernehmen mit dem Reichsinnenminister und dem NeichS- finanzminisier Besnmniungeu erlassen, wonachdieKlein- rentner vom 1. April au einen laufenden ReickSzuschuß erhalten. Die 28 Mill. NM. die das Reick bisher jährlich zur Beteiligung an der Klein rentnerfürsorge und Kleinrentnerlnlse bereitgestellt bat, sind vom 1 Avril an ausschließlich zur Gewährung laufender ffeeickszuschüsse an die Kleinrentner bestimmt. Ten Reichs» usch u ß erkalten alle Kleinrentner, die von den Bezirksfürsorgeverbänden lau send in offener Fürsorge unterstützt werden. Kleinrentner in geschlossener Fürsorge, » B in Alters heimen usw., erkalten den Reichszulchuft nur dann, wenn Art und Umfang der AnstaltSfürsorge eigene zusätzliche Ausgaben des Kleinrentners zur Berbellerung seiner Lebenshaltung rechtfertigen. Juden erkalten keinen Reichs zuschuß. Mit dem ReickSzuschuß fübrt da« Reick eine Sondermaßnahme für Kleinrentner ein. nachdem e» den Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen sowie den Sozialrentnern in letzter Zeit durch den weiteren Ausbau der ReickSversickeruna und ReickSveeiorguna weitgehende Hilfe geleistet Kat Der ReickSzuschuß ist daher ausschließlich für den Krei» der Kleinrent ner bestimmt. Der ReickSzuschuß beträgt jür Kleinrentner okne mit unterstützte Angehörige in städtischen BezirkSiürsoraever- bänden mit über 100000 Einwohnern monatlich 12 RM.. mit 20 000 bis 100000 Einwohnern monatlich 11 RM.. mit weniger al» 20 000 Einwohnern monatlich 10 RM , in länd lichen BezirkSfürsoraeverbänden ebenfalls 10 RM. Lebt der Kleinrentner mit einem ok?r medrer-n Empfängern öifent- licker Fürsorge oder Arbeitslosenunterstützung in Familien gemeinschaft zusaminen. so beträgt der ReickSzuschuß monat lich 10 M.N., 14 50 MM und ,3 MN. Leben mehrere Kleinrentner in Familien gemeinschait zusammen, so wird Ker tsieich-zusckuß nur einmal gezahlt. Kleinrentner, di« bei Inkrafttreten der Sondermaßnalnne laick,-nd unterstützt werden, erkalten den ReickSzuschuß mit Wirkung vom 1. Avril an. Er wird in der Regel gleichzeitig mit dem Unterstützung-betrag de« Bezirksfürioraeverbande« gerablt- Der Reichszuschuß gekört nickt zu den Leistungen der öffentlichen Fürsorge, son dern wird neben idnengewSKrt. Durch die neu« Regelung soll lick nach dem Willen der 'sieicksregierung da« bislierige Einkommen de- Kleinrentner» um den vollen Betrag de» Reickszuschiisses erhöben Bei der Prüfung der HilsSbedürftigkeit und bei der Entscheidung über die Füv- sorgcleistungcn bleibt Kader Ker Reickszuickuß anfter Ansatz. Di? Bezirksfürsorgeverbänd? dürfen hiernach die iknen nach wir vor gesetzlich obliegenden Leistungen der Kleinrentner fürsorge und Kleinrentnerkilfe im Hinblick auf den RetchS- xusckuß nickt vermindern. Soweit sie ikrr Aufwendungen bisher auS den Reick»- Mitteln gedeckt Kaden, müssen sie künftig eigene Mittel ein setzen. Unzulässig ist insbesondere di« Verminderung der Fürsorgeleistungen durck Kürzung von Richtsätzen oder auf dem V?ege einer verschärf''"' «Heranziehung von Familien angehörigen des Kleinrentners zu Unterhaltsleistungen oder durch Herabsetzung von Mierzuicküssen Mw. Tie Einfüh rung entsprechender Maßnahmen für di« Kleinrentner im Lande Oesterreich bleibt einem besonderen Srlatz Vorbe halten. I Herzblut gegeben für unsere» Reiche» und unsere» Vol ke» Zukunft, und jede» dieser Kreuze ifi «in ebenso leuch tende« Ehrenmal wie da» prunkvolle Erinnernng-tor de» Britrnheere» drüben vor Ppern. Aber einer unter den Friedhöfen aus Flandern» weiter Ebene ist wie «in Som bol für alle di« anderen und für den Geist, in dem Deutsch lands Volk den größten Krieg seiner Geschichte durch kämpfte — Langemarck! Lenzsonne überströmt mit tröstlichem Schein da» witr- dige ernste EingangStor mit der kleinen Shrenhalle und die trotzige graue Bastion, die daS weite Feld umfaßt, auf dem Deutschlands heiligster Frühling ruht: Saat von Gott aesät, am Tage der Garben zu reifen. Feierlich still ist «S in der Runde, und nur die Lerchen Flandern? singen wie der am klaren Himmel. ES ist, al» tön« au» ihrem un schuldigen Lied etwas von der reinen Seele dieser glühen den Jugend, die sich so früh vollenden mußte, die starb, da mit, wie eS über dem EingangStor steht, Deutschland lebe. Feiertagsfriede liegt über dem grünen Blacbfeld, vor dem längst wieder aus seinen Trümmern erstandenen freund lichen Dorf, das vor nunmehr über zwei Jahrzehnten eine feuerspeiende Hölle war. Wenn die Schatten der Nacht sich über die flandrische Ebene senken, bann hebt allabendlich ein geheimnisvolles Leuchten an. Von der Spitze des Turme», der den blut- umfreiten Gipfel der Lorettohöhe krönt, kreist geisterhaft weit ausgreifend über all« die unzähligen Schlachtfelder Flanderns der bleiche Schein des Leuchtfeuers, da» dort oben Nacht nm Nacht entzündet wirb. Ein Strahl He rwigen Lichtes, der den Millionen von toten Soldaten sagen soll, baß sie nicht vergessen sind, und den Lebenden zur feierlich-ernsten Mahnung wird, d«S Erbe der Gefallene« j» Ihrem Geiste zu wahren.
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