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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.01.1945
- Erscheinungsdatum
- 1945-01-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-194501099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19450109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19450109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1945
- Monat1945-01
- Tag1945-01-09
- Monat1945-01
- Jahr1945
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.01.1945
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Riesaer Tageblatt Dies« Zeitung ist da« zur Veröfsenlltchung d« amtlichen Bekanntmachung«, de« Landrat« zu Ärotzenhatn und de« Amtsgericht» Kiesa behSrdlirbcrseit» bestimmte Blatt und enthält amtlich, Bekanntmachungen de« Oberbürgermeister« der Stadt Mesa, de« Finanzamte« Riesa und de« Hauvt,oll«nte« Meißen Bi«!«. «oetlnßr. «L 8-rnru» IM, Draht, anschrifi: T-geblait Ateia. Post,ach NrU!« «tirokafie Rirla »1». «r. IS - Poftiche» ko»tt>:Dre«de» IM. Bei fervmündi. «ix» «taenaaisade kein« Haftung f.Hörfehier. vreilliste Nr. a Dienstag. S. Januar 1845 . 98. Jahrs. WM------- ... ! « ä.>»>t«--WWS>WSMWAM---S—----- , st kriolgreick gegen rtacken felnSv^icie^tanci Weiterer Bodengewinn im Elsaß / Unsere Verbände in Ungar« bi- nördlich Gtnhlweißenbnrg vorgedrrmge« js Aus dem Führerhauptquartier. Das Oberkommanbö der Wehrmacht gibt bekannt: In den «örblichc» Ardennen standen unsere Truppen auch gestern in harten, aber erfolgreiche» Abwehr« kämpfen gegen die seit Mittag zwischen Tal« und Gnr th rnent zum Durchbruch antretenbe« Amerikaner. Bei Gegenangriffen nmrden vorübergehend entstandene Front lücken geschloffen und zahlreiche Gefangene gemacht. I« einzelne« Heist umstrittenen Ortschaften eingeschloffeue eigene Kräfte kämpften sich wieder frei. Der Versuch de« Amerikaner, südöstlich Bastogue «useren dort vorspringende« Stellnügsbogen abzNschueiben, ist dnrch die An, grifsserfolge der letzten Tage zerschlagen. — An de« Bergabhäugen der stnteren Vogesen nud im Gebirge selbst scheiterten feindliche Gegenangriffe unter hohen Verlusten für den Gegner. In der Rheiuebene südlich und südöstlich Weißenburg im Elsaß haben unsere Truppen das gesamte Vorfeld der Magiuotlinie genommen und ihre« Ein bruch in die Befestigungen in harten Buukerkämpfen erweitert und vertieft. Erneute Angriffe feindlicher Panzer gegen unseren Brückenkopf nördlich Straßburg wurde» abgewiesen. Im Raum südlich Erst ein wird daS ge« wonneue Gelände vom Feinde gesäubert. — Dnrch einen schweren Luftangriff ans den bekannten Badeort Roya« au der Giroudemündung wurde der größte Teil der Stadt dem Erdboden gleichgemacht, sämtliche Krankenanstalten zerstört. Etwa 1000 Franzosen, die Hälfte der zurückgebliebenen Einwohner, fielen dem anglo-amerikanische« Ter« roraugriff zum Opfer. Die Ueberlebenden sind der Nahrung und Kleidung beraubt. Die deutschen Truppe« ver loren 18 Gefallene. I» Mittelitalien trifft die 8. britische Armee neue Vorbereitungen znm Angriff au der adriatischeu Küste. In Südostkroatie« wurde der südlich Bukovar an der Dona« angreifeude Feind «uter hohen Verlusten abgewiesen. In Ungarn find unsere Verbände südlich des Ber- tesgebirges gegen zähen sowjetischen Widerstand bis in den Raum nördlich Stuhkweißenburg vorgedrnugen, zwischen dem Bertcsgebirge «nd der Donau zerschlugen sie heftige feindliche Gegenangriffe. Die Tag und Nacht gegen die Ostfront von Budapest gerichteten bolschewistischen An griffe scheiterten am verbissene» Widerstand der Vertei diger. Beiderseits der Dona« wurden bei der Abwehr zahlreicher Angriffe erneut 98 bolschewistische Panzer ab, geschossen «nd 98 Geschütze erbeutet. Deutsche Schlachtfliegerverbäude vernichteten, trotz schlechten Wetters und Schueeschauer i« die Erdkämpfe eingreifend, außerdem 27 sowsetische Pau,er, Flakartillerie der Luftwaffe schoß weitere 10 ab. Im ganze« verlöre« die Bolschewisten gestern in Ungar» 180 Paazerkamps- wagen. Im Westteil des Brückenkopfes von Bara»»w a» der Weichsel herrschte lebhafte beiderseitige Gefecktstätig» keit. In Kurland wurde« bei örtlichen Angriffs- uud Abwehrkämpsen nördlich Doblen eine größere Auzahl Panzer vernichtet. Unter dem Schutz einer geschloffene« Wolkendecke warfen am gestrigen Tag nordamerikanische Terrorver bände Bomben a«f Orte in West-, Südwest- und Südoft, deutschlaud. Groß-London liegt weiter unter «nsere« Ver- geltuugsfener. Einheiten der Kriegsmarine schoflen über dem Golf von Genna und vor der norwegischen Küste neun feind« liche Bomber ab. Deutsche Offensive erreichte bereit- weitgehend ihr Ziel )l Bern. Der Londoner Korrespondent der .Tat" berichtet über die Bestürzung in England infolge der deut schen Angriffe an der Westfront. Er sch»eibt u. a.: „Tie Berichte von der Front lassen erkenne?, daß die deutsche Gegenoffensive ihr Ziel, den alliierten Aufmarsch und di« Vorbereitungen für die Frühjahrsoffenfive zu stören, be reits weitgehend erreicht hat." Japaner -Wange« die amerikanische Landungsflott« zu« Rückzug js Stockholm. Reuter meldet aus Neuqork, daß der amerikanische Flotteuverband, der die Küste von Lingaue« an der Philippinen-Insel Luzon beschossen hatte, am Mon tagmorgen begonnen hat, sich unter der Wirkung schwerer japanischer Luftangriffe, die bis zum Abend andauerten, zurückzuziehen. Vie veiÄsckte äeukcke ^lctivität an allen Konten Der deutsche Wehrmachtbericht r. m 8. Januar erhält daduich eine besondere Note, daß in ihm Li« immer stärker heivortreienLc »euische Aktivität an allen Fronten in West, Ost unL Südoft »um Ausdruck kommt. Er spiegelt auch hie 0 äste- und Sommondooerschicbungen wider, die Li« Folg« der »eittsch.vE'tsensivoper-ttoucii sind und die in den USA. geradezu Sensation, in England aber unverkennbar« Ge nugtuung heroorgerusen haben. Bekanntlich hatten die Nordamerikaner unter dem Oberbefehl EisentzowerS den größten Teil der West sroni übernommen und den Engländern und Kanadiern lediglich die Front zwilchen Aachen und »anal überlassen. DaS drückie ftch zahlenmäßig so aud, daß die Amerikaner vier, die Engländer und Kanadier ^isam- men aber nur eine Armee an der üSestsront eingesetzt batten. Tie Eng länder hätte» sich da« zweifellos gern gesallen lasten, da sie immer de- urüht sind, ihr eigenes Blut zu schonen, wenn' sich dahinter nicht ein« gewollte Zurückdrängung de» englischen Einsluste» auf die militärischen Entscheidungen »erborgen häite. Eisenhoiver al» Repräsentant Roose- vellscher Eroberungspolitik in Europa hatte zudem den Ehrgeiz, die deutsche Weftarmce zu vernichten, die deutiche Abwehrsron« zu durch stoßen und al» siegreicher Feldherr noch vor Weihnachten in Berlin einzuziehen. Sein „Siegeslauf" erhielt allerdings schon in der vierten Var Vovttvplel rutt! Der Kampf ist hart, der Krieg ist schwer, Du glaubst vielleicht, dein Schrank sei leer, WaS du noch hast, da« möchtest du sparen, Für kommende Zeilen dir ausbcwahren. Wer so handelt und so denkt, Weitz wahrlich noch nicht, wie die Stunde drängt Sollen die Männer, die für dich streiten, An de« dringlichsten Sachen noch Mangel leide«? Heran« aus den Schränken, was wir nicht tragen, Wir wollen in Deutschlands härtesten Lage« Richt eigensüchtig an uns nur denken. wir wollen opfern, nicht spenden «nd schenke«, Sondern freudig auch Gutes entbehren. Um so die grötzeren Opser zu ehren. Unisormen, Kleider, Wäsche und Schuhe, WaS ungenützt schlummert in Schrank «nd Drohe Gehört der Wehrmacht, den BolkSsturmsoldattn, Den Sämpsern, die mit Hacke «nd Spate« Schutzwall um Gchutzwall deS Reiches errichten. An ihnen prüfe auch du deine Pflichten! An» Werks Auch du mutzt den Sieg mit erstreik«, Den Weg mitbahue» für bessere Zellen! G.B Schlacht im Aachener Raum einen starken moralische» Dämpfer, als er sich veranlaßi sah, einen Teilabschnitt der l. amerikanttchcn Armee der briiische» Arme« m überlaste« nachdem seine eigen« Trappen hier I» geschwächi warben, daß sie m wachsende» dearschen Druck «ns di« Taner nicht siandzaftakAn " Damit aber konnte Siie»h»w«r jene milttärischen Eittwi-klungen nicht aufhalien, die sich, vom alliierten Oberkommando »icht erkannt, im Raum pvischen Schnee-Eifel und Nordluremburg vorbereitete« und die mit dem lk. Tezember über die l. und g. amerikanilch« Armee pl»p- lich hinwegdrausten. Zu spät erkannt« Eisenhower die Befahre«, die sich daraus nicht nur aus dem deutschen Angrisftrau» für die übrige» Frontabschnitte ergaben, sondern di« den ganzen Eiseuhowerfchen TurchbruchSpla» außer Kars setzte». Ei ist be^ichnend. »aß Eise»' Hower es für richtig hielt, das Oberkommando gerade über den Front abschnitt dem britischen Marschall Montgomer» zu übertrage», dem in diesem Kall keine andere Wahl blmb als starke englische Berbände an die Nordflanke de: deutschen Lngriflssront heranzuziehe« in dem Bemühen, die deutschen Operationen abzustoppen Naiurno». wendig mußten sich dadurch schwerste Sümpfe an diesem Abschnitt ent wickeln, nachdem die englischen Division«» hier zum Angriff angesetz» worben waren. Mit verständlicher Spannung sieht die Welt setzt aus dies« nun mii voller Wucht entbrannten neuen Sümpfe, Sie von den deutschen Truppen in bewährter Sampsentschlostenheit und Zähigkeit geführt werden. Unsere Feind« erhoffe» von diese» Sümpfe» ein« Wendung der Westschlachi. Der Einsatz britischer iSerstictunge» a» »em erwühnien Sampsablchnitt hat aber, wie sich aus dem deutschvt Sehr. Machtbericht ergibt, bither keinerlei Einfluß auf die weiter anhaltenden Sümpfe im Raum von B a ft o g » e gebabi, wo di« deutschen Truppen auch in den letzten 24 Stunden in der Läge waren, ihre Angriffe mit Erfolg fortzusetzen und den Feind östlich ter Stadt weiter zurück zudrängen. Ebensowenig Einfluß hatten die neu entspannten Sample an unserer Nordflanke auf unsere operativen Entwicklungen an der S, a r Lothringer- und E l s a h f r o n t. Hier haben unsere Truppen zum Teil erheblich Boden gewonnen. Der deutsche Wthrmachtbericht spricht ausdrücklich davon, daß die Sümpfe im Elsaß und am Ober- ihein gröberen Umlang angenommen haben und Laß sie südlich Weißen burg zu einem Einbruch in die Maginatlinie führte». Ter Brücken kopf nördlich Straßburg wurde durch einen weiteren südlich »er Stadt erweitert, und zwar so überraschen», daß der Gegner der Such« des deutschen Borftoßo» nur Lurch Zusammenfassung aller erreichbare», »um Teil erst unvollkommen ausgebildeter Berdünd« glaubte entgegen treten zu können. Unsere Gegner erhalt«, hier einen neuen Beweis Lasür, wie sehr sie sich über Lie deutsche Sampskrast getauscht Hede». Selbst Roosevelt hat sich in seiner süngfte» Botschaft gehütet, das »ort von der Vernichtung »er deutschen Westarwee auch nur andeutungsweise in de» Mund zu nehme». Er dürst« inzwischen Lurch seine militärische» Berater aus Grund der von der europäischen Sampssront vorliegeade» Berichte darüber unterrichtet worden sein, daß die Schlacht um Europa erst richtig begonnen hat, und zwar aus einer Grundlage, die man weder im Etsenhowerschen Generalstab noch in der Pläneschmiede Roos«, velt» in Washington in Rechnung gestellt hatte. Auch di« im deutschen Wehrmachtbericht angesprochencn Fronte« in Jtaltrir, im ungarischen und slowakische» Rau» u»d a» ter Surla » t sront lasten keinen Zweifel darüber. Laß von deut- scher Seite «tue Aktivität sich entwickelt hat, die auch hier die weit gehenden feindlichen Hossnungk, stark zu erschüttern in »er Lage iiu». Besonder» bemerkenswert ist jener Satz tm deutschen Wehrm>.hlber>cht, daß Truppen »es Heere» und der Waffen, f- in Ungarn zwischen Plot, iettsee und Donau die seindiichen Stellungen durchstoßen und nördlich de» Bertet-GeblrgeS bi» zu 4V Kilometer Raum nach Osten gewonnen haben und Gran zurückerobert werden konnte. Die Zurückgewinnung kurländischen Raume» »drdlich Tobten in dreitägige» Lümp en, um den di« Bolschewisten drei blutige Schlachien geschlagen haben, bestätigt, daß wir auch hier zur rechte» Zrii di« Initiative ergriff«» habe». ea» Riesaer Tag», ^latt erscheint wo- chentägttch lVTUUHr. Bezugspreis 2 RM monatlich, ohne Zu stellgebühr, Poffd«, mg 2,l4 RM einschl. Postgeb. lohne Zu stellgebühr,, t» der PefchäftSftell' Wo- >«» karte st> ausein- mdersolgen »«Num merns dk Rps. Eiu- zelnummer ld Rps Nr7 Um veutrÄlsnö Des große« Kampfes Sin» nud Ziel Bo« Prof. Dr. Friedrich Grimm NGK. Man hat sich ost Gedanke« darüber gemacht, worum es in diesem Kriege geht. Die einen haben den weltanschaulichen Charakter der Auseinandersetzung betont, die anderen den sozialen, wieder andere den politischen. Wie immer man aber auch den Sinn dieses Krieges aus legen mag, das deutsche Volk ist sich über eines in diesem kritischen Höhepunkt des gewaltigen Ringens klar: „Es geht um Deutschland!" Diese Erkenntnis macht uns stark gegen jeden Kleinmut, gegen jede Einflüsterung der Feinde. Sie lehrt uns alle Kräfte einzusetzen und zusammenzufassen. Denn es geht um das Letzte, um un seren Bestand als Nation. Eine bösartige Feindpropaganda hat uns vom ersten Tage dieses Krieges ab zu verwirren gesucht und sich zu Beginn bemüht, dem deutschen Volk und den eigenen Völ kern einzureden, daß der Krieg ja gar nicht gegen Deutsch land und das brave deutsche Volk als solches gerichtet sei, sondern nur gegen das in Deutschland jetzt herrschende Regime, den Nationalsozialismus. England war es, bas das Stichwort erfand, als sein Ministerpräsident Chamber lain in der Sitzung des Unterhauses in London, in der er die Kriegserklärung bekanntgab, die Parole prägte: „Man muß mit Hitler Schluß machen!" Seitdem haben die Feinde des Reiches dieses Thema in allen Variationen abgewan delt: „Ja, wenn Hitler nicht gewesen wäre, wäre es nicht zu diesem Kriege gekommen. Wenn Ihr Hitler verjagt, ivcrdet Ihr einen gerechten Frieden bekommen, nfw." Das hat niemand, weder in Deutschland, noch bei unseren Feinden, ernst genommen. Der größte Deutschenhasser in Frankreich, Charles Maurras, der Mann, der noch heute in dem Gedanken der Revanche und an den Erbfeind lebt, hat bei Beginn des Krieges einen grundlegenden Artikel in der Zeitung des integralen französischen Nationalismus der Action Fran- Spende auch D« im Eudkampf für de» deutschen Sieg! Gib sofort entbehrliche Gpiuustoffe und alle WehrmachtS- auSrüstungsftücke »um Bolkso »fer für die Wehr. , macht und Bolksstur«! caise veröffentlicht, der die Ueberfchrist trägt: „Die deut sche Einheit ist der Feind!" Darin tut er die Pro- paganüaphrase ab, als ob es um Hitler ginge, und spricht klar aus: „Es geht um Deutschland!" „Die Ursache des Krieges", so sagt Maurras, „heißt die deutsche Einheit. Die deutsche Einheit ist der Feind. Wenn man die deutsche Einheit zerbricht, erreicht mau das Wesentliche, und der gan ' Rest — Gleichgewicht, Völkerrecht, Sicherung der Grenzen — kommt dann von selbst. Was man 1919 hätte tun müssen, was man übermorgen tun muß, das ist, nicht nur das Deutschtum nach auhenhin auflösen, sondern es im Innern zerspalten, »»rbrechren, auftei len, die Verschiedenheiten der Religion, des Geistes be nutzen, unterstützen und begünstigen burcsi Ungleichheit der Behandlung, endlich diesem zerstückelten Deutschland gegen über ständig Jnterventionsmöglichkeiten offenhalten, b. das Rheinland auf ewig besehen. Wenn Bainville ver langte, daß man die Monarchie in Württemberg oder in Baden unterstützte oder dem Sozialdemokraten helfen sollte, Preußen zu ruinieren, dann hatte er recht. Wenn er es tadelt, daß man die separatistischen Bewegungen im Rhein land, in Bayern oder in Hannover nie-erschlage» ließ, hatte er recht." Das deutsche Volk sollte, wie JaguöS Bainville ein mal gesagt hat, dafür hestraft werden, baß Bismarck es gewagt hatte, gegen das ewige Gesetz des Westfälischen Friedens zu verstoßen, das da lautet, daß niemand Kaiser, niemand Herrscher, niemand Führer sein darf in Deutsch land. Heute hat der Führer vollendet, was Bismarck durch seine kleinbeutsche Lösung am 18. Januar 1871 erst begon nen hatte: bas Großdeutsche Reich. Um dieses Reich, das die Sehnsucht unserer Väter war, müssen wir jetzt den Bewährungskamps führen. Das ist wohl der tiefste Sinn unseres heutigen Krieges. Das deutsche Volk mutz fetzt zeigen, ob es wert ist, im Zustand einer nationalen Einheit zu leben, und ob es gewillt und fähig ist, diesen Kampf bis zu Ende burchzustehen. Es ist kein Zufall, daß das Lebensbuch des Führers „Mein Kampf" in Bd. I S. 1, Zeile 1 mit folgenden Worten beginnt: „Als glückliche Be stimmung gilt es mir heute, baß bas Schicksal mir zum Geburtsort gerade Braunau am Inn zuwies. Damit ist Hitlers deutsche Sendung gekennzeichnet als die historische Aufgabe zur Verwirklichung -er deutschen Einheit in ihrer endgültigen grobdeutschen Gestalt. Braunau, die Grenzstadt am Inn, in der der deutsche Buchhändler Johannes Palm auf Napoleons Geheiß er schossen wurde, ist ihm „Symbol einer groben Aufgabe ge worden". Wie oft mag das Kind Adolf Hitler an die Grenze geeilt sei», wie ost hat er sinnend über die Jnn- brücke hinüber ins Bayeruland geschaut und sich die Frage vorgeleat: Sind wir denn nicht auch dasselbe wie eben alle andern Deutschen? Gehören wir denn nicht alle zu. sammen? Gleiches Blut gehört in ei« gemeinsames Reich. Warum haben wir keinen Teil au den Segnungen des Rismarckreiches? „Dieses Problem", so sagt der Führer selbst in „Mein Kamps", „begann zum ersten Male in meinem kleinen Hirn zu wühlen." Das ist des Führers deutsche Sendung, die Vollendung und Sicherung der deut schen Einheit, die aufs engste mit der Ueberwindung des Unrechtfriebens von Versailles verbunden ist, der die deutsche Einheit wieder zerstören wollte. Dieses Werk des Führers konnte aber nur vollendet werden durch wehrhafte Tat. I» Deutschlands tiefster Er niedrigung, mitten im Ruhrkampf kurz vor der Erschie ßung Schlageters, hat der Führer daS, worum «S geht, in einer historischen Rede, die er am 17. 1. 192S in München hielt, wie folgt ausgebrückt: „Es gibt keinen Wiederaufstieg des deutschen Volkes mit diesem Friedensvertrag. Es gibt keine Möglichkeit irgendeiner sozialen Reform. Der Vertrag ist gemacht worben, um SO Millionen Deutsche ums Leben zu bringen und die deutsche Nation zugrunde zu richten. Den Ver trag können aber die nicht beseitigen, die ihn gemacht haben! Unsere Bewegung hat bei ihrer Gründung drei Forderungen aufgestellt: 1. Beseitigung der FrtebenSver- trtzge, 2. Zusammenschluß aller Deutschen, S. Grund und Boden zur Ernährung unserer Nation. Unsere Bewegung konnte diese Forderungen aufstellen, dem» sie hat Len Krieg nicht veranlaßt, die Republik nicht gemacht, den Friedens vertrag nicht unterschrieben. Sie will unser Volk lehren, de« alten Wahrheitssatz wieder zu begreifen: Wer nicht Hammer sein will, muß Amboß sein. Und Amboß sind wir heute und werben geschlagen so lange, bis aus dem Amboß wieder ein Hammer, ein deutsches Schwert wirb." Wir Deutschen haben es dieses Mal begriffen. Wir lassen uns uufere nationale Einheit nicht mehr nehmen, für die so viel deutsche- Blut geflossen ist, und auf die wir ein heiliges Anrecht haben wie jede» andere Volk. Wir wisse« aber auch, daß sich die verlogene Feindagitatton immer gegen den richtete, der in Deutschland mächtig und stark und der Träger der deutschen Einheit war. Deshalb sagte» sie früher immer: „ES geht nicht gegen Deutschland» e» geht nur gegen Preußen, den gewaltsamen preußische« Geist." Und e» gab törichte Deutsche, die das nachredete« unb gar nicht bemerkten, welche Argumente sie damit dem Feinde lieferten. Im vorigen Kriege hieß es: „Der Kaiser ist schul-, nicht daS deutsche Volk,- wenn ihr Len Kaiser verjagt, werdet ihr einen gerechten Frieden erhalten." ES ging nicht um Preußen, um Bayern ober Baden. Es ging auch nicht um de» Kaiser, nicht um das Regime. Es geht auch heute nicht um da» Regime, auch nicht um Religion, ober Konfession. ES geht allein und im buchstäblichen Sinne um Deutschland, um unser Reich uud Boll, uu» jede« Deutscheut
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