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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.02.1945
- Erscheinungsdatum
- 1945-02-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-194502229
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19450222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19450222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1945
- Monat1945-02
- Tag1945-02-22
- Monat1945-02
- Jahr1945
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.02.1945
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«as Riejaec rage- bla» crichetcki wo. cheniaftiichl7LUUbr. Bezugspreis L RM mvnailtö), ohne Zu» stkllnebübr, Postd«. zug 2.14 RAI einjchl. Pojiged. lohne Zu- sieUgebüdrj, tn der Sejchäjwstelle Wo. »enkarte O ausein- anderjolgendcNum- riernj öS Rpj. Etn- -elnummer 1» Rpf. Nr. 45 Niefaer Tageblatt Diese Zeitung ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen de« Landrat« zu Großenhain de« Amt-gencht« ^«sa behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält amtl. Bekanntmachungen d.« Oberbürgermeister« der Stadt Riesa, Arbeitsamt.« Riesa, Finanzamt.« Riesa und de« Hauptamtes Meißen MesHllttsftell«, t>I«e,a, Goeihestr. 5L 8ernrmlLS7,Draht. «nichrtst: Tageblatt VItela.PostsachNr.S2 wtrokasse vttesa «t». Nr. S2 - Postscheck, konto: Dresden lssa «ei sernmündt. An. zetgenausgabe kein« Haftung ».Hörfehler. Preisliste Nr. n„ 98. yahrg. Donnerstag, 22. Februar 1945 weiter 5cb^ere Kämpfe im Otten unci werten Feindliche Durchbruchsversuche im Abschnitt Lauban—Guben vereitelt / Verstärkter bolschewistischer Ansturm gegen Oftpreuhen / Nachlassen der kanadischen Angriffe im Grostraum von Cleve / 117 anglo-amerikamsche Terrorflugzeuge abgeschossen jf Aus dem Führerhauptguartter. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: ... Aus Ungarn und der Slowakei werden eigene erfolgreiche Angriffe gegen de» Restteil des feindlichen Gran-Brückenkopfes und die Abwehr schwächerer sowjetischer Vorstöße an den Gebirgsstraße« südöstlich Alt- sohl gemeldet. - Nach dem Scheitern der feindlichen Durchbrnchsversnche bei Schwarz wasser und nördlich Ratibor führte der Gegner in diesem Kampfraum gestern nur örtliche erfolglose Angriffe. Unsere Lrnppen festigten durch Gegenstöße ihre Stellungen. — Die Brennpunkte des Kampfes in Riederschlesten liegen weiter im Raum von Zobten, südlich Breslau und im Abschnitt Lauban —Guben. Dem hier mit starken Kräften zum Durchbruch auf Görlitz und über den Ncißcabschnilt bei Gube« ««setzende» Bolschewisten blieben Erfolge ver sagt. Der Feind erlitt hohe Verluste. — An einigen Abschnitten gewannen unsere Truppen im Gcgeimngrifs vor übergehend verlorenes Gelände zurück. — Zwischen Heiderode in Westprenßen und Mewe an der Weichsel vielt der sowjetische Druck unvermindert an. Alls Angrissc blieben nach geringen Anfangserfolgen vor unserer »ahen Abwehr liegen. — Die Besatzungen von Pose« und Grandenz leisten dem Feind unverändert hartnäckigen Widerstand. — Der Ansturm der Bolschewisten gegen Ostpreußen hat an Stärke zugeuommen. A« erbittertem Ringen haben unsere Truppen bis auf geringfügige Einbrüche ihre Stellungen behauptet und dabei 86 feindliche Panzer und Sturmgeschütze sowie 107 Geschütze vernichtet. — Unsere Knrlandkämpfer zerschlugen von. Flak- artillerie und fliegenden Verbänden der Luftwaffe wirksam unterstützt, feindliche Durchbruchsversuche südöstlich Libau «nd nordwestlich Do bleu. Der Gegner verlor hier in den beiden letzten Tagen 111 Panzer und 6» Flug ¬ zeuge. Die Angriffe der 1. kanadischen Armee im Grobraum von Cleve haben «ach den schweren Gegenschläqen un serer Panzer, Grenadiere nnd Fallschirmjäger erheblich au Stärke nachgelassen. Der Feind führte gestern «nr Teil angriffe im Raum südlich und südwestlich von Goch, die unter beträchtlichen Verlusten für ihn zusammenbrachen. Aus dem Südostraub der Schuee-Eisel nnd an der oberen Oure setzten Verbände der S. amerikanische» Armee ihre Angriffe fort. Sie konnten trotz ihrer lieber« legenheit nur in einigen Abschnitten in unsere Stellungen einbringen. Oestlich Fiauden behaupteten unsere Gre nadiere und Panzergrenadiere das Kampffeld gegen die Masse der feindliche« Angriffe. Zwischen der Mosel, flußabwärts Rem ich und der «ntere« Saar stehen «ufere Truppen in schwere« Abwehr kämpfen gegen starke, in Richtung auf die Gaarbefestigungeu endräu gende feindliche Infanterie- und Panzerkräfte. Ruch in den Vorstädten von Korbach find heftige Ltraßeukämpfe entbrannt. Zwischen Spichern und der Saar wird erbittert gekämpft. Unsere Verbände brachten im Gegenangriff zahlreiche Amerikaner als Gefangene ei». Km Etruskische» Apennin, wo die örtliche Kamps- tätigtest in de« Bergen nordwestlich Poretta andauert, wurde de« ganze« Tag über «m eine Bergstellnng am Monte Bevedere gekämpft. Nordamerikanische Bomber führte« am gestrigen Tage erueute Terrorangriffe gegen Nürnberg und Wien. In der vergangenen Nacht warfen britische Terrorflieger eine große Zahl von Spreng- und Brandbomben auf die Wohn viertel von Worms, Duisburg und weitere Städte im rheiuisch-weftsSlische« Raum. Auch die ReichShauptftadt wurde von schnellen britischen Kampfflugzeugen angegriffen. Durch Luftverteidiguugskräfte verloren die Anglo-Ameri kaner bei Tag und Nacht insgesamt 117 Flugzeuge, in der Mehrzahl viermotorige Bomber. Unsere Nachtjäger hatten an diesen Abschußersolgen wiederum hervorragenden Anteil. Schwedische Lügenpreffe ist wieder da X Berlin. In den letzt«« Wochen wurö« Narwegcn von einer Reihe schwerer Sprcngftafsattentate und Mordanschlöge durch Terroristen h-tmg-sucht. Obwohl die »nschltige cingestandenermokcn auch da« Ziel verfolgten, »le Verteilung der Ledensmittel- und sonstigen Versorgung»- b-dörsnlftc an dte norwegische BevöUerung ,u unterbinden, hat ein Teil der schwebtschen Presse »le Maftnadmen der »eutschen und norwegtlchen Behörden gegen Mörder und Raudmörder zum illnlaft -incr Verleuni- dungskampagnc genommen. E» verdtent seftgeftellt zu werden, »ah es da« ossensichtltche Ziel dieser Liig-Nprejfc ist, dte Ausmerlsame-II der Maste des schwedischen Volke» davon abzulenken, wte sich -ui dem Osten dte Bedrohung durch den Bolschewismus immer näher nach kchweden heranschtebt. kine §ectireßnlälissge mit 6em kkemen flreur auigereirtinet . . ., 21. Fcbr. ff°PK. DaS „Heldcnmadchen von Spichern-, das «m 7der Kriege beim Sturm aus dte helftumkampsten Höhen tn ihrer Schürze Munition tu die yeucrltnte trug, ist sstr uns zum Begriff weiblicher Neherztheit tm Kriege geworden. Doch braucht man nicht tn dte Bcrgan- »enhett zu blicken, Vorbilder an Tapserkcit UN» Opscrmut zu suchen. Gerade im gegenwärtigen SchtckiaiSkampf zeigt es sich immer wieder ansS neue, wie reich unser Bolk an Frauen- und Mädchcugestnlten ist, die an kühnem Mute und selbstloser Hingabe — sei e« an der Front, sei cs tn der lustbedrohtcn Helmat — den Männern nicht nachstehcn und als schwache Frauen mehr tun, als Ihnen dte Psltcht gebietet. Ein- von diesen Tapfersten ist dte lösöhrtge Ottilie Stephan aus t'uttcrbach bei Mülhausen. Man sieht es der zierlichen jungen Elsässerin mit den lebhaften dnnklen Augen nicht an, Safi sic freiwillig »en Krieg so erlebte, wie er sich sonst nur Männern offenbart. Ma» must sie tragen, woher dieses schwache Mädchen die Kraft nahm, dte sie zu solch beispielhaftem Einsatz befähigte, der mehreren Schiververwundcten das Leben rettete. Doch daraus weiß sie selbst nicht» zu sagen. Machend schüt telt sie nur ihren dunklen Schopf und beginnt als Antwort ihre Ge- schtchtc zu erzählen. Nachdem ihr eigenes Haus zerstört war, lebte sie mit threr Mutter uitammen in einem Kctlcrgewölde unter »er Erde. Im gleichen Raum befand sich — durch Decken getrennt — ein KompantegefcchlSsiand. AIS eines Tages schwere Kämpse um das Dorf entbrannten, schlug sür die junge Ottilie die Stunde der Bewährung. Verwundete lagen tn drang voller Enge im Keller — und immer mehr wurden hereinger.agen. Der -anttäter hatte alle Hände voll zu tun, um mit dem Verbinden nachzu- lommen. Er konnte sich vorerst nicht um den Weitertransport der Schwer verwundeten kümmere. Das junge Mädchen sah: dte einzige, dte hier Helsen konnte, war sie. Und sie wollte helfen! Doch wie? Da kam ihr der rettend- Gedanke: da» Leiterwägelchen! St« legte eine Federdecke hinein und bettete den ersten Tchwervcrwundete« sorgjMn daraus. Damit lief si« lo», ohne aus das Heulen «nd »rachen rtng« zu .chten. Sie lies, als wäre e» da» Selbstverständlichste von der Welt — mitten durch da» scindliche Feuer — zurück bi» zum TruppenvcrbandSplatz. Zuerst waren die Verwundeten mtfttrautjch und »er Arzt schtmp>!« sie wegen ihre» Leichtsinn« au«. Doch wegwerfend meint« sie nur, ft« lei >a bloß ein Mädchen — auf ihr Leben käme e» nicht an nnd <chon war fte wieder weg, eilte über Häuserschutt und Granattrtchter nach vornc, um die anderen nachzuholen. Durch fünf schwere AngrissStage verlieb Ottilie ihre Soldaten nicht. Selbst als man beim Bataillon und Regiment auf fte aufmerksam wurde und ihr ihre Tätigkeit untersagte, blieb sie und half .oie an den Vor tagen. Längst war da» anfängliche Mißtrauen der Soldaten einer froheren dankbaren Kameradschaft gewichen, einer Kameradschaft, die diesem schlichten, tapseren Mädchen zum ttefen Erlednt« wurde. Wat dedeutet für sie Angst und Schrecken gegenüber dem beglückenden Gefühl de» Helfendllrsen» — de» Helfenkönnens! ES trug seinen lohn in sich, und darum machte sich Soldat Ottt auch nte (Sedanken über ihr lelbslloset Handeln. Als der Oberbefehlshaber der Seeresgruppe UN» Träger »er Schwerter dem überraschten, glückstrahlenden Mädchen tn Anwesenheit des Gauleiters lächelnd das Eiserne «reu, anheftete, und die Grüfte de» RctchsführerS ff übermittelte, erhielt sie Sie äußere Aner kennung als Zeichen der Tapferkeit, die ihr von allen Herzen lang« schock dargcbracht wurde. Kriegsberichter M. Struve tirokslimiksl vönitz an cile fleutrrße lugend / Berlin. Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Großadmiral Löuitz, richtete im Großdeutscheu Rundfunk «inen flammenden Appell m die deutsch- Fugend. Der Großadmiral rief die deutschen Jungen dazu auf, mit fanatischer Hingabe die Kenntnisse und da» Wissen ui erwerben, da» ihnen tn threr Ausbildung geboten wird und diese» Kiste» tn dl« Praxi» umzusetzen, und zwar nicht tn der warmen Stube, londern drauften. Da» Wichtigste aber sei, so hob der Großadmiral her vor, die seelische Haltung. Die Fugend müsse mit Leib und Seele, mit all ihren Gedanken, mtt allen Kräften ihres Herzen» und des Eharakters dem Führer anhängen, müsse sich als seine Kinder und als feine getreue sten Gefolgsmänner fühlen. Die bedingungslose Treue und Opferbereit schaft dürfe durch nichts wankend werden. Da» LebeuSgejeo sür dte deutsche Jugend müsse heißen: „Komme, was kommen mag, die Grund lage meine» ganzen Seins ist meine Treue zum Führer.- Um diese seelische Haltung zu bekommen, gelte cs an »er Standhasttg- kett der Herzen zu arbeiten und fest tm Glauben zu sein,, eine Lage sei sie so, baß sie nicht durch ganz harte» Durchstichen verbcstert werden könne. Sie sei niemals hoffnungslos, weil man nie miste, ma« das Ylück, der Zufall, dte bester« Haltung, die bester« Ausbildung oder die Kehler de» Gegners bringen könnten. „Unterschätzt eure eigen« Stärke „Seid dem Führer treu und zeigt, dafl ihr ein standhaftes Herz habt" nicht-, so ries bcr Großadmiral den deutschen Jungen zu. Er betonte daß er nicht dar geringste Verständnis sür einen Mann habe, der auch nur einen Gedanken frei habe für fein persönliche» Wohl. Im Kamps gelte für den Mann nur das eine, »en Gegner nach bestem Können klein zu kriegen. Wer nicht so denke und fühle, sei ein Waschlappen. Die Standhaftigkeit de» Herzens, das ist da», was de» Mann .nacht und der hat die meiste Ehr«, der hierin der erste ist, sei er, wer er sei. Großadmiral Dönttz wteS dte deutschen Jungen darauf hin, daß die Kriegsmarine in der kommenden Zett tapfere junge Leute brauche, dte bereits nach kurzer Dienstzeit aus sich selbst gestellt kämpsen und zeigen müßten, ob st« ein standhafte» Her, hätten. Mtt kleinen Mitteln konnten sie ungeheure Erfolge erreichen, die ihnen höchste Anerkennung und Aus- Zeichnung sicherten. „Ich habe immer wieder die Erfahrung gemacht', so erklärte »er Großadmiral, „daß La» Meer dem Kühnen liegt-. ES gebe den kühnen Männern aber auch die Ehance und ErsolgSoussichten. Der Großadmiral schloß seine Ansprache an di« »eutsche Jugend mit »en Worten: «Seid voll Lebensmut, seid dem Führer unbeirrbar treu bi» in die letzten Wurzeln eure» Herzens un» eurer Gedanken. Zcigt, daß ihr ein standhafte» Her, habt, dann werdet ihr einmal »en Teusel au» der Hölle holen.' Eine interessante Illustrierung beS in den OKW.-Be- richten vom 18. und IS. Februar gemeldeten Erfolges deut scher Kleinstuntersceboote auf dem feindlichen Gelettweg Wischen Themse und Schelde liefert ein PK.-Vertcht, der den Einsatz von „Fahrzeugen, die noch niemand gesehen )at", schildert. ES ist von „langgezogenen, eisernen Schwim mern, dte bauchig unter der Wasseroberfläche verschwinden," dte Rebe. Ts heißt dann weiter: „In der Mttte de» Fahr zeuges befindet sich ein kleiner Turm, gerade groß genug sür einen Mann, und darauf eine gläserne Kuppel und daö Lehrohr." In dem PK.-Bertcht wird der Einsatz eines Oberboots- mannSmaateS auf seiner Keindfahrt geschildert. SS ist sein »ster Einsatz mit diesem neuen Boot nach Feindsahrten Nus großen U-Booten und nach monatelanger Hebung mtt Vieser neuen Waffe. Er war wie alle seine Kgmeraden für die ungewohnten körperlichen Bedingungen der Fahrt sorgfältig vorbereitet. Drei Tage zuvor hatte er nur leichte, Ichlackenarme Nahrung zu sich genommen. Bon den Wach haltemitteln machte er keinen Gebrauch. Alle» in ihm kon- zentrierte sich jetzt auf die große Ehance. AlS dte Dämme- rilng hereinbrach, befand er sich tm Operation-ge-ist. S» kin vlinige; «ßvlmmenfle; ktvai / war allein, ein winzige», schwimmendes Etwas im dichten Nebel. Die Sicht war kaum eine Meile. Er öffnete den Lukenbeckel und setzte sich auf den Rand, um besser sehen ,« können. Er wollte gerade wieder ins BootSinnere kriechen, al» «tn Zerstörer auftauchte. Der Gegner mußte ahnungslos gefahren sein. Auf Gehrohrttefe schoß der Ober- bootSmannSmaat einen Torpedo. Entweder war die Entfernung zu gering oder dte Fahrt de» Gegner» zu grob, jedenfalls erfolgte nichts. Wieder war der junge Seemann allein. Der neue Tag begann langsam heranzubrechen. Genau in Schußrichtung erschien ein anderer Zerstörer. Der OberbootSmannSmaat setzte an und schickt« de« zweiten «al auf den Weg. «l» das Geschoß sein Ziel auf halbem Wege erreicht hatte, ver- änderten sich plötzlich dte Umriss« des Ziele», es wurde größer und höher, «in Tanker schob sich in entgegengesetzter Richtung vor den Zerstörer. Zu dteser Feststellung brauchte der Maat gerade solange, um durch Detonation «nd Stich flamme die Gewißheit zu erhalten, daß der Gegner getroffen war, ein anderer freilich als der, den er gemeint hatte. Schon dröhnten Wasserbomben. DaS kleine Fahrzeug ging «U G«vM»S v»d lief mit äußerst«» «raft bstmMM. Kämpfer oder kelgüng? In diesen Wochen der ernstesten Bedrohung unsere» Vaterlandes zeigt es sich in schärfster Scheidung, wer ein Mann und Kämpfer ist und wer ein Feigling. Nun er weist sich, wem die wahrhaft männlichen Tugenden — Treue, Standhaftigkeit und Kampfbereitschaft — eigen sind oder wer sich der drohenden Gefahr durch erbärmliche Feigheit entziehen will. Es war einfach, vor Monaten noch vom entschlossenen Widerstand zu sprechen, als der Feind weit vor den Toren des Reiches stand, nun aber ist er eingebrochen und bedroht unser aller Leben. Jetzt kann ein Wort nicht mehr helfen, sondern die Tat allein entscheidet über Leben oder Tod. Das wissen, heißt danach handeln. Der Mutige wird, die Mordparolen von Jalta im Magen, nicht zögern, sich mit Herz und Hand entschloßener als je dem Feind ent gegenzustemmen. Er wird helfen, wo nur eine derbe Faust gebraucht wird, und er wird, sobald ihn der Befehl erreicht, zum Kampf mit der Waffe bereit sein. Er wird im unbe dingten Glauben an den Sieg unseres gerechten Kampfes aufrecht und tapfer in die Schlacht gehen, nm sein Leben in die Waagschale des Schicksals der Nation zu legen. Der Feige aber wird, je größer die Gefahr heran wächst, um so ängstlicher ihrem Weg ausweichen. Es mag auch nur zeitweise Schwäche sein, die ihn dazu veranlaßt, aber ihr Ausdruck ist nicht weniger schimpflich als die vor sätzliche Flucht aus Feigheit. Wer den inneren Schweine hund nicht überwinden kann — und oft nicht will! — der verdient nicht, als Mann geachtet zu werden. Und er soll es sich sagen, das ganze Volk erkennt ihn heute als erbärmliche Kreatur. Für alle Zeit trägt er, den Stempel der Feigheit auf der Stirn. Gewiß dürfen wir mit Stolz sagen, daß die Zahl derer, die jetzt versagen, winzig ist gegenüber den Millio nen, die zum Kampf bis »um Letzten entschlossen sind. Aber diese Tatsache bedeutet nickt, daß man sich damit auch ab finden soll. Im Gegenteil, was getan werden kann, um auch Schwächlinge zur Härte zu erziehen, ihnen durch bas eigene Beispiel ein Vorbild männlicher Haltung zu geben, das muß geschehen Unsere Soldaten wissen davon zu be richten, wie oft gerade die „armseligsten Würstchen" im Kampf über sich selbst hinausgewachsen sind und den tapfe ren Kameraden nacheifern. Hat die Belastung für unsere Frauen in diesen Wochen ein ungeheuerliches Ausmaß angenommen, so müssen ge rade die Männer alles tun, um durch ihre entschlossene und zuversichtliche Haltung ihnen ihr Los zu erleichtern. Es ist vor allem notwendig, einzugrcifen, wo Nervosität um sich greifen will, und der handelt unsinnig, der mit leerem Gerede vor der Landkarte steht und die Front ab steckt. Ter OKW.-Bericht spricht seine offene, wahr hafte und soldatische Sprache. Er verschweigt nichts. Auf ihn hören wir, nicht auf das dumme Geschwätz derer, die ihre Feigheit mit Klugrederei bemänteln wollen. Es ist ein Verbrechen, die in Krisenzeiten selbstverständlich wuchernden Gerüchte leichtfertig weiterzutragen. Abge sehen davon, daß sie sich in jedem Fall als maßlos über trieben oder gar als glatte Lüge Herausstellen, dienen sie dazu, unsere Kampfmoral zum Vorteil der Feinde zu er schüttern. Das jedenfalls ist ihr Ziel. Ehrvergessene Söldlinge und haltlose Kreaturen setzen derartig« Gerüchte in die Welt, um dadurch ihrer eigenen Feigheit Vorschub zu leisten. Und der bängliche Zeitgenosse, der aus Angst um sein bißchen Leben alles aufschnappt, was ihm das Grauen über den Rücken jagt, trägt dieses Gerücht weiter, bauscht es aus lauter Furcht noch auf und kann es nicht begreifen, wenn ihm dann ein beherzter Mann aufs Maul schlägt, weil er seinem Volk und der auch für ihn kämpfen den Front in den Rücken fällt. Man muß eine rauhe und eindeutige Sprache mit diesen verantwortungslosen Gerüchtemachern reden, sonst verstehen sie einen nicht. Sie kennen weder den Ursprung noch den Zweck solcher Lügennachrichten und weiden sich förmlich an ihrem gefährlichen Charakter, ohne zu spüren, daß sie sich damit ihr eigenes Grab graben. Es gibt keine Gefahr, die so groß ist, als baß man ihr nicht mehr begegnen könnte. Wer ihr ausweicht, wird eines Tages gerade deshalb von ihr gepackt und über rannt werden. Wer sich ihr aber mit aller Kraft des Glaubens und aller Entschlossenheit des Willens entgegen stemmt, der wirb sie nach erbittertem Kampf bannen. Nach erbittertem Kampf allerdings. Ohne den Einsatz deS Lebens ist die Wende unseres Schicksals nicht zu erzwingen. Das wissen wir. Deshalb aber wollen wir auch ohne Ausnahme bereit sein, uns diesem entschei denden Kampf zu stellen. Wer sich dieser Pflicht aus Schwäche oder gar Feigheit entzieht, verdient das Leb-n nicht nnd wirb es verlieren. Es zeigt sich schonungslos, wer ein Mann ist und wer ein Feigling. In diesen Wochen scheiben sich wie nie zu vor die Geister in Kämpfer und Kreaturen. nsk. H. T. „Deutschland ein Land der Ordnung inmitten einer Welt der Anarchie" )i Genf. In einem Artikel über Deutschland sieht sich die englische Zeitschrift „Ntneteenth Century" zu der Fest- stellung gezwungen, daß die Deutschen ein „entschlossenes standhaftes Volk sind". Front und Heimat in Deutschland, so muß bas Blatt zu seinem Leidwesen zugeben, seien intakt. Dte deutschen Arbeiter seien zum Unterschied zum ersten Weltkrieg heute nicht von internationalen ober nicht deutschen Ideen beeinflußt, während die Wehrmacht nicht durch Klassenkampf gespalten werde, ob Offizier oder Mann, nur dte Leistungen zählten. Weil man die Deutschen vielfach falsch beurteile, ihre Kraft durchzuhalten, so sehr unterschätzt werbe, erlebe man jetzt, daß dte britische Oeffentlichkett nicht mehr verstehe, warum der Krieg so lange anhalte. Für die Deutschen gebe eS keine innerpolittschen Streitigkeiten. Sie kämpften mtt grober Einigkeit für die Verteidigung de» deutschen Boden». Für die Moral der Deutschen und den Wider stand, den sie heute böten, gebe e» keine Parallele. Nach mehr al» fünf Jahren Krieg kämpften sie beispiellos an zwei Fronten. Die deutschen Truppen kämpften mit einer fanatischen Entschlossenheit, die von keinem anderen Solda ten der ganzen Welt übertroffen werben könne. In keinem anderen Land der Erbe sei aber auch das Volk so ein» ge- worben wie in Deutschland, wo alle Klaffenunterschted« verschwunden wären. „DaS ist eS", schließt daS Blatt, „warum die Deutschen heut« trotz der Verwüstungen da» bestorgantsierte Volk Europa» find «in Laub b«r Ordnung inmitten einer Welt
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