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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 01.08.1912
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-08-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19120801024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1912080102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1912080102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1912
- Monat1912-08
- Tag1912-08-01
- Monat1912-08
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Bezug»-Preis kßr Leipzig and Porort« durch unler, Tröger and Evedtteur» 7m al tigltch in» vau» gebracht: I» Vl. monatU, L.7Ü «k. oierreUährl- Lei unirrn Filialen ». An» nahmestellen adgehoit: 7S Vs. monatt, LLL Mk. oierteljahrl. Larch di» Pelt: innerhalb Deatichland» und der deutschen Kolonien oierteljährl. S.W Mk., monatl. 1L» »k. auejchl. Postdestellgeld. Ferner in Belgie», Dänemark. den Donaultaaten. Italien, üuremdarg, Niederlande, Nor wegen, Oesterreich»Ungarn, Rußland, Schweden und Schwei». In allen übrigen Staaten nur direkt durch die tSeschästa- Kell» de» Blatte» erhältlich. Abend Ausgabe. ripMtrTWblalt La» i!eip»>g«r Tageblatt erlcheiat 2«ai täglich. Sonn» u. Feirnag» nur morgen». Rbonnemrnls-Annahm« 2»danat»gasse 8. bet unseren Trogern. Filialen. Spediteuren und Annahmestelle.», lowie Postämtern und Brieiträgern. Stn,»lo«rkaur»vr,t» 10 Pf. _ , t 14 8S2 lNachtaaschlutz) . . . . l Ill-einein« Deutsch« Tredit. Tkl-Anschl. 14«93 Handel szertrmg. L-Nkk-Nto- ^znst°..^räh. 7^ I"vd4 f D-V.-Kasse «rimm. Steinweg 4. W7ÄL' Ämlsvtatt des Aates und des Nokizeiarntes der Lladt Leipzig. Lnzeiqeu-Preis stlr Inserat» au» Leipzig und Umgebung di» Upaittg» P«tttz«ile » Ps-di« Reklame zeil» l Mk. von au»wärt» 30 Ps, Reklamen llv Mk. Inserat« von Behörden im amt lichen Teil di« Petitzeil« 20 Pf. S«schäft»anzetg«n mit Plagoorschrtften im Preise erhöht Rabat« nach Taris. Betlagegedühr Gesamt auslag» 5 Mk. p Tausend erkl. Postgebühr. Teilbeilage höher. Felterteilte Lusträge können ni bt zurück gezogen werden ,rür da» ürscheinen an veltimmten Tagen und Plasten wird kein« Garantie übernommen. Anzeigen »Annahme: Iohanni.gasse 8; bei sämtlichen Filialen u. allen llnnonce». Ezpeditionen de» In- and Ausland«». Leu« »ad Verla, »», Fischer b Kürst«, Inhaber: Paal Karsten. Redaktion and Geschält.ftell«: Iohannisgaiie 8. Haupt-Filiale Dresden: Sec,trage 4. l ilelrpqon 4821k. Nr. 38S. vonnerslag, üen i. Nuauk rsls. l06. Zsirryklng. Die vorUegenve AnZqade umfaßt 8 Sette». Oss Wichtigste. * König Alfons von Spanien ist in London cingetroffen. (S. Letzte Dep.) * Nach einer Pariser Meldung beharrt Mu- ley Hafid auf seinen Abdankungsab-- sichten. (S. Ausl.) * Die aufständischen Albanier rücken nach Uesküb vor. (S. Letzte Dep.) Line Nmgeltsltrmg üer NeichsSmter. Man schreibt uns: Es ist in der Oejfentlichkeit wenig beachtet wor den, daß bei den letzten Etatsberatungen im Reichs tag die Frage einer Umgestaltung der Reichsämter, insbesondere eine Teilung des Reichsamt des In nern wiederum Gegenstand von Erörterungen ge wesen ist. Wenn dabei der Staatssekretär des In nern Dr. Delbrück die Notwendigkeit einer Teilung seines Ressorts sehr entschieden bestritt, so ist das begreiflich. Er führte aus, sein Amt sei keineswegs so gross und seine Aufgaben nicht so verschiedenartig wie es nach der Fülle von Anregungen, Fragen und Forderungen, die alljährlich bei der Beratung des Etats aus ihn herniederrcgneten, den Anschein haben könnte. Diese Begründung seines ablehnenden Standpunktes war eine Entgegnung auf die Aus führungen eines nationalliberalen Redners, der die Notwendigkeit einer Teilung des Reichsamts des Innern daraus herlcitete, das; in diesem Amte die grössten, wichtigsten und weltbewegendsten Fragen vereinigt wären. Das gesamte Gebiet der sozialen Fragen, das Arbeiterrecht, die Arbeiterfürsorgc und der Arbeiterschutz, daneben das grosse Gebiet unserer Wirtschafts-, Handels- und Zollpolitik und die ge samte innere Verwaltung des Reichs sind in diesem Amte vereinigt. Dan kein Staatssekretär des Innern ohne wei teres seine Bereitwilligkeit dazu erklären würde, Teile seines Ressorts abzutreten, ist selbstverständ lich. Denn gerade in der Vereinigung der wichtig sten Zweige der inneren Reichspolitik liegt die grosse Bedeutung des Reichsamts des Innern und die hervorragende Stellung, die sein Leiter in der Reichsregierung einnimmt. Aber es hat doch Zeiten gegeben, wo die maßgebende Stelle eine Teilung des großen Res, sorts für notwendig erachtete und so gar in halbamtlicher Form erklärte. Das war im Jahre 1907 bei der Berufung des jetzi gen Reichskanzlers Herrn von Bethmann Hollweg zum Staatssekretär des Innern, als Graf Posadowskc infolge erheblicher Meinungsverschiedenheiten mit dem Fürsten Bülow aus seinem Amte scheiden mußte. Damals teilte die „Norddeutsche Allgemeine Zei tung" mit, daß eine Teilung des Reichsamts des Innern in Aussicht genommen sei und daß der bis herige Leiter dieses Amtes eine solche Teilung selbst befürwortet hätte. Gegen die letzte halbamtliche Behauptung hat allerdings Graf Posadowski mit aller Entschiedenheit Einspruch erhoben. Auf eine bald nach seinem Rücktritt an ihn gerichtete Anfrage erklärte er, daß er nie mals eine Teilung seines Ressorts angeregt oder be fürwortet habe. Die halbamtliche Auslassung muß also in diesem Punkt auf einem Irrtum beruht haben. Jedenfalls aber ging Fürst Bülow im Jahre 1907 mit dem Gedanken um, durch Abzweigung eines Teils des Reichsamts des Innern eine Umgestal tung der Reichsämter vorzunehmen. Ob die Gründe, die ihn hierbei leiteten, mehr persönlicher als sach licher Art waren, mag unerörtert bleiben. Ueber die Art dieser Umgestattung gingen damals die An schauungen weit auseinander. Von einer Seite wurde die Schaffung eines eige nen Reichsamts für Sozialpolitik emp fohlen, weil die Aufgaben dieser Abteilung durch den damals bevorstehenden Ausbau der Arbeiter versicherungsgesetzgebung einen Umfang annehmen würden, der die Schaffung eines besonderen Reichs amts rechtfertigte. Diese Erhebung der sozialpoliti schen Abteilung zu einem besonderen Reichsamt wurde aber von anderer Seite mit aller Entschieden heit bekämpft, weil man darin eine Gefahr für eine zu schnelle Entwicklung unserer Sozialpolitik erblickte. Man führte aus, daß. wenn ein solches Amt einmal bestände, es bemüht sein würde, seine Existenzberech tigung durch immer neue Betätigung in sozialpoliti scher Beziehung nachzuweisen. Auch würden von feiten der Arbeiter und den ihre Interessen ver tretenden Parteien zu weitgehende sozialpolitische Forderungen gestellt werden, die mit der Wirtschafts politik des Reichs unvereinbar wären. An maß gebender Stelle der Reichsregierung hielt man die Schaffung eines besonderen Amts für Sozialvolitik auch nicht für erwünscht, weil eine völlige Loslösung der Sozialpolitik von der allgemeinen Politik und Wirtschaftspolitik nicht angängig erschien Bon anderer Seite wurde in Vorschlag gebracht, ein selbständiges Reichshandelsamt zu schaf fen, in dem die handelspolitische Ülbteilnng des Reichsamts des Innern abgctrennt würde. Ein solches Reichshandelsaint wäre aber nur in der Lage, allen Anforderungen auf dem Gebiet des Handels zu entspreclM, wenn ihm auch gewisse Be fugnisse übertragen würden, die heute zum Ressort des Reichsschatzamtcs gehören, wie beispielsweise die Erledigung von ausländischen Hollrcklamationen gegen Entscheidungen deutscher Zollbehörden. Ein Rcichshandelsamt müßte also zu ei>:-r Einschrän kung des an sich schon nicht umfangreichen RcssortS des Reichsschatzamtcs führen. Andc.seits ist zu be rücksichtigen, daß auch die handelspolitische Ab teilung des Auswärtigen Amts in ihrer Bericht- erstattuna der Konsuln über Handelsfragen eigentlich einem Mcichshanoeisamt ungegliedert werden müßte. Eine Loslösung dieser Abteilung vom Auswärtigen Amt ist indessen Wege-,: der anderen Aufgaben der Konsuln, die zum Teil auf diplomatischem Gebiete liegen, nicht durchführbar. Aus diesen Erwägungen entstand dann ein dritter Vorschlag, von dem man behauptet, daß er sich des Wohlwollens des Reichsschatzsekretärs Wermuth erfreut hätte. Er ging dahin, die Handelspoll tische Abteilung vom Reichsamt des Innern abzutrennen und dem Reichsschatzamt anzu gliedern. Auf diese Weise würden allerdings zwei nach Umfang und Bedeutung annähernd gleiche Rcichsämter entstehen. Ein Vorteil dieser Grup pierung läge unzweifelhaft auch darin, daß alle großen handelspolitischen Arbeiten, wie die Vor bereitung von Handelsverträgen und die Gestaltung des Zolltarifs, an denen heute beide Acmter be teiligt sind, an einer Zentralstelle bearbeitet wür den. Auch die Erledigung von Zollbcschwerdcn deut scher Versender gegen Entscheidungen im Ausland und ausländischer Exporteure gegen Entscheidungen deutscher Zollbehörden — Beschivcrdcn, die vielfach incinandergreifen — läge dann in der Hand einer Behörde. Ob einer dieser Vorschläge in absehbarer Zeit Aussicht auf Verwirklichung hat, steht dahin. ES ist aber immerhin heachtensivcrt, das; auch in diesem Jahr die Frage im Reichstag wieder erörtert ist. Naturgemäß dürften sich solche Veränderungen gleick>- zeitig mit dem Wechsel in den Stellungen der Staats n Stolze Nerzen. Roman von Fr. Lehne. tNachdruck verboten.) Der Flieder und die ersten Rosen dufteten ver führerisch hinein zu dem glücklichen Paar in dem Wohnzimmer, das sich jetzt für das Leden gefunden hatte. Klaus lag zu Jsabelles Füßen; seine Anne hiel ten sie umklammert, und mit Sehnsucht und Liebe sah er in ihr schönes Gesicht. „Du willst nun mein sein, Isabelle?" Sie lachte leise — ein glückliches Lachen — und auf ihrem Gesicht lag eine heiße Röte, die seine lei denschaftlichen Liebkosungen heroorgerufen. „Ja, Klaus, sobald du mich rufst! Und deinem Kinde will ich eine treue Mutter sein." Da küßte er ihr die Hände. „Ich danke dir für dieses Wort!" sagte er innig. Sie strich ihm liebkosend über das dunkle Haar und drückte ihre Lippen hinein. „Klaus, wie liebe ich dich!" „Ach, wenn du bleiben könntest! Ich möchte dich mit mir nehmen — auf meinen Armen nach Althof hinübertragen." Er umschloß sie fester. „Wie soll ich die Zeit überstehen, bis ich dich endlich als mein Weib halten kann! Wir haben an Glück ja so viel nachzuholen." Sie erbebt« unter seinen heißen Küssen. „Klaus, jetzt darf ich es dir ja sagen: Krank habe ich mich nach dir gesehnt — nach einem einzigen Kuß nur — damals, als wir uns im Birkenwäldchen trafen. Ich fühlt«, du wolltest es tun — und doch rissest du dich los von mir. Ich war beinahe sinnlos vor Scham und unerfülltem Verlangen." „Glaubst du, mir wär« es leicht geworden? Je mehr ich dich zu hassen meinte, desto heißer liebte ich dich! Was waren mir all« Soroen! Leicht hätte ich sie überwunden. Wie manche Nacht habe ich schlaf los verbracht, weil du die Unruhe in mein Leben trugst." „Und hast mich doch durch deinen Stolz gequält! Ach, Klaus es gab Stunden, in denen ich so verzwei felt war. Wie «ine Bettlerin hätte ich dich anflehen mögen um einen freundlich» Blick, um ein gutes Wort. Du bliebst aber immer der gleiche — kalt und stolz!" „Konnte :ch denn anders, Jsabell«? Wenn einmal der Bann gebrochen war, dann hätte es für mich keine Grenzen mehr gegeben. Sieh mich an! Was mich vorzeitig alt gemacht hat, das waren nicht allein die Sorgen — das warst du!" „Nun sollst du von neuem jung werden! Ich will dich küssen, Klaus, bis du wieder lachst — ich sehe dich ja so gerne lachen! Du Lieber!" Sie drückte ihren Mund aus seine Lippen, und in diesem Kuß versank ihnen Zeit und Raum; sie fühlten nur das Gluck des Sichangehörens. Nebenan schlug eine Uhr mit feinem Silberklang. Isabelle schreckte aus seinen Armen auf. „Klaus, unsere Gastgeber!" „Vermissen uns nicht! Ich habe dem Landrat an gedeutet, was doch nicht lange mehr Geheimnis bleiben wird." Sie errötete. „Was sagte er?" „Mit osiencn Armen wird man dich aufnebmen! Nun will ich in Althof noch Verbesserungen — „Nein, Klaus, laß es so, wie es ist." Eine jähe Glut schlug flammend über ihr Gesicht. Sie mußte daran denken, wie sie einst so wegwerfend gesagt hatte: „Auf der Klitsche zu Hausen, bedeute Selbstmord für sie." „Klaus, ich wünsche mir nichts Lieberes, als dort zu sein", sagte sie leis«. „Ich darf ja keine Ansprüche erheben. Wenn du glaubst, du bekommst eine reiche Frau, so irrst du. Der größte Teil meines Ver mögens ist auf Birkenfelde festgelegt." „Belle, was du da getan hast, das ist groß, das ist königlich." „James Lübbecke ist «in guter Kaufmann." „Da du einmal seinen Namen nennst", unterbrach er sie. „weißt du etwas von ihm?" „Nur so viel, daß er in England ist. Im übrigen ist er tot für mich; ich mag nichts von chm hören. sekretäre vollziehen. Daß aber in absehbarer Zeit im Reichsamt deS Innern ein solcher Wc.hsel bcvvr- stände, dafür sprechen keinerlei Anzeichen. Zur Ksge üer Lonntazsrnhe üer Beamten unü Unterbesmten üer Rejrlisrroltvcrmsttung schreibt man uns: Auf Grund einer Verfügung der Reichspostoerwal- tung, in der ausgcführt ist, daß oen Beamten und Unterbeamten Sonntagsruhe in einem solchen Um fange gewährt werden möge, als es mit den dienst lichen und finanziellen Verhältnissen der Verwal tung irgeno vereinbar ist, Haven sich sie Verhältnisse der Beamten unö Unterbeamtcn der Reichspostver- waltung in bezug auf die Sonntagsruhe wesent lich gebessert. Es ist der Grunosatz ausgestellt, daß in einiun Zeitraum von 2 Wochen jeder Ange stellte minoestcns für einen Sonntag, sei es für einen ganzen Tag oder für zwei halbe Tage, vom Dienst befreit wiro. Ueber dieses Mindestmaß an Sonntagsruhe ist aber tatsächlich bereits weit hinausgegangen. Die Zahl oerjenig«n Angestellten, die Sonntagsruhe über das festgesetzte Maß hinaus genießen, ist seit dem Jahre 1901 bei üen männlicyen Beamten von 61 Proz. auf 78 Proz., also um 17 Proz., bei den weiblichen Beamten von 80 Proz. auf 92 Proz., also um 12 Proz., und b«; »en llnterbeamien von 43 Proz. auf 53 Proz., also um 10 Proz., gestiegen. Daß dieser Fortschritt noch nicht zum Stillstand gekommen ist, dafür bürgen die Bemühungen der Verwaltung für eine möglichste Ausdehnung der Sonntagsruhe. Auch in bezug auf das Leistunasmaß der Beamten an Dienstitunoen ist eine Besserung einge- treten. Di« Oberpostoirektionen, bei denen durch die Verkehrczunahme die Zahl der Dienststunden gegen früher gestiegen ist, sind angewiesen, sofern die Stun denzahl über das Maß hinausgeht, was nach der Schwierigkeit des Dienstes und d«r Inanspruchnahme des Personals für angemessen zu erachten ist, oas Personal zu verstärken. In b«zug auf di« Anrech nung des Nachtdienstes ist zu berücksichtigen, daß die Reichspoftverwaltung di« einzige Decwal- *«nk ist, b«i der der Nachtdienst anderthalbfach gerechnet wird.. 13. Deutkcher Ssnümerks- unü Gemerbeltttmmertsg. Dem 13. Deutschen Handwerks- und Äewerbe- kammertag, der Mitte August hier in. Würzburg zusammentrjtt und sich mit den für daS deutsche Handwerk wichtigen Fragen des Arbeitstarif- vertrages, des Submissionswesens, der Wirkungen der Konsumvereine und des Aus stellung s wes en s beschäftigen wird, hat jetzt die Geschäftsstelle in Hannover den Tätigkeitsbe richt für das letzte Jahr unterbreitet. Der Bericht gibt einen Ueberblick über die vielseitigen und ein gehenden Arbeiten des Deutschen Hani»verks- und (s-cwcrbekammertages im vergangenen Jahr, die von dem Gedanken getragen waren, dem Handwerk die ihm gebührende Stellung als einem vollberechtigten Gliede im Erwerbsleben der deutschen Volkswirt schaft zu behaupten Der Ausschuß des Handwerkskammertages be- stand im letzten Jahre aus den Handwerks- bzw. Ge werbekammern Berlin, Bresian, Darmstadt, Dort mund, Dresden, Hannover, Lübeck. München, Stettin und Stuttgart. Außerdem nahmen an den Beratun gen des Ausschusses noch teil die Handwerks- bzw. Gcwcrbekammern Bromberg, Danzig, Gumbinnen, weil mich sonst die Scham erdrückt, daß ich diesem feigen Menschen angehörre und seinen Namen trage." „Du wirst ihn bald gegen einen andern ver tauschen, Liebste , warf Klaus ein. „Also da Löbbeckc ein sehr guter Rechner ist, hatte er einen enorm hohen Preis für Birkenfelde gestellt. Er glaubte wahrscheinlich, der Verlobte deiner Schwester würde üen Besitz zurückkaufen. Und Graf Ncudegg harte in der Tat schon Erkundigungen ein gezogen, darum zahlte ich ohne Besinnen den Preis. Ich habe es gern getan, w«il ich aus Birkenfelde auf diese Weise ein Haus des Segens machen wollte! Du hättest es ja auch nie von mir als Besitz ange nommen!" „Nein, Belle, niemals! Du mußt dich schon in meine Verhältnisse fügen", sagte er ernst. „Wie gern werde ich das tun. Mögen nun in Birkenfclde so viel Tränen des Glückes fließen, wie dort schon in Not und Jammer geweint wurden. Ich wollte dir damit ein Opfer bringen, wollte mich deiner Liebe wert zeigen, Klaus. Zugleich sollte es auch ein Zeichen meiner Dankbarkeit sein dafür, daß du mich liebst." Wer hätte Isabelle Krüger, das stolze, herrische Mädchen, in dieser demütigen Frau wiedererkannt! Klaus war wie berauscht von dieser Demut und Hingabe. In aufqucllender Leidenschaft riß er sie an seine Brust: „Mein Weib, mein über alles ge liebtes Weib!" „O sag' es mir noch einmal — immer wieder! Ich kann es nicht genug hören!" Ihre Stimm« bebte in Erregung, und in dunklem Glanze strahlten ihre Augen ihn an. „Weiht du noch, als Ruth sang: Sie liebten stch beide, doch keiner Wollt' es dem andern gesteh n — Sie sahen sich an so feindlich, Und wollten vor Liebe vergehn! Sie trennten sich endlich — „Nein. Belle, sie trennen sich nur noch für kurze Zeit, um sich dann für immer anzuqehören! Tausend' mal will ich es dir sagen, süße Frau, daß ich dich liebe." Und er küßte sie mit bebender Wonne und ließ sein ganzes, heißes, so lange zurückgedämmtes Empfinden voll über die Geliebte ausströmen. Schwer trennte er sich endlich von ihr; spät in Mannheim, Renttingen und Wiesbaden. Tie Arbeit in den Kommissionen zerfiel in 6 Gebiete: Ver- waltungsangesegenheiten, Organisaiionsfragen der Arbeitgeber unö Arbeitnehmer, Ni"er ichtswescn, Handel, Verkehr, 6tetd- und KrediUv . Steuern und Zölle nnd soziale Fragen. Vier -ziallom- missivnen wurden eingesetzt sür eine einheitliche Sta- tistik über das Lehrlingswesen im Handwerk, sür das private Submissivnswesen, sür eine Aendcrnng der Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuch über die Mängelrüge und für die Ausarbeitung eines Lehrplanes für Ausbildungskurse der Elettrvinstalla- teure. Tie immer wachsende Beden.ilna und Aus dehnung der handwerksmäßigen Betätigung der Fran unü die notwendige Regelung der rechtlichen Ver hältnisse für das weibliche Handwerk gemäß der (Gewerbeordnung haben wiederholt Gelegenheit zur Betätigung geboten. Man arbeitet daraus hin, eine möglichst einheitliche Regelung der gewcrberechtlichen Stellung der Frau im Handwerk iür das Reichs gebiet durchzusühren. Auch auf wirtschaftspolitischem Boden bot sich im vergangenen Jahre dem Ge- schäftsführenüen Ausschuß ein reiches Arbeitsfeld. Ferner sollen künftig vom Handwerk nur solche Ausstellungen beschickt und gefördert werden, für die ein Bedürfnis vorliegt und von denen ein direkter Nutzen fürs Handtverk erwartet werden kann. Der Ausschuß ist weiter bemüht gewesen, die Frage der M o n o po l t en d e n z e n in der elektrotech nischen Industrie einer reichsgesetzlichen Regelung entgegenzusühren. Auf dem Gebiet der Sozialpolitik ist die Frage der Versicherung der Handwerks- und Gewerbekammern gegen Haftpflicht für Unfälle bei 1 Gesellen- nnd Meisterprüfungen im letzten Jahre zum Abschluß gebracht worden. Tann haben die Bestimmungen der neuen Rcichsversicherungsorünung -38 die Organe des Kammertagcs wiederholt beschäftigt.«^ Hand in Hand mit dein Verbände der deutschen^; Jimungskrankenkassen hat der Kammcrtag die RechtB der Jnnungskrankeukassen nachdrücklichst zu wahre« gesucht. Tie Förderung eines gesetzlichen Schnürt der Arbeitswilligen haben die deutschen Handwerks- und Gewerbekammern von jeher verlangt, und die verbündeten Regierungen sind im letzten Jabre in einer Eingabe ersucht worden, einen dahin zielenden Gesetzentwurf tunlichst bald dem Reichstag zu unter breiten, sei es auf dem Wege einer Abänderung des Reichsstrafgesetzbuches oder der Reichsgewerlieord- nung, sei es auf dem Wege eines vollständig neuen Gesetzes. Die Bereitstellung von Mttteln derR eichS- invaliden Versicherung zur Gewährung von Darlehen an selbständige Handwerker ist wieder holt des näheren erwogen worden. Deutsches Reich. Die Rückkehr des Kaisers. Bergen, 1. August. Bei der Abreise des Kaisers von Balholm regnete es in Strömen. Es war so kalt wie in Molde, klärte sich aber wäh rend der Fahrt auf. Die Ankunft in Bergen erfolgte, wie schon gemeldet, gestern abend sechs Uhr. Die Nordlandsgäste werden am 4. August von Bord gehen und nachmittags von Swinemünde nach Ber lin reisen. Mit den zurückblcibenden Herren wird der K a i s e r am 6. Au^iWSwinemünde verlassen. Zum Tode des Kardinals Fischer. Berlin, 1. August. Zum Tode des Kardinals Fischer schreibt die „NMH. Allg. Ztg.": Mit dem Hinscheiden des hohen AMpenträgers, dessen Wicken in so vielfacher HiMficht vorbildlich zu beißen verdient, beklagt oie katholische Kirche Deutsch lands einen schmerzlichen Verlust. Dankbar erinnern sich die Diözesen Kölns der hingebenden Tätigkeit des betrauerten Oberhirtcn. Von dem zahlreiche P'ac- ren umfassenden Gebiet blieb keine von Fischer unbe- der Nacht erst fuhr er heim, das Herz voll tiefsten Glückes. Sie hatten sich dem Landrat und seiner Frau als Verlobte vorgestellt, dabei für Sic kurz: Zeit noch um Verschwiegenheit gebeten. Freudig versprach man das und wünschte von ganzem Herzen Glück. Isabelle mußte die feste Zu sage geben, jetzt öfter zu kommen, damit dem Bräutigam die Zeit nicht gar zu lang würde, wie der Landrat mit verschmitztem Lächeln meinte. * * * Als die Novembcrstürme über das Land brausten und das letzte Laub von den Bäumen rissen als die Tage kürzer und trauriger wurden vnd schwere Wolken und düstere Nebelschleier die Sonne neidisch verhüllten, da holte sich Klaus Wallbrunn sein junges Weib. Nun brauchte er die Sonne nicht mehr zu ver missen; jetzt hatte er sie im Hause. Die vertrieb alle Schatten, alles Schwer«, Düstere daraus, und eitel Glanz und Helle herrschte. O- An dem Grabe Ellens standen zwei Hand in Hand und blickten schweigend in tiefer Ergriffenheit auf den schlichten Hügel, der mit Efeu bepflanzt war, wie di« Verstorbene es gewünscht. Ein großer Lebens baum reckte sich schlank in die Höhe, seine immer grünen Zweige boten dem Winter Trotz. Die große, schöne, blonde Frau legte einen Strauß köstlicher Rosen auf die Ruhestätte der armen Dulderin. Dann strich sie wie liebkosend über die schwarze Marmorplatte hin, die Ellens Namen trug. ..Laß mich werden, wie du warft — selbstlos und gut", flüstert« sie. „Ich weiß, du mißgönnst mir nicht, daß ich jetzt an deiner Stelle bin! Ich habe ihn lieb, wie du ihn liebtest. Dein Kind ist in meinen Händen gut aufgehoben! Sieh auf mich herab und segne mich!" Dem Manne an ihrer Seite traten die Tränen in die Augen. Er drückte ihre Hand — sic blickten sich in inniger Lieb« und innigem Verstehen an. Es war wie ein heiliges Gelöbnis, das sie sich gaben: «ins zu werden im Glück und im Leid des Lebens. Dann gingen sie langsam heim. . — Ende. —
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