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Sächsische Volkszeitung : 04.08.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-08-04
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193108049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19310804
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19310804
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1931
- Monat1931-08
- Tag1931-08-04
- Monat1931-08
- Jahr1931
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 04.08.1931
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Nummer 178 — 3V. Jahrgang evitteinl e>mn! wttckw. nu! Mttttr.Gr«ttSbeU«stcn.Hem><U «<>!> vctt' und der Mndrrbctta«-.gttr itt>lr,Ne>«eu Leu«". Iow!e den rexldettaaen .SI. Benno-Matt" .Nnierdattnna nnd Witten'. Tie drattttche Z-attöNau'. .»ierzttiider Bat,iedcr'. .TaS anle Buch' Monatticher PezngSvrei» .'/D einichi. Bettettaeld. «iujelnninmcr 1« Z. Sonnabend, n. SoinNastnnunucr «0 Hauppchrtttletter Dr. w. De«cz»,», Dresden. M M Dienstag» -en 4. August 1931 ^^^M «er,aa»ort> Dre-de» AR MD DD ainzeigenpreise: Die Igeluattene pettijctte NU g«u-tt!ick. DD »ni'tttt" n :iellen,nwche 2« Die petttttttamezette.Mina» ^D ^D WM VW ^D ^D ^D dien l <>ae Nn<e>aen aicheri,aid de« LeibleiiungSgebieie» DM Wl VW W W W ^D DW ^D ^D VW WV^ 40 ^diepettirettame^ciiel.nox. Brieiged.Ntt^. Imx-,11!. DM tM MD DD MD UM WM W» bo!>krkiGew.>tt eitt!lItt pde«cipttichlu<tti auI Liefevü.g . »ullrügen v. Schaden,rsa>> M «-lchäMicher r«,I: Srao, Bungart», Drebden. Essettunv Für chrislliche Politik »nd Kultur (NeichaltSttelle, Druck u.O«rl»i;: »erm inia tt.. » ittrBeriaa nndDruckerei.Filiale Dresden. Dresden.?!.l. PotterttraheN. Zemru'2I-U2. «oittcheckko no Dresden 770j Nnnttauio ?,adtbin' De.eue > 2, Itt > Redaktion der SachN1ck>«a >UoIkSt«itun« DreSden-ilUsladi l. Volierttratte 17. 7enunn MU und -IN12 Die Woche -es Aebergongs Oie stufenweise Herstellung »es freien Zahlungsverkehr« Devisen-Planwirtschasl Berlin, 3. August. In de» Stillhalteverhandliittgen iibcr kurzsristige Auvlands- Verschuldung, die zur Zeit zwischen ausländischen Gläubigern und deutschen Schuldnern schweben, ist der bestimmte Wunsch zutage getreten, dass keineosalls die antzcrhalb der Vcrhandlnngsgrup- pen stchcndeii ausländischen Gläubiger besser gestellt sein dürsten als die Gruppen, die grundsätzlich bereit sind, sich freiwillig Be schränkungen zu unterwerfen. Diese Erwägungen und die Not wendigkeit, eine fparsamc Devifcnmirtschast in Deutschland durch- zufiihren, haben angesichts der bevorstehenden Eröffnung der Banken dazu geführt, dah das Reich eine allgemeine Devisen- Regelung getroffen hat. Innerhalb der Verordnung sind nicht nur die selbständigen Stillhalie-Abkominen gesichert, sondern cs ist selbstverständlich die Bezahlung der Zinsen und Tilgnngs- quoten zum Fälligkeitstage keinen Beschränkungen unterworfen. Der Sparliassen-Verkehr stlr die laufende Woche wird I,, der Weise geregelt, das, ein Auszahlungsbetrag von je 50 Mark unter den Bedingungen der bisherigen Verordnungen zut Aus zahlung sreigegeben wird. Im Lause der Woche werden die Vorbereitungen getroffen, um silr die Sparkassen eine weiter gehende Auflockerung des Zahlungsverkehrs hcrbeizusithren. Den Wortlaut der beiden Notverordnungen über den ttlbbau dec Bankfeiertage und di« Neuordnung der Devisen- Bewirtschaftuilg finden unsere Leser im Handels teil. Die Erhöhung des Diskontsatzes auf 15 Prozent hat der Reichsbank Veranlassung gegeben, die Restriktionen ihres Kre dits gegenüber den Banken und Bankiers aufzuhcben. Eine der wichtigsten neuen Matznahnreu der Reichsbank ist die Ab rechnung von Wechseln innerhalb von zehn Tagen zu dem zur Zeit bestehenden holzen Diskontsatz von 15 Prozent. Die Einreicher von Wechseln müssen sich verpflichten, ihre Wech sel innerhalb von zehn Tagen von der Reichsbauk wieder zurück zunehmen. und zwar ohne Rücksicht auf die Laufzeit der Wechsel. Diese Massnahme hat auf der einen Seite den Vorteil, das; die Einreicher von Wechseln nur für zehn Tage mit dem hohen Dis kontsatz belastet werden, wodurch sich ein erheblicher volkswirt schaftlicher Nutzen ergibt, da der Zinsdruck aus die Wirtschaft zeitlich begrenzt ist: auf der anderen Seite wird dadurch ein« Beschleunigung des Notenumlaufs erreicht, wenn alle Wechsel bereits nach zehn Tagen wieder cingclöft iverden. Diese Matz nahme wirs sich umso günstiger auswirken, je schneller die zur Wiederiugangsetzung des normalen Zahlungsverkehrs an die Reichsbauk herantreteuden Ansprüche wieder zurückaeheu. Von der Entwicklung dieser Ansprüche hängt es natürlich auch ab, wie lange der hohe Diskontsatz aufrecht erhallen wird. lieber den Abbau der Bniikscicrtagc ist eine weitere Ver ordnung der Ncichsregierung erlassen worden. Darin wird mit geteilt, das; siir den II. und 1. August 1!>:!1 noch die Vorschriften des Artikels 1 der sechsten Verordnung über die Wiedcrausuahme des Zahlungsvcrlehrs, also die bisherige Regelung, bestehen bleibt mit gewissen Ausnahmen, die besonders di« lleberweisun- gen auf Postscheck und Rcichvbankgirokonten betreffen. Ab 5. August 1931 unterliegt der Zahlungsverkehr der von den Bankseicrtagen betroffenen Institute keinen Beschränkungen mehr, mit Ausnahme der Sparkonten und Sparbücher bet Banken, Sparkassen und Eenosfenschasten. Starker Oevisen-Iufluß bei der Reichsbauk Berlin, 3. August. Bei der Reichsbauk macht sich ein erfreulicher Znslutz von Devisen bemerkbar. So konnte in der letzten Woche ein De- oisenzugang von ungefähr 100 Millionen verzeichnet werden. Mittwoch Rombesuch Brünings Audienz beim Kl. Baker Es steht nunmehr fest, datz Reichskanzler Dr. Brüning und Reichsautzenminister Dr. Eurtius am Mittwoch dieser Woche nach Erledigung der dringendsten innerpolitischen 'Auf gaben der Einladung Mussolinis folgend, Ihre Reise nach Rom antreten werden. Mit der Rückkehr der beiden Minister wird für Montag kommender Woche gerechnet. Angesichts der Länge der Reise werden für den Aufenthalt in Nom wohl nm zwei Tage zur Vcrsiigung stehen. Es han delt sich um eine sreundschastlich deutsch-italienische Aussprache, deren Initiative von Rom onsging und die in Berlin aufs wärmste begriitzt worden isi. Die glückliche Nolle, welche Ita lien anlässlich der Verhandlungen über die Ingangsetzung des Hoover - Moratoriums gespielt hat und das Verständnis, welches man in Regierung und Oessent- lichkeit in Italien siir die deutschen Wirtschafts schwierigkeiten zeigt, lassen erwarten, datz die römische Aussprache fruchtbringend sein wird. Auch in der Abrüstungsfrage hat Italien ein gewichtiges Wort mit- zurcden, und schon Stiinsons Aufenthalt in Rom galt in erster Linie der Information über die italienische Haltung zu diesem Problem. Die Vorbereitung der Genfer Abrüstungskonferenz erfordert eine deutsch-italienische Fühlungnahme, und der Inhalt der französischen nnd polnischen Abrüstungsnole wird dabei vor aussichtlich eine Nolle spielen. Vielleicht wird die Aussprache auch Gelegenheit bieten, die Stellungnahme des offiziellen Ita- lien zu den aussehenerregenden Ausführungen Scialojas vor dem Haager Gerichtshof kcnnenzulcrncn. Darüber hinaus kann die allgemeine Gestaltung der deutsch-italienischen Beziehungen, welche in den vergangenen Jahren manchen Trübungen nnd Mitzverstiindnisseu unterworfen war in einer Aussprache gesör- dcrt werden, dir zum ersten Male die ersten verantwortlichen Staatsmänner Deutschlands und Italiens zusammenführt. Die deutschen Staatsmänner werden die Gelegenheit be nutzen, dem Heiligen Vater ihre Aufwartung zu machen, dessen Anteilnahme an der allgemeinen Not dieser Tag« jenseits aller politischen Tageoprobleme wiederholt zum Ausdrucke ge kommen ist. * Der „Teuere" schreibt: „Die Kommentare, die die deutsch« Presse dem bevorstehenden Besuch Brüninas und Eurtius' in Rom widmet, sind klug und ipmpathijch. Sie erfreuen unser Blatt, das als erstes nach der berühmten Rundsunkrede des Reichskanzlers die Notwendigkeit einer unmittelbaren Verstän digung zwischen Rom und Berlin betonte und die Unzweck- mätzigkeit unterstrich, das im Juli 1931 herangereifte wirtschaft, lich finanzielle Niescnproblem aus eine französisch- deutsche An- gelegenhct zu beschränken." Weiter schreibt das Blatt rr. a.: „In Italien werden die deutschen Probleme als Probleme eines wichtigen Teiles des europäischen Festlandes betrachtet. Diese Tatsache hat die deutsche Regierung und die öffentliche Meinung verstanden und richtig gewertet. Es ist wahr, dah man in Deutschland die italienische Haltung während des stürmischen Iulimonats und besonders anlählich des Hoover- Vorschlages lobt«. Unter diesen Voraussetzungen wird nun eine politische Reise angckündigt, von der nicht ohne Grund gute Ergebnisse zu erwarten sind." Dienstag Kanzlerrede in» Rundfunk Reichskanzler Dr. Brüning wird am Dienstag eine Rund funkrede über alle deutschen Sender halten. Der genaue Zeit punkt wird noch bekannt gegeben. Der Reichskanzler wird Ausführungen übe, die gesamte Lage machen. Die Beratungen -er BI? Basel, 3. August. Die Augusttagung des Verwaltungsrales der BIZ. Kat gestern mit den üblichen internen Vorbesprechungen zwischen den bereits am Sitz der Bank eingetrossencn Gouverneuren und Präsidenten der Zentralnotcnbanken ihren Anfang ge nommen. Die wichtigste Frage, die in diesen Besprechungen behandelt wird, ist die Festlegung des Dalums nnd des Ortes des Zusammentrittes des am Freitag gebildeten Studien komitees. Von deutscher Seite nimmt an der Tagung der BIZ. Geheimrat Bocke von der Reichsbank teil, da Reichsbank präsident Dr. Luther gegenwärtig in Berlin unabkömmlich ist — Man nimmt an, datz das Sachverständigen-Komitee am Sonnabend dieser Wock)« in Basel zusammentreten wird. „Airlarkie" und Landwirlschast sBon unserer Berliner Schriftleit ungZ V. e. Die Worte Autarkie und Selbsthilfe stehen heute hoch im Kurs. Manches Gute und Richtige steckt in ihnen und es ist uns sogar vielfach keine andere Wahl mehr, als ihnen zu folgen. Sie behalten ihren Wert aber nur, wenn sie vernünftig und sparsam gebraucht rver« den. Das Gegenteil ist aber schon heute der Fall. Ihr inflationistischer Gebrauch entwertet sie, macht sie zu Schlagworten. Gar seltsame Blüten haben diese Selbst- Hilfe und Autarkiegedanken schon getrieben, denen man jetzt schon ansieht, datz sie bestimmt keine Früchte bringe« werden. Ans „Selbsthilfe" möchte man die deutsche Wirt schaft von der Weltwirtschaft „abhängen", von den inter nationalen Kapital-, Geld- und Warenmärkten völlig un abhängig machen. Inslationsprojekte sollen die auslän dische „Zinsknechtschaft" brechen, und ein möglichst völliger Abjchlutz der Grenzen gegen ausländische Waren durch Zölle und Einfuhrverbote soll der einheimischen Produk tion den Absatz sichern. Wir sollen wie auf einer Insel leben und selbst genügsam werden. Di« Weg«, di« von manchen Leuten ernsthaft vorgeschla» gen werden, führen aber nichtzudererwar« teten Rettung aus der Rot, sonder» in» Chaos. Aber mit der nationalen „Autartie und Selbsthilfe" ist es nun schon nicht mehr genug. Am ^reitan Neichslandbund seine" Mitglieder anfgesordert, ebenfalls zur landwirtschaftlichen „Selbsthilfe" zu greisen. In einer aufreizenden Sprache halt er seine Mitglieder an, da di« Massnahmen der Regierung zur Finanzierung der Ernte ungenügend seien, das Lebcnsmittelangebot nach der Ernt« zu verknappen, die Lieferungen einzustellen, wenn ausrei chende Preise für die Landwirte nicht erzielt werden und, da der Landwirt auch sällige Schulden hat, die Zahlungen einznstellen, wenn infolge des eingeschränkten Absatzes di« erforderliche» Geldmittel zur Begleichung von Lohn-, Steuer-, Zins- oder sonstigen Schulden nicht vorhanden sind. Sollte aber einer der Gläubiger aus den Gedanke« kommen, einen Verkaufsdruck aus den Landwirt auszu üben, um zu seinem Geld« zu kommen, so soll ihm bedeutet werden, datz die im Gang befindlichen Berhandlungen zu« Regelung des Zahlungsaufschubs und de» Vollstreckung» schutzes abgewartet werden mühte». . . Für diesen Aufruf urrd feine Folgen muß man de« Ncichslandbund die Berantwortung überlassen. Die Tat sache, datz er allein zu solchen Schritten auffordert, läht darauf schlichen, datz die übrigen Mitglieder der „Grün« Front" solche radikalen und verhetzenden Mittel d« „Selbsthilfe" ablehnen. Das Verfahren, da» der Reichslandbund vorschlägt, läuft auf nichts anderes hii»- aus, als die Landwirtschaft „autark" z» machen, d. vonderSchicksalsverbundenhett mit d«« deutschen Volke und seine» übrigen Be« rnfsschichten „a b z u h ä n g e n". Wie die Bevölke rung ihre Rahrungsmittel, die Gläubiger der Landwirt* ihr Geld erhalten, ist dem Reichslandbund weniger wichtig. Denn garantiert der Neichslandbund dafür, datz das zur Verfügung gestellte Getreide wirklich zur Vrotversorgung des Landes genügt, und was wird er seinen Mitgliedern Vorschlägen, wenn trotz des verkürzten Lebensmittelange botes die Preise nach seiner Meinung unzureichend blei- den? Der Gläubiger soll mit dem Hinweis aus Mora- roriumsverhandluugen abgespeist werden, obwohl der Neichslandbund genau wissen muh, datz solche Berhand lungen bei den matzgebenden Steilen nicht schweben. Im Gegenteil sind alle amtlichen Stellen bemüht, solche ein seitigen, einzelne Verufsschichten begünstigende Morato riumswünsche überflüssig und gegenstandslos zu machen, indem man die Stockung des Zahlungsverkehrs nun so bald wie möglich zu beseitigen sucht. Jedes Spezialmoratorium miitzte die Wiederherstellung eines normalen Zahlungs und damit Wirtschaftsverkehrs jedoch erneut erschweren, wenn nicht unmöglich machen. Das Berhaltcn des Reichslandbundes ist um so unb«. rechtigter und unverständlicher, als in den letzten Tagen die intensiven Bemühungen der Reichsregierung um eine ausreichende Finanzierung der Ernte zum befriedigenden Abschlntz gekommen sind. Die Reichsbauk wird, wie im vorigen Jahre, MO Mill. NM. Wechsel des Getreide handels und der Mühlen hereinnehmen, also keine Restrik tionen vornehmen, ferner gewährt sie der Preutzcnkasse und der Nentenbankkreditanstalt je 25 Mill. NM. Rediskont kredit für Erntefinanzierungszwecke. Ausserdem hat sich die Bank siir Industrieobligationcn bereit erklärt, für Ostpreu ßen besondere 10 Mill. NM. zur Verfügung zu stellen. Ausserdem ist vorgesehen, den erheblichen lleberschutz der diesiäbriacn Weizenernte in Höhe von »00 000 Tonnen
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