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Arbeiterstimme : 09.07.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-07-09
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494480041-193207092
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494480041-19320709
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494480041-19320709
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungArbeiterstimme
- Jahr1932
- Monat1932-07
- Tag1932-07-09
- Monat1932-07
- Jahr1932
- Titel
- Arbeiterstimme : 09.07.1932
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moniümsci-ES i^n^ion 65 Satire alt In diesen Tagen ist Katbe Kollwi iz »>.', Jahre alt ,1»Mor den Zur uns lein Aulast. um in einem breit angelegten Ieu:! Ie! o -1 > j«> - chen Geducl - tags - loman. diese groste Gestilrerin der Röte der piolelari^chen Iran wieder einm.il zu „ent- d.cken". - K.nhe zzolliv iz schöpste ihr grap!),i,i.es W,-rk nicht aus zeit» rntriickten Sphären", sondern stet-- aus der Killte des proleta- ri'chen Alliigs unlerer Zeit. Ihre Alb.'iien. als unvergäng- lüde G.-staliaiigen und als die Wecke einer schöpferischen Iran, stellen deine einzig da. Ein jeder deiunde Aide.i.r lennt sic und liedr de. >,eiile. wo klassenbewusste Werktätige das Irciwcld be- wa'ineiei ia'chlstiici.er Horden sind, wo irregejubcte Proletarier — ohne zu wissen. für welche Zwecke — non den Todfeinden des Proleiacial- gegen ihre eigene Klasse gedungen werden, wo „Herrenmenschen" das unerschütterliche Bekenntnis der Künstlerin zun, Pialetarial als Ausdruck eines ..ojtischen Unrecmenschentums" brandmarken mochten, ist es wichtiger denn je. aus diese Künstlerin und ilir Heden.werk dinzuweisen. Käthe Kollwitz steht seit und unerschiiilerlich in der anti» f a s ch , fr i j ch e n und antiimperialistischen Zront. Un ia'an erschien erst im „Tribunal", in der Zeitschrift der ..Roten Hilie". eine herrliche Lithographie von ihr: ,.W i r schuhen die S o w j e t >> n i o n". In diesem und auch nach in anderen neueren graphischen Blättern seht sich diejenige revolulionäre Linie jort. welche bereits vor vitiunddreistig Jahren in den Radie rungen der Künstlerin zum We d e r a u j st a n d ihren Anjang nahm. Und ist ihr t'.'ä'j erschienener „Bauernkrieg heute ui,hi wieder äusterst a uell?! Sicher kann man dei der KoNwitz noch von keiner konseguentcn proletari'ch-revo'utionären Kunst sprectun. Ihre Borknegswerke waren aber bereits ein Auftakt zur revolutionären proletarischen Kunst der Gegenwart. Denkt man an die Unklarheiten. die selbst innerhalb des linken revolutionären Iliigels der Vorkriegssozial- deniakralie iiver die fragen der sozialen Rolle der Kunst im all gemeinen und der proletarischen Kunst tm besonderen vor» Herrichten, wird man die geschichtliche Rolle der Kollwitz erst richtig würdigen. sicher gab es in ihrer Kunst der Rachkriegszeit manche Schwankungen, manche l> e s a i t i st i s ch e n Stimmungen. Sic war aber nie Anhänger einer äuszerlicken „Tendenz'kunst wie etwa'Baluicluk. Und viele unserer jungen und jüngsten ^roleta- risch revolutionären Künstler können, was den Ernst der Arbeit une das Ringen um eine dem Inhalt entsprechende, künstlerisch vollwertige Zarin betiisst. noch viel von Käthe Kollwig lernen' Dor. Oer Aktionsradius Das soll nun erst zehn Tage her sein? Ja. es must wohl summen Da haben wir in der Zelle beschlossen: Wer dreimal ohne ..Rot Zront!", ohne antifaschistische Plakette, ohne Sammel- Iil.e angetrojjen wird, must einen Pfennig für den Antifaschistischen Jones bezahlen. Herrschaften, Haden wir ein Geschäft gemacht. iisrunter mit üem I.olm iilie Nesersrbeiter kür niedrigere tiiline lismstten E- passierte in einer mittleren Stadt des Südens der Ver einigten Staaten. Die Arbeiterklasse setzte sich aus Regern und aus Weisten jujauuncn Schon vor vielen Jahren waren die ersten Gewerkschafter dorthin gekommen und halten die Arbeiter dazu gebracht, sich in starken Gewerkschasten zu organisieren. Ader es waren keine revolutionären Gewerkschafter gewesen, sondern reaktionäre. Und demgemäst hatten sie keine Reger in die Gewerkschaft ausgenommen. Sie hatten dem Leiste, der dort unten unter der Arbeiterschaft noch herrschte, ganz nachgegeben und hatten jeden Reger als „unorganisierdar" abgetan Eines Tages aber kam vom Rorden, wo die Industrien gröszer waren und die Städte Millionen Menschen bargen, ein Reger- gewerkschafter. Und er organisierte die Reger in besonderen Regergewerkschaften. So gab cs in dieser Stadt dann eine Reger» Bauarbcitergewerkschasl und eine meiste Bauardeirergewerkschaft, und zede batte ihren eigenen Tarif, der für die Reger furchtbar niedrige, für die Weisten etwas höhere Lohne Vorfall. Es kam die Zer« da die Arbeitslosigkeit gewaltig zunahm. Hunderte meister Bauarbeiter waren arbeitslos. Da setzten sich die Bonzen im Gewerkschaft-düro des Vauarbeilerverbandes zusammen und überlegten: Was können wir tun. um die Arbeits losigkeit zu beheben, um unseren Mitgliedern Arbeit zu de- 'chajien Lange wcllte ihnen nichts einsallen. Aber einer hatte plötzlich einen teuflichen Gedanken, der auch in die Tat umgesct.t werden sollte. Sie beschlossen eine Kampagne für höhere Lohne tür die Regerbauarbeiter zu machen. Sie wussten nämlich, dast. wenn die Lohne der Reger so hoch sein würden wie die der Weisten, die Bauunternehmer nur noch meiste Ardener einsrellen würden. Und so geschah es: Die weisten Bauarbeiter verlangten hohe:? Lohne für die Regerbauardeiter, um diese arbeitslos zu machen und selber wieder Arbeit zu bekommen. Als die Reger-Bauarbeiter merkten, worum es ging i>-, riefen sie eine Generalversammlung ihrer örtlichen Lewerlichai: Sc'ach vielem Hin und Her beschlossen-sic, als Antwort auf k < Kampagne der Weisten eine eigene Kampagne zu machen, un: zwar unter der Losung: Niedrigere Löhne für die Regeren arbeiter! Begreist ihr? Die Neger-Dauardeitcr forderten, dast iH.- Löhne gesenkt werden. Und nach einer wochenlangen Kampagne, in der die Wcist. ' höhere und die Reger niedrigere Neger-Löhne förderten, „siegten" die Reger. Der Lohntaris sür die Neger wurde gesenkt. Und die Aidci:.-. losigkeit unter den Weisten stieg weiter. So gebt es zu, wenn keine Einheitsfront herrscht. Dan- wird das Proletariat immer grausamer von den Unrernebirc:- untertrückt; und das Proletariat durch feine EespaUenheü erleichtert den Unternehmern diese Unterdrückung und gcslcigc!:. i Ausbeutung. Wo aber die rote Einheitsfront herrscht — dort wirs e:z ! Proletariat die Unternchmerangrisse adwchren und selber zu: , Offensive übergehen und den Kapitalismus schlagen, dis er z^z vernichtet ist. n,<z>ckr »u» -t--r „Nler-rc-cluv e", -1,« UN, vnn I---r r-xin I« c»cr i, t-1 d-r-il-tci-i»<z tilr v»r^»«>cl Iu>.«r> Irncmuccu l» »--«Indien iiiri ixi-cnr-ui^-rlccn». Wer reitet »p spät ctureb diackt unck Wincl!? Der kun/lcr I>t es mit seinem kinck. fr bälr ckcn Dür«cr In seinem ^rm. — fr bai« Iba sicker, er ball ibn ^arm. Zicln l ieber, va« klrxsr Du s«, kann ckoin lie>ickt?! Kiekst Vater Du cien Oeier nick«. Der Oeier iriiir mlck mit liaut unck Daar!? zicln Knicn. cka» Ist sa cler Deutsche ^arki Kv Kar ckvck, -»le er »v »ckouriie krack/t. Wie er nacb meinen Dectarmen iecbrt. ^e> rukl»: kinck. unck serraire nlcbr. Vertrau, «a» Dir «tie kceicruny -ersprlcbt! kka« man nickt rrespar« am Deamtenlvkn?. Kak man nickt cllv Klikvrstreilen »ckvn?! klat man nickt xe->r»art unci akcekau«? t nck Immer auis Hede frankrclck rescdaul?! Zicin Vater, cter Oeier kracket iürcklerilck, Uilt« ckcnn Kein flnanrmlnlsterlck?! ZZcin Vater, mein Vater, so kcir cinck ro»ck«Iuck. — Van neuen Kteuern keuit sckaa cler VVinclk .^leln Vater, ick stemple, — mick Kundert unci iriertl XVeitit Du nick«, ciaU Unke cte« Dürrer rlvr«? Der 7aä, cler Tact sitrt mir rcknn im Denickk kkeckt sa, ciann sparst Du nock einen Strick! Der Dürrer släknt bei cler Steuerlast. Der Vater reitet In farencter Dast, hlur kuncter« Bieter kalte nnck aus. Dann «inkt uns ein rettvnües Oästekaü^. Du lieber Ont«. üas (rastkaus var leer. Den Wir« sak man iänrs« nickt vor Dielte mekr; fr Kat sick. von Svrren unä Kummer keäranr«. (ienau vor cirei Wncken ankeekänrt. Da packt es «len Vater, — er reitet entsetrt, Daib irre Kommt er nack Deriin reketrt. — v Versuckt s mit «ter letrten Vernrctnunr cler blot. — ?u spat! cler Steuerrakier »ar tnti Ku61an<1 vor (lern 2. künHalrrplan F-«k» Fsr-eßi r on essu-Fu« FF«»/«/« FS.22 Aber nun wird die Piennigkosse Immer ärmlicher. An manchen Tagen gebt nur ein Pfennig ein oder zwei. Ein bürgerlicher Schriftsteller fährt dreimal nach der Sowjet-1 samtsystem anzutasten. So kommt Haqdu natürlich auch E: Union: 102l. und Und nun stellt er Vergleiche an. : hinter das „Geheimnis" des sozialistischen Ausbau» — die pro!.'. falls dort arbeitete. Sie sieht ihn ost. Ader währrnü er der rei Bezeichnend dafür ist folgender Sah über die gewaltigen MO Am 1.',. Juli beginnt in der Ostsee eine Sowjet-Segel, r e g a t t a. An der Regatta werden fünf Segelboote teilnehmen. die von Leningrad aus nach Reval, Riga, Göteborg. Oslo und skandinavischen Hasen segeln werden. Die Segelboote sollen in der ersten Auguslhälsle nach Leningrad zurückkehrcn. Aber dafür haben wir erreicht, dast unser Zellengebiet jeht wirklich unter dem Eindruck der Antifaschistischen Aktion steht. Das 'Abzeichen siebt man überall. „Rot Zront" kört man an jeder Ecke. Und die Sammellisten werden immer voller. Hier fünf Pfennig, da ein Groschen — es läppert sich zusammen. Wcim man's allo richtig berechnet, haben wir doch was ge schafft. llnd wir wollen es uns abgewohnen, nur aus die Piennig- kacke ;u gucken, wenn sich unser Aktionsradius erweitert Kat. Der antifaschistische Aktionsradius Kat sich ebenso schnell erweitert wie der politische Horizont der Einwohner unseres Zcllcngediets. llnd das wollten wir ja erreichen. torische Revolution und die proletarische Diktatur als Vorau- sehung sür den Sieg des Sozialismus. Troy dieser Schwächen ist das Buch von Handu ein wichiicrec Zeugnis für die gewaltige Kraft des siegreich vorstürmentc- Sozialismus. Das Buch, das ausgezeichnete Photos enthält. so!!:e *) Erschienen im Phatdon-Verlag. Wien. ,Au»wLGe*. deren LeietttmuiL ja «Lgllch «2re, oHM da» Eie» *) LiliKSrter: „Sine Frcui erlebt de» roten Alltag.' Verlag Rowohlt, Berlin. ständlcr und Intellektuellen weiteste Verbreitung finden. —im Bleibt sie anfänglich aus dem Betrieb fern, wenn sie .etwa- o" vor hat. >o wird sic allmählich der Gesamtheit ver antwortlich. Sie nimmt ihre Arbeit ernst. Treibt sie zuerst ein wenig Sport, befriedigt sie ihren burgcr lichen Spleen mit der Arbeit im Betrieb, fo wächst sie mit zu- nehmender Erkenntnis in das Kollektiv hinein. Die Schwierig keiten des Ausbaus werden ihr verständlich. Sie wird mitverant wortlich an ihrer Beseitigung. Das Buch wird, je höher die Erkenntnis steigt, immer fesselnder. Ader man vermistt, wie bei Haydu, den energisch -e- zcgenen Schluststrich unter die bürgerliche Vergangenheit. Gewist: Lili Körber gebt, wie sie sagt, in» kapitalistische Oesterreich zurück, um sür die proletarisch, Revolution za werben. Ganz üderzeu-t ist man nicht davon. Nun, dte- kmiiinrNverOWYke der jungen Schriftstellerin werden uns beweisen, ob sie e» ernst meint. Auf jeden «fall sehen wir, dast Menschen, die nicht mit dem Panzer des Nichtsehenwolien, in die Sowjetunion reisen, vom Tempo »n» von der Einsicht der Notwendigkeit de« sozialistischen Aufbau», von den unvergleichbaren Vorzügen de» System», in de« d«e Arbeiter die Macht haben und in dem die klassenlos« Gefellschait angestrebt wird, mitgerissen roerder». Wie hat sich die Sowjetunion entwickelt? Hat der „Träumer" Lenin recht behalten, der schon 1'.«2» dem englischen Schriftsteller Well» die gewaltige Entwicklung der sozialistischen Wirtschaft voraussagtc? Wie fleht es mit den bürgerlichen Tcnkenzlugen über den Iunsjahrplan? Haydu fahrt mit offenen Augen durch die Sowjetunion. Und in den uns noch fernstehenden Kreisen der Angestellten, Mine: das Ergebnis feiner Reisen ist ein begeisterter Hymnus sür die sozialistische Planwirtschaft. Nicht, dast Haydu die Zustande in der Sowjetunion al» „Paradies" schilderte! Ader er sieht die Entwicklung, er weist, wie es vor tu Jahren aussah, und wie e» heute steht. Darum weist er auch, dast der heutige Zustand nur eine kleine Etappe der gewaltigen Entwicklung ist, dast die grostten Schwierigkeiten von den russischen Arbeitern und Bauern unter Führung der Bolschewik! überwunden werden. Haydu rst kine krsu im roten Mttsg > Ein ähnliches Buch, das in Tagebuchform das Leben angeiteckl von' dem bolichewist.schen Tempo der Arbeit und 'war im Roten Putilow-Leningtad be chreiV Aufdaus, die Tatsachen de, sozialistischen Au,bau» Ha1.cn ihm Korber herausgegeden. S.e hat im Put.low gearbeitet die unerschütterliche Gewistheit des kommenden Sieges gebracht, s '^r -,reund. ein amerikaniicher Ingenieur, eo.n- Bezeichnend dafür ist folgender Satz über die gewaltigen dort arbeitete. -21c sieht ihn ost Ader während er der re? Projekt« de» zweiten Zünfjahrplanes. der in seinen Umrissen ^pez bleibt, entwickelt sie sich zum Verständnis der Erundlar.-- meisterhaft gezeichnet wird: „Die Begeisterten zweifeln an nichts und des Inhalts de» bolschewistischen Ausbau». mehr. Ein Projekt erscheint nur so lange phantastisch, als es - nicht durchgedacht und in allen Einzelheiten errechnet ist. Dann , Besseres kommt es in den Zünfjahrplan. Uno es ist keine Phantas- magorre mehr. Wird zur Wirklichkeit." Rach dem herrlichen Buch Iljins über den Zünfjahrplan ist das Buch Hindus das wichtigste Zeugnis sür den Aufbau des ozialismus. Austcrordentlich bezeichnend die Tatsache, dast der til beider Bücher graste Achnlichkcit ausweist. Kurze knappe aye. alles überflüssige Beiwerk verschwunden. Bolschewistisches Tempo auch im Schreiben. Positiv ist das Buch Haydu»*) in allem, was er über den Ausbau in der Sowjetunion schreibt. Selbst seine Feststellungen über die Schwierigkeiten de» Aufbau» wirken nicht als übliche bürgerlich-sozialdemokratische Lügenheye, weil er die Dinge stet» in der Entwicklung betrachtckt und immer hinzusagt, wie es früher war, und dast in kurzer Injl auch diese Schwierigkeiten überwunden sein werden. Die graste Schwäche des Vuches ist — was bei einem bllrger. lichen Schriftsteller auch nicht verwundert — seine Gegenüber stellung der „zwei Systeme". Haydu sieht zwar scharf den Verfall des Kapitalismus, alle Erscheinungen diese» Bankrott« führt er an Ader die lehren Ursachen de» Verfall», da» gesamt« Au»> beutungsfqstem, bleiben ihm unbekannte GrSsten, « sieht nur
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