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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.04.1931
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1931-04-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19310408011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1931040801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1931040801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1931
- Monat1931-04
- Tag1931-04-08
- Monat1931-04
- Jahr1931
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.04.1931
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SMwvch, 8. «pril 18« en tbra-timschstst Ntchrlchlr» Lresdv, tzsrnlprecher-LammUnummer: »»>«t Nur lür Nachtnelprichr: Nr. »ooir EchUslltNun« u, Hauplgelchüfttstrlle! Dresden-«. >, MaNenstrabe »»/«» Den« «. «e«»s! «epsch « Dresden. volttcheck-nro. I0«8 Dresden Nackidnick nur mtt deutt.Quettenanftobe (Dresdn. Nachr.) ,»IL,tt«. IlniieNannle Lchritzstücke werde» nicht aulbrwnhr« Gegründet 1SS6 Br»»a«sed1^r »et td^tch ,»etma«,« -npsllrm« M»n«ttl<- ».«» NN. («tnichNetNch M Va. 18» Drsgerlo-N», durch V-I«e,ug ».so NN. etnichiieduch d» Wg. »osto-batzr (ohne r°st»ustellung»«etühr> »et 7m« IwdchenUichem Bevand. «iiqelnunimer l0 PI,., außerhalb Lochien« I» PI«. «nielgen- prelle: Die einlpattige »o mm breite Zett- S'> PIg., !«r auswärts so Pia-, ffamittenan,einen und eitttenaejuche ohne Rabatt >» Pf»., auderholb Sä Pla., die so mm breite Reriamezette -'M Pia., außerhalb -ä» Pia. cilertenaebüdr so Pia. «turwärllae «usträg- o-a-n «orauibezahluna ZVe ZZwL«5/kee /»/Z A/okVe-ik- ^e/k«Zs«LFs-e Gescheiterte Konferenz Arlands mit Grandl Wachsende Rekvdsitiit In MIs Paris, 7. April. In der Pariser politischen Oeffentlich- keit macht sich eine starke ausicnpvlittsche Erregung bemerk bar, wobei sich das Misttrauen und die Unzufriedenheit s o - wohl gegen Italien wie gegen England richten. Man wirst den Engländern ziemlich unverblümt vor, das« sie bei ihrer Vermittlung zwischen Frankreich und Italien in der Frage des Flvttenabkommens rein egoistische Ziele verfolgten und Frankreichs Intercisen schlecht oder doch wenigstens ungenügend gewahrt haben. Das Flottenabkommen sei heute wieder in Frage gestellt und man stehe womöglich vor einer erneuten Er schütterung der französisch-italienischen B e - ztehungc n. England habe augenblicklich die Absicht, seine Vormachtstellung im Mittelmccr zu erneuern und neige jetzt dazu, auch tu der Frage der deutsch-österreichi schen Z vllunton eine siir Frankreich höchst unerwünschte Vermittler- bzw. Schicdörichterrollc zu übernehmen. Die französische Ausicnpvlitik habe nicht das geringste Interesse daran, sich durch England in irgendwelche Verhandlungen mit Deutschland verstricken zu lassen, da cS dann leicht in eine isolierte Lage geraten könnte. In Genf sei die Ver- handlungSplattsorm breiter, nm so mehr, weil man sich dort ausPolen uuü dieKl«tn « Entente stützen könne. Einiges Unbehagen verbreiten auch Gerüchte über eine -wischen Frankreich und Italien beabsichtigte Besprechung über die Flottensrage in Billesranche, die aber vom Quai d'Orsan dementiert wird. Diese» Dementi findet wenig Glauben. Nach Vage der Dinge muh man an- Nchmcn, dah diese Unterredung tatsächlich beabsichtigt gewesen ist. Wenn der Quai d'Orsan diese Absicht setzt leugnet, so kann das nur bedeuten, dah man strengste Geheimhaltung gewünscht hat, oder dah Gran di anderen Sinnes geworden i st. Merkwürdigerweise hat gerade da» französische Auftcnministerium Grandis Namen genannt, während in der Presse vorläufig nur von einer Unterredung französischer Staatsmänner gemunkelt worden ist. Die Zeitung „Paris Nonvellc" bemerkt zu der Flotten frage, dah tatsächlich die Absicht bestanden habe, ein Zn- sainmentressen zwischen Briand und Grandt am Mittelmccr Die Gnvlan-retfe -er Retchsreoterunv London, 7. April. Der deutsche Botschafter in London, Freiherr v. Neurath, stattete am Dienstag dem Foreign Office einen Besuch ab und besprach mit dein Unterstaats- sekrctär Bansittart das voraussichtliche Datum der Zusammenkunft des deutschen Reichskanzlers und des deut schen Auhenministers mit Macdonald und Henderson in England. Nach der Rückkehr Hendersons von seinem letzten Ans- enthalt in Paris war von der englischen Regierung vor geschlagen worden, dah die deutschen Herren am Freitag, dem 1. Mat, In London einlrcsfcn und das Wochenende bei dem englischen Erslminisler aus dem Landsitz EhcgncrS ver bringen sollten. Hieran sollte sich voraussichtlich an dem daraussolgenden Montag eine Audienz des deutschen Reichskanzlers bei dem König anschliehen. Dieses Datum sagte Berlin zu. Später hat sedoch Mac donald wissen lassen, dah ihm die d a r a n s s o l g c n d e Woche angenehmer wäre, weil er eine Reihe von anderen Verpflichtungen nm den l. Mai herum habe. Im Hinblick daraus, dah die B ö l k e r b u n d s r a t s s l tz u n g am 15. Mal beginnt, wäre es sedoch dem deutschen Austen- niinistcr lieber gewesen, wenn die englischen Herren an der ursprünglichen Vereinbarung hätten sehhaltcn können. Eine endgültige Vereinbarung über den Zeitpunkt des Besuches konnte noch nicht erzielt werden, da Macdonald sich in Schott land aus Urlaub bcsindet und die telephonische Verbindung infolge seiner Häuslgen Abwesenheit von seiner Wohnung in Lossiemouth Schwierigkeiten macht. Die zu erörternden Programmpunkte wurden in der Aussprache am Dienstag nicht berührt. Die Möglichkeit, dah auch die ReparatlonSsrag« behandelt werden soll, wird in englischen Kreisen nicht abgestritten. Bei allen Vorbesprechungen war jedoch niemals davon die Rede, dah andere Anhenminister, wie Briand oder Gran di, znr gleichen Zeit wie die Dentschen in London anwesend sein würden. Das Foreign Ossice dementiert energisch die in der englischen Preise erschienenen Nach richten, dah London Briand, Grandi oder Mussolini hätte einlade« wollen. Die in der „Times" am Montag srüh er schienene Mitteilung, die die Hoffnung aussprach, auch herbeizuführen. Leider hätten sich die französisch-italienischen Meinungsverschiedenheiten sedoch seit der letzten Aussprache zwischen Briand und dem italienischen Botschafter vertieft. Man habe i» Rom und in Parts feststellcn müssen, dah die veröffentlichten Zahlen des Abkommens stark von dem ab wichen, worüber vorher in Paris und Rom verhandelt wor den sei. Unter diese» Umständen habe eine politische Be gegnung ihren Sinn verloren. Was vor einigen Tagen noch Absicht und Wahrheit gewesen sei, könne also heute mit Recht dementiert werden. Die Lage sei auherordcntlich ernst und eS werde schon von dem Zusammenbruch des Flotten» abkommens gesprochen. „Paris Midi" greift das Gerücht auf, dah nicht nur Brüning und EnrtiuS, sondern anchGrandi und viel leicht sogar Mussolini zu einer freundschaftlichen Fühlungnahme nach England reifen würden. Rom dementiert gleichfalls Die vorstehenden französischen Auslastungen werden er gänzt durch eine Verlautbarung ans Rom, in der cs heiht: Nachdem bereit» von amtlicher französischer Seite die Ge rüchte über eine Flottenkonsercnz in Billesranche dementiert worden sind, ist cö kaum noch erforderlich, festzustellen, dah in Rom von einer Reise GrandiS nach Ville- frauche nicht» bekannt ist. Obwohl kein besonderes Dementi ausgcgcbcn worden ist, hält man die im Auslände ansgetauchtc Ankündigung in unterrichteten Kreisen Roms für völlig unbegründet. Auch über eine eventuelle Reise Grandis nach London ist hier noch keinerlei Beschluh gefasst worden. Ter „Teuere" kritisiert die Gerüchte über eine Flottenkonsercnz mit dem französischen Staats präsidenten Doumcrguc, dem srauzösischcn Anhenminister und dem französischen Mariucministcr in Villefranche, in dem er sich die Frage vorlegt, was denn Dvumergue in Villefranche znm Floltenabkommen sagen könnte in einem Angenblicl, wo er sich anschicke, über ein Meer, da» sowohl italienisch wie französisch sei, nach Tunis zu fahren, nach Tunis, ivo die italicntsch-sranzösischen Interessen in einem Knoten verwickelt seien, der hvsscntlich lein gordischer sein werde. » Briand in London bcgrühen zn können, wird in einigen Kreisen als Höflichkeit Frankreich gegenüber angesehen, um die öffentliche Meinung in Paris nicht erneut unnötig in Aufregung zu versetzen. In anderen Kreisen glaubt man, die Indiskretion der „Times" aus den Einslnh franzosen freundlicher Kreise LöndonS znrücksühren zu müssen, die die Anwesenheit Brlands zusammen mit Brüning und EurtiuS für dringend wünschenswert hielten. Es besieht also wohl guter Grund zu der Annahme, dah Fühler in Pari» auS- gcstrcckt werden sollten, um die Stimmung Briands zu sondieren. * In starkem Gegensatz zn dem englischen Dements einer Einladung an den französischen Anhenminister steht nach- solgcnde Pariser Meldung: Drtan- möchte etnoela-en wer-en Paris, 7. April. Nachdem am Nachmittag in Pariser unterrichteten Kreisen behauptet worden war, dah Briand bisher überhaupt keine Einladung znr Teilnahme an den deutsch-englischen Besprechungen in Ehcguers erhalten habe und daher diese Einladung auch gar nicht habe ablehnen können, wurde am späte» Abend von amtlicher französischer Leite plötzlich mitgeteil«, dah Briand doch schon vor mehreren Wochen eine Ein ladung nach Ehcguers erhalte» habe, bei der allerdings der Zeitpunkt nicht festgesetzt gewesen sei. Briand habe sich die Antwort daraus vorbehalten» da er im Mai infolge der französischen Präsidentenwahlen stark beschäftigt sei. Infolgedessen könne von einer offiziellen Annahme oder Ablehnung der englischen Einladung durch Briand vorläufig nicht die Rede sei«. Anscheinend handelt cs sich hier um einen Wi« k a« die Londoner Adresse, Briand doch noch einmal offiziell einzu laden, da eine Nichtbeteiltgnng Briands an den Londoner Besprechungen in Frankreich al» allzu peinlich und für das französische Ansehen abträglich empfunden werden würde. «5 MrlpeS MMSriubttaum Atn-enburvS Berlin, 7. April. Reichspräsident v. Hindenburg konnte beute den Tag seines ««'»jährigen MilitärjubilänmS feiern. Ans diesem Anlast sind ihm zahlreiche Glückwünsche -ugegangen. Lieber Weyuers nach Genf Die Zeit zwischen Ostern und Pfingsten ist schwer be laden mit aussenpolitischen Ereignissen und von der festen Haltung der deutschen Führung in dieser bewegten Zeit wird es abhängcn, ob daraus siir uns der Ansatzpunkt zu einer neuen Acra grösserer Selbständigkeit und Beweglich keit wird oder ob der erste Anlauf zur Aktivität wieder in die willenlose Abhängigkeit vvn den Versailler Mächten ein mündet. Natürlich dreht sich zunächst alles noch um die deutsch-österreichische Zollunion, deren internationale Be handlung zn einem Prüfstein geworden ist, an dem cS sich erweisen wird, welcher Wahrheitsgehalt der viel gebrauchten Formel von der Gleichberechtigung Deutschlands in Europa inncwvhnt. Für die deutsche Politik ist die Lösung noch nicht erreicht, weil der erste Ansturm der Zollpaktgcgncr gescheitert ist. Nach der Periode der Einschüchterungs versuche durch Drohungen und Säbclrasscln treten wir jetzt in ein viel gefährlicheres Stadium: das des sausten Drucke» und der „freundschaftlichen" Ucbcrredung. Drei Stationen sind dafür jetzt schon vorgezeichnct: die „private" Aussprache in ChcquerS, die offizielle im E u r v p a k o m i t e e und schliesstich die Behandlung der Angelegenheit im Völker- b u n d L r a t. Wir wollen die Bedeutung der freundlichen Geste nicht unterschätzen, die in der Einladung der führenden deutschen Staatsmänner auf den Landsitz des britischen Minister präsidenten liegt. Nach austcn hin und in der Form de» politischen Verkehrs ist da» gcwist ein erfreulicher Fort schritt. ES mag auch sein, das, die Einladung mit den Zvll- unionöabsichtcn in keinem direkten Zusammenhang steht, weil sie vor deren Bekanntgabe erfolgte. Den Anstost hat wohl eine deutsche Beschwerde über die völlige llcbergchnng Berlin» bei den Abrüstuugsverhandlungen in Rom gegeben. Gewissermasten als Bcrnhignngspillc hat man daraushin der deutschen Regierung die Einladung nach Ehegiiers überreicht. Nachdem sich aber in der Zwischenzeit die Zollnnivnsdebattc in den Vordergrund des europäischen Interesses gedrängt hat, wird es sich kaum vermeide« lasten, dast sic auch die Be ratungen der Staatsmänner beherrscht, lind da heisst cs vor sichtig sein, auch den Engländern gegenüber! Macdonalds freundlicher Landsitz birgt siir nn» Deutschs recht unangenehme Erinnerungen. Tort hat vor sieben Jahren der englische Premier, al» er zum ersten Male eine Arbcltcrregicrnng gebildet hatte, mit seinem Freund Hcrrivt, der damals in Frankreich am Ruder war, im Grase ge legen. Zwei ausgesprochene Linkspolitiker, die lange Ge spräche über den Frieden in Europa und die Möglichkeiten seiner Verwirklichung führten. Und was war da» Er gebnis? Jene Londoner Konferenz, die den Deutschen wieder einmal die Pistole auf die Brust setzte und sie znr Unter schrift unter RcparattonSverpslichtungcu zwang, die wegen ihrer Mastlvsigkcit nicht daö verschriebene Papier wert waren. Diesmal freilich steht die Besprechung unter einem ganz anderen Stern. Man kommt zusammen ohne ein be stimmtes Programm, man spricht alles durch, was die beider seitigen Interessen berührt — neben der Zollunion vor allem die Abriistungssrage — und man sucht nach einer Gesamt lösung nach der Art des Thoirygespräches. Tast unsere Staatsmänner gut daran tun, die Einladung unter so günstig veränderten Umstünden nicht auSznschlagen, das zeigen schon die unfreundlichen Kommentare, mit der die Pariser Zeitungen Macdonalds und Hendersons Einladnng be gleiten. Die Verstimmung must schon iies sein, wenn Briand tn ziemlich brüsker Form die Teilnahme ablehnt, statt durch seine Anwesenheit die englischen Freunde zu loutrvllicrcn. Vielleicht besinnt er sich noch eines andern! Aber auch ohne ihn birgt die deutsch-englische Unterhaltung zn vieren noch allerlei Gcsahrcnmvmeutc. Denn cs liegt natürlich in, Interesse der Engländer, die Deutschen zu einer Aeuderiiug Ihrer Zvllpaktpläne zu bewegen oder ihnen nach den An deutungen, die bereits im Bericht unserer Berliner Schrist- lcitung zum Ausdruck gekommen sind, ein politisches Tausch geschäft vvrznschlagcn, indem sie dcnische Verzichte in der Abriistungssrage zu erlangen versuchen gegen das Ver sprechen der Nichteinmischung in die deutsch-österreichische» Angelegenheiten. Ein gewisser Zusammenhang zwischen Abrüstung und Zollunion, zwei Problemen, die nicht das geringste mit einander zu tun haben, ist ja schon hergcstcllt durch Briands neue I ta l I e n p o l t t i k. Tas „Mist- verständniö" über den römischen Flottenpakt, da» zu einer neuen Spannung zwischen Frankreich und Italien geführt hat, wäre ganz sicher nicht entstanden, wenn Mussolini den französischen Wünschen nachgekommcn wäre und eine ent schieden ablehnende Haltung gegenüber dem wirtschaft lichen Zusammenschlust Deutschlands und Oesterreichs ein genommen hätte. Die französische Presse gibt sich nicht ein mal Mühe, diesen politischen Hintergrund der plötzlich auf geworfenen technischen Streitfragen über da» Flottenbau tempo zu verbergen. Mit erfreulicher Deutlichkeit wird -u^ An» die Äibuttmgk soll erörtert worden
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