Delete Search...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 15.07.1932
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-07-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320715028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932071502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932071502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-07
- Tag1932-07-15
- Monat1932-07
- Jahr1932
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
A-vn-Aussabe Gegen die deutsche Gleichberechtigung Skrrlots Dmßmitmmn slir «ms Parts, 18. Juli. Ministerpräsident Herriot hast«, wie bereits kurz gemeldet wurde, am Donners- tag «in« lange Unterredung mit dem Vizepräsidenten des Obersten französischen KrtegSratS, General Weygand, und dem Chef des Groben Generalstabs, General Came- ltn. Bet der Besprechung handelte es sich nicht, wie irr» tttmltch angenommen wurde, um die Ausarbeitung eines eigenen französischen EntschliehungSantrageS sttr den Abschlub -er ersten Phase der Genfer AbriistungSkonscrenz, sondern um «ine genaue Prüfung des EntschlicbungSantrageS des tschechoslowakischen AubenmintstcrS Benesch, der mit der Aus arbeitung beauftragt morden war. Der Text dieses Ent- fchltebungSantragcS war am Donnerstagvormittag in Paris «ingetrofsen und wird auch noch im Lause des heutigen Frei- tagS Gegenstand einer eingehenden Priifung durch den Ministerpräsidenten, den KriegSmintstcr sowie den Marine- und Luftsahrtminister fein. Man betont in gut unterrichteten Kreisen, dab die Frage der Essektivbestände der einzelnen Heere darin nicht angeschnitten sei, sondern lediglich darauf hingewiesen werde, dab diese Frage Gegenstand einer späteren Prüfung und Regelung sei. Man «eist auberdem schon setzt daraus hi«, dab Deutfchland in Gens versuchen «erbe, sein« Forderung aus Gleichberechtigung in den Text ausnehmen zu lassen, betont aber gleichzeitig, dab die Beratungen über einen derartigen Antrag in einer Weise geführt würden, die das Manöver sehr rasch zum Scheitern bringen würden. Scharfer Vorstoß Amerikas geplant Washington, IS. Jult. Wie verlautet, wird die ameri kanische Abordnung in Genf als Prüfstein für die englisch französische Entente (wenigstens hinsichtlich der Abrüstung) eine viel schärfer gehaltene Abschlubentschltebung unter breiten, als sie vom englisch-französischen Block vorgesehen ist. Ucber den Inhalt wird bisher Stillschweigen bewahrt. Falls die vertraulichen Vorbesprechungen nicht zu einem zu friedenstellenden Ergebnis kommen sollten, wirb die ameri kanische Abordnung die Besprechung der Entschltebung auf der Vollsitzung des Dienstags erzwingen. Dieser Schritt ist ohne Zweifel aus den schlechten Eindruck zurückzusühren, den das Gentleman-Agreement, die Kmem« coröiale und die Ablehnung des Hooverschen AbrüstungSvorschlageS in Washington gemacht haben. 22 Wahlvorschläge in Oftfachfm Dresden, 15. Juli. Im Wahlkreis 28 (Dresden-Bautzen) sind bis zum Ablauf der Einreichungsfrist insgesamt 22 Wahlvorschläge etngereicht morden, Uber deren Zulassung der Kreiswahlleiter am Sonnabend entscheiden wird. Es handelt sich um folgende Listen: 1. Sozialdemokratische Partei Deutsch.» lands (Spitzenkandidat Löbe). 2. Nationalsozialistische Deutsche Arbet, terpartet, beginnen- mit den Namen Straber, Mutsch« Molkenbruch über der Lausitz Am Donnerstagabend find über «eite Teile der säch- fischen Lansitz schwere Gewitter mit wolkenbrnchartige« Regen und zahlreichen Blitzschlägen ntedergegangeu, die eine« aus Millionen zu schätzenden Schaden angerichtet haben. sEinzelheiten aus Sette S.) mann, Feder, Heb (Plauen), Holdinghausen (Gröditz), Lenk (Plauen), Körner (Piskowitz), Killinger, und im ganze» S3 Namen umsassend. Soovkrs Brie) m Bern» 8. Kommunistisch« Partei Deutschlands (Spitzenkandidat: Rädel, Pirna). 4. Zentrum (Spitzenkandidat Dr. Brüning). Sie Richtlinien »er amerikanischen Schuldenveltltk Washington, 16. Juli. Der Brief des Präsidenten Hoover an Senator Borah über die amerikanische «chuldcnpolitik, von dem in einer früheren Meldung bereits kurz die Rede war, hat folgenden Wortlaut: „Lieber Senator voraht Ihr Schreiben über die Auswirkung der jüngsten Entwicklung in Europa auf die Regierung der Vereinigten Staaten habe Ich durch Staatssekretär Sttmson erhalten. Da» amerikanische Volk ist natürlich erfreut, wenn eine Regelung der rein europäischen NeparationSsrage oder irgendwelcher anderer politischen und Wtrtschastssragen er folgt ist, die bisher eine Gesundung Europas verzögerten, Ein solcher Vorgang, zusammen mit einem wirklichen Fort schritt in der AbritstungSsrage, wird erheblich zur Beruhigung der Welt beitragen. Ich wünsche aber vollkommen klarzustellen, daß di« Regierung der Bereinigten Staaten wegen keines der Ab kommen, die nach Pressemeldungen in Lausanne abgeschlossen wurden, befragt worden ist und deshalb selbstverständlich durch keines der Abkommen in irgendeiner Weise gebunden ist. Indem ich nicht annehme, das, eS die Absicht irgendeines dieser Abkommen ist, «in gemeinsames Vorgehen unserer Schuldner zu erzielen, miinfche ich auSzusprcchen, dab, fall» irgendein Abkommen so auSgelegt werden sollte, ich es ab- leyne, dab dem amerikanischen Volk irgendeine Haltung auf gezwungen wird (ko pro8»sci into any Uno ot aotiov) oder dag es in irgendeiner Weise durch eine solche Kombination entweder offen oder versteckt bceinflubt wirb." * Der Brief bestätigt die schon früher aus Washington vorliegenden Meldungen. Die Vereinigten Staaten wollen die Schulbenregelung bis nach den amerikanischen Wahlen verschieben, und sie wollen vor allem nicht, dab der Eindruck besteht, als mühten sic sich einem Druck ihrer europäischen Schuldner fügen. DaS ist die Folge seneS Bündels von Geheimabkommen, das hinter dem Rücken der deutschen Delegation in Lausanne zustande kam, und bas jetzt in die Oesfentlichkett gelangte. Die amerikanische Haltung hat sich geändert. Man ist jenseits des Ozeans auherordentltch verschnupft. Noch am 8. Jult gab das Staatsdepartement eine tnosfizielle Erklärung aus, worin gesagt wurde, dab kür Amerikas Schuldner der Weg für SchulbenrevisionSvcrhandlungen jetzt frei sei. Die Fran zosen und Engländer haben es mit ihrem Geheimabkommen scrttggebracht, bah diese inoffizielle Erklärung vom 8. Jult heute nicht mehr zutreffend ist. Sir deutsche Auslassung wm SenIIeman Adkemmu Berit«, IS. Jult. Angesichts der widerspruchsvollen Auslegung, bi« bas Gentleman-Agreement der Gläubiger mächte und seine Tragweite sttr Deutschland noch immer in einem Teil der Presse sindet, wirb von zuständiger Stelle erneut mit allem Nachdruck darauf hingewtesen, dab für Deutschland lediglich die Abmachungen bin dend find, an denen es beteiligt ist. Die deutsche Delegation hat von Anfang an sich den Bemühungen, die insbesondere von den Franzosen auSgtngen, widersetzt, eine Verbindung zwischen der NeparationSsrage und der Frage der interalliierten Schulden an Amerika herzustellen, und all« Versuche, den Lausanner Pakt von der Regelung der Schuldenzahlung an Amerika abhängig zu machen, kategorisch abgelehnt. Mahgebend für diese Haltung war, wie nur immer wieder betont werben kann, bah Deutschland die Schuldensrage nichts angeht und daß sich Deutschland nicht in eine Einheitsfront der Gläubigcrmächte gegen Amerika einspannen lassen wird. Als dann am 8. Juli der deutschen Delegation die Er klärung der Gläubigcrmächte mttgetetlt wurde, dab der zahlungslose Zeitraum, der zu Beginn der Konferenz er klärt worben ist, solange bestehen bleiben soll, bis die Frage der Ratifizierung geregelt sein werbe, und dab für den Fall der Nichtratisizterung der alte Zu st and wieder her gestellt sein solle, hat Deutschland sofort gegen bi« Ide«, dann wieder den Mechanismus des Noungplans in Krast treten zu lasten, Stellung genommen. Zur Klärung dieser Frage erfolgte die deutsche An frage an den Präsidenten der Konferenz, Macdonald, der daraus die bekannte Erklärung abgab, dab im Falle der Nichtrattfizicrung eine neue Lage geschossen sei und eine neue Konferenz stattftnben müsse. Das bedeutet, wie in hiesigen unterrichtete« Kreisen betont wird, keinesfalls eine Wiederherstellung des AoungmechaniSmuS. Durch diese Erklärung Macdonalds ist lediglich festgestellt, dast im Falle der Nichtratisizterung die Situation vor Be ginn des Hoovcrjahres den Ausgangspunkt sttr neue Ver handlungen bilden wirb, die der Beseitigung des ent standenen Vakuums zu dienen hätten. Deutschland antwortet vertäust- nicht Berlin, 18. Jult. Die Reichsregierung ist nicht ent- schlosten, auf die Einladung zur Teilnahme an dem sogen. Konfultattvvakt sofort zu antworten. Sie wird die vor liegenden Dokumente einer ausführlichen Prüfung unter ziehen und noch Rückfragen über Sinn und Zweck der Ver einbarung stellen. Unter diesen Umständen ist mit einer Stellungnahme vor Mitte nächster Woche wohl kaum zu rechnen. 8. DeutschnationaleVolkspartei (Oberfinanz« rat Dr. Bang, Lehrer Grcllmann (Tröbigau), Malermeister Christ (Radeberg). 0. Deutsch« Volkspartei (Spitzenkandidat Dr. Rudolph Schneider, Dresden). 7. NetchSpartet des Deutschen Mittelstandes (Wirt» schaftSpartei) mit den bisherigen NeichStagSabgeord- neten Mollath (Berlin) und Lucke (Chemnitz) an der Spitze. 8. StaatSpartet (Spitzenkandidat Oberbürgermeister Dr. Külz, Dresden). Der Wahlvorschlag ü (Bayrische VolkSpartet) ist im Wahlkreis 28 nicht vertreten. Deshalb folgt gleich Wahlvor schlag 10: Deutsches Landvolk (Spitzenkandidat Guts besitzer Gustav Alwin Domsch, Grobhcnnersdors). 11.: Christ lich-Sozialer Volksdienst (Spitzenkandidat Dr. Karl Echte, ÖberregierungSrat, Leipzig). 11a: Volksrecht« Partei (Spitzenkandidat Oberschulrat Adolf Bauer, Stutt gart, und Frau Johanna Laste, Wurzen). Die übrigen Wahl vorschläge sind von kleineren Gruppen «ingereicht. Ueber ihre Numerierung und Zulassung ist noch nicht ent schieden. Es handelt sich um folgende Vorschläge: National- sozialistische Kleinrentner, JnflationSgcschädigte und Vor- krlegsgeldbesitzer, Nationalsozialistischer Volksbund für Wahrheit und Recht, beide von Berliner Spitzenkandidaten geführt, Partei volksfchulgebildeter Staatsbürger Deutsch land» Kanalbaubewegung, Deutschsozialc Kampfbewegung, Polenltste, Sozialistische Arbeiterpartei, Fretwirtschaftliche Partei (Partei für krisenlose Volkswirtschaft), Gercchtig- keitSbewegung für Partctenverbot, Unitaristen - Union Deutschlands, Arbeiter- und Bauernpartei Deutschlands, (christlich-radikale Volksfront) und Kampfgemeinschaft der Arbeiter und Bauern. Diese aussichtslosen Vorschläge sind ein schlageirder Beweis dasür, dab trotz aller EinheitS- bestrebungen in Deutschland die Sonderbttndelet und Partei- zerrtstenheit nach wie vor bedauerlich grob ist. Im Preußen« Parlament gibt «S noch 8 Fraktionen — auf dem Wahlzettel stehen wieder rund 20 Parteien. Re» kein ReWkommistar für Mußen Rückkehr v. Sahls I vraLtmoläautz unuorsr SsrUoor SokrttUoltnug Berit«, 18. Jult. Der RetchSmtnister des Innern v. Gayl ist am Frettagvormtttag aus Neubeck von der Konferenz mit dem Reichspräsidenten zurückgekehrt. Reich»- kanzler v. Papen ist noch einen Tag länger geblieben und wird erst am Sonnabend wieder in Berlin erwartet. Ueber bas Ergebnis der Neubecker Besprechungen, insbesondere über die Frage de» NeichSkommtstarS für Preuben, find eine Anzahl von Versionen in Umlauf, die aber nicht zutreffend zu sein scheinen. Osfcnbar hält man die Reichs- kommlssarfrage in Kreisen der Reichsregierung noch nicht für spruchreif. Straßers Antwort an Löbe Di« Nationalsozialisten »leibe« de« UeberwachnngS, auSschnß fer« Münch««, 18. Jult. Die Nationalsozialistisch« Korre spondenz veröffentlicht ein Schreiben de» Vorsitzenden de» UeberwachungSauSschuste» des Reichstage», Gregor Straßer, an den RetchStagSpräsidenten Löbe in der Angelegenheit der Einberufung diese» «uSschuste». In diesem Schreiben erklärt Straßer u. a., er sei der einzig« zur Einberufung Berechtigte, nachdem durch die Schuld der SPD. die Wahl eines stellvertretenden Vorsitzenden bet Konstituierung de» Ausschusses im Jahre 1V80 verhindert worden sei infolge der Sabotage durch die AuSschubmtt- alteber des Zentrums und der Sozialdemokratie. Löbe habe durch den Auftrag an den Abg. Heimann, den Ausschuß etnzuberufen, zum zweiten Male in den letzten Wochen seiner Amtsführung als Präsident in unerhörter Weise die Ge schäftsordnung und damit die Verfassung verletzt. Straber erbebt gegen einen derartigen Eingriff in seine Rechte au» prinzipiellen Gründen Einspruch. Eine Abschrift diese» Briefes ist an den ReichSsinanzmtntster und an den Präsidenten de» Rechnungshofes gesandt worben, weil die Tagung des ZmtschenauSschusteS ungesetzlich ist und die Zahlung von ÄuSschubsitzungSgebühren als eine unberechtigte Ausgabe betrachtet werben mub. Weiter wirb in dem Schreiben betont, die National sozialisten hätten bi» jetzt alle Notverordnungen und auch dir letzte Notverordnung des Kabinetts von Papen ab gelehnt. Die Zeiten seien zu ernst, als daß die National sozialisten das lächerliche Schauspiel einer Tagung de» in Anbetracht der als Tagesordnung gewünschten Fragen wir kungslosen und leistung-unfähigen Ausschusses mttmachen könnten. Die nationalsozialistischen ZwischenauSschubmtt- glieber würden daher dem „unfruchtbaren Palaver de» privaten Kränzchens des Herrn Hetmans" leruKlktVep,
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview