02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 20.01.1936
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-01-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360120028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936012002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936012002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-01
- Tag1936-01-20
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An Staattrat vertritt dm König von England Loudon, 20. Januar. Um 2 Uhr moraenS wird vom Schloß Sandrtngham be richtet, baß der König ein wenig geschlafen habe und daß sein Zustand unverändert sei. Da auch der Herzog von Kent am Sonntagabend tn Sanbringham eingetrosfcn ist, hat der König alle seine Kinder mit Ausnahme des Herzogs von Gloucester, der selbst an einev Erkältung erkrankt ist, gesehen. Königin Maud von Norwegen, die einzige noch lebende Schwester des Königs, wird bauernd über seinen Zustand auf dem laufenden gehalten. Der diplomatische Mitarbeiter des „Daily Tele- araph" schreibt, keine Grobmacht habe Lust, tn den Haupt fragen, besonder» in der Oelsper^e, die Führung zu über- nehmen. Die britische Regierung sei der Meinung, der Völkerbund würde im Augenblick gut tun, langsam vor- zugeheir. Das beziehe sich sowohl auf den italtentsch-abesstni- schen Streitfall als auch auf Danzig. In dem Leitaussatz sagt da» Blatt. der Hauptpunkt aus b<r Genfer Tagesordnung »erde nicht die italienisch-abessinische Auseinandersetzung, sonder« die Da«-i««r Frage sei». Die Frage der Oelsperr« sei offensichtlich nicht beschluß- rets, da eine Einschränkung der Oellteserungen infolge der Quellen, aus denen Italien seinen Oelbedarf decken könne, wirkungslos wäre. Diese Tatsache hindere aber den Völker bund nicht daran, weiterhin die FrtedenSmöglichketten in Mika zu erforschen und sestzustellen, ob Italien seine For derungen infolge der militärischen Schwierigkeiten ein geschränkt habe. Die OpposittonSpresfe glaubt, daß die Völker- bundSmächte dem italienisch-abessinischen Stttitsall hilflos -egenüberstehen werden, wenn nicht England wiederum die Führung übernehme. „News Chronicle" meint, baß e» schlimmer auSsehen werde, wenn auch der englische Außen- minister Eden sich im Hintergrund halten würde. Selbst, bi« Sowjetregierung, die sich bauernd ihrer kommunistischen Leidenschaft für den Frieden rühme, ziehe eS vor, die Füh- rung der kapitalistischen und konservativen britischen Regte- rung zu überlassen. Di« sankttonSfeindltche „Daily Mail" fordert von der englischen Regierung nicht nur den Verzicht auf den Gedanken einer Oelsperre, baS Blatt will auch, bab bi« englischen Schlachtschiffe sofort au» dem Mitteln,«« zu rückgezogen werden. Die Gefahren seien angesichts der „vul kanischen Spannungen" in Europa größer denn je. In diesem Zusammenhang erlaubt sich das Blatt nach einem alten, üblen Rezept, Deutschland irgendwelche funkle« Absichten" zuzuschreibe«. Eine Verringerung der englischen Flotte im Mittelmeer würde nach Ansicht des Blattes außerordentlich zur inter- nationalen Entspannung beitragen und den Weg zu Frte- denSverhanblungen ebnen. Die Blätter sind im übrigen der Ansicht, daß weitreichende Entschlüsse des Völkerbundsrates infolge der neuen sran-öst- schen Regierungskrise ohnehin nicht in Frage kämen. Dir W raguug -es V-tter-rm-srates Der BölkerbundSrat hat am Montag um 11 Uhr sein« 90. Tagung Vit der üblichen nichtöffentlichen Sitzung begon nen. Die dem Rat angehörenden Länder haben ihre Haupt vertreter. also vor allem Laval. Eden, A l ö l s i ilttd Lit winow zur Tagung entsandt. Bor der Sitzung fand eine Unterredung zwischen Laval und Alotst statt. Für Montag ist der Kronrat nach Sandringham ein- bermen worben, um über die Einsetzung eines Staats- rat «S zur Vertretung des englischen Königs während dessen Krankheit Beschluß zu fassen. Dieser Beschluß ist aber nicht als ein Zeichen dafür zu betrachten, baß sich der Zustand des Königs weiter verschlechtert hätte. Vielmehr glaubt man zunächst daraus zu schließen, daß die Erkrankung längere Zeit dauern wirb. Die Einsetzung beS StaatSrateS wird am Montagnachmittag durch den Kronrat vollzogen werden, der sich im Krankenzimmer des Königs oder aber in einem anliegenden Raum versammeln wirb. An der Sitzung werden neben dem Prinzen von Wales und den Herzögen von Bork und Kent u. a. der Lordprästbent des KronrateS, Ramsay Macdonald, der Innenminister Sir John Simon, der Lord kanzler Lord Hailsham und der Erzbischof von Canterbury tetlnehmen. Das Befinden -es Königs unverändert DaS Befinden d«S Königs wurde an, Montagvormittag als ««verändert bezeichnet. I» einer n« 19^ö Uhr a»S» gegebene« amtliche« Mitteilung h«ißt eS: „Der König hat ein« ruhigere Nacht «erbracht. Im Befinde» Gr. Majestät ist kein« toetteI« Aeudetq«« zu verzeichnen." Die Vorbereitungen für di« heutig« Sitzung des KronrateS, de» der König vo« Krankenbett abhalte« »ird, wurde« am Montag srüh ab» geschloffen. Di« Mitglieder d«S Kronrates «erde« an der Schwelle des Krankenzimmers Platz nehme«. Ma« erwartet, daß die Sitzung sehr kurz sei« wird. Btttgs-ete tn allen Kirchen M Kampf gegen die Sowjet > Sender Sim überraschende Erfindung . Paris, 20. Januar. I» aller Stille sand in Paris «in« Gehetmkonserenz der srauzöstlchen Polizei, der Radtospezialiften nnd des franzö sischen Ministeriums des Poft, und TelegraphenwesenS statt. Di« wichtigst« Tatsache, di« ans jener Geheimkonferenz be handelt wurde, ist eine amerikanisch-englische Erfindung, mit deren Hilf« es möglich ist, mit verhältnismäßig geringen Koste« jede »«erwünschte Rundsunkpropaganda au«,«schalten. Anlaß zu dieser Besprechung, von deren Ergebnis die Ministerien mehrerer westeuropäischer Länder vertraulich ver- ständigt wurden, war die Tatsache, -aß die Sowjetregte- rung beschlossen hat, zu den 90 bereits vorhandenen Rund- sunkstationen 20 weitere zu errichten, die sämtlich von einer ungewöhnlich hohen Sendestärke sein sollen. 1v von ihnen sollen tn Rußland selbst liegen, b in Sibirien. Der Kosten voranschlag nennt eine Summe von rund SS Millionen Gold rubel als ersten notwendigen Aufwand. Der Zweck dieser neuen, sehr starken Stationen ist unzweifelhaft der, neue Nittel zur Propagierung der kommunistischen Ideen und »ur Vermittlung von Nachrichten über die ganze Welt zu ge winnen. Man hat gegen di« übermäßig starken Sendungen Rußland» schon früher mehrfach Einspruch erhoben. Diese Einsprüche verliefen jedoch immer vollkommen ergebnislos. Die neuen Sender würden den Propagandamögltchkeiten SowjetrußlandS neue Bahnen eröffnen. Um hier einen Riegel vorschteben zu können, berief man jene Geheim konferenz «tn. die auch zu sehr bemerkenswerten Schlüssen ge- langte. Soweit wir in Erfahrung bringen konnten, handelt es sich bet der Erfindung um eine Vorrichtung, die anstatt der Propagandarede« nur «tn lanteS Pfeif«« und Henle« vernehmen läßt. Bekanntlich werden alle Runbfunkwellen erst nach einer Zurückwersung in der oberen Atmosphären schicht vom Hörer am Apparat aufgefangen. ES ist nun ge lungen, durch ein« „Bombardierung" dieser Atmosphärenschtcht mit anderSgertchteten Rundfunkwellen «ine so stark« Störung herbeizusühren, bab auf jener bestimmten Wellenlänge jeder Empsang unmöglich wird. Nlr Nedriittung »er Wen in Ataien Warscha«, 20. Januar. In Wilna und den anderen Städten des Wilna-GebteteS sanden am Sonntag Massenkundgebungen unter der Losung „Gegen die Bedrückung der Polen im litauischen Staat" statt. Ein« öffentliche Versammlung tn Wilna, die «tn« scharf« Entschließung gegen da» Berhalten Litauen« annahm, stand unter Lrttung de» Vorsitzenden der Wilnaer Front- kämpserverbänd«, General Ostkowskt. An dieser Ver sammlung nahm auch General Zeltgowskt, der „Eroberer Wilna»", teil, der von den Massen lebhaft begrüßt wurde. Di« von den Versammlungen angenommenen Entschließungen wurden vom General Ostkowskt dem Wilnaer Woiwoden zur Weiterleitung an die polnische Regierung überreicht. General Oflko«>ski erklärt« dabei, zwischen Pole« und Litauen be stände« Beziehungen, wie sie zwischen zivilisierte« Staaten nicht «blich seien. Die Unterstützung der Mörder d«S pol nische«, Innenministers Pteraeki durch Sita««« zwing« ,« der Erklärung, daß die polnisch« Duldsamkeit ihr Snde erreicht hab«. Ma« müsse Litauen frage», ob eS de« Friede« und geregelte Beziehungen «oll« oder aber di« Absicht hab«, weiterhin leine Schikane« und Gewalttaten fort- znfetze«. In sämtlichen Kirchen Englands wurden am Sonntag Gebete für die Genesung de» Königs verrichtet. Auch über alle englischen Rundfunksender wurde tn den späten Abend- stunden ein Gebet gesprochen. Wie aus Melbourne berichtet wird, wurden am Sonntag auch in allen Kirchen Austra lien» Bittgottesdienst« veranstaltet. An etnem Gottesdienst in der Westminster-Abtei am Sonntagabend beteiligten sich auch der Herzog und di« Herzogin von Sachsen-Koburg und Gotha, die zur Zett in London anwesend sind. Nie Schlacht im Alt «anale Soria Abessinier im Rahkamps mit Lanks Rom, 20. Januar. Ueber die Schlacht im Tale Banale Dorja werden jetzt nach den Frontbertchten der römischen Blätter wettere Einzelheiten bekannt. Danach hat General Graztant den Angriff gegen die Truppen beS RaS Desta methodisch vor bereitet. Am Abend de» 11. Januar beschloß da» Ober- kommanbo, von der verschleierten Defensive zur Offensive überzugehen. Schon vorher hatten italienische Flugzeuge täg- ltch feindliche Abteilungen bombardiert. Am IS. Januar be- gann sodann die eigentliche Kampfhandlung. Die Berichte heben hervor, baß der abesfiuifch« widerstand überall sehr beträcht lich «ar, jedoch durch den Mut und die Tapferkeit der eingeborenen und heimischen Truppen gebrochen werden konnte. Der Angriff wurde meist mit motorisierten Truppen geführt, wobei einzelne Panzerwagen im Kampfe gegen abessinische In- santerie schwere Etnzelkämpfe zu bestehen hatten, bei denen auch ttaltentsche Panzerschützen fielen. Ein einziger Panzer- wagen vermochte bet Aredi ein« starke feindliche Abteilung sechs Stunden lang tn Schach zu halten. Immer wieder er öffneten die Abessinier einen erbitterten Nahkampf, der durch heftiges MG-Feuer au» den Panzerwagen erwidert wurde, bis der Feind endlich zurückwich. Völlig ermattet krochen die süns Panzerschützen aus dem Wagen heraus. St« waren bei der glühenden Hitze seit Stunden ohne Wasser, da sie alle Flüssigkeit dazu benutzen mußten, die heißgewordenen Läufe zu kühlen. Die Abessinier hatten sich überall in Schützengräben und in Höhlen verschanzt. I» der Nacht ,«« 1». Januar kam «S ,« einem er- »liierten Nachtgesecht bet Galgolo, bei dem die Abessinier erhebliche Verlust« erlitten haben sollen. Beim weiteren Vormarsch, der tn sehr beschleunigtem Tempo geführt wurde, wobei die motorisierten italienischen Truppen aus den Karawanenstraßen vorrückten, ließen di« Abessinier alle» zurück, wa» st« an der schnellen Flucht hindert«: Ge- wehre, noch aufgestellte Maschinengewehre, zahlreiche Leben»- -IM'/.. mittel und die Rabioanlage des Ras Desta fielen tn die Hände der Italiener. Die gefangenen Abessinier wurden tn einem Gefangenenlager bet Dolo zusammengezogen. .SuMaltrn auch mtter schwersten Verlusten" AbdiS Abeba, 20. Januar. Italienische Flieger haben, abessinischen Meldungen von der Front zufolge, wiederum die Stadt Korem mit Bomben belegt und Erkundungsflüge bis südlich von Uardta durch geführt. Nach Berichten beS RaS Desta dauert die vor fünf zehn Tagen begonnene Schlacht bet Dolo und am Ganale Dorja weiterhin an. Die Italiener setzen dort vor allem Somalttruppen ein, mit deren Spitzenabteilungen die Heeresgruppe RaS Desta ständig im Kampf liegt. Die abessinische Regierung erklärt in einer der Bevölke rung bekanntgemachten Mitteilung, daß die italienische Presse kleine örtliche Erfolge bei Dolo in einen großen italienischen Steg umgewertet habe, um den Kampfgeist der eigenen Truppen und beS Volkes zu heben, da die bisherigen außer ordentlich schweren Verluste tn keinem Verhältnis zu den erzielten Erfolgen ständen. Man versuche durch derartige Meldungen anderseits auch die Widerstandskraft der abessini schen Truppen und der Bevölkerung Abessiniens zu schwächen. „Aber", so schließt die Erklärung, „selbst der Gebrauch von GaS und bi« Bombenabwürfe aus Städte, Lazarette und Verband plätze »erden daS abessinische Volk nicht znm Abbruch des Kampfes bringe«. Im Gegenteil, der Kampfgeist wird hier durch gestärkt «ud selbst unter schwersten Verluste« wirb das abessinisch« Volk bis znr Befreiung setues Landes kämpfen." Beförderungen tn öer Mehrmacht Berlin, 20. Januar. Der Führer und Reichskanzler hat mit Wirkung vom 1. Januar 198« befördert: zum General der Kavallerie: Gene ralleutnant Knochenhauer, Kommandierender General be» X. Armeekorps,- zu Generalleutnanten: Generalmajor vonGoßler, Kommandeur der 19. Division,- Generalmajor Kettel, Chef be- Mehrmachtamte».
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