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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.02.1936
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-02-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360212018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936021201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936021201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-02
- Tag1936-02-12
- Monat1936-02
- Jahr1936
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.02.1936
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<i» «i» biet» «ol. «cuvLII« nach Elallel». FamHIknanjelgen u. Slellengkluch« MUttmelcr- ,ell, 6 «p>. ciI..«ebLhi »0 «»>. — Nachdruck nur mit vukNenanA-b« Tretdnrr »achrichlrn. Unverlangle Cchüllllück» werden nicht aulbewadrt Druck u. Verlag«Ltepsch L Reichardt, Vre»den-A. I, Marlen straße ZS/12. Fernruf 2k25l„ Postscheckkonto ISSS Vreoden Vie» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Dresden und de« Schtedsam«»» beim Vberverstcherungsam« Vrrsden tun» Irel hau« monatlich NM. «.ra, durch Boltdeiuo «M. tt.ro einlchliebitch dl «»>. Postgebabi lohne Pol>»ulitIIu.<,«aebüdr> bei iirdenmol wdchenllichem «erland. <iin,rl- nummer lv«vl„ auberbald kachsen» Id«vl. FE/LS 5e?cZ?Fe/kF m// ?7o^e/7- o/kiZ ^-e/k<ZckMFs-e Pakt Paris-Moskau erneut vertagt Mi« AlimM in »er KammeranMache Varl», 11. Februar. Der sowjelrussisch-französUche Beistandspakt sollte am Dienstagnachmittag in der Kammer besprochen und, wenn möglich, beschlossen werden. Die Aussprache blieb aber bereit» in ihrem Ansangsstadtum dadurch stecken, daß verschiedene Abgeordnete, so der rechtsgerichtete ehemalige Ftnanzminlster de Laste yrie und der Abgeordnete der rechten Mitte, Fernand Laurent, scharfe Kritik an dem Vertrag übten. Die schon mehrfach verschobene Aussprache über die heih umstrittene Frage des Paktes wurde daher erneut, und zwar auf Donnerstag, vertagt. Zu Beginn der Sitzung zog zunächst der rechtsgerichtete Abgeordnete Franklin Bouillon seinen Vertagung», antrag mit der Begründung zurück, daß der Bcrtrag einer sofortigen klaren Beleuchtung bediirse. Ter rechtsgerichtete Abgeordnete und ehemalige Finanzminister de V a st c n r i c beantragte darauf, die Aussprache über die Ratifizierung so lauge zu vertage», bis die Sowjetregierung diealteu r u s s i- schrn Schulden anerkannt habe. Gleichzeitig brachte er einen Gesetzentwurf ein, nach dem die französische Negierung der Sowjetregierung keinerlei Kredite gewähren dürse, so lange dies« keine geeigneten Maßnahmen crgrisfen habe, um die französischen Besitzer russischer Schuldenpapiere zu ent schädigen. Der Gesamtbetrag der russischen Schulden belaufe sich auf 2Ü Milliarden Goldfranken. Ter größte Teil der russischen Anleihen sei nicht für imperialistische Ziele, sondern fstr die wirtschaftliche Entwicklung Nnßlands verwandt wor den »nd sei ganz Nußland zugute gekommen. D« Lafteyrie bezeichnete es als unsinnig, beim heutigen Stande des französische« Schatzamtes einer ausländischen Negierung ein Darlehen zu gewähren, besonders da mau zur Zeit mit England über eine Drei» bis Bier« Milliardenairleihe verhandele. Außenminister Flandin widersetzte sich dem Ver- tagungSantrag de LasteyrieS. ES könne keine Ncde davon sein, daß Frankreich auf seine Rechte der Sowletregieruug gegenüber verzichtet habe. Die Vorbehalte wegen der Schul den würden wirksam bleiben. Bei dem vorliegenden Ab kommen handele es sich aber um eiiieu rciu politische» Vertrag. Die von de Lasteyric aufgeworfene» fragen könn ten bei der Aussprache über das wirtschaftliche oder finanz politische Abkommen behandelt werden. Flandi» betonte, daß man nicht von einer Anleihe an einen ausländischen Staat sprechen könne: es handele sich vielmehr um eine Garantie der französischen Lieferanten. De Lastcyrie zog schließlich seinen Vertagungsantrag zurück, bestand aber auf seinem Gesetzentwurf. , Nach ihm legte der Berichterstatter für den franzüsisch- sowjetrussischen Pakt, der radtkalsozialistische Abgeordnete Torres, die Entstehungsgeschichte und den Zweck des Ver trages bar, wobei er sich im wesentlichen an das bereits am Ist. Dezember 1IM von ihm veröffentlichte schriftliche Gut achten hielt. Torres bemühte sich, nachzuweisen, daß der fran zösisch-russische Pakt sowohl vereinbar sei mit den Vülkcr- bunbSsatzungen wie mit dem Locarnovcrtrag und lediglich Verteidigungscharakter trage. Er bleibe allen interessierten Staaten offen. Nach dem Bericht des Abgeordneten wurde die Sitzung für kurze Zelt unterbrochen. Im weiteren Verlauf der Aussprache erinnerte Abgeord neter Fernand Laurent daran, daß der Berichterstatter den Pakt gewissermaßen in den Rahmen des Völkerbundes gestellt habe, den er als umfassenden Verband bezeichnete, obwohl weder die Bereinigten Staaten, noch Deutschland, noch Japan, noch Brasilien in ihm vertreten seien. Lenin habe seinerzeit den Völkerbund als den Verband von Räu bern und von Bedrückern bezeichnet, und Stalin ihn ein Stelldichein der imperialistischen Regierungen genannt, das nur neue Kriege vorbereiten könne. Litwinow habe sich unlängst sehr abfällig über den Völkerbund geäußert. Der sranzösisch-sowjetrussische Bertrag sei von militäri schen, sinanziellen und moralische« Gesichtspunkten aus zu NtiitWand und England siegen tm EWnke« Bei Yen M dpr Grupp« I spielenden piex Mannschastffl trat am Dienstagäten» im Llqmptaftadio« i« Garmisch- Partenkirchen zunächst die deutsch« Eishockeymannschaft gegen die ungarische Nationalmannschaft an. In einem außerordentlich lebhaften Spiel konnten die Dentschen mit S:1 den Sieg davontragen. Die größte Ueberraschnng aber brachte das Spiel zwischen der englischen und der bisher unbesiegten kanadischen Mannschaft, die von England nach aufregendem Kampfe «bensalls 2:1 geschlagrn wurde. Aus führliche Spielbericht« befinde» sich tm Sportteil. Ssssses-sassssssssssssssassnSSWi« beurteilen. In militärischer Hinsicht sei aus dem Wort laut des Bertrages nicht genau ersichtlich, in welchem Umsauge Frankreich verpflichtet sei. Im Falle «ineS Krieges würde sich die sowjetrusiische Unterstützung sehr langsam ans» wirken» während die französischen Truppen sofort an die Grenze geschickt werden müßten. Der militärische Wert der Rote« Armee sei ferner sehr zweifelhaft. Ein Pakt des gegenseitige» Beistandes könne im übrigen nicht mit einem Lande abgeschlossen werden, das seine Schul de n v e rp s l i ch t u n g e n nicht einhalte. Die französischen Sparer hätten vielleicht noch einige Hoffnung, Genugtuung zu erhalten, da Herrtot, der große Förderer der franzvsisch- sowtetrusstschen Annäherung, gleichzeitig Vorsitzender des Verbandes der durch di« Sowjetunion geschädigten Franzosen sei. sAllgemetnrS Gelächter und kurze Auseinandersetzung zwischen Herriot und Fernand Laurents Der Auswärtige Ausschuß des Senats sei der Ansicht, daß die Ratifizierung des sowjetrussisch-französischen Paktes und die Regelung der russischen Schulden voneinander nicht zu trennen seien. Z« her moralischen Seit« d«r Frage übergehenb, erklärte Abgeordneter Fernand Laurent, man habe den « bsallvon Vreft-Lttowsk nicht vergesse« können. Die Sowjet« botschaft habe di« Stirn gehabt, di« sranzüstsche« Abgeordnete» zur Feier des Jahrestages der Sowjetrevolutio« «iuzulade«. Wen» mau der Einladung gesolgt wäre, hätte man gleich zeitig de» «errat des Bundesgenosse« gutgeheiß««, der Frank reich viele Tote gekostet habe. El« Bertrag mit der rusiischen i Politik könne geschlosie« werde«, aber nie mit der Dritte« I Internationale «nd mit de« Sowjets. SranrMWmt« beim BrMwMonwt Besuch in Berliner «rbetttftälten Berlin, 11. Februar. Der sranzvflsch« Botschafter Franeois-Poneet be- sichtig« am Dienstag, einer Einladung »er Deutsche» ArdeitSsront «nd der Hltlersngend solgend, rin« Reihe »v« «erusskamplftälten in Berlin. In der Berufsschule Steinmetzstrafte begrüßte den Bot- schaster StabSsiihrer Lauterbacher «m Namen de» Reichs- jngendsührer». Söst Mädchen beteiligten sich hier in mehreren Nähstuben am Wettbewerb, während andere Wrnppen zeigten, wa» sie in Theorie und Praxi» aus den so vielseitigen Ge- bieten der Haushaltführung und de» Kochens ge lernt haben. El» Srvßkamvsplatz find die Kammersäle in der Teltower Straß». Hier unternahm »er Botschaster, von tdergediets- slthrer Axmann begrüß», gleichsnlls einen längeren Rund- gang. Fm arvße« Saal« zum veisplel sührien etwa »W Wchneidarlehriiug« «aßaeheiken an«^ Der Elser, mit dem die Jugend überall am Werke ist, be- reitete dem Botschaster sichtliche Freude, und er ver- iehlte nicht, sein« Anerrennung über Ausbau und Durch führung dieser großen LeiftnngSschau der deutsche», Ingend zum Ausdruck z« dringe«. Bauernjugenö im Verusstvetttampf Ratlbor, 11. Februar. Zum ersten Male «n der Reihe der ReichSbernsSwet«. kämpfe wird in diesem Jahr der große VelftnngSwett. bewert der bänerlichen Landjugend dnrchgesühr«. Der schlesische LandeSbauernsübrer Freiherr v. Reib- n i tz hieß die Wettkampsleilnebmer sowie die zur ErüssnungS- scter erschienenen Vertreter der Partei und ihre Gliede rungen, der Behörden und der Wehrmacht willkommen. Ober- baunsührer Bvsinger überbrachte die Grüße des Reichs- sngendsührer». Die Landjugend bezeuge mit dem Reichs- berusswettkamps ihren Willen, aus dem Boden, den schon die Väter bebaut haben, am Wiederaii.shau mitzuarbeilen. WtM von willielm öuftloff Deutschland hält heute ein in der Tagesarbeit. ES wendet seinen Blick weg vom Schauplatz fröhlicher Olympischer Spiele, es legt das Tranergewand au und blickt nach Schwerin, wo einer seiner besten Söhne, der LaicdeSgruppen- lciter der NSDAP für die Schweiz, Wilhelm Gustl off, zu Grabe getragen wird. Seit einer Woche, als die mördc- rischcn Schüsse den Vorkämpfer der Bewegung niedcrstreckten, war die Welt begierig, wie Deutschland auf diesen Schlag ant worten würde. Wer da ei» wildes Nachcgeschrci erwartete oder eine BersolgungSwclle gegen die jüdischen Rassegcnossen des Mörders Voraussagen zu müssen glaubte, hat sich ge täuscht. Das nationalsozialistische Deutschland hat den Schlag, der es treffen sollte, empfunden,- jeder einzelne von uns, ob Parteigenosse oder nicht. Es schart sich um die sterblichen Ucberrestc des Mannes, der wie die Toten des Weltkrieges, wie ein Schlagctcr, wie die mehr als -lstst Blutzeugen der Bewegung, ebenfalls f ü r D e u t s ch l a n d <se f a l l e n ist. SS gelobt an seiner Bahre, noch fester zusammenzustchen gegen die Feindschaft und den BernichtungSwille» jener Kreise, die Gnftlosf zur Strecke brachten. Seine letzte Anwesenheit im Reich galt der Ehruyg der Toten der Bewegung am S. November in München, wo ei: in dem Zuge mitschritt, der die Ist Gefallenen der Feldherren halle zur „ewigen Wache" für Deutschland führte. Nun ist er auch einer der ihren, ein Kamerad der Standarte Horst Wessel, eine jener Heldengestalten, die immer unsichtbar die nationalsozialistischen Kolonnen begleiten, wenn sie für Adolf Hitler marschieren und ihr Trutzlied erschallen lasten. Der Trauerzug, der den Toten wie einen in der Schlacht gefallenen Kämpfer auf dem Schild von der Schweiz in die Heimat brachte, war eine einzigartige Kundgebung von Würde in tiefer Trauer, wie sie nur dieses neue Deutsch land zum Ausdruck zu bringen vermag. Und das heutige Staatsbegräbnis in Schwerin in Anwesenheit der NcichS- rcgierung und der Parteiführung ist ein weiteres Zeugnis dafür, wie schwer Deutschland die Bluttat von DavoS nimmt und wie hoch eö Gustlosfs Opfcrtoü einschätzt. Aber mit diesen letzten Worten, die heute über Gustlvfss Grab gesprcchcn werde», ist der Fall G » st l o s f noch nicht erledigt. Der jüdische Mörder hat gestanden, daß er sei» Opfer nicht gekannt hat, daß er in ihm nur den National sozialismus und Deutschland treffen wollte. Da» gibt uns das Recht, anzn klagen. Nicht nur den Meuchelmörder selbst, sondern alle, die moralisch und geistig mitschuldig sind an der feigen Tat. Die Schweizer Regierung hat zwar aus den Protest des deutschen Gesandten hin erklärt, daß sie einen Zusammenhang zwischen der deutschfeindlichen Hetze in der marxistischen und liberalen Schweizer Presse und dem Mord nicht anerkennen könne. Sie hat aber anderseits dem Gemordeten das Zeugnis auüstellcn müssen, daß er sich in seiner politischen Tätigkeit innerhalb der Gesetze des Gast landes gehalten und de» politischen Gegnern keinen Anlaß zu dem Kesseltreiben gegeben hat, das schon seit Jahr und Tag gegen ihn veranlaßt wurde. Und sic hat sich selbst, aller dings ohne Erfolg, genötigt gesehen, in den letzten Tagen diese» Organen der Völkerverhetzung Warnungen zu erteilen. Wenn die Beweise für diese Hintergründe der Tat nicht schon aus der Hand lägen, so wären sie jetzt, nach GustlossS Tob, erbracht worden. Denn nach den Schüssen von DavoS haben die geistigen Urheber, die kommunistischen, marxisti schen, liberalen und Emigrantenkreisc der Schweiz, ihre Freude Über die Untat in Ausbrüchen von unglaub licher Gefühlsroheit gezeigt. Sogar die schmerzgebeugto Witwe bekam noch Drohbriefe, wie sic der Gemordete seit Jahren in wachsender Zahl erhalten hatte, ohne daß er sich nur um Schrittcobrcite von seinem Weg für Adolf HUler hätte abbringcn lassen. Und in einer Kundgebung des Züricher „FrciheitSkämpscrkomiteeS" — eines linkSradikaleir Verbandes — wurde die Nachricht von dem Mord an Gust- losf nach dem Bericht der gewiß unverdächtigen, weil wegen ihrer Deutschfctndlichkeit bekannten „Neuen Zürcher Zeitung" „mit tosendem Beifall" ausgenommen. Alles, wa» in diesen Tagen von der marxistischen AuSlandSpresse a» verlegenen AblehnungSphrasen über die Tat von DavoS ge schrieben worden ist, enthüllt sich im Lichte dieses Beifalls für den Mörder als elende Heucbclei. Da steht der rote Welt feind mit der tru Nische» Fratze, in seiner ganzen Erbärmlichkeit enthüllt. Des gefallenen GustlossS Hand weist noch im Tode aus ihn. Die Sühne be» Morde» selbst liegt in den Händen deS Schweizer Gericht-. Die Sorge dasür, daß der zerstörerische kommunistisch-jüdische Geist, aus dem die Tat geboren wurde, wenigsten» innerhalb der deutschen Grenzen Mr immer un. Midlich bleib«, ist unsere Sache. Da» ist Deutschland» »«- iöbnts, wenn sich das Grad über Wilhelm «ustloff schließt.
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