Hofehübel A 2 Der hinter dem Forstamtshof ansteigende granitische Hofehübel heißt auf der Mappa von Zimmermann (1618) einfach „Vfm Hübel“. Sein höchster Punkt (692,1 m) liegt bereits jenseits unseres Bereiches. Das dem Obersachsen und überhaupt dem Bewohner des östlichen Mitteldeutschlands ziemlich geläufige Wort „Hübel“ bezeichnet einen Hügel. Als eine mäßige Erhebung erscheint dieser Geländeteil auch von Bärenfels aus; nach West und Ost aber fällt er steil um 110 bis 150 m nach den Tälern des Pöbelbaches und der Weißeritz ab. An den mit Mischwald aus Nadelbäumen, Rotbuchen und Bergahornen be standenen Hängen streben die Fichten mit kräftigen, kerzengeraden Stämmen zum Licht. Die alten mächtigen Tannen vom Wandwege, die leider gefällt werden mußten, werden noch übertroffen durch den Riesenwuchs mehrerer Fichten am unteren Osthang nach dem Eintritt der Straße von der Bärenfelser Mühle in den Wald. Der gewaltigste Stamm ragt 51m empor und hat in Brust höhe einen Umfang von 3,60 m. Im Jahre 1958 wurde eine noch um 2 bis 3 m höhere Fichte gefällt, deren noch sichtbare Schnittfläche im Stock 1,40 X 1 m beträgt. Um den Forstamtshof herum führt, von Dippoldiswalde her kommend, die Böhmische Straße. Auf der Karte von Trenckmann (1725) erkennt man ihren Verlauf über Schmiedeberg—Niederpöbel — Bärenfels — Schellerhau — Zaunhaus mit einer Verlängerung über die Staatsgrenze. Ein Teil der Straßenführung stimmt mit der besprochenen Zinnstraße (s. A 1) überein. Kurort Bärenfels A 3 a) Ortsanlage Der Kurort Bärenfels liegt als geschlossene Siedlung 635 bis 700 m ü. d. M. Er fand seinen Platz auf einem schmalen Riedel, dem Höhenrücken zwischen Roter Weißeritz und Pöbelbach, zugleich aber in einer schützenden Einsattelung zwischen Spitzberg und Hofehübel. Dicht drängen sich saubere Landhäuser am Ost- und Nordhang des Spitzberges zusammen. Diese enge Geschlossenheit ist für das Erzgebirge ungewöhnlich und erklärt sich aus der Schmalheit des Raumes und aus der raschen Entwicklung zum Kurort. Auch der Baubestand läßt sofort den Erholungsort erkennen. Baute man in den Anfängen die Häuser zur Unterbringung der Gäste denen ähnlich wie in der Stadt, so ging man in der neueren Zeit immer mehr zu einer bodenständigeren Bauweise über. Aus der Menge dieser jüngeren Gebäude läßt sich an der west lichen Seite der Hauptstraße eine Reihe von 8 älteren Anwesen herausfinden (Abb. 4), ein neuntes ist nach mündlichen Auskünften Einheimischer im 19. Jahrhundert abgebrannt. Ihre Bauart weist sie als Glieder der ursprünglichen Dorfanlage aus. Ihnen folgt nach Norden der Gasthof Bärenfels, den sein ge pflegtes Fachwerk und ein schmiedeeisernes Gitter vor einem 1954 angebrachten farbigen Glasfenster mit figürlichen Darstellungen schmückt.