, a 9 Auf dem flachen Rücken des Quarzporphyrhärtlings birgt sich Oberbärenburg mitten im Wald, trotz der beachtlichen Meereshöhe von 695 m bis 750 m ge schützt vor rauhen Winden. Nur von einer Seite, von Süden her, erfolgt die Zufahrt. Das Fehlen einer durchgehenden Straße hält den Lärm des Verkehrs Abb. 5. Flurplan Bärenburg 1835 ff. in erträglichen Grenzen. Die ältesten Häuser des Ortes sind hier, wie in Bärenfels, insgesamt zweigeschossig und lassen sich an dem durch seinen dunk len Anstrich scharf hervortretenden Fachwerk unschwer herausfinden. Eines von ihnen, heute „Urselhütte“ genannt, hebt sich durch die Ausschmückung mit Mal- (oder Andreas-) kreuzen, die allerdings jetzt nur aus vorgesetzten Brettern bestehen, und durch Zahnschnitt im Balkenwerk hervor. Andeutungen von Kopfbändern weisen darauf hin, daß das Untergeschoß einmal ein Umgebinde be saß. Dem in der Nähe befindlichen „Haus Rose“ kommt wegen der deutlichen Ver körperung älterer Holzbauweise im Ost erzgebirge besondere Bedeutung zu, ob gleich die ehemaligen Holzständer des Umgebindes durch steinerne Pfeiler er setzt worden sind. Die alten Anwesen sind in zwei unregelmä ßigen Reihen angelegt, die am Anfang 500 m und dann noch weiter voneinander entfernt sind (Abb. 5). Sie ordnen sich an den trockenen Rändern der feuchten Quellmulde eines Wiesen- und Waldtales an, das sich rasch nach dem Langen Grunde zu eintieft. Das Forsthaus mit seinem großen Hof, den eine urtümliche Umfassungsmauer einschließt, durch lief — aus einem Vorwerk hervorgegangen — eine besondere Entwicklung, und daraus erklärt sich der alte Bau mit seinem mächtigen Schieferdach und dem Holzbeschlag des Obergeschosses, seinen ungefügen Gneisplatten in dem weiten Hausflur und seinen gewaltigen Kellerwölbungen unterWohnhaus und Scheune. Die Neubauten — je jünger sie sind, desto bedachtsamer hat man sie der Land schaft und dem Orte angepaßt — überwiegen an Zahl die alten Bauten und lassen diese nur schwer zur Geltung kommen. Bescheiden fügt sich am Wald rande das 1913 durch die Architekten Lossow und Kühne aus Dresden erbaute Waldkirchlein ein, das von Gebirgsfreunden aus nah und fern seit Jahren als Traukirche bevorzugt wird. Auf dem kleinen, 1926 eingerichteten Friedhof