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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.04.1936
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-04-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360415016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936041501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936041501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-04
- Tag1936-04-15
- Monat1936-04
- Jahr1936
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.04.1936
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Morsen-Au-sabe. Rr. 177 MtMvoch, iS. April 1936 slellung Iiri Haut >»°n-lUck> ««. s.so, durch ,g/zz -ckkonto IS«,» Vrr«d-n k» °>°> drei,, ll,L «»,. R-chlLII- nach Li-II-I S. Postbejug »vi. d.ra eliischl. «9,1 Npl. Postged. DIk« Blatt entbält die aintllcken Bekanntmardunaen k-k gamilienonzelgen u. Stellengesuch« Mllllmeter- whne Poftgustellung,gebühr» bei Ilebenma» «latt «Ntpalt die amtUtpen seranntmatyungen der « , ,o «Pi. - Nachdruck wSchen«. Berland. Stnjel-Rr. ,0 Rps., außer. Amtehauptmannschast vreeden und de« Schiedsamte« beim mit Quellenangabe Dresdner Nachrichten, bald Sachten« u> Rvl. ielnlchl.Nbend-NuHgabe» Mberversicherungsamt vrtsden Unverlangte Schrillstücke werden nlchl aulbewabr LÄr^e /<Ve^e/lw/f^ HrcikeM m// ?/or^e/r- EmlsrantenSümmerung ln Prag PoWche Agttatton und - unlauterer Wettbewerb Prag. 14. April. Auch in der Tschechoslowakei, einem von den deutschen Emigranten „bevorzugten" Gastlande, scheint man das unheilvolle Treiben der Zugewanderten jetzt langsam zu erkennen. Man äußert sich in un mißverständlicher Weise über die verhängnisvollen politischen und wirtschaftlichen Erscheinungen, die auf die weitherzige Aufnahme deutscher Emigranten zurückzuführen sind. Der dem Prager Ministerpräsidenten nahestehende tschechisch-agrarische „Vecer" besaht sich erneut mit der Emi- grantensrage, die gerade siir die Tschechoslowakei von so grosser Bedeutung ist. Das Blatt schreibt: „Besonders in Prag ist eine erhöhte Tätigkeit «nd Agitation der politische« Emigration aus Deutschland und Oesterreich zu beobachten. ES werden Druckschriften heraus gegeben, die grobe Beträge kosten, und einige Ltnksblätter verösfentltchcn Artikel politischer Emigranten, die jene Re gierungen äußerst scharf kritisieren, von denen sie des Lan- des verwiesen wurden. Viele tschechisch« Gewerbetreibende aber beschweren sich über «nlnntere« Wettbewerb in viel«« Er,eng»«,s- »«eigen von leiten der Emigranten. Nir sind nicht gegen bas Asyl für die Emigranten. Wir besitzen aber bei uns so viel Arten politischer Emigranten aus dem Ausland, daß wir es ganz und gar nicht zulassen können, wenn sie sich in unsere inneren Verhältnisse ein mischen oder gar bas Verhältnis unseres Staates zu den Nachbarn oder zu andere» Staaten kritisieren und bcein- slussen wollen. Wir haben weder der russischen, noch der polnischen Emigration eine solche Tätigkeit erlaubt und ditrfen sie in gleicher Weise auch den politischen Emigranten aus Deutschland und Oesterreich nicht gestalten, auch wenn wir ihnen freizügig das Asylrecht gewähren." * Die scharfe emigrantenseindliche Stellungnahme des tschechischen Blattes „Vecer", das dem Ministerpräsidenten Hob za sehr nahesteht und deshalb nicht eine Ansicht ver treten diirfte, die der Haltung der Rcgterungskretse entgegen gesetzt ist, läßt aushorchen. Sie scheint eine Emigranten- Dämmerung in der Tschechoslowakei anzukttnbigen, die uns nicht unerwartet kommt, nachdem man ans Paris und aus anderen Hauptstädten schon vor vielen Monaten ähnliche Besorgnisse vernommen hat. Dort muhte man bereits er kennen, daß di« Emigranten-Zuwanderung aus Deutschland, die man mit so hoffnungsvollen Tönen begrlihte und von der man sich einen grohen politischen Nutzen versprach, ein Danaergeschenk war. Die meisten der sogenannten „deutschen" Emigranten erwiesen sich sehr bald als echte Kinder ihrer Rasse. Die politische Unrast des Judentums, dem die meisten angehörten, trieb sie dazu, sich in die inneren Verhältnisse des neuen Gastlandes einzumischen. Wir hörten von ihnen als Diskussionsrednern in Wahlversammlungen, als kommunistischen Volksverhetzern — eben Überall dort, wo es galt, Unruhe zu stiften und Zersehungsarbeit fttr den Bolschewismus zu leisten. In Prag ist man lange Zett mit dem «nvcrhossten JntelligenzzuwachS zu frieden gewesen, denn Stimmen wie die oben angeführte klingen uns wie Rufe aus der Wüste, aus der man sonst derartiges nicht vernommen hat. Dfe nun schon mehr als dreijährige Bekanntschaft mit den Emigranten scheint aber den Tschechen endlich doch die Augen geöffnet zu haben. Mit erfreulicher Schärfe wendet man sich jetzt dagegen, daß diese Emigranten weiterhin ungestraft deutsche Regierungs mitglieder in der schmutzigsten Weise verunglimpfen dürfen. Man scheint drüben erkannt zu haben, dab diese Sorte Poli tiker der Tschechoslowakei keinen Dienst erwiesen hat, wenn sie Deutschland und seine führenden Männer beschimpfte. Jene Asylisten haben in Deutschland nichts mehr zu ver lieren, und sie nützen mit ihrem verhetzenden Treiben nur dem Weltbolschewismus, der aus allen Trübungen in den Beziehungen der Völker seinen Nutzen zu ziehen versucht. Auherorbentlich ausschlußreich ist es, dah das tschechische Re gierungsblatt im gleichen Atemzug mit dem politischen Trei ben der Emigranten die wirtschaftlichen Prakti ken nennt, mit denen sie den angestammten Gewerbetreiben den das Wasser abgraben. Daran erkennen wir Nam' und Art »nserer ehemaligen Bekannten. Der beutschstäm- mtge Emigrant mag im Ausland gegen bas nationalsozia listische Deutschland Hetzen und Gift speien, er wird es aber kaum verstehen, gleichzeitig einträgliche Geschäfte zu machen und erfolgreich und im großen Stile beispielsweise in Kon fektion zu handeln. Das aber verstehen die jüdischen Emigranten, und in Prag scheint man jetzt erkannt zu haben, einen wie unangenehmen Parasiten man zu Tisch geladen hat. Militärisches Zrauergelett siir Botschafter Soesch Englische Garöeosfiztere begleiten -en Sarg vrndtmolckuog anioror KorUner Sobrlttleliaog Berlin. 14. April. Uebsr ble feierliche Uebersührung der Leich« des »er« ftorbene« Botschafters von Hoefch, über die wir bereits am Montagmorge« berichtete«, wird «och mitgeteilt, daß die «agllsche Regier««» eine« Tranerzng «itmilttiirt* schen Ehre« angeordnet hat. Der Trauerzug wird Mittwoch vormittags um 11 Uhr die deutsche Botschaft verlassen und sich nach dem Victoria- Rahnhof begeben. Zehn Garbeofstziere werden den Sarg auf die Geschützlafette setzen, und 1S Kanonen schüsse werben von dem in der Nähe befindlichen Sankt- Iames-Platz aus ertönen, wenn der Sarg aus der deutschen Botschaft hinausgetragen wird. Die Geschützlafette wird von vier Vorrettern der Königlichen Garbe gezogen werben. Ein Vertreter des Königs, des Diplomatischen Korps, der britischen Regierung, des Foretgn Ossice, der deutschen Regierung, der deutschen Botschaft, der deutschen Kolonie London» sowie Offiziere und 100 Mann der britischen Gardegrena- diere werden hinter dem Sarge etnherschretten. Die Kapelle wirb ebenfalls von den Gardegrenadieren gestellt. Auf dem Victoria-Bahnhof wird der Leichenzug von einer Ehrenwache, die wieder aus Offizieren und hundert Mann der britischen Garbe besteht, erwartet. Ein Sonderzug wird den Sarg nach Dover bringen, wo er von dem eng lischen Zerstörer „Scout" an Bord genommen und nach Wil helmshaven gebracht wirb. Für die Mitglieder des Diplo matischen Korps und die englische Oesfentlichkeit wird in der deutschen lutherischen St.-Marien- Kirche in London am Donnerstag 12 Uhr ein Trauergottesdienst abge halten. Ein -weiter TrauergotteSdtenst wird in derselben Kirche am nächsten Tage für die Mitglieder der deutschen Kolonie stattstnden. Die sterslichen Ueberreste des Botschafters werden auf der Fahrt nach Dresden u. a. von Botschaftsrat Kttrst Bismarck und dem dentschen Militärattachs in London, lSeueralmajor Geyr von Schweppenberg begleitet. «ben-ltche Lrauerfeter tn L-n-on London, 14. April. Am Abend vor der Uebersührung nach Deutschland fand im Beisein der deutschen Kolonie an der Bahre des verstorbe nen Botschafters v. Hoesch «ine schlichte, von Gesängen de» Schwesternchors des deutschen Krankenhauses umrahmte Trauerseier statt. In seiner Predigt schilderte der Pfarrer -er evangelisch-lutherischen Gemeind« von Dalston, Pg. «schön- berger, die Charaktereigenschaften de» Dahingegangenen, dessen Andenken von allen, die ihn kannten, bis weit über da» Grab beivahrt werde. Anschließend legte Ministerialdirektor Dr. Dieckhoff im Namen des Führers un-ReichkSkanzlers der ihn beauftragt hatte, den Angehörigen des Verewigten lein« auf- richtige Teilnahme auszusprechen, einen Kranz nieder. Er legte «inen weiteren Kran» im Auftrag« des Reichsaußen- mtnisters und der Mitglieder des Auswärtigen Amte» nieder, die, wie Dr. Dieckhoff tn einer kurzen Ansprache er klärte, ihres Kameraden in tiefer Trauer gedächten. Bot schafter v. Hoesch sei gestorben wie der Soldat auf dem Feld«-er Ehre, mitten im Kampf, mitten in der Arbeit, mitten in treuester Pflichterfüllung und in vollster Hingebung an sein« groß« schöne Aufgabe. Er sei «inen schweren und manchmdl bitteren Weg gegang«n, aber vor dem Ende habe er dank unserem Führer noch von -em Glück kosten dürfen, sein Land wieder frei »u sehen und Deutsch land wieder al» völlig gleichberechtigte Macht vertreten zu können. Alsdann widmet« der Landesgruppenleiter der NSDAP für Großbritannien und Irland, Otto Bene, dem Ver storbenen herzliche Worte de» Gedenkens, wobei er insbe sondere an den in gemeinsamer Arbeit endlich verwirklichten Zusammenschluß -es Deutschtums tn Eng land erinnerte. In loyaler Mitarbeit habe Botschafter v. Hoesch an dteser Aufgabe mitgewirkt. Die deutsche Kolonie in England werde seiner nicht vergessen. Hierauf ergriff der engst« Mitarbeiter de» Botschafter«, Botschaftsrat Fürst BtSmarck, das Wort zu einer kurzen Ansprache, in der er den Verstorbenen als einen Vorgesetzten und Kameraden schilderte, -em nachzueisern all« bestrebt sein würden, die sein« Mitarbeiter waren. Machtkampf im tarnen Mn Durch die für Europa so überaus bedeutsamen Vorgänge in den letzten Wochen, die da» großzügige Friedensangebot des Führers auSgelöst hat, geraten die Ereignisse im Fernen Osten naturgemäß in den Hintergrund. Nur dann werden die Blicke dorthin gelenkt, wenn durch besonders gewichtige Zettungsmeldungen ein Wetterleuchten von der mon golischen Grenze herüberloht und Flammenzeichen am Hori zont daran erinnern, daß sich im Kernen Osten Umbildungen von weltgeschichtlicher Bedeutung vollziehen. Wieder zuckt ein solcher Blitz über den Himmel: Aus Hstnktng in der Mandschurei wird über eine Schlacht berichtet, die dieser Tage zwischen japanischen und mongolischen Truppen statt gesunden hat, wobei auf mongolischer Seite neben Reitern, Jnfanterieabtetlungen und Artillerie auch Bom benflugzeuge «ud Tanks eingesetzt wurden, und zwar tn größerer Zahl. Am zweiten Tage der Kämpfe drangen gar verstärkte mongolische Truppenabteilungen mit dreißig Panzerautos und vö Kraftwagen tief tn das Gebiet von Mandschukuo ein, gleichfalls wieder durch Luftstreit kräfte gesichert. Japanische Flieger wurden den Eindring lingen entgegengeworfen, es kam z« Luftkämpsep, und während die japanische -wantungarmee über ihr« eigenen Verluste nicht» verlauten läßt, fnelbet sie, drei mongyltsche Flugzeuge feien abgrschoffen und fünf beschädigt worden. Außerdem habe man zwei Panzerwagen erobert. ES besteht kein Anlaß, an der Zuverlässigkeit dteser Zahlen zu zweifeln. Wiederholt schon sind tn letzter Zeit die mobernsten Waffen bet den Grenzplänkeleten In Aktion getreten: woher die Mongolen sie bezogen haben, ist für alle Welt geklärt, seitdem in diesen Tagen der Abschluß de» sowjetruffisch-mongolischen Militärpaktes öffentlich bekanntgegeben wurde, und jedermann weiß, daß sowjetruffischeS Geld und sowjetruffische Offiziere der Mongolei die Vorstöße ermöglichen. Den sow jetruffisch-mongolischen Militärpakt betrachtet man tn japani schen militärischen Kreisen als eine Provozierung Japan» und der Mandschurei. Die Kwantungarmee fordert daher von Tokio fünf neue Divisionen an, und es verlautet, daß diese Erhöhung ihre» Bestandes voraussichtlich schon am 1. Mai amtlich bekanntgcgeben werde mit der Begründung, die Lage im Fernen Osten habe sich verschärft. Als vor wenigen Wochen in Tokio der Militärputsch ausbrach, for derten japanische Offiziere, endlich müsse gegen Sowjetruß- land zur Tat geschritten werden. Ständig wiederholen sich auf sowjetrufftscher Seite die Meldungen über den Ausbau der Befestigungen ober die Fertigstellung weiterer Abschnitte strategischer Bahnen. Moskau und Tokio beschuldigen sich sortlaufend gegenseitig militärischer Grenzverletzungen. Mit Gewitterschwül« ist die Atmosphäre geladen. Irden Augen blick muß man befürchten, daß da» Unwetter loSbricht, daß man von den Plänkeleien übergeht zum offenen Krieg, zum «ufetnanderprallen von Heeren, die sich gleichwertiger sind als die, die sich in Abessinien gegenüberstehen, und daß Kämpfe ganz anderen Ausmaße» sich entwickeln. Doch im selben Augenblick, tn dem man meint, jetzt sei kein Aus weichen mehr möglich, jetzt müßten sich die Gegner mit haß verzerrten Gesichtern an die Kehle fahren — schlägt dann Moskau mit liebenswürdigem Lächeln «ine Kommission vor, die alle streitigen Grenzfragen regeln soll, bietet wohl gar einen Nichtangriffspakt an, trieft derartig von Friedfertig- kett, daß ein solche» Verhalten in Europa wohl manchem auf den ersten Blick unbegreiflich erscheint. Dann erinnert man sich, baß e» schon seit Jahren so geht. Immer wieder wurde der Krieg im Fernen Osten an di« Wand gemalt, nie brach er offen au», und soviel auch über ihn geredet wirb, für die allernächste Zeit ist er wohl kaum zu befürchten. Der Macht kampf im Fernen Osten trägt andere Züge. Diese Formen aber rufen nicht geringer« Umwälzungen hervor und sind lehrreich auch für Europa. «eußerlich trat da» Vordringen Japan» am stärksten in die Erscheinung. Seine Bataillon« marschierten, erobernd drang e» tn China ein, riß vom Reiche der Mitt« das Land lo», tn dem einst die Wiege der Mandschvdynastt« stand, und bildete den Staat Mandschukuo, dessen Karten in den Atlan ten der Tokioter Schuljungen mit genau derselben Farbe gekennzeichnet sind, wie das japanische Stammland, die japanischen Inseln. In Mandschukuo steht heut« über die Hälft« der japanischen Armee. Dazu kommen 118 00» man dschurische Krieger und etwa 12 000 Weißrussen. China war bei der LoSretßung der Leidtragende. Doch merkwürdig: Al» im Juli 1VSS Japan einen weiteren Vormarsch antrat in Richtung auf Tientsin und Peking, antwortet« Marschall Tschiangkatschek, China» einziger, wirklicher Führer, darauf mit einem verschärften verbot aller Preffeangrisse gegen die „befreundete japanische Nation", und mobilisierte gleichzeitig 40000 Mann seiner besten Truppen gegen die roten Pro vinzen im Norden, gegen die Kommunisten Chinas. Nicht Japan war m«hr der gefährlichste Heind, sondern der
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