Delete Search...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.04.1936
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-04-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360416018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936041601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936041601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-04
- Tag1936-04-16
- Monat1936-04
- Jahr1936
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.04.1936
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
«»kStn-Au-sab», Sie. 179 V»nner«ag, is. WM iS»« «ez-grgeöL-r »«i UgN<- ,wei»»!>g« 8» ft«llung Ire> Haut monatlich «m. ».»o, durch vostt«»ug «Vi. 5.«0 «lnIchU a»,7 Up,. Pop««». Nhne Posttustellu«g»gebahk> t«i fiabenmal wSchenll. verland. «ln»el-«r. 10 Npj., auder- halb «achlen» IS «vl. <etnlchl.«»r»»^l>>4«a».> Gegründet 1856 druck u. Verlas, Lt.psch » Reichard», Vreaden-A. l. Marku- «nzrismP-.ll-lt.r-ei'Nst««^- siraße ZS/42. Fernruf 25241. Postscheckkonto iSöS dreien Vie» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der — «achd^ Amtshauptmannschaft dresden und des Schiedsamte« beim ouellen-ng-r« Dr-ednrr «achrichim. Oberversicherungsamt Dresden UnveN<mgI-«<HNftftacke werde« nicht austewatrl tll Deutsche Mlanttk-Luftpost wir- ausgebaut Stapellaus dos -Men Mg-eug Schleu-erschlsses Siel. IS. April. In Siel lief am Mittwoch ein Spezialschleuderschiff, das erste Schleuderjchiff dieser Art für den Lu ftp oft dien st im Südailantik, auf der Howaldlswerft vom Stapel. Bekanntlich führt die Lufthansa feit dem Frühjahr de» Jahre» 1934 einen stündigen Lustpostdlenst Deutschland- Südamerika durch, der in den ganzen zwei Jahren reibungslos vonstatten ging. Bisher ver fügte die Lufthansa über zwei Schiffe, die „Westfalen- und die ..Schwabenland-. Da die „Schwabenland- nach gründlicher Ueberholung demnächst probeweise für den Nordatlantik- verkehr eingesetzt werden soll, war der Pau diese» dritten Stützpunktes notwendig geworden. Reue Gpezlattonstruktton Im Gegensatz zu seinen Vorgängern ist bas neue Schiff, die „Ostmark", bet einer Länge von 74 Meter nur 2000 Tonnen groß und stellt eine Spezialkonstruktion als Flug- zengschleuderschiff dar. In seiner ganzen Einrichtung ist es besonders sttr den Dienst an der afrikanischen Allste eingerichtet. Den größten Raum auf dem Oberdeck nimmt nach dem Vorschiff zu die von den Heinkelrverken konstruierte und von den Howaldtwerken gebaute Schleudervor richtung ein. Aus dem Heck steht ein grober Kran zur Ausnahme der Flugzeuge. Zwei Dieselhauptmotoren mit IW ?8 verleihen dem Schiff eine Geschwindigkeit von 15 Seemeilen. Während de» Taufakte» ruhte auf der ganzen verft die Arbeit. Bon überall her strömten die Arbeiter zusammen, um dem Stapellauf bcizuwohnen. Direktor Trabt von der Howaldtwerft sprach BegritbungSworte. Seine Rede klang aus in ein Treuebekenntnis zum Führer, der der deutschen Wirtschaft und dem deutschen Arbeiter das Vertrauen in die Kraft der Arbeit wiedergegcben habe. Deutsche Flughäfen mitten im Meer Nach den deutschen Hymnen hielt Staatsrat Dr. h. e. v. Staub die Taufrede. Er gab darin einen Ueberbltck über die Entwicklung des Atlantikverkehrs, und erklärte dann u. a.: „Unsere Flugstützpunkte stehe» im Atlantische« Ozean ans vorgeschobenen Poften. Sie sind deutsche Flughäfen mitten im Meer. Darum soll der erste Flngftützpnnkt der Deutsche« Lufthansa, der nicht «in «mgebanter Dampfer oder et« nm» gebautes Motorschiff ist, auch eine« Name« erhalte«, der diese grobe Aufgabe «ach auben hin deutlich zum Ausdruck bringt. Die Ostmark des Reiches erschien uns deshalb dazu be rufen, dem neue» Schiss ihren Namen zu leihen, denn wie die Ostmark der Vorposten des Reiches, so soll der Flugstütz punkt „Ostmark" in vorderster Linie für unser bentsches Vaterland im Atlantik wirken." Den Taufakt vollzog Frau Elise Knoll, Berlin, die Frau eines Wcrkangestcllten der Lufthansa, «ine Mutter von elf Kindern. Unter den Klängen des LufthansamarscheS glitt daun das neue Schiss, das bereits am 15. Mat seine erste Werftprobe- fahrt machen soll, in sein Element. Vtzpkt-rSfluszeuv Lurin-MaUan- absestürzt Rom, 15. April. DaS fahrplanmäßige Verkehrsflugzeug ans der Strecke Turin—Mailand ist am Mittwoch infolge des starke« Sturmes abgestttrzt. Di« siebe« Insassen wurden ge tötet. Sechs von ihnen sind Italiener, der siebente ein gewisser Andreas Egge». Es konnte bisher «och nicht fest gestellt werbe», ob Egge« deutscher oder schweizerischer Staats angehöriger ist. Die Maschine war ein älteres bretmotorigeS Fokkerflng- zeug holländischer Herkunft. Noch um 11,55 Uhr hatte der Bordfunker mttgeteilt, baß an Bord alles in Ordnung sei. Beim nächsten Funk gab er bekannt, daß das Flugzeug in starken Nebel geraten sei und deshalb blind fliegen mitßte. Das Flugzeug, das bet dem dichten Nebel und dem starken Sturm keine Notlandung vornehmen konnte, war an scheinend von dem sonst üblichen Wege abgcirrt und dabet gegen eine» Hügel gestoßen und zertrümmert. Ama vor -em spanischen Parlament Madrid. IS. April. Der spanische Ministerpräsident Azana stellte am Mittwoch dem Parlament das Kabinett vor und gab eine ausführliche Regierungserklärung ab. in der er verschiedene Gesetzentwürfe an kündete. Die parlamentarische Arbeit solle dadurch beschleunigt werden, daß die Hauptarbeit parlamen tarischen Ausschüssen übertragen werde. Die Regierung erblicke in der Lösung des Arbeitslosenproblems und in der Besserung der Lage aus dem Lande ihre Hauptaufgaben. Keine Susttmmunv -ee Marzliften Zur Ausgleichung der bestehenden großen Unterschiede zwischen Arm und Reich plane die Regierung nach der Er klärung Azanas die Erhebung besonderer Vermögen- steuern. Ferner kündete der Ministerpräsident ein um fangreiches ArbettSbeschaffungSprogramm an, dessen Finanzierung die Regierung jedoch auf keinen Fall durch eine Vermehrung der Zahlungsmittel ermöglichen wolle, da eine derartige Maßnahme nur katastrophal« Folgen haben werde. Die von den letzten Regierungen erlassenen AenderungSgesetze zur Agrarreform sollen aufgehoben wer- den, daS «grarreformgesetz -er ersten ltnksrepubltkanischen Regierung soll wieder in Kraft treten. Spanien will den Völkerbund stützen Azana wies daraus hin, daß in diesen Wochen bereits über 700 Landarbeiter angesiedelt worden seien. Im übrigen werd« die gesamt« sozial« Gesetzgebung der früheren spant- schen Nationalversammlung wieder hergestellt. Der Mini sterpräsident kündete ferner Gesetze über den ArbeitS chutz, zur Neuorgamtsierung deö Rechtswesens und der städtischen und provinzialen Verwaltungen an. In -er internationalen Politik werde Spanien weiter aktiven Anteil an dem Frte- -en-werk de» Völkerbünde» nehmen und bereit sein, alle Verpflichtungen, di« vom Völkerbund auSge-en, an»u- nehmen; einseitige Bindungen dagegen werde Spanien ab lehnen. , Den Ruhestörern soll da» Handwerk gelegt werden Bezüglich der allgemeinen «nnerpolittschen Sage stellte Azana fest, daß den gelegentlichen Störungen der öffentlichen Ordnung zuviel Wert beigelegt werde, daß die Negierung aber in jedem Augenblick bereit und stark genug sei, die Sicherheit de» Staate» zu schützen, und mit allen Mitteln den Ruhestörern das Handwerk zu legen, ^sot «4. wer e» muh sei. In politischen Kreisen wird die Tatsache, daß die Regie rungserklärung nur den Beifall der linksrepubltkanischen Gruppen gefunden hat und die Sozialdemokraten und Kom munisten sich jeder Zustimmung enthielten, als wichtiges Zeichen aufgefaßt. Auch dle Basken wollen Selbstverwaltung Zu Beginn der Parlamentssitz»»« hatten -le Monarchi sten der Kammer eine Entschließung vorgelegt, in »er die Regierung dazu aufgefordert w«r-en soll, „endlich energi sche Maßnahmen »um Schutz« -er seit einiger Zeit ernsthaft gefährdeten Sicherheit und Ordnung" zu crgrcisen. Ferner unterbreitete» die baskischen Nationalisten der Kammer einen Vorschlag, in dem die Wiederaufnahme der 1088 infolge des damaligen Kurswechsels suspendierten Be sprechungen über ein baskische» Autonomiestatut gefordert wird, durch das -em Baskenland ähnliche Selb st verwal tungsrechte eingeräumi werden sollen, wie diese bereits Katalonien besitzt. Erklärungen der Rechten Nach der Regierungserklärung protestierte der mon archistische Abgeordnete Lalvo Sotelo gegen die zahl- reichen blutigen Zwischenfälle und Brand stiftungen der letzten Wochen und legt« Azana folgende Frage vor: „Wie ist es möglich, daß ein linksbürgeklicher Politiker und eine Partei, die bürgerliche Interessen vertreten will, in der sogenannten Volksfront Seite an Sette steht mit Sozialdemokraten und Kommunisten, die täglich die Er richtung des kommunistischen Regimes predigen? Ist die Regierung bereit, die Republik zu verteidigen und gegen den Kommunismus zu schützen?" Nach den ÄuSsührnngen Sotelo» hob -er Führer -er Katholischen BolkSaktton Gil RobleS die guten Absichten der Regierung hervor, über die jedoch erst ein Urteil abgegeben werde« könne, wenn diese in die Tat umgesetzt worden seien. Dein tägliches Buch Es gab einmal eine Zeit, da liebte das deutsche Volk in stiller, genügsamer Selbstzufriedenheit ein gemächliches Leben. Der brave Bürger erfüllte seine täglichen Pflichten, sorgte nach Kräften für Weib und Kinder, aber über diesen engen Kreis des Alltags gingen seine Gedanken selten hinaus. Es war jene idyllische Zett der deutschen Kleinstaaterei, in der man die Politik den fürstlichen Landesherren überließ — und den anderen Völkern, die früher als wir Deutschen zu politischem Denken und zu politischer Einheit erwacht waren. Während die Briten die halbe Welt eroberten und die Fran zosen sich auf die Vorherrschaft in Europa vorbereiteten, schlief das deutsche Volk seinen Dornröschenschlaf nach den furchtbaren Erschöpfungen des Dreißigjährigen Krieges. Auch die durch Napoleons brutale Eroberungsfeldzüge her- vorgerufenen Befreiungskriege mit ihren Wundertaten an Tapferkeit und Vaterlandsliebe waren zunächst ohne nach haltige Wirkung. Deutschland blieb auch weiterhin ein poli tisches Ohnmachtsgebtlde, und seine besten Söhne — wir denken an den Turnvater Jahn und an Ernst Moritz Arndt — machten sogar Bekanntschaft mit den Gefängnissen wegen ihrer politischen Forderungen auf staatliche und völ kische Einheit. Der brave Bürger aber trieb keine Politik. Sein Grundsatz war der des Brander in Auerbachs Keller in Leipzig: „Ein garstig Lied! Pfui! Ein politisch Lied!" Höchstens daß er sich, wie es Goethe in dem Osterspaziergang im „Faust" geschildert hat, zu der Auffassung bekannte: Nichts Beffer'S weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen, Als ein Gespräch von Krieg und KriegSgeschret, Wenn hinten wett, in der Türkei, Die Völker aufeinanderschlagen. Ein solches Gespräch, erfüllt von angenehmem Gruseln über Zustände weit weg, die einen im Grunde nicht zu kümmern brauchen, hatte selbstverständlich mit Politik nichts zu tun. Man glaubte damals, sich dieses so unpolitische T)asein leisten zu können, denn die Türket oder sonst ein anderes Land waren im Zeitalter der Postkutsche ja in der Tat fast un- erreichbare Ferne. Aber diese Idylle ist heute, im Zeitalter des Weltverkehrs und der Weltkonsltkte, restlos ausgeträumt. Auch das Volk der Denker und Dichter ist seit langem jäh erwacht und hat mit Sorge feststellen müssen, daß es in der Zeit seines Dornröschenschlafes viel, ja fast alles versäumt hat. Die politischen Nationen hatten inzwischen die Welt aufgetetlt, hatten ihre Rohstoffquellen in Besitz genommen und im Zeichen der Industrialisierung die Absatzmärkte mit Beschlag belegt. Als Deutschland wirtschaftlich und macht politisch nachzuholen sich anschickte, was es versäumt hatte, waren der Weltkrieg und Versailles die Antwort der besitzenden Mächte. Die folgenden Leidensjahre haben uns hellhörig gemacht, sie haben uns auch den Mann geschenkt, der Deutschlands Einheit schmiedete. Wir haben viel aufgeholt in den Jahren seit 1038, wir haben zur Einheit nach innen, wirtschaftlichen Aufstieg und Macht und Ansehen nach außen gewonnen. Aber noch ist viel, unendlich viel Aufbauarbeit zu leisten. Noch stehen wir erst in den Anfängen des gigantischen Werkes, das der Führer be gonnen hat. Noch müssen wir um unser Lebensrccht, um unsere Gleichberechtigung, um LebenSraum und Absatzmärkte für unseren Gewerbefleiß hart mit den reichen und besitzen- den Völkern dieser Welt ringen. Noch gibt es viele unter uns, die zwar in großen Zügen begriffen haben, um was es heute in Deutschland geht, die aber dem politischen Alltag, der letzten Endes entscheidend ist, immer noch fern und gleich gültig gegenüberstehen. Der unpolitische Deutsche ist auch heute noch keine überwundene Erscheinung. Ja, es gibt manchen, der da glaubt, er brauche sich um die Vorgänge im öffentlichen Leben nicht zu kümmern, wir hätten ja heute wieder eine politische Führung, die schon selbst alles auf daS beste regeln werbe. Diese Einstellung ist gerade das Gegen teil dessen, was der Nationalsozialismus anstrebt. Er will die politische Nation, ^»S heißt eine Nation, die ihre Lebensnotwendigkeiten erkannt hat und an ihrer Lösung regen Anteil nimmt. Vor allem aber wäre nichts gefährlicher für unsere Zukunft, als wenn die unpolitischen Menschen jener früheren Zeiten wieder die Uebermacht gewinnen würden, die da glauben, sie hätten ihre Pflicht gegen Volk und Vater- land erfüllt, wenn sie ihren beruflichen Aufgaben brav und bieder nachgekommen sind, und die sich um alle weiteren Vor gänge möglichst wenig bekümmern. Der Führer hat es in diesem letzten ReichStagSwahlkampf sehr deutlich gesagt, daß das Volk die Quelle seiner Kraft ist, und daß er alles, was er vollbracht hat und noch zu leisten gewillt ist, ösk/ogsi
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview
First Page
Back 10 Pages
Previous Page