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Dresdner Nachrichten : 30.05.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-05-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193605304
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19360530
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19360530
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-05
- Tag1936-05-30
- Monat1936-05
- Jahr1936
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.05.1936
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Msesen-AuSoabe, Rr. zzz Gstmabenö, so. Mat iss» Gegründet 18S6 Btjuglgevühr kn ILgNch »welmaNger Lu- prllung tret -au« monalllch NM. 3.30, durch Postbezug «M. 3.30 elnlchl. «S,1 «ps. Postgeb. «ohne PostjusteNungtgebühi) bei liebenmal wbchentl. verland. «tnzel-Rr. lo Ups., «uder- daw «achlrnl Mt «dend-blulgad« 1» «Pf. «ubeigeupreste N. Preiistste Nr <33 mm drei» ll.dNpf. SiachlSste nach Slallel ü. gamUIenanjelgen u. Slellengeluch« Millimelee- ,elle 3 «Pf. Zigergeb. 3» Rpf. — Nachdruck nur mit Quellenangabe Dreidner Nachrichten. Unverlangte Schriltstücke werden nicht aulbewahrt Druck u. VerlagrLIepsch L Reichard», Dresden«, l, Marien, straß« ZS/52. Fernruf 25211. Postscheckkonto lSSS Dresden Vie» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Dresden und de» Schiedsamte» beim Vberverstcherungsamt Dresden /lukteikk rur 5sker in Lsbos: Parade -er gesamten Flotte vor -em Führer Panzerkreuzer «n- Flugzeuge lm Gefecht Klel, 29. Mal. Die am Freitag in der Kieler Bucht vor dem Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht Adolf Hitler abgehaltenen Flottenübungen nahmen einen glänzenden Verlauf. Line Parade der Flolte vor dem Führer schloß sich an und zeigte unsere Kriegsmarine in bewunderungs würdigem Schneid. Ein Vertreter de» Deutschen Nachrichtenbüros schildert lm folgenden den Verlauf des groben Tages: Mit dem „Pfeil" zur Flollenschau Als wir am Freitagmorgen kurz nach 7 Uhr auf dem Presseschijf „Pfeil" abfahren, bezieht sich der Himmel mit einer dicken grauen Wolkendecke, und vorbei war unsere vorzeitige Freude auf einen Tag lachender Sonne. Unser „Pfeil" ist ein friiheres Torpedoboot, fetzt dient er als Schctbenschlepper. Auf der Höhe vou Fricdrichsort überholen wir den Hamburger Dampfer „Jan Molscn", der mit Schau lustigen an Bord ebenfalls seinen Weg »ach der Kieler Bucht nimmt. Hinter Laboe wird die Fahrt schneller. Kurz nach 10 Uhr begegnen mir schon weit draußen in der Kieler Bucht dem Bremer Dampfer „Roland", der die Ehrengäste der KriegSmarlnetage in die Nähe des GesechtsbereicheS führt. Auf der Höhe von Schletmünde wird gestoppt. Etwa eine Viertelstunde nach 11 Uhr kommt vom Kreuzer „Königs berg" die Mitteilung, daß der Befehl „Slander 2 vor!" gegeben ist. Die große Gefechtsübung beginnt. Ziel ist baS Fcrnlenkschisf „Zähringen". ES stellt in dieser Gefechts übung einen feindlichen Verband dar, der in die Kidlcr Bucht vorstößt. AusklärungSstrcitkräste haben diesen Vorstoß bemerkt. Daraushin läuft in Richtung des vor stoßenden Feinde- eine Reihe von Kreuzern und Zerstörern, die Sicherungsstreitkräfte, vor. Um dem Feind die Be wegungen zu verschleiern, erzeugen Flugzeuge eine künstliche Nebelbank, die nur ab und zu durch Torpedoboote durchbrochen wtrd. Urplötzlich tauchen diese durch die undurchsichtige Wand, treffen Feststellungen über Kurs und Stärke des Gegners und verschwinden daun wieder hinter dem künstlichen Schutz. Die Mitteilungen genügen, so daß das Gros, baS ans den drei Panzerschiffen „Deutschland" „Graf Gpee" und „Admiral Scheer" besteht, seine Operationen cinrichten kann. Als die drei Panzerschiffe in Feuerreichwette des Feindes sind, dröhnt es dumpf über die See, und braune Rauchschwaden zeigen, daß Granaten die Rohre der DrtllingStiirine verlassen haben. Granate auf Granate fpelen dle Rohrschlünde auf baS Zielschiff.Lährinaen". Im Nu hat man sich auf die große Entfernung eingeschossen, und die Salven decken. Treffer auf Treffer wird erzielt, so daß die „Zähringen", also der Feind, gleichfalls eine schützende Nebelwand erzeugt und hinter ihr den Rückzug antrttt. Man steht im GlaS den Angrtss der Flieger, die grell ausblitzenden Flaks, steht die mit bloßem Auge kaum wahrnehmbaren geschickten Gesechtswendungen, das Ausschlagen und die Wirkung der Granaten. Nun nimmt unser Schiff wieder schnelle Fahrt auf. Mit äußerster Kraft fahren wir Kurs Laboe. Plötzlich steuern mehr als zwei Dutzend große und kleine Dampfer auf uns zu, voll besetzt mit Mitgliedern des NSD-Martne- bundeS, mit schaulustiger Kieler Bevölkerung und mit vielen Gästen aus allen Gauen des Reiches. Motorengeräusch läßt uns zum Himmel aufblicken. Wir sehen Flugzeug staffeln mit Schneid herandvnnern und in Richtung Laboe verschwinden. Plötzlich Rusen: Die zur Parade heran nahende Flotte wird gesichtet. Die Flotte paradiert In einer viele Kilometer langen Kette defilieren die Ein heiten der Flotte vor dem Führer, der von der „Grille" die Parade mit dem NeichskricgSmintster, Generalfcld- marschall von Blomberg, und dem Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Generaladmiral Rae der, abnimmt. Aus der „Grille" befinden sich auch der Stellvertreter des Führers, Retchsmintster Rudolf Heb, und der Reichsmjnister für BolkSaufklärung und Propaganda Dr. Goebbels. Die drei Panzerschiffe, an ihrer Spitze „Admiral Graf Gpee" mit dem Flottenchef an Bord, fahren vorüber. Mustergültig stehen die Mannschaften in weißem Zeug an Deck. Musik der Flottenkapelle weht herüber. Das Panzerschiff „Admiral Scheer", bas am Bug im Wappen das Wort „Skagerrak" führt, gleitet vorüber, bann die „Deutschland", und nach ihr die vier Kreuzer „Nürnberg", „Leipzig", „Köln" und „Königsberg". Stolz flattert die Neichskrtegsslagge mit dem Hakenkreuz von den blitzenden Schissen. Die Hcckflaggen senken sich zum Gruß, und aus den vielen Zuschauer dampfern recken sich die Arme bei jedem vorttbergleitenbcn Schiff empor. Die Artilleric-Schulbootc „Brummer" und „Bremse" sowie das Vermessungsschiff der Kriegsmarine, „Meteor", beschließen die erste Gruppe. Nun nahen die Torpedoboote, voran der „Leopard" mit seinem großen Erkennungszeichen PL. ES sind noch einige alte Boote da- zwischen, die bet der Skagerrakschlacht mit dabet waren. Wie Scherenschnitte wirken die Minensucher, deren Besatzung im Kriege mit dem Namen „Himmelfahrtskommando" bedacht wurden, eine Bezeichnung, die die Gefährlichkeit dieser Waffe kennzeichnet. Den Geleitflottillen und Speztalschisfen der Kriegsmarine, die in langer Reihe in Kiellinie vorüber ziehen, folgt eine Gruppe, die das besondere Interesse aller Zuschauer erweckt: Es ist dle junge ll-Voot-Vaffe. Hinter dem Mutterschiff „Saar" ziehen „U25" und „U26" ihre Bahn. Ihnen folgt die U-Flottille „Wedbigen". „US" trägt als besonderes Kennzeichen ein eisernes Kreuz am Turm. Unter Führung der „Ziethen" folgen dicht hinter einander die Räumboote. Den Abschluß bildet die erste Schnellbootflotttlle mit dem Mutterschiff „Tsingtau". ES sind kleine, aber sehr flinke Boote. Es war ein über- aus fesselndes Bild einer Flottenschau gewesen, wie man sie selten in einer derartigen Uebersichtlichkeit wiedererlebt. Inzwischen nimmt unser „Pfeil" Kurs auf die Kieler Förde. Fortsetzung Seile 2 Englan- tn Erwartung -es Regus „Gs -ereltet -er königlichen Marine etn Vergnügen, Satte Gelallte Höflichkeiten zu erweisen" London, SV. Mai. Die bevorstehende Ankunft des Negu» wird von der eng lischen Oeffentlichkeit mit Spannung erwartet. Im Unter haus mehren sich die Anfragen über den Charakter des Be suche«. Der Unterstaatssekretär des Foreign Office, Lord Cranborne, versicherte am Freitag einem Fragesteller, daß dem NeguS während seines nichtamtlichen Aufenthaltes angemessene Höflichkeiten und Erleichterungen gewährt werden würben. Er glaube nicht, daß Etnwendun- gen erhoben würben, wenn örtliche Verbände und Behörden dem NeguS durch Ueberretchung von Adressen und ähnlichen Kundgebungen Ehren zu erweisen gedächten. St« «»derer Abgeordneter fragt« de« Vertreter der Ab, «tralität, ob die Softe« für die Reise Halle Gesas, sie« »o« Palästina «ach Gibraltar ans einem britische« «riegöschiss a«S össeutliche« Mittel« bestritte« würde«. Lord Gtaule, bejaht« di« Frage ««b erklärte, «S bereit« der könig« »ich«« Mari«« stets «i« Berg«tige«, derarttge Hvslichkeite« -« erweise«. Abberufung des engttschen Botschafters lnRom gefordert Da« Unterbau« beschäftigte sich tn seiner Freitag- sitzung mit brr abessinischen Frag«, zu der mehrere Redner «ellung nahmen. Der oppositionelle Arbettervarteiler Arthur Henderson äußerte die Hoffnung, daß die englische Re gierung tn Genf nicht nur die Fortsetzung, sondern auch die Verschärfung der Sühnemaßnahmen unter stützen werbe. Er schlug die Abberufung des eng lischen Botschafters aus Italien vor. Weitere Möglichkeiten seien die Verhängung einer SchiffahrtSsperre sowie die Ausweisung Italiens aus dem Völkerbund ober dem BölkerbundSrat. Auch der oppositionelle Liberale Man der forderte die Abberufung des britischen Botschafters und eine Verschärfung der wirtschaftlichen Sühnemaßnahmen. Der konservative Abgeordnete Hamilton Kerr erklärte, eS sei ein Selbstbetrug, wenn man glaube, daß Italien Abessinien räumen werde. Nur militärische Gewalt könne die italie nische Arm« vom abessinischen Boden vertreiben. Welche Macht in Europa, so fragt« «r, sei jedoch bereit, -ine solche Expedition zu unternehmen? Der Unterstaatssekretär für ans- wärtige Angelegenheiten, Lord Cranborne, erwidert«, er könne keine bestimmten Mitteilungen über das machen, was die Regierung am 16. Juni tn Genf Vorschlägen werbe. * » Der Kaiser von Abessinien ist am Freitagvormtttag an Bord de« englischen Kreuzers „Laptown" in Gibraltar «ingrtrosfen. Das Kulturabkommen Das Kulturabkommen mit Ungarn ist sicherlich in der ganzen deutschen Oeffentlichkeit mit warmem Beifall aus genommen worden. Zwischen Deutschland und Ungarn war ja nicht erst eine Atmosphäre des Mißtrauens zu beseitigen, und es galt nicht, den Grund zu legen zu einer Freundschaft, die sich erst entwickeln soll, sondern das gute BerhäUntS be steht seit langem. Weder in Ungarn noch in Deutschland wird vergessen, daß man im Weltkrieg Seite an Seite focht. Die Erinnerung daran wurde wachgehalten durch die gegenseitige Teilnahme an Frontkämpsertagen; dankbar haben wir die Ehrungen empfunden, die Ungarn dem verstorbenen Reichs präsidenten Generalfeldmarschall von Hindenburg und dem greisen Gcncralseldmarschall v. Mackensen bereitete, und als anläßlich seines jetzigen Berliner Besuches der ungarische Kultusminister Dr. Homan am Ehrenmale Unter den Linde» den Kranz mit den Farben seines Landes niederlcgte, der die Aufschrift trug: „Den deutschen Helden", da war das kein bloßer Akt der Höflichkeit, sondern eine Handlung, die zeigte, daß die alte Kameradschaft weiter gepflegt werden soll. Schon alsbald nach der Machtübernahme hatte der national sozialistische Staat bekundet, welchen Wert er auf das Ein vernehmen mit Budapest legte. Das kam zum Ausdruck in einer Reihe von Besuchen, von denen hier nur an diejenige» von Göring und Kerrl in Ungarns Landeshauptstadt erinnert sei. Den Boden für das jetzt geschloffene Abkommen bereitete RcichSminister Rust bet feinem Aufenthalt in Ungarn im Oktober 1934. Anderseits weilten wiederholt ungarische Staatsmänner in Berlin, und eS ist gerade ein Jahr her — eS war am 29. Mai 1985 —, daß Ministerpräsident Göm - böS im Hinblick auf seinen Aufenthalt tn Deutschland in einer großen außenpolitischen Rede erklärte, er fühle sich soli darisch mit Oesterreich und Italien und hege Sympathie für Deutschland. Die Welt müsse das große Verdienst Deutschlands anerkennen, daß eS der Verbreitung des Bol schewismus Einhalt geboten habe. Die ungarische Politik könne man sich kaum anders vor st eilen, als daß sie die großen deutschen Kräfte immer verstehe und berücksichtige. Freilich gab und gibt eS in Ungarn auch Gegenkräfte. Das ist nicht verwunderlich in einem Lande, das fast sechs vom Hundert jüdische Einwohner besitzt, die sich besonders stark in der Hauptstadt zusammenballen, tn der auch ein großer Teil der reichgeglicderten Presse in jüdischen Händen ist. Immer aber haben wir es dankbar anerkannt, baß ins besondere die der Negierung nahestehenden Blätter, wie der „Vudapesti Hirlap", die „Függetlenssg" lbie infolge ihres billigen Preises von vier Hellern verbreitetste Zeitung) und die „Uj Magyarsäg", durchaus deutschfreundlich sind und immer wieder ein großes Verständnis für das neu« Deutschland beweisen. Das deutsch-ungarischc Kulturabkommen spricht in seinem Wortlaut für sich selbst. Die in ihm vorgesehene Pflege und Erhaltung der kulturellen und wissenschaftlichen Einrichtun gen beider Länder, die Ncuerrichtung eines Lehrstuhls für deutsche Literatur in Budapest neben den bereits bestehenden vier deutschen philosophischen Lehrstühlen an den Universi täten tn Budapest, Szeged, Debrecen und Pece, die Schaffung des ungarischen Lektorats in Leipzig werden der wetteren kulturellen Annäherung wertvolle Hilfe leisten. Die Errich tung des Leipziger Lektorats begrüßt man in Sachsen besonders, ist doch unsere engere Heimat durch manche ge schichtliche Erinnerungen mit Ungarn verknüpft, und tn der Pflege der deutsch-ungarischen Beziehungen erblickt auch die Kunststadt Dresden als Tor zum Donauraum eine Aus gabe, die ihr am Herzen liegt. Wenn in den letzten Jahren etn reger wechselseitiger Besucherstrom zwischen Deutschland und Ungarn geflossen ist, so nahm Dresden hierbei einen her vorragenden Platz ein, und auch Reisen der sächsischen Presse trugen dazu bet, das Wissen um die Schönheiten Ungarns, das Wesen des ungarischen Volkes und um die LebenSnot« Wendigkeiten der ungarischen Nation in weitere Kreise »N tragen. Ungarns Kampf um Gerechtigkeit konnte von keinem Volke mit so starker innerer Anteilnahme verfolgt werden, wie von dem deutschen, fühlten wir doch durch Versailles mit, was der Vertrag von Trianon bedeutete, der Ungarn nach allen vier Himmelsrichtungen zerstückelte. DaS soeben abgeschlossene Kulturabkommen schlägt keine neue Brücke: es verbreitert die bestehende und baut die Straße aus, die seit Jahrhunderten, ja einem Jahrtau send hinüber und herüber führt. Auch die Wirtschaft zieht diese Straße. Deutschland ist zur Zeit Uugarns größter auswärtiger Markt, insbesondere für seine landwirtschaftliche Ausfuhr, und als im Januar dieses Jahres der ungarische Handels- und VerkehrSminister Dr. v. Wtnchkler in Berlin weilte, prägte er ein Wort, das bezeichnend ist für die wirtschaftliche Verflechtung, indem er sagte, Ungarn möchte sich als eine LebcnSiniltelkammer Deutschlands betrachten. In mehr als einer Beziehung weisen auch Ungarn- außen«
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