Dresdner neueste Nachrichten : 08.02.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-02-08
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193402086
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19340208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19340208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1934
- Monat1934-02
- Tag1934-02-08
- Monat1934-02
- Jahr1934
-
1
-
2
-
3
-
4
-
5
-
6
-
7
-
8
-
9
-
10
-
11
-
12
-
13
-
14
-
15
-
16
-
17
-
18
-
19
-
20
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 08.02.1934
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Dresdner Neueste Nachrichten Anzeigenpreise: Grundpreis für die 22 mm brelie mm-Zelle Im Anzeigen«-!! 14 R.-Pf., die 79 mm brelie ww-Zelle Im Textteil toste, l,iv R.-M. - Die Ärlefgebühr für Luchsiabenanzelgen belräg« 30 R.-Pf. ausschl. porlo. - Für Einschaltung an bestimmten Tagen und -Iahen kann eine Gewähr nicht übernommen werden. mit Handels- und Industrie-Zeitung Schrlfllellung, Verlag und SauptgesMlsffelle: SreSden-A., Zerdtnandflraße 4 Bezugspreise: s-> ft-i« Zustellung durch 2,00 R.-M. —-— !— Boten Ins Haus monatlich - Postbezug für den Monat 2.00 R.-M. einschließlich 0,4ü R.-M. Postgebühren lohne Zustellungsgebühr), ttreuzbandsenoungen: Zür die Loche l.oo R.-M. GtNzelNUMMer lO Ä.-pf., außerhalb Groß-Dre-dens 15 R.'pf. Pottadresse: DreSdeN'A.1. Postfach - Fernruf: Ortsverkehr Sammelnummer 2-1601, Fernverkehr 14194,20021,27981-27083 * Telegr.: Neueste Dresden * Serllner Schrlftleltung: Vlktorlastr.ia; Fernruf: Kurfürst 9361-9366 Postscheck: Dresden 20tza - Nichtverlanate Einsendungen ohne Rückporto werden weder zurückgesandl noch oufbewahrt. - Im Falle höherer Gewalt ober Betriebsstörung haben unsre Bezieher keinen Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung des entsprechenden Entgelts Ni- 32 - 42 Jahrgang x Donnerstag, 8. Februar 1934 Re MA des Aufruhrs in Paris Blutige Straßenkä'mpse - Biele Tote und Verletzte - Neue Llnruhen heute Mittag MM Wh Polizei nn Kampf Befürchtungen für die kommende Nacht - " Paris, 7. Februar. Alle Befürchtungen, die für den Verlaus der gestrigen Nacht gehegt wurden, sind durch die Ereignisse übertroffen worden. Blutige Strastcnkämpse dauerten die ganze Nacht an und gaben der Stadt das Zeichen deö Bürgerkrieges, schon die Kammersitzung, in der Ministerpräsident Daladicr seine Negierungserklärung abgab, wurde von bisher noch nicht erlebten Tumulten begleitet- ES gelang ihm jedoch, mehrfach ein Vertrauensvotum durchznsetzen. Dann musste aber die Sitzung vor zeitig abgebrochen werden, weil drausten ans den Straften die Demonstrationen be gonnen hatten. Immer wieder wurde versucht, das Parlament zu stürmen. Mit Mühe gelang cS den Abgeordneten, bas Hauö zn verkästen, wobei einige von ihnen, darunter auch Hcrriot, angegriffen nnd verletzt wurden. Die Kämpfe wurden immer heftiger. Militär wurde da die Polizei die Lage nicht mehr beherrschen konnte, hcrangczogcn nnd griff in die Ltrafzcnschlachten ein. Bon beiden Leiten wurde ge schossen. Die Demonstranten, in der Hauptsache Anhänger der nationalistischen Berbändc, dann aber airch Kommunisten, errichteten Barrikaden, brannten AntoS an und gingen mit Messtrn gegen die Polizei vor. Auch das Marineministcrium wurde in Brand gesteckt. Die Zahl der Opfer steht noch nicht genau fest,- man rechnet mit etwa 25 bis Ist Toten nnd 1000 Bcrlctrten. Unter den Getöteten befindet sich auch eine Amerikanerin. Ministerpräsident Daladicr hat einen Ausruf ertasten, in dem er die Vorgänge dieser Nacht als bcwassncten Anschlag aus die Sicherheit des Staates bezeichnet. Alle Demonstrationen unter freiem Himmel sind verboten worden. Trofzdem rufen die Sozialisten und Kommunisten und ans der andern Seite die Nechtsvcrbände für Henle abend zn neuen Knndgcbungcn ans. ES steht daher zu erwarten, dasz sich in der kommenden Nach« der Ausruhr wiederholen wird. Neue Unruhen sind bereits heute mittag auögcbroche». Aufgeregte Menschen versammelten sich von neuem aus der Place de la Eoncorde. Sic haben eine Reihe von Autos umgcstiirzt, die vor dem Marinemlnisterinm ausgestellt waren, Der Sturm in der Kammer Telegramm unsres Korrespondenten R. Paris, 7. Februar Der grost angekündigte Kampftag nm den fran- zösischen Parlamentarismus lies» sich anfänglich sehr rnhig au. Am Morgen waren die Strasteu in Paris leer, und in de» Easös unterhielt man sich ausfallend ruhig. Gegen mittag überraschte die Negierung die Bevölkerung von Paris mit einem Ausruf zu Ruhe und Ordnung. In der Kammer selbst war Hochbetrieb. Die Tribünen waren überbesetzt, das Haus füllte sich Rücktritt Oaladiers vxv. Paris, 7. Februar. sDurch Funkspruch) Ministerpräsident Daladicr hat den Gcsamtriick- tritt der französischen Negierung bckanntgegcbcn. Er wird damit begründet, das, man weiteres Nlutvcr- giesten vermeiden wolle. Zur Zeit befindet sich Dala- dier beim Präsidenten der Republik, dem er die De mission dcS Kabinetts überbringt. ' zur festgesetzten Stunde sehr schnell. Und der Tag sollte schlimmer werden, als die schli m m st en Befürcht» n gen a n n a h m c u. Ein solches Geschrei, einen solchen Tumult, ein solches Durcheinander hat das Palais Bourbon vielleicht noch nie erlebt. Ministerpräsident Nakadter bestieg sofort zur Ver lesung der Regierungserklärung die Tribüne Aber schon nach den ersten Worten hob der w n st e st e Lärm an. Gebrüll der Rechten, Beifall auf der Linken nnd der Mitte. Bald setzt auch das Konzert der Pultdeckel ein, die .Kvmmuuisten beginnen mit kanten Kundgebungen. Einige Sozialisten drängen nach vorn. Es kommt zn H a n d g r c i s l i ch k e i t c u. Der Präsident des Hauses setzt einen Zulindcr aus, und damit ist die kaum begonnene Sitzung unter brochen. Nach kurzer Pause verliest Daladicr daun seine Negierungserklärnng. Diese ist ganz ans die Innenpolitik eingestellt. Es heisst in der Erklärung u. a.: Seit einem Monat hat der Skandal, der aus der Assaire Stavis kl) entstanden ist, die Arbeit der Kammer gelähmt, die Parteien gegcneiu- andcrgcstellt, das Land demoralisiert und den Gegnern der Regierung Gelegenheit gegeben, Angriffe wieder anfzunehmcn, die die Wachsamkeit der Republikaner in der Vergangenheit zunichte machte. Wir kommen anö dieser Atmosphäre, in der man nicht atmen kann, nur heraus, w enn wir in i t M ut und Energie volle Klarheit schaffen. Gegenüber dem un- xuhigen und zwiespältigen Europa bestätigen wir aufs neue Friedens- und SichcrhcitSwillen Frankreichs, dessen gesamte Politik sich in felgende zivei Begriffe zu- sammcnsassen lässt: Internationale Zusammenarbeit nnd nationale Verteidigung, Trcnc gegenüber vcm Völkerbund und nnscrn erprobten Freundschaften. Der Friede ist ein Ideal. ES genügt nicht, dieses Ideal nur zn wünschen, sondern man must cs in ehr licher Arbeit verwirklichen. Zn diesem Werk ist eine Mehrheit erforderlich. In schwierigen Zeiten haben unsre grasten Vorfahren die Energie besessen, die demokratischen Ideale anfrechtznerhaltcn. Heute müssen die vereinigten Republikaner ihrem Beispiel folgen, wenn sic das Gcdcihen eines der wenigen freiheitlich regierten Länder, die noch in der Welt übriggeblieben sind, sichern wollen. An Ihre Einigkeit appellieren wir im Interesse des Vaterlandes. — lieber den Antrag deö Ministerpräsidenten Daladicr, dast nur drei von ihm benannte Vertreter der Oppo sition sprechen sollten, kommt cS zu den schärfste» Auseinandersetzungen. Die Rechte geht zum Angriff vor nnd spricht von einer Hierarchie im Parlament. Nach tollem Durcheinander wird schlicsstich abgcstimmt. Tie Linke stimmt für Taladier, nnd die Regierung erhält in dieser Frage also ein Vertrauensvotum mit 300 gegen 217 Stimmen. Die Rechte greift aber weiter an. Tann fällt Leon Blum ein. Er macht den Vorschlag, die Opposition solle zwar nur mit drei Leuten vertreten sei», aber sie solle ihre Redner selbst wählen dürfen. Tie Rechte applau diert sehr stark. Daladicr ist entsetzt. Seine Be schwörungen nützen nichts. Da bricht Taladier das Spiel ganz ab. Er beruft sich aus seine Verantwortung, die er gegenüber dem Volk habe, nnd lehnt nun alle Interpella tionen ohne Unterschied ab und verlangt, sofort über die Vertrauensfrage abznstimmcn. Tardicn stürmt auf die Tribüne. Er will spreche». Aber zehn Minuten lang kommt er durch das Geschrei der Linken und den Beifall der Rechten nicht zu Wort. Die Kommunisten beginnen laut die Internationale zu singen. Die andern Abgeordneten erwidern mit der Marseillaise. Der Präsident des Hauses bricht die Sitzung erneut ab. Tardieu kommt später auch nur sehr schwer zu Wort. Zwischenrufe wie „Abcntcurcr" nnd „Provokateur" lassen nicht nach. In Zwischen rufen nnd Geschrei geht alles unter. Aber schlicsstich wird der Antrag Taladicrs aus sofortigen Schlnst der Debatte mit 302 gegen 201 Stimme» durchgebracht. Man beginnt nun, über den wcitergchcndcn Antrag auf Zurückweisung sämtlicher Interpellationen über Adolf Silier an die Slndenlen Oas neue deutsche Studentenrecht verkündet Bericht unsrer Berliner Redaktion r». Berlin, 7. Februar Die Verkündung dcS dcntschc» Ttudentcnrechts, die hcnte mittag im graste» Saal der Berliner Phil harmonie vor sich ging, gestaltete sich dnrch die ein leitende Rede des Reichskanzlers Adolf Hitler zu einer machtvollen Kundgebung, Tausende umsäumten die Straf,en, als kurz vor 12 Uhr mittags die Stürme des Nationalsozialistischen StndcntenbundcS und die Korporationen mit ihren Hakcnkrcuzbanncrn und Fahnen zur Philharmonie zogen. Als Adolf Hitler im osfencn Auto erschien, wurde er jubelnd bcgrüszt. Der weite Halleusaal der Philharmonie war mit Lorbeer, Tanncngrün, Blumen und einem ricscngrostcn Hakcnkrcuzbanncr geschmückt. In den vorderen Reihen des grostcn Parketts sahen Vizekanzler v. Pape n und die Rcichsminister vr. Frick, Dr. Goebbels, v. Blomberg, Darre und v. E l tz - R ii b c n a ch, ferner Ministerpräsident Goering und Kultus minister R u st, die Vertreter der Länder, der Rcichö- kulturkammcr, der Rcichsbischos Müller, die Ber liner Hochschulrektoren und -dckane, die Ver treter der Reichswehr. Auch die Stäbe der Zeder soll Oie nationalsozialisM Der Ncichskanzlcr hat bekanntlich durch Ver fügung vom 3. Mai 1033 die Nationalsozialistische Volkowohlsahrt alS führende nnd zuständige partei amtliche Organisation siir das gesamte Gebiet der Wohlfahrtopslcgc und Fürsorge im Deutschen Reich bestimmt. Gleichzeitig ist der NS.-Volkowohlsahrt die Führung in der Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlsahrtspslcgc übertragen worden. Wie aus allen Gebieten deö öffentlichen LcbcnS ist cs auch in der Wohlfahrtspflege und Fürsorge notwendig, dast nationalsozialistisches Denken nnd Wollen stärksten Anödrnck finden. Ihre Hauptaufgabe sicht die NL.-Volkswohlsahrt darin, an sich ge sunden M enIch e n, die dnrch besondere Umstände in Not gerätst sind, zu Helse» nnd sie als crwcrbs- tückstig in den Kreis der Volksgenossen znriickzu- siihren. Sie will vorbeugend wirken, um Lebens wichtiges z» festigen, nicht aber Lcbenöuuwichtigcs künstlich am Leben zn erhalten. Sie wird ihre Sorg falt den werdenden Müttern, den Schwan geren und Säuglingen, wie auch der Hera u- wach senden gcsährdctcn Jugend sowie allen Hilfsbedürftigen widmen, die nach dem nationalsozialistischen Ltaatögcdanken siir de» Ausbau des Staates wertvoll und unentbehrlich sind. LA.» und LS.-Gruppen der Rcichshauptstabt sowie die des Stahlhelms waren zugegen. Die Uniformen des neuen Deutschland waren vor herrschend in de» Reihen der Ltudcntenschast. Hier äusterte sich die innige Verbundenheit des neuen Staates mit der akademischen Ingend. Als Adolf Hitler den weiten Saal be trat, wurde er stürmisch bcgriistt. In einer Rede an die Studenten gab er das Geleitwort zu Verkündung des neuen Studentcnrcchtcö, das das Fundament für ihre menschliche und moralische, wissenschaftliche und persönliche Arbeit und Entwicklung bedeutet. WaS Generationen von deutschen Studenten erstrebt haben, Einigkeit in den eigenen Reihen, Verbundenheit mit allen Schichten und Ancrkcunng des junge» Wollens durch Staat nnd Volk, das ist hier in dieser Stunde Wirklichkeit geworden. Nachdem der Führer gesprochen hatte, verkündete Neichsinncnminister vr. Frick die neue Bcrsaffntzg, Ein ausführlicher Bericht über die Reden Adolf Hitlers und I)r. Frick und den Inhalt des Studenten rechtes befindet sich auf Seite 3, Mitarbeiten e Volkswohlfahrt wirbt Grostc Ausgaben — eine der grösttcn war nnd ist das Wintcrhilsöwcrk, das hauptsächlich von der NS.» Volkswohlfahrt getragen wird — stehen bevor. Zu ihrer Lösung bedarf cS der tatkrästigcn Mitarbeit aller Volksgenossen, denen daS Gemeinwohl der Nation am Herze» liegt. Wer noch nicht der NZ -VolkSwohlfahrt alS Mit glied angchört, hole seine Anmeldung »»gesäumt nach. Ausgenommen wird jeder deutsche Mann und jede dcntschc Frau, die daS 18. Lebensjahr vollendet habe», unbescholten sind und über deren rcin arische Ab stammung kein Zweifel besteh,. Der Mitgliedcrbcitrag beträgt monatlich mindestens 1 M., siir eingeschriebene Mitglieder der NSDAP, monatlich 5,0 Pf. Bei allen Ausnahmen wird ein einmaliges Eintrittsgeld von SO Pf. erhoben. Die Meldung ist bei der nächsten OrtSgruppcu- siihrung der NL.-Volkswohlsahrt, in de» Groststädtcn bei der Krcissiihrnng, deren Litz von allen Partei dienststellen zu crsahrcn ist, anznbringen. Dresden, S. Februar 1831. Der Ncichöstatthaltcr in Sachsen sgez.) Marti» Mutschmann. Der Landcswalter der NL.-Volkswohlsahrt sgez.) Büttner. die neue Negierung nnd die damit zusammenhängende Vertrauensfrage abznstimmcn. Ergebnis: 220 Stim men gegen 300 für Taladier. Er hat also sein Vertrauensvotum. Inzwischen aber tobt drausten auf den Strastcn der Aufruhr. Die Schlacht in den Straßen Während der Kainmersitzniig schon begannen drausten die Aufmärsche, begannen die Demonstra tionen. Das ParlamentSgcbände selbst wurde be droht, nnd schnell mussten polizeiliche Verstärkungen herangeholt werden. Tic Kammer wurde überstürzt geschlossen. Um 20,30 Uhr wurden zur Beruhigung der drausten brüllenden Menge plötzlich alle Lichter lm Kammcrgebände anSgelöscht. Telcphonverbin- dungen anoländischcr Journalisten wurden einfach abgcschnitten. Tie schweren Eisentore des Palais Bourbon sielen krachend ins Schlost. Unter den Abgeordnete» herrschte verzweifelte Stimmung. Sic muhten gewärtig sein, dast die Menge, die bereits einmal den Polizcikordon auf der Eoncorbc-Briickc durchbrochen hatte, erneut vordrang und das Abgeordnetenhaus stürmte. Vom Fenster ans sah man, wie jenseits des Flusses ans der Place de la Eoncorde Automobile nnd Omni busse brannten. Berittene Garde ritt durch die Menge nnd verteilte Säbel- nnd Knüppelhiebe rechts und links, jedoch war die Menge nicht abzudrängcn, und immer wieder versuchte sie, das Parlaments gebäude zu stürmen. Endlich war cs möglich, das Haus zu verlassen. Tnrch zwei NebcnauSgänge drängten sich Abgeordnete, Journalisten aller Sprachen und Parlamcntsdiencr hinaus. Ter Heimweg war für alle gleich gefährlich. Mehrere Abgeordnete wurden angegriffen und verletzt. Herriot wurde von einer Gruppe Manifestanten erkannt, sofort umringt «ud mit Fausthieben und Fusttrittcn bearbeitet. Erst einige Augenblicke später konnte er von Polizei- beamten befreit werden. Tie Znsammcnstöste zwischen der Polizei und den Demonstranten wurden überall von Minute zu Minute heftiger. Vor allem hatten sich die Anhänger der Action Franeaise auf csnen grostcn Kamps vorbereitet. An langen Stäben hatten sie , Rasiermesser angebunden womit sie den Pferden der Republikanischen Gards schwere Schnittwunden bcibrachtcn nnd die Fesseln diirchschnittc n. Auch führten sic kleine Sanbsäcke mit, woraus sic den Pferden Sand in die Augen streuten. Aus der Place de la Eoncorde begann der .Kampf, nnd er blieb dort bis zum Schlnst auch am heftigsten. Hier wurden auch zuerst Omnibusse in Brand gesteckt. Schliesslich gingen an vielen Stellen des Stadtzentrums groste Omnibusse in Flammen auf. Tie Zeitnngs- und Blumcnkioske auf -en Boulevards wurden nmgcworsen nnd in Brand ge steckt. Die nnierirdischen Gasleitungen auf dem Platz wurden anfgerisscn, und die daraus hcrvorströmenüen Gase stiegen in Flammen auf und zeichneten schaurige Lichter an den nächtlichen Himmel. Obwohl die Regie rung zu Mittag noch feierlich erklärt hatte, ein Ein-
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- No fulltext in gridpage mode.
- Show single page
- Rotate Left Rotate Right Reset Rotation
- Zoom In Zoom Out Fullscreen Mode