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Dresdner neueste Nachrichten : 04.03.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-03-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193703047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19370304
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19370304
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-03
- Tag1937-03-04
- Monat1937-03
- Jahr1937
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 04.03.1937
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Donnerstag, 4. März 4937 45. Jahrgang ÄNiietaeNVrette' Grundpreis: ble Ispaltlge mm-Zelle lm An« —2—- - — ,eigenIeil14Rpf.,GteNengesucheunbprl»ate Famlllenanzelgen sRpf., die 79 mwbrelle mm-Zelle Im TextteIll,iaRM. . Nachlaß nach Malstoffel I ober Mcngensiaffel v. Lrlefgeböhr für Ziffer« vchrlstleilvng, Verlag and öavplgeschWstellt: DreSden-A^ Aerdlnandfiraße 4 onzeig«» z» Rpf. auMi. porto. Zur Z-n ist Anzeigenpreisliste Nr. - ganig. pofianschrifl: SreSden-A.l. Postfach - Fernruf: Orttvettehr Sammelnummer 24601, Fernvettehr 27981-27983 * relegr.: neueste Dresden * Verllner Schriftleitung: Berlin W.3S, vittoriastr.4«,- Fernruf: Kurfürst9361-9366 Postscheck: Dresden AKW — Nichtverlangte Einsendungen ohne Rückporto werden weder >urückgesandt noch aufbewahrt. — Zm Aalte höherer Gewalt oder Äetrlebsstörung haben unsre Äezleher keinen Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung des entsprechenden Entgelts Dresdner Neueste Nachrichten 2,o»M». mit Handels- und Industrie.Zeitung ' Halbmonatl.iMRM.Postbezugmonatl.2MRM.eInschl.4SRpf.Postgeblihren VH« lohne Zustestungsgebühr). Kreuzbandsendungen: Für die Woche 1,00 AM. Einzelnummer 10 Äpf., außerhalb Sroß-Dresd-N« IS Rpf. 7lr. 53 KommumMche Mon für Äordasnka enHM Der Reichsjugen-führer zur Zungvolkwerbung — Be-euiung -er Beschlüsse -es Faschistischen Großrates — Neuer Erlaß Austs Aufschlußreiche Funde in Malaga Flugzettel zur „Befreiung Marokkos" von -en nationalen Truppen aufgefunden X Paris, S. März. (Durch Funkspruchj Wie der „Figaro" aus Sevilla meldet, haben die nationalen Truppen unter dem in Malaga und an der Küste bei Malaga von den Bolschewisten zurück- gelassenen Gepäck zahlreiche, zum Teil in russischer Sprache abgcsaßte Dokumente aesundcn. Unter diesen Schriftstücken befinden sich Pläne und Klugzcttcl in Arabisch, Spanisch und Französisch, in denen „zur Be- srcinng Marokkos" ausgcrusen wird. Die Flugzcttcl und Broschüren waren zum Teil mit Bildern ver sehen. Die nationalen Behörden sind der Ansicht, das; cö sich um eine geplante großangclegte kommunistische Propagandaaktion sür Französisch-Marokko und ganz Nordafrika handelt; grosie Landkarten der ge samten nordasrikanischcn Küste bis hi» zur libyschen Külte kennzeichne» die Ausdehnung dieses Planes. Aeformplärre für Tunis X Paris, 8. Mär, Der Unterstaatssekretär im Außenministerium, Vis not, der zur Zeit eine Studienreise nach Tunis durchsührt, hielt am Montag im Nundsunk von Tunis eine längere Rede über beabsichtigte Reformen. Er wies daraus hin, das; zunächst eine politische Reform bnrchgcsührt werden müsse. Der Mittclmcerauöschnß der französischen Regierung habe sich bereits mit der Vervollkommnung des Großen Rates und der korpo rativen Kammern, mit der Reform der örtliche» Ver tretungen und der Ausdehnung ihrer Befugnisse so wie mit der Beschaffung eines beratenden Ausschusses sür die Gesetzgebung und einer Kontrollstelle sür die Durchführung des Haushalts befaßt. Die unmittel bare Beteiligung der tunesischen Bcvöl- kerung am ösfcntlichcn Leben erfordere eine weiter gehende Verbreitung des allgemeinen Unterrichts. Eine V c r w a l t u n g S r c f o r m müsse ebenfalls bnrchgcsührt und einige zum Teil sehr schwere Miß bräuche beseitigt werden. In dem Zusammenhang erwähnte Unterstaats sekretär Viöuot, daß demnächst zwei französische Be amte ernannt würden, die sämtliche Verträge deö tunesischen Staates mit den Gesellschaften und Pächtern der französischen Einrichtungen zu überprüfen und Mißbräuche anSznschaltcn hätten. DaS im Mittel punkt sichende Problem sei die Seßhaft m a ch u n g der zur Zeit in sehr dürftigen LcbcnSverhältnisscn lebenden Bevölkerung. Zum Schluß wandte sich Viönot noch besonders an die Bevölkerung von Tunis. Das P r c st i g c F r a n k- reichs stehe in Tunis ans dem Spiel! ES liege an den Franzosen, es zusammen mit ihrer Regierung zu wahren. Bolschewistische Gistgasfabrik von nationalen Fliegern zerstört X Salamanca, 8. März. (Durch Fuukspruch) Der gestrige Heeresbericht des Oberste» Befehls habers iu Salamanda meldet, -aß die nationalen Flie ger -leset Tage ein katalanisches Elektrizi tätswerk, daS den bolschewistischen Wasscnfabrikcn Strom lieferte, sowie die Flitfabrik in Tarragona, die fetzt au Stelle dcS bekannten JnsektcuvcrtilguugS- mittels Giftgase hcrstellt, bombardiert und zerstört hätten. Oer englische Mannehaushatt Erhöhung gegen das Vorjahr um LSS Millionen Mark X London, 8. März. (Durch Funkspruch) Der Voranschlag für die englische Marine im Haushaltsjahr 1937/88 wurde am Mittwochvormittag bckanntgcgcbcn. Nach der amtlichen Mitteilung be läuft sich die sür das Marinebauprogramm vor« gesehene Gesamtsumme aus rund 195 Millionen Pfund Sterling (1,2 Milliarden Marks, waS gegen das Jahr 1938 eine Erhöhung um 23„8 Millionen Pfund Sterling setwa 285 Millionen Marks bedeutet. Von der Gesamtsumme werden 27 Millionen Pfund Sterling (etwa 32V Millionen Mark) aus dem Konso- libierungsfondS genommen. Diese Summe wird also nicht zur Schuldcutilguug verwandt werden. Dem Haushaltsvoranschlag ist ein Begleitschreiben deS Ersten LordS der Admiralität bcigcgebcn, in dem darauf hlngcwtesen wird, das; Mchranforberungen vor allem sür Neubauten und Ausrüstung verwandt werben, und zwar in einer Höhe von rund 14 Millionen Pfund (17V Millionen Mark). Ein Be trag von etwa 9 Millionen Pfund (11N Millionen Marks ist zur Instandhaltung der Flotte einschließlich der Modernisierung, der Vermehrung der personellen Aufgaben und der Ausfüllung der Materialreservcn vorgesehen. Ferner sind rund 14 Million Pfund Sterling für zusätzliche Luftstreitkrästc angcsetzt. DaS neue Programm sicht bekanntlich vor: Drei Schlachtschiffe (Köuig- Gcorg-V.-Typ), zwei Flugzcngmuttcrschisse, fünf Kreuzer von 8000, zwei Kreuzer von 53VV Tonnen, 10 Zerstörer (ck-Typ), sieben U-Boote (Patronillcntyp), drei Begleitschiffe, vier Minenleger, drei Küsteu- patrouillcnschisfe, ein Zerstörerdepotschiss, ein U-Boot- Tepotschiss und verschiedene andre kleinere Schiffe und Boote. Die Pcrsonalstärke der Flotte soll 112 000 Mann betragen, also gegenüber 1030 um 10 804 Mann erhöht werde». AnS dem Begleitschreiben geht weiter hervor, daß die Bestimmungen des Londoner Abkommens von 1030 hinsichtlich der qualitativen Beschränkung beim Bau der vorgesehenen Schisse berücksichtigt wer den. Da die Flottcnabkommcn von Washington und London von 1030 am 31. Dezember 1030 abgelausen sind, besteht keine quantitative Beschränkung mehr im Flottenbau. Aun-sunlwahlen in Frankreich X Paris, 3. März. (Durch Funkspruch) In Frankreich haben die Wahle n für den Ver- waltungSrat des staatlichen s r a n z ö s i s ch c n N u n d- funks stattgefunbcn, bei denen jeder Besitzer eines Rundfunkgerätes, der die Rundfunkgebühr für 1037 gezahlt hat, wahlberechtigt war. Ebenso wie bei den ParlamcntSwahlcn standen sich zwei Blocks gegenüber, auf der einen Sette die Linkögruppen, die eine „VolkSsront"-Ltste unter dem Namen „Radio Libertü" ausgestellt hatten, und auf der andern Sette die NechtSopposttton mit ihrer Liste „Radio Famili e". Diese Liste hat bis jetzt nun überall die Mehrheit erhalte»; das bisher vorliegende Teil ergebnis von Paris verzeichnet 200 000 Stimmen für Radio Familie gegenüber 100 000 Stimmen für die BolkSfrontliste, der Rundfunksendebereich Nord zählt 188272 Stimmen für Radio Familie gegv« 180140 Mimmen für „Radio' FrethE. Besonders interessant ist das Ergebnis ln Straßburg, wo „Radio Familie" 82141 Stimmen auf sich vereinigen konnte, während die Liste der „Radio Freiheit" nur 83 038 Stimmen erzielte. Der Mnlsterrat gegen Daladlers Vorlage Telegramm unsres Korrespondenten ». Paris, 8. März Der gestrige Mintsterrat hat eine Ueber- raschung gebracht. ES ist dem Minister für die natio nale Verteidigung, Data vier, nicht gelungen, feine beiden Vorlogen über die sportliche Verpflicht«» ; der Jugend bis zum 18. Lebensjahr und die vor militärische Ausbildung der 18- bis 20jährigen durchzubringen, denn die sozialistischen Minister waren von diesen Vorlagen wenig erbaut. Trotzdem glaubt man in -er Umgebung DaladierS, daß beim nächsten Mtnisterrat die Vorlage durchsetze« rqtrtz,. DeuWand und die Tschechoslowakei Der tschechische Außenminister Dr. Krvfta hat am Dienstag iu den Anbenausschiissen der beiden Prager Kammern den diplomatischen Hori zont vom tschechischen Standpunkt aus abgelenchtct. Er ist dabei zu bemerkenswert o p t i in i st i s ch c n Er gebnissen gekommen und hat seinen Zuhörern erklärt, eine nüchterne Betrachtung des heutige» Standes der internationalen Beziehungen „gestatte einen beruhi genden Ausblick in die Zuknust". Er wies die sich häufenden Nachrichten über die Riste und Sprünge in der Kleinen Entente zurück und erklärte, dieser Staatenbnnd habe nach wie vor eine starke nud kräs- tigc Grundlage. Aber auch die Beziehungen zu Polen und Ungarn hätten sich gefestigt. Als Grundpfeiler der tschechischen Außenpolitik bezeichnete er das Ver hältnis zu Frankreich und unterstrich, daß seit jeher daS besonders charakteristische Merkmal tschechi scher Außenpolitik die Treue zu den Verbündeten und zu den Verträgen gewesen sei. Der Vertrag mit der Sowjetunion trägt nach seinen Ausführun gen lediglich „Vcrteidigungscharakter", und er könne „keinerlei Gefahr sür die geistige und sittliche Gesund heit dcS tschechischen Volkes in dem Ausbau der kultu rellen Beziehungen zwischen Prag und Moskau sehen". Hierüber ist man, wie bekannt, sogar in großen Teilen der tschechischen Negicrungskoalilion andrer Meinung, wenn diese Meinung bisher auch lediglich sich in der Prcssekritik äußerte. Ein Blick in die Prager Zei tungen oder in die Spiclplänc der Prager Theater oder Kinos zeigt jedermann mit genügender Deutlich keit, daß die Darstellung Krostas in keiner Weise mit der Wirklichkeit übercinstinimt. Krosta ist dann ans daS Verhältnis zum Deutschen R e i ch eingegangcu nud hat daraus hin- gcwicscn, die offiziellen Beziehungen beider Län der seien gut. Er erwähnte die befriedigende Lösung der Wirtschaftsbeziehungen durch daS Abkommen vom 11. Februar 1037, das beiden Partnern wesentliche Besserung gebracht habe, und unterstrich besonders, in diesem Abkommen könne man gewiß «den Beweis des guten Willens Deutschlands erblicken", wobei er nochmals besonders ans die Friedcuserklärnng dcS deutschen Reichskanzlers bei der Zusammenkunft ehe maliger Frontkämpfer in Berlin hinwies. * Deutschland hat keinerlei Absicht, die Tschechoslowakei zu „verschlingen". ES ist erfreulich, das; dies vor kurzem endlich auch ein mal von autoritativer Prager Seite fcstgcstcllt wurde. Deutschland will den Tschechen nichts nehmen, waS ihnen gehört. Der deutschen Außenpolitik ist jeder srcmdcs Volkstum vergewaltigende Imperialismus weltenfern. Ja die Lehre des Nationalsozialismus schließt einen solchen Imperialismus von vornherein aus. Der Nationalsozialismus steht aus dem Stand punkt, daß jedes Volkstum sich gemäß den ihm inne wohnenden Gesetzen frei entwickeln und gleichberechtigt neben allen andern Volkötümern leben und arbeiten soll. Vom deutschen Standpunkt ans interessierte uns, soweit die Tschechoslowakei in Frage kommt, zweierlei: erstens ein s r e » n d n a ch ba r l i ch c s Verhältnis zum tschechische« Staat uiid zweitens eine geachtete, würdige und gleichberech tigte Stellung des Deutschtums inner halb der tschechoslowakischen Staats grenzen. DaS sind die Ausgangspunkte jedes deutsch-tschechoslowakischen Gesprächs. WaS den ersten Punkt betrifft, so hat die Tschecho slowakei ihre Politik — das wurde ja von Herrn Krosta auch ausdrücklich noch einmal unterstrichen — bisher einzig und allein nach Parts und in letzter Zeit nach Moskau orientiert. Die Tschechoslowakei war der Staat, der am stärksten an dem durch baö Versailler Zwangsdiktat geschaffenen Zustand in Europa scst- haltcu und in diesem 8tatn<; »no die einzige Garantie sür den Bestand seines Staatswesens erblicke» zu müssen glaubte. Die Tschechoslowakei hat sich also da mit in eine Front gegen Deutschland cinge- rciht und, soweit das Bündnis mit Moskau in Frage kommt, auch In eine Front gegen den Bestand der gesamten abendländischen Kultur nud Gesellschafts ordnung. Prag hat seit 1010 stets den Weg in die Hauptstädte und In die Kreise gesunden, die gegen Deutschland eingestellt waren. In letzter Zeit sucht es mit besonderer Beflissenheit den Weg nach London. Aber die Straße nach Berlin, den Weg nach Deutsch land, mit dem eS so lange gemeinsame Grenzen hat und das aus keiner banerhasten politischen und wirt schaftlichen Ordnung Mitteleuropas herausgedacht wer den kann, hat cs bisher noch nicht gesunden. Und alle korrekten Verbeugungen in der Berliner Richtung helfen diesem auch vom deutschen Standpunkt aus Genau so wie man in Prag außenpolitisch stets um Deutschland hernmgegaugcn ist, genau so hat man i n u c n p o l i t i s ch gegen daS Deutschtum im tschechoslowakischen Staat seit 1910 regiert. In letzter Zeit konnte man in maßgebenden tschechische» RrgieruugSkrcisen so etwas wie eine beginnende Be sinnung bemerken. Mau schien die Gefahren zu er kennen, die eine weitere Hinausschiebung der Lösung der sndctcudentschen Frage mit sich brachte. Denn ohne die Lösung dieser Frage ist eine Konsolidierung der Tschechoslowakei gar nicht möglich. Zwar bemüht man sich von Prag aus ganz besonders in Westeuropa, die Tschechoslowakei als eine in sich gcsestiglc, starke und sichere demokratische Insel in Mitteleuropa hiu- zustellen, aber hinter den lauten, der Propaganda ge widmeten Tönen pcrnimiut man einen Unterton von Singst und Sorge. Man weis; auf dem Hradschin nur allzu gut, daß der bisherige innenpolitische Zustand der Tschechoslowakei mit einer Konsolidierung nicht daS geringste zu tun hat. Deswegen hat man endlich die Frage des zukünftigen Verhältnisses zwischen Tschechen und Sudelcndentschen nun auch offiziell ge stellt, nachdem man lange genug den Kops in den Sand gesteckt hatte. * Der Ministerpräsident Hodscha hat im Gespräch mit einen« englischen Journalisten osfcn zugegeben, daß bisher in der Behandlung der Min derheiten Fehler gemacht worden sintz» die nunmehr wicdcrgntgemacht werden sollen. Diese Bemerkung ist natürlich in erster Linie sür englische Leser bestimmt und soll den Eindruck erwecken, daß die Prager Regierung zwar — die Tatsachen sprechen allzusehr gegen sic — bisher manches falsch gemacht habe, nun aber ans dem besten Wege sei, alles wie-cr- gtttzumachcn. Tie Worte dienen also der Propaganda sür das von der tschechischen Regierung nach den Ver handlungen mit aktivistischen deutschen Regierungs parteien fcstgcstcllte neue Minderheitenprogramm. Tie'eü neue Programm ist, wie unsre Leier wissen, von der überwältigenden Mehrheit der Sndetcndcnt- schcn als unbefriedigend abgclchnt worden. Mit einigen Verbesserungen der Verwaltung-- praxis ist jene „Wiedergutmachung", von der Hodscha spricht, nicht.)» erzielen. Wenn man auch den guten Willen der obersten Behörden nicht in Zweifel ziehen will, so liegt die Durchführung solcher Verwal- tungsmaßnahmen schließlich bei den unteren und untersten Verwaltungsbehörden, die seit Jahren ans den Kamps gegen alles Tcntschc geradezu dressiert worden sind und in deren Loyalität kaum ein Sude lendeutscher irgendwelches Vertrauen hat. Es ist, wie der Ministerpräsident ja selbst zngab, den Deutschen in der Tschechoslowakei viel Unrecht geschehen. Sie wurden systematisch znrückgcdrüngt. Ihre Stellung wurde politisch und wirtschaftlich untergraben. Die ser so geschaffene Zu st and kann keineö- salls Ausgangspunkt einer Neurege lung sein. Ein schlechtes Gewohnheitsrecht muß aufgehoben und der natürliche und vertragliche Rcchtszustand wicdcrhergestellt werden. Das heißt, mau muß neue Voraussetzungen zur Eingliederung der Lttdctendcutschcn in -en tschechischen Staat schaffen. Nicht Aendcrung der Verwaltungspraxis, sondern eine neue Gesetzgebung tut not. * Konrad Henlein hat am vergangenen Sonn tag in Aussig de» Weg dazu gewiesen. ES gibt, wie er aussührte, „kein göttliches Gesetz, das die Herrschaft dcS tschechischen Volkes über die Ludetcudcutschen be gründen würde". Und deswegen verlangte er, das; daS Recht ans völkische Selbstverwaltung denSudctcn- dcutschcn nicht länger vorcnthalten und daß das seit 1919 zugcsügtc Unrecht wieder gut gemacht wird. Die Anerkennung dieses Rechtes aus Selbstver waltung und die unbedingte Sicherung der s n d c t e n d e n t s ch e n V o l k S t u in S g r c n z e steht nach Henlein in keinerlei Widerspruch zur Ein heitlichkeit deö Staates. Sic berührt die Souveräni tät des Staates und seiner Grenzen nicht. Herr Krosta hat sich in seiner Rede über die Minder heitenfrage völlig ansgcschwicgcn. Tic Ausnahme der Rede Henleins in der tschechischen Presse aber ist denk bar entmutigend. „CcSke Slovo" wagt zu behaupten, „die Politik HenleinS treibe Europa in einen Krieg", und „Narodni Listy" nennt Henlein sogar den „Erzfeind des tschechischen Staates". Mit diesem Geist ist keine Diskussion möglich. Herr Krosta aber schweigt. Dafür hat er um so mehr über die angebliche deutsche Pressekampagne gegen die Tschechoslowakei zu lagen. Ein Blick in die deutsch und tschechisch gcschriebe- neu Prager Zeitungen zeigt, daß man doch wohl zu- nächst einmal im eigenen Haus Ordnung schassen sollte, bevor man sich um die Zustände im Haus des Nach« -kumTümmut, LempjoE VEinLkMMgLeit «ntz
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