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Dresdner neueste Nachrichten : 27.07.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-07-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193707278
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19370727
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19370727
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-07
- Tag1937-07-27
- Monat1937-07
- Jahr1937
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 27.07.1937
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Dienstag, 27. Juli 1937 4S. Jahrgang Anreiaenvreite' GrundpeelS: dle tspaltige wm-Zelle Im An- 2—» L !__! ,e,gknt«il1»Npf.,St-Nengesucheundprivat, Aamilienanzelgen SNpf., die !9 mm breite mw-Zeile im Text! eil l,l» AM. Nachlaß nach Malstaffel I ober Mengenstaffel v. Lrlefgeblihr für Ziffer, anzeigen 30 Apf. aueschl- Porto. Zur Zeit Ist Anzeigenpreisliste Nr. 7 gültig. Nr. 173 Dresdner Neneste Nachrichten L--EM- NLSL« 2,oo«M mit Handels« und InduKrie«Zeitung HalbmonaN.l,00IrM.postbe,ugmonast.2,00NM.rlnschl.4ZNpf,Postgebühren (hierzu büApf. Zuflellungsgeb.) Nreuzbandsend.: Für ble Woche 1,<X> NM. Einzelnummer 10 Rpf., au-.rhal» Grob.Drüben« 15 M Schristleitung. Verlag und Sauplgeskdüfisstküe: Vre-dkN'A. 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(Durch Fuukspruch. — Ost- asiendlenst des DRB.j Bor dem japanischen Reichstag gab Ministerpräsi dent Fürst Konoe seine mit großer Spannung er wartete Negiernngserklärnng ab, in der er zunächst sein Bedauern über die neue Krise der japanisch- chinestschen Beziehungen auSdrtickre. Die japanische Regierung habe wichtige Entscheidungen zu tresscn gehabt und noch zu tresse«. Die Entsendung japani scher Truppen ersolge lediglich im Sinne der Erhal tung des ostastatische« Friedens. Es sei zu hassen, daß Besonnenheit und Selbstdisziplin aus chinesischer Seite eine grundsätzliche Lösung aller zwischen den beiden Ländern schwebenden Fragen baldigst ermöglichten. Ilrästigung der Landesverteidigung bei gleichzeiti ger Entwicklung der Wirtschaftskräfte Japans stellten die wichtigste« Programmpuukte seiner Regierung dar. Die Notwendigkeit durchgreisendrr Reformen lengne er nicht. Ihre Durchführung müsse aber zu nächst auf spätere Zeiten verschoben werden. Im wetteren Berkaus der Sitzung gab , Außenminister Hirota «inen Ueberbltck über die Beziehungen Japan» zu den übrigen Mächten. Der Minister führte in seiner Rede u. a. ans: Eines der vornehmsten Ziele der nationalen Politik Japans ist die Sicherung unsrer Stellung als einer sestbcgründeten stacht jm Fernen Osten, deren Politik beitragen will zur Befestigung eines wahren Friedens in der Welt. Im Sinne einer solchen Politik betrachten wir die Beziehungen zwischen Japan, Mandschukuo, China und der Sowjetunion. Tic japa nische Regierung bedauert eö aufs tiefste, daß antt- japa nische Strömungen in China ermutigt und systematisch auSgeinttzt werden, um die össcntliche Mei nung aufzuputschcn Und gewisse nationale Empsindlich- kciten noch zu steigern. Aus solche Weise haben sich immer wieder Zwischenfälle in den verschiedensten Tel- len Chinas ergeben. Tie japanische Politik ist aus eine wirkliche Stabilisierung Ostasiens durch Aussöhnung und Zusammenarbeit zwischen den Ländern Japan, Mandschukuo und China gerichtet, wobei freilich auch dem kommunistischen Einbruch in den Ostraum Einhalt geboten werden muß. Die japanische Regierung hofft ernstlich, daß China baldmöglichst zum vollen Verständnis und zur Billi gung dieses unserS politischen Ausgangspunktes kom men wird. Was den gegenwärtigen Zwischenfall anlangt, so hat die japanische Negierung von Anfang an den Versuch der örtlichen Beilegung und der Nicht verschärfung der Lage fcstgehalten. Viel wirb davon abhängen, was die Nanktngregicrnng unternehmen wird, zumal man nicht weiß, welche Auswirkung die Tinge möglicherweise auf die chinesischen Massen haben werden. Hier besteht tatsächlich die Gefahr, daß unvorhergesehene Bewegungen jeden Angenblick zum AuSbruch kommen können. Wir haben jedenfalls allen Anlaß, mit besonderer Aufmerksamkeit zu verfolgen, was die Zentralregierung sowie die militärischen und behördlichen Stellen tnn werden zur wirksamen Kon trolle der antijapanischcn Tätigkeit und zum Schuhe unsrer Landsleute in China. Auch die Zwischcnsälle an der mandschurisch-sowjet» russische» Grenze wiederholten sich. Es ist notwendig, daß man prak tische Schritte unternimmt, nm diese Grenzzwischen- sälle zu verhindern. Um dieses Ziel zu erreichen, soll- ten sobald als möglich zwei Kommissionen zur Festsetzung der Grenzlinie und zur Bereinigung der Streitfragen eingesetzt werden. Wir können nichts andres tun, als bet der Somjetregicrung nachdrücklich dahin zu wirken, daß sie offen nnd rückhaltlos bet die ser Arbeit für die Sicherheit und den Frieden in Ost asten mit uns zusammcnarbeitet. Hicranf kam Hirota auf -le Beziehungen zu Eng land zu sprechen: „Wie cS schon immer die ständige Politik nnsrer Negiernng war, dir javanisch-englische Frcnndschast zn fördern, so sind kürzlich wieder nnsre beiden Negierungen darin tibereingekommcn, baß es ratsam ist, in srcie Besprechungen cinzutrcten, um die Beziehungen unsrer beiden Länder jederzeit auszugleichen. Wir hoffen, daß wir dieses Ziel bald erreichen werden. Die japanisch-amerikanischen Beziehungen sind in der lebten Zett sehr gut gewesen, ausgezeichnet durch immer wärmer« Freundschaft und guten Willen. Jm letzten Jahr haben wir das Antikomintern-Abkomme« mit Deutschland abgeschlossen. Die Regierung ist gewillt, wirklichen Nutzen aus diesem Abkommen zu ziehen und für die weitere Förderung freundschaftlicher und enger Be ziehungen zwischen Japan und Deutschland Sorge zu trag««. . Sitzung des japanischen Kabinetts XTo 1 io, 27. Juli. (Durch Funlspruch) In einer Sondersitzung -es japanischen Kabinetts wurde beschlossen, auf Grund der neuen Zwischenfälle in Langfang und bei Peiping, entschiedene Maßnahmen gegen die Haltung der chinesischen Truppen in Rordchina zu ergreifen. Der japanischen Rordchina- Garnison wurde das Recht zugestanden, selbständig alle ihr erforderlich scheinenden Maß nahmen zum Schutze des Lebens und des Eigentums der japanischen Bevölkerung in Peiping und im Bezirk Tientsin zu wessen. Die Leitung der Rordchina-Garnison ist beauftragt worden, die Innehaltung der Verträge und aller getroffenen Abmachungen zu erzwingen. Die japanische Regierung gibt bekannt, daß bei der Durchführung aller Selbst« verteidigungömaßnahmen keinerlei Territorialforderungen erhoben würden, und daß der Schutz der internationalen Interessen garantiert werde. Die Regierung hoffe, durch ein entschlossenes Ourchgreifen im Sinne der Selbstverteidigung die Lokalisierung des Kon flikts zu erreichen und eine baldige, endgültige Beilegung des Zwischenfalls feststellen zu können. Rätsel um General Sung Hat er Japans Forderungen angenommen? - Gerüchte über einen Geheimpakt SungS mit der Kwantungarmee - Japanische Truppen kreisen Peiping ein Der Zwischenfall von Langfang, über den wir ' gestern ausführlich berichteten, kann, ivie der Beschluß des japanischen Kabinetts zeigt, im Fernen Osten weitreichende Folgen haben. Kann, muß aber nicht angesichts der nun einmal von abendländischer Art grundsätzlich verschiedenen fernöstlichen Psycho- logie. Der Oberbefehlshaber der japanischen Kwan- tungarmee hat sofort — auch darüber berichteten wir in einem Teil der gestrigen Ausgabe noch — dem chinesischen Oberbefehlshaber in Peiping, Sung Tsche- yuan eine besristeteForderung überreicht, die chinesischen Truppen ringü um Peiping bis zum 28. Juli mittags nach Pao Ting-su nordwestlich Pei- pingS zurückzuzichcn. Der japanische Oberbefehls haber fügte hinzu, die japanische Armee werde, falls diese Forderungen nicht pünktlich erfüllt wurden, „umfassende unabhängige Maßnahmen ergreifen, sür die die Nanktngregicrnng dann die volle Verantwor tung zu übernehmen hätte". Der oben wieder gegebene Beschluß der Sondersitzung dcö japanischen Kabinetts gibt der Kwantungarmee auch alle Voll machten, die von ihr sür notwendig befundenen Maß nahmen durchzusührcn. Soweit die japanischen Forderungen. WaS nun folgt, führt nach den bisher vorliegenden, völlig durch- cinandcrgehenden Meldungen schon wieder tief in die Laburinthe fernöstlicher Diplomatie und zeigt, wie ver worren die Lage ist. Zunächst berichtete United Preß, die japanischen Forderungen seien von General Sung Tschc-yuan, der in großer Erregung über den Zwischen- fall von Laugfang sei. abgelehnt worden. Nach einem weiteren Telegramm der gleichen Agentur habe die chinesische Zcutralregierung sich hinter diesen Beschluß gestellt und Sung ausgcsordert, „alle Hoffnung aus eine friedliche Beilegung des Zwischenfalls auszugcben und seinerseits alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen". Diesen amerikanischen Berichten widerspricht eine amtliche Mitteilung der japanischen Botschaft in Peiping, dcrzusolgc General Sung schon am Mon tagabend alle javanischen Forderungen angenom men und ihre Erfüllung versprochen habe. Welche der beiden Lesarten nun richtig ist, kann im Augenblick nicht sestgcstcllt werden. Vielleicht beide. General Snngs Stellung erscheint nicht eindeutig. Er hat in den letzten Monaten teilweise sehr geschickt verhandelt, cs weder mit den Japanern verdorben noch das Vertrauen Nankings verloren. In den allerletzten Tagen allerdings scheint man in Nanking mißtrauisch geworden zu sein. Vielleicht er klären sich so die gestrigen Berichte, man wolle Sung Unterhändler der Zentralrcgicrung zur Seite stellen. Englische Blätter berichteten am Sonnabend sogar über ein Abkommen Sungs mit den Japanern, von dem Nanking nichts wisse oder nichts zu wissen vorgebe. In diesem Abkommen soll Sung den Japanern poli tische Zugeständnisse gemacht haben, die weit über die Mindestgrcnzc hinauögchen, die Marschall Tschang Kai- schck in Nanking gerade noch siir möglich hält. Unterdessen ist cs an den Mauern PcipingS zu Kämpfen um das Tschang-Bin-men-Tor an den Süd- auSläuscrn der Kaiscrstadt gekommen. Ursache und Ausgang dieser Kämpfe sind im Augenblick noch nicht völlig geklärt. Eine japanische Truppenabtcilung scheint in ihrem Vormarsch durch chinesische Truppen abgcschnitten worden zu sein. ES gelang ihr aber, sich in die Kasernen der japanischen Gcsandlschastswachc burchzuschlagen. Ob der Zwischenfall weitere Folge» haben wird, läßt sich noch nicht sagen. Peiping von japanischen Truppen umzingelt? Sonberkabeldtvnst der Dresdner Neuesten Nachrichten -^Schanghai,«?. In«. (Durch United Preß) Ans Grund der letzten chinesischen Meldungen bietet die Lage bei Peiping am Dienstagvormittag folgendes Bild: Den Chinesen ist es gelungen, die gestern in einer Breite von 800 Meter am Chang-Ai-men-Tor in die Stadt «ingcdrungenen Japaner znm Rückzug zu zwingen. Rach japanischen Meldungen ist es einer 18» Mann starken Abteilung der japanischen Besatzung innerhalb PeipingS gelungen, sich zum Gelände der japanischen Botschast durchzuschlagen. Das Gros der japanischen Streitmacht besindet sich jedoch nach wie vor anßrrhalb der Stadt «nd hat, zusammen mit den inzwischen näher herangesührten Reservetrupp««» Kilometer vor den Mauern PeipingS beseitigte Stellungen bezogen. Das galt bisher sür de« Süden, Osten «nd Westen der Stadt. Rach de« jüngste« chinesische« Meldung«« sind bi« Japaner jedoch «be« dabei, sich a«ch der nördlich«« Zugangsstraße z« bemächtige«. Bet Tschoug-piug sek eine 20» Mann starke japanische Abteilung ausgetaucht und habe den Bah«hos dieser wichtigen Station an der Strecke Peiping—Kalgau—Tuiyuan, also der Strecke, die Peiping mit dem Norden verbindet, besetzt. Damit wäre die Umzingelung PeipingS vollendet. Alarmzusian- in Tientsin Sonderkabelbien st der Dresdner Neuesten Nachrichten ri« «tsi«, 27. Juli. (Durch United Preß) I« der japanische« Konzession Tientsins explodiert« am DienStagmorge« kurz vor 1 Uhr unter noch unge klärte« Umständen eine Bombe. Als Folge dieser Bombenexploflo» habe« die Japaner de« Alarm zustand verhängt. I« den Straßen sind Drahtverhaue «nd andre Barrikade« errichtet worden. Der Verkehr ist gänzlich zum Stocke» gebracht worden. (Siehe auch die Meldungen aus Seite 2) SängerdesDriltenReiches Wenn am 28. Juli die Hundcritanscndschast der deutschen Sänger in Brcölau zusammenkommcn wird, dann ist daö mehr als nur ein Sängerscst, wie cs auch schon früher gefeiert wurde. Tas 12. Deutsche S 8 n g e r b u n d c S f e st in Breslau hat seine besondere Bedeutung. Tas geht schon daraus hervor, daß Rcichsmlnisler Tr. Goebbels „als Betreuer der künstlerischen Belange dcö nationalsozialistischen Reiches nnd als Sohn deS sangcösrcudtgcn Rheinlands" die Schirm herrschaft übernommen und das Fest als „rcichö- wichtig" erklärt hat. Tas 12. Deutsche Sängcr- bundesscst, das zugleich die Feier des 78jährigen Bestehens des Deutschen Sängerbundes darstcllt, ist der Beweis, daß auch im neuen Deutschland das Lied seine Mission zu erfüllen hat, seine alte, seine ewig neue Mission. Aus vaterländische« Impulsen heraus war die Sängerbcwegung in den Zeiten der Freiheitskriege entstanden. Die Revolution von 1818 und die darauf folgende Kulturreaktion stellten sich ihr in den Weg. Metternichs Wort: „Haltet das Gist der Gesangs bünde fern!" wirkte auch im Deutschland jener Jahre. Dann aber trug die Welle der nationalen Begei sterung, wie sie die Hundertjahrfeier von Schillers Geburtstag weckte, auch die Sängerbcwegung wieder hoch. Die Einigung der Stämme und Staaten fand ihr Wiberspiel j» der Einigung der verschie denen Sängerbünde, die meist landschaftlich zusammen geschlossen waren, zum Deutschen Sängerbund, der im September 1882 in Koburg gegründet wurde. Das e r st e T ä n g e r b u n d c s f e st i n Dr e S d e n, dessen Erinnerung wir mit unsrer Sonderbcilagc wecken, eröffnete die große Tradition dieser Feste als eindrucksvoller vaterländischer Kundgebungen sür das „eine Vaterland, daö Deutschland heißt". So wurden damals in Dresden die befreiten Schleswig Holsteiner ganz besonders gefeiert und mit ihnen die über den „großen Teich" gekommenen dcntschamerikanikchen Sänger. Und so war eS auch später, so war es in Wien, diesem großen Bekenntnis zum österreichischen Brudervolk, so war c§ äuch beim letzten Säirgcrbundes- fcst in Frankfurt a. M. im Jahre 1982, wo in einer Zeit der größten politischen Zerrissenheit nnd Wirrnis die Sänger sich zur Einigkeit, zur Volksgemeinschaft, zur deutschen Kultur, zum deutschen Lied bekannten. Inzwischen war ein neues Lieb erwacht, ein neues deutsches Volkslied, das Lied der braunen Kolonnen, das Lied der SA. und der SS., der HI. und deS BDM., daS Lied des deutschen Ausbruchs. Es bran dete mit gewaltigem Rhythmus gegen die Konzert säle an, in denen sich auch mancher bürgerlicher Ge sangverein zurückgezogen hatte. ES konnte nicht über- hört werden dieses neue Lied der neuen Zeit, und eS war sür den nun 78jährigen Deutschen Sängerbund die große BewährungSmöglichkcit: ob er jung genug geblieben war, baß er die Melodie nnd den Rhythmus des neuen Liedes nicht nur in seine Liederbücher, son dern auch in die Herzen seiner Säuger bringen konnte. Und er hat diese PrüsungSzeit bestanden. Hcntc steht ein neuer Sängerbund vor uns, hente fahren Sänger des Dritten Reiches nach Breslau, um dort für ihre alten Ideale und ihre neuen Ziele Zeugnis abzulegcn. ES sind Sänger, die sich nicht damit absinden, sich in den Konzertsälen abznschlicßcn. Sie haben die Fenster und die Tore ihrer Probclokale weit ansgc- stoßen. Sie sind dem ganzen Volk verbrüdert, dem Volk, zu dem sie ihre Lieder hinaustragen, dem sic auf öffentlichen Plätzen singen und vor allem auch — mit dem sie singen. Tie alten und die nenen Lieder, die Lieder, die «inst unter der Dorflinde ansgeblüht sind, und die Lieder, die sich aus dem Marschtriit der brau- neu Kolonnen hcrauSgerungen haben als Schrei nach Recht und Freiheit und als Bekenntnis znm Vaterland. Auch die Lieder, die in den Konzcrtsäscn gesungen werden, sind anders geworden, sic haben etwas von dem unerbittlichen Rhythmus unsrer Zett, sie sind Lieder einer „stählernen Romantik". Alles das wird in Breslau, wo nun das erste nationalsozialistische Sängerscst stattsinden wird, znm erstenmal deutlich und vor aller Welt in Erscheinung treten. Darum wird dieses Sängerscst auch mehr sei» als ein Fest der Sänger, vielmehr ein Fest der Volks- gemeinschast, des deutschen VolkStumS, dessen Ver treter aus der ganzen Welt in Breslau zusammen kommen werden. Ans allen deutschen Gauen (mit Sachsen als größtem Gau an der Spitze) kommen sic, und von allen deut- scheu Sprachinseln jenseits der Grenze, nach Brcölau, der Stadt, die im Osten den mutigen Kamps für das deutsche BolkSium führt. Sie werden weiterbnuen, wie cs Reichskultursenator Jhlert einmal auögedriickt hat, an dem unsichtbaren Wall gegen die Kulturzersetzung, deutsche Sänger, Sänger des Dritten Reiches. L. 1^,
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