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Dresdner neueste Nachrichten : 08.10.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-10-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193710089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19371008
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19371008
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-10
- Tag1937-10-08
- Monat1937-10
- Jahr1937
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 08.10.1937
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Nr. 2Z6, Seite 2 DASs^ser Nenrste Nachrichten Freitags. Oktober 1SZ7 :v erster Linie durch Vermittlung in Arbeit zu verhüten und zu beenden, war sie über wiegend Lazu verurteilt, Lurch Gewährung Ler Arbeitslosenunterstützung wenigsten- den Lebens unterhalt der Arbeitslosen zu sichern. Erst Li« Machtübernahme Lurch Len Nationalsozialismus hat. di« RetchSanstalt ihrer eigentlichen Be stimmung zugcsührt und zu einem schlagkrästtgen Instrument dcö Staates zur planmästigen Regelung LeS Arbeitseinsatzes werden lassen." So ist auch dieser Bericht ein Dokument des Aufstieg». / l» ' Die „liebe" Gewohnheit ES gibt so viele „liebe" Gewohnheiten, die ebenso alt wie durch nichts gerechtfertigt sind. Die Ge wöhnung ist allzuoft der Hemmschuh sür den Fort- schrttt. Auch unsre ErnährungSgewohnheiten müssen wir heute, da wir um die LebenSmittel-Selbstversor- gung de» deutschen Volke» einen schweren Kampf führen, immer wieder daraufhin überprüfen, ob sie »ns diesen Kampf nicht unnötig erschwere». Ein Beispiel: Wir haben neulich schon darauf htngewiesen, Lab der Konsument bei Kartoffeln, in Kalorien gerechnet ldaö heiht Wärmeeinheiten, die gleich sind dem Nährwert), am besten fährt. 8200 bekommt er für eine Mark, da gegen stellt sich daö wichtigste Erzeugnis unsrer Ge treidewirtschaft, daS tägliche Brot, verhältnismäßig teurer. Nur 7000 Wärmeeinheiten gibt eö da für die Mark, und ähnlich ist cS auch Mit den andern Lebens- Mitteln, die wir aus Getreide gewinnen. So erhält man sür eine Mark nur 7l00 Kalorie» Haferslocken oder 6800 Kalorien Graupen. Obwohl Kartoffel» und Brot die gleichen Nährstoffe liefern und darum ein ander im Körpcrhanohalt erleben, wirb das Brot vom Verbraucher stark bevorzugt: die Gctreidecrzeugnisse liegen in unsrer VcrbranchSrangstufc an erster Stelle, die Kartoffeln folgen erst an vierter. Zu einem kleinen Teil mag das begründet sein: man kann sich fa bei spielsweise kaum Kartoffeln, wohl aber eine Schnitte Brot ins Büro mitnehinen. Doch bestimmt ist eö eine durch VcruunstSgründe nicht gestützte Gewohnheit, das; in vielen Teilen Deutschlands und in vielen Haus halten, die sonst mit jedem Pfennig rechnen, auch zu warmen Mahlzeiten statt Kartoffeln Brot gegessen wird. Tab mir 1000 Kalorien leichter in Kartoffeln als in Getreide von einem Hektar ernten können, ist lebten Endes der Grnnd dafür, bas; die Kartoffel wohlfeiler ist. Trotzdem mag eö in Jahren, in denen wir in nnserm deutschen ErnährnngShauShalt nicht so genau rechnen müssen, angchen, wenn der einzelne da» Brot der Kartoffel vorzieht — in diesem Jahr einer guten Kartoffelernte, des Ringens um die Nahrungs freiheit, müssen wir der nationalen Notwendigkeit den Vorrang geben. Dab viel« Volksgenossen es noch nicht ihn, beweist ein andre» Beispiel: In der Schweinemästerei einer deutschen Stadt, wie sie in diesen Monaten überall eingerichtet werben, wurden täglich zwei Zentner Brot, also jährlich 780 Zentner, in den Abfällen ge funden, mit denen diese Mästerei ihre Tiere fütterte. 7S0 Zentner beim Verbraucher verdorbene» Brot kam in den Futtertrog, in einer Zeit, in der dem Bauern die Bersütterung von Brotgetreide ver boten ist! Drei Millionen Doppelzentner Brot getreide gehen in Deutschland jährlich dadurch ver- loren, dab Brot verdirbt und weggeworfen,wirb, bas ist, da unsre Brotgetreideernte im Durchschnitt der letzten Jahre etwa 16)4 Millionen Tonnen betrug, fast der fünfzigste Teil dieser Ernte. Die HeHarerträgr unsrer weitaus wichtigsten Getreideart, des Winter roggen», wurden vom Jahresdurchschnitt 1020/82 bi» 1988/36 um 1,2 Prozent gesteigert; dies angestrengte Bemühen, diese Opfer und diese Mehrleistung der Er- zeugungSschlacht wurden also mehr als aufgehoben durch leichtsinnigen Verbrauch. Wir können uns solche Gewichnheiten in diesen Jahren de» Ringen» nm die deutsche Unabhängigkeit wirklich nicht mehr leisten. Daß wir von ihnen ab kommen — daö sei unser aller Erntebank der Tat. Tschechisches Nationalgeschenk für Moskau In der Tschechoslowakei gibt e» einen „Bund der Sowietfreunde", der sich in ganz besonderem Mabe um die Verbreitung bolschewistischer „Kult»»" bemüht und somit eine wesentliche Stütze der Prager Liündnis- politik ist. Dieser Bund will jetzt seiner Dankbarkeit gegen Moskau besonderen Ausdruck dadurch »eben, dab er zum 20. JahrfStag der Sowjetunion eine Sammlung für ein „N a t i o » a l g e s ch e n k der Völker der Tschechoslowakei" veranstaltet. Die Sammellisten, denen Ergüsse bolschewistischer Lyrik beigefügt sind, verkünden, dab das Geschenk in der Prager staatlichen Kunstgewerbeschule hergestellt wirb, SS handelt sich um eine GlaSplakett«, auf der ein Mensch dargestellt ist, der „aus -cm stürmischen Westen den ruhigen Osten grübt". Den Text zu dem Bildnis werben tschechische „Dichter" liefern, die ver mutlich den Massenmord im Reiche Stalins als hervor ragende» Merkmal des „ruhigen Osten»" verherrlichen werden. Den Spendern eröffnet sich eine besonders freudige Aussicht: sie dürfen sich in rin „Goldenes Buch" eintrage«, bas, wie versprochen wird, Herrn Kalinin bei der Ueberreichung des NationalgsschenkS feierlich auSgehändigt wird. „Die Zeit" bemerkt dazu, cs sei allerdings nicht unmöglich, dab di« Uebrrbringer in Moskau als „trotzkisttsche Verhöhner de» Bolsche wismus" sür immer an der Heimkehr verhindert wer ben, wenn sie den „ruhigen Osten" grüben. Tas wäre denkbar. Schlag gegen die Deutschen in Königshütte X Kvuigshütte, 8. Oktober. sDurch Funkspruch) Unter der Begründung, bas; die Räumlichkeiten den baupolizeilichen Erfordernissen nicht mehr genügten, hat die Polizeibirektion von Köniashütte kürzlich sämt liche Räume des Hotels Gras Reden schlichen lassen Und der Hvtclverwaltung unter Strafandrohung »erboten, bereits begonnene-Jnstandsctzuugsarbeiten sörtzuführen, da die Baupläne nicht rechtzeitig vor gelegt worden seien. Die Schliehung des Hotels be deutet einen sch w e r en S ch l a g sü r da S D e u t s ch- tnm O b e r s ch l e s i e n s. ,,Das Hotel ivar der Sam melpunkt des Deutschtums von Königshütte und seiner Umgebung. Hier wurde» sämtliche groben kulturellen Veranstaltungen und vor allem die alljährlichen Theateraufführungen abgehaltcn, die nun völlig unter bleiben müssen, weil andre geeignete Räumlichkeiten nicht zu finden sind. Der Grobe Saal des Hotels war auch die Fcterstätte der rcichödeutschen Kolonie Obcr- schlcsicnö, die hier an den nationalen Feiertagen des Dritten Reiches zusammenkam. Vertreter des Vatikans bei Franko X Burgos, 8. Oktober. tDurch Funkspruch) Der diplomatische Vertreter de» Vatikan», AntoniuSci, überreichte dem spanischen StaalSchef General Franco sein Beglaubigungsschreiben. Der päpstliche Vertreter begab sich in Begleitung des zweiten Chefs des diplomatischen Kabinetts -um Amtssitz des Staatschess, wo er mit General Franco eine sreundschastliche Unterhaltung führte. Zum Tode des Bischofs von Aachen X Berlin, 8. Oktober Der Führer hat dem Domkapitel in Aachen zum Ablebe« b«S Bischofs Dr. Joses Vogt telegraphisch seine herzliche Teilnahme ausgesprochen. Zurück tu -le Volksgemeinschaft X München, 8. Oktober Der Deutsche RcichSverband für Gerichtshilfe, Gcsangeueu- und Enllafscnensürsorge hält gegen wärtig seine Jahresversammlung in München ab. In der Hauptversammung teilte der Vorsitzende des RcichSverbanbes, Hauptamtsleiter Hilgen- feldt, mit, dab in den nächsten Tagen bereits eine Verfügung über Strassälligenbetrcuung und Vcrmittlungshilse erscheinen wird. Ein weiterer Erfolg sei erreicht bet der Familienbetreuung brr Strafgefangenen, die nach den allgemeinen Richtlinien der Fürsorge gehandhabt werde. Au» dem Straf, fälligen müsse nach Möglichkeit ein Mensch gemacht werden, der den Lebenskamps bestehen könne und der der Volksgemeinschaft wieder zugesührt werde, znmal über die Hälfte der Straffälligen nur einmal straffällig werde. Diesen Gedanken untrrstrich Staatssekretär Dr. FreiSler in einem Vortrag über den dentschen Strafvollzug. Da bet weitem nicht alle Vorbestraften asozial seien, habe das Volk geradezu ein Leben»- intrresse daran, die Straffälligen wieder in fetnr Ge meinschaft etnzugltedern. Lebenswille einer alten Stadt Die Neugestaltung Triers - Ver Staat Hilst Bon unserm Korrespondenten . 8od. Trier, im Oktober Der kürzliche Besuch de» preubischen Finanzmint- sters Popitz in Trier hat wieder di« Aufmerksamkeit auf dies« älteste und an geschichtlichen Baudenkmälern reichste Stabt Deutschland» gelenkt. Trier, Grenz stadt und deshalb in mancher Beziehung gegen andre Städte des Reiches stark benachteiligt, ist sich wohl der Aufgaben bewußt. die es als kultureller Mit telpunkt de» südwestlichen Raume» der Westmart zu erfüllen hat: es fehlten jedoch die Mittel und die finanzielle Kraft, um Li« gewaltigen Pläne, die da» 2000jährige Trier in städtebaulicher und musealer Hin sicht hegte, durchzuführen. Hier griff der Staat ein, und das ist das erfreu liche Ergebnis des letzten Staatshesuches: Finanz minister Hopitz sprach von der besonderen Ausmerk, samkett, die von der Regierung dem Trierer Raum zugewendet wird, und sicherte der Stadtverwaltung eine weitgehende finanzielle Unterstützung bei der Ausführung ihrer bedeutenden Pläne zu. Der „TriererPla n", «in aus ein ganzes Jahr zehnt berechnetes Aufbauprogramm, da» aus dir Mosklüa-t-etne einzigartige Stätte kunstgeschtchtlicher Baudenkmäler wachen soll, wirb di« weiter« Grstal- tung Tpier» entscheidend beeinflusien. Di« Wieder- herstelllnnaSarbeiten an den,alten Bauten Trier» sind in vollem Gange. Mit Unterstützung -er Provinz und des Archäologischen Instituts wird die fachmännische Ausnahme der berühmten „Porta Nigra" durch geführt, die wohl auch bann ein« zuverlässig« Datie rung dieses machtvollen Bauwerkes aus -er Römer zeit gestatten wird. Der Staat als Besitzer der Ruine hat sich zur Uebernahme des HauptanteklS der Kosten bereit erklärt. Die Basilika wird eine vollkom mene innere Umgestaltung erfahren, um al» neues Grostmufeum die riesigen Bestände -er Trierer Sammlungen aufzunehmen. Auch die Katser- ther men werden einer durchgreifenden Neugestal tung unterzogen und im Amphitheater Erneuerungs arbeiten durchgeführt. Sine Reihe weiterer Arbeiten sind in Aussicht g«. nommen, sobald die erforderlichen Mittel zur Ver fügung stehen. So ist geplant, ein neues Gebäude für die Gtabtb sicherst zu errichten, in Ler die weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannte „Tri«, rer Bibliothek,", die unvergleichliche Schätze an Handschriften und Frühdrucken aus der Zett bi» 1SOO aufweist, untergebracht werden soll. All diese Plin« haben di« Zustimmung der Regierung. Neben dem Wiederaufbau dr» geschichtlichen Trier wird aber auch dernstädtebaultchen Weitere»!- Wicklung dieser ältesten Stadt Deutschland» gilbte Aufmerksamkeit geschenkt. Lange Zett war man der Auffassung, daß Trier infolge seiner Tal-Lage keine AuSdehnungSmöglichkeiten besitze. Der neue Leben». Impuls, der die Stadt beseelt, hat auch mit dieser L«. schauung aufgeräumt. Langsam wächst die Stabt nach dem Süden. Borstabtsiedlungen breiten sich auf -en Höhen auö und Neubaublocks schassen den organischen Zusammenhang mit dem alten Trier, Deutlich beginnt sich ein völlig neues Stadtviertel ab- -uzrtchnen, und heute weist man, dast der Ausdeh- nungsprozest de» Trterer Weichbildes noch lang« nicht als beendet anzusehen ist. DaS innere Stadtbild wird wetter ver- bessert. Hästliche Baulücken verschwinden, und bi« Sanierung der Altstadtviertel macht rasche Fortschritt«. Dabei ist die Stadtverwaltung bemüht, die Bausiinde» -er vergangenen Jahre nach Möglichkeit auszumerzen. Die in dem alten und historischen Trier sremd und störend wirkenden Flachdächer sollen ver. schwinden. Man plant, sie durch die heimischcn Spitzdächer zu ersetzen, um ein möglichst einheitliche- und dem Wesen dieser Stadt entsprechendes äußere» Bild zu erhalten/ In Trier entsteht nicht nur bi« „Via Archäe« logtca", diese Prachtstrabe geschichtlicher Baudenk mäler sÜL mtibig wandernde Fremde, sondern hier entsteht auch ein neues Trier, das in feinem Leven», willen andern, jüngeren Städten -e» Reiche» nicht Nachsicht. Oie Gowjeihenker wüten wetter » X Moskau, 8. Oktober Trotz einer kürzlich erlassenen Verfügung, die statt des Todesurteils auch Freiheitsstrafen bis zu 2b Jahren zulästt, wüten die Sowjethcnker ungehemmt weiter. Laut „Rabotschtj Kraj" wurden in Iwanowo vier Angestellte eines KonsnmgeschästS erschossen. „OrbschonikidsewSkaja Prawba" berichtet, dast in Georgtewsk, im nordkaukasischen Gebiet, drei Kolchos bauern alö „Schädlinge" erschossen worden sind. DaS gleiche Blatt meldet an» Soldatsko Alexandrowskoje vier Todesurteile wegen „mangelhafter Getreide einbringung". Nach Meldung der „Sowjetskaja Sibir" wurden mit derselben Begründung im Distrikt von Nowosibirsk acht Leiter der Kollektivwirtschaften zu Freiheitsstrafen von insgesamt 16 Jahren verurteilt. Zwei weiter« Funktionäre wurden erschossen. „Uralsktj Rabotscht" berichtet drei Todesurteile des Militär gerichtshofs in Swerdlowsk wegen „nationalistischer und terroristischer Umtriebe'*- .- DaS amtliche Organ der 'Wolgadeutschen Republik meldet, das; die Spitzen der Republik als „StaatSseinde" entlarvt worben feien, u. a. der Vor sitzende des Vollzugsausschusses, Luft, d«r Vor sitzende des BolrSkommissarenrates, Welsch, die Volkskommissare Weber und Schulmeister, der Präsident des deutschen kommunistischen StaatSver- lagrs, Loefs ler, sowie der Letter der Wolgadeut schen Parteiorganisation, Fres-cher. Moskau bildet Mörder aus X Warschau, 8. Oktober Wie sich in einem Prozeß gegen den Kommunisten GolbyS herausstellte, der vor vier Jahren einen Poltzribeamtcn zu ermorden suchte, hatte GolbyS den Mordversuch aus einen kommunistischen Geheimbesehl hin unternommen. Nach der Tat floh er in die Sowjetunion, wo er eine „Sonder, auöbildung" zum Terroristen erhielt. GolbyS wurde zu acht Jahrtn Zuchthaus verurteilt. Danzigs Volkstag ohne Kommunisten X Danzig, 8. Oktober. (Durch Kunkspruch) Der Danziger Wahlausschuß beschäftigte sich gestern mit der Feststellung von Ersatzmännern für den kom munistischen Abgeordneten Plentkowski und den sozial ¬ demokratischen Abgeordneten Wichmann, die In» Au», land gegangen sind. Da mit ihrer Rückkehr nicht rechnen ist, wurden sie ihre» Mandat» für verlustig «. klärt. Die beiden kommunistischen Abgeordneten tetz Danziger BolkstageS, Langnan und der als Ersatz- mann sür den Abgeordneten Plenikowskt bestimmt« Hafenarbeiter Paul Terotzki, haben erklärt, dast sie »st der Kommunistischen Partei nichts mehr ,« tun habe« wollen und sich von ihr endgültig loSgesagt Heven. Danach besteht ein« kommunistische Vertretung i« Danziger Volkstag nicht mehr. Politische Literatur Das Werk Konstantin Hietts " In seinem Buch „P e rsö n llchkeiiSwert und LetftungSwille de» Arbeitsdienst, führerv" bezeichnet OberarbcitSsührer W. Con filius den RcichSarbettsführer Hier! als den „Scharnhorst des Arbeitsdienstes". Dast der Ausbau des Retchsarbeltsdienstes in so kurzer Zeit und in d«r Form vollendet wurde, wie er heute vor uns steh», ist zum wesentlichen Teil der Ausrichtung und Durch- bildung zu danken, die Hierl dem Führerkorps de» Arbeitsdienstes gegeben hat. Aus Ansprachen, Bor- trägen und Reden HterlS bat ConsiltuS die gründ, legenden Gedanken dieses Ausbaus zusammcngestellt und damit den Arbeitsdienstführern von heute und von morgen ein Buch in die Hand gegeben, das richtung. gebend sür alle Zetten ist, dies nm so mehr, al» er da neben die Reden gestellt hat, die Adolf Hitler während der Parteitage an den Arbeitsdienst gerichtet hat. Ta in der Franckhschen Verlagsbuchhandlung, Stuti- gart, erschienene, 161 Seiten starke Buch vermittelt ein Stück nationalsozialistischen Ausbaus und vor allem den Geist, aus dem heraus er erfolgte. Der Geist der Kameradschaftlichkeit, der die jungen Menschen im Arbeitsdienst beseelt, spricht au» eine» kleinen Bündchen, das Heinz Grothe im Verlag Georg Westermann, Braunschweig, hrrausgegeben Hai: „Wir mit dem Spaten." Sechs junge Menschen erzählen von dem Erlebnis, das ihnen die Arbeit», dienftzeit brachte <63 S.). dl. Raffenkunde -e- sächsischen Stamme- Beitrag drS Bölkcrkunde,M«seumS zur Dresdner Muscumöwoch« Die Dresdner MuseumSwoche und ihre Veranstaltungen finden bei den Dresdnern lebhaften Anklang, was sich deutlich in den Vesuchcrztffern wider spiegelt. Um diese museumSfreudtge Bewegung sich ganz auöwirkcn zu lassen und die große Arbeit und Mühe, welche derÄufbau dcrSonderauüstcllnnacn allen Galerien verursacht hat, möglichst vielen zugute kom- men zu lassen, werden sie noch bis Ende des Monats bestehen bleiben. Eine Ausstellung „zur Rasscnkund« be sä ch s i s ch e n S t a m m e S" zeigt daöMuseumfür TierkundeundBölkerkunbein seiner anthro pologischen Abteilung. Wa» hier zu sehen ist, bedeutet einen vorläufigen Beitrag zu der erst in den Anfängen stehenden Forschung über die rassenmäßigen Verhält nisse im sächsischen Gau. Seit 1038 besteht in Sachsen eine Verordnung, daß Schädel und Skelettsunde, die bet AuSschachtungöarbetten zutage treten, der Anthro pologischen Abteilung de» Museums zu übergeben sind. Solche Funde aus alten Friedhöfen, Pcstäckern und Kriegergräbern wurden in der Ausstellung in vier nach den Ortschaften Wolkenstein i. Erzgeb., Riesa, Zwickau und Dresden, ihren Fund gebieten, geordneten Gruppen zusammengestrllt. Sämt liche Skelette und Schädel stammen aus den letzten Jahrhunderten. ES ergibt sich, baß die Funde aus Dresden und Riesa vorwiegend nordische Prä gung tragen, die auö Zwickau und Wolkenstein stärker durchsetzt sind von di «arischen und osttsch en Einflüssen. Man kennt die Zett ziemlich genau, auf welche diese Funde zurückgehen. Der Rir- saer alte Friedhof zum Beispiel wurde um 1660 an- gelegt, der Dresdner Annensrirdhof nach 1712. In der Gegend Wolkenstein» bekamen die Toten ein Toten- krönchen mit, daö eine zuverliissige Zeitbestimmung erlaubt. Das Ergebnis aller Funde ist zusammen, gefaßt in einer VerbrettungSkarte de» Untersuchungs- Materials. In einem zweiten Schankasten unterrtchtrt eine Sammlung anthropometrtschtzk Instrumente über di« technischen Hilfsmittel, die sür di« Untersuchungen von Knochen und Schädeln zur Verfügung stehen. So sind Taster» und Vleitzirkel zu sehen, mit denen solche Mes- ' jungen auSarsührt werden.'iDtoptrogravhe (Zeichen- appast«), n»ar<b» d«» NwrtßNvian von, »ch«k,l ans da» Zeichenpapier projizieren, ein Knochenmeßbrett, das als Unterlage zur Berechnung der Körpergröße dient. Schließlich wurden au» der Gtpsköpfrsammlung des Museums Gipsbüsten berühmter Sachsen aufgestellt, die zum Studium ihrer rassischen Zugehörigkeit Ge legenheit geben sollen. p. r. Buch und Museum Vortragsabend i« der LandeSbibliothek Die Sächsische LandeSbibliothek sieht «ine ihrer vornehmsten Aufgaben in der Lebenbtgmachung ihrer Schätze. Zahlreiche Vortragsabende und bedeutsame Sonberausstellungrn haben seit mehreren Jahren, b«- sonders aber seit der Errichtung des VortragSsaalrs im Jahre 1986, diesem Ziele gebient. Im Rahmen Ler Dresdner MuseumS woche konnte die Lanbesbibliothek einmal unter richtend mit diesem Arbeitsgebiet an die Oesfentlich- keit treten. Oberbibliothekar Dr. Neube-rt und Bibliothekar Dr. Hosmann sprachen gestern abend über die bisherige Entwicklung der Bibliothek Und des Bnchmuseumö und bewiesen mit zahlreichen Bei spielen den wissenschaftlichen und erzieherischen Wert ihrer Einrichtung. Dr. Neubert betonte, daß Bibliotheken und Museen keine wesensfremden Sin- rtchtnngen, sondern harmonisch sich ergänzende Bil dungsstätten seien. Gerade das Buch sei eine Fund grube für kulturelle Denkmäler aller Zettln. ES könne daher nicht darauf ankommen, da» Buch allein in katalogtsch streng organisierten Bibliotheken auf- zubewahren; es müsse auch wirkungsvoll zur Schau gestellt werden. Das ausgespürtt Kulturgut dürfe aber nicht einfach „ausgestellt", e» msifse zu bildendem Leben erweckt werben. Die LandeSbibliothek habe sich mit ihren Gonberveranstaltungen in ihrem Buch- museum wirkungsvoll für dir Parole iingrsttzt: Buch zum Volk — Volk zum Buch! Dr. Hofmann ließ theoretisch und praktisch alle Einrichtungen vorttberziehen, die den Bortragssaal im Buchmuseum zu einer wertvollen Unterricht», und Erztehungsftätte machen: die Lichtbildapvarate, das Filmgerät nnd die vorbildliche Schasiplcutenanlage mit den ntfttrn im Raum aufgestellten Laqtfvrechern. Unter besonderer Beziehung auf bas Bitchmuseum ließ Dr. Hosmann das Forellenquintett tA, Lfchtbild vorssihren, so baß bi« Anwesenden die Parsitur dr» durch Lautsprecher lebendig aemachtrn Werke» Mit- lesen konnten, »en Abschluß de» Vortrag» dildet« ein Schmalfilmstreifen von -er Fischerfastnacht in Wehlen, der überleitete zu der gegenwärtigen Sonder- ausftcllung im Buchmuseum: „Verklungene Feste und Feiern t »Dachsen". Ein Rund gang durch die festlich erleuchtete Ausstellung schloß sich dem Vortragsabend an. I/ Aus Schriften Meister (kckebarts Vortragsabend Helen« Jedermann In einem BortragSabenb von erlesener Qualität hörte man, von Helene Jedermann gesprochen, einige Predigten Meister Eckeharts. Helene Jedermann gehört zu den Dresdner Sprech künstlerinnen, die sich an wirkliche Aufgaben wagen bllrsen. Und Predigten Meister EckehartS zu sprechen, da» gehört wohl zum Allerschwierigsten, denn «S erhebt Anspruch auf eine ganz besondere Seelenlage, auf eine besondere GeistcSlage und auf eine gewachsene Weis heit, die um so Heller strahlt, je einfältiger und schlichter sie sich gibt. Sie verlangen nicht nur eine weitgehende EinftthlungSsähigkeit in die mystisch schauende Srleb- ntSwrtse, die das Wort, welches die Erkenntnisse reicht, erst mit Gehalt füllt, sie verlangen dazu auch Sinn für das Besondere der philosophischen Spekulation, die auch in diesen Predigten noch burchzufühlen ist, am wenigsten in der ersten „Von der Sammlung", mehr schon in der zweiten „Von des Geistes AuSgang rind Heimkehr", ganz stark aber in der dritten, der „Predigt von der Abgeschiedenheit". Hier fallen Worte, die burchan» da» Gepräge rasstnierter scholastischer Be- arlffSfreudigkeit tragen, sehr merkwürdig auf dem Boden dieser schauenden inwendigen Religiosität, hier nehmen einzelne Prägungen bereits die Einsicht in die phänomenale Struktur unsre» Bewußtseins voraus, Sie Jahrhunderte später erst in «in System gebracht haben. Die Leuchtkraft diese» mystisch schauenden Geistes bis in die Tiefe der Erkenntnisse fühlbar zu machen und zugleich die sanft« Herzensgewalt der Rede, ist das uns veräußerlichten Menschen de» 20. Jahrhundert» nicht fast unmöglich? Dennoch zwang Helene Jeder mann die Hörer in einen ganz starken Bann. DaS Durchdachte ihre» Bortrag», dem eine spürbare und leidenschaftlich burchglühte Innerlichkeit zur Seite stand, öffnete die Tore zur Erkenntnis. Eine spürbare «rstrisfitchett bemächttgt» sich bald der Hörergemeinbe, vr. pzml Knueost Meines Feuilleton -- Wochenspielplan der Dresdner Theater. Operi Montag (11. Oktober) Anrecht Der Großadmiral (20); Dienstag Anrecht Tiefland (20); Mittwoch Anrecht X (zum ersten Male Ballettabend): Welt mann: Landsknechte, Strawinsky: DaS Kartenspiel, Mohaupt: Dir Gaunerstreiche der Courasche (20); Donnerstag Anrecht Der Wildschütz (19.80); Frei tag: 1. Stnsoniekonzert, Reihe v, Dirigent: Prof. Dr. Böhm, Solist: Gaspar Cässado (20), vormittags 11.« Uhr: öffentliche Hauptprobe; Sonnabend außer An recht: Lucia von Lammrrmoor (10.80); Sonntag außer Anrecht: Die Meistersinger von Nürnberg (17.80); Montag außer Anrecht: Madame Butterfly (20). - Schauspielhaus: Montag (11. Oktober) An recht Emilia Galotti (20); Dienstag Anrecht Lt Struensee (20); Mittwoch Anrecht Die Jungfrau von Orleans (20); Donnerstag für Freitag-Anrechts vom 18. Oktober: Emilia Galotti (20); Freitag außer Anrecht? Der Retter (20); Sonnabend Anrecht lUr- aussührung): DaS Spiel vom Prtnzenraub (SO); Sonntag außer Anrecht: Die Jungfrau von Orlean» (10.80); Montag Anrecht 8: Emilia Galotti (20). - Theater de» Volkes: Montag und DIen»tag: Der lustige Krieg (20.18); Mittwoch st. Festvorslellung im Rahmen der Gckükulturwoche): Der Kamps mit dem Tatzelwurm (20.18); Donnerstag: Der lustig« Krieg (20.18); Freitag (2. Festvorstellung im Rahmen Ler Gaukulturwoche): Der Stein (Erstausführung) (20.18); Sonnabend, Sonntag und Montag: Der lustiae Krieg (20.18). — Komödien ha uS: Montag 20 Uhr Gastspiel der Landcöbühne Sachsen: Bauer und Knecht (Uraufführung); ab Dienvtag allabendlich 20.18 Uhr (im Rahmen der Gankulturwochr Uraufführung): Da» Herz befiehlt); außerdem Sonntag 16 Uhr: Der Raub der Sabincrinnen. KdF.-Anöweise haben Gültigkeit.- Lentraltheater: Allabendlich 20 (Sonntag» auch 16.80) Uhr: Sonnenschein sür alle. -- »ent« <k»l«l läßt ibrer Konaertlolge „Da» Deutsche Lied" am Sonnlaa. 10. vkt.. 10.00 Ubr Im Redlich»,,» einen Lieder- und Arten-Abent voranaeben mit Volk»- mck Kunstliedern (Sbopln, Schubert) sowie «In- und eweütimmi««- tallenlschen Arien. — Am vlsilbner: Carl Bergmann. - Musik tu »er Asi^uklrch«. Sonntag. 10. Oktober, 1» Mr, ..Burtebude-Seter'. Au»kttbrend«: Trude-Mart« Schnell (Sopran), Alfred Zimmer lvatz), Bear« Vreoewomlk, (Oraelsolo). Erika Ltegtrt (Lolovloline), verhard KrahM (Goko-ratsche). Herbert Morls (Aolovioloneell). Albin voew aualu lvealeituno). Leitung: w. Vregemomfk». Freitag, A z/ 10 ^l deitr es ist last stärke' Bo ein K einsetzt, w die Gefah um seine entspringt Nacht des suchte Ho Stelle, an lands unt konnte. I gehörte, m aussassung sür noiwe Zucht sank oerbänden nicht genii rollig neu Roll mied Ein Hal k. Tezemb «dols H die nationc ibn bald i illle Liadt lungen »n Nann ke leinen Kar gleiche Sch Lsten Bert endlolen H zranksurte verdiente < lein Brot, übernahm ibn zu den Arbeit lies lchluß reis marristischi ständigen i wegung wi «ine» ihre! horst West ktandarter Manche ehrenvolle der Wunsä ( Die Blc besuch, den llugplatz vi Ler dcutsi Pierre Em ijeneralsta hieneral K Mchen Ln »ach Reim, Staa Zlaatöse rustlärung beute zu e> ein. 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