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Dresdner neueste Nachrichten : 08.11.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-11-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193711086
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19371108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19371108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-11
- Tag1937-11-08
- Monat1937-11
- Jahr1937
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 08.11.1937
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45. Jahrgang Montag, S. November 1937 Anzeigenpreise: «7"^,' »i« ispamg.°u°.Z-n, ,m «°. —— »»Igeateil 14 Rpf^Stelleng-such- unbprivM Aamlüman»eigen 4 Rpf„ bi,70 nun breit» aua-Zril» im Lextt« il 1,14 RM, Nachlaß nach Malstaffel I »b« Mengenstaffei v. Lriefgebühr für Ziffer» EivzelllUMMtt 10 Apf., «chnhald Gr»b-Vn«bm« IS Apf. Schrlftleitung, Verlag and SavPtges-WAelle: Sre-deU'A^ Zerbl»an-ßra-e 4 anzeigen -0 Rpf. außschl.Paria. Zur Zett ist Anrel-enpreirlist, Nr. rgültt» p-fiauschrist: VreSdeEl. Postfach * Serums: Ort-vettehr Sammelnommer 21601, xernverkehr 27981-27983 * relegr.: neueste Dresden « Serllner Schriftlelwog: Berlin W. 33, vtttoriastr.4«: xernrof: 219361-219366 Postscheck: Dresden »40 — NIchtvertangt, tAnsenbungen »hn« Rückporto werden web« »urückgesanbt noch aufbewahrt. — 2m Fall, höherer Gewalt ober Setrlebsstönmg haben unsre Lezleher keinen Anspruch abf Nachlieferung ober Erstattung bei entsprechenden Entgelt« Dresdmr Neueste Nachrichten Nsr'iLr 2,0»R«. M Landels« und Ln-i»krie»2eitm»S Salbm°natl.lEM.P°stbqugm°natt^XX)RM.einschl.4Wpf^»stg«bahrm dtztztztz ^PHtztztzV^tzV »VVVV ^»»Vtztzftztz lhlerru »Rpf. Zustellung«-«-.) Kreuzbandsenb.rAär bl« W«H«1X>0 AM. ' Nr. 262 Die Welt unter dem Eindruck des Dreierpakts Stärkste Beachtung -es in Rom unterzeichneten Antikorninterna-komniens — Oie Hauptstadt -er Bewegung zum 9. November gerüstet Oer Damm Drei Großmächte mit einer Gesamt bevölkerung von rund 200 Millionen Menschen haben durch den Abschluß des römische» DreicrprotokollS vom 6. November 1937 der Welt zur Kenntnis gebracht, daß sie jedes Paktieren mit dem Kommunismus ablehnen und in den Vorder grund ihrer Politik den Abwehrkamps gegen die Wcltgesahr des Kommunismus stellen. Die große Truppenparade, die am gestrigen Sonntag zur Feier des 36jährigen Be stehens der bolschewistischen Herrschaft in Rußland aufdem Roten Platz in Moskau stattsand, ist der beste Beweis für die Notwendigkeit des neuen TreierabkommenS zwischen Deutschland, Japan und Italien. Die Sowjetunion ließ an diesem Tage ihre Flakgeschütze in den Straßen Moskaus paradieren. Ihre Grobwürdenträger hielten Reden, die alle aus einen außerordentlich herausfordernden und kriege rischen Ton gestimmt waren. Volkskommissar Woroschilow sprach von der Roten Armee als der „angriffsberettesten aller Armeen" nnd erklärte mit betonter Unterstreichung, die Sowjet union sei „erzberrit". Sehnlich drückte sich der Vor sitzende des Volkskommissariat», Molotow, aus, der vor allem darauf hinwieö, baß „die Verstärkung der Kriegsbereitschaft der Sowjetunion mit aller Energie weitergetrieben werde". Der. General sekretär der IH. Internationale, Dtmitroff, wohnte als besonders bevorzugter Ehrengast dieser Feier bei, als ob man vor aller Welt erneut demon- strativ aus die engen und. unlösbaren Beziehungen zwischen Sowjetunion und Komintern Hinweisen wollte. Um so notwendiger war cS, einen Damm zu er richten, um der immer weiter um sich greifenden Agitation des Kommunismus Einhalt zu gebieten. Tie zivilisierte Welt hat die Pflicht der Verteibignng gegen die zerstörerischen Kräfte, die in Rußland zum Turchbruch gekommen sind. Und die Völker, die am meisten unter der kommunistischen Infektion gelitten haben, waren natürlich am ersten berufen, die Jnttia- live auf diesem Gebiet zu ergreifen. Es war unter diesen Umständen nür folgerichtig, daß die italienische Negierung nunmehr auch formal dem deutsch-japa nischen Pakt bcitrat, nachdem sie den Kampf gegen den Kommunismus bereits seit Anbeginn mit der größten Londons „verpaßte Gelegenheiten" Die abgelehnten Friedensangebote desKührers Telegramm unsres Korrespondenten ' 8t. London, 8. November Außenminister Eden wird sich heute an Stelle des verhinderten Chamberlain im Parlament ans verschie dene Anfragen zur Lage im Fernen Osten, zur Brüsse ler Konferenz, zur Spanienfrage und zum Wtrtschafts- nnd Konsularvertrag mit General Franco äußern. Von der UntcrhauSauSsprache sind keine Besonder heiten zu erwarten, aber in einer durch Erwartungen, Fragen und zwiespältige Meinungen gestalteten Stimmung sieht man hier maßgeblichen Aeußcrungen zur englischen Politik mit gesteigertem Interesse ent gegen. Auch dem Auslände gegeniiber muß jedes Wort des Außenministers in einem solchen Augenblick in London schwer wiegen. Der Beitritt Italiens zum Antikominternpakt hat hier die Oeffentltchkeit in einem Maße aufgewühlt, baS nur darauf schließen läßt, baß sie Uber den Zweck des Abkommens nicht hinreichend unterrichtet ist. In zahlreichen ausführlichen Berichten aus allen Haupt städten der Welt, die ganze Seiten der englischen Zei tungen füllen, wirb der englischen Oesfentlichkeit ein- geredet, die Konstrnktion des Vertrags sei „zu ein fach", um eine so feierliche Unterzeichnung, wie sie in Rom geschehen sei, zu rechtfertigen, (?) Ohne auch nur den Schatten eines Beweises zu besitzen, wird in den Zeitungen von „geheimen politischen Klauseln" orakelt. Einige Blätter sind auf den Gedanken ge kommen, daö Abkommen sei gar nicht so sehr gegen den Kommunismus (!), sondern vielmehr gegen — England gerichtet. (!) Gegenüber diesen Kombinationen stellt -er diplomatische Verbindungsmann des Reuter- Büros fest, daß trotz allen Gerüchten in Loudon doch die Tendenz vorherrsche, Ver mutungen abzulehnen, wonach irgendein Geheimabkommen in den Anti- kominternabmachungcn eingebaut sei. Zuständige Be obachter seien vielmehr geneigt, die Zusicherung als richtig anzunehmcn, die Graf Ciano nach der Unter zeichnung gegeben habe, -aß nämlich der Pakt keine geheimen Ziele verfolge. In den „T i m e S" entzieht sich der Berliner Korrespondent des Blattes nicht der Erkenntnis, baß eS sich keineswegs etwa um einen „antibritischen" Pakt handele. Der Korrespondent vertritt die Ansicht, baß bas Tempo der britischen Auf rüstung und die Tatsache, baß England kein Verständnis für Interessen und Ansprüche -er drei Mächte zeige, die deutsch-ttalienisch-japantsche Zusammenarbeit unvermeidlich gemacht habe. Aus Tokio meldet der Korrespondent der „Times", daß in den Augen der Anhänger des erweiterten Anti- komintcrnpaktes, die heute einen beherrschenden Ein fluß in Japan ausübten, das Abkommen di« Ausgabe einer »jährige« Politik gedanklicher Gemeinschaft mit England bedeute. Die Einreihung in das Glied der unzu friedenen Mächte sei ein weiterer Ausdruck der Ueber- zcugung der jungen Offiziere und Beamten Japans, baß eine Gelegenheit in der Weltgeschichte gekommen sei, wo Japan ein Beispiel geben müsse. Die bös willige Hetze in einigen englischen Blättern muß um so bedenklicher beurteilt werden, als sie zeitlich zu- sammensällt mit völlig unklaren Vorstellungen Eng lands über die Möglichkeiten, das Verhältnis zwische« Deutschland «nd England zir bessern. Schon bisher war man hier geneigt, nur die Schwierig, ketten einer solchen Annäherung zu sehen und keine positiven Vorschläge zu machen. Ein Beispiel dafür ist ein Leitartikel in den „Sunbay Times", in dem durch aus die Notwendigkeit einer deutsch-englischen An- Näherung anerkannt wird. Es heißt, „ohne ein« Besserung des deutsch-englischen Verhältnisses könne ein Krieg zwar vertagt, aber nicht verhindert werden". Aber man vermißt in dem Blatt auch nur den ge ringsten Vorschlag, wie denn diese deutsch-englische Annäherung endlich praktisch in Gang gebracht werden könnte. Der Leitartikler der „Sunday Times" gibt selbst zu, daß England in der Vergangenheit einen Fehler gemacht habe, als eS die Friedensangebote -es Führers ablehute. Er sieht allerdings im Augenblick keine Chance mehr, diese Vorschläge wieberaufzunehmen. Am gleichen Tage veröffentlicht der bekannte Publizist Garvin im „Observe r" einen Leitartikel, in dem er der englischen Regierung vorwtrft, die Gefahr des Bolsche- wismnS In den spanischen Ereignissen verkannt und unterschätzt zu haben. Englischer Druck auf Franco Bedingungen für die Entsendung von britischen Agenten nach Nationalspanien Energie geführt hatte. Ter neue Pakt hat — darauf sei nochmals htnge- wiesen, obwohl eS in allen amtlichen Ankündigungen bereits gesagt wurde — keinerlei Spitze gegen irgend einen andern Staat oder irgendein andres Volk. Das alte bcutsch-sapantsche Abkommen und der neue beutsch- italienisch-japanisHe Pakt sind ausschließlich auf die Abwehr der kommunistischen Gefahr abgestellt. ES ist bezeichnend für die Verwirrung der Geister in Westeuropa, baß in der französischen und englischen Presse überall von „geheimen" politischen und mili tärischen Klauseln gesprochen wirb, baß vor allem einige englische Zeitungen ihren Lesern vorzumachen versuchen, der Pakt sei im Grunde gar nicht gegen den Kommunismus, sondern — gegen England und Frankreich und gegen englische und franzö- stsche Interessen gerichtet. Denn überall dort, wo der Pakt am meisten spiele, vor allem im Mtttelmeer und lm Fernen Osten, stünden große englisch-französische X Lo « dq «, 8. November. sDnrch Funkspruch) Wie der diplomatische Korrespondent deS „Daily Telegraph" meldet, soll eS noch nicht sicher sein, ob Ede« bereits am Montag eine Berständignng mit der spanische» Rationalregiernng über „gewisse Streit punkte" bekanntgebe« könne. I« der Hanptsache handele es sich dabei «m die ««geklärte Berse«k«»g des britischen Dampfers „Jean WeemS", wegen der sich England bekanntlich nicht nur an Valencia, sonder« auch an die Rationalregiernng gewandt hat, «nd die Festhaltung von sechs beschlagnahmte« britische« Handelsdampfern. Ehe diese Punkte nicht geklärt seien, könne da» Abkomme« über de« Austausch von ossizielle« Agenten zwischen England «nd Rational ¬ italienische« U-Boote ««b kei«e italienische« Truppe«. Ma« kö»«te fast sage«, baß überhaupt keine Italiener a«s Mallorca find. Ans alle Fälle find sehr viel ««Niger Italiener da als britische Besncher. Ich sah die «rmeelager, de« Flughase» n«d alle Einzelheiten der Feld, u«d Küstenartillerie. All« find anSfchließlich mit Spanier« bemannt." * General Oueipo de Llano hat in seiner Rundfunkansprache am Sonntagabend, wie die Pariser Blätter melden, im Sender Sevilla erklärt, daß Frankreich für seine Verbindungswege mit Algerien und Marokko nicht» zu befürchten habe. Diese Verbindungswege würden nicht in Gefahr geraten, so fern nicht Frankreich selbst Mallorca angretfe. MuSoL. spanie« nicht amtlich bekanntgegebe« werde«. Der „Daily Erpreß" begrüßt die baldige Entsc«, düng derartiger englilcher Agenten «ach Spanien mit de« Hinweis, daß eine ganze Anzahl britischer Staatsbürger in» nationalspanisch«« Gebiet lebte». Aus Mallorca sin- keine Italiener X London, 8. November «egen di« Gerüchte über starke italienische Truppen- kontingent« «nd B«s«ftignngeu ans d«r spanische» Insel Mallorca, wie sie besonders in der linksstehen- »«« englischen Presse immer wieder ,« lesen sind, wendet sich ein« Feststellung d«S Korrespondenten der „Dail, Mail", »er von einem Besnch Mallorca» znrückketzrl-. Er schreibt «. a„ »aß die spanischen Be hörde« ihm gestattet hätten, sich völlig frei z« bewege». »Sch ging »on einem End« »er Insel -n« andern nnd sah alle», nm» ,« sehe« mar. Ich »an» seststelle«, daß kein« italienische« Geschütz« a»s Mallorea sind, kein. Interessen auf dem Spiele. Törichter kann man setn« eigene Verlegenheit wahrhaftig nicht zu verhüllen versuchen. Daß das nationalsozialistische Deutschland immer den Kampf gegen den Kommunismus an erster Stell« geführt hat, dürfte auch in England bekannt setn. Im Gegensatz dazu j^ven wir immer wieder Ausgleichs vorschläge an Frankreich und England gemacht, hat der Führer einmal über das andere die Hand zum Frieden nach Westen ausgestreckt. Der Westen hat diese Hand nicht genommen. Und ein englisches Sonn- tagSblatt hat gang recht, wenn es in didsem Zufam- menhange von einer „Politik der verpaßten Gelegen-etttm" spricht. Deutschland, Italien und Japan sind ihrerseits aber nicht gewillt, «in« Politik der verpaßten Gelegenheiten zu treiben, son- dern sie sind entschlossen, in ihrem eigenen Jntereff« und zur Verteidigung«!: ganzen zivilisierten Welt den Kräften der Unordnung und de» L-ao» «ine« starke« Or-nungsblock Htgegenzüstellvn. Paris zum Aniikominternpatt X Paris, 8. November. (Durch Funkspruch) Der „Mattn" erklärt, die Unterzeichnung de» antikommunisttschen Abkommens habe in der ganzen Welt lebhaftes Jntereffe hervorgerusen. Die Formel, die sich bet der Durchsicht der Zeitungen aus aller Welt am klarsten und ohne Umschweife herauSlöse, sei: „Mit oder ohne Moskau?" Set eS doch er wiesen, daß überall, wo sich die Moskauer Agitation etngeschltchen habe, die Zerstörung de» sozialen Frie dens in gefährlicher Weise begonnen habe * Das „Petit Journal", da» glaubt, daß man in Rom mit dem demnächstigen Beitritt von west europäischen Mächten und Latein amerika zu dem Anttkominternabkommen rechne und in diesem Zusammenhang auf die Besorgnisse Washington» über ein« etwaige „Drohung* gegen da» demokratische Ideal und die vanamertkanische Doktrin Hinweis», schretbt, diese Befürchtungen feien über- jrteben. — (Siehe auch die Meldungen «Pf Sette ») 20 Wre Vernichtung Bolschewistische Zerstörung feiert Jubiläum Auf allen Türmen des Kremls sind in diesen Tagen rote Sterne erstrahlt zur Zwanzig. Jahr-Feier der bolschewistischen Revo lution vom Jahre 1917. Als Fanale der Vernich tung leuchten diese Sterne in die Welt, in eine Welt, deren Geschichte kein Beispiel kennt für dieses Regi ment des Tode», das hier setn schreckcnsvolles Jubi läum feiert. ES ist Brauch bei solchen Jubiläen, die Bilanz des Getanen zu ziehen. Die Bilanz der zwanzig Jahre Sowletherrschaft heißt zwanzigjähriger Massenmord! Auf 1760006 darf man ohne Uebrrireibung allein die Zahl der Opfer der Tscheka in dem ersten Jahrfünft der bolschewistischen Revolution schätzen. Nicht viel geringer wirb die Zahl der seitdem Er mordeten in Stalins Reich sein, und der „kalte Tod" in den Zwangsarbetterlagern ist in eine furchtbare Konkurrenz mit den Kerkern der GPU. getreten. Die Skala der wachsenden Zahl von ZwangSarbettern in Sowjetrußland, die von 140 000 im Jahre 1927 auf sechseinhalb Millionen im vergangenen Jahre ge stiegen ist, ist eine Skala des Schrecken», und diesen Millionen, die im Eise deS hohen Nordens und in Sibirien zu Tobe gequält werden, gesellen sich in der Reihe der Opfeb Stalin» die verhungerten Bauern, die Unzähligen, denen sowjetrussische Mißwirtschaft den Hungertod gebracht hat. Ueber fünf Millionen sind in den ersten Jahren der bolschewistischen Revo lution verhungert, und nach -er Kollektivierung der sowjetrussischen Landwirtschaft ist die Hungersnot eine traditionelle Erscheinung geworden. Nachdem durch diese Kollektivierung der Viehbestand in der Sowjetunion um fast die Hälfte gesunken ist (genaue Angaben hierüber finden sich in dem demnächst im Nibelungen-Verlag erscheinenden Buche von Dr. Graf Keyserling! „So lebt der Arbeiter in der Sowjet union"), ist es kein Wunder, daß der Hungertod zum Alpdruck des Bauern in Sowjetrußland geworden ist. Die „Neue Zürcher Zeitung" hat die Opfer der Hungersnot in der Ukraine in den Jahren 1932 und 1033 auf sechs Millionen geschätzt, und ein Augenzeuge der Hungersnot in den gleichen Jahren im nord kaukasischen Lande sah das Hungersterben von zwei Millionen. Zwanzig Jahre Hunger und Schrecken, Vernichtung und Tod sind die zwei Jahrzehnte bol schewistischer Herrschaft in Rußland geworden, und eS lag nicht an den Bolschewisten, wenn nicht auch die Welt außerhalb Sowjetrußlands dieser „Segnungen" teilhaftig geworben ist. An Versuchen hierzu hat e» Moskau nicht fehlen lasten, und es kann in diese» Tagen auch ein zwanzigjähriges Jubiläum roter Hetze in der Welt begehen. 1919 wurde die Komintern in Moskau gegründet und das pomp hafte Manifest an das „Weltproletartat" erlösten. Zur gleichen Zelt wühlten die Sendlinge Lenins im Deutschland der „SpartakuS-Unruhen", und in Mün chen erstand das „Räteregiment", das eine Kostprobe besten gab, was Deutschland beim Steg des Bolsche wismus gedroht hätte. In Ungarn wütete Bela Khun, der gelehrige Schüler -er Tscheka, mit Masten hinrichtungen: auch über Lettland kam der grausige Spuk deS roten Terrors, und Argentinien mußte den Aufstand de» bolschewistischen Juden Salomon Jasel- mann mit fast taufend Toten bezahlen. Im nächsten Jahre drangen di« roten Truppen in Polen ein, und Italien erlebte Massenstreiks und Fabrtkbesetzungen nach Leninschem Bürgerkriegsrezept. DaS Jahr 1921 sah den blutigen kommunistischen Ausstandsversuch in Mitteldeutschland: schon zwei Jahre später setzte Mo»- kau zu neuem Sprung nach Deutschland an, während die Komintern gleichzeitig in Bulgarien -en roten Ausstand entfesselte. Im nächsten Jahre.mußte in Reval «in kommunistischer Putsch unterdrückt werden, und in den Annalen des Jahre» 1925 steht das furcht bare Verbrechen der Explosion bolschewistischer Bom ben in der dtchtgefüllten Kathedrale von Sofia ver zeichnet. ES ist die Zett auch, in der die bolschewistisch« Agitation in China stetig wächst und Frankreich die ersten Erfahrungen mit kommunistischen Agitatoren in Marokko und Syrien machen muß, während der Generalstreik in England au» Kaffen der Komintern gespeist wird. Und so geht e» Jahr für Jahr weiter: Brand -e» Wiener JusttzpalafteS, blutiger 1. Mat 1929 in Berlin, rote Terrorherrschaft in chinesischen Provinzen, Re volten in Südamerika, Unruhen in Indien, Meu tereien auf der Flotte in Ntederländisch-Jndien, Fe- bruaraufstantz<bon 1984 in Oesterreich, Massenstreik» in USA. — «» ist eine endlos« Kett« der Komin« ternaktto^en, gekrönt durch den Ausbruch de» roten Schrecken» in Spanten, dem Hunderttausend« zum Opfer fallen. Und da» «ntertrbische Treiben -er GPU. hat sich tu der jüngsten BttgangenheU wieder .. .. ... „
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