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Dresdner neueste Nachrichten : 12.11.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-11-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193711121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19371112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19371112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-11
- Tag1937-11-12
- Monat1937-11
- Jahr1937
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 12.11.1937
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Dresdner Neueste Nachrichten Rov<«r«r 1S37 Ar. 266 X 45. Jahrgang Freitag, 12. November 1937 Japan geht nicht nach Brüssel Neunerpakt nicht mehr anwendbar irgmvkl! r»*i,«z»n Druck auf Japan? r-e/lete* Nnutijezuctre I^UffU85 Iptt 61- I«It" künnt» «lgta ckor ckk nuk ck»5 sinllorf i«»am- * Brüssel, 12. November Will man aus der Fernostkonsercnz einen Versuch machen, eneraischer zu werden? Gestern und vvr- gcslern fanden eingehende Besprechungen zwischen den Delegierten der Hauptftaatcn, Norman DaviS, Eden und TelbvS, statt, die dem Versuch galten, eine Ein heitsfront wenigstens in« „Grundsätz- l ich en" hcrzustcllcn. Bor allen Dingen sprach man dariibcr, was geschehen soll, wenn die sapanischc Ant wortnote ans die erneute Einladung zur Teilnahme an den Brüsseler Verhandlungen negativ aussäilt. (Dieser Fall ist unterdessen ia nun ciugctrcten. D. Lchristl.) Amerikanische Nachrichtenagenturen wollten gestern wissen, das, dann eine zweite „energischere" Anssordcrung an Japan erfolgen soll. Ma» will i» dieser zweiten Aufforderung von Japan ver langen, sofort einen Waffenstillstand cinzugchcn nnd neue Vermittlungsversuche anzunchmc». Mit auf fallender Beflissenheit betonte man gestern in amerika nischen Konscrenzkreiscn, Ehina sei nach «vic vor bereit, fremde Vermittlung anzunehmen. Geflissentlich läßt ortasirah« «ckrtckt«, - 94 099. stvl. . »er Nonesten le». '.rKMPi - »»»I ' »olulunl n-^d»nck s.4» »sur »»nlp« zzinutsn Tie Ausdehnung und Streuung des englischen Be sitzes macht die englische Diplomatie zur empfind-- lichsten von allen. England ist das klassische Land des Strebens nach formalem Frieden und nach Sicherheit um jeden Preis geworden. Frankreich hat die Rolle, Vorkämpfer einer entsprechenden internationalen Politik zu sein, seit einigen Jahren, vielleicht seit Ab schluß des Bündnisses mit Sowjetrußland, an England abgetreten. Daß diese Politik bisher kein Erfolg war, liegt für jeden Engländer auf der Hand. Aber man darf die Gelassenheit dcS Engländers nicht in der Rechnung vergessen. Ob er in der hohen Politik an sichtbarer Stelle steht, ob er irgendwo auf einem wenig beachteten Posten im Weltreich seine Pflicht erfüllt oder ob er zu der bildsamen Masse gehört, auö der die össentltche Meinung im Mutter- lande geknetet wird, stets zeigt sich, daß der Engländer sich tin Verlaufe der verhältnismäßig langen Welt herrschaft an den Gedanken gewöhnt hat, daß die Welt unvollkommen ist. Wenn er verkündet, aus einem Anlaß außerordentlich beunruhigt zu sein, wird er es nicht immer in dem behaupteten Umfange auch tat sächlich sein. Er hat da» Zutrauen zu sich selbst, in wichtigen Augenblicken das Richtige zu tun. Sein Sinn für Humor läßt ihn selten die Fassung verlieren. Die Politik der Aushilfen hilft ihm, allerlei Unebenheiten zu ertragen. ES ist vielleicht nützlich, sich dieser englischen Eigenschaften, die ja nicht neu sind, zu erinnern. Hinzu kommt beute infolge des Auf- «OL groösm »Schanghai, 12. November In Schanghai herrscht zur Zeit wieder einmal Hoch spannung, da die Gegensätze zwischen der Verwaltung der internationalen Niederlassung und der zu ihrem Schutz bestimmten britischen Truppen ans der einen Seite und dem japanischen Oberkommando auf der andern Seite bisher mjitberbrückbar waren. Diese Gegensätze gewannen nachher völligen Einschließung Schanghais durch die japanischen Truppen insolge ver schiedener Zwischenfälle bedeutend au Schärfe. Tie Japaner haben am Donnerstag die letzten chinesischen Stellungen in Naztang, nordwestlich Schanghais, genommen und die Reste der sich ver- zweisclt wehrenden, von allen Seiten abgcschntttenen chinesischen Nachhut in -er Südwcstvorstadt Nankau überwältigt, gesangengcnommen oder in die fran zösische Konzession abgedrängt. Dort wurden die Chinesen cntwassnet und in behelfs mäßigen Unterkünften untcrgcbracht. Da die Stadt ohnehin von Flüchtlingen überfüllt ist, herrschen un beschreibliche Zustände. Nankau und das auf dem rechten User des Wangpu liegende Pntung stehen zum größten Teil in Flam m« n. Schanghai ist bis auf die internationale Niederlassung und die französische Konzession in dcp Händen der Japaner. Inzwischen sind andre gefährliche politische und militärische Fragen am Horizont aufgetaucht. Zwei wichtige Etappenlinten der japanischen Truppen, der Sutschau- hach nnd der Wangpu, gehen durch bje internationale Niederlassung bzw. an ihr vorbei. Schon verschiedent lich wurden japanische Transporte angchalten. Am Donnerstag hat sich ein «euer Zwischenfall auf dem Sutschau ereignet. Die Engländer hielten dort ein japanisches Schiff, baS Vorräte für die japanischen Truppen bringen soll, an und verweigerten die Weiterfahrt. Die japanischen Behörden erhoben dagegen Protest. GencralMat - s u t richtete (darüber wurde schon gestern im größten Teil der Auflage berichtet. D. Schristltg.) eine scharfe Warnung an die Internationale Niederlassung nnd erklärte, baß die Japaner den Wangpu nnd den Sut- schau-Bach für ihre Transporte benutzen und ohne jede Rücksicht a»s die Jntcrnattonalität mit aller Ent schiedenheit gegen jeden vorgehcn würden, der diese Transporte unferbinde. Von britischer Seite wird demgegenüber erklärt, baß die britischen Truppen An weisung haben, jede Besetzung des Gebietes der Inter nationale«« Niederlassung durch die Japaner mit Waffengewalt zu verhindern. In gewissen Kreise» wird Matsuis Erklärung als eine Ankündi gung der Besetzung gewißer Teile der internationalen Niederlassung durch japanische Truppen ausgefaßt, falls eine Einigung auf friedlichem Wege sich als unerreich bar Herausstellen sollte. Die Forderungen des Gene rals Matsui haben bereits zu Folgerungen geführt. Es ist angeordnet worden, daß die zahlreichen chine sischen Organisationen, die ihren Sitz in der inter nationalen Niederlassung haben, ihre Tätigkeit einzu schränken haben, andernfalls ihre sofortige Auslösung erfolge«« werde. Frieden in Kernost nur durch direkte chinesisch-japanische Verhandlungen zu erreichen — Das Echo des Llmschwungs in Brasilien XTori», 12. Nov. (Sstasiendienst des I)>v.) Das japanische Kabinett beschloß heute die Ablehnung der zweiten Einladung zur Brüs seler Konferenz. Außenminister Htrota über- reichte im Auftrag des Kaisers dem belgischen Botschafter in Tokio die Antwortnote, in der er klärt wird, daß Japan die Einladung ablehnen müsse, da sich die VorauSsehungen auch durch die Einberufung der Brüsseler Konferenz nicht geändert hätten. In der Erläuterung des Außenministers heißt cS mit Bezug aus dei« Nennervertrag: „Tie Lage in« Ferne«« Osten hat sich in den letzten 18 Jahren so grundlegend geändert, daß die Bestimmungen aus dem Ncnnmächlevcrtrag heute nicht mehr anwendbar sind." Weiter betont Japan, -aß die veränderte Lage heute auch eine kollektive Lösung nicht mehr zulasse, sondern daß eine normale Lage vielmehr nur durch direkte Verhandlungen zwischen Japan und Ehina wiedcrhcrgestellt ivcrden könnte. Tie Note schließt mit der Feststellung, daß dnrch die Ucbcrhandnahmc dcö Einflusses der Komintern nicht »nr in West- und Nordwcstchina, sondern selbst in Nanking eine völlige Verschiebung der zur Zeit des Abschlusses dcö Ncun- mächtevcrtragcs herrschende«« Lage im Fernen Osten herbeigesührt worden sei, eine Tatsache, die von den Signatarmächten des NcnnmächtepaktS überhaupt nicht berücksichtigt wurde. Japans Vorgehen sei gegen diese Verschiebung der Lage gerichtet und bedeute den Kampf zur Ueberwindung der Komintern, die dei« Frieden im Fernen Osten bedrohe. * Die Gründung ManbschuknoS ist nicht vergessen. Der A b e s s i n i e »k r i e g hat außen- politische Umwälzungen hervorgeruscn, die. wie die landläufige össcntliche Meinung hier denkt, die Re gierung zivar mit einem nachträglichen große«« Rlistungöausivand beantwortet, politisch und diplo matisch aber bis heute nicht gemeistert habe. Tic Schwierigkeiten in Indien sind durch die Verfas sung nicht behoben. Ter Krieg in S p a n i c n schien zeitweise die Vorherrschaft im Mittelmccr und den überragenden Einfluß aus die beiden Staaten der iberischen Halbinsel in Frage zu stellen. Die Vor gänge in und um Palästina zeigten die wachsende Be deutung des „Panarabismus" als politischen Machtsaktors. Der neue Krieg ii« China gefährdet britische«« Reichtum und britisches Ansehen. TaS Verhältnis zu Deutschland blieb ii« allen Stürmen der Zeit unbefriedigend. TaS erstrebte Zn» s a m ni c n w i r k c n mit den Vereinigten Staaten ist bisher nicht in ausreichendem Maße zustande gekommen. Die enge Zusammenarbeit mit Frankreich wird nach Ansicht nicht einflußloser Kreise durch das sranzösisch-sowjetrussische Bündnis stark belastet. Die Abneigung einiger Dominien, zu feste Bindungen in Angelegenheiten der Rcichsverteidi- gung einzngchen bereitet der Regierung Sorgen. Schließlich sind die unausgeglichene Siedlungspolitik und- die sinkenden Geburtenziffern im Empire die Quelle für eine Flut öffentlicher Erörterungen, die gelegentlich säst den Charakter von 808-Rufen an nehmen. Es ist angesichts der Fülle von Problemen kein Wunder, baß beim DurchschnittSengländer ge legentlich der Eindruck entsteht, weder Opposition noch Regierung wüßten manchmal, wo sie zuerst be- ginnen sollen. »i«ei «i- d-ina« t vliUIUo» >i>- <N« «In«- »I«u«»««n e «tp-NH« S«- Aelr. Plan» «lucht tschadt« >tr. 88, Htb. I. Sine Erklärung aus Washington Sonderkabeldienst der Dresdner Neuesten Nachrichten »L? Washington, 12. November. (Durch United Preß) Wie hier verlautet, besteht die Möglichkeit, daß die Vereinigten Staaten sich mit andern Mächten einem scharfen PvGest gegen alle Schritte, die zu einer japantschen^Aontrollr über die internationale Nieder lassung in Schanghai- führen könnten, änschließen werden. H Companys geflüchtet? Die Ratten verlassen das sinkende Schiff X San Sebastian, 12. November. (Durch Funkspruch.j »reise, die im allgemeinen über recht zuverlässige Informationen aus dem bolschewistischen Spanien ver füge», versichern am Freitag früh, daß der Ober bolschewist Companys in der Nacht zuin Freitag über die sranzösisch-katalanischc Grenze geslohen ist und kurz daraus in Toulouse gesehen wurde. Companys, der im katalanischen BvlschcwislenauS- schnß die leitende Nolle spielte, gehörte seit jeher zu den übelsten Hetzern und Unruhestiftern Spaniens. Er war einer der Rädelsführer bei der Oktober-Revolution deo Jahres 1M4, nachdem er wegen seiner volksvcr- hctzenden Wühlarbeit mehrere Monate im Zuchthaus verbracht hatte. lohn Voll jfl unzufrieden Die Außenpolitik der Tlationalregierung Von unserm K o r r e s p on b e n te n »1. London, im November In einem der Londoner Wochenschaukinos wurden kürzlich Ausnahmen voi« einer Besichtigungsreise des englischen KönigSpaares mit einem hastigen Ucberblick über die Kriegs- uyd NevolutionSschanplätze der Gegenwart und dem Bcgleittcrt eingcleitct, wahrend sich in der Welt mörderische Kämpfe abspielten, bilde England eine Insel des Friedens. Auf kein Land trifft diese Gegenüberstellung jedoch weniger zu als aus England. Tenn kein Land wird so von jeder Un ruhe irgendwo im entlegensten Erdenwinkcl in Mit leidenschaft gezogen wie England. Wäre England nur die Inselgruppe des Vereinigten Königreichs, dann könnte man diese kleine Welt eine Insel des Friedens nennen: aber jeder Engländer, der das Weltreich in seinen Adern spürt, wird die wohlgemeinten Ein flüsterungen des Filmansagers als unwahr nnd ge fährlich empfinden. Das Gefühl, in einem Zustand der Ungewißheit und Unsicher, heitzn leben, ist hiersehrvcrbrcitet. Man findet kaum einen Engländer, der mit der Außen politik seines Landes zufrieden wäre. Einem hier seit noch nicht langer Zeit lebenden Ausländer stünde cs vielleicht schlecht an, von einer Krise der englischen Außenpolitik zu sprechen. Aber die Engländer sprechen selber davon. Auz0ia0KPV0jf0! Grundpreis« dl» 1 spassig» mm-Zelle lm An- - - zeigentill 1« Rpf.,Stellengesuche und privat» Famillenanzeigen »Rpf^diers ww breite ww-Zeli» Im Texttitll-ioRM, Nachlaß nach Malstaffel > oder Mengrnstaffel v. Lriefgebllhr für Ziffer anzeigen so Rps. auSschl. Porto Zur Zeit ist Anzelgenprelslist« Nr. r gültig. Linie 19, 20. l>9 «II AIIW ekvNHN 8ülo unä preiswert Ranos, Flügel eu u. aebr.. a. kl. Not. Miele >. Ü.-a., m. riaul- ntlcke. Arlesbach Ilbreailtr. L3. »MSLL1L«- MNr2,00 MN. mit Handels. und Industrie.^ettuna Hasimonall.r.OONMPostbezugmonall.r^oNM.ewfchl.Epf.postgebühren ***** (hierzu -sRpf. ZustestungSgeb.) Keruzdandsend.r Für bl» WocheL00 AM. . Einzelnummer 1V Apf., außerhalb Sr-ß.vwdm« IS Rpf. Schrlstleltmig, Verlag und SauptaeschäflSflelle: VreSdeu-A., Aerdlnandflraße 1 poslansltzrlst:Sresden-A.i. Postfach«Fernruf: OrtsverkehrSamnielnommer21601,Fernverkehr 27S81-2798Z * relesr.: ÄeaefieDresden * Lerllner Schriftleltung: Serlln W.35,Llttoriastr.i«; Fernruf: 21SZ61-21SZ66 Postscheck: Dresden rooo — Nichtverlangte Einsendungen ohne Rückporto werden weder zurückgesandt noch aufbewahrt. — Im Falle höherer Gewalt ober ÄetriebSstSmng haben unsre Lezleher keinen Anspruch aus Nachlieferung oder Erstattung de« entsprechenben Entgelts London-Rom Aeuer Annäherungsversuch — Ein privater Brief Chamberlains an Mussolini? Telegramm unsres Korrespondenten 8t. L 0 u d 0 n, 12. November Im Zusammenhang mit gewissen Anzeichen für eine englische Annäherung an die „Achse Berlin- Rom" mißt man hier der Besprechung große Re« dcutung bei, die der englische Botschafter in Rom, Lord Perth, mit den, italienischen Außenminister, Gras Ciano, hatte. Dieser Besprechung war hier in London am Mittwoch ein? Unterredung des italieni sche«« Botschafters Grandi mit dem ständigen Unter- staatosekrctär im auswärtigen Amt, Vausittard, vorausgegannen. Nach hiesigen Meldungen hat Ciano dem englischen Botschafter Italiens Bereitschaft zu einer gründlichen Bereinigung der zwischen Italien und England bestehenden Schwierigkeiten erklärt und ihm die Frage vorgelcgt, ob England bereit sei, ohne Verzögerung entsprechende Schritte zu nntcrnchmcn. Lord Perth hat sofort seiner Regierung berichtet. „Taly Mail" behaupte«, Chamberlain werde erneut einen persönlichen Bries über die europäische« Fragen und die englisch-italienische« Beziehungen an Musso lini schreiben. In Verbindung mit der Unterredung Ciano—Lord Perth berichtet „Daily Expreß" erneut von einer Anleihe der Londoner City au Italien zur Erschließung- Abessiniens. „Daily Mail" erklärt in einem Leitartikel, der „Neue Diplomatie" überschrieben ist, die Zeil scheine günstig für die Versuche des Ministerpräsi denten zu sein, die Verhältnisse in Europa zu sta bilisiere». Es gebe für die Diplomatie zur Zeit keine lebenswichtigere Ausgabe, als mit Deutschland zu einem friedliche«« Ausgleich zu komme««. Wenn Eng land nnd sein mächtigster und ansstrebcndster Nachbar aus dem Kontinent znsammcngchci« könnten, so würde da» der bedeutendste Schritt zum Frieden für eine ganze Generation sein. Die Nachrichten über die oben erwähnten englisch - italienischen Besprechungen kenn zeichnet der gleiche Leitartikel als hoffnungsvoll. Ter römische Korrespondent der „Times" meint, das, nach Ansicht italienischer Beobachter dicAtmv - sphärc für ?tnc Wiederaufnahme der e ng l i s ch - i t a l i e n i s ch c n G c s p r ä ch c sich g e- bcsjcri habe. Die Londoner Korrespondenten der italienischen Zeitungen messen der gestrigen Aus sprache zwischen dem italienischen Botschafter in Lon don und Staatssekretär Vansittart große Bedeutung bei. Ihre Berichte sprechen von einem „bedeutsamen Stiinnniiigsumschwung" eines großen Teiles der britischen Ocsscntlichkeit gegenüber Deutschland nnd Italien und glaubten an die M ö g l i ch k e I t einer N c u 0 r i c n t i c r n n g b c r b r i t i s ch c n P 0 l i t ^k. Paris wir- aufmerksam X Paris, 12. November. (Durch Funkspruch) Die Wiederaufnahme dpr englisch-italienischen Fühlungnahme wirb von der Pariser Frühprcsse auf- merksam verfolgt. „Italien ergreift die Int- t i a t i v c z n V c r h a n d l u n g e n in i t E n g l a n d", so kennzeichnet „Petit Journal" die Besprech«»- gen CianoS mit dem englischen Botschafter tu Rom. London suche die Liquidierung der spanischen Ange legenheit, die Verringerung der italienischen Armee in Libyen und die Ausrechterhaltung des 8tatun gno tm Mtttelmecr zu erreichen. Rom dagegen wünsche Anerkennung seines Imperiums und die Beendigung jeglicher Unterstützung der Politik MoSkanS durch England. Die römische Bcrnttertn des „Figaro" spricht von einer Entspannung zwischen Roin und Lon don und meldet, daß auch der Unterredung Ciano- Perth Ualtentsch-engltsche Verhandlungen aus diplo matischem Wege folgen würden. Meder Hochspannung in Schanghai Konflikt zwischen Internationaler Niederlassung und japanischer Armee — Schanghai völlig vom Hinterland a-geschnitten Noch eine Note nach Tokio? — Oie Besprechungen der Westmächte man dabei durchsickern, daß, sollte auch dieser Versuch sehlschlagen, China Kredite sür Kricgslieserungen er halten würde. Die Absicht, Japan unter Druck zu setzen, geht aus allen diesen Nachrichten deutlich hervor. Ucbcr die Einsetzung eines engeren Ausschusses für die Verhandlungen mit Japan ist eS stiller geworden. Mai« hat die Diskussion dieses Gedankens vorläufig vertagt, da keine Einigung über die Zusammensetzung dieses AnSschusseö zu erzielen war. Ursprünglich sollte er, wie bekannt, lediglich aus England, Amerika und Belgien bestehen: Frankreich hat aber ausdrücklich er klärt, daß eS bei allen Versuchen, eine Neuregelung im Fernen Osten zu schassen, beteiligt zu sein wünsche. Den gleichen Anspruch hat unter diesen Umständen selbstverständlich auch Italien -gestellt. Und Moskau, dessen Hanptdclcgicrter Litwinvw-Finkelstcin plötzlich abgereist mar nnd dabei hörbar die Tür hinter sich zu geschlagen hatte, blieb natürlich auch nicht zurück, da cs hier eine neue Möglichkeit erkannte, Schwierigkeiten zu machen.
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