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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 30.05.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-05-30
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189105304
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18910530
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18910530
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
- Jahr1891
- Monat1891-05
- Tag1891-05-30
- Monat1891-05
- Jahr1891
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Amts- und Anzeigeblatt für den Erscheint « *«e e Abonnement --KLSL «cprk des Ämtsgmchls Lilmch» --SSL sertionspreis: die kleinsp. ten, sowie bei allen ReichS- Zeile 10 Pf und dessen Amaebuna. P-stanstalten Verantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. »8. Aasrgang. V3. Sonnabend, den 30. Mai 18SL. Die in Gemäßheit von Art. II 8 6 der Allerhöchsten Verordnung vom 21. Juni 1887 — Reichsgesetzblatt 1887 Seite 245 slg. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tagespreise des Hauptmarktortes Zwickau im Monat April e. festgesetzte und um Fünf vom Hundert erhöhte Vergütung für die von den Gemein den resp. Quartierwirthen im Monat Mai 1891 an Militärpferde zur Verab reichung gelangende Marsch-Fourage beträgt: 9 M. 45 Pf. für 50 Ko. Hafer, 4 „ 20 „ „ 50 „ Heu und 4 „ 20 „ „ 50 „ Stroh. Schwarzenberg, am 28. Mai 1891. Königliche Amtshauptmannschaft. I. V. Nr v. Stieglitz, B.-A. St. Bekanntmachung. Auf darum geschehenes Ansuchen ist an Stelle des Herrn Stadtrath C. G. Dörffel hier Herr Stadtrath C. I. Dörffel hier als Vorsitzender und der Erstgenannte als stellvertretender Vorsitzender des städtischen Aenerlösch- und Beleuchtungsausschuffes gewählt worden, was hiermit zur öffentlichen Kenniniß gebracht wird. Eibenstock, den 26. Mai 1891. Der Stadtrath. »r. KSruer. Wsch. Bekanntmachung. Die erste diesjährige Hebung der städtischen Pflichtfeuerwehr soll Sonntag, den 31. Wai 1891, früh 6 Uhr am Magazin statifinden. Zu derselben haben zu erscheinen u. die Mannschaften sämmtlicher Sektionen der Spritzen 1—5 mit den betreffenden Spritzen nebst Zubehör, I>. sämmtliche Absperrmannschaften, sowie e. sämmtliche Mannschaften zur Bedienung der Feuerleitern, Feuerhaken und des Geräthewagens. Abzeichen sind anzulegen. Unentschuldigtes oder nicht genügend entschuldigtes Aus bleiben, verspätetes Erscheinen, sowie jeder Ungehorsam gegen die Vorgesetzten wird unnachsichtlich mit Geldstrafe bis zu 10 Mark oder entsprechender Haft bestraft werden. Eibenstock, den 27. Mai 1891. Der Stadtrath. »r. Körner. Wsch. Bekanntmachung. Diejenigen unbemittelten Einwohner hiesiger Stadt, welche Erlaubniß zum Leseholzsammeln für nächstes Jahr zu erhalten wünschen, werden hiermit aufgefordert, sich bei Vermeidung der Richtberücksichtigung bis spätestens zum 15. Juni dieses Jahres in hiesiger Rathsregistratur zu melden. Eibenstock, den 6. Mai 1891. Der Stadtrath. »r. Körner. Wsch. . Holz-Versteigerung auf Schönheider Staatssorstrevier. Im Miet „zum HtaWaus" in Schönheide kommen Dienstag, den U. Juni 18S1, von Bormittags '/ritt Uhr an die in den Abtheilungen 16, 22, 33, 41, 48, 51 und 62 aufbereiteten Zsnlri- und U^v»i>I>Äl»«i^, als 2586 Stück weiche Stämme bis 15 Centimeter MittenstLrke, 2205 „ „ „ von 16-22 Ctm. 239 23-36 „ 35 „ „ Klötzer „ 13-15 „ Oberstärke, t 29 . . „ . 16—22 „ 23-29 „ ! 3,s Meter lang, 168 „ .Stangenklötzer, 8-12 „ 7 Raummeter Brennknüppel, 5 „ Beste, einzeln und partieenweise gegen sofortige Bezahlung in kaffenmätzigen Münzsorten und unter den vor Beginn der Auktion bekannt zn gebenden Bedingungen meistbietend zur Versteigerung. Kreditüberschreitnngen sind unzulässig. Holzkaufgelder können vor Beginn der Auktion berichtigt werden. Auskunft ertheilt der unterzeichnete Oberförster. Königliche Forstrevicrvemaltung Schönheide und König liches Forstrcntamt Eibenstock, Francke. am 28. Mai 1891. Wolsframm. Hagesgeschichte. — Deutschland. Eine bedeutsame Rede hat am Sonntag beim KriegervereinSfest in Emmen dingen der Großberzog von Baden gehalten. Der Großherzog knüpfte daran an, daß den alten Soldaten die Pflicht obliege, die Empfindungen, die sie in schwerster Zeit gesammelt haben, auf die jüngere Generation zu übertragen. „Dienen" heiße sich unter ordnen unter die Anordnungen, die gemacht seien, um ein festes Gefüge aufrecht zu erhalten. Der Soldat müsse an dem Eid der Treue, der zum Sieg ebenso sehr wie zum Erfolg im Innern führe, fest halten, er müsse sich hüten vor allen den Versuch ungen, die im öffentlichen Leben in allerlei Gestalt sich so leicht an das Herz herandrängen und zu üb len Folgen führen. Da heißt eS, aufmerksam sein, auf der Wacht gegen solche Versuchungen. Wenn das nicht der Fall sei, dann gingen wir Zeiten ent gegen, die wohl noch Mancher aus eigener Erfahrung in Erinnerung habe. Er (der Großherzog) wolle diese wenig erfreulichen Ergebnisse nicht näher be zeichnen, aber Diejenigen, welche jene Zeit noch mit gemacht, könnten cS bezeugen, was e» heiße, wenn da» Höchste, der Eid, nicht gehalten würde. Der Großherzog erinnerte an die Regierung seine« Vor gänger«, oe« Großherzogs Leopold, der mit Recht der „Gütige" genannt werde, eine Zeit, in der nicht viel zu wünschen übrig war an freiheitlichen Ein richtungen. Wenn man der Regierung jener Zeit einen Vorwurf machen könne, so sei eS der, daß sie vielleicht nicht kräftig genug war. Es sei zu viel Liebe dagewesen, die mißbraucht worden wäre; ,o habe denn dieser Mißbrauch schließlich dazu geführt, daß Viele, auch er (der Großherzog) zu den Waffen greifen mußten. An diese Reminiszenzen knüpfte der Großherzog die Mahnung, daß alle Bürger vor solchen Gefahren, vor deren Eintreten man nie sicher sei, auf der Hut sein müßten. Solche eidbrüchige Leute würde es zu jeder Zeit geben und gebe es noch heute. Zuerst werde gerüttelt an der Autorität, dann sage man, es gebt nicht mehr, es müsse irgend etwas geschehen. Er wolle diese Dinge nicht beim Namen nennen, aber er sei überzeugt, daß alle Zu hörer ihn verstehen und seine Meinung theilen würden. Im Staate müsse ein Jeder, der Mitwirken wolle, die Tugend der Selbstlosigkeit sich zu eigen machen, denn die Selbstlosigkeit ist die Grundlage der Unter ordnung. ES giebt keine Freiheit im Leben ohne Unterordnung und ohne Selbstlosigkeit, die man an sich erprobt habe. Da« herrlichste Beispiel solcher Selbstlosigkeit habe Graf Moltke gegeben. Er sei der selbstloseste und treueste Diener seine« Kaisers gewesen. Er fordere alle Bürger auf, sich diese Selbstlosigkeit, die Liebe zum Vaterlande zu bewahren; denn gar Biele von denen, die den Landsturm bilden, seien vielleicht noch berufen, mitzugehen, wenn, was Gott verhüten möge, einst die schwere Stunde schlüge. — Aus dem Weltpostkongreß zu Wien hat sich nach 13jähriger Vorarbeit der Anschluß de» australischen Welttheils mit sieben Staaten (Neusüdwale«, Queensland, Victoria, Westaustral, Südaustral, Tasmanien und Neuseeland mit den Fidschi-Inseln) an den Weltpostverein vollzogen. Der selbe umfast jetzt 100 Millionen Quadratkilometer mit 1000 Millionen Bewohnern. Vom 1. Oktober d. I«. ab wird da« Briefporto nach Australien von 40, 50 und 60 Pf. allgemein auf 20 Pf. herabgesetzt; Postkarten kosten 10, Drucksachen 5 Pf. Porto; ferner wird direkter Postanweisungsverkehr eingcführt. Die von Australien gestellte Bedingung, daß bis zmn nächsten Weltpostkongreß im Hauptportosatz von 20 Pf., und in Seetransitgebühren nichts geändert werde, wurde unbedenklich zugestanden, da keine Absicht einer Aenderung bestand. Durch den Zutritt Australiens zu dieser einzig dastehenden völkerrechtlichen Einigung ist nahezu das gesammte Postwesen der ganzen civilisirten Welt nach einheitlichen Grundsätzen geregelt, welche neben einer gleichmäßigen Behandlung aller Send ungen die vollste Freiheit des internationalen Verkehrs und eine vor zwei Jahrzehnten kaum für ausführbar gehaltene Einheit und Wohlfeilheit der Gebühren sichern und gewährleisten. — Rußland. Die judenfeindliche Poli tik wird von den maßgebenden Persönlichkeiten mit Eifer fortgesetzt. Eine Depesche aus Petersburg meldet, daß der Oberprokureur des heiligen Stznod, Pobcdonoszew, eine neue Verordnung entworfen hat, welche den Juden verbietet, ihren Sabbath zu feiern. Alle Läden müssen an Sonn- und Feiertagen der orthodoxen Kirche geschlossen bleiben. Die jüdischen Angestellten sollen gezwungen werden, am Sonnabend zu arbeiten und den Sonntag al« Ruhetag zu be gehen. Locale und sächsisch« Nachrichten. — Eibenstock, 29. Mai. Heute Morgen in der vierten Stunde erschoß sich in seiner Wohnung im Bette liegend der ca. 30 Jahre alte unverheirathcte Ingenieur Franz Preller aus Coburg. Derselbe hielt sich hier zur Sommerfrische resp. Cur auf und will die That nach eigener Aussage wegen seines hoffnungslosen KrankheitSzustande» begangen haben. Da der erste Schuß aus dem Revolver nicht die ge-
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