DENKMALPFLEGE Wie können wir die alte Bausubstanz erhalten? Die Denkmalpflege ist bestrebt, ein Bauwerk möglichst in der Form zu erhalten, die es zum Zeitpunkt seiner Erbauung gehabt hat, weil der Wunsch besteht, die für jeden Zeitabschnitt charakteristische Form der Zukunft zu überlie fern. Dieser Entstehungszustand ist aber gerade beim Bauernhaus in keinem Falle unverfälscht bewahrt geblieben, sondern hat sich mehr oder minder stark verändert. Die alten Gebäude wur den entweder ganz abgerissen oder je nach Be darf und Vermögen innerlich und äußerlich umgestaltet. Heute ist es oft schwer, die zahl reichen Veränderungen und Zutaten überhaupt zu erkennen und zeitlich zu ordnen. Viele noch im altertümlichen Zustande verharrende Ge bäude haben dieses ungewöhnliche Stagnieren ihrer Entwicklung ganz besonderen Einflüssen zuzuschreiben, wie Geldmangel, räumliche Ab geschiedenheit oder Fehlen eines tatkräftigen jungen Bauern. Selten haben die Bewohner ein altes Baugefüge aus Schöriheitsrücksichten er halten, meist sind die gutproportionierten und schön gestalteten alten Häuser nüchternen, ja teilweise häßlichen Neubauten gewichen. Den noch sind die Bewohner froh, ihre „alte Bude“ los zu sein. Der Verlust der Schönheit wird nicht sehr schmerzlich empfunden, da die Befriedi gung neuer Wohn- und Wirtschaftsbedürfnisse im Vordergrund steht. Beispiele der alten Holzbauweise sind heute nur noch in waldreichen Gegenden des Spreewaldes, der Lausitzer Heide und des Lausitzer Gebirges Bild 159: Wohnstallhaus Burg- Kolonie Nr. 216 nach dem Umbau. Die alte Giebellaube wurde durch einen Schuppen ersetzt