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Dresdner neueste Nachrichten : 11.04.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-04-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193904117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19390411
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19390411
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1939
- Monat1939-04
- Tag1939-04-11
- Monat1939-04
- Jahr1939
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 11.04.1939
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47. Jahrgang Dienstag, 44. April 4S3S Anzeigenpreise: di« i spaßig« «uv-Zeile im An« ' zeigenteil 1«Npf.,Gtellengesucheundprlval« Famültnanzelgen üNpf.,dlers mm breite wm-Zelle Im Text!eili,ioNM. , Nachlaß nach Malstaffel I ober Mengenstaffel v. Äriefgebühr für Ziffer- SLriftleitung, Verlag und Hauptgeschäftsstelle: Dresden A, Aerdlnandfiraße 4 . a»,elg-» so Npf. au-schi. p°r>°. Zur z-i, P An,.ig.npreisiist- Nr.«ga,,ig. Postanschrift: Dresden A1, Postfach« Sernrnf: Ottsvertehr Sammelnummer 24601, Zernvertehr 27981-27983«Telegramme: Aeueste Dresden * Postscheck: Dresden 2060 * Serllner Schrlstleltung: Serlin W 35, LlNorlastraße 4° Aichtoerlangt« Einsendungen an die Schrlstleltung ohne Nachporto werden weder «urüchgesandt noch aufbewahrt. - Zm Fast« höherer Gewalt oder LetrteböstSrung haben unsre Äezleher keinen Anspruch aus Nachlieferung oder Erstattung des entsprechenden Entgelt« Dresdner Reneste Nachrichten SE--L-LSLLL mi« S-nd-k. »nd Ini>ustrl«.z-»>>»g hierzu ZS Npf. Zustellungtgeb.) Nreurbantff nd.: Für dl« Woche 1,00 RM. Einzelnummer 10 Rps., außechald Sr-b-VreSden« 15 Rpf. Ar. 84 Englische Panikmache auf dem Balkan London und Paris starten ihr neuestes Einkreisungsmanöver — Londons Kriegspolitik beunruhigt Holland - Erklärungen in Ankara /-, r i,^uöl>um«Hkor- in T'irnnn 6r»/ Ci»«» «'nrc/c> eonr a/k-a«i'zcste» »nik e»»/r/nn/7cn r»«i. ir-udua Athen wird eingeschüchtert Telegramm unsres Korrespondenten Londons neueste „Trümpfe" Garantie für Athen und Ankara - Morgen Unterhauserklärung Chamberlains Telegramm unsres Korrespondenten 8t. London, 11. April Die englische Regierung und die gesamte englische Presse hat während der Ostcrfciertage alles getan, um ihre Einkrcisungspläne gegen die autoritäre« Staaten sortzusetzen. Alle Aktivität, besonders die der Regic- ruiigökrcise richtete sich daraus, der Lejscnllichkeit und der Welt wciSzumachen, daß „Griechenland und die Türkei die nächsten Opfer der autoritären Staaten" seien. Deshalb, so argumentiert und handelt man nun in dielen Kreisen, müsse diesen beiden Staaten, in erster Linie aber Griechenland, eine englische Garantie erklärung gegeben werden, die man dann wieder in ein zweiseitiges Versprechen, ähnlich dem zwilchen England und Polen, umwandeln will. Menu auch bisher noch keinerlei konkrete Beschlüsse bezüglich dieser Garantien vom englischen Kabinett ge iaht wurden, so wird in maßgebenden englischen streike» doch angenommen, daß diese morgen in dem unter dem Borgst Chamberlains tagenden Kabinetts rat beschlossen und dann durch Chamberlain im Unter baus im Rahmen einer Regierungserklärung bekannt gegeben werden. Die gesamte Londoner Presse spricht von dieser Möglichkeit in einer Horm, die säst daraus schlichen läßt, das, die Presse auS Regierungökreisen gewisse einheitliche Informationen erhalten habe. In diesem Zusammenhang sprechen die Blätter davon, bah die diplomatische Tätigkeit nicht nur zwischen England und den Balkanstaatcn, sondern in erster Linie zwischen England und Italien voraussichtlich bis zum Donners tag sortgcsestt werde mit dem Zweck, eine Plattsorm siir die zu erwartende Unterhauserklärung zu suchen. Es ist sehr bemerkenswert, bah die meisten Blätter in diesem Zusammenhang hervorheben, daß die Regie rung nicht geneigt sei, das englisch-italienische Ab kommen zu kündigen. Jin übrigen wird der britische Einkrcisungüseldzug mit zahlreichen Meldungen auS Istanbul, Vu k a r c st, B e l g r a d u n d A t h e n sortgcsestt. Diese Meldungen tun in ihrer inneren Unwahrhasttgkcit und ihren widerspruchsvollen Kombinationen die Erlolg. losjgkcit des Buhlens um Trabantendienste der Süd- otlstaaten dar. So wird behauptet, Rumänien sei bereit, die südliche Dobrudscha an Bulgarien abzutreten svgl. unsre Meldung aus Bukarest), was zur aqgeblichen Bercitschast Bulgariens sühren soll, der Einkrcisungs- lront beizutreten. Aus der türkischen Presse wollen die englischen Blät ter ebenfalls die Bercitschast der Türkei zu einer Eini gung herauSlelcu. Die Haltung Griechenlands wird als „wachsam" bezeichnet, wofür die Erklärung MetaxaS' nach den gestrigen Besprechungen mit dem britischen Gesandten in Athen angeführt wird. Diese Erklärung habe folgenden Wortlaut: „Um alle in der Oesscnllichkeit ausgetretenen Befürchtungen zu zer streuen, erklärt die griechische Regierung dem Bolk, dah Griechenlands Unabhängigkeit und Integrität völlig gesichert ist. In dem Bewuhtscin, dah die Regie rung unaushörlich aus der Wacht ist, um die Sicherheit und die Ehrev des Landes zu wahren, kann jedermann friedlich seiner Arbeit nachgehen." Wieder andre Kreise behaupten, diese Erklärung beruhe aus Zusicherungen, die die griechische Negierung von Italien erhalten hat. Die Belgrader Korrespondenten der Blätter behaupten, -ah bei den Kroaten eine starke antideutsche und antiitalienische Stimmung vorhanden lei. Englische Kriegsschiffe vor Argostoil Demonstration gegen Italien Sonderdienst berDreSdner Neue st en Nachrichten Athen, 11. April. tDurch United Preb) Wie hier berichtet wird, sind im Hasen Argostoli ans der griechischen Insel Kephalonta mehrere englische «riegsschisse vor Anker gegangen. Argostoli liegt etwa ILl) Kilometer südlich von Korsu. VS handelt sich hier um eine bewußte antiitalienische Demonstration der englischen Flotte. Rote Zerstörer im Mittelmeer Sondcrdicnsi der Dresdner Neuesten Nachrichten London, 11. April. tDurch United Preß) Nach hier aus Istanbul vorliegenden Meldungen sollen vier sowjetrussischc Zerstörer den Bosporus in Richtung aus das Mittelmeer passiert haben. N. Paris, 11. April Die politische Gcsamthaltung in Paris ist heute recht zwiespältig. Aus der einen Seite stellt man nach den Ostertagcn eine stimmungsmäßige leichte politische Entspannung scst, aus der andern Seite ergeht man sich in sinnloser und plumper Gerüchtemacheret. Man versucht nämlich die Oessentlichkcit wieder mit den bckanntcnGreuelmärchen von neuen Spannungen im Raum der Adria wie auch zwischen Deutschland und Polen gegen die autoritären Staaten auszuwiegeln. Dies hängt allerdings in erster Linie mit der wilden Panikmache der Engländer besonders in Griechenland zusammen, die, wie man hier auö London ersährt, die englische Mittelmccrslotte, bestehend aus sechs Großkampsschissen, vier Schlachtkreuzern, einem Flug» zeugmuttcrschiss, Kl) Torpedobootszcrstörern und Llt U-Booten in Alarmzustand vcrsestt haben. Man sicht hier die plöstliche Absahrt des britischen Lchlachtschisses „Malaya" ans Mcntonc nach dem öst lichen Mittelmecr und die Absahrt der englischen Krlegsschisse „Warspite" und „Aberdeen" aus San Remo mit dem gleichen Ziel als Borbereitung sür militärische Demonstrationen bei Korsu oder ander« griechischen Besitzungen an. Im übrigen spricht man hier davon, daß auch aus Malta und Gibraltar gewisse demonstrative „Sichernngsmaßnahmen" von den Eng ländern grtrosscn und daß einige Brigaden der eng lischen Landarmer aus eine» erhöhten Stand gebracht worden seien. Auch die britische Armee in Aegypten wurde in diese „Sicherungümaßnahmcn" cinbezogcn. Mit diesen sricdcnsstörcndcn Gcwaltnielhvdcn will man anscheinend die Griechen und insbesondere die Re gierung in Athen mürbe machen und cinschüchtcrn, um die griechische Regierung einer ähn lichen Bcrpslichtung zugängtg zu machen, wie sie London und Paris mit Pole ii'c i n - gegangen sind. Dieser Plan findet auch in Paris immer mehr Anhänger. Ans diesem Grunde war auch der griechische Gesandte Politis, der als sehr srancophil gilt, während der Ostcrsctcrtagc mehrmals zum Quai d'Orsay bestellt worden. Die Ostcrsciertage waren in Pariser diplomatischen Kreisen überhaupt reichlich mit Arbeit versehen. Deshalb haben der Ministerpräsident Daladicr und Außenminister Bonnet auch nur eine ganz kurze Spazicrsahrt tuS Grüne unternommen, die übrige Zett aber mit Ver- haudlnngcn zugebracht. Am Ostersonntag sand eine diplomatische Dreier konferenz zwischen Daladicr, Bonnet und General sekretär Leger statt. Während der Dreierkonferenz überbrachte der englische Botschafter, Sir Eric PhippS, die letzten Nachrichten ans Rom. Am Sonntag tagte dann im Kricgsmtnistrrtum eine mehrstündige Kon ferenz des Obersten KricgSrateS Frankreichs. SS Weltbild nahmen daran teil der Ministerpräsident und Kricgö- mtntster Daladter, der Außenminister, der Marine minister, der Lustsahrtininister und sämtliche großen Gcneralstäbe des Heeres, der Marine, der Lustsahrt und der Kolontalarmec. ES ist dabct eine Reihe mili- tärtechnischcr Maßnahmen beschlossen worden, die die Landesverteidigung Frankreichs aus einen noch höheren Grad der Schlagkraft und der Bereitschaft bringen. Heute Dienstag nachmittag sinket unter dem Bor« fist deS Präsidenten Lebrun, der von Bonnet eingehend insormiert wnrde, rin KabincttSrat statt. Am Mitt« wochnachmtttag tritt die Außenpolitische Kommission der Kammer zu einer Sitzung zusammen. Im RegterungSkreise bemüht man sich, nach außen hin den Anschein äußerster Ruhe zu wahren, um die an sich völlig nervöse Oessentlichkcit nicht noch weiter zu erregen. Man weist in diesem Zusammenhänge aus eine wesentliche Entspannung der Vage hin, die „insolgc der Versicherungen cingctreten sei, die italtcnischersett» gegenüber der Londoner Regierung abgegeben worden sind". Klare Fronten Zwei Tage nur saß der englische Premierminister Chamberlain an irgendeinem der beschaulich dahin rieselnden Bächlein in Schottland und angelte. Die Sonne war ihm günstig gesinnt. Das ganze bot den Anblick eines beschaulichen bürgerlichen Daseins, zu mal auch der bereits berühmt gewordene Regenschirm nicht fehlte. Sorgsam hatte Chamberlain ihn au seine Seite gelegt, um jedem WittcrungSninschwung ge- machsc» zu sein. Nur etwas störte diese betonte Bürger lichkeit: Das englische KricgSslugzcug, das neben dem Premierminister aus der Wiese stand und bereit war, ihn jederzeit nach London zu bringen. ES war ein äußeres Zeichen sür die Nervosität, die Eng land derzeit beherrscht. Aber die „Alarm"mcldungcn, die aus London kamen, waren nicht so schlimm, daß das Flugzeug wirklich in Bewegung hätte gesetzt werden müssen. Ter Premier zog es vielmehr vor, seinen Weg mit dem It-Zug zu nehmen, und er kam noch durchaus recht zeitig in London an, um bei all jenen Verhandlungen zugegen zu sein, die die Londoner EinkreikungS- politik, wie sie mit zweifelhaften Erfolgen mit Polen begonnen wurde, nunmehr mit Griechenland und der TArkci sortsctzcu wollen. Man legt den Hebel in Albanien an und sucht da durch mit bedenkenloser Skrupellosigkeit Handhaben gegen die berechtigten italienischen Interessen »nd gleichzeitig gegen Deutschland. Die Devise, unter der dies von seilen der Westmächte geschieht, lautet: der „Wcltsriedc" müsse gerettet werden. Nun muß man allerdings einmal einen Vergleich ziehen zwischen Rom und Berlin einerseits und London und Paris anderseits, um gerade in diesen Lsterieiertagen zu erkennen, wer denn eigentlich der wahre Stören fried in Europa ist. Während vor den englischen RegicrungSgebäuden und im Quai d'Orsay während der Feiertage dicke Menschenniasscn stehen, ausgeputscht durch die Organe der össentlichen Meinung, die von einer WcltkriegSsiluatiou sascln, ging in Berlin und Rom jedermann wohltuend ruhig seiner Wege, nie mand dachte überhaupt daran, daß der Weltsricde irgendwie ernstlich gefährdet wäre. Im Gegenteil, gerade die italienische Aktion hat dazu bcigetragcn, wieder einen Unruheherd auSzurot- tcn und damit eine neue Sicherung siir den Welt frieden zu schassen. Freilich sind derartig friedliche Aktionen bei den Demokratien wenig beliebt, denn man sieht, wie gerade im Falle Albanien die Felle der Westmächte wegschwimmen. Um aber nun einen weite ren Prestigeverlust zu vermeiden, und um sich selbst vor -er englischen und französischen Oesscntlichkeit den Eindruck deS starken ManncS zu geben, behaupten beide Regierungen, die Aktion der Italiener in Alba nien stehe gegen die Verträge. Glcichzciiig setzt man ein Bombardement von Lügenmeldungen in die Welt, mit denen Jugoslawien, Griechenland, die Türkei, Rumänien, Bulgarien syste matisch beunruhigt werden sollen, um diese Staaten reif zu machen siir einen unter Englands Führung stehen den balkanischen Block. Der Anfang hierzu soll bereits morgen gemacht werden, wo Ministerpräsident Cham berlain bereit sein soll, eines seiner im Grunde wert losen Garantieversprechen, diesmal an Grie chenland, auszutetlen mit der stillen Hoffnung, daß Griechenland eine England befriedigende Gegenerklä rung geben werde. Diesem Versprechen wiederum soll die Türkei folgen, so daß sich am Schluß John Bull aus die Brust schlagen und vor aller Welt sich als „Beschützer der kleinen Staaten" aus spielen kann. Ter Hintergrund allerdings ist hier nichts andres als die nun nahezu zur Genüge bekannte Ein kreis u n g s p o l i t i k. Gerade in den letzten Tagen blasen die Franzosen auch ganz erheblich stärker in dieses Horn. Sie geben bei englischen Zeitungen in die Schule und bediene» sich sehr lebhaft der Londoner Argumentation. So schreibt z. B. der „Temps": „Man hat den bestimmten Eindruck, daß cs sich um eine erste Fußfassung Italiens aus dem Balkan handle mit dem Ziele einer weiteren Expansionspolitik über Albanien hinaus in Richtung Saloniki und auf das Acgäische Meer." Engländer und Franzosen wirken also zusammen, um den italienischen „Gewaltakt" als „unberechtigt und sachlich unbegründet" hinzustcllen und den Italienern falsche Absichten zu unterschieben, vergessen dabei aber vollkommen, daß gerade die Weltmächte cs Haren, die den Italienern 1V21 die Garantien ü b c r A l b a n i c n gaben. Was ist denn schon im Grunde in Albanien geschehen? Ans Grund eines Vertrages, der zwischen Italien und den Weltmächten abgeschlossen wurde, ist ein Zustand gc- kchassen worden, der Ruhe, Ordnung und Sicherheit garantiert und der im wesentlichen keine neuen SouveränitätSverhältnisse in Albanien schasst, da der
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