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Dresdner neueste Nachrichten : 25.02.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-02-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194202253
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19420225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19420225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1942
- Monat1942-02
- Tag1942-02-25
- Monat1942-02
- Jahr1942
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 25.02.1942
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mit Handels« UN- Industrie «Zeitung Mittwoch, LS. Februar 1942 Nr. 47. ZO. Zahrqang Siegeszuversicht gegen amerikanische Phrasen Thesen für eine neue und bessere elt Britische Tonnageverluste,/äußerst ernst" Zehn bunte Vögel — «illtonensach sei baS Scho ihrer Mahnung: Opser« zur «. ReichSftraßensammluug! Oie Botschaft -es Führers zum 22. Lahrestag -er parteigrün-ung - LlGA.«Geschwa-er -ei -en japanischen Man-atsinseln abgewiesen Churchill-Worte von Schweiß, Blut und Tränen er innern, sind nicht angetan, die Stimmung der Ameri kaner zu hebe«. Dies um lo weniger, ivcuu solche Worte von einem Manu kommen, in dessen nächster Umgebung tiingst eine Finanzschicbung nach der anderen ansgedcckt wnrde. Tas sind jene Kreise der jüdischen Ptutokratie, aus die der Führer in seiner Boi- schast hinwieS. Gegenüber solchen traurigen Mitteilungen des Präsi denten der USA. sieben die Worte des Führers: „Nun, da die schwerste Kälte gebrochen ist. in der Krim und im Lüden Rußlands der Lchnce bereits zu tancn aniängt. ist es mir nicht möglich, meinen Platz in verlassen, in dem die Vorbereitungen getrosten werden sür die end gültige AttSeinandersctznng und Abrechnung mit jener Verschwörung, die von den Vanthaulern der vlutokra tischen Welt bis in die Gewölbe des Kremls das gleiche Ziel versolgt: Ausrottung der ariichcn Völler und Menschen." Tas ist die Anlage der L ch l n ß a b r c ch - n n n g. Lobald ibr die neuen deutschen Ziege gesolat sein werden, >vird die Zeit kommen, da man in Amerika wieder ans das Testament Waibingtons sich besinnt und Ncchenlchast von denen sordcrn wird, die sich ans seinen Präsidcnlcnstubl setzten, aber sein Erbe verluderten, weil nicht mehr ein Hauch seines groben Geistes in ihnen lebte. Hgndclsiihisscn „dem Feind täglich nimmt". Ist es nicht vielmehr so, Boote in Nudeln vor der amerilanische» kreuzen nnd in noch nicht vier Wochen über nun nm VRT. scindlichcn Zchisssraumcs auf den Meeresgrund schickten? Hal nicht in dem Augenblick, in dem Roose- vclt am Kamin sah nnd seine Rede über den Rnnd- sunk vorlas, ein japanisches U-Boot den erneu An- griss in diesem Kriege aus nor-amerilanisches Terri torium mit 24 Granaten in 2>t Ptinntcn aus die kali fornische Küste eröffnet'? Zeigen diese Tatsachen nicht genügend die rein defensive Lage an, in der sich Amerika befindet'? Rvoic- velt selbst wies ja schon indirekt ans diese Vage bin, in- dem er den Ansrns Waibingtons an seine geschlagenen Truppen auSkramlc, um damit der amerikanischen Be völkerung wieder Mnl zn machen. Vollends wird diese ernste Lage aber aus Roosevelts Anirns an die Ameri kaner ersichtlich, aus Vergnügen nnd Beanemlichkeiien zn verzichten. Ganz abgesehen davon, daß es fraglich ist, ob die Mentalität der Amerikaner solchen Worten Rechnung trägt, erhöhen solche Zitnaiivnsbcrichte und Ansiordcrungcn keineswegs etwa die Popularität des amerikanischen Präsidenten, die in jenem Augenblick zn sinken begann, als bekannt wurde, das, die Niederlage von Pearl Harbour nicht zuletzt aus die provozierenden Mitkämpfer. einen Zoll ab- daß deutsche ll- Kttiic In beiden Reden wurde nun ans einen Geburtstag Bezug genommen. Zn München aus den des Pro gramms der NSDAP., in Washington ans den des Gründers der USA., George Washington, lind doch besteht zwischen diesen beiden Reden ein himmelweiter Unterschied. Die Botschaft von München wurde von einem genialen Feldherr:: und Politiker erlassen, der mit Recht die stolzen Worte dieser Botschaft nieder schreiben konnte: „Was damals (am 24. Februar »O2Oj ein Parteiprogramm war, sind heute schon die Thesen einer neuen und besser werdenden Welt." Kaum jemals wurde der LiegcSzng der nationalsozialistischen Wehrmacht und der nationalsozialistischen Idee prägnanter nnd stolzer formuliert, kaum jemals wurde fiuusälltger der Riesen erfolg eines Heeres und einer Idee ansgcsprochen. Ter grökienwahnsinnige pathologische Schwäher, der vom Rollstuhl aus den neue» Weltkrieg schürte und entzündete, ohne Ltratcge oder Politiker zu sein, wagte cS, sich aus einen Mann zu berufen, der wirklich Feld- hrrr und Politiker war, der also von Roosevelt gar nicht zitiert werden durfte. „Er und seine tapferen Leute wußten, daß das Lehen und das Hab und Gut keines Mannes sicher sind ohne Freiheit und ohne freie In stitutivnen." In der Tat: sie erkämpften Amerikas natiynalr Freiheit und Unobbüngfgkkit vom britischen Joch. Wilson uizd Roosevelt aber haben bieses^Erb^ «Old- »Bk -4I»c^of-8e^EN<AE"«E«M" und Erfahrung, an politischer Erkenntnis erbrächte, bat Washington in dem politischen Testament für sein Volk nicdergelcgt. „Warum sollten wir aus die Vorteile unserer besonderen Vage verzichten, warum unseren Ltandpunkt verlassen, warum unser Schicksal mit dem irgend eines Teiles vo„ Europa verslcchten! Unsere Politik ist eS, an dauernden Bündnissen mit irgend- einem Teil der übrigen Welt glücklich vorbeizukom men." Diese Sätze stehen in Washingtons Testament, das seinem Volt ein Heiligtum wurde. Es ist zum Ge burtstag Washingtons vor dem Kongreh verlesen wor- den, Fahr um Jahr. Diesmal hat es Roosevelt durch eine Kaminrede ersetzt. Es bleibt aber in dieser Rede ein eigenartiger Zwiespalt, wenn man den Worten Roosevelts die seines Kollegen vhurchill gcgenttbcrstellt, der von dem „ättherst ernsten" Tonnageverlust sprach, während Roosevelt den Satz prägte: „Bevor uns der Strom unserer Hilsöqnellcn eine klare Ueberlegenheit gibt, müssen wir weiterhin unsere Feinde zu jeder <seit nnd überall da treffen, wo wir sie sinden, auch dann, wenn wir zeitweilig Boden aufgcben müssen. Wir nehmen dem Feind jeden Tag einen schweren Zoll ab. Wir müssen in diesen weilen Entfernungen kämpfen, um unsere Versorgungslinien und unsere Verbindungs linien mit unseren Alliierten ansrcchtzurrhalten." ES bleibt nun das Geheimnis Roosevelts, wie er mit dem steigenden Tonnageverlust an Kriegs- und Restlose Llnterwersung Neues Wirlschaftsdittal Roosevelts gegen London Prlvattelrgramm der DNN. -j-Lissabon, 25. Februar Äln Abkommen übe» die zukünstlgc Beseitigung der Handelsschranken nnd eine Herabsetzung der Zölle zwischen England nnd USA. wurde, wie Columbia Broadcasting System mittellt, am Dienstag in Washing ton zwischen Sumner Welles und dem britischen Bot« schaster Lord Halifax unterzeichnet. Damit hat die eng lisch« Politik den letzten Schritt in di« »rillige Abhängig keit Londons von den Wallstreetbankiers getan. D Tokio, 25. Februar Japanische Granaten schlugen am Montag zum erstenmal in diesem Krieg aus nordamerika- nifchcm Boden rin. Kurz nachdem Roosevelt seine Rundfunkrede gehalten hatte, erschien rin sapa- nisches U-Boot 8 Meilen nördlich von Santa Bar bara nnd beschoß die dor tig« kalifornische Küste. Da» «oas desme^fsth in Siner Entfernung von einer Meile von der brennender. Wenn Churchill einen neuen Minister sür Indien ernannt hätte, könnte man die Tendenz der kommenden Entwicklung erkennen. Binnen kikrzcm würden grohe Entscheidungen gctrosscn werden. Dah Amery ans seinem Posten als Minister für Indien ver bleibe, bedeute, dah dieser Posten ganz abgcichasst nnd dah Indien dem Ministerium slir die Dominions unterstellt werden solle. Die Ansicht vieler in London sei, dah kein Angebot an Indien zu teuer wäre, sails cs dazu führe, dah das indische Volk den Krieg gegen Japan und den Nationalsozialismus zu seiner eigenen Angelegenheit machte nnd alle Kräfte mobilisierte. Asien den Asiaten! Demgegenüber steht ein Bericht des Londoner Kor respondenten des „Svcnska Dagbladct". Danach wächst in Indien deutlich die Aufgeschlossenheit slir die von Japan anSgegebcnr Parole: „Asien den Asia- t r n!", nnd ohne, dah die Frage nachher im einzelnen geprüft wird, begreifen immer weitere Kreise die einzigartige Chance, sich von den Engländern zn be freien. Selbst die „Gemäßigten" unter den Indern brächten weitgehende Forderungen an die Adresse Englands vor. Die Kongrchpartet dürste sich kaum mit weniger zusricben geben als mit einer Aendernng, die den Fudern selbst eine unmittelbare Kontrolle über die entscheidenden Posten in der Verwaltung nnd Politik gebe, sowie dir Garantie, dah das Land nach dem Kriege selbst bestimmen kann, ob es im Empire verband bleiben will oder nicht. Indische Kreise in London, so folgert auch dieser Bericht, seien der Ans- sassnng, dah nur ein englischer Vorschlag von dieser Reichweite es vermöge, den Enthusiasmus für einen Kampf gegen Japan zn erwecken, der setzt völlig fehle, Rangun ivi r d ringekesselt Jnzw!'chen «rwarlet man in London, wie der Korre spondent von „Tagens Nyheter" meldet, den Fall von Rangun als ziemlich sicher. Tschungktna meldet zur Lage in Burma, daß die Japaner jetzt Pegu etnge- sFortschung auf «Leite 2s Bescheidene Ansprüche im Londoner Parlament - (Line Shurchillerklärung Telegramm unseres Korrespondenten 200Kilometer vor Batavia Japanisches ll«Boot beschießt laiisornische Küste PrtvattelegrammberDNN. /V Stockholm, 25. Februar Die Umbildung der 'britischen Regierung ersüllte den Zipeck, den Churchill in erster Linie mit ihr ver folgte: Sir schasste ihm im Unterhaus, das in seinen Ansprüchen immer bescheidener wirb, eine Aimosphärr, die ihm et» Ueberstehen des Sturmes versprechen kann, der sich in den letzten Wochen drohend zusammengeballt hatte. Bezeichnend ist, dah während der gestrigen Debatte säst ausschließlich Rrduer zweiter und dritter Garnitur vorgcschickt wurden, die kaum etwas vorbrachten, maö. von. allgemeinem Jntkrcsse wäre. Al» Sensation wurde Churchills Ein geständnis empfunden, daß in den beiden letzten Monaten die britischen ToUnagcverlnste „äußerst ernst" gewesen seien. Man durste sich in London dabet erin nern, daß Churchill, noch vor etwa einem Monat die Lage in dieser Beziehung als recht besrtedigend dar gestellt hatte. Spreng st off Indien? Während der Debatte wurde auch in kritischer Weise der Umstand behandelt, baß Churchill sich in indirekter Form geweigert hat, den Jndtenminister Amer», den selbst dse-als gcmähigt angesehenen Inder ab lehne», anszuboöten. Man fragt sich in London mit Unruhe, wohin es führen soll, wenn in dieser alar mierenden Situation osfenbar nichts getan wird, «inen lonstruktiven Ausweg aus brr Sackgasse zu suchen, in die das Jndienproblem geraten ist, das bet -er gegen wärtigen Lage die Funktion eines Dprepg- stofseS im Empire selbst übernehmen kann. Niemand vermag einen Rat zu geben, wa» in dieser Richtung eigentlich geschehen soll, und man weiß nur, was nicht geschehen soll. Wie der „Daily Telegraph" sestgestellt bat, soll «ine wesentliche Aendrrung der indischen Vrr- sassung während d«S Kriege» nicht erfolgen, und zwei tens miste man, baß die Dinge nicht so weitertreiben können wie bisher. Dazu schreibt der Londoner Korrespondent von .Stockholm» Tibningrn", da» Problem der Stellung Indien» innerhalb de» britisch«« Empire» wert« immer Küste nnd gab 24 Schlzh auf eine Petrolcumrasfincric ab. Die Beschießung dauerte 20 Minuten, bis da» U-Boot infolge der zunehmenden Dunkelheit nicht mehr zu erkennen war. Am 20. Februar verhinderte die japanische Luftwassc einen neuen feindlichen Versuch, die japanischen M a n- - atsinseln anzngrcisen. Japanische Flugzeug« stell ten, wie Domei meldet, eine starke Flottcncinheit der USA., bestehend ans Kreuzern und Flugzeugträgern, fest, die aus Richtung Hawai sich dem japanischen Insel- gebiet näherte. Starke Verbände der japanischen Lust- wasfe grisscn das n o r d a m c r i k a » i s ch e Ge schwader an nnd fügten ihm so schwere Beschädigun gen zu, daß die Schisse nach Osten abdrehten, ohne ihren Auftrag erfüllt zu haben. Die japanischen EinkrcisungSoperationen gegen Java schreiten erfolgreich fort. DaS kaiserliche Haupt quartier gab Dienstag bekannt, daß japanische HcereS- abteilungen am 20. Februar die Stadt Tandjocng - kara'ng im südöstlichen Teil von Sumatra besetzten. Die besetzte Stadt ist etwa 10» Kilometer von der Nord- wcstspitzc Javas entfernt. In der Nähe befinde» sich ein Flughafen. Durch den Fall von Tandjocngkarang, einem strategisch bedeutenden Stützpunkt an der Sundastrafte, 200 Kilometer von Batavia entfernt, ist nicht nur die Hauptstadt Javas aufs äußerste bedroht, sondern auch die Snndastraßr und die Javasee werden durch die Japaner beherrscht. Schließlich unterliegt der Verbindungsweg zwischen Australien und Indien der japanischen Gegenwirkung. Militärische Ziele in.und um Baudoeng aus Java wurden voy mehreren Wellen japanischer Bomber änhcgrtsscn. Sämilichc Einwohner von Java wurden mit Erkennungsstempel versehen, dir auf der Haut eingedrückt wurden und uyabwaschbar sind. Die Behörden glauben dadurch, bas Eindringen von Japanern und Elementen der sagenhaften 5. Kolonne in Java verhindern zu können. Australischen Meldungen zufolge wurde avch Port Moresby aus Neu-Guinea erneut von japanischen Fliegern mit Bomben belegt. Die wertvollen Anlagen der großen Erdölrasstne- rien bei Palcmbang, die der Gegner in Brand zu setzen versucht hatte, sielen im wesentlichen unversehrt in die Hand japanischer Lustlanbetruppcn. An den Kämpfen nm die Raffinerien waren, außer hollän- dischen und Eingeborenentruppe«, auch Engländer und nordamcrikantsche Soldalen beteiligt. DaS japanische Marinegeschwader, das in der Bankastraße und den benachbarten Gewässern operiert, hat über 8» britische und holländische Schisse versenkt oder schwer beschädigt. Ueber 500 Gescnmene wurden gemacht. Die Mehrzahl der feindlichen Schisse befand sich auf der Flucht von Singapur nach Java oder Australien. Ein Frontbericht der TpmH au» Sumatra stellt fest, baß die japanischen Trupp«: nach der am 22. Fe bruar erfolgten Besetzung des wichtigen seindlichen Stützpunktes Lahat nach verschiedenen Richtungen in bemerkenswerter Geschwindigkeit vorrückrn. Die nie derländisch-indischen Sirettkräste zeigten säst keinen Kampfgeist mehr. Die einheimische Bevölkerung be grüßte die japanischen Truppen überall freundlich. Die japanischen SchissSverlnste werden in zustän digen Kreisen in Tokio, enttzMn feindlichen Behaup tungen, als sehr gering bezeichnet. Die einzigen Vcr- luste Japans seien: vier Zerstörer versenkt und vier «beschädigt. Zwei U-Boote seien verloren und zwei würden vermißt, während der Verlust an TranSpvr« lern außerordentlich klein sef angesichts der anSge- dehnten Operationen. 2000 Flüchtlinge aus Rangun in Kalkutta X Schakal, 25. Februar Wie an» Kalkutta berichtet wird, trafen dort mit dem Schiss 2000 Flüchtlinge au» Rangun ein. Dresdner Neueste Nachrichten 4» A«»vs<rr«ls! Sel fkckcc Zustellung Ins-au« «lnschl.Irs-trkohn m»natI.».-?tM. »» «M» »» rtnietqenpcest«: Scundpret«: öle zwetspalttg, mm-Zclte 28 7tp»^ Stclteaqesvclst p^tdezu, 2.- KM. lünschttcjl. 21,«Kpl. PastgcbührcM, ftlrczu ZüKps. resttttpelö. KSH» V HDOHnn LKHID»»>»»*»»» „ und prwate zannlienanmqkn zweispaltig 22 Ups., die zweispaltige mm-Zeil, al« Kaldmanatt. 1.-KM.Keeujbandkendung. 2nIandI5Kpf.,Au«iand:.-RM.wdihentt. GGGGG S-BV* SEGGU- Werbeanzeige 1.10 NM. Nachlaß nach Malgastel l odn Menqengaffcl v tzriesgedlUie 1 criazelpeei«, Außer halb SroK-Vregdea« >4 Rat., in Sroß-Oceeöcn Ii> A»k. sur Meranzeigen ro Kps. auelchl. Port». Zur Zelt ist Anze>genpr«,,Iist« str 10 gültig. Verlag und Schrtstleiwn-: Dresden A, Zerdtnandstraße 4 * Postanschrift: Dresden«1, Postfach «- Zernruf: Ortsverkehr Sammelnummer 24601. Fernverkehr 27S8I * Telegramme: Neueste Dresden - Postscheck: Dresden 2060 Rlchtverlangie Einsendungen an di« Schcifileiiung ohne Rückporto werben weder »urlickgesandi noch ausbewahrt. - Zm Falle höherer Gewalt ober Letriebsstörung haben unsre Sezieher keinen Anspruch aus Nachlieferung ober Erstattung be« entsprechenden Entgelt« Das innere Llmsiedlungserlebnis Die Rußland-Deutschen hatten zu keiner Zeit beson dere 'Veranlassung, sehr patriotisch oder national zn sein, denn sie waren besonders vor dem erneu Welt krieg als „Frcmdstüminige" zn „'Bürgern zweiter Sorte" erliärt worden: ost wurden sie sogar als An gehörige einer „doppelten llmertantchast", als Verräter gebrandmarkt. Ties galt nicht weniger iiir die Vallcn- dentschen. Trotzdem erfüllten sic ihre Pilicln: sehr oft iogar an iührendcr Stelle: wie z. V. die Weltnmieglcr K rnic n st ern und Vchring, der Feldherr T o d t- leben, der Naturforscher K. E. v. Vaer, der „heilige Dveior" F. M aas, der Tierfreund Falz - Fci n nnd viele andere. Dadurch leisteten sie nicht nnr dem zaristi schen Rußland große Dienste, sondern sic mehrten in erster Linie Ruhm nnd Ehre ihres VvltslnmS. ohne daß dieses damals in: geringsten diese Leistungen er- lannt oder unterstützt hatte. Erst als Deutschland wäl^ rcnd des ersten Weltkrieges in große Gciahr nnd Not geriet, begänne»: viele Rußland-Deutschen ans Mit- gcsüftl nnd Sorge um Deutschlands Schicksal sich als Tcnticße zn süßten. Der Vers von Otto Ernst: „Wäre cs möglich, sollt' es sich fügen, Deutschland, solltest du unterliegen? Wer eine Welt sich zum Kample stellt, 'Bleibt auch im Fallen noch Sieger und Held." beeindruckte sie lies. Sie merkten aus einmal, daß sie sich über die dentichen Siege freuten und ticken Kum mer über den Dolchstoß gegen Dentlchland empfanden. Eine bedeutsame innere Umwandlnng hatte sich in ihnen vollzogen: vom Ich zum Wir, vom Einzel- zum Volks gesüßt, das ihnen bisher, ohne ihre Schuld, fremd ge blieben ivar. „Ein Funken wird durch einen Windhauch ans- gelöscht, ein Feuer entsacht: ebenso wird ein kleine» .Vöestcht-^nrch die Trennung vernichtet, ei» nevtze» noch größer!" sLa Rochesoucauld.s DaS Vokkstiimsgesühl der Rußland-Deutschen ha» sich nun in seiner ganzen glühenden Echtheit bewährt, da es trotz der lebens langen Trennung nicht versiegte, sondern noch gewach sen ist. Die Ließe zum scrNen Batcrland, ein wahres VolkStumsgcsühl ohne Raum, war zwar etwas ab strakt, aber dafür uneigennützig und vor allcm eine gute Vorbereitung für die Zeit ter konkreten, greif baren nationalen Liebe, wie sic leit -er Umsied lung begann. „Cs gibt nichts Böses ohne Gutes", lagt ein russisches Sprichwort: das Leiden der Ostdeutschen — der Krieg, die lange zciträumliche Trennung waren nicht vergeblich gewesen: sie kehren setzt zn den West deutschen nicht mit leeren Händen heim. Es hieße an den: weisen, oil tics verborgenen Sinn -er Welt geschichte, §n den unbewußten, aber zielstrebigen Völkcr- ichickialcn zweifeln, wenn man leugnen wollte, daß die Deutschen im Ostraum in sich etwas andere Eigen schaften entwickeln mußten als die Deutschen im West raum, und daß diese Eigenschaften — ihr Licht aus dem Halboslcn — nun auch ihren westlichen Brüdern zugute kommen werden. Unter allen Rnßlanddeutlchen besaßen die Balten deutschen mit am meisten Heimatgestihl, ivcil sie über 7tM Jahre lang tn geschlossener Siedlung verleb» batten. Am 22. Mai I!>89, dem battendcutschen Heldcn- crinncrnngstag, brachte nun der baltische Wandkalen der folgenden Spruch: „Oh Herr, gib uns zn ieder Zeit Männer, die eher zn sterben bereit Und die lieber verbrennen. Als sich von Heimat und Treue zn trennen." Die Gegner der Umsiedler bchanpteien anfangs höh nisch von ihnen, daß sie das Rennen dem Verbrennen vorgezogen hätten, sehr bald aber wurde es vielen klar, daß die Rückwanderer nicht untreu wurden, son dern im Begriff waren, von der Heimat in die U r Heimat zn ziehen und dadurch sür sich einen neuen, ver tieften Sinn der Heimattreue schufen. Die in der Brust eine» jeden Baltendeutschcn woh nenden zwei Seelen — die baltische nnd die deutsche — hatten während der Umsiedlung einen harten Kamps untereinander ausznlcchtcn: „die Deutschen plus '4 'Balten" entschlossen sich, sofort zn fahren, die 'Batten plus '> Deutsche" zn bleiben, die „Halb deutschen plus Halbbaltcn" schwankten. Bei der zwei ten Umsiedlung hatten ^beinahe alle Schwankenden anSgcschwankt nnd beschloßen, zu fahren, ebenso wie die früheren „Bleibenden". Während bei der ersten Um siedlung die Oberschicht, die Intellektuellen vorherrsch ten, ist bei der zweiten Umsiedlung der „kleine Mann" - der Handwerker, der Arbeiter usw. — stärker ver treten: vermutlich weil er noch fester in der Heimat erde verwurzelt und weltanschaulich schwerer zu er fassen ivar, als die andere». Die Baltendcntschen bezeichneten sich stets stolz als konservativ: sie hingen aber zärtlich nicht mir an ihren alten, „geheiligten" Traditionen, sondern ebenso auch an ihren alten — schön«» und unschönen — Sachen. Diese Liebe hatte sich bei manchen von ihnen zn einen: wahrhaften S a ch e:: - F e t i s ch i s n: u s gesteigert: ihre Wohnungen glichen Raritätcn-Kabinctten, in denen seit Generationen angcsammcltc Gegenstände aufgcspcichcrt waren. Für sie mar es natürlich äußerst schmerzvoll, sich von ihren ihnen an» Herz gewachse nen Sachen zu trennen; aber zugleich bei aller Ge fährlichkeit auch sehr heilsam; denn man könnte an einer solchen Umsiedlung, an einer solchen Ver pflanzung zerbrechen, wäxe sie nicht zugleich auch der Anlaß zu einer starken seelischen »Erneuerung. So wird man daran erinnert, daß man seinen Sinn nicht allzu sehr an die vergänglichen, an die materiellen Wüter hängen, daß man „besitzen soll, al» besäße man nicht". Lrnat Xouokol ilnii. D r e s d e n , 25. Februar Wenige Stunden nachdem der amerikanische Präsident Franklin Roosevelt seine düstere Bilanz über den biskertaen Kriegsverlauf zog, in die Defensive gedrängt, «ine pessimistische Beurteilung der Kriegslage fiir USA. abaav, zugleich ader auch den Willen zur endlichen Offensiv« betont«, verlas Gauletler Adolf Wagner im Saal des Hofbräuhauses zu Mltnchen die von Siegeszuversicht getragene Botschaft de« FllhrerS an seine ältesten '
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