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Dresdner neueste Nachrichten : 01.04.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-04-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194204019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19420401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19420401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1942
- Monat1942-04
- Tag1942-04-01
- Monat1942-04
- Jahr1942
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 01.04.1942
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Mittwoch, 1. April 1942 50. Jahrgang mit Handels« und Industrie-Zeitung für Litst»«^»«» AtAri. «aisicht. p»n». gm 8«it 0 viyniovvelist» » 10 «z»i» SaWW Schttsvetwtr ViMen L SeMtnatt-raße S * po-achchrißr Vns-w«l, pofftach « rennnf: ortsvettehr Sanmelmunmer rE.-emverlehr 27-51« relegramm: «ene-e Dresden * poMeS: Dresden roao RichtptrliWt» Llas«chmE«a an m SchetfNriiung «ha, Rückpmt» «Mb«» »«-«« Pnückgifand« noch aufb«»ahrt. - 2« Salle höherer Suva« «der »«tritbefirrung Haden unsre Sticher ttlnrn Anspruch auf Rächlltfrrung «der Erstattung de« «Itspre-mdm Entg«lt« »."ÄS^ Australischer Truppentransporter versenk Lvntvtr fietti Verschlechterung -er Lage 1« Ror-burma und am Zrawa-t fest - Ablehnende Haltung indischer Parteien zum Vorschlag Cripps' s VK. Schlemmer (Lch.) "h'ä". ichten die KK^. »Stets im Angriffs ^apUSaleutmmt Sudes- zum GedLchtvlS ckuu. Kapitänleutnant En« gelbert EnLraß, mit »1 Iah« ««» einer der jüngsten Eichenlaubträger der Wehr macht, ...ist iw stegreichen Kampf mit seiner U-vootS- Besatzung vor dem Feind ae- Llieben. Lin vorbildliche» Kämpf« rlebt« hat nach tap ferstem Einsatz und glänzen den Erfolgen seine Erfüllung gefunden. Di« würdigste Eh- rung diese» der See und dem Kampf mit und auf ihr früh« gätig-i verpflichteten Seeoffi zier» «ad hervorragenden u- BootS-Komman-anten voll- zoa fein Vorgesetzter, der Br- feblSSabrr der Unterfeedovt«, Admiral Dönttz, indem er in eine« TaarSbesehl an die U- .vaot-vafke kevstellt«: -Al» 'Wachottlzier Uten» trat er in diesen Krieg, «ei dem kühnen Unternehmen gegen Seava Flow mar er nicht '«nrderTorpedoschütze, er war der Waffengefährte seines lKpmmandanten, der mit ihm Angriffsgeist und Gie- aeSwillen gegen den Feind trug, «l» Kommandant hat er auf vielen Unternehmungen sein Können be- wiesen. Stet» im Angriff an de» Brennpunkten de» Kampfe», hat er durch »hl«» wägen und entschlossene» wagen zahlreiche Erfolge errungen. Im Kamps g«tz»n retchemAWmiüu . . «Stets im Angriffs da» war, wie «n» anchKrjeg»- berjchter Heinrich Schwind an Hand von KrttgStage- buchblättern de» Boote» von Kapitänleutnant.Endraß überliefert, da» Leitmotiv diese» ebenso zühen und schneidigen wie klugen und klare» Kämpfer» und seiner Besatzung. Da» Boot «ar schon 14 Lage in See. Der Sturm überschüttete «» mit Windstärke S di» 11. Da kommt et« Tank» in Gicht. Da» Boot läßt sich kaum aus Sebrohrtiese halten. Der Tanker macht wilde Zack». Rach Stunden ist e» endliches «eit. Der ver sinkende Tanker schlägt einen Krei», kommt in bedroh liche Nähe de» Sehrohrs und rammt noch aus 16 Meter de« U-Boot-Turm. Die detden Sehrohre fallen au». Dtr Druckkörper ist unbeschädigt geblieben. „Oben steht e»^ü» tbie auf einem Autosptrdhof. Hauptsächlich aber nur Blechschaden, vom Tanker ist nicht» mehr zu sehen , so lautet di« Srt«aStag,buchnotiz de» Kom- Mandanten. „Die Kollision mit dem Tanker ist in erster Linie auf da» schlecht« wett«, und di« damit verbundene äußerst schwierig« Tieftnsteuerung »urückzusühren. Bei derättigem Wetter taucht eben die «rage aus, angretfen »der laufen lasten. Ich hab, mich für den An- griff entschieden, wetl ich mit der Möglichkeit de» Erfolge« rechnete ..." Diesen uneMttltchen Angriffs geist» der Kapitänleutnant Enbraß von Erfolg zu Lr- Wa sührte, er schickte über SVVV00 BRT. feindlicher Tonnage auf -en Grund, werden seine Kameraden von der uKoot-Wasfe, wtrd da» ganz« deutsche Volk al» verpflichtende» Vermächtnis übernehmen. So wtrd auch Kapitänleutnant Enbraß wrltrrleben in dem, dem sein KamA, sad^Opstt galt: im deutschen Steg und in der London erfindet Boses Lod Bericht unserer Berliner Schriftleitun» ' vr. Berlin, 1. April Der indisch« Nattonallstenftthrer Gnbha» Chan« dra Bost ist den Engländern unbequem. Sr ist aber für de» Inielligenc« Service nicht erreichbar. Deshalb liest ihn Churchill auf dem Weg« der Nachricht sterben: durch Flugzeugunfall. Aber London wurde bieser'Lüge nicht s»tzh,.A>«nn -le erfuftben« Todesnachricht löste eine Reiht bot, Kundgebungen für Bose au». Unter anderem telegraphierte Gandhi an Bost» Mutter: „Die ganze indisch« Ration betrauert mit Ihnen den Tod Ihre» großen und tapferen Sohne».". „ES must zugegeben werden, baßer für di« groß« Sache lebte und starb, der «sein Lehen Aewetht hatte", telegraphiert« Abdul Kalam Azad. SoLattek sich -t« Engländer die Wirkung ihrer TodeSnachWcht nicht gedacht. Diese Kundgebungen könn te« von Mep vielleicht in Kauf genommen werden, wenn st« tatsächlich einem Toten gelten. Sukha» Lha». dra Bose aber lebt. Sin unbekannter Sender, über den »oft »u seine« Volk zu sprechen pflegt, hat angekündtgt, hast Bose heikie abend sprechen werde. "Diesem Reinfall auf der britischen steht «in gleicher auf der Edamerikanischen Seite gegenüber. Di« Lüge»jubr,i«>o« Sender Boston hüben die Mitteilung de» LondonepRachrtchtenbtenste» verschlafen, baß Wehr- kraft, «ehrwille und Moral de» deutschen Volke» un gebrochen sei«»,. St« behauptet«» dreist, daß Reich»« stthrerM Himmler, der Gestapo befohlen habe, in den deutfche» StMe» aile -ckhäustk an wichtigen Straßen- kr«uzungen zU,ch«Wagnahmen und zu richtigen KestuN- gen auSzubauen, damit „mqn" da» Ball bester nieder, halten und bekämpf«, könne. E» ist, wie bei den „Meldungen" von Maschinengewehren auf dem Wil- helmpkM Reuterele« in deutschen Garntsont», stet» der gleiche «»last, der dies« unbegabte» Lügner zum Reden bringt. Sie glauben, mit solchen R»L.. epe» Lande beben zu können, die nach in Ostafl^n und an t«, fttnzhstschen sp' man di« «D »weif, ist «an Japanischer Erfolg vor Port Darwin Umgruppierung -er ausirakischen Lande« Verteidigung - Auch Kanada hilft nicht Privattelegramm der DNN. al» er in Melbourne erklärte, baßer mitben Ergeb nisse» seiner Verhandlungen in letzter Zeit zufrieden sei. Die Zusammenarbeit Australien» und der USA. auf australischem Boden sei jetzt vollständig. Diese Vertröstungen und militärischen Umgruppierungen werben dir Australier so wenig wie die Neuseeländer kaum zu beruhigen vermögen, zumal ihnen von briti- ntrnn me Läget« öle letzte Krise mündet/ well aut diese Wels« die Aufmerksamkett von dem versagen der eigenen Truppen avgelenkt und Diese» mit „Verrat" erklärt werden soll. Starke japanische und burmesische Streitkräfte habe» den Tonboflust überschritten und die Stadt Shwelaung, 100 Kilometer «estltchRangun, wo britisch« Truppe« stehen, angegrissen. Zwei Transporter mit australische» Truppe« wur de« in »er Torreöftrast« durch japanisch« Bombenflug zeuge angegriffen, di« «inen Transporter versenkte» »nd den andere« schwer beschädigten. SS scheint sich «« anstralisch« Trnppe« ,n handeln, die von Port MoreSbo nach Port Darwin nnterweg» waren. Port Darwin selbst wurde am Dienstag erneut von japanischen Bombenflugzeugen angegriffen, wie nach einer Meldung au» Melbourne der australische Ministerpräsident John Eurtin bekanntgab. Ueber die Schäden sagte Eurtin nicht». Dafür glaubte der Ministerpräsident seine Landsleute durch die Mitteilung beruhigen zu können, baß die Umgestaltung der austra- ltschen Landesverteidigung vom Krteg»kabtnett gebil ligt wurde. L» sollen zwei Armeen, eine unter General leutnant Sir John Lavarack, di« andere unter General leutnant Str Iven Mackay gebildet werden. Lavarack war vorher Befehlshaber der australischen Truppen in Sorten, und Mackay leitete die australische Heimwebr. Beide Armeebefehlshaber sind General Blamey ver antwortlich, der seinerseit» wieder dem USA.-General MacArthur untersteht. Nachdem erst kürzlich austra lische Truppen von fernliegenden britischen Kriegs« scha»«lätzen in die Heimat zurückkebrten, sind nunmehr auch die in Libyen eingesetzten neuseeländischen Truppen von der Iront zurückgenommen und zunächst auf äavv- ttfchem Gebiet konzentriert worden» Sie warten hier scher Seite versichert wirb, baß ihre Lage so gut wie hoffnungslos ist. So erklärt« der zur Zett in London weilende britische Oberkommtssar für Kanada, Mal colm Macdonald, nach einer Meldung au» Melbourne, daß Kanada kein Expeditionskorps nach Australien gesandt habe, noch sende» werde. Kanada hält also die Verstärkung der in Australien befindliche» britischen Truppenkontingente für sinnlos. Auch -er durch da» Ausbleiben genauer Nachrichten genährte Optimismus über bi« Lage an dervurma. front dürste in Australien schnell verflogen sein, denn britischen Rundfunkmeldungen zufolge beurteilt man in London selbst die Dinge wteber durchgehend mit großer Besorgnis. Den Anstoß dazu gab in erster Linie da» von Tschungklng auSgegebene Kommuntquö, wo nach ,B«rbände an der Tungunfront sich mit chine sischen verbänden nördlich und östlich von Tungun vereintgt und ihre Stellungen in diesem Gebiet um- gruppiert haben". Dttse Mitteilung wtrd in London natürlich al» die gewundene Umschreibung eine» all gemeinen anglo-chtnesischen Rückzug» an gesehen, wa» um so deprimierender wirkt, La man an den Einsatz der chinesischen Verbände große Hoffnun gen geknüpft batte. Dazu kommt La» «ngltscherseit» ausgegebene Kommuniaus, wonach Lurch da» Kehlen von Unterstützung au» der Lust die Lage am Jrawadi „erheblich schlechter" geworLe» sei. In Lem gleichen Kommunlau» wtH auch von der Plutokraftn-Sorgen Di« Herren Plutokraten in England haben setzt schwere Sorgen. Ihre Papiere sinken und sinken im Kur», ja, sie werden völlig wertlos, und die schönen Dividenden, von denen rS sich so angenehm lebte, schmelzen dahin. Ein Beispiel für viele: Sir Geoffrey Kall, der Vorsitzende der großen kanadischen Bleiberg, baugesellschast „Lake George Mining Corporation", hat in der Hauptversammlung der Gesellschaft seine Aktio näre dahin belehren müssen, Lab man in diesem Ge- schäftdjahr vor einem Defizit stehe. Warum? Zu- nächst war La ein Streik in den Hütten der Vereinigten Staaten, in die vertragsgemäß alle Bleierze gehen, un verursachte bet der Gesellschaft «inen v^monatigen Auf schub. Al» man endlich wieder arbeiten konnte, war der Schiffsraum so knapp, daß -er Transport haperte und man sich einem Vorrat an Bleierzen im Umfange einer Achtmonatsproduktion gegenübersah. Die Ein nahmen sanken also und die Ausgaben stiegen. Denn abgesehen davon, daß man Kredite ausnehmcn mußte, um die Lager durchzuhalten, stiegen auch die Kracht- und Versicherungskosten. Die Produktionskosten je Tonn« erhöhten sich im ganzen gesehen auf das 2Zsache in normalen Zeiten — am Schluß stand das besagte Defizit. Man könnt« dir» Beispiel durch hundert andere er setzen, die Auswahl ist wahrlich nicht gering. Aber mehr al» solche Einzelheiten erscheint uns doch da» Charak teristisch« daran bemerkenswert. Denn in diesen nüchter- nen Tatsachen enthüllt sich schonungslos, wie sehr die Räder in der ProduktiönSmaschinerte England» und Amerika» knarren. Und es offenbart stk wo der Vase i« Pfeffer liegt. . Wr habe» in letzter Zeit «ine ganze Reih« dringe». LE sorgunaßminlster G. H. How« jüngst in einer Rund- sunkred« erklärt, di« Gumminot sei verzweifelt, nach dem Li« Japanrr bit wichtigsten ErzeugungSgebtete kontrollirrten. Man soll« dir gesamten Gummtlager Kanada» mit denen der Bereinigten Staaten und Groß britannien» zusammenlegen. Kanada habe seinen zivi- len Bedarf schon um 74 Prozent gedrosselt, aber sogar sür den militärischen Bedarf seien die Vorräte begrenzt, und -er neue britische Minister für den Klugzeuabau, Oberst Llewelltn, richtete an die englischen Flug- zeugfabriken ein Rundschreiben, in dem er sie flehentlich bittet, mehr zu leisten. Man brauchte solchen Klagen nicht unbedingt grö ßere» Gewicht beizulegen, wenn sie nicht eben durch jene Bericht« au» dem Privatsektor ergänzt und unter strichen würden. Denn tn ihnen kommt deutlich zum Ausdruck, Laß «» sich um mehr als etwaige Engpässe und Folgen nur der Desorganisation handelt, die mau durch Tatkraft ja auch wieder beseitigen kann. Die ganze Struktur der Wirtschaft drüben enthülltnunmehrstärkerundstärkerihre Empfindlichkeit und Schwäche. Da» stolze Gefühl, über alle Reichtümer Lieser Welt zu verfügen, weicht mehr und mehr der beklemmenden Erkenntnis, Lab selbst alle Reichtümer nichts nützen, wenn der Apparat ihrer Gewinnung nicht mehr funktioniert. Und taS ist die ungestörte Zusuhrmöaltchkett. Der ganze Apparat ist darauf zugeschnitten, »aß man ohne Kopfzerbrechen mit Lem Rohmaterial zur Berarbei- tungSstätte und von der Verarbeitung zur Montage und von der Montage zum Verbraucher lediglich nach Profttgrundsähen umhergondrln kann: denn andere hat die sogenannte liberale, in Wahrheit kapitalistische Wirtschaft ja nie gekannt. Heute möchte man gerne, baß e» ander» wäre. Heut« sucht man nach Mäntelchen, bie diese Blöße decken sollen. Und die englische Reklamemaschinerie wäre nicht eng- lisch, würde sie aus solcher Not nicht flugs eine Tugend machen. Man erklärt nämlich tn London plötzlich, da» Enkpire müsse sich auch wirtschaftlich auf sich selbst besin nen und seinen Rohstoffbedarf im Empire selbst decken. Natürlich wird die Geschichte so getarnt, al» handele e» sich hierbei um eine Hilfsaktion fiir die Kolonien, während man in Wirklichkeit glanbt, seine Bezüge auf weniger gefährdete Straßen abseits der großen Ver kehrswege verlegen zu können. ASgrsehen davon, baß diese Tendenzen so gar nicht mit der doch so emphatisch deklarierten „Koordination der britisch-amerikanischen Rohstosfbeschaffung" zusam- menpaffen, ist auch diese Rechnung nicht viel besser als bi« b«S bekannten Milchmädchen». Und sie ist vor allem ohne unsere U-Boote gemacht. Kein Geringerer «cks der Erste Lord der britischen Admiralität, Alexander, hat das bestätigt, al» er dieser Tage in Plymouth erklärte: „Die «ngltsche Flotte macht gegenwärtig eine Periode großer Schwierigkeiten durch. Ich bin nicht sicher, baß bi« Otsfentlichkeit in ihrer Gesamtheit sich von der gegenwärtigen Gefahr volle Rechenschaft ablegt, und da trotz aller von un» veröffentlichten Informationen über bjr Verluste, die wir tn Len vrrfchiedenen Weltmeeren erlitten haben. In dieser KrtrgSphase müssen alle Schichten der Bevölkerung Hvchstanstrrngunaen für den Siegvrr gemeinsamen Sach« unternehmen. Nir können «in Nachlasse» der Anstrengungen nicht dulden.." Vir habe» Lt«sem Pessimismus wenig hlnzuzufügen. Höchst?«» noch «in kleine» Beispiel, wir dir zwischen >b Roosevelt verabre-et« Gleichschaltung -er d«N Hilfsquellen England» und der USA. v sollte die indische Eisenhüttentndustrte Len > Kriegsbedarf der Alliierten im Gebiet eü und Nahen Osten» berettstellen. «» gab üerigkeite», dl« indisch« Industrie mit den aschinen au« Amerika »u beliefern, i Al» hwterigkttten halbweg» behoben hatte, war »ft, ob Li« Lief«»»»» zur Ztltlämr. Also f den jeder wirtschaftlich«» Logik wid«r- * Genf. 1. April Nach einem Bericht der Moskauer „Prawda" kom men au» allen Gebieten der Sowjetunion bringende Telegramme an die Zentralregierung, i» denen um beschleunigte Lieferung vou Nahrungsmitteln und Rohstoffen ersucht wirb. Die „Prawba" nimmt tn einem langen Artikel scharf gegen Lies« Forderungen der Provinzen Stellung un- verweist sie auf den Weg der Selbsthilfe. Das PartetgebietSkomite« von Woro- nesch z. B. habe sich wegen schlechter und unzulänglicher Fettverforgung beschwert. „Schickt Oel und Fette nach Woronesch, heiße e» bringend in einem Telegramm des dortigen Sowjet». Die „Prawda" antwortete dar auf, der Provinzsowjet tn Woronesch solle bie Ver sorgung zunächst einmal im eigenen Gebiet richtig organisieren, stait Rohstoffhtlf« von der Zentralregte- rung zu verlangen. Infolge be» versagens der ört lichen Stellen in Woronesch habe man Oel «nb Fett« von anderer Stelle, wo sie ebenso benötigt wurden, nach Woronesch schicken müssen. Die» sei nur ein Beispiel von vielen. Da» Blatt wendet sich dann an alle sowjetischen Be hörden, unter allen Umständen für eine Steige rung der LebenSmtttelproduktton zu sorgen- E» fehle vor allem an Zucker, an Vitaminen, Konzentraten und Fetten. Da» Blatt erklärt, die so wjetische Regierung werde alle Maßnahmen ergreifen, 'Um die jetzige ungenügende Lebensmittelversorgung, vor allem auf dem Gebiet von Brot, Fletsch, Zucker und Ketten, zu steigern. Dabet müßten aber bi« ein- zelnen GebietSkomiteeS mithelfen und sich nicht „hem mungslos an die Zentrale" wenden, wenn e» bet ihnen nicht klappe. Man dürfe sich nicht lediglich auf bie zentralisierten staatlichen LebenSmtttelreserven ver- lassen, sondern müsse selber Land anlegen, um über den jetzigen Notstand Hinwegzukommen. Der Artikel brr „Prawda" bestätigt neutral« Nachsicht«» au» Moskau »ver die wachsenden Schwierigkeiten der Lebensmittel versorgung tn der Sowjetunion. Vach dem Vorbild Moskaus Di« Sowjetöemonstratione« in London ml 1-keAol-en * Sens, 1. hlprtj Unter dem Druck Stalin», England unverzüglich zur militärischen Vffenstvführung zu bewegen, ist eine leb- haste politische Agitation im ganzen enaltlchen Volk« im Gange, die von den Tripp»- und Maisky-Anbänaern gestartet ist. Unter der Parole ,4>er mit der Offensiv«" Sät Hf« «rst« Massenkundgebung auf bem Londoner Trasalgar Square insofern eine Ueberraschung gebracht, al» d«r Radikalismus der Agitation-reiner und die äußer« Form brr Kunbgevung stark« Ankving« an bi« sowjetischen «rbräuche erkennen ließen. So s«»«n am Sock«! der Trafalgar-Säule »roße Plakate mit bolsche wistisch«« Schlagworte« angebracht gewesen. Hinter der Rednertribüne habe man Bilder von 'Sstcktn «nd Sie Provinzsowjets beschuldigen die Zentrale Wachsende Dersoe-vnsckschwierlgkeikn ia -er Sowjetunion - Moskau verweist auf „Selbsthilfe" I gebung hätten Hammer und Sichel an den Rockaus, j schlügen getragen. Die Ossenstvforberung wird also zweifellos von Len britischen SowjrtfreunLen auSgcnutzt, um bi« breite Masse Ler Bevölkerung mit sowletischen Gedankengän gen zu befreunden. Churchill wird Ler anbrandenden Volksmeinung schwerlich nachgeben können, weil die militärischen Sachverständigen sich darüber einig sinh, Laß Li« Vorbereitungen sür die von Moskau gefordert« und wohl auch benötigt« Offensive gegen die Achsen mächte noch längst nicht abgeschlossen sind. Ihm kommt deshalb Li« Offensivagitation ungelegen, zumal sie von kommunistischen Umtrieben begleitet ist, die Las Miß trauen -er Konservativen nur noch steigern un- zugleich in Washington Reaktionen Hervorrufen, die Churchill im Augenblick LurchauS nicht genehm sind. Je weiter nämlich -i< Unterminierung der britischen Staat«- und Gesellschaftsordnung Lurch da» planmäßige Wirken -er Moskauer Agitatoren fortschrettet» um so schwächer wird der wert Großbritannien» in Ler Kriegs- front Ler Alliierten, und damit wachsen Roosevelts An sprüche al» Entgelt für »I« KrtraShilf« -er Bereinigten Staaten an London. Dir ungeduldigen Erwartungen der Sowjet« aus stärkere militärisch« Aktivität der Alliierten scheinen für Großbritannien Folgen zu zeitt- gen, die sich auf die Dauer gefährlich aus Lem innerpolt- tischen Gebiet auSzuwtrken -rohen. Des ungeachtet erklärte aber Vor- Veaverbrook vor Antritt einer Erholungsreise nach Miami, die Zu kunft aller Völker der Erde werde an der sowjetrusfl- schen Front «ntschtebrn. Di« alliierten Nationen müßten deshalb den Bolschewisten soviel Kriegsmaterial wie möglich senden. Und ter kürzlich von der britischen Regierung mit einem verbot bedrohte „Daily Mirror" stellt mit größter Offenherzigkeit fest: „Me Sowjet union hat jetzt, da die deutsch« Frühjahr-offensiv« be- vorstrben dürft«, britische Hilfe nötiger denn je.- Die Lag« der Sowjet» ist unzweifelhaft kritisch. Und des halb ist e» notwendig, ihnen mit allen Kräften zu helfe», denn brr lange wtnterfeldzug ist den Sowjet» sowohl was Menschen wie Kriegsmaterial betrifft, außerordentlich teuer »u stehen gekommen." Auch dir «orresponbenten zu, baß man tn Moskau immer uu- „Times" geben i» einem Bertcht ihre» Moskauer geduldiger ein« aktivere brtsifch« Teilnahme am Kriege wünsche, wenn da» Blatt auch diesen Wunsch darauf »urücksührrn zu können glaubt, daß di« britische Propaganda tn der Sowjetunion versagt und den Sowjet» nicht genügend klar gemacht habe, wa» England bereit» alle» sür dir Sowjetunion getan habe. JR gleichen Atemzug stellt der Korresponbenj fest, daß die Sowjet» schwer dafür haben bezahlen müssen, daß sie -en Winter nicht mir Warten verbracht, sondern «in« Offensiv« argen die deutsch« Armee durchsührten. Infolge ihrer schweren Matertalverluste brauche bi« Rote Arme« beShalb heute ttbstn Tank und jede» Flug zen» Di« britischen Kriegdmaieriallieserungen hätte« nicht in -er vereinbarten weift durchgeführt werden könnt«. Man dürfe -war den wert der bereit» ringe- trofft»«« «ngltfche« LriegSmaftrtallftftrungen nicht unterschätzen. Aber an der Front in Osteuropa «erde heul« ftt« Wck> »ringend gebraucht.
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