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Dresdner neueste Nachrichten : 19.09.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-09-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194209196
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19420919
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19420919
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1942
- Monat1942-09
- Tag1942-09-19
- Monat1942-09
- Jahr1942
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 19.09.1942
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Zus Je« Ist chn,ei-en»rei<list« Rr. 11 ,ülti» Derkig «nß Schrtftiettungr Dresden L, Jerdinand-raße 4 » postanfchrist: Dresden A1, Postfach -»Femrufr Ortsverkehr Sammelnummer 24601, Fernverkehr rrvsi -»Telegramme: Neueste Dresden » Postscheck: Dresden rosa Nr. 220'S»nna-eud/Sonntag, 19/20. September 1942 50. Jahrgang Mit blaM Waffe weiter ins Innere Stalingrads Ungeheurer Luftwaffeneinsatz über der Wchafeste Allianz des Mißtrauens Hartes Hingen in Hauch und Hegen X Berli». I« planmäßige» Kort««»« »er «Schlicht um Gtaliugrad »urde« Sie Bolschemiste«, »te d«S VN», «itteilt, trotz erbitterte» «iderstaudes «eiter i» das Stadtiuuere zurück,emors««. I« die NiimPte dent- scher Stoßtrupps, Sie mit Handgrauate» »»b blauker »ass« Straßeuzug »« Straßeuzug siiuberte», griffe» Kampf» »ab Stnrzkampsoerbäud« »er deutsche« Last« »ässe «it «achhaltiger Wir»«« ei». vahubossaulage», Waffertürme, »erbarrtkabtertr Häuser »»d Fabrikhalle» »urde« «it Bombe« aler Kaliber sturmreif gemacht »mb «ilttiirische Ziel« i« feiudlicheu Hiuterlaud, Trup- peuausammluuge« »,b Nachschub»«-« bet Lag u»b Nacht mit beobachteter guter Wirk««, augegrtsseu. lieber Schutt und Trümmerhaufen von Häusern, über zusammengeschossene feindliche Panzerkampf wagen und zerstörte Artilleriestellungen oder Feld- vefestigungen stützt der deutsche Angriff weiter in das Innere der Wolgafestr vor. Nach allen Seiten müssen die deutschen Infanteristen und Pioniere wachsam sein und sichern, denn von den Dächern und den Ruinen der Häuser lauert hinterhältig der Feind. Dazu erschwert ein dicker Rauch, der von den brennenden Häusern über das Schlachtfeld zieht, dir genaue Beobachtung. Seit zwei Tagen hat auch Regen eingesetzt, der lang sam den Boden, vor allem die Nachschubwege, in Schlamm verwandelt. Zur richtigen Würdigung der erbitterten Kämpfe mutz man berücksichtigen, datz Stalingrad sich in einer LängenauSdehnung von rund 35 Kilometer erstreckt. Ein Schluchtengelände an einem Nebenfluß der Wolga wurde von versprengten bolsche wistischen Kräften gesäubert. Von der pausenlosen Luftschlacht über Stalingrad entwarf der von der Front gekommene Oberleutnant Tidick vor Pressevertretern rin eindrucksvolles Bild. Am 23. Juli, so sagte er, sei der erste grobe Schlag ge führt wordtn. »nb anschließend habe ber Angriff mit WMU^>Ed»oWb^Hchdi^ :4virf« Oerkkstilsn stt Müße« » Augenblick auch ck«d nicht übe« Lustwafstnsrckst«, die dem Ansturm unserer Verbände einigermaßen hätten ftandhalteu können. Kampfverbände warfen ihre Bom ben auf die Stadt, aus die Bertridtgungsanlagen und Feldbefestigungen. Die Stukaverbände flogen unmittel bar vor den Panzern und beseitigten die Widerstands nester. Zerstörerverbänbe beharkten im Tiesslug un- unterbrochep vom Morgen bis zum Abend die Stellun gen der Sowjets. Den Zerstörern allein war es mög lich, auf die gegnerische Infanterie einzuwirkcn, die in zahllosen Gruppen, in tiefen Löchern, den Balkas, lagen. Es sei Platz genug, Hunderte von Flugplätzen anzulegen, denn die Steppe fei zum größten Teil voll kommen eben. Wenn man fliege, sehe man oft bis zu drei Steppenbrände, die sich irgendwo mit rasen der Geschwindigkeit im Gelände bewegten. Einer Lugend von 14 Naß Abßhtnß -er Srüu->m-<ta-«»g -es SnropL -ie Botz Bon unserem Sonl 8. Wie«. Mit einem feierlichen Akt im großen Saal« des Gauhauses in Wien wurde die Gründungs tagung -es Europäischen Jugendverbandes am Freitag offiziell abgeschlossen. Wo die Jugcndführer Europas am Montag den Europäischen Jugendverband gründe ten, hörten sie nun die Berichte jene» Kameraden, die sie als Präsidenten an dir Spitze der gebildeten Ar beitsgemeinschaften gestellt hatten. Aus diesen Berich ten ging hervor, daß die Zusammenarbeit der 14 zu sammengeschlossenen Jugendorganisationen auf breiter Basis in die Wege geleitet ist. Den Höhepunkt der ab schließenden Versammlung bildeten Ansprachen des Reichsjugenbführers Arthur Axmann, des italieni schen KorpürationSmintsterS Renato Ricci und des Reichsleiters Baldur v. Schtrach, der die Tagung mit einem zündenden Gruß an die kämpfende und schaffende Jugend EurÄstaS beendete. Als die Dele gationen dann das Gauhaus, das frühere Parlament, verließen, marschierten auf dem Heldcnplatz bereits die Kolonnen der Hitlerjugend auf, um sich dort mit der Wiener Bevölkerung zu einer Helbenrhrung zu ver einigen. Der Reichsjugendführer zog einen endgültigen Schlußstrich unter die Zett, in der die europäische Jugend sich von dem internationalen Büro der Boy- Scouts in London Vorschriften macheü taffen mußte. Ohne die Verdienste Baden-Powells für das englische Volk zu schmälern, legtLLxmann sachlich dar, daß die Boy-ScoutS in enger Wchbindung mit dem Foreign Office und dem britische« Geheimdienst gearbeitet hätten. Mit erhobener Stiüune erklärte er, datz die Gründung b«S Europäischen JuaenbverbandeS die Ueberwtndung dtp Boy-Scouts-Brwe- gung bedeut«. Diese Feststellung wurde von den Del«, gierten durch anhalten«« Beifall unterstriche«. Renato Ricci würdigte ausführlich -ie glänzende organisatorische Leitung, die in der reibungslosen Durchführung der Tagung zum Ausdruck gekommen ist. Er erklärte weiter: „Die Erziehung und Organisa tion der Jugend ist das Problem unseres Jahr hunderts. Mussolini und Hitler köim-n behaupten, das Problem mit dem besten Erfolg grröst zu haben. In -er Tat bedeuten -1« italienischen und -eutschen Luaen-organisationen t«, -er modernen Erziehung ein« radikale und tiefgehende 'Veränderung. Der Jüngling des neuen Zeitalters auf den wir stolz stmd, liebt das Vaterland und die Gemrittschaft htS zu, Aufopferung. Er ist von einer hdhrren Disziplin getragen, «st außer, ordentlich sür da» geistig« Leben zugänglich, fühlt di« Religion der Arbeit «nd di« Liebe zur Ku«L/ist stark, krästig und mutig, bereit znr Tat, inteMMt und tapfer, besitzt daher di« Haupttuaen-en, di« «e Men- - "LA — Hgutttgetvstin gtt -er Tere kst-u i TageStemperatur bis zu 45 Grad im Schatten standen Nachtfröste gegenüber. Wie auf einem Teller spielten sich, von oben gesehen, die Panzerschlachten ab. Als der erste Vorstoß bis zur Wolga geglückt gewesen sei, setzten bereits in ber glei chen Nacht die Kampfverbände ihre Bombenangrifse an,- 48 Stunden lang habe Stalingrad unter dem rollen den Einsatz der Lustwaffe gelegen. Man müsse sich ein mal einen Feldflugplatz ber Stukas ansehen, um auch nur annähernd eine Vorstellung zu gewinnen, was in einem solchen Falle ein rollender Einsatz be deute. Es verging dort nicht eine halbe Stunde, in der nachts ein Verband startete, und ebenso viele Landun gen von zurückkehrenden Verbänden vor sich gingen. Wenn der zweite Verband startete, kreiste schon -er zu- rückgekehrte Verband über dem Platz, um zur Landung auf das Verziehen der riesigen Staubwolken zu war ten. In ähnlicher Form spiele sich dies bei den schweren Kampfverbänben, den Zerstörern und den Schlachtfliegcrn ab. Die Aufklärer standen durch Funkspruch in Ver bindung mit den Panzern. Oft habe sich eine Kampf handlung in Form einer Funkreportage abgespielt, die man ans dem Gefechtsstand, bei der Befehlsstelle der Panzer oder bei anderen Dienststellen verfolgen konnte. Das sei charakteristisch für die enge Zusammenarbeit zwischen Heer und Luftwaffe. Bor etwa einer Woche hatten die Bolschewisten sehr starke Luftwaffenkräfte nachgeschoben, und zwar überwiegend Jäger. Mit die sem Augenblick sei der Lustwaffcnstart über Stalin grad wesentlich größer, aber auch gefährlicher gewor den. Dennoch beherrschte die deutsche Luftwaffe aller Gattungen ständig den Luftraum. Oft sei es so ge wesen, daß die Rauchwolken über Stalingrad den Ein satz der Luftwaffe erschwerten. Der Flieger wußte nicht, wä» iu dem Oelqualm alles herumflsg, dicht »ebenes^ ander stürzte» Ptufas, Kauften. S^lachtflieger null saV»»^ A stöße j>uv ermeTöstz/ fs»«geheu?r war der Einsatz. Dem Feind sei im wesentlichen nur die Nacht überlasten worden, wo er, wie früher bei Woronesch und ähnlichen Punkten, mit verhältnis mäßig langsameren.Maschinen hcrüberkam und vor wiegend die Donbrücken zu treffen versuchte, ebenso unsere Flugplätze. Im Flußgebiet des Terek gewannen die deut schen Angriffe, wie das OKW. weiter mitteilt, unter hohen blutigen Menschen- und Materialverlusten sür den Gegner weiter Ranm. Deutschen Panzerverbänden gelang es, unter wirksamer Unterstützung von Zer störerflugzeugen, tief in die befestigten Feldstellungen der Bolschewisten einzudringen, eine feindliche Kräfte gruppe einzuschließen und zu vernichten. 41 Geschütze wurden erbeutet. onen ehrt -ie Helden schen Zogen-v«ch<m-es - Sn-gültige «-sage an Seovt- erberichterstatter Revolutionäre glauben an di« Jugend, in deren Hände das Schicksal die Zukunft der Völker gelegt hat. Sir ist die Poesie und der Triumph der Revolution." Die Kundgebung auf dem Heldenplatz war von einer ergreifenden Wucht. Tausende waren vor der Terrasse der Burg zusammengeströmt. Scheinwerfer ließen ihre Lichtbündel auf SW Fahnen der Partei und ihrer Glie derungen fallen und glitten über die Ehrenkompanie der Wehrmacht hin. Der Stesansdotn grüßte, strahlend be leuchtet, herüber. Während die Glocken zu läuten be gannen, senkten sich die Fahnen. Der Kranz Italiens wurde als erster niebergelegt. 14 Nationalhymnen wur den dann gespielt, während ein Jugrndsührer nach dem anderen die Helden im Namen der Nation ehrte, die er vertrat. Zuletzt legte Reichsjugendführer Arthur Ax- mann den Kranz der deutschen Jugend nieder. ReichS- organisationSleiter Dr. Ley und Reichsleiter Baldur v. Schirach betraten dann die Terrasse, um das Wort an die Jugend und an die Bevölkerung von Wien zu richten. Stärkste Hafenstchewagei Der Erfolg -er italienischen Sturmboote - «« No» (Sig. Dienst). Der Angriff der italieni schen Sturtnkampfmtttel smerri «I »»««Ito) auf Gibral» tar, -en brr italienisch« Wehrmachtbericht vom Freitag erwähnte, ist der zweite dieser Art, der mit Erfolg gegen die britische Zwinafeste Gibraltar -urchgeftihrt worden ist. Die italienischen Sturmboote, von deren Beschaffenheit, Einrichtung und Bernichtunaskraft wir nur soviel wissen, daß sie -te kleinste Angriffswaffe zur See bilden, habe« der Reihe nach schon dir stärksten Flottenbasen Englands h«img«sucht: Am 29. März 1941 Kreta, am 2V. Juli 1041 Malta, am 22. September 1941 Gibraltar und am 1V. Dezember 1941 Alexandria. England hat also Erfahrungen mit diesen Sturm booten machen können. Sir waren in Gibraltar auch intensiv auSgcwertet worden, denn bei ihrem neuesten Angriff hatten die Sturmboote eine ganze Anzahl von früher nicht vorhandenen Hindernissen überwinden müffen. Im einzeln«« meldet Agrnzia Gtefani: In der Nacht vom IS. -nm 17. September «mrdr 1« Gibral- tar der erst« Alarm gegeben, vor «nsere« vasten lagen in kurzer Entfernung da» Schlachtschiff „Ma. laya", zwei Kreuzer und zahlmich« Zerstörer verankert. Klugzeiwe stiegen sofort aus, Scheinwerfer leuchteten di« Wasseroberfläche ab. Die Flugzeuge warfen «inen wahren Regen von Bomben ab. Borpostenbootr und bewaffnet« Ruderboot« kreuzten, da da» Austauchrn «ine» U-Bootes ^meldet worden war. Da» Durcheil,- ander wurde durch di« zahllos gegebenen vefetzl« und Zum gleichen Zeitpunkt, da die Bolschewisten mit Stalingrad das Symbol ihrer Unüberwindlichkeit unter dem unerbittlichen Zugriss der deutschen Waffen in Schutt und Asche sinken sehen, meint man in London, sich mit einer Wendung, die dem britischen Zynismus alle Ehre macht, der unbehaglichen Forderung nach einer zweiten Front entledigen zu können. Die Lehren von Dieppe und Tobruk waren ja auch bitter genug, und der risikolose Raubzug auf Madagaskar genügt anschei nend zur Tilgung der in drei an Niederlagen reichen Kriegsjahren zugewachsenen Minderwertigkeitskom plexe. Nun sucht London nicht mehr in Westeuropa oder in Nordasrika das Operationsfeld der zweiten Front, sondern aus sowjetischem Boden. Die Bolsche wisten sollen, so gab der Londoner Nachrichtendienst aus amtlicher Quelle bekannt, im kommenden Winter soviel deutsche Truppen wie möglich binden und alles sür eine große Offensive vorberciten, damit keine deutschen Kräfte für die Verteidigung im Westen frei werden, die man — wie, wird nicht gesagt - alsbald zu erschöpfen hosft. Die famosen britischen Bundesgenossen Stalins, die die Ausblutung anderer zur Höheren Ehre Eng land» zum Prinzip erhoben haben, wolle» jetzt den Spieß umdrehen. Nicht mehr für sie sott die in Ver trägen, Konferenzen und zuletzt von Churchill selbst im Kreml beschworene Pflicht bestehen, sofort das Mög lichste zur Entlastung der Smvjcts zu unternehmen, sondern die schwer angeschlagenen Bolschewisten sollen die zweite Front, koste es was es wolle, so lange halten, bis -ie erhoffte Abnutzung der überlegenen deutschen Kriegsmaschine es den Briten und Amerikanern er laubt, an ihrer „ersten" Front bequem zum Siege zu schreiten. Durch «inen doppelten Betrug, an Moskau und am eigenen Volk, versucht also Churchill, die Fiktion des Zweifrontenkriegs, die Forderung der „klassischen Stra tegie" -er Alliierten schon im ersten Weltkrieg, weiter am Leben zu erhalten, nachdem alle praktischen Ansätze dazu in Holen, Auimlsnes, Dünkirchen, apf -em Bal. lkn, -er den Krieg gegen das Reich sicher nur unter der Voraussetzung unternommen hat, daß die Westmächte Deutschland attackieren, bleibt es nun überlassen, ent weder dieser britischen Eulenspiegelei zuzustimmcn und auf Hilfe endgültig zu verzichten, oder aber, was bei -er durchaus gleichwertigen Verschlagenheit der Partner das Näherliegendc ist, Churchill die Daumenschrauben noch stärker anzuziehen und damit eine Allianz erneut zu belasten, die schon einen gewichtigen Ballast von Mißerfolgen, gegenseitigem Mißtrauen, Vorwürsen, strategischen Unmöglichkeiten, kriegstechnischen Hem mungen und unfreundlichen Ernüchterungen mit sich herumschleppt, so einheitlich auch der Wille sein mag, Deutschland zu vernichten. Denn nicht nur das Ver hältnis zwischen Sowjets und Anglo-Amerikanern weist eine ganze Anzahl nur mit Mühe verkleisterter Risse aus, auch „Joe Smith", der sogenannte Durchschnitts amerikaner, der, wie in einem vertraulichen „Baedeker" für die in USA. ausgebildeten britischen Piloten nach- zulcsen, ein entfernter, sehr lebhafter Vetter mit rauher Jndianertradition ist, und „Bertie", der Brite, den die Amerikaner für einen „schrecklich lebensiiberdriissigen" Snob, einen „Eisberg", ansehen, sind noch weit davon entfernt, trotz allen amtlichen Liebenswürdigkeiten sür- und miteinander durch dick und dünn zu gehen. Hegerfrage auch in England Da sind einmal die amerikanischen Truppen in England. Ihre Regierung hat ihnen Anstandsregeln mitgegeben, die sie ermahnen, die Briten nicht weiter herablassend „Dünkirchen-Hafen" zu nennen und ihnen nicht die Mädchen wegzunehmen. Die englische Presse wiederum beschwört unaufhörlich die Inselbewohner, den verbündeten Truppen gegenüber Nachsicht zu üben. Doch nachdem nun, wie schwedische Korrespondenten be richten, mit der Ankunft schwarzer USA.-Truppen auch in England eine Negerfragc geschossen wurde, gibt es neue Mißhelligkeiten. Die Militärbehörden in Eye in der Grafschaft Susfolk müssen. „Daily Herald" zufolge, eine Lokalsperrc für Neger veHängen, weil Zusam menstöße vorgekommen sind. Die weißen USA.-Sol- daten wiederum stoßen sich daran, daß Engländerinnen mit amerikanischen Negern tanzen. Die weißen Ame rikaner, die ans den Südstaaten kommen, so heißt es, l Gibraltars überwunden Verwirrung unter -en britischen Befehlsstellen Gegenbefehle noch gesteigert. Das italienische U-Boot blieb jedoch unaufsindbar. Plötzlich wurden die im italienischen Wehrmachtbericht genannten englischen Schisse angegrisfen nnd beschädigt. Ein Schlepper eilte herbei, nm die anderen auf der Reede liegenden Schisse zu retten, als die „Ravens Point" mit einer furchtbaren Explosion in di« Luft flog. Infolge der mißglückten Abwehr ist es, wie Aaeyzia Strsani weiter meldet, zu heftigen Zusammenstößen zwischen den verschiedenen Befehlsstellen in Gibraltar gekommen. Man kann sich nicht erklären, wie es den italienischen Booten möglich gewesen ist, trotz der über aus peinlichen Uebrrwachnng in den Hafen einzu brechen. Die britische Seefestung befindet stch immer noch in Alarm. Nach weiteren Meldungen wurden Sturmboote neuesten Typ» eingesetzt. Sie hatten eine Abwehr zu überwinden, die stch aus Batterien mit fest gelegtem Schußwinkel, Scheinwerfern, Torpedonetzen, Sprengbojen, Mtnenbänken «nd aus Schwimmkörpern montierten spanischen Reitern zusammensetztrn. Trotz dem ist es den italienischen Sturmkampftnitteln grlun. gen, in den Hasen vorzudringen. Die italienischen Sturmboote mußten über 1VW Kilometer an den Ein. satzort herangeführt werden. Die neueste Tat der tta. lirnischrn Sturmboote hat in Italien besonderen An klang gefunden, weil Nr stch «it dem Namen Gibraltar verdindet, der britischen Zwtngfeftr, di« Italien den freie« Auögang in den Ozean vrrfperrt. seien entsetzt über den Mangel an Rasseempfinden bei der englischen Landbevölkerung. Der Oberbefehlshaber der amerikanischen Truppen habe sogar an die eng lischen Behörden das Ersuchen gerichtet, in den Gast, stätten für die Trennung der Farben lwic undemo- kratisch!» zu sorgen, um gefährliche Zwiichensälle z« vermeiden. Grobe Taktlosigkeiten hätten englische Familien begangen, indem sie weiße USA. Offizier« und rabenschwarze Negersoldatcn gleichzeitig zum Essen einlnden. Aber das alles sind nur obenhin sichtbare Uneben heiten des britisch-amerikanischen Verhältnisses: die wirklichen Gegensätze sind weniger sichtbar, wurzeln aber viel tiefer nnd rühren an den Grundpseilern des ohnehin schon erschütterten britischen Lclbstbewußtscins. Das offenbaren Stimmen wie die des USA.-Korrespon- denten der „Daily Mail", Tin Jdben, der eine ge sunde Fundamentierung der englisch-amerikanischen Be ziehungen auf der Grundlage gegenseitiger Achtung for dert, daß die britischen Informationsdienste in USA. und ihre Mitarbeiter aushörcn, demütig wie Staub- saugervcrtreter, oder arme Verwandte von Tür zu Tür zu gehen. Dem Kern der Dinge, nämlich dem offen sichtbaren Verlangen Roosevelts, das Em pire noch zu Lebzeiten zn beerben, kommt das Londoner Wirtschaftsblatt „Economist" noch näher, das „hinter der sogenannten Beseelung des internationale» Han dels". wie sie der USA -Außenminister Hüll und andere amerikanische Stellen anstrebten, den „Wunsch nach Brechung der britischen Monopole" erblickt. „England verliert", so lautet die trübe Voraussage, „seine große geschichtliche Rolle als Vermittler und als Brücke zur europäischen Wirtschaft. Die USA. stehen jetzt an der gleichen Stelle, an der Großbritannien im IS. Jahr hundert stand: sie suchen jeden anderen Produzenten der Welt zu verdrängen." Und der jüdische „Schrift steller" Lippman, Hauptmitarbeiter der „Newyork Herald Tribüne", der gegenwärtig in England weilt, hat noch einmal, eingehüllt in glitzernde Phrasen, -em Vorherrsch-afkSanspriW Washingtons über das Empire -eutlich Ausdruck gegeben, indem er verkündete, daß Amerika ünd England „keine getrtnuten Staaten mehr" seien. Besonders bemerkenswert sind die Sätze: „Unsere Bereinigung ist so vielfältig und so komplizierter Art, daß USA. und England jetzt Glieder ein und derselben Staatsgcmeinschast sind. Infolgedessen kann man nicht mehr sagen, wo unsere Beziehungen außen- und wo sic innenpolitischer Natur sind." Zeugnis -er Selbstaufgabe Angesichts der völligen Abhängigkeit Englands von der amerikanischen Hilfe bedeutet dies, daß Washington auf die inneren Angelegenheiten des Empires noch mehr Einfluß ausüben will, als cs das aus dem Gebiet der britischen Kriegswirtschast im Nahen Osten und oor allem in Indien bisher schon getan hat. War schon der Auftrag Roosevelts an den Obersten Johnson im Frühjahr dieses Jahres, die inneren und parteipoliti schen Verhältnisse Indiens zu studiere», ein Beweis sür die Unterlegenheit Englands und die rücksichtslos verfolgten amerikanischen Absichten, so wurden diese noch deutlicher durch die Anweisung Washingtons an die in Indien stationirrten USA.-Truppen, ans keinen Fall in die inneren Unruhen einzugreisen. Man hofft — sicher vergebens — sich durch Wohlvcrbaltcn den Indern, deren Schicksal Washington in Wirklichkeit kalt läßt, empfehlen und an einer mürben Stelle des Em pires einbohren zu können. Wie weit die Amerikaner in der Bevormundung Englands bereits gehen, zeigt „Chikago Tribüne", die zu einem Aufsatz eines Mr. Snow, Sachverständigen für asiatische Angelegenheiten, der den Engländern kurzerhand den Bankrott ihrer Jndienpolitik bescheinigt, erklärt, daß, seit Amerika im gemeinsamen K rieg bas Risiko diplomatischer Fehler der Engländer teile, die „USA.-Regierung das Recht hat, bei der Leitung und Regelung gewisser diplomatischer Fragen in den verschiedenen Teilen der Welt mit zureden". Die gegenwärtige englische Regierung hat nichts dagegen. Um den Preis eines Augcnblicksvorteils in seiner verfahrenen Kriegführung ist Churchill bereit, daß Empire auszuliesern. Die englische Zeitschrift „Time and Tide" hat diese Selbstaufgabc so formu liert: „Um die Zusammenarbeit mit Amerika als auch mit der Sowjetunion in Einklang zu bringen, wird Britannien beweisen, daß es fähig ist, den maßgeblichen Weg zwischen dem Imperialismus der Vergangenheit und dem Kommunismus der Zukunft zu finden." Das Grab, das Churchill Deutschland zugcdacht hat, wird letzten Ende« ihn und alle mit ihm auf Gedeih und Verderb Verbundenen ausnehmen, sraglich ist nur, ob der Dollarimperialismus oder der Bolschewismus da bei den Totengräber machen wird. 8ans Lirmso Generaloberst Keller 60 Lahre X Berlin. Am 19. September vollendet General oberst Alfred Keller, Ches einer Lustslottr, das W. Lebensjahr. In dieser markanten Persönlichrest ver körpert sich bestes deutsches Fltegertum. Im ersten Weltkrieg war Keller seit 1917 Kommandeur des Kamps- lPomben-) Geschwader» 1 der OHL. und zwischen dem Zusammenbruch von 1918 und der Wtederrichtung einer neuen deutschen Lustwasse wirkte er in der zivilen Fliegerei unermüdlich'M die neue Zeit. Der damalige Major a. D. Keller, Her bei seinen Kameraden und Untergebenen der „Bo m b e n k e ll r r" hieß, wurde 1984 reaktiviert, Kommodore eines Kampfgeschwaders und Höherer Fliegrrkommandeur im Lustkreis Münster. 1938 kam er als «muwanMerenden General und Br- sehlShaber im Lustkreis I nach Königsberg, wurde am 1. Srtruar WW Kommandeur einer Fliegerdivision, «m l. 1. IstK Atneral der Flieger «nd zeichnete sich mit seiner Dtvtssön im Holenfeld,ug au». Danach -um Kom mandierende» General eines Fliegerkorps ernannt, führte «r seine verbände »m Westen zum Stege. In der RetchstagSsttzung vom 1». Juli 1940 brsördertr der Führer ihn zum Generaloberst. Bald daraus wurde Generaloberst Kester, »er den ?our I« wsrit« und da» Rittrrkre«, trögt, Chef einer Luftflotte, mit der er im Kampf „gen dir Sowjetunion steht.
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