Delete Search...
Dresdner neueste Nachrichten : 29.01.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-01-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194201293
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19420129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19420129
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1942
- Monat1942-01
- Tag1942-01-29
- Monat1942-01
- Jahr1942
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 29.01.1942
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Rr.L4 Donnerstag, 29. Januar 1942 LV. Jahrgang Australien durch die Ehurchillrede nicht beruhigt «uw.: z»r«ue-v>tti«a»ii Britischer Zerstörer vor Malaia versenkt Englands Verbindung nach Indien und Tschungkings Zufuhr ernstlich gefährdet Tapfere sächsische Infanterie * Berlin, 2S. Januar Ein sächsische» Infanterieregiment hat in schweren Kämpfen in der Mitt« -er Ostfront am 23. und 2«. Ja- nuar wiederholte, von zahlreichen Panzerkampfwagen unterstützte Angriffe -er Bolschewisten abaewehrt. Ob- wohl die deutschen Soldaten tn der strengen Kält« zwei Tage und «ine Nacht ununterbrochen im Kampf standen, gelang -en Bolschewisten trotz ihrer zahlenmäßigen Ueberlegenhett nur an einer Stelle -es Regiments abschnitt» ein vorübergehender Einbruch in dir deutschen Stellungen. Wenige Stunden nach -em Einbruch de» Feinde» hatten -t« sächsischen Infanteristen In erbitter- tem Gegenstoß die Lücke bereit» wieder geschlossen. Neber 400 Bolschewisten blieben tot auf dem Kauwsseld zurück. Bon den angretsenden feindlichen Panzerkampswagcn wurden sieben, darunter drei S2-Tonnrn-Panzer, ver nichtet und drei weitere schwer beschädigt. in Singapur deü welNkk« Gang -er Ereign Sie sind reisefertig und haben im Hasen von Singapur hundert Schifte vor Anker liegen, mit denen dk« Flucht in Richtung Java und Australien vorgesehen ist. Die Aufsässigkeit der Malaien, Inder und Chinesen, vor nehmlich de» Dienstpersonals gegen die englischen Herrschaften steigt und macht sich durch zunehmende Unruhe und rebellische Haltung bemerkbar." Wie der Rundfunk von Singapur bekanntgtbt, ist die Bevölkerung der am Kanal von Johore gelegenen Ort- schäften aus der Insel Singapur in das Innere der Insel evakuiert worden. Da« britische Oberkommando dürfte sich zu blrser Maßnahme entschlossen haben, nach- dem ble fapanischen Truppen bi» auf bö Kilometer an den Kanal von Johore vorgestoßen sind. Paradies der Kerker und Gräber Tatsachenberichte aus dem Land der Sowjets Bon Kriegsberichter Walter Enz kämpferischen Leistungen beider Offiziere. Oberst Gal- land» Jagdgeschwader „Schlageter" hatte bet den vielen und stets siegreichen Lustkämpsen der deutschen Jagdflieger im Kamps namentlich gegen England einen ganz hervorragenden Anteil, er hat bi» setzt selbst 94 Luftslege erfochten, 94 Feindslteger sind seinem An griffsgeist und seiner überlegenen kämpferischen Taktik zum Opfer gefallen. Bei der groben Luftschlacht am 21. Juni 1941, als starke britisch« Jagd- und Kampsverbändr an der Kanal küste von den deutschen Geschwadern gestellt wurden, schoß er allein drei britisch« Jagdflugzeug« ab. Da» ganz« deutsch« Bolk nimmt an der Auszeichnung de» Obersten mit dem höchsten deutschen TapferkettSorden sreudigrn Anteil; es wetß, daß der Führer mit ihr dem sieghaften Helden mit dem strahlenden Lächeln und dem leichten Schritt zugleich seinen eigenen Dank und seine eigene Anerkennung ausgesprochen hat. Oberst Galland steht erst lm 80. Lebensjahr. Er stammt au» Westerholt im Kreis Recklinghausen und trat nach ber Reiseprüsung an einem humanistischen Gymnasium im Jahre 1934 al» Schütze in da» Infanterieregiment 10 ein. Di« ersten Beförderungen verliefen nach der üblichen Regel. Aber schon darin, daß er 1938 tn Anerkennung besonderer Leistungen ein vorgerückte» Rangdlenftalter verliehen erhielt und am I. Oktober 1939 zum Hauptmann be fördert wurde, zetchnet sich bereit» da» Ungewöhnlich« feiner Laufbahn vor. In den ersten Geptembertagen 1940 erhi«lt er da» Ritterkreuz de» Eisernen Kreuze», drei Wochen daraus, nach seinem 49. Luftsiea, al» dritter Offizier der deutschen Wehrmacht, da» Eichenlaub zum Ritterkreuz. Da» Eichenlaub mit Schwertern wurde ihm am 18. Juli zuteil, nach jenem dreifachen Abschuß britischer Jagdflieger. Dir Beförderung zum Oberst erfolgte Anfang Dezember vorigen Jahre» wegen be- sondrrrr Tapferkeit vor dem Feind. k. R. Lebensmittel usw., aber die Karten sind wert!»», weil die Sachen selber fehlen. Der Wasfervorrat ist streng rationiert worden. Die Ausgabe erfolgt in kleiusten Mengen nur zweimal täglich. Sofort nach -em Ein marsch der Japaner strömten au» Malaia sämtliche dort wohnenden soooo Eugttfchsprechrnbeuab fflvpp jümert- in ber Bucht von Bengalen äußerst ernst fei. Sin Sprecher der chinesischen Regierung habe unter Hin- weis auf die japanische Bedrohung ber Burmas Straße, auf die Offensive in Malakka und aus die kri tische Lage Australiens hin erklärt, daß Tschungking mit Niederländtsch-Ostindien und Australien in den bringenden Hilferuf einstimmr, daß Großbritannien und bi« Bereinigten Staaten unverzüglich Verstär kungen entsenden müßten. Im übrigen ist e» der japanischen Kriegsmarine nach einer Mitteilung ber japanischen Admiralität gelungen, eine Reihe feindlicher Kautschukschisfe ausznbrtngen. SS wird darauf hingrwtesen, daß der Ausfall, der dem Feinde durch diese Beschlagnahme zugefügt worben ist, eine fühlbare Beeinträchtigung feiner Kautschukversorgung darstrllen dürste. Nein, Leder und feste Schuhe waren außerordentlich knapp. Wa» aber ist hier nicht knapp gewesen! Was gab e» überhaupt? Kein Brot, kein Fletsch, kein Petroleum, keine Briefumschläge, keine Striimpse, keine Betten, kein Feuerzeug, keine Uhren, kein Glocken- läuten, ketnen Sonntag, keine glücklichen Menschen! Bor allem aber war, dank einer unendlich großen Mißwirtschaft, ber Hunger ständiger Gast. ES gab etliche Jabre, zum Beispiel 1S3V/1Ü4O, in denen lebe Familie der Stadt Jalta etwa alle sieben bis zehn Tage ein Kilogramm Brot lausen konnte. Ein einziges Kilo gramm Brot! Dafür mußte man stundenlang an den Verkaufsstellen anstchen. Schlangen bi« zu 5000 Men schen warteten regelmäßig vor solchen Läden. Diele» Schlangestehen war zwei Jahrzehnte lang eine der Charakteristiken für das Leben tn der Sowjetunion. Auch tn den Gaststätten, denen die Gäste lvor allem Par- teiangestellte und Angestellte behördlicher Büro»» fest zugewiesen waren, warteten ständig vier, fünf Leute un geduldig hinter jedem Stuhl, bis ber Borgänger aus gegessen batte. Mebl gab e» privat überhaupt nicht zu lausen. An Fleischzuteilung war höchst selten zu denken. So mar e« ctn offene» Geheimnis, daß, besonders ln den ausgesprochenen vunarrjahren, auch Menschen- fletsch verkauft wurde. Es verschwanden ja so ost Menschen lpurlo» von der Erdobersläche — ob die nun in den sibirischen Straflagern umkamen, oder ob sie regelrecht geschlachtet wurden, da» war schließlich gleich. Menschen lind in der Sowjetunion billig gewesen. Viele Einwochne« Jalta» zum Beispiel kenne» den Fall der Frckv Smefir Drvmnt»«» st« «vr au» ^Hunger io ver zweifelt, daß sie 1989 eine» ihrer abgemagerten kranken Kinder tötete und da» Fleisch den Geschwistern zu essen gab; kurze Zeit später erhängte sie sich. Biele andere Fälle sind weiteren Kreisen gar nicht bekanntgewordcn. ES bat Dörfer gegeben, in denen die Leute einfach dar auf angewiesen waren, Menlchensleisch zu essen, wenn sie nicht alle zusammen verhungern wollten — man nahm Menschen, die sowieso vor Hunger, Eutkräsrung und Erkrankung dem Tod verfallen waren. So schrecklich da» klingt, e» ist nüchternste Wahrheit. Wie wenig nun ber Staat imstande war. die Lebensmittelversorgung zu bewerkstelligen und zu organisieren, selbst wenn dtr Vorräte vorhanden waren, soll ein für un» unglaublich klingende» Beispiel von der Krim beleuchten. Viele Fischer leben an der Südküste der Halbinsel vom Filchsang. Freilich durste nicht ein Fischer auch nur einen einzigen Fisch sür sich zurückbehalten. Wer eS — heimlich — trotzdem tat. mar reif für Sibirien. Sämtliche Fische wurden vielmehr nach Kertsch, also an die östlichste Stadt der Krim, ge liefert, an den Fischtrust ber Halbinsel. Bon dort auS gingen die Lieferungen nach Odessa, der Zcntralvertei- lrrstelle. Wollte nun beispielsweise Jalta Fisch ver brauchen, so mußte e« sich tn jedem Falle extra »om Er- nährungSministerium ln Moskau die Genehmigung holen und dann den Fisch per Bahn und Lastwagen au» Odessa bezicbcnl So kam e», daß Jalta frische Fische sing und stinkende, verfaulende Fische zu esien bekam — wenn überhaupt! In Astrachan aß man vielleicht Fische auS Sewasto pol, in Sewastopol Fische auS Odessa un- in Odessa Fische aus Astrachan. Schönes Organisationstalent hat ten ble Sowjets! Wie sollte da erst recht der private Wunsch einer Stadt erfüllt werden können — bet solchen Zuständen! Jalta, die Kurstadt, in brr jedes Jahr 20 000 lungen- schwindsüchtige Juden und Jüdinnen, Parteiangestellie uirb Funktionäre Erholung luchten, wollte leit vielen Jahren gern ein« Kühlanlage haben, da hier, an der Sübtüste ber Krim, acht oder neun Monate im Jahr Siedetemperatur herrfcht. Dir Kühlanlage jedoch wurde von Moskau als,^u teuer" nicht bewilligt, denn über solch« Bauten entschied grundsätzlich die Hauptstadt der UdSSR. Di« Kurstadt Jalta mußt« sich not gedrungen so Helsen, daß jeweils während ber drei Wintermonate Hundert« von Einwohnern in di« Berge gingen, dort viele Tonnen Schnee in große Löcher schau felten und im Sommer dann den konservierten Schnee al» Kühlmaterial in dtr Stadt herunterholten. Diese Schneebeschassung kostet« in jedem Jahr 200 000 Rubel. Für diese Summe hätte man jährlich zwei oder drei wunderbare Kühlanlagen erstellen können. So aber waren tn den Sanatorien und unter der Bevölkerung, die ihr Fletsch swcnn überhaupt» von Simferopol be ziehen mußten, Fletsch- und Fischvergiftungen an der Tagesordnung. Im Grunde hatte ja Sankt Bürokratius in Moskau durchaus recht: Ihr, Genossen Lungenschwtndtüchffge un- Einwohner Jalta», kriegt sowieso so herzlich wenig Fletsch und Fisch ,»geteilt — wozu braucht ihr da denn erst eine Kühlanlage! Und sterben müßt ihr, Genossen, ja doch bald einmal. Aber lasten wir diese grausamen Scherze. Statt besten noch ein paar solch« bezeichnenbe BetspiM« sür die Miß- wirtschaft und di« Fehlorgantfation bei den Sowjets. Jalta, die Stadt d«r 20000 Kurgäste, besaß ein einzige» Wannenbad mit 40 Wannen. Acht Jahre lang wurd« ein zweite», dringend nötige» Bad pro- tektiert. Jedoch vermochte man sich zwischen Jalta und Moskau und innerhalb ber vielen zustänblgen Stellen über Größe, Ausgestaltung und Kosten nicht zu einigen. Und so unt«rblt«b eben einfach ber aqnz« Bau» Jalta besaß eine asphaltierte Hauptstraße. Dies« Straße erhielt al» Musterobje't fed«» Jahr einen neuen Belag. Der Belag wurde au» Ersparnisgründen und wegen technischer Unfähigkeit der Bauherren so dünn un- schlecht gemacht, -aß er eben im nächsten Frühjahr schon wieder vollständig qerristen und zersetzt An» de« Führerha»»«- quartier» 29. Januar Der Führer bat Oberst Gal land Sa» Eichenlaub mit Schwertern und Brillan ten zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. In Gegenwart der General« seldmarlchälle Kettel und Milch überreichte der Füh rer tn feinem Hauptquartier dem verdienten Jagdflieger als zweitem Offizier der deut schen Wehrmacht persönlich die höchste deutsche Tapjer- kettSauszetchnung. Oberst Galland schoß ln unermüdlichem heldenhastem Einsatz 94 Gegner im Lust kampf ab. Dte-Estaste dieftr Luftslege errang «r im Kampf gegen England. Oberst Gallano wurde nach dem Tode von Oberst Mölder» ol desten Nachfolger zum Inspekteur der Jagd flieger im Lustwasfensührungsstab ernannt. Ebenso beliebt beim beutschen Volke und ebenso mit dem Nimbu» der Unbefleglichkett umgeben wie sein Freund, -er eIn»M unvorhergesehenen Zufall zum Opfer gefallen« Oberst Werner Milder», bat nun der er- solgreiche deutsche Jagdflieger Oberst Galland da» Eichenlaub mit Schwertern und Brillanten »um Ritter, kreuz de» Eisern»» Kreuz»» al» ein« der höchsten Au», zeichnungen, bit der Führer zu v«rgeben»hat, al» ver- hältniSmäßig junger Offizier erhalten. Außer ihnen wnrb« diese außergewöhnliche Ehrung bisher noch nie- «and zu teil — »tn Hinweis aus da» Ueberragend« ber Die höchste Tapferkeilsauszeichnung für Galland Eichenlaub mit Schwertern und Brillanten vom Führer überreicht Japanische A-Voote im Indischen Ozean Ritterkreuzträger -er SA. -ei Stabschef Luhe Dresdner Neueste Nachrichten beißet« stußetkmztas-au« «inlche.reäq«»l»-« m»n«a.».-NM. »» »nzeiienpeeif«! Snindpeet«: di« ilpaltieewM-geN« im Nazetzeaietl r« Nps, pilNM» NM. jetaschNesl »1H Npf. pog^sain«»). HUew « Npf. Veft«»g«lk KHHstK UMckDUlvstdIaki OKOHlH SstH»WststHLst*st^ «lellenzefuch« und »nvau stamMenanzeigen N N»t, di«7»mm drvle mm-Seil« im HaNmmma.1.-NM.Nmuichoichlmdun, 3nIaadr5Rpf..»u«U>nd1.-GGGVB V V G V" HAGHV Gv * Teztteil 1.10NM. Nachlaß na» Malslallei I ad« Men,rniIaNt< » SnelAkdadk Etvzelp'elSi «wt-cha» LraS-vreadro« I» U> Sr»t-Ore«d«v I» N,I. für Mer-nzri-en Zo Npl auAchi. Pan» gm geil P «niei,«np„>ailft, w VerUs md SchrAettm»-: Vresdeo «, -erdtnand-ra-e i«post-vschrtst: Vre-dea «1. Postfach - -ernms: Ortsverkehr Sammelnummer 24601, Zeruverkehr 27481 * Telegramme: Neueste Vresdeu * Postscheck: Dresden 2oao Richtverlaogt« Elasendungeo an dtr Schriftleitung oha« Tiückpoeto »reden v«d«e zuröckgesanbt noch aufbewahrt. - Zm Fall» h-herrr Gewalt obre Letrlebssiörung haben unsre Lezieher keinen Anspruch auf Rachlieserung »dr, Erstattung de« entsprechenden Entgelt« * Tokio, 29. Januar vol Endau au d«r vstküft« Malaia» wurde von der fapanischen Mari«« ei« britisch» Zerstörer versenkt. Außeche« wird da» Anstrete« japanischer U-Boot« im Indische» Ozean, besonder» im Golf von Bengalen, gemeldet. Diese Tatsache wird von militärischer Seite Tschungking» sehr ernst beurteilt. Man hebt dabei tn Tschungking hervor, daß die Japaner ossen- sichtlich die britischen Seeverbtndungen zwischen Malakka und Indien systematisch stören wollten. Zwei namentlich nicht genannte britische Schiffe seien vor kurzem dort wahrscheinlich infolge von Torpedotressern gesunken. Obwohl es nicht bekannt sei, um wie viele japanische U-Boot« e» sich handle, erklärte man doch, haß da» plötzliche Vorhandensein einer U-Boot-Gesahr Japaner SO km vor Singapur Fronkberichir aus Südostaflen - DK Tkordküst« ber Inselfefiung evakuiert - Ilüchtüngselend Funkspruch unsere» Korrespondenten )—s Tokio, 29. Jgnuar Ein Sonderberichter ber Zeitung „Nicht Nicht" er zählt anschaulich von einer Fahrt durch Malaia, tt« von »er thatländtsch-malaischen Grenze über VOO Kilo- Meter mtt der Eisenbahn südwärts bis zur jetzigen ... — . - - - - ront f» item Rückzug zerstörte, aber von den japanischen ionteren bereit» wiedrrhergestellte Brücke. Dann erhöht er sogleich seine Geschwindigkeit. An der Sta tion Alorstar warten viele Malaien, Inder und Chi nesen aut die Ankunft des Zuges. Auf der Bahn herrscht beinah« schon wieder FrtebenSbetrtrb. In der Umgebung ber Station sind die Kaufläden schon wieder eröffnet. ES stndet rin lebhafter Berkaus von ge- kochten Eiern und anderen Leben-Mitteln durch Inder statt. Dir japanischen Soldaten benutzen den Auf enthalt de» Zuges zu Einkäufen und freundlichem Verkehr mit der Bevölkerung. Tann fahren wir wieder drei Stunden hi» Sungeipatant. Alle Brücken sind vom Feinde zerstört worden, aber die japanischen Eisenbahner haben sie bereit» wieder auSgebefsert oder erneuert. Nun geht dir Reise im Autobu» weiter, tn welchem wir unter ber Tropensonne geradezu geröstet werden. Die Straße ist gut gepflastert und von Gummibäumen, Ananas und himmelhohen Palmen und Mangobäumen umsäumt. Dahinter wächst dichtester Urwald. Die Straßen sind voller Flüchtlinge, die ihren HauShalt- kram aus Autos, Fahrrädern und Ochsenwagen mit sich führen. Sie alle winken freundlich mtt den Händen und lächeln den fapanischen Soldaten zu. Am Wege liegen zahllose verlassene Kraftwagen und Tanks, die bi« zurückwetchenden britischen Truppen dagelastrn und die nachdrängenden Japaner beiseite geschoben haben. Obwohl die zurückgehendrn Briten alle Brücken zerstörten, blieben doch die beabsichtigten Zerstörungen der Wege unausgeführt, da di« japanischen Truppen zu rasch vordrangen. Nachdem wir Taiptng durchfahren und den Pera- Nuß überschritten hatten, kamen wir in das reichste Zinnarbtet der Welt. Zu unserem Erstaunen erfuhren wir, daß die Mehrzahl ber Ztnnmtnen Chinesen ge hört, deren wirtschaftlicher Einfluß tn der dortigen Gegend gewaltig ist. Nach dieser 800 Kilometer langen Fahrt durch Malaia konnten wir feststellen, daß sowohl Etappe wir Frontgebiet in Malaia weitaus freund lichere Eindrücke Hinterlasten, al» wir sie aus ähnlichen Fahrten durch China empfangen hatten. DaS liegt daran, baß die malaiische Bevölkerung die japanischen Truppen al» Freund« ansieht und freudig mitarbettet." Au» Johore bringt bie japanische Presse eingehende Verichte über Singapur. ,Mährend die Bevölkerung Singapur» normalerweise SOOOOO Menschen beträgt. Ist Ne heute auf 3D Millionen angeschwollen infolge des Mastenzuzug» von Flüchtlingen, bie vor dem anstitrmen- den japanischen Vormarsch mit den südwärts fliehenden britischen Truppen ihre malaiischen Wohnstätten ver lassen haben. Die britischen Streitkräfte in Johore Haven seit Dienstag den allgemeinen Rückzug ange- treten, während die Japaner ausbretvormarsch- st raßen Singapur zustreben. Der Feind hat aus den drei Straßen leichte Panzer, Lastwagen, Geschütze sowie Grabenmörser in unbenutzbarem Zustand zurückaelasten. verwundete und Leichen bedecken das Schlachtfeld, die militärischen Anlagen stehen tn Flammen. Nur fünf Eisenbahnstationen trennen die fapanische Vorhut noch von ber letzten Station aus dem malaiischen Festland. Di« FlÜchtlingSscharen behindern bi« britischen Truppen lehr, ebenso wie im Juni 1940 bie zurlick- aehenben sranzöstschen Armeen im Westfeldzug. Die fapanischen Offiziere sind der Ansicht, baß diese Be- Hinderung im wesentlichen dtr erfolglosen englischen Rückzua-kämpf« erklärt. Heute «st aber schon wieder «ine rückläufige Massenbewegung«»» Gange, weil Hunderttausend« in Singapur kein Obdach und keine Nahrung finden und daher wieder nach Norden flüchten und abermals die Straßen verstopfen. Obwohl in Singapur alle Kirchen und Schulen mtt Flücht lingen vollgestopft sind, müsse« dennoch viele andere in Zelten in den GummtRantagen kampieren. In nor- malen Zkiien erhielt Singapur leinen Lebensbedarf von Thatlard, Burma und Sumatra. Heute sind diese Verbindungen Lbgeschnitten, so baß bi« Knappheit be- »,östlich anwächst. Zwar gibt e» Karte» für alle Sorte» Di« folgenden Tatsachenberichte sollen auf ver schiedenen Gebieten erweisen, wie eS im vielgeprie senen SowjetparabicS tatsächlich auSgesehen hat. Jeder Soldat hat im Osten seine Erwartungen um ein viel faches übertroffen gesunden, nach der negativen Seite hin . . . Die Berichte sind auf Grund exakter Erhebungen geschrieben, worden. Lediglich die meisten der aus geführten Vor- und Familiennamen sind nicht echt. ES sind Decknamen. Der Grund dafür ist ebenso einfach wie bezeichnend: Fast jeder Sowjetbürger hat noch heute irgendwelche Angehörige in den Gefängnissen und Folterkammern, den Straflagern und Arbeitshäusern des Systems. ES gibt keine Familie, die nicht den Bater oder einen Bruder, eine Schwester oder mehrere Kinder in der Verbannung weih, ohne Hoffnung, sie wiederzusehen, wenn nicht die Deutschen als Befreier kämen. Für diese bedauernswerten Eingekerkerten aber würde eS rin glattes Todesurteil bedeuten, wollte man die Namen ihrer Angehörigen veröffentlichen, die den Deutschen gegenüber irgendwelche der Wahrheit entsprechende Aussagen über baS Land der Sowjets gemacht haben. Darum kommen ja auch alle diese Aus sagen, diese Geständnisse und Bekenntnisse über daS Leben in ter Sowjetunion so ängstlich und so stockend heraus, darum bittet auch jeder, der etwa- aussagt, doch ja seinen Namen zu verschweigen. m übrigen verläßt man sich bet jeglicher Schilde tatsächlich am besten aus -te nackte und nüchterne lbst bei üppigster Phantasie könnte .°Mrdtgei» Schtcksall tend cketffamen egebenheiten erfinden, wie sie da» System ber Sowjet» hervorbrachte . . . I. Mißwirtschaft tn Jalta Irgendein deutscher Soldat bekam von seinem Mädchen auS der Heimat den Wunsch ins Feld ge schrieben, er möchle ihr doch, wenn möglich, ein paar Russenstiefel schenken, denn die müsse es doch sicher, dem Namen nach zu schließen, eben gerade dort geben. Der Soldat lachte sehr herzlich, als er den Bries laS. Russenstiefel?! Ach du lieber Goit, die gibt e, bei unS zu Hause, aber in der ganzen Sowjetunion scheinen keine Russenstiefel zu existieren. Dir Frauen laufen hler mit dürftigem Schuhwerk au» Segeltuch und ge flochtenem Stroh, aus Sandalen oder in Filzschuhen — oder auch barfuß umher, nur nicht ausgerechnet in Lederschnhen. Lederschuhe sind Luxus. In einer sowjetischen Stabt von 80 000 Einwohnern, wie bei spielsweise Jalta, von ber im folgenden noch öfter bie Rede sein wird, gab eS monatlich durch staatliche Zuteilung ein einziges Mal Schuhe: eS waren dann höchstens siinszehn bis zwanzig Paar, bie zu sündhaft Hohen Preisen sim Durchschnitt 400 Rubel das Paar — da» war der MonatSlohn eines sehr qualifizierten Arbeiters) verkauft wurden. Langte nun eine solche Sendung an, so versammelten sich vor den Verkaufs stellen blitzschnell lange Schlangen von Menschen. ES ist im August 1988 vorgekommen, baß vor einem solchen Schuhladen fünf Menschen, darunter eine wer dende Mutter, totgedrückt wurden. Seit diesem Fall bestand seitens der Miliz der Befehl, daß an solchen BerkaufStagen nicht nur ständig Polizei neben diesen Menlchenschlangen zu stehen habe — sondern auch ein Rot-Kreuz-Wagenl So war daSI run
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview